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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Funktionsetiketts, das auf einfache und kostengünstige Weise zu einer zuverlässigen Kennzeichnung eines Gegenstands beitragen kann. Die Erfindung betrifft außerdem ein Funktionsetikett, das insbesondere mittels eines solchen Verfahrens herstellbar ist.
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Ein Etikett kann insbesondere zur Kennzeichnung oder zum Herkunftsnachweis in Bezug auf einen zu kennzeichnenden Gegenstand dienen. Zum Beispiel werden Etiketten eingesetzt, wenn es erforderlich ist, Inhaltsstoffe eines Behälters anzugeben. Dies betrifft insbesondere Behälter im pharmazeutischen und medizinischen Bereich, deren Inhaltsstoffe durch das Etikett angegeben und z. B. durch spezifische Funktionen des Etiketts auch gegen Manipulationen geschützt werden sollen.
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Es ist eine Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, ein Verfahren bereitzustellen, das eine einfache und kostengünstige Herstellung eines Funktionsetiketts ermöglicht, welches zu einer zuverlässigen Kennzeichnung eines Gegenstands beitragen kann. Es ist ferner eine Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, ein entsprechendes Funktionsetikett anzugeben.
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Die Aufgaben werden durch die Merkmale der jeweiligen unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen sind in den zugehörigen abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung umfasst ein Verfahren zum Herstellen eines Funktionsetiketts ein Bereitstellen eines Ausgangsetiketts bzw. eines Ausgangsmaterials mit einer oder mehreren Etikettenschichten, die zum Beispiel als eine oder mehrere klebende oder nichtklebende Papier- und/oder Folienschichten ausgebildet sind. Das Verfahren umfasst weiter ein Durchführen eines ersten Druckvorgangs und dadurch Ausbilden eines Drucks auf dem Ausgangsetikett mittels einer ersten Druckvorrichtung. Das Verfahren umfasst weiter ein Durchführen eines ersten Stanzvorgangs und dadurch Ausbilden einer Funktionsstanzung in dem Ausgangsetikett mittels einer ersten Stanzvorrichtung. Darüber hinaus umfasst das Verfahren ein Durchführen eines von dem ersten Druckvorgang separaten zweiten Druckvorgangs und dadurch Ausbilden eines Digitaldrucks auf dem Ausgangsetikett mittels einer zweiten Druckvorrichtung, die zum Ausbilden eines Digitaldrucks befähigt ist. Das Verfahren umfasst außerdem ein Durchführen eines von dem ersten Stanzvorgang separaten zweiten Stanzvorgangs und dadurch Ausbilden einer Formatstanzung in dem Ausgangsetikett mittels einer zweiten Stanzvorrichtung und dadurch Ausbilden des Funktionsetiketts.
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Mittels des beschriebenen Verfahrens kann auf einfache und kostengünstige Weise ein Funktionsetikett hergestellt werden, welches eine zuverlässige Kennzeichnung eines Gegenstands ermöglicht. Das Verfahren realisiert einen effizienten Herstellprozess zur Fertigung von Funktionsetiketten im Hybriddruck und separaten Stanzvorgängen. Insbesondere können dabei konventionelle Druckverfahren (wie z. B. Flexodruck, Siebdruck usw.) und Digitaldruck miteinander kombiniert werden. Alternativ kann aber auch der erste Druckvorgang zum Ausbilden eines weiteren Digitaldrucks auf einer oder mehrerer Etikettenschichten des Ausgangsetiketts eingerichtet sein. Mittels des beschriebenen Verfahrens ist insbesondere kein Sortenwechsel zum Ausbilden des Funktionsetiketts erforderlich und entsprechende Herstellungskosten können gering gehalten werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung gegebenenfalls im Zusammenhang mit einem Ausgangsetikett beschrieben, wobei diesem üblicherweise das Ausgangsmaterial vorausgeht, aus dem nach einem Formatstanzen ein Ausgangsetikett oder das Funktionsetikett ausgebildet wird. Entsprechend können, sofern zutreffend, die Eigenschaften und Merkmale des Ausgangsetiketts auch auf das Ausgangsmaterial oder eine Ausgangsmaterialbahn übertragen werden, welche zum Ausbilden des Funktionsetiketts vorgesehen sind.
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Gemäß einer Weiterbildung des Verfahrens umfasst das Durchführen des ersten Stanzvorgangs und Ausbilden der Funktionsstanzung ein Einbringen zumindest einer Stanzung, eines Schnitts, einer Schlitzung und/oder einer Perforation in das Ausgangsetikett und Ausbilden eines Etikettenbereichs, der relativ zu einem angrenzenden Etikettenbereich abhebbar ist, sodass ein Bügelelement aus dem Funktionsetikett herausklappbar ist. Auf diese Weise ist ein digital bedrucktes Funktionsetikett realisierbar, welches eine gezielt eingebrachte Spendeüberlappung aufweist, die das Ausbilden eines Bügels oder einer Aufhängelasche ermöglicht.
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Gemäß einer weiteren Weiterbildung des Verfahrens umfasst das Durchführen des ersten Stanzvorgangs und Ausbilden der Funktionsstanzung ein Einbringen zumindest einer Stanzung, eines Schnitts, einer Schlitzung und/oder einer Perforation in das Ausgangsetikett und Ausbilden einer Schwächungszone in einem Etikettenbereich, der in Bezug auf eine vorgesehene betriebsgemäße Verwendung des Funktionsetiketts und dabei wirkender Zugkräfte vorgegeben ist. Mittels einer solch gezielt eingebrachten Schwächungszone kann zu einer verbesserten Reißfestigkeit des Funktionsetiketts beigetragen werden. Die Schwächungszone ist insbesondere in einem oder mehreren Bereichen angeordnet oder ausgebildet, welche bei einem vorgesehenen Gebrauch des Funktionsetiketts rissgefährdet wäre. Dies ist zum Beispiel in der Nähe von innenliegenden Kanten, Einkerbungen, Perforationen, Schlitzungen und/oder Stanzungen gegeben. Somit ist zum Beispiel mittels einer gezielt eingebrachten Sicherheitsstanzung eine Schwächungszone realisierbar, die Spannungsspitzen aufgrund von wirkenden Zugkräften bei einem Gebrauch des Funktionsetiketts abbauen kann.
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Gemäß einer weiteren Weiterbildung des Verfahrens wird das Ausgangsetikett als mehrlagiges Etikett mit einer Mehrzahl von Etikettenschichten bereitgestellt und der erste Stanzvorgang wird so durchgeführt, dass die Funktionsstanzung in oder an einer oder mehreren, aber nicht allen Etikettenschichten durchgeführt wird. Somit umfasst zum Beispiel die Funktionsstanzung eine oder mehrere eingebrachte Öffnungen in Form von Schnitten, Schlitzen und/oder Perforationen, wobei beispielsweise eine unterste Lage des Funktionsetiketts frei von zusätzlich eingebrachten Öffnungen bleibt. Alternativ können auch sämtliche Etikettenschichten eingebrachte Öffnungen aufweisen, die insbesondere zueinander versetzt angeordnet und ausgebildet sind, sodass sie sich zum Beispiel von einer Formatstanzung unterscheiden, die sich zum Beispiel bezogen auf eine Stapelrichtung durch sämtliche Etikettenschichten erstreckt.
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Die Etikettenschichten können insbesondere als jeweilige Lagen oder Abschnitte von Materialbahnen realisiert sein. Darüber hinaus können auch eine oder mehrere Klebeschichten zwischen, oberhalb oder unterhalb solcher Lagen vorhanden sein und auch als Etikettenschichten angesehen werden. Zum Beispiel werden für das Ausgangsetikett zwei Lagen bereitgestellt, die mittels der Hybridbedruckung und der Formatstanzung sowie der Funktionsstanzung bearbeitet werden und miteinander gekoppelt das Funktionsetikett ausbilden. Sind solche Ausgangslagen dann zum Beispiel miteinander verklebt, kann das Funktionsetikett als zweilagig bezeichnet werden oder auch als ein Etikett beschrieben werden, welches inklusive der Klebeschicht drei Etikettenschichten aufweist.
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Gemäß einer weiteren Weiterbildung umfasst das Verfahren vorzugsweise ein Bereitstellen einer ersten Etikettenschicht und zweiten Etikettenschicht, und ein Durchführen des ersten Stanzvorgangs und Ausbilden einer Funktionsstanzung in der ersten und in der zweiten Etikettenschicht, sodass die beiden Etikettenschichten zumindest eine jeweils sie durchdringende Stanzung, Schlitzung und/oder Perforation und/oder einen durchdringenden Schnitt aufweisen. Eine solch gezielt eingebrachte Öffnung in der jeweiligen Etikettenschicht ist bezogen auf eine Haupterstreckungsebene des Funktionsetiketts und quer zu einer Stapelrichtung des Funktionsetiketts gezielt so ausgebildet, dass sie zueinander versetzt angeordnet sind.
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Das Verfahren kann ferner so durchgeführt werden, dass das Ausgangsetikett als mehrlagiges Etikett mit einer Mehrzahl von Etikettenschichten bereitgestellt und der erste Stanzvorgang und das Ausbilden der Funktionsstanzung in zumindest einer der Etikettenschichten durchgeführt wird, bevor die Etikettenschichten miteinander gekoppelt werden. Anders formuliert, wird der Stanzvorgang und das Ausbilden der Funktionsstanzung in einer oder in mehreren der Etikettenschichten vorgenommen und nachfolgend werden die Etikettenschichten miteinander gekoppelt, beispielsweise verklebt. Vorzugsweise wird ferner der zweite Druckvorgang und das Ausbilden des Digitaldrucks nachfolgend zu dem ersten Stanzvorgang und dem Ausbilden der Funktionsstanzung durchgeführt. Demgemäß wird zumindest ein Stanzvorgang vor dem digitalen Druckvorgang durchgeführt.
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Gemäß einer Weiterbildung des Verfahrens kann ferner eine Klebeschicht auf das Ausgangsetikett aufgebracht werden. Zusätzlich kann an einer vorgegebenen Position ein Klebeabschwächungselement in die Klebeschicht eingebracht werden, sodass nach einem Koppeln der Etikettenschichten die Klebeschicht zwischen zwei Etikettenschichten angeordnet und das Klebeabschwächungselement in einem Bereich der Funktionsstanzung platziert sind. Beispielsweise weisen die zwei Etikettenschichten jeweils eine durchdringende Stanzung auf, die in Auflage der Etikettenschichten aufeinander entlang ihrer Haupterstreckungsebene versetzt sind. Das Klebeabschwächungselement ist dann vorzugsweise zwischen diesen Stanzungen angeordnet, sodass einfaches und zuverlässiges Abheben eines Etikettenbereichs von dem darunterliegenden Etikettenbereich ermöglicht ist.
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Eine erste Etikettenschicht bildet dann beispielsweise eine obere Folienlage, die mit einer unteren Folienlage verklebt ist, welche die zweite Etikettenschicht realisiert. Das Funktionsetikett weist zum Beispiel einen abhebbaren Bereich und einen fixierten Bereich auf, wobei ein Teilbereich des abhebbaren Bereichs nicht permanent klebend an einem Teilbereich des fixierten Bereichs verbunden ist. Der abhebbare Bereich und der zugehörige Teilbereich sind zum Beispiel Abschnitte der oberen Folienlage und der fixierte Teilbereich bildet einen Abschnitt der unteren Folienlage. Das Klebeabschwächungselement ist dann zum Beispiel in dem nicht permanent klebenden Teilbereich angeordnet und dient als ein Mittel zur Minderung der Klebekraft, um ein einfaches und kontrolliertes Herausklappen eines Bügels oder einer Aufhängevorrichtung auszubilden.
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Der erste Druckvorgang und das Ausbilden des Drucks kann als konventioneller Druck durchgeführt werden und eine Bedruckung mit Silikonlack und/oder eine Bedruckung mit einer Klebstoffneutralisation umfassen. Alternativ oder zusätzlich kann der erste Druckvorgang und das Ausbilden des Drucks das Aufbringen eines weiteren Digitaldrucks umfassen. Insbesondere kann der zweite Druckvorgang und das Ausbilden des Digitaldrucks einen Inkjet-Druck umfassen. Sofern auch der erste Druckvorgang einen Digitaldruck umfasst, kann auch dieser auf einem Inkjet-Druck basieren. Darüber hinaus kann auch ein oder mehrere weitere Druckvorgänge durchgeführt werden, die ein Aufbringen eines Lacks und/oder einer Farbe umfassen.
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Bevorzugt wird das Ausgansetikett nicht als einzelnes separates Etikett sondern als Materialbahn mit einer Vielzahl von Ausgangsetiketten bereitgestellt, die jeweils gemäß den beschriebenen Verfahrensschritten bearbeitet werden können. Dementsprechend resultiert vorzugsweise eine verarbeitete Materialbahn mit einer Vielzahl von Funktionsetiketten.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist ein Funktionsetikett zumindest eine Etikettenschicht mit einer Formatstanzung und einer separaten Funktionsstanzung sowie einem ersten Druck und einem separaten zweiten Druck auf, wobei zumindest der zweite Druck als Digitaldruck ausgebildet ist. Insbesondere kann das Funktionsetikett ferner zumindest einen Schnitt, eine Schlitzung und/oder eine Perforation aufweisen, die in die zumindest eine Etikettenschicht eingebracht ist, sodass ein Etikettenbereich ausgebildet ist, der relativ zu einem angrenzenden Etikettenbereich abhebbar ist und dadurch ein Bügelelement aus dem Funktionsetikett herausklappbar ist. Alternativ oder zusätzlich kann ein Schnitt, eine Schlitzung und/oder eine Perforation in dem Funktionsetikett vorgesehen sein, sodass eine Schwächungszone in einem Etikettenbereich ausgebildet ist, der in Bezug auf eine vorgesehene betriebsgemäße Verwendung des Funktionsetiketts und dabei wirkender Zugkräfte vorgegeben platziert ist.
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Das beschriebene Funktionsetikett ist insbesondere mittels eines der zuvor beschriebenen Verfahren herstellbar, sodass die beschriebenen Eigenschaften und Merkmale des Verfahrens auch für das Funktionsetikett offenbart sind und umgekehrt.
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Während der zweite Druckvorgang ein Digitaldruckvorgang ist, kann in einer Ausführung des beschriebenen Herstellungsverfahrens in dem ersten Druckvorgang ein konventioneller Flexodruck durchgeführt werden. Zusätzlich zu dem Stanzvorgang der eine Formatstanzung umfasst, wird ein separater Stanzungsvorgang durchgeführt, der zum Einrichten einer vorgegebenen Funktion vorgesehen ist. Eine solche Funktion wird insbesondere durch eine oder mehrere gezielt vorgenommene Schnitte, Schlitzungen und/oder Perforationen eingerichtet.
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Eine Fertigung von bahnförmigen Funktionsetiketten kann unter anderem folgende Bearbeitungsschritte in einem Herstellprozess kombinieren:
- • mindestens eine Materialbahn wird bereitgestellt, welche eine Etikettenschicht des oder der Ausgangsetiketten bildet,
- • mittels mindestens einer ersten Druckstation wird ein konventioneller und/oder ein Digitaldruck auf die Materialbahn aufgebracht,
- • mittels mindestens einer weitere Druckstation, die im Digitaldruck arbeitet, wird ein Digitaldruck auf die Materialbahn, zum Beispiel mittels eines Inkjet-Drucks, aufgebracht,
- • mindestens eine Formatstanzung wird in oder an der Materialbahn durchgeführt, um eine vorgegebene Form und/oder Kontur des Funktionsetiketts auszubilden, und
- • mindestens ein weiteren Stanzvorgang wird durchgeführt, welcher insbesondere einen Stanz-, Schlitz- und/oder /Perforations-Vorgang umfasst, wobei der weitere Stanzvorgang separat von der Formatstanzung ausgeführt wird.
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Vorzugsweise umfasst der Herstellprozess folgende Bearbeitungsschritte:
- • mindestens werden zwei Materialbahnen, welche eine jeweilige Etikettenschicht des oder der Ausgangsetiketten bilden, wobei die mindestens eine Funktionsstanzung nicht an allen Materialbahnen, zum Beispiel nur an einer Materialbahn ausgeführt wird. Dies wird dann bevorzugt durchgeführt, bevor mindestens eine weitere Materialbahn auf dieser aufgebracht wird,
- • anschließend erfolgt dann der Druckvorgang mit mindestens einer Digital-Bearbeitung
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Das beschriebene Funktionsetikett ist daher mittels des Verfahrens durch die Kombination von Hybriddruck, welcher zumindest einen Digitaldruck umfasst, und zwei Stanzvorgängen herstellbar. Die zwei unterschiedlichen Stanzvorgänge umfassen die Formatstanzung, welche insbesondere einer äußeren Formgebung des Funktionsetiketts dient, und die Funktionsstanzung, die auf das Ausbilden und Bereitstellen einer Funktion gerichtet ist. Eine solche gezielt eingebrachte Funktion kann insbesondere das Erzeugen einer in dem Funktionsetikett integrierten Aufhängelasche umfassen, die bei Bedarf aus dem Funktionsetikett herausklappbar ist. Alternativ oder zusätzlich, kann eine Funktion durch das gezielte Einbringen von Öffnungen realisiert werden, welche an vorgegebenen Positionen zu einer höheren Stabilität und Reißfestigkeit des Funktionsetiketts beitragen können.
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Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand schematischer Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- 1-2 Ausführungsbeispiele eines Systems zum Herstellen eines Funktionsetiketts,
- 3 ein Ablaufdiagramm für ein Verfahren zum Herstellen eines Funktionsetiketts, und
- 4-7 verschiedene Ausführungsbeispiele des Funktionsetiketts nach den 1-3.
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Elemente gleicher Konstruktion und Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind gegebenenfalls nicht alle dargestellten Elemente in sämtlichen Figuren mit zugehörigen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Die 1 und 2 zeigen schematisch Ausführungsmöglichkeiten für ein System zum Herstellen eines Funktionsetiketts 1, wie es zum Beispiel in den 4-7 illustriert ist. Ein entsprechendes Ablaufdiagramm für ein Verfahren zum Herstellen eines Ausführungsbeispiels des Funktionsetiketts 1 ist in 3 illustriert.
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Das System gemäß 1 umfasst eine Druckvorrichtung 101, eine Stanzvorrichtung 102, eine Digitaldruckvorrichtung 103 und eine weitere Stanzvorrichtung 104.
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In einem Schritt S1 wird eine Ausgangmaterialbahn 108 mit einer Vielzahl von zu bearbeitenden Ausgangsetiketten bereitgestellt. Die Ausgangsmaterialbahn umfasst zum Beispiel eine erste Etikettenschicht 10 und eine zweite Etikettenschicht 20.
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In einem weiteren Schritt S2 erfolgt ein Durchführen eines ersten Druckvorgangs und dadurch Ausbilden eines Drucks auf der Ausgangsmaterialbahn 108 mittels der ersten Druckvorrichtung 101.
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Nachfolgend wird in einem Schritt S3 ein erster Stanzvorgang durchgeführt und dadurch eine Funktionsstanzung in der Ausgangsmaterialbahn 108 mittels der ersten Stanzvorrichtung 102 ausgebildet. Eine solche Funktionsstanzung dient dem Einrichten einer Funktion des Funktionsetiketts 1 und kann zum Beispiel ein Einbringen einer Bügelstanzung 13 und/oder einer Sicherheitsstanzung 16 in der ersten Etikettenschicht 10 umfassen, die jeweils in Form eines oder mehrerer Schnitte, Schlitzungen und/oder Perforationen ausgebildet werden. Alternativ oder zusätzlich kann das Ausbilden der Funktionsstanzung auch ein Einbringen einer Bügelstanzung 23 und/oder einer Sicherheitsstanzung 26 in der zweiten Etikettenschicht 20 umfassen, die jeweils in Form eines oder mehrerer Schnitte, Schlitzungen und/oder Perforationen ausgebildet werden (s. 4-7).
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Nachfolgend wird in einem Schritt S4 ein von dem ersten Druckvorgang separater zweiter Druckvorgang mittels der Digitaldruckvorrichtung 103 durchgeführt und dadurch ein Digitaldruck 14 auf der ersten Etikettenschicht 10 der Ausgangsmaterialbahn 108 ausgebildet.
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In einem weiteren Schritt S5 wird dann mittels der Stanzvorrichtung 104 ein von dem ersten Stanzvorgang separater zweiter Stanzvorgang durchgeführt und dadurch eine Formatstanzung in oder an der Ausgangsmaterialbahn 108 ausgeführt und somit das Funktionsetikett 1 ausgebildet, welches in Vielzahl auf einer Materialbahn 100 positioniert werden können.
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Die beschriebene Reihenfolge der Schritte S1 bis S5 kann auch variieren und muss nicht zwingend gemäß der geschilderten Sequenz durchgeführt werden. Auf diese Weise können zum Beispiel Ausführungsformen des Funktionsetiketts 1 hergestellt werden, wie sie in den 6 und 7 gezeigt sind. Das Funktionsetikett 1 weist in der ersten Etikettenschicht 10 und/oder in der zweiten Etikettenschicht 20 eine oder mehrere Sicherheitsstanzungen 16 und/oder 26 in Form von gezielt eingebrachten Schnitten und/oder Schlitzungen auf. Diese Öffnungen dienen dem Abbau von Spannungsspitzen beim Verwenden des Funktionsetiketts 1 und dabei auftretenden Zugkräften und tragen somit zu einer erhöhten Reißfestigkeit bei.
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Gemäß dem System nach 2 kann zum Beispiel das Funktionsetikett mit einer integrierten Aufhängevorrichtung ausgebildet werden. Zusätzlich zu den in 1 illustrierten Komponenten umfasst das System nach 2 eine Rückseitendruckvorrichtung 105, eine Kaschierungsvorrichtung 106 und eine Abzugsvorrichtung 107.
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Zuerst erfolgt ein Einlauf einer Untermaterialbahn, welche zum Beispiel eine Materialbahn der zweiten Etikettenschicht 20 realisiert. Mittels der Druckvorrichtung 101 kann eine Bedruckung mit Silikonlack im Flexodruck durchgeführt werden. In der Rückseitendruckvorrichtung 105 wird eine Bedruckung im Rückseitendruck durchgeführt, um zum Beispiel abschnittsweise eine Klebeneutralisation oder Klebeabschwächung mittels eines Lacks (z. B. im Flexodruck) vorzunehmen. Dies kann auch als ein Auf- oder Einbringen eines Klebeabschwächungselements 21, 22 bezeichnet werden, wie es in dem Aufbau des Funktionsetiketts 1 gemäß 5 illustriert ist.
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In der Stanzvorrichtung 102 erfolgt das Durchführen der Funktionsstanzung, die zum Beispiel zur Realisierung einer Spendeüberlappung und/oder einer erhöhten Reißfestigkeit eines ausklappbaren Bügels dient.
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Nachfolgend kann mittels der Kaschierungsvorrichtung 106 ein Aufkaschieren einer Obermaterialbahn vorgenommen werden, welche zum Beispiel in Form einer Oberfolie eine Materialbahn der ersten Etikettenschicht 10 realisiert.
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In der Digitaldruckvorrichtung 103 wird die Bedruckung im Digitaldruck, insbesondere als ein Inkj et-Druck, auf der Materialbahn der ersten Etikettenschicht 10 durchgeführt. Optional kann eine zusätzliche Bedruckung mit weiteren Farben und/oder Lacken durchgeführt werden, um zum Beispiel einen Lumineszenzlack und/oder einen Nachbeschriftungslack aufzubringen.
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In der Stanzvorrichtung 104 erfolgt die Formatstanzung und daraufhin in der Abzugsvorrichtung 107 ein Gitterabzug. Anschließend erfolgt eine Aufwicklung der fertiggestellten Funktionsetiketten 1 auf der Materialbahn 100.
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Auf diese Weise kann die in den 4 und 5 gezeigte Ausführungsform des Funktionsetiketts 1 hergestellt werden. Zusätzlich zu den Etikettenschichten 10 und 20 sind zwei Klebeschichten 15 und 25 ausgebildet, wobei die Klebeschicht 15 die erste Etikettenschicht 10 mit der zweiten Etikettenschicht 20 verbindet. Bezogen auf die dargestellte Stapelrichtung R ist die Klebeschicht 15 zwischen den beiden Etikettenschichten 10 und 20 angeordnet und umfasst das Klebeabschwächungselement 22, welches zum Beispiel in Form eines klebeabschwächenden Lacks an einer vorgegebenen Position zwischen den zueinander versetzten Bügelstanzungen 13 und 23 der beiden Etikettenschichten 10 und 20 aufgetragen ist. Entsprechend analog kann ein weiteres Klebeabschwächungselement 21 in der Klebeschicht 25 eingebettet oder integriert sein. Die Klebeschicht 25 dient insbesondere dem einfachen und zuverlässigen Anbringen des Funktionsetiketts 1 an einem dafür vorgesehenen Gegenstand, sodass mittels des Klebeabschwächungselements 21 ein vereinfachtes Ablösen der unteren, zweiten Etikettenschicht 20 vom Gegenstand und ein Ausklappen des Bügels möglich ist, um die Aufhängevorrichtung auszubilden.
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Das Funktionsetikett 1 gemäß den 4 und 5 ist daher über die beiden Etikettenschichten 10 und 20 und die Klebeschicht 15 zusammenhängend verbunden, wobei die erste Etikettenschicht 10 als Oberbahn den Digitaldruck 14 und die zweite Etikettenschicht 20 als Unterbahn einen konventionellen Druck, zum Beispiel mit einem Haftschwächer oder Silikonlack, aufweist. Insbesondere der Digitaldruck 14 ermöglicht einen komfortable und zuverlässige Bedruckung mit Bebilderungen und/oder Klischees ohne einen Maschinenwechsel zu erfordern. Darüber hinaus kann das Funktionsetikett 1 sowie die Materialbahn 100 auch ein Silikonpapier aufweisen, welches zum Beispiel als Liner die untere Klebeschicht 25 bedeckt. Somit kann die Materialbahn 100 insbesondere zwei Bahnen entsprechend der beiden Etikettenschichten 10 und 20 umfassen, die auf einer Rolle Silikonpapier aufgebracht sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Funktionsetikett
- 10
- erste Etikettenschicht
- 11
- Informationsbereich
- 12
- abhebbarer Bereich
- 13
- Bügelstanzung
- 14
- Digitaldruck
- 15
- Klebeschicht
- 16
- Sicherheitsstanzung
- 20
- zweite Etikettenschicht
- 21
- erstes Klebeabschwächungselement
- 22
- zweites Klebeabschwächungselement
- 23
- Bügelstanzung
- 25
- Klebeschicht
- 26
- Sicherheitsstanzung
- 100
- Materialbahn
- 101
- Druckvorrichtung
- 102
- Stanzvorrichtung
- 103
- Digitaldruckvorrichtung
- 104
- Stanzvorrichtung
- 105
- Rückseitendruckvorrichtung
- 106
- Kaschierungsvorrichtung
- 107
- Abzugsvorrichtung
- 108
- Ausgangsmaterialbahn / Ausgangsetikett
- R
- Stapelrichtung
- S(i)
- Schritt eines Verfahrens zum Herstellen eines Funktionsetiketts