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Die Erfindung betrifft einen Ladungsträger nach Anspruch 1.
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Ladungsträger sind im Bereich der Logistik eingesetzte, oft genormte, Transporthilfsmittel zur Aufnahme eines oder mehrerer Stückgüter, Gebinde etc., um eine einfache automatische Handhabung im Bereich der Förder- und Lagertechnik zu erlauben. Sind diese Ladungsträger im Wesentlichen flach spricht man auch von Tablar.
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Um diese Tablare einfacher entladen zu können, ist es bekannt, diese mit einem beweglichen Boden auszugestalten, der so weit angehoben wird, dass das Stückgut oder die Stückgüter ohne Behinderung durch einen umlaufen Rand abgeschoben werden können. Der Rand selbst verhindert bei der Benutzung ein Heruntergleiten der Ladung bzw. des Stückguts. Allerdings benötigt dann der bewegliche Boden eine seitliche Führung.
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So ist aus der
DE 10 2008 026 326 B4 ein flacher Ladungsträger, insbesondere Tablar oder dergleichen, zur Aufnahme von auf Förderanlagen zu transportierenden und in Regalen einzulagernden Fördergütern bekannt, umfassend einen Rahmen mit einem Boden und mit einem umlaufenden erhöhten Rand und umfassend eine separate Bodenplatte, die im Rahmen innerhalb des Randes angeordnet ist, wobei der Rahmen und die Bodenplatte derart miteinander beweglich ausgestaltet sind, dass die Bodenplatte innerhalb des Rahmens in vertikaler Richtung relativ zum Boden über die Höhe des umlaufenden Randes zwischen zwei Anschlägen bewegbar ist. Eine Führung der beweglichen Bodenplatte wird über vom Rand vorstehende Profilstege erreicht, die in entsprechende Nuten der Bodenplatte eingreifen.
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In Warenlagern ist es häufig üblich, mehrere solcher leeren Ladungsträger gestapelt vorzuhalten, damit sie bei Bedarf Verwendung finden, aber ansonsten wenig Raum beanspruchen. Dabei ist es insbesondere in automatischen Lagern wichtig, die Höhe solcher gestapelter Ladungsträger möglichst zu minimieren, um Raum zu sparen bzw. vorhandenen Raum optimal auszunutzen und gleichzeitig möglichst viele Ladungsträger gleichzeitig als Stapel zu lagern, zu transportieren etc. Durch die Stapelung von mehr Ladungsträgern wird auch die Anzahl der Transportbewegungen auf der Fördertechnik reduziert und damit auch weniger Fördertechnik benötigt.
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Bei dem aus der
DE 10 2008 026 326 B4 bekannten Ladungsträger kann zwar eine Stapelung erfolgen, allerdings wird dabei der Stapel pro gestapeltem Tablar jeweils um eine volle Tablarhöhe erhöht.
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Demgegenüber besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, einen Ladungsträger bereitzustellen, der sich mit geringerem Höhenverbrauch aufeinander stapeln lässt.
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Diese Aufgabe wird durch den in Anspruch 1 wiedergegebenen Ladungsträger gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung.
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Erfindungsgemäß ist erkannt worden, dass, wenn der Rand des Rahmens derart ausgestaltet ist, dass er im gestapelten Zustand die separate Bodenplatte, insbesondere deren Vorsprünge, des darüberliegenden Ladungsträgers von unten kontaktiert, diese angehoben werden kann und so die Stapelhöhe verringert wird.
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Vorzugsweise ist der Ladungsträger bzw. sein Rand des Rahmens innen vorsprungfrei, d. h. er weist keine nach innen vorstehende Vorsprünge auf, so dass es möglich wird, die Ladungsträger mit geringerer Höhe aufeinander zu stapeln, da nun die Profilstege nach dem Stand der Technik nicht im Weg sind und das verschachtelte Ineinandergreifen der Ladungsträger nicht mehr behindern.
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Insbesondere eignet sich der Ladungsträger mit niedrigen Seitenwänden bzw. Rand des Rahmens als Tablar oder mit höheren Seitenwänden als Behälter, jeweils bevorzugt zum Einsatz in Warenlagern, Verteilzentren usw.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Rand des Rahmens nach innen offene Ausnehmungen und die separate Bodenplatte Vorsprünge auf, insbesondere als nach außen gerichtete abgeschrägte Lippen ausgebildet, die in die Ausnehmungen (im Rand) vorstehen. Die als Führungsnasen der Bodenplatte dienenden Vorsprünge erlauben somit eine Führung der Bodenplatte in den nach innen offenen Ausnehmungen.
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Die Oberseiten-Öffnung ist vorzugsweise nicht verengt, oder sogar erweitert.
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Wenn die Ausnehmungen nach unten zum Boden hin offen und nach oben zur Oberseiten-Öffnung hin geschlossen sind, kann beim Stapeln der Rand des unteren Ladungsträgers die Vorsprünge der oberen Bodenplatte kontaktieren, die in den Öffnungen der Ausnehmungen vorstehen.
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Es ist ebenfalls bevorzugt, wenn der Rand des Rahmens derart ausgestaltet ist, dass er im gestapelten Zustand die Vorsprünge der separaten Bodenplatte des darunterliegenden Ladungsträgers von oben nicht kontaktiert.
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Die Gesamtheit der Erfindung lässt sich mit anderen Worten kurz zusammenfassen, dass die als Führungsnasen der Bodenplatte dienenden Vorsprünge des Ladungsträgers im Stapel den Rahmen (bzw. die Oberseite des Randes) des jeweils darunter liegenden unteren Ladungsträgers seitlich berühren können, so dass die Bodenplatte des oberen Ladungsträgers von dem unteren Rahmen angehoben wird, um so ein maximales Eintauchen des oberen Rahmens des oberen Ladungsträgers in den unteren Ladungsträger zu ermöglichen. Dabei wird die Bodenplatte nur soweit angehoben, dass ihre Oberseite die Unterseite des Rahmens des nächsten zu stapelnden Ladungsträgers nicht berührt. Es verbleibt also ein geringerer Abstand.
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In einer weiteren Ausführungsform weist der Rand des Rahmens an der Oberseiten-Öffnung zweite Ausnehmungen auf, die nach oben und innen offen sind, um nach außen gerichtete Verstärkungsrippen des Rahmens im gestapelten Zustand aufzunehmen. Somit kann der Ladungsträger mittels der Verstärkungsrippen versteift werden, ohne dass diese das Stapeln negativ beeinflussen.
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Zur Verbesserung der automatisierten Handhabung ist es vorteilhaft, wenn der Rand in den Außenseitenflächen im vorderen und hinteren Bereich seitliche Vertiefungen aufweist. Diese können dann als Eingriffsflächen dienen, z. B. für linear ein- und ausfahrbare Handhabungsfortsätze (Finger) von Teleskoparmen von Lastaufnahmemitteln, insbesondere von Shuttles, um die Ladungsträger abzuschieben bzw. auf sich heraufzuziehen, oder z. B. von Zinken von Stapelvorrichtungen, mittels derer die Ladungsträger vollautomatisch gestapelt werden.
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Wenn die Ladungsträger am Boden in der Unterseite quer verlaufende Führungsnuten aufweisen, kann im eingelagerten Zustand verhindert werden, dass die Ladungsträger auf den zur Lagerung üblicherweise verwendeten Querträgern verrutschen, da es nun möglich wird, hochstehende Führungsprofile vorzusehen, die in die Führungsnuten zur fixierten seitlichen Positionierung eingreifen.
Zur Vereinfachung der Einführung können die Führungsnuten mit verbreiterten Enden (Einlauf und Auslauf) ausgestaltet sein.
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Zur Ermöglichung der verbesserten Zentrierung bei der Stapelung, können an der Oberseite des Randes und an der Unterseite des Randes korrespondierende Zentrierausnehmungen bzw. Zentrierfortsätze angeordnet sein, so dass diese beim Stapeln ineinandergreifen.
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Wenn der Boden in der Unterseite eine, vorzugsweise ovale oder ellipsenförmige, zentriert angeordnete und zurückgesetzte Fläche bzw. Vertiefung aufweist, kann die Emission von Geräuschen auf Förderern, vor allem Rollenförderer, stark verringert werden, da so der tiefste Punkt auf zwei (oder mehr) tiefste Punkte am Boden aufgeteilt wird und somit die Kollision auf Förderrollen gedämpft wird. Es versteht sich, dass die aus der Bodenebene zurückgesetzte Fläche auch in den Endbereichen kreisförmig, rautenförmig oder mehreckig ausgestaltet sein kann. Zusätzlich wird der Durchbiegung des Ladungsträgers entgegengewirkt, ansonsten würden die Kanten im Tray-Boden stärker auf Förderrollen schlagen und die Lärm-Emission würde steigen.
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Wenn die oberste äußerste Kante des Randes die breiteste Stelle des Ladungsträgers definiert und vorzugsweise die Außenseitenflächen des Randes, vorzugsweise um ca. 1 Grad, aus der Senkrechten zurückfallen, kann der Ladungsträger so eine definierte (ggf. ununterbrochene) Außenanlagekante zur Führung und als Anschlag an externen Mitteln bei der Verwendung bereitstellen.
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Weitere Details der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung, in der
- 1 eine schematische perspektivische Ansicht eines als Tablar ausgebildeten Ladungsträgers von schräg oben;
- 2 eine schematische perspektivische Ansicht des Tablars aus 1 von schräg unten;
- 3 eine Draufsicht von oben auf den Boden des Tablars aus 1 ohne eingesetzte Bodenplatte;
- 4 einen Vergleich des Tablars aus 1 mit abgesenkter Bodenplatte gegenüber der vollständig angehobenen Bodenplatte als Schnittansichten; und
- 5. einen Vergleich eines Stapels des Tablars aus 1 gegenüber einem Stapel eines Tablars aus dem Stand der Technik als Schnittansichten
zeigen.
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In den 1 bis 4 ist ein als Ganzes mit 1 bezeichneter flacher Ladungsträger gezeigt, der auch als Tablar bezeichnet wird. Das im Wesentlichen rechteckige Tablar 1 umfasst einen Rahmen 2 mit einem Boden 3 und mit einem umlaufenden erhöhten Rand 4 sowie eine separate Bodenplatte 5, die innerhalb des Rahmens 2 angeordnet und darin vertikal beweglich ist.
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Die Bodenplatte 5 ist dabei derart beweglich in dem Rahmen 2 ausgestaltet, dass die Bodenplatte 5 innerhalb des Rahmens 2 in vertikaler Richtung relativ zum Boden 3 über die Höhe des umlaufenden Randes 4 zwischen zwei Anschlägen bewegbar ist.
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Der Rand 4 des Rahmens 2 ist innen vorsprungfrei bzw. weist keine nach innen vorstehenden Vorsprünge auf.
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Der Rand 4 des Rahmens 2 weist dagegen nach innen offene Ausnehmungen 6 auf und die separate Bodenplatte Vorsprünge 7, die als nach außen gerichtete und an der Oberseite abgeschrägte Lippen ausgebildet sind, auf, die in die Ausnehmungen 6 vorstehen. Die Ausnehmungen 6 sind an der Oberseite geschlossen und bilden an der Oberseite den oberen Anschlag für die Bodenplatte 5 bzw. die Lippen 7 aus. Der untere Anschlag wird durch den Boden 3 (des Randes) ausgebildet. In der vollständig angehobenen Stellung der Bodenplatte 5 (Entladestellung - vergleiche 5B) können so Artikel ohne Kontakt mit dem Rand 4 abgeschoben werden, da durch diese Ausgestaltung, die Oberfläche der Bodenplatte 5 leicht über der Oberseitenfläche 13 des Randes 4 übersteht. In der Transportstellung (vergleiche 5A) liegt die Bodenplatte 5 dagegen auf dem Boden 3 des Rahmens 2 auf.
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Die Ausnehmungen 6 sind nach unten zum Boden 3 hin offen, so dass die sich hineinstreckenden Lippen 7 von unten kontaktierbar sind.
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Die Oberseiten-Öffnung 8 selbst ist nicht verengt. Der Boden 3 weist eine zentrale rechteckige Öffnung 9 für den Durchgriff eines Bodenplattenhuborgans auf. Die Bodenplatte 5 weist korrespondierend dazu einen nach unten gerichteten Block 22 auf, der in der vollständig abgesenkten Stellung der Bodenplatte 5 in die zentrale rechteckige Öffnung 9 hineinsteht. Der Block 22 ist mit kreuzweise angeordneten Rippen 23 ausgebildet.
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Der Boden 3 ist ebenso mit kreuzweise angeordneten Verstärkungs- und Versteifungsrippen 26 ausgebildet.
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Ferner weist der Rahmen 2 an der Unterseite 10 einen umlaufenden zurückspringenden Kantenverlauf 11 der äußeren Ränder auf, so dass das Tablar 1 stapelbar ist, wozu der zurückspringende Kantenverlauf 11 in die Oberseiten-Öffnung 8 eingesteckt wird.
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Im so gestapelten Zustand werden die Vorsprünge 7 der separaten Bodenplatte 5 des darüberliegenden Tablars 1A von unten durch die Oberseitenfläche 13 des Randes 4 kontaktiert und somit angehoben.
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Andererseits ist der Rand 4 des Rahmens 2 derart ausgestaltet ist, dass er im gestapelten Zustand die Vorsprünge 7 der separaten Bodenplatte 5 des darunterliegenden Tablars 1 B von oben nicht kontaktiert (vgl. 5).
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Der Rand 4 des Rahmens 2 weist an der Oberseiten-Öffnung 8 zweite Ausnehmungen 14 auf, die nach oben und innen offen sind, um nach außen gerichtete Verstärkungsrippen 15 des Rahmens 2 im gestapelten Zustand aufzunehmen. Gleichzeitig schützen die Verstärkungsrippen 15 im nicht gestapelten Zustand die Lippen 7.
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Der Rand 4 weist in den Außenseitenflächen 16 im vorderen und hinteren Bereich seitliche Vertiefungen 17 als Eingriffstaschen für Handhabungsmittel auf.
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Der Boden 3 weist in der Unterseite 10 quer zur Längsseite verlaufende Führungsnuten 18 auf, die zur Interaktion mit Führungsstegen in einem Regal dienen können (siehe oben) und zum einfacheren Einfädeln verbreiterte Ein- und Auslässe 24 aufweisen.
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An der Oberseite des Randes 4 und an der Unterseite des Randes 4 sind korrespondierende Zentrierausnehmungen 19 bzw. Zentrierfortsätze 20 angeordnet, um eine bessere Zentrierung beim Stapeln der Tablare 1 zu erreichen.
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Der Boden 3 weist in der Unterseite eine ovale zentriert angeordnete und leicht zurückgesetzte Fläche bzw. Vertiefung 21 auf, die die Geräuschemissionen auf Förderern verringert.
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Das Tablar 1 ist so ausgestaltet, dass die oberste äußerste Kante 25 des Randes 4 die breiteste Stelle des Tablars 1 definiert und die Außenseitenflächen 16 um ca. 1 Grad aus der Senkrechten zurückfallen.
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In der 5 ist ein Vergleich eines Stapels des Tablars aus 1 gegenüber einem Stapel eines Tablars aus dem Stand der Technik dargestellt. Man erkennt, dass der Stapel des erfindungsgemäßen Tablars 1 (vergleiche 5B) kleiner in der Höhe stapelt als das Tablar aus dem Stand der Technik (vergleiche 5A). Man sieht, dass die Stapelhöhe X1 nach dem Stand der Technik größer ist, als die Stapelhöhe X2 nach der Erfindung, obwohl die Höhe L1 des Randes 2 nach dem Stand der Technik gleich der Höhe L2 des Randes 2 nach der Erfindung ist.
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Wie oben erläutert, kann nach der Erfindung die Stapelhöhe verringert werden, da der Rand 4 des Rahmens 2 im gestapelten Zustand die Lippen 7 der separaten Bodenplatte 5 des darunterliegenden Tablars 1 von oben nicht kontaktiert, während die Ausnehmungen 6 nach unten zum Boden 3 hin offen sind, so dass sich hineinstreckende Lippen 7 von unten vom Rand 4 kontaktierbar sind, um angehoben zu werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Tablar
- 2
- Rahmen
- 3
- Boden
- 4
- Rand
- 5
- Bodenplatte
- 6
- Ausnehmung
- 7
- Lippe
- 8
- Oberseiten-Öffnung
- 9
- zentrale rechteckige Öffnung
- 10
- Unterseite
- 11
- Kantenverlauf
- 13
- Oberseitenfläche
- 14
- zweite Ausnehmung
- 15
- Verstärkungsrippe
- 16
- Außenseitenfläche
- 17
- Vertiefung
- 18
- Führungsnut
- 19
- Zentrierausnehmung
- 20
- Zentrierfortsätze
- 21
- Vertiefung
- 22
- Block
- 23
- Rippe
- 24
- Ein- und Auslässe
- 25
- Kante
- 26
- Versteifungsrippe
- L1
- Höhe des Randes Stand der Technik
- L2
- Höhe des Randes Erfindung
- X1
- Stapelhöhe Stand der Technik
- X2
- Stapelhöhe Erfindung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008026326 B4 [0004, 0006]