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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Drehelement gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Möbel sowie ein Verfahren zur Positionierung eines Translations-Rotations-Beschlags eines Drehelements.
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Ein gattungsgemäßes Drehelement in Gestalt eines translatorisch und rotatorisch bewegbaren Möbelelements ist beispielsweise aus der
DE 10 2019 109 866 A1 bekannt.
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Der aus der oben genannten Druckschrift bekannte Translations-Rotationsbeschlag des Drehelements ermöglicht eine kollisionsfreie Translations-Rotationsbewegung aus einem das Möbelelement umgebenden Korpus eines Möbels oder auch aus einer Raumecke heraus, wobei das Drehelement nach Vollführung einer 180°-Drehung eine Öffnungsendposition erreicht.
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Dies gewährleistet in einem Fall, wenn beispielsweise zwei Seiten eines quaderförmigen Drehelements durch Seitenwände oder Blenden verdeckt sind, einen zuverlässigen Schutz der in dem Drehelement aufbewahrten Gegenstände in der Schließstellung und nach Drehung des Drehelements in seine Öffnungsendstellung eine gute Zugänglichkeit der Gegenstände.
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Ein solches Drehelement hat sich in der Praxis bewährt.
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Als problematisch hat sich herausgestellt, dass die Translations-Rotations-Bewegung jeweils auf eine vorbestimmte Querschnittsfläche des Drehelements zugeschnitten ist, so dass für unterschiedliche Drehelemente mit vorbestimmten Querschnittsflächen jeweils dazu passende Translations-Rotationsbeschläge bereitgestellt werden müssen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Drehelement der gattungsgemäßen Art dahingehend weiterzuentwickeln, dass ein Translations-Rotationsbeschlag in Drehelementen mit unterschiedlichen Querschnittsflächen, betrachtet in der Ebene der Translations-Rotationsbewegung, eingesetzt werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Drehelement mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die gestellte Aufgabe wird auch durch ein Möbel mit den Merkmalen des Anspruchs 9 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst.
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Das erfindungsgemäße Drehelement weist einen quaderförmigen Korpus mit einem Boden, einer Decke und den Boden mit der Decke verbindende Stützelemente, insbesondere Pfosten und/oder wenigstens eine Seitenwand, auf.
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Das Drehelement weist weiter wenigstens einen Translations-Rotations-Beschlag auf, der an einer Unterseite des Bodens und/oder an einer Oberseite der Decke angeordnet ist, mit dem das Drehelement in einer kombinierten Translations-Rotationsbewegung aus einer Ausgangsposition in eine Öffnungsendposition und zurück in die Ausgangsposition bewegbar ist.
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Der Translations-Rotations-Beschlag selbst weist eine Basisplatte und eine relativ zur Basisplatte translatorisch und gleichzeitig rotatorisch zwangsgeführte, am Boden oder der Decke befestigbare Drehplatte auf.
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Die Drehplatte ist relativ zur Basisplatte derart bewegbar, dass der Korpus während der Translations-Rotationsbewegung in einem vorbestimmten Winkelbereich von 90° oder 180° zwei gedachte Begrenzungslinien nicht übertritt, die durch rechtwinklig zueinander ausgerichtete benachbarte Korpusaußenränder in seiner Ausgangsposition gebildet sind.
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Zwischen der Drehplatte und dem Boden oder der Decke des Korpus ist eine Positionierplatte angeordnet.
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Die Positionierplatte ist in voneinander verschiedenen vorbestimmten Positionen an der Drehplatte befestigbar.
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Die vorbestimmten Positionen sind derart gewählt, dass mit oder ohne am Korpus angebrachter oder angebrachten Blende(n), ausgewählt aus einem Set von Blenden mit vorbestimmten Materialstärken, durch die sich die Breite und/oder Tiefe des Drehelements verändert, den Korpusaußenrändern gegenüber liegende rechtwinklig zueinander ausgerichtete benachbarte Außenränder des Drehelements in der Öffnungsendposition des Drehelements auf den gedachten Begrenzungslinien liegen.
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Mit einem solchermaßen ausgebildeten erfindungsgemäßen Drehelement ist durch die variable Anbringungsmöglichkeit der Drehplatte zum Boden und/oder der Decke des Korpus des Drehelements nunmehr ermöglicht, einen Korpus eines solchen Drehelements mit keiner oder wenigstens einer Blende unterschiedlicher Materialstärke zu bestücken und ggfs. nach Auswählen der Blende den Translations-Rotations-Beschlag so am Boden und/oder der Decke zu positionieren, dass eine kollisionsfreie Translations-Rotationsbewegung ermöglicht ist, die an die Materialstärke der Blende(n) angepasst ist und ein gleichmäßiges Blendenbild zum Nachbarmöbelelement realisiert. Dieses beinhaltet auch das Weglassen von Blenden, wenn das Nachbarmöbelelement keine Blende aufweist.
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Die Positionierplatte kann idealerweise direkt bei der Vormontage des Drehelements selbst am Boden und/oder der Decke angebracht werden. Die Drehplatte des Translations-Rotations-Beschlages wird dann nach Auswahl der Blende oder Weglassen einer Blende an einer dazu vorbestimmten Position an der Positionierplatte befestigt.
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Vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Zur in Abhängigkeit der anzubringenden Blende einfachen Positionierung der Drehplatte an der Positionierplatte weist die Positionierplatte und/oder die Drehplatte mehrere Löcher zur Aufnahme von Befestigungsmitteln, insbesondere Bolzen oder Schrauben auf, um die Positionierplatte relativ zur Drehplatte je nach Materialstärke der wenigstens einen Blende in einer dazu passenden Position aneinander zu fixieren.
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Die Löcher können dabei als vorbestimmtes Lochmuster in der Positionierplatte oder der Drehplatte angeordnet sein, die an vorbestimmte Materialstärken unterschiedlicher Blenden, die an dem Korpus des Drehelements montiert werden können, entsprechend angepasst sind.
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Alternativ zu einer solchen Vielzahl von Löchern ist es gemäß einer alternativen Ausführungsvariante auch denkbar, dass die Positionierplatte und/oder die Drehplatte mehrere Rastaufnahmen zur Aufnahme wenigstens eines Bolzens in einer der Rastaufnahmen aufweist, um die Positionierplatte relativ zur Drehplatte je nach Materialstärke der wenigstens einen Blende oder bei keiner Blende in einer dazu passenden Position aneinander zu fixieren.
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Hier kann der wenigstens eine Bolzen an der Positionierplatte oder der Drehplatte angebracht sein und die zugehörige/n Rastaufnahme/n jeweils an der anderen der Platten.
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Die Positionierplatte ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante in den Korpus integriert angeordnet, beispielsweise in einem Bereich unterhalb eines Sichtbodens und/oder einer Sichtdecke des Korpus.
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Eine solche Variante eignet sich insbesondere für die industrielle Be- und Verarbeitungstechnik, wodurch sich die Vorteile eines standardisierten Systems ergeben.
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Zur einfachen Montage der Positionierungsplatte am Boden und/oder Deckel des Korpus weist die Positionierungsplatte gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante wenigstens eine Montagenut auf, in die ein aus dem Boden und/oder der Decke vorstehender Bolzen einschiebbar und verrastbar ist.
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Zur weiteren Stabilisierung des Zusammenbaus ist gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante des Drehelements ein Seitenrand der aufeinander liegenden Bauteile Drehplatte, Positionierplatte und Boden oder Decke von einem Profil eingefasst.
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Dieses Profil weist gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung an einer Innenseite einer Mittelwand eine Aufnahme auf, in die eine an einer seitlichen Erhebung der Positionierplatte angeformte Rastnase vorsteht.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Drehelements ist die Drehplatte direkt im Drehelement bzw. am Boden und/oder der Decke des Korpus angeordnet.
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Bei dieser Variante können die Bohrpositionen zur Festlegung der Drehplatte am Boden oder der Decke vorteilhaft abhängig von den Materialstärken der anzubringenden Blende bzw. Blenden gewählt werden. Dieses kann mit Hilfe einer Bohrschablone, einer Wertetabelle, eines Computerprogrammes oder einer mobilen Applikation erfolgen.
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Diese Variante eignet sich insbesondere für einen manuellen Gestaltungsspielraum des Drehelements, bei dem Translations-Rotations-Beschlag und der Korpus des Drehelements getrennt voneinander betrachtet werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Drehelements beträgt der Rotationsanteil der Bewegung zwischen der Ausgangsposition und der Öffnungsendposition 90° oder 180°.
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Das erfindungsgemäße Möbel mit einem Möbelkorpus und einem im Möbelkorpus drehbar gelagerten Möbelelement zeichnet sich dadurch aus, dass das Möbelelement als Drehelement gemäß einem der vorstehenden Ansprüche ausgebildet ist.
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Gemäß einer Ausführungsvariante des Möbels ist benachbart zu dem Drehelement mindestens ein weiteres Möbelelement angeordnet, wobei eine der den Korpusaußenrändern gegenüber liegenden Außenrändern des Drehelements in der Ausgangsposition des Drehelements fluchtend mit einer Frontfläche des weiteren Möbelelements ausgerichtet ist.
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In einem Fall, dass an einer Frontseite des Drehelements eine Blende und an einer Frontseite des Korpus des weiteren Möbelelements eine Blende angeordnet ist, entspricht die Materialstärke der Blende(n) des Drehelements bevorzugt der Materialstärke der Blende des weiteren Möbelelements.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Positionierung eines Translations-Rotations-Beschlags des beanspruchten Drehelements an dem Boden oder der Decke des Korpus, wobei die Breite und Tiefe des Korpus gleich der Breite und Tiefe des Bodens und der Decke ist, weist die folgenden Verfahrensschriftte auf:
- - Auswahl einer oder mehrerer Blende(n) mit vorbestimmter Materialstärke,
- - Eingabe der Breite und Tiefe des Korpus sowie Materialstärke der Blende(n) in ein Computerprogramm,
- - Überprüfen, ob die ausgewählte(n) Blende(n) für den ausgewählten Korpus innerhalb eines vorbestimmten Materialstärkebereichs liegen,
- - Berechnung der Koordinaten von im Boden und/oder der Decke zu bohrenden Löchern bei positivem Ergebnis der Überprüfung,
- - Einbringen der Löcher an den berechneten Koordinaten des Boden und/oder der Decke und
- - Anbringen des Translations-Rotations-Beschlags am Boden und/oder der Decke des Korpus an den berechneten Koordinaten.
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Mit diesem Verfahren ist insbesondere die manuelle Gestaltung des Drehelements, bei dem Translations-Rotations-Beschlag und der Korpus des Drehelements getrennt voneinander betrachtet werden, in einfacher Weise durchführbar, da zum einen vor der Montage der Einsatz von Blenden mit bestimmten Materialstärken auf Machbarkeit überprüft werden kann und zum weiten direkt die Koordinaten für zu bohrende Löcher zur passenden Positionierung des Translations-Rotations-Beschlags am Boden und/oder der Decke des Korpus bereitgestellt werden, wodurch Material- und Arbeitszeiteinsparungen ermöglicht sind.
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Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische isometrische Darstellung eines Möbels mit darin angeordnetem Drehelement in einer Schließstellung,
- 2 eine der 1 entsprechende Darstellung des Möbels mit Drehelement in einer Öffungsendstellung,
- 3 eine der 1 entsprechende Darstellung eines Möbels vor der Montage des Drehelements mit am Möbel festgelegtem Boden des Drehelements,
- 4 eine der 3 entsprechende Darstellung mit fertig montiertem Drehelement vor Befestigung desselben am Möbel,
- 5 eine Frontansicht auf das Möbel gemäß 3 oder 4 nach dem Einsetzen des Drehelements in die dazu vorgesehene Aufnahme des Möbels,
- 6 eine teilweise Explosionsdarstellung des Drehelements mit Korpus und daran anzubringenden Positionierplatten am Boden und der Decke des Korpus,
- 7 und 8 Detaildarstellungen der Montagenut der Positionierplatte und eines darin zu verrastenden Bolzens,
- 9 eine isometrische Darstellung des Korpus des Drehelements mit daran befestigter Positionierplatte,
- 10 eine der 9 entsprechende Darstellung des Korpus des Drehelements mit daran angebrachten Blenden,
- 11 und 12 eine Draufsicht auf eine der Drehplatte des Translations-Rotations-Beschlags zugewandte Seite der Positionierplatte mit darin eingebrachtem Lochmuster und in unterschiedlichen Löchern eingeführten Bolzen,
- 13 eine Draufsicht auf ein Möbel mit Drehelement mit daran befestigten Blenden und je nach Materialstärke der Blenden schematisch markierten Mittelpunkten der Querschnittsflächen der Drehelemente,
- 14 eine isometrische Darstellung einer Positionierplatte und einer Drehplatte mit in der Positionierplatte vorgesehenen Rastaufnahmen zur Aufnahme von in der Drehplatte befestigten Bolzen,
- 15 eine Ausschnittsvergrößerung der Positionierplatte mit Darstellung der Rastaufnahme und einer seitlichen Erhebung mit daran angeformter Rastnase,
- 16 - 18 eine Schnittdarstellung durch einen Randbereich der aufeinander liegenden Bauteile Positionierplatte, Drehplatte und Boden mit die drei Bauteile seitlich umgreifendem Profil bei unterschiedlich positionierter Drehplatte relativ zur Positionierplatte und
- 19 - 21 eine Schnittdarstellung durch einen Bodenbereich des Drehelements mit Darstellung der unterschiedlichen Positionierung von Drehplatte zu Positionierplatte.
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In der nachfolgenden Figurenbeschreibung beziehen sich Begriffe wie oben, unten, links, rechts, vorne, hinten usw. ausschließlich auf die in den jeweiligen Figuren gewählte beispielhafte Darstellung und Position des Möbels, des Drehelements, Korpus, Boden, Decke, Drehplatte, Positionierplatte, Blende und dergleichen. Diese Begriffe sind nicht einschränkend zu verstehen, d.h., durch verschiedene Arbeitsstellungen oder die spiegelsymmetrische Auslegung oder dergleichen können sich diese Bezüge ändern.
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In den 1 und 2 ist mit dem Bezugszeichen 1 insgesamt ein beispielhaftes Möbel bezeichnet.
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Das Möbel 1 besteht dabei im Wesentlichen aus einem Möbelkorpus 3 mit einem oder mehreren Möbelelementen 32, beispielsweise in Gestalt von Schubkästen oder durch Türen verschlossene Innenräume, sowie eine Decke 33 und einem hier nicht mit Bezugszeichen versehenen Boden, der beispielsweise von Füßen 35 getragen wird, die zumindest zu einer Frontseite und Seiten hin durch eine Abdeckleiste 36 abgedeckt sind.
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Das Möbel 1 weist des Weiteren wenigstens ein quaderförmiges Drehelement 2 auf, das, wie ein Vergleich der 1 und 2 zeigt, von einer in 1 gezeigten Schließstellung, bei der ein Inneraum des Drehelements 2 durch Blenden 26 verschlossen ist, durch eine kombinierte Translations-Rotationsbewegung in eine Öffnungsstellung bewegbar ist, wie sie in 2 gezeigt ist. Das Drehelement 2 ist benachbart zu einer Trennwand 31 des Möbelkorpus 3 angeordnet.
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Der Rotationsanteil der Bewegung zwischen Ausgangsposition und der Öffnungsendposition beträgt bevorzugt 90° (Drehelement 2 mit quadratischer Grundfläche) oder 180° (Drehelement 2 mit quadratischer oder rechteckiger Grundfläche).
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Das Drehelement 2 kann dabei, wie in der 2 beispielhaft dargestellt ist, neben einem Boden 22 und einer beispielsweise in 6 gezeigten Decke 23 eine oder mehrere Ablagen 27 aufweisen, die durch Stützelemente, hier in Gestalt zweier Seitenwände 25 und eines Pfostens 24 abgestützt bzw. getragen werden.
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Der Boden 22, die Decke 23 und die Stützelemente bilden dabei gemeinsam einen Korpus 21 des Drehelements 2.
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Ein beispielhafter Translations-Rotations-Beschlag 4 ist in 4 dargestellt. Ein solcher Translations-Rotations-Beschlag 4 ist an einer Unterseite des Bodens 22 und/oder an einer Oberseite der Decke 23 angeordnet.
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Alternativ kann an einer Unterseite des Bodens und/oder an einer Oberseite der Decke auch ein Translations-Rotationsbeschlag gemäß der
WO 2020 212 373 A1 oder in einer anderen Ausgestaltung angeordnet sein.
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Mit dem Translations-Rotations-Beschlag 4 ist das Drehelement 2 in einer kombinierten Translations-Rotationsbewegung aus einer in 1 gezeigten Ausgangsposition in eine in 2 gezeigte Öffnungsendposition und zurück in die Ausgangsposition bewegbar.
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Der Translations-Rotations-Beschlag 4 weist eine Basisplatte 41 und eine relativ zur Basisplatte 41 translatorisch und rotatorisch bewegbare Drehplatte 42 auf. Die Drehplatte 42 ist dabei ortsfest am Boden 22 und/oder der Decke 23 des Drehelements 2 befestigt. Die Basisplatte 41 ist dabei drehfest am Bodenelement 29 und/oder der Decke 33 befestigt.
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Die Drehplatte 42 ist dabei relativ zur Basisplatte 41 derart bewegbar, dass der Korpus 21 während der Translations-Rotationsbewegung in einem vorbestimmten Winkelbereich von 90° oder 180° zwei gedachte Begrenzungslinien nicht übertritt, die gebildet sind durch rechtwinklig zueinander ausgerichtete benachbarte Korpusaußenränder 2A des Korpus 21 in seiner in 1 gezeigten Ausgangsposition.
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Die betreffenden Korpusaußenränder 2A des Korpus 21 sind in 2 angozgen, dort allerdings bereits um 180° in die Öffnungsendposition des Korpus 21 gedreht.
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In einer Ausführungsvariante, wie sie beispielsweise in den 6 bis 18 gezeigt ist, ist zwischen der Drehplatte 42 und dem Boden 22 und/oder der Decke 23 des Korpus 21 eine Positionierplatte 5 angeordnet, die in voneinander verschiedenen vorbestimmten Positionen an der Drehplatte 42 befestigbar ist.
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Diese vorbestimmten Positionen sind derart gewählt, dass mit oder ohne am Korpus 21 angebrachter oder angebrachten Blende(n), ausgewählt aus einem Set von Blenden mit vorbestimmten Materialstärken d1, d2, durch die sich die Breite und/oder Tiefe des Drehelements 2 verändert, den Korpusaußenrändern 2A gegenüber liegende rechtwinklig zueinander ausgerichtete benachbarte Außenränder 2B des Drehelements 2 in der Öffnungsendposition des Drehelements 2 auf den gedachten Begrenzungslinien liegen.
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Anders ausgedrückt ist die Drehplatte 42 abhängig von der Materialstärke d1, d2 der am Korpus 21 anzubringenden Blende bzw. Blenden 26 am Boden 22 und/oder der Decke 23 derart variabel in vorbestimmten Positionen relativ zum Korpus positionierbar, dass in einer Ebene der Translations-Rotationsbewegung ein Mittelpunkt des Drehelements 2 mit oder ohne am Korpus 21 angebrachter Blende 26 in der Ausgangsposition und der Öffnungsendposition die gleichen Flächenkoordinaten aufweist.
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Dies bedeutet, dass durch die variable Positionierbarkeit der Drehplatte 42 relativ zum Boden 22 und/oder der Decke 23 bei vorhandenem Korpus 21 eines Drehelements 2 variabel Blenden unterschiedlicher Materialdicke am Korpus 21 angebracht werden können, ohne dafür jeweils einen speziellen Translations-Rotations-Beschlag 4 einsetzen zu müssen oder dafür einen in Abhängigkeit der Materialstärke der Blenden 26 speziellen Korpus 21 vorhalten zu müssen.
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Zur einfachen Positionierung der Positionierplatte 5 an der Drehplatte 42 weist die Positionierplatte 5 und/oder die Drehplatte 42 gemäß einer beispielhaft in den 11 und 12 dargestellten Ausführungsvariante mehrere Löcher 51 zur Aufnahme von Bolzen 6 oder Schrauben auf, um die Positionierplatte 5 relativ zur Drehplatte 42 je nach Materialstärke d1, d2 (dargestellt in 13) der Blenden 26 in einer dazu passenden Position aneinander zu fixieren.
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In 13 ist anhand des im Drehelement 2 eingezeichneten Doppelkreuzes eine Verschiebung der Mittelpunkte M1, M2 des Drehelements 2 dargestellt, die sich aus unterschiedlichen Materialstärken d1, d2 der am Drehelement 2 angeordneten Blenden 26 ergeben.
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Somit können die Stärken der Blenden 26 des Drehelementes 2 auf einfache Weise an die Stärken der Blenden 34 der Möbelelemente 32 angepasst und gleichzeitig eine optimale Bewegung des Drehelementes 2 realisiert werden. Das gleiche gilt auch, wenn das Drehelement 2 und die Möbelelemente 32 keine Blenden aufweisen.
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In den 11 und 12 ist weiter zu erkennen, dass die Bolzen 6, die im gezeigten Beispiel aus der Drehplatte 42 in Richtung der Positionierplatte 5 vorstehen, in unterschiedlichen Löchern positioniert sind.
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Die Positionierungsplatte 5 ist hier vorzugsweise in den Korpus 21 integriert angeordnet.
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Zur einfachen Montage der Positionierplatte 5 am Boden 22 und/oder der Decke 23 (gezeigt in den 6 - 10) weist die Positionierungsplatte 5 wenigstens eine Montagenut 53 auf, in die ein aus dem Boden 22 oder der Decke 23 vorstehender Bolzen 7 einschiebbar und verrastbar ist. Zur leichten Positionierung der Positionierplatte 5 zur Drehplatte 42 kann eine Montagenut 53 auch in der Drehplatte 42 und ein Bolzen 7 in der Positionierplatte 42 oder umgekehrt angeordnet sein.
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Der Bolzen 7, im Detail dargestellt in 7, weist dabei einen Kopf 72 auf, der in der Montagenut 53 bis in eine Rastaufnahme 54 geführt wird, die den Kopf 72 des Bolzens 7 in vertikaler Richtung in einem Hinterschnitt hält. Von dem Bolzenkopf 72 erstreckt sich ein Schaft 71, der in der Decke 23 fixiert ist.
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Am Übergang zwischen dem Schaft 71 und dem Bolzenkopf 72 ist eine Stufe 73 angeformt, deren Durchmesser an die Rastaufnahme 54 angepasst ist, um haptisch die Endposition der Positionierplatte 5 am Boden 22 oder der Decke 23 erfassen zu können.
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Bei der in den 14 und 15 gezeigten Ausführungsvariante sind anstelle des aus einer Vielzahl von Löchern 51 bestehenden Lochmusters in der Positionierplatte 5 mehrere Rastaufnahmen 52 zur Aufnahme wenigstens eines Bolzens 6 in einer der Rastaufnahmen 52 vorgesehen, um die Positionierplatte 5 relativ zur Drehplatte 42 je nach Materialstärke d1, d2 der Blenden 26 und einer dazu passenden Position aneinander zu fixieren.
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Die Rastaufnahmen 52 sind hier, wie in 15 zu erkennen ist, in Gestalt ineinander übergehender Löcher ausgebildet. Denkbar ist selbstverständlich auch, die Rastaufnahmen 52 an der Drehplatte 42 vorzusehen und entsprechend die Bolzen aus der Positionierplatte 5 vorstehen zu lassen.
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Wie in den 15 - 18 gezeigt ist, ist ein Seitenrand der aufeinander liegenden Bauteile Drehplatte 42, Positionierplatte 5 und Boden 22 oder Decke 23 von einem Profil 8 eingefasst.
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Das Profil 8 ist dabei beispielsweise als Aluminiumprofil ausgebildet. Das Profil 8 weist im Wesentlichen zwei zueinander parallele Schenkel, einen ersten Schenkel 81 und einen zweiten Schenkel 82, auf, die an einem Ende durch eine Mittelwand 83 miteinander verbunden sind und somit eine U-förmige Aufnahme für die oben genannten Bauteile bildet.
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Wie weiter in den 16 bis 18 gezeigt ist, weist das Profil 8 an einer Innenseite der Mittelwand 83 eine Aufnahme 84 auf, in die eine an einer seitlichen Erhebung 55 der Positionierplatte 5 angeformte Rastnase 56 vorsteht.
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Dadurch ist das Profil 8 sicher an den aufeinander liegenden Bauteilen festgelegt. Wie ein Vergleich der 16 bis 18 zeigt, steht die Drehplatte 42 je nach Positionierung der Drehplatte 42 zur Positionierplatte 5 mit einem seitlichen Steg 421 weiter oder weniger weit in das Profil 8 vor.
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In einer alternativen Ausführungsvariante ist die Drehplatte 42 direkt am Boden 22 oder der Decke 23 des Korpus 21 angeordnet.
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Zur Fixierung der Drehplatte 42 am Boden 22 oder der Decke 23 des Korpus 21 werden hier Löcher in den Boden 22 oder die Decke 23 gebohrt, um die Drehplatte 42 an der dafür vorgesehenen Position mit dem Boden 22 oder der Decke 23 zu fixieren.
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Zur Festlegung der optimalen Anordnung der Drehplatte 42 zum Boden 22 oder zur Decke 23 in Abhängigkeit von der Materialdicke d1, d2 der auswählbaren Blenden 26 kann beispielsweise eine Bohrschablone, eine Wertetabelle, ein Computerprogramm oder eine mobile Applikation verwendet werden.
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Ein Verfahren zur Positionierung eines Translations-Rotations-Beschlags 4 des Drehelements 2 weist dementsprechend die folgenden Verfahrensschriftte auf:
- Zunächst erfolgt die Auswahl einer oder mehrerer Blende(n) 26 aus einem Set von Blenden mit vorbestimmten Materialstärken d1, d2.
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Die gewählte Materialstärke d1, d2 der Blende(n) sowie die Breite und Tiefe des Korpus 21 werden anschließend in eine Eingabeschnittstelle eines Computerprogramm eingegeben.
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Das Computerprogramm kann dabei auf einem PC oder einem mobilen Endgerät installiert sein, beispielsweise als Applikation. Das Computerprogramm kann dabei zur Darstellung bzw. Visalisierung der eingegebenen Daten geeignet sein, das Möbel in einer interaktiven virtuellen Umgebung (Virtual Reality) oder einer Mischung aus echter und virtueller Umgebung (AR: Augmented Reality) darzustellen.
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Danach wird überprüft, ob die ausgewählte(n) Blende(n) für den ausgewählten Korpus 21 innerhalb eines vorbestimmten Materialstärkebereichs liegen.
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Anschließend erfolgt die Berechnung der Koordinaten von im Boden 22 und/oder der Decke 23 zu bohrenden Löchern bei positivem Ergebnis der Überprüfung.
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Die berechneten Daten werden über eine Ausgabeschnittstelle des Computerprogramm ausgegeben, so dass anschließend das Einbringen der Löcher an den berechneten Koordinaten des Boden 22 und/oder der Decke 23 und Anbringen des Translations-Rotations-Beschlags 4 am Boden und/oder der Decke 23 des Korpus 21 an den berechneten Koordinaten erfolgen kann.
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Bei der Verwendung eines Computerprogramms oder einer mobilen Applikation können alle notwendigen Parameter, wie Abmessungen des Bodenelementes 29, Abmessungen des Korpus 21, Stärke der Seitenwände 25, Stärke der Blenden 26 etc. eingegeben, und nach der Berechnung die Position der Löcher im Boden 22 oder in der Decke 23 ausgegeben werden.
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Dieses stellt eine wesentliche Erleichterung bei der Montage des Drehelementes 2 dar.
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Auch können durch dieses Computerprogamm mögliche Kollisionen durch die Verwendung von ungeeigneten Korpusabmessungen und Blendenstärken bereits im Vorfeld erkannt, und somit eine Fehlfunktion am montierten Drehelement 2 vermieden werden.
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Die 19 bis 21 zeigen die Anordnung der Drehplatte 42 relativ zum Boden 22 in unterschiedlichen Anordnungen.
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In diesem Beispiel ist die Basisplatte 41 an einem Bodenelement 29 mit Füßen 28 zum Aufstellen des Drehelementes 2 auf einen Raumboden angeordnet. Über das Bodenelement 29 kann das Drehelement 2 im unteren Bereich an den Möbelkorpus 3 bzw. die anderen Möbelelemente 32 befestigt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Möbel
- 2
- Drehelement
- 21
- Korpus
- 22
- Boden
- 23
- Decke
- 24
- Pfosten
- 25
- Seitenwand
- 26
- Blende
- 27
- Ablage
- 28
- Fuß
- 29
- Bodenelement
- 2A
- erster Außenrand
- 2B
- zweiter Außenrand
- 3
- Möbelkorpus
- 31
- Trennwand
- 32
- Möbelelement
- 33
- Decke
- 34
- Blende
- 35
- Fuß
- 36
- Abdeckleiste
- 3A
- Frontfläche
- 4
- Translations-Rotations-Beschlag
- 41
- Basisplatte
- 42
- Drehplatte
- 421
- Steg
- 5
- Positionierplatte
- 51
- Loch
- 52
- Rastaufnahme
- 53
- Montagenut
- 54
- Rastaufnahme
- 55
- Erhebung
- 56
- Rastnase
- 6
- Bolzen
- 7
- Bolzen
- 71
- Schaft
- 72
- Kopf
- 73
- Stufe
- 8
- Profil
- 81
- erster Schenkel
- 82
- zweiter Schenkel
- 83
- Mittelwand
- 84
- Aufnahme
- M1, M2
- Mittelpunkt
- d1, d2
- Materialstärke
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102019109866 A1 [0002]
- WO 2020212373 A1 [0047]