DE2340137C2 - Kupplungsvorrichtung zwischen einem Lastschiff und einem Schubschiff - Google Patents
Kupplungsvorrichtung zwischen einem Lastschiff und einem SchubschiffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kupplungsvorrichtung zwischen einem Lastschiff und einem Schubschiff der im
Oberbegriff des Anspruches Ί genannten Art.
Bei der bekannten Kupplungsvorrichtung (US-PS 92 964) sind Schubschiff und Lastschiff durch eine
Kette gekoppelt, deren eines Ende mit einem Seil fest verbunden ist, das über eine auf dem Schubschiff
angeordnete Seiltrommel läuft, die die Aufgabe hat, das Schubschiff auf der heckseitigen schiefen Ebene des
Lastschiffes an das Lastschiff heranzuziehen und später während der gemeinsamen Fahrt der beiden Schiffe zu
verhindern, daß sich das Lastschiff vom Schubschiff löst. Der im Schubschiff angebrachte Hydraulikzylinder ist
im ausgefahrenen Zustand nicht in der Lage, auf das Schubschiff Zugkräfte zu übertragen. Somit werden die
Zugkräfte zwischen den beiden ineinandergreifenden Schiffen nur durch die Kette übertragen. Der Stößel des
Hydraulikzylinders dient dazu, das Schubschiff vom Lastschiff abzustoßen, wenn Letzteres vom Lastschiff
getrennt werden soll, wobei dann die Winde so betrieben wird, daß sich die Kette lockert.
Die bekannte Vorrichtung weist zwischen der Heckwand des Lastschiffes und der Bugwand des
Schubschiffes vielfältige Mittel, wie massive Keile, Klötze, Stößelarme, federbelastete Rollen, ausfahrbare
Zylinder und aufgeblasene Kissen auf, die sicherstellen sollen, daß die beiden Schiffsrümpfe in seitlicher und in
senkrechter Richtung einen gewünschten Abstand voneinander halten. Sie kennzeichnen sich dabei im
wesentlichen ausnahmslos dadurch, daß sie inaktiv sind, d. h. daß sie sich nicht steuern oder einstellen lassen,
sondern hinsichtlich der Größe des Abstandes, der zwischen den beiden Schiffen einzuhalten ist, einer, im
wesentlichen unveränderlichen Wert vorgeben. Insbesondere ist nicht vorgesehen oder möglich, die
Kissengröße und den in den Kissen herrschenden Luftdruck zu verändern.
Diese bekannten inaktiven oder passiven Abstandselemente sind demnach Puffer, die den Schub des
Schubschiffes auf das Heck des Lastschiffes übertragen sollen, da die vorhandene Kette keine Druckkräfte
überträgt und der Stößel des Hydraulikzylinders nur zum Abstoßen des in dem Heck des Lastschiffes
eingekeilten Bugs des Schubschiffes dient, wenn die Schiffe voneinander getrennt werden sollen. In den
Fällen, in denen eine Veränderung des Abstandes der zusammengekoppelten Schiffskörper verlangt wird,
muß daher die bekannte Vorrichtung versagen.
Es ist ferner eine Schubstange zwischen einem Schubschiff und einem Lastschiff in Form eines
teleskopartigen ausfahrbaren, aus Holmen bestehenden Kupplungsarms bekannt (DE-AS 12 47 894). Der Kupplungsarm
liegt dabei lose am Heck des Lastschiffes an. Die Verbindung wird durch zusätzliche Seile aufrechterhalten,
die die Zugkräfte aufnehmen und durch Ausfahren des Kupplungsarmes gespannt werden. Eine
Heckausnehmung weist das Lastschiff nicht auf.
Es ist schließlich noch eine Anordnung hydraulischer, mit elastischen Reifen versehener Druckzylinder zum
seitlichen Festlegen eines Schubschiffes innerhalb des Heckausschnittes eines Lastschiffes bekannt (US-PS
33 62 372). Die Verbindung der Schiffe erfolgt durch Seile.
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, die Kupplungsvorrichtung der eingangs genannten Art so
auszubilden, daß der Abstand zwischen den ineinandergreifenden Schiffsrümpfen seitlich und senkrecht zur
Schiffslängsachse, nachdem die feste, die in Schiffslängsrichtung wirkenden Zug- und Druckkräfte übertragende
Kopplung hergestellt ist, so festgelegt werden kann, daß auch seitlich und senkrecht zur Schiffslängsachse eine
Relativbewegung der beiden Schiffsrümpfe im wesentlichen vermieden wird.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 enthaltenen Merkmale gelöst,
so Erfindungsgemäß werden also die im Zwischenraum zwischen den beiden Schiffsrümpfen vorhandenen aufblasbaren Mittel, in Form von Kissen, nach dem Zusammenkuppeln der beiden Schiffe aufgeblasen, so daß sie von Schiff zu Schiff Druckkräfte übertragen können. Diese Kissen spielen somit keine passive, sondern eine aktive Rolle. Sie bieten unter anderem den erheblichen Vorteil der Anpassung an unterschiedliche Abstände zwischen den Rumpfwänden des Last- und des Schubschiffes, die in gewissem Umfang Größentoleranzen ausgleicht, wenn Schiffskörper sich geringfügig unterscheidender Größe als Lastschiff bzw. Schubschiff zum Einsatz gelangen. Darüber hinaus ist die Aufblasbarkeit auch insofern von Bedeutung, als durch Entspannen des Druckmittels der Kissenumfang verkleinen werden kann, wenn das Schubschiff vom Lastschiff abgekoppelt werden soll, um dadurch jede die Trennung behindernde Verkeilung der ineinandergreifenden Schiffsrümpfe zu vermeiden.
so Erfindungsgemäß werden also die im Zwischenraum zwischen den beiden Schiffsrümpfen vorhandenen aufblasbaren Mittel, in Form von Kissen, nach dem Zusammenkuppeln der beiden Schiffe aufgeblasen, so daß sie von Schiff zu Schiff Druckkräfte übertragen können. Diese Kissen spielen somit keine passive, sondern eine aktive Rolle. Sie bieten unter anderem den erheblichen Vorteil der Anpassung an unterschiedliche Abstände zwischen den Rumpfwänden des Last- und des Schubschiffes, die in gewissem Umfang Größentoleranzen ausgleicht, wenn Schiffskörper sich geringfügig unterscheidender Größe als Lastschiff bzw. Schubschiff zum Einsatz gelangen. Darüber hinaus ist die Aufblasbarkeit auch insofern von Bedeutung, als durch Entspannen des Druckmittels der Kissenumfang verkleinen werden kann, wenn das Schubschiff vom Lastschiff abgekoppelt werden soll, um dadurch jede die Trennung behindernde Verkeilung der ineinandergreifenden Schiffsrümpfe zu vermeiden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert In
der Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine schematische Längs ichnittansicht eines
Teils eines Lastschiffes und eines Schubschiffes, die aneinandergekuppelt sind und
Fig.2 eine Schnittansicht längs der Linie IMl in Fig. 1.
Bei den dargestellten Ausführungsbeispiel weist das Lastschiff 1 im Heck eine in Längsrichtung verlaufende
Ausnehmung 2 auf, deren Querschnitt etwa einem umgekehrten T einspricht und in die der Bug eines
Schubschiffes 3 mit Spiel einrückbar ist.
Der Boden der Ausnehmung ist in Heckrichtung des
Lastschiffes abwärts geneigt und trägt in seiner Mitte eine abstützende Beplankung 4, beispielsweise aus
Metallplatten bestehend, auf die der Boden des unter demselben Winkel geneigten Kiels de* Schubschiffes
zur Auflage kommt.
Der obere Teil der Ausnehmung 2 ist mit zwei nach innen vorspringenden Stegen 5 und 6 versehen, an die
sich die oberen Ränder des Rumpfes des Schubschiffes 3 anlegen. Gegen die Unterseite des Steges 5 legen sich
aufblasbare Kissen 7, welche vom rechten Deckrand des Schubschiffes 3 getragen werden. Am Steg 5 befindet
sich ferner eine Beplattung 8 zur seitlichen Abstützung, die sich gegen entsprechende Stützflächen 9 des
Schubschiffes 3 legt.
Der Steg 6 auf der gegenüberliegenden Seite der Ausnehmung wirkt mit zwei Reihen aufblasbarer Kissen
10 und 11 zusammen, die wie die Kissen 7 aus Gummi oder einem ähnlichen Elastomer bestehen und am
Schubschiff 3 angebracht sind, wobei die Kissen 10 am linken Rand des Schubschiffdecks befestigt sind, so daß
sie unter den Steg 6 des Lastschiffs 1 passen, während das Schubschiff ,3 in die Ausnehmung 2 des Lastschiffs 1
eintritt. Die anderen Kissen 11 sind entlang der entsprechenden senkrechten Wand des Oberbaus des
Schubschiffes 3 angeordnet, so daß sie sich gegen den inneren Rand des Stegs 6 legen können.
Um das Lastschiff 1 mit dem Schubschiff 3 zusammengekuppelt zu halten, ist eine Schubstange 12
vorgesehen, die von dem Schubschiff 3 getragen und beim Zusammenkuppeln der beiden Schiffe mit einem
Jochstück 13 verbunden wird, das vor der Ausnehmung
2 aur dem Lastschiff 1 vorgesehen ist Nach dem Zusammenkuppeln werden die Kissen 7, 10, 11
gleichzeitig aufgeblasen, beispielsweise mittels Drucköl, so daß sichergestellt wird, daß das Schubschiff 3 an den
verschiedenen abstützenden Beplattungen des Last-
1(1 schiffes anliegt
Die Schubstangenvorrichtung 12 überträgt die Schubkräfte. Die Kissen 7, 10, 11 entfalten ihre
Abstützwirkung in einer Richtung senkrecht zu ihrer größeren Querfläche, um die beiden Schiffe fest
1D miteinander verbunden zu halten.
Die nach dem Zusammenkuppeln der beiden Schiffe aufblasbaren Kissen 7, 10, 11 sind an eine Aufblaseinrichtung
angeschlossen, die sich entweder auf dem Lastschiff 1 oder dem Schubschiff 3 befindet Durch das
Aufblasen der zwischen den Rumpfwänden der beiden Schiffe befindlichen Kissen werden also, wie oben
erläutert, letztere zur Aufrechterhaltung eines gewünschten Abstandes zwischen den gegenüberliegenden
Rumpfwänden in seitlicher und/oder senkrechter
Richtung festgelegt. Die aufblasbaren Kissen können dabei in drei Reihen unterteilt sein, die in etwa
waagrechter oder senkrechter Richtung auf die Ränder der Ausnehmung 2 des Lastschiffes 1 einwirken.
Die oben beschriebene Kupplungsvorrichtung ist bei allen Arten von Lastschiffen und Schubschiffen der
Hochseeschiffahrt oder Binnenschiffahrt verwendbar, wobei durch die Möglichkeit, daß die Kissen nicht von
Anfang an aufgeblasen sind, sondern erst beim Einrücken des Schubschiffsbug in die heckseitige
v> Ausnehmung des Lastschiffes oder nach erfolgtem
Einrücken aufgeblasen werden, eine weitgehende Anpassungsfähigkeit der Kupplungsvorrichtung an sich
ändernde Kupplungsbedingungen gegeben ist, beispielsweise an in gewissen Grenzen schwankende Abstände
zwischen den einander gegenüberliegenden Rumpfwänden der beiden Schiffe und ganz allgemein an sich
ändernde Oberflächenkonfigurationen der Rumpfwände.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
- Patentansprüche:■i. Kupplungsvorrichtung zwischen einem Lastschiff und einem Schubschiff, wobei sich im Heck des Lastschiffes eine in Längsrichtung verlaufende Ausnehmung befindet, deren Querschnitt etwa einem umgekehrten T entspricht und in die der Bug des Schubschiffes mit Spiel einrückbar ist, wobei zwischen Schubschiff und Lastschiff ein mechanisches Kupplungselement in Form eines Zugkraft übertragenden Elementes und wenigstens eine zwischen den ineinandergreifenden Schiffsrümpfen Druckkräfte übertragende, mehrere aufblasbare Kissen aufweisende Vorrichtung vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Kupplungselement eine sowohl auf dem Schubschiff (3) als auch auf dem Lastschiff (1) befestigte Schubstange (12) ist, und daß die Kissen (7, 10, 11) der Druckkräfte übertragenden Vorrichtung nach dem Zusammenkuppeln der beiden Schiffe zwischen dem Lastschiff und dem Schubschiff mit Hilfe einer an sie angeschlossenen Aufblaseinrichtung aufblasbar sind und nach dem Aufblasen das Schubschiff zwischen den Rumpfwänden des Lastschiffes seitlich und/oder in senkrechter Richtung festlegen.
- 2. Kupplungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aufblasbaren Kissen (7, 10, 11) und ihre Aufblaseinrichtung auf dem Schubschiff (3) angeordnet sind.
- 3. Kupplungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die aufblasbaren Kissen (7, 10, 11) in mehreren Reihen angeordnet sind, die in waagerechter und senkrechter Richtung auf die die Ausnehmung (2) des Lastschiffes (1) begrenzenden Ränder einwirken.
- 4. Kupplungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kissen (7,10,11) gleichzeitig aufblasbar sind.
Applications Claiming Priority (1)
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