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Die Erfindung betrifft ein Stapler-Anbaugerät nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie ein Stapler-Anbaugerät gemäß dem Anspruch 10.
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Stapler-Anbaugeräte erweitern die Grundfunktionen eines Gabelstaplers erheblich. So lässt sich die Anschaffung neuer Spezialmaschinen einsparen und der Fuhrpark nach Bedarf ergänzen. Die Anbaugeräte werden dabei in der Regel an den Gabelzinken des Staplers montiert und sind beispielhaft für klassische Frontstapler, Deichselstapler und Schubmaststapler geeignet. Die wesentlichen Vorteile der Stapler-Anbaugeräte im Vergleich zu separaten Spezialmaschinen liegen im Kostenvorteil und in dem geringeren Platzbedarf. Sowohl die Anschaffungs- als auch die Wartungskosten liegen bei den Stapler-Anbaugeräten bedeutend niedriger als bei entsprechenden Spezialmaschinen. Hinzu kommt, dass bei Nichtgebrauch das Stapler-Anbaugerät weniger Platz benötigt als eine solche Spezialmaschine.
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Um mit einer an einem Fahrzeug angebrachten Palettengabel auch Transportgut aufzunehmen zu können, welches nicht auf einer Palette, sondern stattdessen hängend an der Palettengabel transportiert werden soll, ist aus der
DE 88 03 736 U1 ein gattungsgemäßes Stapler-Anbaugerät bekannt. Das Stapler-Anbaugerät weist eine Geräte-Traverse auf. An deren Oberseite sind Staplertaschen ausgebildet, während an deren Unterseite ein Lasthaken ortsfest angebunden ist. Zur Montage des Stapler-Anbaugerätes werden die Gabelzinken in die Staplertaschen eingefahren. Anschließend wird die Geräte-Traverse an Schraubstellen an den Gabelzinken festgespannt.
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Das gattungsgemäße Stapler-Anbaugerät ist aufgrund folgender Gesichtspunkte in seiner Funktionalität eingeschränkt: Erstens sind die Staplertaschen und der Lasthaken in einer Gabelzinken-Querrichtung zueinander in Flucht ausgerichtet. Im Belastungsfall, das heißt bei eingehängtem Transportgut, wird daher das Stapler-Anbaugerät mit einem hohen Kippmoment belastet. Zweitens ist aufgrund der ortsfesten, das heißt unverstellbaren Anbindung des Lasthakens an der Geräte-Traverse ein größerer Rangieraufwand des Gabelstaplers bei der Transportgut-Handhabung erforderlich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Stapler-Anbaugerät bereitzustellen, das eine im Vergleich zum Stand der Technik gesteigerte Funktionalität aufweist.
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Die Aufgabe ist durch die Merkmale der Ansprüche 1 oder 10 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
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Die Grundidee der Erfindung besteht darin, ein Einhängeglied, insbesondere einen Lasthaken, nicht mehr ortsfest, sondern stattdessen verstellbar an die Geräte-Traverse anzubinden, um den Rangieraufwand bei der Transportgut-Handhabung zu verringern. Gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 weist das Stapler-Anbaugerät daher eine Stelleinheit auf, mittels der das Einhängeglied, insbesondere Lasthaken, zumindest in der Horizontalebene verstellbar ist. Durch die Verstellbarkeit ist das Einhängeglied in der Horizontalebene relativ zu den Gabelzinken verstellbar, so dass die Transportgut-Handhabung vereinfacht ist und insbesondere das Transportgut auf einfache Weise positionsgenau abgesetzt werden kann.
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Bevorzugt kann das Stapler-Anbaugerät eine, einer Gabelzinken-Spitze zugewandte vordere Geräte-Traverse und eine, einem Gabelzinken-Fuß zugewandte hintere Geräte-Traverse aufweisen und es können insbesondere die beiden Geräte-Traversen in einer Gabelzinken-Längsrichtung voneinander beabstandet sein. Alternativ oder zusätzlich dazu können sich die Geräte-Traversen in einer Gabelzinken-Querrichtung zwischen den beiden Gabelzinken erstrecken. Die voneinander beabstandeten und die Gabelzinken verbindenden Geräte-Traversen bilden im Vergleich zu einem Stapler-Anbaugerät mit nur einer Geräte-Traverse eine wesentlich kippstabilere Anbindung des Stapler-Anbaugerätes an die Gabelzinken.
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Besonders bevorzugt kann die Stelleinheit einen in Gabelzinken-Längsrichtung ausgerichteten Brücken-Träger aufweisen, der an einer vorderen Anbindungsstelle an der vorderen Geräte-Traverse querverstellbar gelagert ist und an einer hinteren Anbindungsstelle an der hinteren Geräte-Traverse querverstellbar gelagert ist, und zwar insbesondere mittels eines vorderen Quer-Fahrwerks und eines hinteren Quer-Fahrwerks. Dies hat den Vorteil, dass der Brückenträger, insbesondere mit dem daran angebrachten Lasthaken, in Gabelzinken-Querrichtung relativ zu den Geräte-Traversen verstellbar ist. Durch die beiderseitige Anbindung des Brücken-Trägers an die Geräte-Traversen ergibt sich zudem eine vorteilhafte Verteilung des Gewichtes des Transportgutes auf die Geräte-Traversen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Stelleinheit ein Seilzugsystem aufweisen, mittels dem das Einhängeglied vertikal in einer Hochrichtung verstellbar ist, so dass das Einhängeglied mittels der Stelleinheit in sämtlichen Raumrichtungen verstellbar ist. Der Lasthaken kann somit auch unabhängig von einer Hubverstellung der Gabelzinken in der Hochrichtung verstellt werden.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann die Stelleinheit ein Längs-Fahrwerk aufweisen, mittels dem das Einhängeglied längsverstellbar am Brücken-Träger gelagert ist. Dies hat den Vorteil, dass der Lasthaken zusammen mit dem Transportgut auch in Gabelzinken-Längsrichtung verstellbar ist. Das Längs-Fahrwerk ermöglicht dabei ein leichtgängiges Verstellen des Lasthakens entlang des Brücken-Trägers.
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Bevorzugt kann das jeweilige Fahrwerk und/oder das Seilzugsystem manuell betätigbar sein und/oder elektrisch ansteuerbar sein.
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In einer konkreten Ausführungsform kann das Stapler-Anbaugerät seitliche Längsträger aufweisen, die an vorderen und hinteren Eckknoten mit den vorderen und hinteren Geräte-Traversen zusammenlaufen, und zwar unter Bildung eines in der Horizontalebene liegenden geschlossenen Geräterahmens. Durch den geschlossenen Geräterahmen ist die Orientierung der Geräte-Traversen zueinander durch die Längsträger festgelegt. Der Brücken-Träger ist bei einer Querverstellung daher ausschließlich parallel verstellbar und ein Verkanten des Brücken-Trägers zwischen den Geräte-Traversen ist zuverlässig verhindert. Dies hat den Vorteil, dass der Brücken-Träger stets leichtgängig in Gabelzinken-Querrichtung verstellbar ist.
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Bevorzugt kann jede der Geräte-Traversen, in der Gabelzinken-Querrichtung betrachtet, beidseitig jeweils eine Staplertasche aufweisen, so dass insbesondere das Stapler-Anbaugerät eine Vierpunktlagerung bereitstellt, bei der das Stapler-Anbaugerät mittels insgesamt vier, in Gabelzinken-Längs- und Querrichtung (x, y) voneinander beabstandeten Staplertaschen an den beiden Gabelzinken montierbar ist. Die Vierpunktlagerung ermöglicht eine stabile Anbindung des Stapler-Anbaugerätes an die Gabelzinken, bei gleichzeitig gewichtssparender Ausgestaltung des Stapler-Anbaugerätes.
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Besonders bevorzugt kann das Einhängeglied stets über eine Hebelarmlänge von den Staplertaschen beabstandet sein, die im Belastungsfall, das heißt bei eingehängtem Transportgut, als Kippmoment-Stütze wirken. Das Einhängeglied ist daher zusammen mit dem Transportgut stets über eine Hebelarmlänge von einem Teil der Staplertaschen beabstandet, so dass die Belastung durch ein Kippmoment reduziert ist.
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In einer konkreten Ausführungsform der Erfindung kann das Stapler-Anbaugerät zumindest drei Abstellfüße aufweisen, auf denen das Stapler-Anbaugerät bei Nichtgebrauch abstellbar ist. Die Abstellfüße gewährleisten dabei in vorteilhafter Weise, dass das Stapler-Anbaugerät auf dem Abstellplatz stabil steht und die Gabelzinken, sofern das Stapler-Anbaugerät erneut benötigt wird, auf einfache Weise in die Staplertaschen einfahrbar sind.
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In einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung kann das Stapler-Anbaugerät zumindest eine Sicherungskette aufweisen. Die Sicherungskette kann, insbesondere um einem in Hochrichtung verlaufenden, Abschnitt des Gabelzinkens gelegt werden, so dass die Sicherungskette das Stapler-Anbaugerät an den Gabelzinken fixiert. Dadurch ist auf konstruktiv einfache und kostengünstige Weise ein Herabrutschen des Stapler-Anbaugerätes von den Gabelzinken verhindert.
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Eine weitere Grundidee der Erfindung besteht darin, das Stapler-Anbaugerät über eine Mehrpunktlagerung an den Gabelzinken zu montieren. Das heißt, dass das Stapler-Anbaugerät mehr als zwei Lagerpunkte bereitstellt, von denen zumindest ein Lagerpunkt nicht mit den anderen Lagerpunkten fluchtet und somit eine verbesserte Kippmoment-Abstützung erreichbar ist.
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Erfindungsgemäß ist daher außerdem ein Stapler-Anbaugerät zur Montage an hubverstellbaren Gabelzinken eines Gabelstaplers, mit Staplertaschen zum Einfahren der Gabelzinken und mit einem Einhängeglied für Transportgut, bei dem das Stapler-Anbaugerät eine Vierpunktlagerung bereitstellt und das Stapler-Anbaugerät mittels insgesamt vier, in Gabelzinken-Längs- und Querrichtung voneinander beabstandeten Staplertaschen an den beiden Gabelzinken montierbar ist. Die Vierpunktlagerung ermöglicht eine stabile Anbindung des Stapler-Anbaugerätes an die Gabelzinken, bei gleichzeitig gewichtssparender Ausgestaltung des Stapler-Anbaugerätes.
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Der Begriff Gabelstapler betrifft im Rahmen dieser Anmeldung jegliches Fahrzeug mit einem Gabelzinken. Somit ist als Gabelstapler jedes Fahrzeug zu verstehen, das zumindest einen hubverstellbaren oder nicht hubverstellbaren Gabelzinken aufweist. Beispielhaft umfasst der Begriff Gabelstapler somit auch Geländestapler, Teleskopstapler, Teleskoplader, Hubameisen, Hochregalstapler, Frontstapler, Deichselstapler, Schubmaststapler, Traktoren mit Frontlader und dergleichen.
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Als Seilzugsystem werden im Rahmen dieser Anmeldung Hebezeuge verstanden, die zum Heben und Absenken von Lasten geeignet sind. Dazu zählen beispielhaft Flaschenzüge, Kettenzüge und dergleichen.
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Es zeigt:
- 1 in einer perspektivischen Ansicht ein Stapler-Anbaugerät.
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In der 1 ist ein Stapler-Anbaugerät 1 mit einem in der Horizontalebene xy verstellbaren Lasthaken 3 zur Aufnahme von Transportgut (nicht gezeigt) dargestellt. Das Stapler-Anbaugerät 1 ist an, in einer Horizontalebene xy liegenden Gabelzinken 5 eines Gabelstaplers (nicht gezeigt) montiert.
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Der Lasthaken 3 ist über ein Längs-Fahrwerk 7 längsverstellbar an einem in Gabelzinken-Längsrichtung x ausgerichteten Brücken-Träger 9 gelagert, der eine vordere Geräte-Traverse 11 und eine hintere Geräte-Traverse 13 miteinander verbindet. Die vordere Geräte-Traverse 11 und die hintere Geräte-Traverse 13 sind in Gabelzinken-Längsrichtung x parallel voneinander beabstandet und erstrecken sich in einer Gabelzinken-Querrichtung y zwischen den Gabelzinken 5. Die vordere Geräte-Traverse 11 ist der in Gabelzinken-Längsrichtung x vorne liegenden Gabelzinken-Spitze und die hintere Geräte-Traverse 13 ist dem in Gabelzinken-Längsrichtung x hinten liegenden Gabelzinken-Fuß zugewandt.
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Die Geräte-Traversen 11, 13 bilden zusammen mit seitlichen Längsträgern 15 einen in der Horizontalebene xy liegenden geschlossenen Geräterahmen 17. Dazu laufen die Längsträger 15 an vorderen Eckknoten und hinteren Eckknoten mit den Geräte-Traversen 11, 13 zusammen. An der vorderen Geräte-Traverse 11 ist der Brücken-Träger 9 mittels eines vorderen Quer-Fahrwerks 19 an einer vorderen Anbindungsstelle querverstellbar gelagert. An der hinteren Geräte-Traverse 13 ist der Brücken-Träger 9 mittels eines hinteren Quer-Fahrwerks 21 an einer hinteren Anbindungsstelle querverstellbar gelagert.
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Mittels des Längs-Fahrwerks 7 ist der Lasthaken 3 in der Gabelzinken-Längsrichtung x und mittels der Quer-Fahrwerke 19, 21 ist der Lasthaken 3 in der Gabelzinken-Querrichtung y verstellbar. Durch Überlagerung der Verstellung in Gabelzinken-Längsrichtung x und in Gabelzinken-Querrichtung y ist der Lasthaken 3 beliebig in der Horizontalebene xy relativ zu den Gabelzinken 5 verstellbar.
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An jeweils den äußeren Enden der vorderen Geräte-Traverse 11 und der hinteren Geräte-Traverse 13 sind Staplertaschen 23 angeordnet, in die die Gabelzinken 5 zur Montage des Stapler-Anbaugerätes 1 an den Gabelzinken 5 einfahrbar sind. Jede der Geräte-Traversen 11, 13 weist somit, in der Gabelzinken-Querrichtung y betrachtet, beidseitig jeweils eine Staplertasche 23 auf. Die insgesamt vier, in Gabelzinken-Längs- und Querrichtung x, y voneinander beabstandeten Staplertaschen 23 stellen eine Vierpunktlagerung für das Stapler-Anbaugerät 1 bereit. Durch die Vierpunktlagerung ist der Lasthaken 3 stets über eine Hebelarmlänge I von zumindest einem Teil der Staplertaschen 23 beabstandet und wirkt im Belastungsfall, das heißt bei eingehängtem Transportgut (nicht gezeigt), als Kippmoment-Stütze für das Stapler-Anbaugerät 1.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stapler-Anbaugerät
- 3
- Lasthaken
- 5
- Gabelzinken
- 7
- Längs-Fahrwerk
- 9
- Brücken-Träger
- 11
- vordere Geräte-Traverse
- 13
- hintere Geräte-Traverse
- 15
- seitlicher Längsträger
- 17
- Geräterahmen
- 19
- vorderes Quer-Fahrwerk
- 21
- hinteres Quer-Fahrwerk
- 23
- Staplertaschen
- I
- Hebelarmlänge
- x
- Gabelzinken-Längsrichtung
- y
- Gabelzinken-Querrichtung
- xy
- Horizontalebene
- z
- Hochrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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