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Die Erfindung betrifft eine Hebevorrichtung zum Heben und gegebenenfalls Umsetzen von Stückgut. Außerdem betrifft die Erfindung eine Anlage zum Transportieren von Stückgut mit einer solchen Hebevorrichtung und ein Verfahren zum Transportieren von Stückgut mit einer solchen Anlage.
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Der Transport und das Fördern von Stückgut erfolgt in der Industrie und insbesondere in industriellen Fertigungsprozessen häufig mit Flurförderfahrzeugen oder mit Kränen. Das Stückgut wird dabei horizontal und vertikal von einem Ort zu dem gewünschten Ziel bewegt. Bei der Verwendung von Kränen werden Anschlagmitteln an den Stückgütern befestigt. Dieses setzt die Zugänglichkeit von oben an das Anschlagmittel voraus. Für den Transport mit Flurförderfahrzeugen muss das Stückgut mit Staplertaschen ausgerüstet sein oder es kommen zusätzliche Transporthilfsmittel (z. B. Paletten) zum Einsatz. Bei Flurförderfahrzeugen muss sich der Lastschwerpunkt immer im Bereich der Aufnahmegabeln befinden. Insgesamt ist der Transport von Stückgut mit Flurförderfahrzeugen oder Kränen häufig aufwendig, zumal vor dem Transport entsprechende Anschlagmittel oder Lastaufnahmepunkte für Flurförderfahrzeuge vorgesehen werden müssen.
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Alternativ kommt in industriellen Prozessen und insbesondere in der Fließ- oder Taktmontage der Transport von Stückgut auf Schienensystemen, z. B. Rundschienensystemen zum Einsatz. Das Stückgut wird auf Fahrwagen transportiert, die z. B. auf Rundschienenlinien geführt und verfahren werden. Mit einem solchen Rundschienensystem lassen sich auch sehr schwere Stückgüter, z. B. Maschinenkomponenten oder dergleichen mit zum Teil ausladenden Dimensionen sicher und präzise bewegen, und zwar insbesondere aufgrund des minimalen Rollwiderstandes. Solche Rundschienensysteme sind z. B. aus der
DE 20 2012 013 393 U1 bekannt.
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Beim Transport von Stückgut (z. B. von Maschinenkomponenten oder dergleichen) auf Schienensystemen, z. B. Rundschienensystemen, ist es gegebenenfalls erforderlich, einen Spurwechsel oder Richtungswechsel vorzunehmen. Für einen Spurwechsel können entsprechende Schienen mit Schienenweichen oder Kreuzungen vorgesehen werden. Problematisch kann dabei der Transport von Stückgut auf mehreren im bestimmten Abstand zueinander angeordneten Transportwagen sein. Alternativ besteht die Möglichkeit, das Stückgut von einem oder mehreren Wagen einer Schienenlinie auf einen oder mehreren Wagen einer anderen Schienenlinie umzusetzen. Dafür ist dann jedoch der Einsatz eines Kranes mit den oben beschriebenen Nachteilen erforderlich. -
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Im Übrigen ist aus der
WO 2004/022474 A1 eine Krananlage zum Beladen und Entladen von Containern auf z. B. Schiffen bekannt, wobei eine Transporteinrichtung auf einer Schienenlinie verfahrbar ist. Innerhalb des verfahrbaren Krangestells sind die Container mit Hebevorrichtungen, die an Traversen verfahrbar sind, manipulierbar.
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Die
DE 44 05 368 A1 beschreibt eine Einrichtung zum Verladen von großen Teilen, insbesondere von Containern und/oder Kraftfahrzeugen auf Eisenbahntransportwagen an insbesondere Personenzügen. Bei dieser Verladeeinrichtung handelt es sich um einen auf den Eisenbahntransportwagen mitgeführten Portalkran, der sich bei stehendem Zug von diesem Wagen selbsttätig abheben und auf Schienen absetzen lässt, so dass der Portalkran auf diesen Schienen verfahrbar ist.
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Schließlich kennt man einen Lift zum Hochziehen von Trägern aller Art (z. B. Autodachträgern) mitsamt dem Transportgut und zum Deponieren an einer Garagendecke, wobei der Autodachträger in Karabiner eingehängt und dann über Rollen und ein Aufwicklungs- und Übersetzungssystem mittels Gurten von einer Wandbefestigung aus direkt vom Autodach an der Garagendecke deponiert und bei Bedarf komplett wieder herabgelassen und gegebenenfalls auf dem Autodach montiert werden kann (vgl.
DE 296 21 773 U1 ).
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Hebevorrichtung zum Heben (und gegebenenfalls Umsetzen) von Stückgut zu schaffen, welche bei einfachem Aufbau ein Anheben des Stückgutes ohne zusätzliche Anschlagmittel oder Ähnliches ermöglicht. Insbesondere soll sich das Stückgut von einem Fahrwagen auf einer ersten Schienenlinie anheben und zu einer zweiten Schienenlinie transportieren lassen. Besonders bevorzugt soll die Hebevorrichtung das Anheben und insbesondere das Umsetzen von Stückgut ermöglichen, welches auf mehreren Transportwagen mit gegebenenfalls beliebigem Abstand zueinander transportiert wird.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Hebevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch eine Anlage zum Transportieren von Stückgut mit den Merkmalen des Anspruchs 8 und durch ein Verfahren zum Transportieren von Stückgut mit den Merkmalen des Anspruchs 10.
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Die Erfindung betrifft eine Hebevorrichtung zum Heben (und gegebenenfalls Umsetzen) von Stückgut, mit einem Grundrahmen mit zwei horizontal in einer Längsrichtung X orientierten Haupttraversen, wobei an jeder Haupttraverse jeweils (zumindest) zwei Hubeinheiten befestigt sind, die jeweils horizontal entlang einer Längsrichtung positionierbar bzw. verschiebbar sind, wobei jeweils zwei paarweise an den beiden Haupttraversen gegenüberliegend angeordnete Hubeinheiten eine Lasttraverse aufnehmen, wobei die Lasttraverse die Hubeinheiten miteinander verbinden und dabei in einer quer (z. B. senkrecht) zur Längsrichtung X verlaufenden Querrichtung Y orientiert sind, wobei die Hubeinheiten jeweils eine in vertikaler Richtung orientierte Hubsäule und jeweils eine mit einem Hubantrieb relativ zu der Haupttraverse höhenverstellbare Aufnahmeeinheit für die Lasttraverse aufweisen, in welche die Lasttraverse entlang der Querrichtung einschiebbar ist.
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Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, dass sich mit einer solchen Hebevorrichtung Stückgut einfach und variabel ohne separate Anschlagmittel und folglich ohne einen Kran und ohne Flurförderfahrzeuge anheben und gegebenenfalls umsetzen lässt. Die Hebevorrichtung kann insbesondere in Kombination mit einer oder mehrerer Schienenlinien, z. B. Rundschienenlinien zum Einsatz kommen, auf welchem das Stückgut auf einem oder mehreren Transportwagen transportiert wird. So besteht insbesondere die Möglichkeit, das Stückgut von einem oder mehreren Transportwagen auf einer Schienenlinie anzuheben und zu einer anderen Schienenlinie zu transportieren, ohne dass zuvor Anschlagmittel oder Ähnliches angebracht werden müssen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass das Stückgut in der angehobenen Stellung innerhalb der Hebevorrichtung fest positioniert bzw. fixiert ist und auf diese Weise im angehobenen Zustand z. B. auch bearbeitet werden kann.
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Die Hebevorrichtung kommt folglich besonders bevorzugt in einer Anlage zum Transportieren von Stückgut zum Einsatz, wobei diese Anlage eine solche Hebevorrichtung und eine Schienentransporteinrichtung aufweist, welche zumindest eine entlang der Längsrichtung verlaufende Schienenlinie und einen oder mehrere auf der Schienenlinie entlang der Längsrichtung verfahrbare Transortwagen aufweist, auf welchen das Stückgut ablegbar ist, wobei die Hebevorrichtung die Schienenlinie überspannt und wobei die Schienenlinie zwischen und unterhalb den Haupttraversen angeordnet ist, so dass der oder die Transportwagen in den Grundrahmen einfahrbar ist/sind. Die Schienenlinie ist besonders bevorzugt als Rundschienenlinie mit zwei Rundschienen ausgebildet. In bevorzugter Weiterbildung weist die Anlage mehrere, z. B. parallel zueinander verlaufende Schienenlinien auf, wobei die Hebevorrichtung zwischen den Schienenlinien verfahrbar ist, d. h. von einer Schienenlinie zur anderen Schienenlinie verfahrbar ist und umgekehrt. Dabei wird die Hebevorrichtung bevorzugt quer zur Transportrichtung der Schienenlinie verfahren.
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Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Hebevorrichtung beschrieben:
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Wesentlicher Bestandteil der Hebevorrichtung ist der Grundrahmen (als Grundgestell) mit den bereits beschriebenen Haupttraversen, die sich entlang der Längsrichtung X erstrecken und an denen die Hubeinheiten befestigt sind. An jeder Haupttraverse sind zumindest zwei Hubeinheiten angeordnet, die z. B. manuell entlang der Längsrichtung positionierbar, z. B. verschiebbar sind. Alternativ besteht die Möglichkeit, die Positionierung (z. B. Verschiebung) der Hubeinheiten an den Haupttraversen automatisiert, z. B. mit einem Antrieb, vorzunehmen. Ferner kann der Grundrahmen mehrere (z. B. vier) vertikal orientierte Ständer aufweisen, wobei die Haupttraversen auf einer vorgegebenen Höhe an den Ständern befestigt sind. Dabei liegt es im Rahmen der Erfindung, dass die Haupttraversen fest in einer vorgegebenen Höhe an den Ständern befestigt sind. Alternativ besteht die Möglichkeit, die Haupttraversen variabel und folglich höhenverstellbar an den Ständern anzuordnen. Ferner können zur weiteren Stabilisierung die Ständer mit (oberen) Längsholmen und/oder Querholmen verbunden sein, welche bevorzugt oberhalb der Haupttraversen angeordnet sind, z. B. an den oberen Enden der Ständer.
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Im Rahmen der Erfindung kommt den Lasttraversen besondere Bedeutung zu. Wie bereits beschrieben nehmen jeweils zwei paarweise an den beiden Haupttraversen gegenüberliegend angeordnete Hubeinheiten eine Lasttraverse auf, so dass die gegenüberliegenden Hubeinheiten mit einer Lasttraverse verbunden werden. Um das Stückgut in der Hebevorrichtung positionieren zu können, werden in der Regel die Lasttraversen zunächst aus der Hebevorrichtung entfernt, z. B. entlang der Querrichtung Y aus der Hebevorrichtung herausgezogen. Danach kann das zu transportierende Stückgut z. B. in die Hebevorrichtung eingefahren werden und dabei zwischen die Hubeinheiten positioniert werden. Anschließend können die (beiden) Lasttraversen wieder eingefahren werden, wobei in bevorzugter Weiterbildung die Lasttraversen das Stückgut untergreifen oder durchgreifen. Danach kann das Stückgut über die Hubeinheiten mit den Lasttraversen angehoben werden.
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In bevorzugter Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Grundrahmen in einer horizontalen Grundebene (z. B. auf Flurniveau) verfahrbar ist, z. B. entlang der Querrichtung und/oder entlang der Längsrichtung. Damit besteht dann die Möglichkeit, das zunächst in der beschriebenen Weise angehobene Stückgut anschließend zu einer anderen Position (Zielposition) zu transportieren oder es auf anderen Fahrwagen der Schienenlinie oder einer anderen Schienenlinie abzusetzen. Der Grundrahmen kann folglich mit Rollen oder dergleichen ausgerüstet sein. Damit kann die Hebevorrichtung vorzugsweise selbst auf einer oder mehreren Schienenlinien verfahrbar sein, um zwar entlang der Querrichtung, so dass diese Schienenlinie bevorzugt quer (senkrecht) zu den Schienenlinien verläuft, auf denen die Transportwagen verfahren werden. Sowohl bei den Schienenlinien für die Transportwagen als auch bei den Schienenlinien für die Hebevorrichtung selbst kann es sich um Rundschienenlinien handeln.
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Um das Stückgut über die Lasttraversen mit den Hubeinheiten anheben zu können, sind Hubantriebe vorgesehen, mit denen die Lasttraversen höhenverstellbar sind. Dazu ist es vorgesehen, dass jede Hubeinheit eine höhenverstellbare Aufnahmeeinheit für die Lasttraverse aufweist, wobei diese Aufnahmeeinheiten jeweils mit einem Hubantrieb relativ zu der Haupttraverse anhebbar und absenkbar sind. Die Lasttraversen sind in die Aufnahmeeinheiten einsetzbar, nämlich entlang der Querrichtung Y einschiebbar. In besonders bevorzugter Weiterbildung weist jede Aufnahmeeinheit jeweils eine erste Aufnahme und eine in Querrichtung beabstandete (z. B. nach außen versetzte) zweite Aufnahme auf. Für jede Lasttraverse werden folglich an jedem Ende zwei Aufnahmen zur Verfügung gestellt, wobei bevorzugt im eingeschobenen Zustand, in dem z. B. Stückgut angehoben wird, die Lasttraversen dann endseitig lediglich auf oder in den ersten Aufnahmen angeordnet sind. Die ersten Aufnahmen sind folglich für den Transport bzw. für das Anheben vorgesehen. Die zweiten Aufnahmen, die in Querrichtung beabstandet und folglich nach außen versetzt vorgesehen sind, sollen das Einschieben und Ausschieben der Lasttraversen in die Aufnahmeeinheiten und folglich in die Hubeinheiten vereinfachen. Denn über die zweiten Aufnahmen erfolgt im Zuge des Ausziehens eine Abstützung der Lasttraversen. Dabei ist ferner optional vorgesehen, dass die Aufnahmen, vorzugsweise die ersten Aufnahmen und die zweiten Aufnahmen, jeweils eine obere und eine untere Abstützung für die eingeschobene Lasttraverse aufweisen, so dass die Lasttraverse zwischen oberer und unterer Abstützung eingeschoben wird. Dieses gewährleistet insbesondere in Kombination mit der Ausgestaltung mit ersten Aufnahmen und zweiten Aufnahmen, dass im Zuge des Ausschiebens ein Abklappen der Lasttraverse auch dann vermieden wird, wenn die Lasttraverse im Zuge des Ausschiebens aus einer Hubeinheit freikommt und lediglich in der anderen Hubeinheit gehalten wird.
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Ferner ist optional vorgesehen, dass die Haupttraversen als Doppeltraversen mit jeweils zwei in Querrichtung unter Bildung eines Spaltes beabstandeten und sich in Längsrichtung erstreckenden Längsträgern ausgebildet sind, wobei die Hubeinheiten in den Spalt eingehängt sind. Über die Doppeltraverse wird einerseits eine stabile Ausführungsform und andererseits eine einfache Montage und Führung der Hubeinheiten gewährleistet. Die Hubeinheiten weisen jeweils eine in vertikaler Richtung Z orientierte Hubsäule auf. Die Hubeinheiten können eine oberseitig an die Hubsäule angeschlossene Aufhängeeinheit aufweisen. Diese Aufhängeeinheit kann z. B. als Aufhängeplatte ausgebildet sein, so dass die Hubeinheit mit Hilfe dieser Aufhängeplatte gleichsam in die Haupttraversen eingehängt werden kann. Optional besteht die Möglichkeit, dass unterseitig an die Hubsäulen angeschlossen oder in die Hubsäulen integriert die bereits beschriebenen Aufnahmeeinheiten vorgesehen sind, welche die Lasttraversen aufnehmen. In bevorzugter Ausgestaltung bestehen die Hubeinheiten folglich aus der oberen Aufhängeeinheit, der vertikalen Hubsäule und der (unteren) Aufnahmeeinheit, die höhenverstellbar ist. Ferner sind die Hubeinheiten auch mit den beschriebenen Hubantrieben ausgerüstet, die z. B. als Spindelantriebe, z. B. über einen Elektromotor angetriebene Spindelantriebe ausgebildet sein können. In die Hubsäulen können folglich z. B. Hubspindeln integriert sein, an deren Enden z. B. die Aufnahmeeinheiten angeschlossen sind.
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Gegenstand der Erfindung ist nicht nur die beschriebene Hebevorrichtung, sondern auch die bereits beschriebene Anlage zum Transportieren von Stückgut, mit einer solchen Hebevorrichtung.
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Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Transportieren von Stückgut mit einer solchen Anlage. Im Rahmen dieses Verfahrens wird das Stückgut mit dem Transportwagen in der Hebevorrichtung positioniert oder die Hebevorrichtung wird im Bereich des Stückgutes positioniert. Dann werden die Lasttraversen in die Hubeinheiten eingesetzt, z. B. in die Aufnahmeeinheiten eingeschoben und dabei untergreifen oder durchgreifen die Lasttraversen das Stückgut. Danach kann das Stückgut über die Hubeinheiten mit den Lasttraversen angehoben werden. Es besteht dann optional die Möglichkeit, die Hebevorrichtung mit dem Stückgut zu verfahren, z. B. zu einer anderen Schienenlinie zu verfahren und das Stückgut dort mit der Hebevorrichtung auf einem oder mehreren anderen Fahrwagen abzusetzen.
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Die Erfindung umfasst dabei Ausführungsformen, bei denen das Stückgut lediglich auf einem einzelnen Transportwagen transportiert und von einem einzelnen Transportwagen mit der Hebevorrichtung abgehoben wird. Besonders bevorzugt betrifft die Erfindung jedoch solche Ausführungsformen, bei denen das Stückgut auf mehreren hintereinander beabstandet angeordneten Transportwagen transportiert wird, z. B. auf einer Schienenlinie. Denn die Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Hebevorrichtung ermöglicht eine variable Anpassung, so dass die Lastaufnahmepunkte über die Lasttraversen variabel eingestellt werden können und dieses ermöglicht es, auch Stückgut anzuheben, welches auf mehreren Transportwagen mit jeweils beliebigem Abstand zueinander angeordnet ist. Dazu wird im Einzelnen noch auf die Figurenbeschreibung verwiesen.
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Die erfindungsgemäße Hebevorrichtung wird bevorzugt in Kombination mit Rundschienenlinien eingesetzt, die z. B. von der Anmelderin (Strothmann Machines & Handling Systeme GmbH) vertrieben werden. Solche Schienensysteme sind z. B. aus der
DE 20 2012 013 393 U1 bekannt. Alternativ lässt sich die erfindungsgemäße Hebevorrichtung aber auch mit anderen Schienensystemen einsetzen.
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Die Hebevorrichtung bzw. die Anlage dienen insbesondere dem Heben und/oder dem Transport von Stückgut, wobei es sich bei dem Stückgut auch um Maschinenteile oder Maschinen handeln kann.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
- 1 eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Hebevorrichtung in einer perspektivischen Darstellung,
- 2 eine Hubeinheit der Hebevorrichtung nach 1 in perspektivischer Darstellung,
- 3 eine stark vereinfachte schematische Draufsicht auf eine Anlage zum Transportieren von Stückgut mit einer Hebevorrichtung,
- 4 einen Ausschnitt aus dem Gegenstand nach 3 in einer vereinfachten Draufsicht,
- 5 den Gegenstand nach 4 in einer anderen Funktionsstellung,
- 6 einen Ausschnitt aus dem Gegenstand nach 3 in einer anderen Ansicht in unterschiedlichen Funktionsstellungen und
- 7 eine schematisch vereinfachte Seitenansicht auf das auf mehreren Wagen angeordnete Stückgut.
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In den Figuren sind eine Hebevorrichtung 1 zum Heben und gegebenenfalls Umsetzen von Stückgut 2 sowie eine Anlage zum Transportieren von Stückgut 2 mit einer solchen Hebevorrichtung 1 dargestellt.
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Die Hebevorrichtung selbst ist in 1 dargestellt, während die Anlage in vereinfachter Weise in 3 dargestellt ist.
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Die in 1 dargestellte Hebevorrichtung 1 weist einen Grundrahmen 5 mit zwei horizontal in einer Längsrichtung X orientierten Haupttraversen 6 auf. Außerdem weist die Hebevorrichtung an jeder Haupttraverse 6 jeweils zwei Hubeinheiten 7 auf, die jeweils horizontal entlang der Längsrichtung (manuell) positionierbar bzw. verschiebbar sind. Jeweils zwei paarweise an den beiden Haupttraversen 6 gegenüberliegend angeordnete Hubeinheiten 7 nehmen eine Lasttraverse 8 auf. Die Lasttraversen 8 verbinden folglich die Hubeinheiten 7 miteinander und sie sind dabei entlang der Querrichtung Y orientiert, welche im Ausführungsbeispiel senkrecht zur Längsrichtung X verläuft. Der Grundrahmen 5 weist darüber hinaus vier vertikal orientierte Ständer 9 auf, wobei die Haupttraversen 6 auf einer fest vorgegebenen Höhe an den Ständern 9 befestigt sind. Ferner weisen die Grundrahmen Längsholme 10 und Querholme 11 auf, wobei die Ständer 9 mit den Längsholmen 10 einerseits und den Querholmen 11 andererseits fest verbunden sind, wobei die Längsholme 10 und die Querholme 11 oberhalb der Haupttraversen 6 angeordnet sind. Der Grundrahmen kann auf Rollen 23 angeordnet sein, die z. B. unterseitig an die Ständer 9 angeschlossen sein können.
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Die Hubeinheiten 7 weisen jeweils eine höhenverstellbare Aufnahmeeinheit 13 für die Lasttraverse 8 auf, wobei die Lasttraverse entlang der Querrichtung Y in die Aufnahmeeinheiten 13 eingeschoben wird. 1 zeigt die Hebevorrichtung dabei mit in die Aufnahmeeinheiten 13 eingeschobenen Lasttraversen 8. Für die Höhenverstellung der Aufnahmeeinheiten 13 sind die Hubeinheiten mit Hubantrieben 12 ausgerüstet. Im Ausführungsbeispiel sind diese Hubantriebe 12 als Spindelantriebe ausgerüstet, welche jeweils eine Hubspindel 12a und einen Motor 12b aufweisen.
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Der bevorzugte Aufbau einer solchen Hubeinheit 7 ist vergrößert in 2 dargestellt. Dort ist insbesondere die (untere) Aufnahmeeinheit 13 für die in 2 nicht dargestellte Lasttraverse erkennbar. Es ist erkennbar, dass die Aufnahmeeinheit 13 eine erste Aufnahme 13a und eine in Querrichtung beabstandete zweite Aufnahme 13b aufweist. Diese Aufnahmen 13a, 13b weisen jeweils eine obere Abstützung 16 und eine untere Abstützung 17 für die eingeschobene Lasttraverse auf. Die Lasttraverse wird folglich in die Aufnahmen 13a, 13b zwischen obere und untere Abstützung 16, 17 eingeschoben. Eine vergleichende Betrachtung der 1 und 2 zeigt dabei, dass die Lasttraversen im eingeschobenen Zustand (in welchem das Stückgut angehoben wird) lediglich auf bzw. in den ersten Aufnahmen 13a angeordnet sind, während die zweiten Aufnahmen 13b in diesem Moment keine Funktion haben. Es wird jedoch auch deutlich, dass den zweiten Aufnahmen 13b im Zuge des Ausziehens der Lasttraversen 8 aus den Hubeinheiten 7 bzw. den Aufnahmeeinheiten 13 besondere Bedeutung zukommt. Denn wenn - ausgehend von der Funktionsstellung in 1 - die Lasttraverse z. B. nach rechts ausgezogen wird, dann gelangt das rechte Ende der Lasttraverse in die zweite Aufnahme 13b, und zwar bevor die Lasttraverse vollständig aus der gegenüberliegenden Aufnahmeeinheit 13 entfernt wird. Damit erfolgt eine einwandfreie Abstützung der Lasttraverse, so dass ein Abklappen der Lasttraverse im Zuge des Ausziehens vermieden wird. Darüber hinaus vereinfacht diese Ausgestaltung mit erster und zweiter Aufnahme auch das Einsetzen bzw. Einschieben der Lasttraversen in die Aufnahmeeinheiten.
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In 1 ist im Übrigen erkennbar, dass die Haupttraversen 6 jeweils als Doppeltraversen mit jeweils zwei in Querrichtung unter Bildung eines Spaltes 18 beabstandeten und sich in Längsrichtung erstreckenden Längsträgern 6' ausgebildet sind. Die in 2 dargestellten Hubeinheiten werden in diesen Spalt 18 eingehängt (vgl. 1). Dazu weisen die Hubeinheiten 7 in der dargestellten Ausführungsform einerseits in vertikaler Richtung Z orientierte Hubsäulen 19 und andererseits oberseitig an die Hubsäulen 19 angeschlossene Aufhängeeinheiten auf, wobei diese Aufhängeeinheiten im Ausführungsbeispiel als Aufhängeplatten 20 ausgebildet sind. Über diese Aufhängeplatten 20 werden die Hubeinheiten 7 einfach in die Doppeltraversen 6 eingehängt, wobei die Hubsäulen 19 jeweils den Spalt 18 durchgreifen. Im unteren Bereich der Hubsäulen 19 sind die bereits beschriebenen Aufnahmeeinheiten 13 angeordnet, wobei diese Aufnahmeeinheiten 13 mit den Hubantrieben 12 in vertikaler Richtung anhebbar und absenkbar sind, und zwar relativ zu den Hubsäulen 19 und relativ zu der oberen Aufhängeplatte 20.
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Die in 1 bzw. 2 dargestellte Hebevorrichtung 1 wird nun bevorzugt in eine Anlage zum Transportieren von Stückgut integriert. Dieses soll anhand von 3 erläutert werden.
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3 zeigt in stark vereinfachter Draufsicht eine Anlage zum Transportieren von Stückgut 2 mit einer Hebevorrichtung 1 und mit einer Schienentransporteinrichtung, welche zumindest eine entlang der Längsrichtung verlaufende Schienenlinie 3 aufweist, die z. B. als Rundschienenlinie mit zwei Rundschienen ausgebildet sein kann. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel nach 3 weist die Anlage mehrere parallel zueinander verlaufende Schienenlinien 3, 3' auf. Auf den Schienenlinien 3, 3' sind Transportwagen 4, 4' angeordnet, die entlang der Längsrichtung X verfahrbar sind und auf denen das Stückgut 2 ablegbar ist.
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Die Hebevorrichtung 1 ist nun so in die Anlage integriert, dass sie eine Schienenlinie 3 überspannt, wobei die Schienenlinie 3 zwischen und unterhalb der Haupttraversen 6 der Hebevorrichtung 1 angeordnet ist, so dass der oder die Transportwagen 4, 4' in den Grundrahmen 5 der Hebevorrichtung 1 einfahrbar sind.
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Außerdem ist in dieser Ausführungsform vorgesehen, dass die Hebevorrichtung 1 (auf Rollen 23) quer zur Längsrichtung X und folglich entlang der Querrichtung Y verfahrbar ist, und zwar bevorzugt auf einer horizontalen Grundebene, z. B. auf dem Flurniveau F. Auf diese Weise lässt sich das auf dem Transportwagen 4 abgelegte Stückgut 2 zunächst aus der Position A in die Position B innerhalb der Hebevorrichtung 1 verfahren. Dort lässt sich das Stückgut 2 mit Hilfe der Hebevorrichtung 1 anheben. Anschließend lässt sich das Stückgut 2 mit der Hebevorrichtung 1 aus der Position B quer zur Längsrichtung X entlang der Querrichtung Y in die Position C und folglich in den Bereich einer zweiten Schienenlinie 3' fahren und dort lässt sich das Stückgut 2 dann mit der Hebevorrichtung 1 auf den zweiten Transportwagen 4' in der Position C ablegen, so dass mit Hilfe der Hebevorrichtung 1 ein Spur- bzw. Richtungswechsel realisiert werden kann. Dazu kann die Hebevorrichtung 1 selbst ebenfalls auf einer oder mehreren Schienenlinien verfahrbar sein, die in den Figuren nicht dargestellt sind und die bevorzugt quer (z. B. senkrecht) zu den Schienenlinien 3, 3' orientiert sind.
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Die Funktionsweise der Hebevorrichtung 1 in der in 3 dargestellten Position B soll anhand der 4 und 5 erläutert werden. Zunächst wird der Transportwagen 4 mit dem darauf angeordneten Stückgut 2 in die Hebevorrichtung 1 eingefahren, und zwar ohne dass in der Hebevorrichtung die Lasttraversen angeordnet sind. Die Lasttraversen wurden folglich zunächst vorab aus den Hubeinheiten entfernt. Im Übrigen zeigt 4 eine Ausführungsform, bei welcher das Stückgut aufgrund seiner großen Dimension auf mehreren hintereinander angeordneten Transportwagen 4 angeordnet ist. Nachdem das Stückgut 2 auf den Transportwagen 4 in die Hebevorrichtung 1 eingefahren wurde, werden gemäß 5 die Lasttraversen 8 in die Hubeinheiten 7 bzw. deren Aufnahmeeinheiten 13 eingeschoben, so dass die Lasttraversen 8 das Stückgut 2 untergreifen oder es durchgreifen. Diese Funktionsstellung ist in 6 oben in einer anderen Ansicht dargestellt. Es ist in 6 unten erkennbar, dass über die Hubeinheiten durch Anheben der Aufnahmeeinheiten 13 die darin angeordneten Lasttraversen 8 und damit auch das Stückgut 2 angehoben und von dem Wagen 4 abgehoben wird.
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Die Erfindung zeichnet sich dabei durch besonders variable Einsatzmöglichkeiten aus. Dieses wird anhand von 7 erläutert. Dort ist das auf mehreren Wagen 4 positionierte Stückgut 2 mit den möglichen Lastaufnahmebereichen 21, 22 dargestellt. Es sind beispielhaft einerseits Lastaufnahmebereiche 21 innerhalb des Stückgutes 2 und andererseits Lastaufnahmebereiche 22 unterhalb des Stückgutes 2 angedeutet. Dabei ist erkennbar, dass diese Lastaufnahmebereiche 21, 22 je nach Wagenposition und je nach Art des Lastaufnahmebereiches sowohl in X-Richtung als auch in Z-Richtung variabel sind. Die erfindungsgemäße Hebevorrichtung 1 erlaubt nun eine sehr einfache Anpassung an diese verschiedenen Anforderungsvarianten, denn mit Hilfe der Hebevorrichtung lassen sich die Lasttraversen 8 nicht nur entlang der X-Richtung, sondern auch entlang der Z-Richtung variabel positionieren, so dass mit der Hebevorrichtung verschiedenste Anforderungen erfüllt werden können, und zwar insbesondere für Stückgut, das auf mehreren hintereinander angeordneten Transportwagen 4 transportiert wird.