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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Strickverfahren für ein beutelförmiges Gestrick und ein beutelförmiges Gestrick.
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Stand der Technik
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Es ist ein Strickverfahren für ein beutelförmiges Gestrick für das Stricken eines beutelförmigen Gestricks, das ein schlauchförmiges Gestrick mit einem geschlossenen Ende ist, bekannt. Das beutelförmige Gestrick umfasst einen geschlossenen Endbereich, der zu einer Beutelform ausgebildet ist und einen geschlossenen Teil aufweist, und einen schlauchförmigen Teil außerhalb des geschlossenen Endbereichs. Der geschlossene Endbereich ist ein sich von einem Teil X zu einem Teil Y erstreckender Bereich. Der Teil X bildet die untere Fläche des beutelförmigen Gestricks und umfasst einen Einrichtungsteil, der als ein Startpunkt für das Stricken des beutelförmigen Gestricks dient. Der Teil Y ist ein schlauchförmiger Teil, der durch ein Rundstricken gestrickt werden kann. Zum Beispiel kann ein in der Patentliteratur 1 angegebener dreidimensionaler Strickartikel für das dreidimensionale Stricken eines beutelförmigen Gestricks mit einem geschlossenen Endbereich verwendet werden. In diesem Strickverfahren wird zuerst ein Gestrickteil einer unteren Fläche mit vier Kanten gestrickt und wird ein schlauchförmiger Gestrickteil an die vier Kanten in der Maschenstäbchenrichtung gestrickt. Auf diese Weise wird ein dreidimensionales, beutelförmiges Gestrick gestrickt. In dem beutelförmigen Gestrick bilden ein vorderendseitiger Teil des beutelförmigen Gestricks, das den Gestrickteil der unteren Fläche umfasst, und ein Teil des schlauchförmigen Gestrickteils auf der Gestrickteilseite der unteren Fläche den geschlossenen Endbereich.
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Referenzliste
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Patentliteratur
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Patentliteratur 1:
WO 2008/143172A
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Zusammenfassung der Erfindung
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Problemstellung
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Es kann auch ein beutelförmiges Gestrick, dessen Schlauchdurchmesser während des Strickens eines geschlossenen Endbereichs wesentlich geändert wird, gestrickt werden. Ein Beispiel für ein derartiges beutelförmiges Gestrick ist ein Schuh. In dem Schuh bildet ein Teil in Entsprechung zu der Zehe eines Fußes einen geschlossenen Endbereich. Wenn ein Schuh mit dem in der Patentliteratur 1 beschriebenen Strickverfahren gestrickt wird, ist die Grenze zwischen dem Gestrickteil der unteren Fläche und dem schlauchförmigen Gestrickteil deutlich definiert und sind die Ausrichtungen der Maschen der zwei Gestrickteile verschieden. Dementsprechend kann der Gestrickteil der unteren Fläche auffällig werden.
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Wenn der Schlauchdurchmesser in dem geschlossenen Endbereich des Schuhs durch das Strickverfahren der Patentliteratur 1 geändert wird, wird eine Verbreiterung oder Verschmälerung an dem Teil auf der Ristseite und an dem Teil auf der Sohlenseite des schlauchförmigen Gestrickteils vorgenommen. Die Ausrichtung der Maschen ändert sich an einem Teil des Ristteils, in dem die Verbreiterung oder Verschmälerung vorgenommen wurde, und dieser Teil als ein unerwünschtes Muster.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Strickverfahren für ein beutelförmiges Gestrick vorzusehen, mit dem ein Einrichtungsteil beim Stricken eines beutelförmigen Gestricks von einem geschlossenen Endbereich mit einem sich ändernden Schlauchdurchmesser unauffällig gemacht werden kann. Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein beutelförmiges Gestrick vorzusehen, in dem ein Einrichtungsteil in einem geschlossenen Endbereich mit einem sich ändernden Schlauchdurchmesser unauffällig ist.
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Problemlösung
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(1) Ein Strickverfahren für ein beutelförmiges Gestrick gemäß der vorliegenden Erfindung ist ein Strickverfahren für ein beutelförmiges Gestrick zum Stricken eines beutelförmigen Gestricks, das einen geschlossenen Endbereich und einen restlichen Teil außerhalb des geschlossenen Endbereichs umfasst, unter Verwendung einer Flachstrickmaschine mit einem vorderen Nadelbett und einem hinteren Nadelbett, umfassend:
- einen Schritt A zum Ausbilden eines Einrichtungsteils, in dem ein Strickfaden alternierend an dem vorderen Nadelbett und dem hinteren Nadelbett gehalten wird,
- einen Schritt B zum Ausbilden des geschlossenen Endbereichs durch das Wiederholen, sequentiell von einer Endseite in einer Strickbreitenrichtung des Einrichtungsteils zu der anderen Endseite, eines C-förmigen Strickens, in dem eine Endseite als eine Umkehrseite dient, sodass sich der Einrichtungsteil in einer Schlauchachsenrichtung des beutelförmigen Gestricks erstreckt, und
- einen Schritt C zum Stricken des restlichen Teils des beutelförmigen Gestricks, auf einen Abschluss in einer Maschenstäbchenrichtung des geschlossenen Endbereichs folgend,
- wobei in dem Schritt B, wenn das C-förmige Stricken wiederholt wird, ein auf der Seite des vorderen Nadelbetts befindlicher Teil des Einrichtungsteils und ein auf der Seite des hinteren Nadelbetts befindlicher Teil des Einrichtungsteils direkt oder indirekt verbunden werden und die Strickbreite des C-förmigen Strickens geändert wird.
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(2) Eine beispielhafte Ausführungsform des Strickverfahrens für ein beutelförmiges Gestrick gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst:
- vor dem Schritt B, einen Schritt D zum Ausbilden, durch ein Biegungsstricken (flechage knitting), eines ersten Gestrickteils auf eine an dem vorderen Nadelbett gehaltene Maschenreihe des Einrichtungsteils folgend und zum Ausbilden, durch ein Biegungsstricken, eines zweiten Gestrickteils auf eine an dem hinteren Nadelbett gehaltene Maschenreihe des Einrichtungsteils folgend,
- wobei in dem Schritt B der erste Gestrickteil und der zweite Gestrickteil durch das C-förmige Stricken verbunden werden.
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(3) Die beispielhafte Ausführungsform des Strickverfahrens für ein beutelförmiges Gestrick von (2), wobei:
- in dem Schritt D,
- der erste Gestrickteil durch das Wiederholen eines Biegungsstrickens, eines Bewegens einer durch das Biegungsstricken gebildeten Maschenreihe zu der anderen Endseite und eines Bildens einer ersten Verbreiterungsmasche an einer durch die Bewegung vorgesehenen leeren Nadel ausgebildet wird, und
- der zweite Gestrickteil durch das Wiederholen eines Biegungsstrickens, eines Bewegens einer durch das Biegungsstricken gebildeten Maschenreihe zu der anderen Endseite und eines Bildens einer zweiten Verbreiterungsmasche an einer durch das Bewegen vorgesehenen leeren Nadel ausgebildet wird, und
- in dem Schritt B,
- ein Strickbereich des zuerst durchgeführten C-förmigen Strickens alle die ersten Verbreiterungsmaschen in dem ersten Gestrickteil und alle die zweiten Verbreiterungsmaschen in dem zweiten Gestrickteil enthält.
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(4) Ein beutelförmiges Gestrick gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst:
- einen geschlossenen Endbereich, und
- einen restlichen Teil außerhalb des geschlossenen Endbereichs,
- wobei der geschlossene Endbereich umfasst:
- einen Einrichtungsteil, der in einem Bereich in einer Umfangsrichtung des geschlossenen Endbereichs vorgesehen ist und sich in einer Schlauchachsenrichtung des beutelförmigen Gestricks erstreckt, und
- einen C-förmigen Strickteil zum Einschließen des Einrichtungsteils,
- wobei der C-förmige Strickteil sequentiell von einer vorderen Endseite des geschlossenen Endbereichs ausgebildet wird,
- wobei der restliche Teil an einen Abschluss in einer Maschenstäbchenrichtung des C-förmigen Strickteils anschließend ausgebildet wird, und
- sich die Strickbreite des C-förmigen Strickteils in der Maschenstäbchenrichtung des C-förmigen Strickteils ändert.
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Effekte der Erfindung
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Gemäß dem Strickverfahren für ein beutelförmiges Gestrick von (1) wird in dem geschlossenen Endbereich des beutelförmigen Gestricks der Einrichtungsteil des beutelförmigen Gestricks derart ausgebildet, dass er sich in der Schlauchachsenrichtung des beutelförmigen Gestricks erstreckt. Der Einrichtungsteil kann also in einem Bereich in der Umfangsrichtung des beutelförmigen Gestricks anstatt an dem vorderen Ende des beutelförmigen Gestricks angeordnet werden. Auf diese Weise kann der Einrichtungsteil des beutelförmigen Gestricks einfach verborgen werden. Wenn zum Beispiel ein Schuh als das beutelförmige Gestrick gestrickt wird, kann der Einrichtungsteil von außen vollständig unsichtbar gemacht werden, indem der Einrichtungsteil an der Sohlenseite des Schuhs positioniert wird.
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Gemäß dem Strickverfahren für ein beutelförmiges Gestrick von (1) kann eine Verbreiterung oder Verschmälerung für das Ändern des Schlauchdurchmessers in dem geschlossenen Endbereich auf der Seite des geschlossenen Endbereichs, auf der der Einrichtungsteil angeordnet ist, konzentriert werden. Dementsprechend kann ein Teil, in dem eine Verbreiterung oder Verschmälerung vorgenommen wurde, an einer unauffälligen Position des beutelförmigen Gestricks zusammen mit dem Einrichtungsteil angeordnet werden.
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Gemäß dem Strickverfahren für ein beutelförmiges Gestrick von (2) kann, vor dem Durchführen des C-förmigen Strickens durch das Ausbilden eines Teils des geschlossenen Endbereichs, durch das Stricken des ersten Gestrickteils und des zweiten Gestrickteils in Entsprechung zu einer Vergrößerung oder Verkleinerung des Schlauchdurchmessers in dem geschlossenen Endbereich die Anzahl der Wiederholungen des Durchführens einer Verbreiterung oder Verschmälerung für das Ändern der Strickbreite beim Wiederholen des C-förmigen Strickens reduziert werden. Dementsprechend kann die durch die Verbreiterung oder Verschmälerung verursachte Bildung eines unerwünschten Musters unterdrückt werden.
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Gemäß dem Strickverfahren für ein beutelförmiges Gestrick von (3) wird eine Zuspitzung des geschlossenen Endbereichs verhindert und kann der geschlossene Endbereich einfach mit einer breiten Form ausgebildet werden. Der Grund hierfür ist, dass bei der Entfernung des ersten Gestrickteils und des zweiten Gestrickteils von dem Nadelbett eine durch die ersten Verbreiterungsmaschen in dem ersten Gestrickteil gebildete Kante und eine durch die zweiten Verbreiterungsmaschen in dem zweiten Gestrickteil gebildete Kante in einem beinahe flachen Zustand verbunden sind.
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Der beutelförmige Gestrickteil von (4) weist ein hervorragendes Aussehen auf. Der Grund hierfür ist, dass, weil der Einrichtungsteil des beutelförmigen Gestricks derart ausgebildet ist, dass er sich in der Schlauchachsenrichtung des geschlossenen Endbereichs erstreckt, der Einrichtungsteil an einer unauffälligen Position des beutelförmigen Gestricks angeordnet werden kann.
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Figurenliste
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- 1 ist eine schematische Ansicht, die eine Konfiguration eines Schuhs als eines Beispiels für ein beutelförmiges Gestrick einer Ausführungsform 1 zeigt.
- 2 ist eine schematische Ansicht, die eine Konfiguration eines Teils auf der Zehenseite des Schuhs von 1 von der Sohlenseite gesehen zeigt.
- 3 ist ein Strickprozessdiagramm für einen geschlossenen Endbereich in dem Schuh der Ausführungsform 1.
- 4 ist ein das Strickprozessdiagramm von 3 fortsetzendes Strickprozessdiagramm.
- 5A und 5B sind Ansichten, die Ausbildungszustände des Schuhs an relevanten Punkten der Strickprozesse zeigen.
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Beschreibung von Ausführungsformen
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Ausführungsform 1
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In der Ausführungsform 1 wird ein Beispiel beschrieben, in dem ein Schuh unter Verwendung eines Strickverfahrens für ein beutelförmiges Gestrick gemäß der vorliegenden Erfindung gestrickt wird. Die für das Stricken des Schuhs verwendete Flachstrickmaschine kann eine Flachstrickmaschine mit zwei Betten sein, die ein vorderes Nadelbett und ein hinteres Nadelbett enthält, oder kann eine Flachstrickmaschine mit vier Betten sein, die zwei vordere Nadelbetten und zwei hintere Nadelbetten enthält.
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Der Schuh 1 (beutelförmiges Gestrick) von 1 umfasst eine Sohlenabdeckung 2 zum Bedecken der Sohle eines Fußes und eine Ristabdeckung 3 zum Bedecken der Ristseite des Fußes. Ein Teil (geschlossener Endbereich 10) des Schuhs 1 in Entsprechung zu dem Zeh weist eine gerundete Form auf. Ein Fußeinsteck-Öffnungsteil, eine Fersenabdeckung und ähnliches sind in dem restlichen Teil 19 außerhalb des geschlossenen Endbereichs 10 ausgebildet. Ein Merkmal des Schuh1 besteht darin, dass ein Einrichtungsteil 10s (2) des Schuhs 1 auf der Seite der Sohlenabdeckung 2 in dem geschlossenen Endbereich 10 ausgebildet ist.
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2 ist eine teilweise vergrößerte Ansicht der Nachbarschaft des geschlossenen Endbereichs 10 des Schuhs 1 von 1 von der Seite der Sohlenabdeckung 2 gesehen. In 2 ist die Reihenrichtung durch den strichgepunkteten Pfeil angegeben und ist die Ausrichtung von Maschen durch die dicken Pfeile angegeben. Die Reihenrichtung entspricht der Längenrichtung der Nadelbetten, wenn das Stricken unter Verwendung der Flachstrickmaschine durchgeführt wird. Die Richtung orthogonal zu der Reihenrichtung ist die Maschenstäbchenrichtung. Die Maschenstäbchenrichtung kann als die Ausrichtung der Maschen betrachtet werden.
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Wie in 2 gezeigt, umfasst der geschlossene Endbereich 10 dieses Beispiels einen Einrichtungsteil 10s, einen ersten Gestrickteil 11, einen zweiten Gestrickteil 12 und einen C-förmigen Strickteil 13. Der Einrichtungsteil 10s des Schuhs 1 ist in einem Bereich in der Umfangsrichtung des geschlossenen Endbereichs 10 vorgesehen und erstreckt sich in der Schlauchachsenrichtung des Schuhs 1 (entspricht der Schlauchachsenrichtung des geschlossenen Endbereichs 10). In diesem Beispiel sind ein erster Gestrickteil 11 und ein zweiter Gestrickteil 12, die dazwischen den Einrichtungsteil 10s einschließen, ausgebildet. Der erste Gestrickteil 11 und der zweite Gestrickteil 12 sind derart ausgebildet, dass sie sich von dem Einrichtungsteil 10s verzweigen. Dementsprechend ist die Reihenrichtung der zwei Gestrickteile 11 und 12 gleich der Erstreckungsrichtung des Einrichtungsteils 10s, wobei jedoch die Ausrichtung der Maschen des ersten Gestrickteils 11 und die Ausrichtung der Maschen des zweiten Gestrickteils 12 einander entgegengesetzt sind. Weil der Einrichtungsteil 10s, der erste Gestrickteil 11 und der zweite Gestrickteil 12 an der Sohlenabdeckung 2 ausgebildet sind, sind sie von der Ristseite her nicht sichtbar. Gewöhnlich wird eine Außensohle aus Kunstharz an der Sohlenabdeckung 2 angebracht, sodass der Einrichtungsteil 10s von außen vollständig unsichtbar wird.
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Der erste Gestrickteil 11 und der zweite Gestrickteil 12 sind durch den C-förmigen Strickteil 13 miteinander verbunden. Der C-förmige Strickteil 13 wird durch ein C-förmiges Stricken gebildet, in dem eine Masche an einem Ende in der Maschenstäbchenrichtung des ersten Gestrickteils 11 und eine Masche an einem Ende der Maschenstäbchenrichtung des zweiten Gestrickteils 12 miteinander verbunden werden. Der C-förmige Strickteil 13 wird also derart ausgebildet, dass er den Einrichtungsteil 10s über den ersten Gestrickteil 11 und den zweiten Gestrickteil 12 einschließt. Die Richtung, in welcher der C-förmige Strickteil 13 ausgebildet wird, ist eine Richtung, die sich von einer Endseite (der Zehenseite des Schuhs 1) des Einrichtungsteils 10s zu der anderen Endseite (der Fersenseite des Schuhs 1) des Einrichtungsteils 10s erstreckt. Dementsprechend ist die Reihenrichtung des C-förmigen Strickteils 13 gleich der Umfangsrichtung des geschlossenen Endbereichs 10 und ist die Ausrichtung der Maschen des C-förmigen Strickteils 13 der Fersenseite des Schuhs 1 zugewandt. Weil die Ausrichtung der Maschen des C-förmigen Strickteils 13 keine Fehlausrichtung aufgrund von Vergrößerungen und Verkleinerungen von Maschen umfasst, weist der Schuh 1 ein gutes Aussehen auf.
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Der restliche Teil 19 des Schuhs 1 wird auf den Abschluss in der Maschenstäbchenrichtung des C-förmigen Strickteils 13, d.h. auf einen Abschluss 10e des geschlossenen Endbereichs 10 folgend gestrickt. Der restliche Teil 19 kann durch das Kombinieren eines Schlauchstrickens, eines C-förmigen Strickens, eines Biegungsstrickens usw. ausgebildet werden.
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Der in 1 und 2 gezeigte Schuh 1 wird mit dem Strickverfahren für ein beutelförmiges Gestrick gemäß der vorliegenden Erfindung gestrickt. Ein Beispiel für das Strickverfahren für ein beutelförmiges Gestrick der vorliegenden Erfindung wird mit Bezug auf die Strickprozessdiagramme von 3 und 4 und die Bilder von 5A und 5B beschrieben. Die in diesem Beispiel verwendete Flachstrickmaschine ist eine Flachstrickmaschine mit vier Betten, in der jeweils ein vorderes Nadelbett und ein hinteres Nadelbett einander gegenüberliegend in zwei (oberen und unteren) Ebenen angeordnet sind. In den Strickprozessdiagrammen sind nur das vordere Nadelbett (nachfolgend als „FB“ bezeichnet) und das hintere Nadelbett (nachfolgend als „BB“ bezeichnet) auf der unteren Seite der Flachstrickmaschine mit vier Betten gezeigt. Das vordere Nadelbett und das hintere Nadelbett auf der oberen Seite, die nicht gezeigt sind, werden in diesem Beispiel für das Bewegen von Maschen verwendet.
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In 3 und 4 gibt der Buchstabe „S“ mit einer folgenden Zahl eine Strickprozessnummer an und geben die schwarzen Punkte die Nadeln des FB und des BB an. „V“ gibt eine Aufgreifmasche (eine Art von Masche) an. Die schwarzen Kreise geben neu in den Strickprozessen gestrickte Maschen an. Die auf dem Kopf stehenden Dreiecke geben Fadenführer 8 und 9 an. Und die geraden Pfeile geben eine Umhängung an. Die in den Strickprozessen durchgeführten Strickoperationen werden durch die dicken Linien angegeben.
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In S1 von 3 wird ein Fadenführer 8 zu der rechten Seite in der Zeichnungsebene bewegt und wird ein alternierend an dem FB und dem BB gehaltener Einrichtungsteil 10s ausgebildet (Schritt A). Das FB und das BB sind mit einem Abstand von 0,5 zueinander versetzt. Es kann eine bekannte Ausbildungsmethode für das Ausbilden des Einrichtungsteils 10s verwendet werden. In diesem Beispiel wird der Einrichtungsteil 10s durch das alternierende Bilden von Maschen an dem FB und dem BB ausgebildet. Es können aber auch eine Vielzahl von Maschen an dem FB oder dem BB gebildet werden und die Maschen danach jeweils dem FB und dem BB zugeteilt werden.
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In S2 bis S6 wird ein erster Gestrickteil 11 auf wenigstens einen Teil einer an dem FB gehaltenen Maschenreihe 10F des Einrichtungsteils 10s folgend gestrickt und wird ein zweiter Gestrickteil 12 auf wenigstens einen Teil einer an dem BB gehaltenen Maschenreihe 10B des Einrichtungsteils 10s folgend gestrickt (Schritt D). Insbesondere wird der erste Gestrickteil 11 durch das Wiederholen, an dem FB, eines Biegungsstrickens, in dem die Strickbreite allmählich verschmälert wird, ausgebildet. Entsprechend wird der zweite Gestrickteil 12 durch das Wiederholen, an dem BB, eines Biegungsstrickens, in dem die Strickbreite allmählich verschmälert wird, ausgebildet. Eine spezifische Strickprozedur für die zwei Gestrickteile 11 und 12 wird im Folgenden beschrieben. In der folgenden Beschreibung wird angenommen, dass die rechte Seite in der Zeichnungsebene die eine Endseite des Einrichtungsteils 10s ist und die linke Seite in der Zeichnungsebene die andere Endseite des Einrichtungsteils 10s ist.
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In S2 liegen die Nadeln des FB und die Nadeln des BB einander gegenüber, wobei alle an dem FB gehaltenen Maschen (Maschenreihe 10F) um eine Nadel zu der anderen Endseite bewegt werden und alle an dem BB gehaltenen Maschen (Maschenreihe 10B) um eine Nadel zu der anderen Endseite bewegt werden.
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In S3 wird der Fadenführer 8 nach links bewegt und wird eine Aufgreifmasche (erste Verbreiterungsmasche 4) an einer durch die Bewegung der Maschenreihe 10F vorgesehenen leeren Nadel gebildet. Danach wird eine Reihe des ersten Gestrickteils 11 auf einen anderen Teil als die zwei Maschen auf der anderen Endseite der Maschenreihe 10F in der Maschenstäbchenrichtung folgend gestrickt. Außerdem wird der andere Fadenführer 9 nach links bewegt und wird eine Aufgreifmasche (zweite Verbreiterungsmasche 5) an einer durch die Bewegung der Maschenreihe 10B vorgesehenen leeren Nadel gebildet. Danach wird eine Reihe des zweiten Gestrickteils 12 auf einen anderen Teil als die zwei Maschen auf der anderen Endseite der Maschenreihe 10B in der Maschenstäbchenrichtung folgend gestrickt.
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In S4 wird der Fadenführer 8 nach rechts bewegt und wird eine Reihe des ersten Gestrickteils 11 in der Maschenstäbchenrichtung auf die in S3 gebildete Maschenreihe des ersten Gestrickteils 11 folgend gestrickt. Außerdem wird der Fadenführer 9 nach rechts bewegt und wird eine Reihe des zweiten Gestrickteils 12 in der Maschenstäbchenrichtung auf die in S3 gebildete Maschenreihe des zweiten Gestrickteils 12 folgend gestrickt. Durch das in S3 und S4 durchgeführte Biegungsstricken werden ein erster Gestrickteil 11 und ein zweiter Gestrickteil 12 mit jeweils einer Länge in der Strickbreitenrichtung, die kürzer als diejenige des Einrichtungsteils 10s ist, gestrickt.
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In und nach S5 wird ein ähnliches Stricken wie in S2 bis S4 wiederholt. In 3 werden nur S5 und S6 in Entsprechung zu S2 und S3 gezeigt und ist das Stricken in Entsprechung zu S4 nicht wiedergegeben. In S5 werden alle anderen Maschen als die Verbreiterungsmaschen 4 und 5 um eine Nadel zu der anderen Endseite bewegt. In S6 wird der Fadenführer 8 (9) nach links bewegt und wird eine erste Verbreiterungsmasche 4 (zweite Verbreiterungsmasche 5) an einer durch die Bewegung der Maschen in S5 vorgesehenen leeren Nadel gebildet. Danach wird eine Reihe des ersten Gestrickteils 11 (zweiten Gestrickteils 12) gestrickt. Die Strickbreite des ersten Gestrickteils 11 (zweiten Gestrickteils 12) in S6 ist kürzer als die Strickbreite des ersten Gestrickteils 11 (zweiten Gestrickteils 12) in S3.
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S7 in 4 zeigt einen Zustand, in dem das Stricken für den ersten Gestrickteil 11 und den zweiten Gestrickteil 12 abgeschlossen ist. 5A zeigt einen Ausbildungszustand des Schuhs 1 in S7. Wie in 5A gezeigt, werden der erste Gestrickteil 11 und der zweite Gestrickteil 12 derart ausgebildet, dass sie dazwischen den Einrichtungsteil 10s einschließen. Der erste Gestrickteil 11 und der zweite Gestrickteil 12 werden jeweils mit einer im Wesentlichen dreieckigen Form ausgebildet. Die an dem FB in S7 gehaltenen Maschen bilden eine lange Kante 11A des ersten Gestrickteils 11, und die an dem FB gehaltenen ersten Verbreiterungsmaschen 4 bilden eine kurze Kante 11B des ersten Gestrickteils 11. Weiterhin bilden die an dem BB in S7 gehaltenen Maschen eine lange Kante 12A des zweiten Gestrickteils 12 und bilden die an dem BB gehaltenen zweiten Verbreiterungsmaschen 5 eine kurze Kante 12B des zweiten Gestrickteils 12. Wie in 5A gezeigt, befinden sich die durch die Verbreiterungsmaschen 4 und 5 gebildeten kurzen Kanten 11B und 12B in einem nahezu flachen Zustand, wenn sie von dem FB und dem BB entfernt werden.
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In und nach S8 wird das C-förmige Stricken, in dem eine Endseite des Einrichtungsteils 10s als ein Umkehrteil dient, wiederholt, und werden ein Teil auf der FB-Seite des Einrichtungsteil 10s und ein Teil auf der BB-Seite des Einrichtungsteils 10s sequentiell von einer Endseite in der Strickbreitenrichtung des Einrichtungsteils 10s zu der anderen Endseite verbunden (Schritt B). In diesem Beispiel werden der erste Strickbreitenteil 11 und der zweite Strickbreitenteil 12 auf den Einrichtungsteil 10s folgend gestrickt und werden dadurch der Teil auf der FB-Seite des Einrichtungsteils 10s und der Teil auf der BB-Seite des Einrichtungsteils 10s indirekt über den ersten Gestrickteil 11 und den zweiten Gestrickteil 12 verbunden. Eine spezifische Strickprozedur wird im Folgenden beschrieben.
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In S8 wird der Fadenführer 8 hin und her bewegt, um ein C-förmiges Stricken durchzuführen. Der Strickbereich des zuerst durchgeführten C-förmigen Strickens umfasst alle ersten Verbreiterungsmaschen 4 in dem ersten Gestrickteil 11 und alle zweiten Verbreiterungsmaschen 5 in dem zweiten Gestrickteil 12. Durch dieses C-förmige Stricken wird eine Reihe des C-förmigen Strickteils 13, die mit der ersten Verbreiterungsmasche 4 und der zweiten Verbreiterungsmasche 5 in der Maschenstäbchenrichtung verbunden ist, gestrickt.
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In S9 werden die in S8 gebildeten Maschen des C-förmigen Strickteils 13 zu einer Endseite (rechten Seite) bewegt. Danach wird unter Verwendung des Fadenführers 8 ein C-förmiges Stricken durchgeführt, um eine Reihe des C-förmigen Strickteils 13 zu bilden. Dabei wird das Startende des C-förmigen Strickens an der Position einer Masche an einem Ende der langen Kante 12A des zweiten Gestrickteils 12 gesetzt und wird der Abschluss des C-förmigen Strickens an der Position einer Masche an einem Ende der langen Kante 11A des ersten Gestrickteils 11 gesetzt. Außerdem werden eine dritte Verbreiterungsmasche 6 und eine vierte Verbreiterungsmasche 7 jeweils an leeren Nadeln gebildet, die durch die Bewegung des C-förmigen Strickteils 13 vorgesehen werden.
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In und nach S10 wird ein Stricken ähnlich wie in S9 wiederholt. S10 und S11 zeigen drei Zyklen des C-förmigen Strickens. 5B zeigt ein schematisches Strickbild für S9 bis S11. In jedem der Zyklen des C-förmigen Strickens werden eine dritte Verbreiterungsmasche 6 und eine vierte Verbreiterungsmasche 7 an den Positionen auf den Seiten der langen Kanten 11a und 12A gebildet, um die Strickbreite des C-förmigen Strickteils 13 zu vergrößern. Die dritten Verbreiterungsmaschen 6 und die vierten Verbreiterungsmaschen 7 sind auf der Seite des ersten Gestrickteils 11 und des zweiten Gestrickteils 12 des C-förmigen Strickteils 13 vorgesehen. Dementsprechend sind die Verbreiterungsmaschen 6 und 7 auf der Seite der Sohlenabdeckung 2 von 2 zusammen mit dem Einrichtungsteil 10s und den Gestrickteilen 11 und 12 angeordnet, sodass die Verbreiterungsmaschen 6 und 7 das Aussehen des Ristteils 3 nicht beeinträchtigen.
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Durch das Wiederholen des C-förmigen Strickens in S9 bis S11 werden der erste Gestrickteil 11 und der zweite Gestrickteil 12 durch den C-förmigen Strickteil 13 sequentiell von einer Endseite des Einrichtungsteils 10s verbunden. Dieses C-förmige Stricken wird wiederholt, bis die Maschenreihen 10F und 10B des Einrichtungsteils 10s von dem FB und dem BB entfernt werden. Auf diese Weise wird der geschlossene Endbereich 10 von 2 ausgebildet.
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Danach wird der restliche Teil 19 des Schuhs 1 auf den Abschluss 10e in der Maschenstäbchenrichtung des geschlossenen Endbereichs 10 folgend gestrickt. Der restliche Teil 19 wird gestrickt, indem zwischen einem Schlauchstricken, einem C-förmigen Stricken und einem Biegungsstricken gewechselt wird.
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Andere Ausführungsformen
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Es sind keine Beschränkungen hinsichtlich der Formen des ersten Gestrickteils 11 und des zweiten Gestrickteils 12 von 5A und 5B vorgegeben. Zum Beispiel können der erste Gestrickteil 11 und der zweite Gestrickteil 12 rechteckig, trapezförmig oder gratartig sein. Die rechteckige, trapezförmige oder gratartige Form kann zum Beispiel durch das Ändern der Strickbreite des Biegungsstrickens vorgesehen werden.
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Wenn in der Ausführungsform 1 ein Biegungsstricken wiederholt wird, werden die Bewegung der Maschen und die Bildung der Verbreiterungsmaschen 4 und 5 auf einer Endseite des Einrichtungsteils 10swie in 3 gezeigt wiederholt. Im Gegensatz dazu können der erste Gestrickteil 11 und der zweite Gestrickteil 12 auch einfach nur durch das Durchführen eines Biegungsstrickens ausgebildet werden. Außerdem können die Maschenreihe 10F und die Maschenreihe 10B des Einrichtungsteils 10s direkt durch ein C-förmiges Stricken verbunden werden, ohne den ersten Gestrickteil 11 und den zweiten Gestrickteil 12 zu stricken.
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In der Ausführungsform 1 wurde nur ein Beispiel beschrieben, bei dem die Strickbreite des C-förmigen Strickteils 13 wie in 4 gezeigt vergrößert wird. Im Gegensatz dazu kann auch eine Verschmälerung während des Wiederholens des C-förmigen Strickens durchgeführt werden.
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Das durch das Strickverfahren für ein beutelförmiges Gestrick gemäß der vorliegenden Erfindung erhaltene beutelförmige Gestrick ist nicht auf einen Schuh beschränkt. Zum Beispiel kann das beutelförmige Gestrick auch eine Socke, ein Handschuh oder ähnliches sein oder ein industrielles Material wie etwa ein Sitzbezug, ein Sofabezug oder eine Schlägerhaube für einen Golfschläger sein. Bei jedem dieser beutelförmigen Gestricke kann der Einrichtungsteil 10s an einer während der Verwendung unauffälligen Position angeordnet sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schuh (beutelförmiges Gestrick)
- 2
- Sohlenabdeckung
- 3
- Ristabdeckung
- 4
- erste Verbreiterungsmasche
- 5
- zweite Verbreiterungsmasche
- 6
- dritte Verbreiterungsmasche
- 7
- vierte Verbreiterungsmasche
- 8, 9
- Fadenführer
- 10
- geschlossener Endbereich
- 10e
- Abschluss
- 10s
- Einrichtungsteil
- 11
- erster Gestrickteil
- 11A
- lange Kante
- 11B
- kurze Kante
- 12
- zweiter Gestrickteil
- 12A
- lange Kante
- 12B
- kurze Kante
- 13
- C-förmiger Gestrickteil
- 19
- restlicher Teil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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