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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Spritzkanals in einem Wellenrohr. Die Erfindung betrifft außerdem eine Nockenwelle mit einem Wellenrohr, hergestellt nach einem solchen Verfahren.
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Bei hohlen Wellen, beispielsweise Wellenrohren von Nockenwellen, die eine gezielte Öl- oder Kühlmittelführung durch ein Inneres des Wellenrohres, beispielsweise zur Schmierung von Nocken und/oder Nockenfolger, aufweisen, sind oftmals Durchgangsöffnungen an dem Wellenrohr mit sehr kleinem Durchmesser von weniger als 1,5 mm gefordert. Erschwerend kommt dabei hinzu, dass diese Durchgangsöffnungen bzw. Bohrungen oftmals nicht rechtwinklig zur Wellenachse eingebracht werden können, da sie axial benachbarte Funktionselemente, wie beispielsweise Nocken, mit Kühlmittel bzw. Öl beaufschlagen sollen. Nicht rechtwinklig zur Wellenachse verlaufende Durchgangsöffnungen in dem Wellenrohr sind jedoch mit herkömmlichen und kostengünstigen Verfahren, wie beispielsweise Bohren, Stanzen oder Bohrstanzen, nicht wirtschaftlich herzustellen. Vielmehr lassen sich derartige schräge Durchgangsöffnungen nur durch sehr kostenintensive bzw. aufwendige Verfahren, wie beispielsweise elektrochemische Metallbearbeitung, Erodieren oder Laserbohren einbringen.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich daher mit dem Problem, ein Wellenrohr mit zumindest einem Spritzkanal kostengünstiger herzustellen.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, nicht mehr eine als Spritzkanal dienende Durchgangsöffnung mit einem Durchmesser D1 von weniger als 1,5 mm mittels sehr dünner mechanischer Bohrer oder aufwendiger Verfahren, wie beispielsweise elektrochemischer Metallbearbeitung, Erodieren oder Laserbohren einzubringen, sondern eine derartige Durchgangsöffnung zunächst größer und damit fertigungstechnisch einfacher und kostengünstiger herzustellen und anschließend mit einem Zusatzelement zu versehen, welches zumindest einen Teil des späteren Spritzkanals bildet. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung eines insbesondere zumindest in Teilen schräg zu einer Wellenachse ausgerichteten Spritzkanals an einem Wellenrohr, über den bei fertiggestelltem Wellenrohr Fluid, beispielsweise Kühlmittel oder Öl, von innerhalb des Wellenrohrs nach außen ausbringbar ist, wird zunächst zumindest eine Durchgangsöffnung mit einem Durchmesser D1von ≥ 1,5 mm in das Wellenrohr eingebracht. Ein Einbringen einer derartigen Durchgangsöffnung ist selbst mit herkömmlichen Metallbohrern vergleichsweise einfach möglich, so dass die zumindest eine Durchgangsöffnung fertigungstechnisch einfach und kostengünstig herstellbar ist. Anschließend wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zumindest ein Zusatzelement in oder an der Durchgangsöffnung angeordnet und zwar derart, dass der Spritzkanal zumindest teilweise durch das Zusatzelement gebildet ist. Durch die gänzlich andere Vorgehensweise bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, bei welchem der eigentliche Spritzkanal zumindest teilweise nicht mehr im eigentlichen Wellenrohr, sondern im Zusatzelement verläuft, kann auf die bislang erforderliche und äußerst aufwendige und damit auch teure Herstellung eines Spritzkanals mittels einer sehr dünnen gebohrten Durchgangsöffnung direkt im Wellenrohr verzichtet werden.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zunächst eine schräg zur Wellenachse ausgerichtet Durchgangsöffnung in das Wellenrohr eingebracht, beispielsweise eingebohrt, mit einem Durchmesser D1 von mehr als 1,5 mm. Anschließend wird eine Hülse in die Durchgangsöffnung eingepresst, deren Innendurchmesser D2 < 1,5 mm ist und den eigentlichen Spritzkanal bildet. Den eigentlichen Spritzkanal bildet bei einem derartig hergestellten Wellenrohr somit die Hülse, welche vergleichsweise einfach herstellbar und ebenfalls einfach entsprechend einem Wanddurchmesser des Wellenrohrs ablängbar ist.
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Alternativ hierzu ist selbstverständlich auch denkbar, dass zunächst eine orthogonal zur Wellenachse ausgerichtete Durchgangsöffnung in das Wellenrohr eingebracht wird, die wiederum einen Durchmesser D1 von mehr als 1,5 mm aufweist. Hierauf anschließend wird ein zylinderförmiges Zusatzelement in die Durchgangsöffnung eingepresst, welches einen schräg oder parallel zu einer Zylinderachse verlaufenden Spritzkanal mit einem Durchmesser D3 < 1,5 mm aufweist. Der Spritzkanal in dem Zusatzelement kann dabei ebenfalls durch Bohren vergleichsweise einfach hergestellt werden.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden zunächst zumindest zwei orthogonal zur Wellenachse ausgerichtete Durchgangsöffnungen mit einem Durchmesser D1 von ≥ 1,5 mm in das Wellenrohr eingebracht. Derartige orthogonal zur Wellenachse ausgerichtete Durchgangsöffnungen mit jeweils einem Durchmesser von D1 mit mehr als 1,5 mm, lassen sich selbst mit herkömmlichen Metallbohrern vergleichsweise einfach herstellen. Anschließend wird ein als Kugelring ausgebildetes Zusatzelement mit einer dem Durchgangsöffnungen am Wellenrohr entsprechenden Anzahl an miteinander verbundenen Kugel bereitgestellt, wobei in jeder Kugel ein schräg oder orthogonal zu einer Kugelringachse verlaufender Spritzkanal mit einem Durchmesser DK von < 1,5 mm eingebracht wird oder eingebracht ist. Der Kugelring wird anschließend derart auf das Wellenrohr aufgezogen, dass jede Kugel in eine zugehörige Durchgangsöffnung zumindest teilweise eingreift und den jeweiligen Spritzkanal in der Kugel fluidisch mit der zugehörigen Durchgangsöffnung im Wellenrohr verbindet. Der Kugelring besitzt dabei im Wesentlichen die Form einer Perlenkette, wobei die einzelnen Perlen die jeweiligen Kugeln darstellen. Im Unterschied zu einer Perlenkette verläuft jedoch durch die einzelnen Kugeln keine Bohrung mit einem Faden, auf dem die einzelnen Kugel aufgereiht sind, sondern bei dem erfindungsgemäßen Kugelring sind die einzelnen Kugel mit dazwischen angeordneten Ringsegmenten, die jeweils an einer Kugeloberfläche enden, verbunden. Ein derartiger Kugelring besitzt zumindest zwei Kugeln, wobei selbstverständlich bei einem Einbringen von vier oder mehr Durchgangsöffnungen am Wellenrohr auch vier oder mehr Kugeln am Kugelring vorgesehen werden können. Der Kugelring ist dabei über den Außendurchmesser des Wellenrohrs aufgezogen, wobei die einzelnen Kugeln einen größeren Außendurchmesser aufweisen als der Durchmesser D1 der jeweiligen Durchgangsöffnung und dadurch in den Durchgangsöffnungen gehalten sind. Dabei können manche Kugeln schräg zur Kugelringachse ausgerichtete Spritzkanäle und manche Kugeln orthogonal zur Kugelringachse ausgerichtete Spritzkanäle aufweisen, wobei auch denkbar ist, dass Spritzkanäle schräg oder orthogonal zur Kugelringachse ausgerichtet sind.
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Zweckmäßig werden bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zumindest zwei orthogonal zur Wellenachse ausgerichtete Durchgangsöffnungen mit jeweils einem Durchmesser D1 von ≥ 1,5 mm in das Wellenrohr eingebracht. Anschließend wird ein als Außenring ausgebildetes Zusatzelement mit einer vorzugsweise den Durchgangsöffnungen am Wellenrohr entsprechenden Anzahl an schräg oder orthogonal zu einer Außenringachse verlaufenden Spritzkanälen mit jeweils einem Durchmesser DAR < 1,5 mm bereitgestellt. Der Außenring wird nun derart auf das Wellenrohr aufgezogen bzw. aufgeschoben, dass zumindest ein Spritzkanal auf einer zugehörigen Durchgangsöffnung aufsitzt und/oder den Spritzkanal fluidisch mit der zugehörigen Durchgangsöffnung verbindet. Vorzugsweise entspricht dabei die Anzahl der Spritzkanäle in dem Außenring der Anzahl der Durchgangsöffnungen im Wellenrohr, wobei zugleich auch eine Anordnung der Durchgangsöffnungen sowie der Spritzkanäle im Außenring so aufeinander abgestimmt sind, dass diese deckungsgleich zueinander angeordnet werden können. Um eine vereinfachte Montage und zugleich eine flexible Ölversorgung erreichen zu können, kann vorgesehen sein, dass an einer Außenmantelfläche des Wellenrohrs eine nach außen offene Ringnut und/oder an einer Innenmantelfläche des Außenrings eine nach innen offene Ringnut angeordnet sind/ist, wobei die Ringnut in der Außenmantelfläche des Wellenrohrs die einzelnen Durchgangsöffnungen verbindet, während die Ringnut in der Innenmantelfläche des Außenrings die einzelnen Spritzkanäle miteinander verbindet. Hierdurch ist es möglich, den Außenring in nahezu beliebiger Drehwinkellage über den Durchgangsöffnungen anzuordnen und trotzdem die Durchgangsöffnungen fluidisch mit den Spritzkanälen zu koppeln.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden zunächst zumindest zwei orthogonal zur Wellenachse ausgerichtet Durchgangsöffnungen mit jeweils einem Durchmesser D1 von ≥ 1,5 mm in das Wellenrohr eingebracht. Anschließend wird ein als Innenring ausgebildetes Zusatzelement mit einer vorzugsweise den Durchgangsöffnungen am Wellenrohr entsprechenden Anzahl an schräg oder orthogonal zu einer Innenringachse verlaufenden Spritzkanälen mit jeweils einem Durchmesser DIR< 1,5 mm bereitgestellt. Der Innenring wird nun derart in das Wellenrohr eingeschoben, dass zumindest ein Spritzkanal fluidisch mit zumindest einer Durchgangsöffnung kommunizierend verbunden ist. Um dabei ebenfalls eine winkelunabhängige Montage des als Innenring ausgebildeten Zusatzelements erreichen zu können, kann an einer Außenmantelfläche des Innenrings und/oder an einer Innenmantelfläche des Wellenrohrs im Bereich der Spritzkanäle bzw. der Durchgangsöffnung eine umlaufende Ringnut vorgesehen sein, die eine Transport von Öl bzw. Kühlmittel von einem Spritzkanal entweder direkt zu einer zugehörigen Durchgangsöffnung oder indirekt über die Ringnut zu einer benachbarten Durchgangsöffnung ermöglicht.
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Bei einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird wiederum zumindest eine orthogonal zur Wellenachse ausgerichtete Durchgangsöffnung in das Wellenrohr eingebracht. Vorzugsweise werden zumindest zwei orthogonal zur Wellenachse ausgerichtete Durchgangsöffnungen in das Wellenrohr eingebracht, um eine Unwucht des Wellenrohrs vermeiden zu können. Anschließend wird ein als Ring ausgebildetes Zusatzelement mit einer schräg zu einer Ringachse verlaufenden Stirnseite bereitgestellt, wobei die Stirnseite in montiertem Zustand einen Teil des Spritzkanals bildet. Der Ring wird nun derart auf das Wellenrohr aufgezogen, dass die schräge Stirnseite so über der zumindest eine Durchgangsöffnung aufsitzt, dass der durch die Stirnseite gebildete Teil des Spritzkanals fluidisch mit der zugehörigen Durchgangsöffnung verbunden ist und ein Ausspritzen von Flüssigkeit, beispielsweise Kühlmittel oder Öl schräg zur Wellenachse des Wellenrohrs ermöglicht. Hierdurch ist eine besonders kostengünstige Herstellung eines Wellenrohr mit schräg zur Wellenachse verlaufenden Spritzkanälen möglich.
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Die vorliegende Erfindung beruht weiter auf dem allgemeinen Gedanken, eine Nockenwelle mit einem Wellenrohr auszubilden, wobei das Wellenrohr entsprechend dem Verfahren nach einem der vorherigen Absätze hergestellt ist und wobei auf dem Wellenrohr zugleich ein Nocken angeordnet ist, der derart zu dem zumindest einen Spritzkanal ausgerichtet bzw. angeordnet ist, dass er im Betrieb über den Spritzkanal mit Öl beaufschlagt wird. Hierdurch kann beispielsweise eine Nockenwelle mit schräg zur Wellenachse ausgerichteten Spritzkanälen fertigungstechnisch einfach und kostengünstig hergestellt werden.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen.
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Es zeigen, jeweils schematisch,
- 1 ein Wellenrohr mit einem Spritzkanal entsprechend dem Stand der Technik,
- 2 ein erfindungsgemäßes Wellenrohr mit in Durchgangsöffnungen angeordneten Hülsen,
- 3 eine Darstellung wie in 2, jedoch mit einem Kugelring,
- 4 eine Darstellung wie in 3, jedoch mit einem Außenring,
- 5 eine Darstellung wie in 4, jedoch mit einem Innenring,
- 6 eine Darstellung wie in 4, jedoch mit einem Ring mit einer schrägen Stirnseite.
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Entsprechend den 2 bis 6, weist ein erfindungsgemäßes Wellenrohr 1, beispielsweise für eine Nockenwelle 2, mehrere zumindest in Teilen schräg zu einer jeweiligen Wellenachse 3 ausgerichtete Spritzkanäle 4 auf, über welche bei montiertem Wellenrohr 1, beispielsweise bei in einer Brennkraftmaschine montierter Nockenwelle 2, Fluid 5, beispielsweise Öl der Kühlmittel, von innerhalb des Wellenrohrs 1 nach außen ausbringbar ist. Über die schräge Anordnung der jeweiligen Spritzkanäle 4 ist ein axial benachbarter Nocken 6 beispielsweise mit Fluid beaufschlagbar und damit schmierbar bzw. kühlbar. Auch kann eine Verbindung des Nockens 6 mit einem nicht gezeigten Nockenfolger über den Fluidstrahl 5 gekühlt bzw. geschmiert werden. Selbstverständlich können diese Spritzkanäle 4 auch orthogonal zur Wellenachse 3 ausgerichtet sein.
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In 1 ist dabei ein aus dem Stand der Technik bekanntes Wellenrohr 1' gezeigt, bei welchem die jeweiligen Spritzkanäle 4' mit einem Durchmesser von D1 von weniger als 1,5 mm als Durchgangsöffnungen 7' in einen Mantelrohr des Wellenrohrs 1' eingebracht wurden. Das Einbringen derartig kleiner Durchgangsöffnungen 7', die zudem insbesondere schräg, das heißt mit einem Winkel α von weniger als 90° zur Wellenachse 3' verlaufen, kann nur mit äußerst aufwendigen Verfahren, beispielsweise elektrochemischer Metallbearbeitung, Erodieren oder Laserbohren erfolgen, wodurch die Herstellung der Durchgangsöffnungen 7' und damit auch der Spritzkanäle 4' und insgesamt des Wellenrohrs 1' bzw. der Nockenwelle 2' vergleichsweise aufwendig und damit teuer ist. Selbst das rechtwinklig zur Wellenachse 3' Einbringen von Durchgangsöffnungen 7' mit einem Durchmesser von D1 von weniger als 1,5 mm ist schwierig.
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Aus diesem Grund wurde das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Spritzkanälen 4 an einem Wellenrohr 1 entwickelt, welches im Vergleich zur bisherigen Herstellungsweise konstruktiv einfach und kostengünstig ist. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zunächst zumindest eine Durchgangsöffnung 7 mit einem Durchmesser D1von ≥ 1,5 mm in das Wellenrohr 1 eingebracht. Durch den vergleichsweise großen Durchmesser D1 können auch herkömmliche Metallbohrer problemlos eingesetzt und dadurch die jeweiligen Durchgangsöffnungen 7 kostengünstig und fertigungstechnisch einfach hergestellt werden. Bei dem gemäß den 2 bis 6 gezeigten Wellenrohren 1 sind dabei jeweils vier Durchgangsöffnungen 7 eingebracht. Anschließend wird zumindest ein Zusatzelement 8 in oder an der Durchgangsöffnung 7 derart angeordnet, dass der Spritzkanal 4 zumindest in Teilen durch das Zusatzelement 8 gebildet ist.
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Das Zusatzelement 8 kann auch so in oder an der Durchgangsöffnung 7 angeordnet sein, dass der Spritzkanal 4 zumindest teilweise schräg oder orthogonal zur Wellenachse 3 ausgerichtet ist und dadurch ein vom Spritzkanal 4 ausgestoßener Fluidstrahl 5 einen Winkel α < 90° mit der Wellenachse 3 einschließt.
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Der Spritzkanal 4 kann dabei teilweise in der Durchgangsöffnung 7 bzw. im oder am Zusatzelement 8 angeordnet sein bzw. verlaufen.
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Im Vorliegenden werden nun die einzelnen möglichen Ausführungsformen der 2 bis 6 näher beschrieben.
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Betrachtet man die 2, so kann man erkennen, dass dort in der Detaildarstellung B schräg zur Wellenachse 3 ausgerichtete Durchgangsöffnungen 7 in das Wellenrohr 1 eingebracht, beispielsweise eingebohrt, worden sind. Anschließend wird eine Hülse 9 in die jeweilige Durchgangsöffnung 7 mit einem Durchmesser D1von ≥ 1,5 mm eingebracht, wobei der Innendurchmesser D2 der Hülse 9 weniger als 1,5 mm, beispielsweise weniger als 1,0 mm, beträgt und den eigentlichen Spritzkanal 4 bildet. Alternativ hierzu ist es auch denkbar, dass eine orthogonal zur Wellenachse 3 ausgerichtete Durchgangsöffnung 7 in das Wellenrohr 1 eingebracht wird, wie dies in der Detaildarstellung A der 2 gezeigt ist. In diese jeweilige Durchgangsöffnung 7 wird nun ein zylinderförmiges Zusatzelement 8 eingepresst, welches einen insbesondere schräg oder parallel zu einer Zylinderachse 10 verlaufenden Spritzkanal 4 mit einem Durchmesser D3 von weniger als 1,5 mm, beispielsweise weniger als 1,0 mm, aufweist. Die Zylinderachse 10 verläuft dabei orthogonal zur Wellenachse 3, während der Spritzkanal 4 einen Winkel α < 90° mit der Wellenachse 3 einschließt.
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Betrachtet man die Ausführungsform gemäß der 3, so kann man erkennen, dass dort zunächst zumindest zwei, vorzugsweise vier, orthogonal zur Wellenachse 3 ausgerichtete Durchgangsöffnungen 7 mit wiederum einem Durchmesser D1≥ 1,5 mm in das Wellenrohr 1 eingebracht werden, woraufhin anschließend ein als Kugelring 11 ausgebildetes Zusatzelement 8 mit einer den Durchgangsöffnungen 7 am Wellenrohr 1 entsprechenden Anzahl an miteinander über Ringsegmentabschnitte 12 verbundenen Kugeln 13 bereitgestellt wird, wobei in jeder Kugel 13 ein schräg oder orthogonal zu einer Kugelringachse 14 verlaufender Spritzkanal 4 mit einem Durchmesser DK < 1,5 mm eingebracht wird, bzw. eingebracht ist. Auch hiermit ist ein schräges oder orthogonales Ausstoßen eines Fluidstrahls 5 bzw. von Fluid 5 und damit eine Kühlung bzw. Schmierung eines axial benachbart zur Durchgangsöffnung 7 angeordneten Nockens 6 möglich. Der Kugelring 11 wird dabei derart auf das Wellenrohr 1 aufgezogen, dass jede Kugel 13 in eine zugehörige Durchgangsöffnung 7 eingreift bzw. dort aufsitzt und den jeweiligen Spritzkanal 4 fluidisch mit der zugehörigen Durchgangsöffnung 7 verbindet. Dabei können manche Spritzkanäle 4 schräg und manche orthogonal zur Kugelringachse 14 oder aber alle Spritzkanäle 4 schräg oder orthogonal zur Kugelringachse 14 ausgerichtet sein.
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Betracht man die 4 so kann man dort ein Wellenrohr 1 mit zumindest zwei, vorzugsweise vier, orthogonal zur Wellenachse 3 ausgerichteten Durchgangsöffnungen 7 erkennen, welche beispielsweise mittels Bohren in das Wellenrohr 1 eingebracht wurden und welche einen Durchmesser D1 ≥ 1,5 mm aufweisen. Darüber hinaus ist gemäß der 4 ein als Außenring 15 ausgebildetes Zusatzelement 8 mit schräg zu einer Außenringachse 16 verlaufenden Spritzkanälen 4 mit jeweils einem Durchmesser DAR < 1,5 mm, beispielsweise weniger als 1,0 mm, vorgesehen. Alternativ dazu kann auch ein als Außenring 15 ausgebildetes Zusatzelement 8 mit orthogonal zu einer Außenringachse 16 verlaufenden Spritzkanälen 4 mit jeweils einem Durchmesser DAR < 1,5 mm, beispielsweise weniger als 1,0 mm, vorgesehen sein. Gleichfalls denkbar ist, dass bei einem als Außenring 15 ausgebildeten Zusatzelement 8 sowohl schräg als auch orthogonal zu einer Außenringachse 16 verlaufende Spritzkanäle 4 mit jeweils einem Durchmesser DAR < 1,5 mm, beispielsweise weniger als 1,0 mm, vorgesehen sind. Das heißt, manche Spritzkanäle 4 sind schräg und manche orthogonal zur Außenringachse 16 ausgebildet.
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Der Außenring 15 wird nun derart auf das Wellenrohr 1 aufgezogen, dass zumindest ein, vorzugsweise jeder, Spritzkanal 4 auf einer zugehörigen Durchgangsöffnung 7 aufsitzt bzw. fluidisch mit einer solchen verbunden ist. Dabei kann die Anzahl der im Außenring 15 angeordneten Spritzkanäle 4 der Anzahl und Ausrichtung der im Wellenrohr 1 eingebrachten Durchgangsöffnungen 7 entsprechen.
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Um eine drehwinkelunabhängige Montage des Außenrings 15 auf dem Wellenrohr 1 zu ermöglichen, ist auch denkbar, dass an einer Außenmantelfläche des Wellenrohrs 1 eine Ringnut 17 angeordnet ist. Analog dazu kann selbstverständlich auch an einer Innenmantelfläche des Außenrings 15 eine entsprechende Ringnut vorgesehen sein, über welche Fluid 5, beispielsweise Kühlmittel oder Öl, von einer Durchgangsöffnung 7 über die Ringnut 17 zu einem jeweiligen Spritzkanal 4 zugeführt wird.
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Analog zur 4 ist das Wellenrohr 1 gemäß der 5 ausgebildet, wobei hier das Zusatzelement 8 nicht als Außenring 15, sondern als Innenring 18 ausgebildet ist. Auch hier werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zunächst zumindest zwei, vorzugsweise vier oder mehr, orthogonal zur Wellenachse 3 ausgerichtete Durchgangsöffnungen 7 in das Wellenrohr 1 eingebracht, beispielsweise eingebohrt. Die Durchgangsöffnungen 7 besitzen dabei jeweils einen Durchmesser D1 ≥ 1,5 mm. Anschließend wird das als Innenring 18 ausgebildete Zusatzelement 8 mit einer vorzugsweise den Durchgangsöffnungen 7 am Wellenrohr 1 entsprechenden Anzahl an schräg und/oder schräg zu einer Innenringachse 19 verlaufenden Spritzkanälen 4 mit jeweils einem Durchmesser DIR < 1,5 mm bereitgestellt. Dabei können manche Spritzkanäle 4 schräg und manche orthogonal zur Innenringachse 19 oder aber alle Spritzkanäle 4 schräg oder orthogonal zur Innenringachse 19 ausgerichtet sein. Der Innenring 18 wird nun derart in das Wellenrohr 1 eingeschoben, dass zumindest ein, vorzugsweise jeder, Spritzkanal 4 von innen an einer zugehörigen Durchgangsöffnung 7 anliegt und/oder den jeweiligen Spritzkanal 4 fluidisch mit der zugehörigen Durchgangsöffnung 7 verbindet, so dass der Fluidstrahl 5 bzw. das Fluid 5 über den Spritzkanal 4 und die Durchgangsöffnung 7 das Wellenrohr 1 verlassen kann.
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Betrachtet man schließlich noch die Ausführungsform der 6, so kann man dort ein Wellenrohr 1 erkennen, bei welchem zunächst zumindest eine orthogonal zur Wellenachse 3 ausgerichtete Durchgangsöffnung 7 in das Wellenrohr 1 eingebracht, beispielsweise eingebohrt, wird. Diese zumindest eine, vorzugsweise vier Durchgangsöffnungen 7 besitzen dabei einen Durchmesser D1 von ≥ 1,5 mm und sind dadurch vergleichsweise einfach auch mittels herkömmlicher Metallbohrer herstellbar. Erfindungsgemäß wird nun bei dem Verfahren ein als Ring 20 ausgebildetes Zusatzelement 8 mit einer schräg zu einer Ringachse 21 verlaufenden Stirnseite 22 bereitgestellt bzw. geschaffen, wobei die Stirnseite 22 in montiertem Zustand einen Teil des Spritzkanals 4 bildet. Der Ring 20 wird nun derart auf das Wellenrohr 1 aufgezogen bzw. aufgeschoben, dass die schräge Stirnseite 22 so über der zumindest einen zugehörigen Durchgangsöffnung 7 aufsitzt, dass der durch die Stirnseite 22 gebildete Teil des Spritzkanals 4 fluidisch mit der zugehörigen Durchgangsöffnung 7 verbunden ist. Da die schräge Stirnseite 22 überall gleich ausgebildet ist, ist mit dem erfindungsgemäßen Ring 20 eine drehwinkelunabhängige Montage auf dem Wellenrohr 1 möglich. Das Herstellen eines derartigen Rings 20 ist dabei vergleichsweise einfach kostengünstig möglich, ebenso wie die Montage desselben auf dem Wellenrohr 1.
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Mit dem als Ring 20 ausgebildeten Zusatzelement 8 ist es ebenfalls möglich, Fluid 5, welches im Wellenrohr 1 bevorratet ist, unter Druck über die jeweilige Durchgangsöffnung 7 und die schräge Stirnseite 22 unter einem Winkel α < 90° zur Wellenachse 3 nach außen auszustoßen und damit beispielsweise axial benachbarte Nocken 6 zu schmieren bzw. zu kühlen.
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Alles in allem kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ein Wellenrohr 1 für eine Nockenwelle 2 hergestellt werden, welches im Vergleich zu herkömmlichen Wellenrohren 1 bezüglich der Durchgangsöffnungen 7 und Spritzkanäle 4 nicht nur kostengünstiger, sondern auch fertigungstechnisch deutlich einfacher herzustellen ist.