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Die Erfindung betrifft ein Überwasserfahrzeug und insbesondere eine Aufnahmerampe des Wasserfahrzeugs, welche es ermöglicht verschiedenste Boote aufzunehmen, welche insbesondere keine besonderen Vorbereitungen zur Aufnahme aufweisen.
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Aufnahmerampen sind üblich, beispielsweise weisen Seenotrettungskreuzer entsprechende Rampen auf, von denen ein Beiboot abgesetzt und wieder aufgenommen werden kann. Hierbei sind jedoch Rampe und Beiboot exakt aufeinander abgestimmt, sodass ein Seenotrettungskreuzer üblicherweise nur das für exakt diesen Seenotrettungskreuzer gebaute Beiboot oder ein entsprechendes baugleiches Beiboot aufnehmen kann.
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Es gibt jedoch zunehmend die Anforderung, dass in eine solche Aufnahmerampe verschiedenste Boote aufnehmbar sein sollten. Hierfür seien beispielhaft zwei relevante Szenarien genannt:
- Zum einen ist es vorteilhaft, wenn gerade bei der Zusammenarbeit verschiedener Marinen ein Beiboot von einem Schiff abgesetzt und von einem anderen wieder aufgenommen werden kann. Dieses kann beispielsweise zur Durchführung einer Mission sinnvoll sein, es kann aber auch zum Beispiel der Evakuierung der Besatzung eines Schiffes dienen. Sind aber Schiffe verschiedener Marinen verschiedener Nationen beteiligt, so ist dieses oftmals aufgrund fehlender Kompatibilität nicht möglich.
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Ein zweites wichtiges Einsatzgebiet findet sich derzeit beispielsweise im Mittelmeer, wo regelmäßig überladene Boote mit Flüchtlingen aufgefunden werden. Auch hier kann die Aufnahme als schnellster Form der Rettung aller Personen an Bord bevorzugt sein. Solche Flüchtlingsboote können natürlich keinerlei besondere Merkmale aufweisen, welche für eine spezielle Aufnahme in eine Aufnahmerampe notwendig sein würden.
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Daher gibt es bereits einige erste Systeme, welche Wasserfahrzeuge ohne spezielle Aufnahmemerkmale aufnehmen können. Beispielsweise aus der
WO 2019/101590 A1 ist eine Aufnahmevorrichtung mit Förderbändern für ein Wasserfahrzeug bekannt. Die durchgehenden Förderbänder erfordern jedoch eine präzise Anpassung an das jeweilige Wasserfahrzeug beziehungsweise seiner Rumpfform.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein robustes und anpassbares System für eine Aufnahmerampe bereitzustellen, welches unterschiedliche kleinere Wasserfahrzeuge aufzunehmen vermag, insbesondere auch mit unterschiedlichen Rumpfformen, beispielsweise Schlauchboote mit flachen Rumpf, klassische Boote mit V-förmigen Rumpf oder auch kleine Doppelrumpfboote. Die einzige beschränkende Anforderung an das kleinere Wasserfahrzeug sollte sein, dass dieses nach Länge, Tiefgang, Höhe und Breite in die Aufnahmerampe des Wasserfahrzeugs passt.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch Überwasserfahrzeug mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den Zeichnungen.
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Das erfindungsgemäße Überwasserfahrzeug weist eine Aufnahmerampe auf. Auf der Aufnahmerampe kann ein Kleinwasserfahrzeug aufgenommen werden.
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Der Begriff Kleinwasserfahrzeug wird im Sinne der Erfindung nur verwendet, um das kleinere Wasserfahrzeug, welches aufgenommen werden soll, sprachlich von dem größeren Überwasserfahrzeug mit der Aufnahmerampe leicht unterscheidbar zu machen. Erfindungsgemäß umfasst Kleinwasserfahrzeug alle möglichen Wasserfahrzeuge, die von einem Überwasserfahrzeug aufgenommen und abgesetzt werden sollen. Beispielsweise kann es sich um Schlauchboote oder um Starrrumpfboote, wie diese beispielsweise als Beiboote, Rettungsboote oder Boote für Missionen von Einsatzkräften Verwendung finden. Es kann sich hierbei auch um unbemannte Wasserfahrzeuge handeln, beispielsweise das ARCIMS von Atlas Elektronik, welches als Doppelrumpfboot ausgeführt ist. Das Kleinwasserfahrzeug kann auch ein Unterwasserfahrzeug sein, welches im aufgetauchten Zustand aufgenommen wird.
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Das Überwasserfahrzeug ist dabei zur Aufnahme von verschiedenen, nicht speziell zur Aufnahme auf dieses Überwasserfahrzeug vorbereiteten Kleinwasserfahrzeugen ausgebildet. Ziel ist es, möglichst viele verschiedene Kleinwasserfahrzeuge aufnehmen zu können, welche lediglich größenmäßig passen müssen. Selbstverständlich können Wasserfahrzeuge nicht aufgenommen werden, die zu groß für die Aufnahmerampe sind. Es geht jedoch gerade darum, nicht nur ganz spezifische Beiboote absetzen und wieder aufnehmen zu können, also Boote die beispielsweise eine ganz spezifische Kopplungsvorrichtung aufweisen.
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Die Aufnahmerampe weist eine Aufnahmerichtung auf. Das Kleinwasserfahrzeug wird entlang der Aufnahmerichtung in die Aufnahmerampe aufgenommen. Die Aufnahmerichtung ist somit die Bewegungsrichtung, in der ein Kleinwasserfahrzeug an Bord des Überwasserfahrzeugs genommen wird. Üblicherweise befindet sich die Aufnahmerampe am Heck eines Überwasserfahrzeugs. Dann entspricht die Aufnahmerichtung üblicherweise auch der Längsachse und der Bewegungsrichtung des Überwasserfahrzeugs. Eine Aufnahmerampe kann aber auch seitlich angeordnet werden, in diesem Fall wäre die Aufnahmerichtung beispielsweise quer zur Längsrichtung des Überwasserfahrzeugs. Dieses kann beispielsweise vorteilhaft sein, wenn ein Überwasserfahrzeug mit mehreren Aufnahmerampen ausgestattet werden soll.
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Die Aufnahmerampe weist eine erste Aufnahmevorrichtung auf, wobei die erste Aufnahmevorrichtung 8 bis 200, bevorzugt 8 bis 100, weiter bevorzugt 8 bis 50, besonders bevorzugt 8 bis 20 Achsenbaugruppen aufweist.
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Jede Achsenbaugruppe weist ein mittleres Achselement auf. Das mittlere Achselement ist quer zur Aufnahmerichtung angeordnet. Das mittlere Achselement ist horizontal angeordnet. Bevorzugt ist das mittlere Achselement starr horizontal angeordnet. Horizontal ist in diesem Zusammenhang parallel zur Wasseroberfläche bei normaler Schiffslage und ohne Wellenbewegung oder andere Schiffsbewegungen zu verstehen. Starr ist in diesem Zusammenhang als ortsfest im Verhältnis zum Überwasserfahrzeug zu verstehen. Das mittlere Achselement kann somit rotieren, aber seine Position im Verhältnis zum Überwasserfahrzeug nicht verändern, also beispielsweise nicht verkippt oder verschoben werden.
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Die Achsenbaugruppe weist zwei seitliche Achselemente auf.
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Das mittlere Achselement weist wenigstens ein erstes Rollenelement und jedes seitliche Achselement weist wenigstens ein zweites Rollenelement auf. Die ersten Rollenelemente und die zweiten Rollenelemente sind zum Kontakt mit dem Kleinwasserfahrzeug ausgebildet. Auf den Rollenelementen soll das Kleinwasserfahrzeug liegen (tragende Funktion) und durch die Rollenelemente soll das Kleinwasserfahrzeug bewegt werden (antreibende Funktion).
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Das mittlere Achselement ist an beiden Enden jeweils über eine mechanische Kopplung mit den seitlichen Achselementen verbunden. Die mechanische Kopplung dient dazu, dass das mittlere Achselement und die seitlichen Achselemente gemeinsam drehbar sind. Wird eines der Achsenelemente angetrieben, so treibt das angetriebene Achselement das andere über die mechanische Kopplung an. Die mechanische Kopplung kann beispielsweise auch mittels Bändern, Zahnrädern, Reibrädern, Gleichlaufgelenken, Gelenkwellen, elastischen Wellen oder dergleichen erfolgen. Die seitlichen Achselemente sind relativ zum mittleren Achselement schwenkbar. Die mechanische Kopplung kann ein Gelenk, beispielsweise ein Kreuzgelenk, sein. Entsprechend ist das Gelenk vorzugsweise in der Schwenkachse des seitlichen Achselements angeordnet. Durch diese Schwenkbarkeit kann sich die Aufnahmevorrichtung an unterschiedliche Rumpfformen anpassen. Die Schwenkbarkeit ist dabei bevorzugt in einem 90° Winkel zur Ebene gegeben, in welcher die Aufnahmerampe angeordnet ist. Weist die Aufnahmerampe beispielsweise eine Steigung von 20 ° auf, so sind die seitlichen Achselemente senkrecht zu diese Ebene und damit in einer Ebene, die im Winkel von 20 ° zur Senkrechten steht, schwenkbar.
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Die erste Aufnahmevorrichtung weist einen ersten Antrieb auf, wobei der erste Antrieb mit einem mittleren Achselement kraftschlüssig verbunden ist. Jeweils zwei benachbarte mittlere Achselemente sind derart miteinander verbunden, dass die zwei benachbarten mittleren Achselemente gemeinsam rotierend verbunden sind. Unter gemeinsam rotierend verbunden ist zu verstehen, dass die Kraft zum Antrieb der Rotation jeweils von einem mittleren Achselement auf das jeweils nächste benachbarte mittlere Achselement weitergegeben wird. Bevorzugt ist der erste Antrieb mit dem mittleren Achselement verbunden, welches von der Aufnahmeseite am weitesten entfernt liegt. Die Aufnahmeseite ist die Seite der ersten Aufnahmevorrichtung, die dem Wasser zugewandt ist, welches bei einer schrägen Anordnung der Aufnahmevorrichtung zugleich dem tiefsten Punkt der Aufnahmevorrichtung entspricht. Der erste Antrieb ist somit bevorzugt an dem höchsten Punkt angeordnet oder dem der Schiffsmitte am nächsten liegenden Punkt der Aufnahmevorrichtung angeordnet. Somit liegt der erste Antrieb in Aufnahmerichtung am Ende der Aufnahmevorrichtung.
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Vorteil dieser Aufnahmevorrichtung ist zum einen die Anpassbarkeit an verschiedene Rumpfformen sowie der vergleichsweise flexible und unspezifische Antrieb. Zum anderen wird keine besondere Befestigung am Kleinwasserfahrzeug benötigt, um beispielsweise einen Haken oder dergleichen zu befestigen. Auch wird der Antrieb nicht über ein zentrales Förderband oder dergleichen realisiert. Vielmehr wird durch die Verknüpfung aller Elemente ein flächiger Antrieb über Haftreibung erzielt. Selbst ein Zweirumpfboot, welches in der Mitte somit nicht auf den ersten Rollenelementen aufliegt, wird durch die Kopplung der mittleren Achselemente und der seitlichen Achselemente dann über die zweiten Rollenelemente angetrieben. Hierdurch wird die Flexibilität erreicht, die notwendig ist, um beliebige Beiboote, Rettungsboote, Einsatzboote oder Flüchtlingsboote an Bord nehmen zu können.
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In einer weiteren Ausführungsform weist jedes mittlere Achselement wenigstens zwei erste Rollenelemente auf.
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In einer weiteren Ausführungsform weist jedes seitliche Achselement wenigstens zwei zweite Rollenelemente auf.
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Durch die Steigerung der Zahl der Rollenelemente und deren räumlichen Verteilung entlang der Achselemente wird eine größere Flexibilität erreicht.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die Verbindung, über welche die zwei benachbarten mittleren Achselemente gemeinsam rotierend verbunden sind, zwischen zwei benachbarten mittleren Achselementen mit einem Keilriemen, einem Zahnriemen oder einem Zahnrad hergestellt. In einer weiterführenden Ausführungsform der Erfindung sind die Verbindungen zwischen benachbarten mittleren Achselementen jeweils alternierend auf den gegenüberliegenden Enden der mittleren Achselemente angeordnet. Hierdurch wird eine Kraftübertragung auf alle Achselemente erreicht, ein aufgenommenes Kleinwasserfahrzeug kann auf diese Weise einfach und effizient angetrieben werden. Außerdem ermöglicht diese Bauweise eine modulare Fertigung sowie die einfache Nachrüstung sowie die Integration einer erfindungsgemäßen Aufnahmevorrichtung auf verschiedene Überwasserfahrzeuge, bei denen die Länge der Aufnahmerampe unterschiedlich ist.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das zwei benachbarten mittleren Achselementen verbindende Element, beispielweise ein Keilriemen oder ein Zahnriemen, wenigstens 50 % der Breite der Rollenelemente auf, sofern alle Rollenelemente die gleiche Breite aufweisen. Weisen die ersten Rollenelemente und die zweiten Rollenelemente unterschiedliche Breiten auf, so weist das Element wenigstens 50 % der Breite des schmaleren Rollenelements auf.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Element ein Zahnriemen und jedes mittlere Achselement weist zwei Riemenzahnräder zur Kraftübertragung auf die Zahnriemen auf. Bevorzugt ist der Durchmesser der Riemenzahnräder zwischen 0,5 und 0,8 mal so groß wie der Durchmesser erst ersten Rollenelemente.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Element ein Zahnriemen oder ein Keilriemen, wobei die Länge des Elements so gewählt ist, dass dieser exakt über zwei benachbarte mittlere Achselemente, gegebenfalls inklusive Zahnrad oder dergleichen, passt. Nachteil ist, dass bei exakt passender Länge ein Austausch nur durch den Ausbau der gesamten Achselemente erfolgen kann. Dafür ist die Kraftübertragung jedoch optimal.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Element ein Zahnriemen oder ein Keilriemen. Zusätzlich ist unter dem Element und jeweils zwischen zwei mittleren Achselementen ein Spannelement angeordnet. Ein Spannelement kann beispielsweise eine von unten federbelastete Rolle sein, die von unten gegen den Zahnriemen oder den Keilriemen drückt und somit die Spannung aufrecht erhält und damit für eine zuverlässige Kraftübertragung sorgt.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden die seitlichen Achselemente durch ein kraftbelastetes Element in einer oberen Position gehalten und können durch ein aufgenommenes Kleinwasserfahrzeug in eine variable, von der Form des Rumpfes des Kleinwasserfahrzeugs abhängige Position bewegt werden. In einer bevorzugten Weiterbildung dieser Ausführungsform der Erfindung sind die seitlichen Achselemente in einem Winkel zwischen 0 ° und 50 ° relativ zum mittleren Achselement bewegbar. Beispielsweise und insbesondere werden die seitlichen Achselemente durch ein kraftbelastetes Element in Form einer Feder in der oberen Position gehalten, wobei die Feder bevorzugt an dem dem mittleren Achselement entgegengesetzten Ende des seitlichen Achselements kraftschlüssig verbunden ist.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind unter den seitlichen Achselementen Auflageelemente vorhanden, über welche eine Kraftabführung in der untersten Stellung der seitlichen Achselemente erfolgt. Diese Auflageelemente können ein Federelement aufweisen, um bei der Herstellung des Kontakts ein zu hartes Auftreffen und damit eine Materialbelastung zu vermeiden.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind jeweils 2 bis 8 Achsenbaugruppen zu einem Modul zusammengefasst und jeweils modulweise in die erste Aufnahmevorrichtung eingebaut. Insbesondere kann eine Achsenbaugruppe ein unteres Rahmenelement aufweisen. Hierdurch ist ein schneller Einbau in ein Überwasserfahrzeug möglich und auch eine einfache Längenanpassung an die Länge der Aufnahmerampe. Weiter wird hierdurch auch ein einfacher modularer Austausch, insbesondere auch auf See ermöglicht.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Achsenbaugruppen in einem Gestell montiert, wobei das Gestell ein Teilmodul bildet, wobei durch das Verbinden von Teilmodulen ein Modul herstellbar ist.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Modul funktional rotationssymmetrisch. Das bedeutet, dass das Modul in beide Richtungen in die Aufnahmevorrichtung eingebaut werden kann.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Achsenbaugruppe funktional rotationssymmetrisch. Das bedeutet, dass die Achsenbaugruppe in beide Richtungen in die Aufnahmevorrichtung eingebaut werden kann.
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In einer weiteren Ausführungsvorrichtung weist jedes Modul einen Antrieb auf. Dieses hat den Vorteil, dass die Module nicht verbunden werden müssen. Diese Ausführungsform ist insbesondere bei vergleichswiese großen Modulen, insbesondere mit 8 bis 20 Achsenbaugruppen vorteilhaft.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Modul einen Träger auf oder das Modul kann auf einem Träger, einem Balken oder einer Schiene montiert werden. Die Träger können miteinander gekoppelt werden. Die Träger oder die Schienen weisen bevorzugt Ausrichtungshilfen zueinander und/oder zu dem Überwasserfahrzeug auf. Die Ausrichtungshilfen können beispielsweise in Form von Nut und Formstein oder Stift und Loch oder in einer Formpassung zum Deck ausgebildet sein.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist jedes Modul wenigstens eine, bevorzugt wenigstens drei Kopplungselemente zur Ankopplung an eine Hebevorrichtung, beispielsweise einen Kran auf. Hierbei kann ein Kopplungselement in Form eine Öse oder eines Hakens ausgebildet sein.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Aufnahmerampe eine Heckklappe auf. Über die Heckklappe kann die Aufnahmerampe vorzugsweise verschlossen werden. Die Heckklappe weist wenigstens eine erste Heckklappenachse auf und die erste Heckklappenachse weist wenigstens ein drittes Rollenelement auf. Die erste Heckklappenachse ist kraftschlüssig mit dem der ersten Heckklappenachse nächstliegenden mittleren Achselement kraftschlüssig verbunden. Besonders bevorzugt ist die erste Heckklappenachse auf der Drehachse der Heckklappe angeordnet. Hierdurch ist der Kraftschluss zwischen dem der ersten Heckklappenachse nächstliegenden mittleren Achselement und der ersten Heckklappenachse unabhängig von der Stellung der Heckklappe in einfachster Weise gewährleistet. Alternativ kann ein Kraftschlusselement, beispielsweise ein Zahnrad auf der Drehachse der Heckklappe angeordnet werden. Durch die faktische Verlängerung der Aufnahmevorrichtung auf die Heckklappe wird der Aufnahmepunkt für ein Kleinwasserfahrzeug weiter nach unter verlegt. Somit kann beispielsweise die Aufnahmerampe höher innerhalb des Überwasserfahrzeugs angeordnet werden oder es können Kleinwasserfahrzeuge mit einem größeren Tiefgang aufgenommen werden.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Heckklappe wenigstens eine zweite Heckklappenachse auf, wobei die erste Heckklappenachse und die zweite Heckklappenachse kraftschlüssig miteinander verbunden sind. Bevorzugt weist die Heckklappe wenigstens zwei zweite Heckklappenachsen auf, wobei jeweils zwei benachbarte Heckklappenachsen jeweils kraftschlüssig miteinander verbunden sind.
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Durch diese Art der Heckklappe kann der Antrieb leicht unter Wasser und damit unter ein auf dem Wasser ankommendes Kleinwasserfahrzeug gebracht werden.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Heckklappe einen Heckklappenantrieb auf, wobei der Heckklappenantrieb zum Öffnen und Schließen, insbesondere zum Heben und Senken, der Heckklappe ausgebildet ist.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Heckklappe ein Verriegelungselement auf, wobei das Verriegelungselement zur Fixierung der Heckklappe in der geschlossenen Position dient.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Aufnahmevorrichtung wenigstens eine Bremse, beispielsweise einen Bremskeil, zum Abbremsen oder Blockieren eines ersten Rollenelements auf. Bevorzugt ist der Bremskeil so angeordnet, dass dieser durch eine seitliche Bewegung unter und damit gegen ein Rollenelement geschoben werden kann und dieses so abbremst oder gar blockiert. Die Bremse dient insbesondere dazu, die Aufnahmevorrichtung zu stoppen, falls ein die mittleren Achselemente kraftschlüssig verbindendes Element, beispielsweise ein Keilriemen oder ein Zahnriemen, nicht mehr funktionsfähig ist, also beispielsweise, wenn ein Zahnriemen reißt. So kann die Bremse, beispielsweise durch den Bremskeil, ein Abrutschen des Kleinwasserfahrzeugs und damit möglicherweise der Verlust auf See verhindert werden.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Aufnahmevorrichtung wenigstens eine Bremse, insbesondere einen Bremskeil, für jeweils 2, 3, 4, 5 oder 6 Achsenbaugruppen auf. Somit an jeder zweiten, dritte, vierten, fünften oder sechsten Achsenbaugruppe ein Bremskeil angeordnet. Hierdurch wird zum einen erreicht, dass eine ausreichende Bremskraft erzielt wird. Zum anderen ist die Zahl der bei einer Störung der Verbindung zwischen zwei benachbarten mittleren Achselemente auf maximal die Anzahl der Achsenbaugruppen zwischen zwei Bremskeilen beschränkt.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Bremse elektrisch auslösbar. Der Vorteil der elektrischen Auslösung ist vor allem die einfachere Integration. Hydraulische oder pneumatische Systeme können zwar leicht große Kräfte entwickeln, sind aber bei der Integration in die Schiffssysteme aufwändig.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist jedes Modul eine Bremse auf.
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In einer weiteren Ausführungsform weist jede mit einer Bremse versehene Achsenbaugruppe einen Sensor auf, welcher eine schnelle Rotation der Achse, insbesondere eine kraftarme Rotation detektieren kann und im Fall dieser die Bremse auslöst.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Aufnahmerampe eine zweite Aufnahmevorrichtung auf, wobei die zweite Aufnahmevorrichtung in Aufnahmerichtung hinter der ersten Aufnahmevorrichtung angeordnet ist. Die zweite Aufnahmevorrichtung dient somit praktisch als Parkposition für ein zweites Kleinwasserfahrzeug, während über die erste Aufnahmevorrichtung ein weiteres Kleinwasserfahrzeug aufgenommen oder abgesetzt werden kann. Durch die Anordnung hintereinander kann das zweite Kleinwasserfahrzeug nur ins Wasser gebracht werden beziehungsweise aufgenommen werden, wenn die erste Aufnahmevorrichtung leer ist, also kein Kleinwasserfahrzeug dort befindlich ist. Die zweite Aufnahmevorrichtung weist einen zweiten Antrieb auf, sodass die erste Aufnahmevorrichtung und die zweite Aufnahmevorrichtung zusammen oder getrennt betrieben werden können. Bevorzugt ist die erste Aufnahmevorrichtung geneigt angeordnet und die zweite Aufnahmevorrichtung weniger stark geneigt oder horizontal angeordnet.
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Nachfolgend ist das erfindungsgemäße Überwasserfahrzeug anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
- 1 Aufnahmerampe in perspektivischer Aufsicht
- 2 Vergrößerung oberes Ende
- 3 Vergrößerung unteres Ende
- 4 Modul
- 5 Zahnriemen und Bremskeil
- 6 seitliches Achselement
- 7 Ins Wasser gelassene Heckklappe
- 8 verschiedene Kleinwasserfahrzeuge auf der Aufnahmevorrichtung
- 9 Aufnahmerampe mit Kleinwasserfahrzeug im Querschnitt
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In 1 ist eine Aufnahmerampe 10 in seitlicher perspektivischer Aufsicht gezeigt. Zur Vereinfachung wird auf weitere Details des Überwasserfahrzeugs verzichtet. In Aufnahmerichtung 280 am Anfang der Aufnahmevorrichtung 20 ist eine Heckklappe 40 gezeigt und am anderen Ende der erste Antrieb 30. Ausschnittsvergrößerungen sind in 2 und 3 gezeigt.
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2 zeigt das obere Ende der Aufnahmevorrichtung 20. Zu erkennen sind hintereinander angeordnete Achsenbaugruppen. Diese weisen jeweils zentral ein mittleres Achselement 50 und jeweils an den Enden davon zwei seitliche Achselemente 60 auf. Jedes mittlere Achselement 50 ist mit zwei ersten Rollenelementen 70 versehen und jedes seitliche Achselement 60 mit zwei zweiten Rollenelementen 80, wobei die zwei zweiten Rollenelemente 80 vergleichsweise eng beieinander angeordnet sind. Die seitlichen Achselemente 60 können um eine Schwenkachse 110 verschwenkt werden und sich so unterschiedlichen Rumpfformen von Kleinwasserfahrzeugen anpassen. Hierzu sind die seitlichen Achselemente 60 mit Federmodulen 90 verbunden, welche die seitlichen Achselemente 60 Belastung durch ein Kleinwasserfahrzeug in der obersten Position halten.
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Um die Achsen der Achsenbaugruppen anzutreiben sind die jeweils benachbarten mittleren Achselemente 50 jeweils über einen Zahnriemen 100 miteinander verbunden. Der erste Antrieb 30 sorgt über einen Antriebszahnriemen 170 für den Antrieb.
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In 3 ist der Heckbereich mit der Heckklappe 40 zu sehen. Von der Aufnahmevorrichtung 20 sind die mittleren Achselemente 50 mit den ersten Rollenelementen 70 zu sehen, welche mit Zahnriemen 100 verbunden sind. Auf der Drehachse der Heckklappe 40 ist eine erste Heckklappenachse angeordnet. Welche kraftschlüssig mit dem nächstliegenden mittleren Achselement 50 verbunden ist. Auf der Heckklappe 40 sind zwei zweite Heckklappenachsen 140 angeordnet, welche jeweils vier dritte Rollenelemente 150 aufweisen. Zusätzlich sind an den oberen, äußeren Ecken der Heckklappe 40 Fender 160 angeordnet, was in 7 gut zu erkennen ist.
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Die 4, 5 und 6 zeigen Vergrößerungen einzelner Komponenten.
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In 4 ist ein Modul bestehend aus vier Achsbaugruppen gezeigt. Durch einen Modulrahmen 180 können die Module leicht vorgefertigt und schnell in ein Überwasserfahrzeug integriert werden. Auch der Austausch ist hierdurch erleichtert. In dieser Ansicht ist vor allem das Gelenk 200 gut zu erkennen, welches das mittlere Achselement 50 mit den seitlichen Achselementen 60 verbindet. Die Gelenke 200 sind auf der Schwenkachse 110 angeordnet, sodass die Drehung der Achsen unabhängig vom Winkel übertragen werden kann. Des Weiteren sind Kontaktelemente 190 zu erkennen, die eine Stabilisierung der seitlichen Achselemente in der untersten Position bewirken, beispielsweise wenn ein Kleinwasserfahrzeug mit einem sehr flachen Boden aufgenommen wird.
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5 zeigt einen Querschnitt durch zwei benachbarte Achsenbaugruppen, sodass nur das halbe mittlere Achselement 50 und ein seitliches Achselement 60, welches vom Schnitt hinter dem mittleren Achselement 50 angeordnet ist, zu sehen ist. Hierdurch ist der die beiden mittleren Achselemente 50 verbindende Zahnriemen 100 durch die ersten Rollenelemente 70 teilweise verdeckt. Erkennbar ist hier ein Spannelement 230, welches von unten gegen den Zahnriemen 110 drückt und so die Spannung des Zahnriemens 100 aufrecht erhält. Des Weiteren ist der auf dem Modulrahmen 180 angeordnete Bremskeil 210 zu sehen, welcher durch den Bremsmotor 220, beispielsweise in Form eines Verstellzylinders, bewegt werden kann. Wird der Bremskeil 210 in der gezeigten Geometrie nach rechts bewegt, so bremst oder blockiert dieser Bremskeil 210 das rechte erste Rollenelement 70. Ebenfalls gut erkennbar sind die für jedes seitliche Achselement 60 getrennten Schwenkachsen 110, sodass eine optimale Anpassung an die üblicherweise in Längsrichtung variierende Rumpfform möglich ist.
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In 6 ist nur das seitliche Achselement 60 vergrößert dargestellt. Das Federmodul 90 ist halbtransparent dargestellt, um die innenliegende Feder zu zeigen.
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7 zeigt die Aufnahmerampe 10, wobei die Heckklappe 40 in das Wasser herab gelassen ist. Die dritten Rollenelemente 150 sind nun unter Wasser angeordnet und können so leicht ein Kleinwasserfahrzeug aufnehmen.
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8 zeigt einen Querschnitt von drei verschiedenen angedeuteten Kleinwasserfahrzeugen 240, 250, 260. Die seitlichen Achselemente befinden sich in einer auf etwa 11 ° abgesenkten Form, um sich an den flachen Boden des zweirümpfigen Kleinwasserfahrzeugs 260 anzupassen. Bei einem steileren Winkel, beispielsweise etwa 40 ° würden sich die seitlichen Achselemente mit den zweiten Rollenelementen 80 an den V-förmigen Rümpf des Kleinwasserfahrzeugs 240 anpassen.
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Insbesondere am Fall des zweirümpfigen Kleinwasserfahrzeugs 260 ist der Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu erkennen. Beispielsweise ein zentrales Förderband könnte den Rumpf nicht erfassen und damit das Kleinwasserfahrzeug 260 nicht an Bord nehmen.im vorliegenden Falle dienen alle Rollenelemente in allen Lagen zum Antrieb für das Kleinwasserfahrzeug 240, 250, 260. Somit kann die erfindungsgemäße Aufnahmevorrichtung beliebige, nicht vorbereitete Kleinwasserfahrzeuge 240, 250, 260 aufnehmen.
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9 in der seitlichen Ansicht ist die Aufnahmerampe 10 mit dort befindlichem Kleinwasserfahrzeug 270 gezeigt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Aufnahmerampe
- 20
- Aufnahmevorrichtung
- 30
- erster Antrieb
- 40
- Heckklappe
- 50
- mittleres Achselement
- 60
- seitliches Achselement
- 70
- erstes Rollenelement
- 80
- zweites Rollenelement
- 90
- Federmodul
- 100
- Zahnriemen
- 110
- Schwenkachse
- 130
- erste Heckklappenachse
- 140
- zweite Heckklappenachse
- 150
- drittes Rollenelement
- 160
- Fender
- 170
- Antriebszahnriemen
- 180
- Modulrahmen
- 190
- Kontaktelement
- 200
- Gelenk
- 210
- Bremskeil
- 220
- Bremsmotor
- 230
- Spannelement
- 240
- Kleinwasserfahrzeug
- 250
- Kleinwasserfahrzeug
- 260
- Kleinwasserfahrzeug
- 270
- Kleinwasserfahrzeug
- 280
- Aufnahmerichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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