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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Grabvase zur Halterung von Blumen bzw. Pflanzen auf Friedhöfen und Beisetzungsstätten. Weiterhin betrifft die Erfindung einen Vaseneinsatz zum Einsetzen in eine Grabvase. Schließlich betrifft die Erfindung ein entsprechendes System mit einer Grabvase und einem Vaseneinsatz bzw. einem Befestigungselement zur Verankerung der Grabvase im Boden.
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Hintergrund der Erfindung
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Bei der Gestaltung von Blumen- bzw. Pflanzenvasen steht typischerweise das äußere Erscheinungsbild im Vordergrund. Je nach Einsatzgebiet kann es aber auch erforderlich sein, dass die Vase neben einer optisch ansprechenden Gestaltung auch besondere Anforderungen an z. B. die Standfestigkeit und Widerstandsfähigkeit erfüllt. Dies gilt insbesondere für Vasen, die vorwiegend für den Außeneinsatz vorgesehen sind.
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Ein Beispiel für Vasen, die solchen hohen Anforderungen genügen müssen, sind Grabvasen bzw. Friedhofsvasen. Diese Vasen sind in der Regel das ganze Jahr hindurch in einem ununterbrochenen Einsatze im Freien und müssen auch bei unregelmäßigem bzw. seltenem Instandhaltungsaufwand möglichst ortsfest und kippsicher aufstellbar sein. Neben verschiedensten Witterungsbedingungen wie Wind bzw. Sturm, Regen, Hagel und Schnee müssen Grabvasen dabei auch dauerhaft weiteren Umwelteinflüssen wie Hitze, Frost und UV-Strahlung zuverlässig widerstehen können.
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Aus dem Stand der Technik sind zu diesem Zweck bereits verschiedene Grabvasen bekannt. Zum Beispiel schlägt die
DE 84 05 676 U1 eine spezielle Grabvase zum Aufstellen auf Grabplatten vor, deren Standfestigkeit durch einen im Vergleich zum Vasenkörper groß dimensionierten Vasenboden gewährleistet werden soll und ggf. mithilfe eines zusätzlichen Gummirings oder Saugnäpfen auf der Unterseite des Vasenbodens verstärkt werden kann.
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Die Gebrauchsmusterschrift
DE 91 08 293 U1 offenbart eine Vorrichtung mit einer keramischen Grabvase und einem separaten Untergestell, das im Erdboden verankert wird und die Grabvase passgenau aufnimmt.
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Aus der Gebrauchsmusterschrift
DE 299 22 661 U1 ist eine Grabvase bekannt, deren Vasenkörper in ein stabförmiges unteres Fußteil übergeht und in Erdboden einsteckbar ist, um der Grabvase Stand zu geben.
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In der Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2006 010 678 U1 wird eine Vase mit einer schraubenartigen, konischen Grundform vorgeschlagen, die das Einführen der Vase in das Erdreich erleichtern soll.
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Die Offenlegungsschrift
DE 10 2014 119 316 A1 offenbart eine Grabvase mit einem schlanken Vasengefäß, das mithilfe eines äu-ßeren Stützmantels sowohl auf Grabplatten als auch auf Erdgräbern aufstellbar ist.
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Aus
JP 08199855 A ist eine Grabvase bekannt, die mithilfe eines verlängerten Innenzylinders an einem Grabstein oder auf einer Grabplatte befestigt wird.
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Die Druckschrift
FR 2 579 924 A1 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus zusammengesetzten Holzstücken.
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Die Druckschrift
GB 158 098 A offenbart eine mehrteilige Jardiniere zur Aufnahme eines Blumentopfes.
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Die Druckschrift
US 2,463,719 A offenbart einen Blumenkasten mit einer Vielzahl von einzelnen geflanschten Rahmen, die Öffnungen zur Aufnahme von Blumentöpfen aufweisen.
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Die Druckschrift
US 2,733,549 A offenbart eine kombinierte Tisch- und Friedhofsvase mit einem abnehmbaren Erdspieß.
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Die Gebrauchsmusterschrift
DE 90 03 923 U1 offenbart eine Freilandvase mit einem austauschbaren Sockelboden mit integriertem Sauger oder Kleber.
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Die Druckschrift
US 2006/0156625 A1 offenbart einen Pflanzentopf mit einem verbreiterten Boden, um eine größere Stabilität zu gewährleisten.
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Schließlich sind aus
JP 2015-014138 A und
JP 2002-339 597 A mehrteilige Grabvase bekannt, die ein Containerteil und ein in das Containerteil einsetzbares Innenteil aufweisen.
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Die aus dem Stand der Technik bekannten Grabvasen und Grabvasensysteme weisen nach wie vor verschiedene Nachteile auf. Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Grabvase und ein verbessertes Grabvasensystem bereitzustellen, die insbesondere eine verbesserte Standfestigkeit und Witterungsbeständigkeit bei gleichzeitig flexibleren Einsatzmöglichkeiten und optisch ansprechender Gestaltung vereinen.
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Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weitere Vorteile und bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind den Unteransprüchen, den Figuren und der dazugehörigen Beschreibung zu entnehmen.
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Beschreibung der Erfindung
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Grabvase mit einem Vasenkörper, der sich mit einem variierenden radialen Außendurchmesser entlang einer Längsmittelachse von einer oberen Vasenkörperöffnung über einen Vasenbauch zu einem unteren Vasenboden erstreckt und so zumindest teilweise einen Vaseninnenraum gefäßartig umschließt. Der Vasenbauch umfasst eine maximale radiale Erstreckung des Außendurchmessers des Vasenkörpers und ist darüber hinaus so ausgebildet, dass sich der Volumenschwerpunkt bzw. der Massenmittelpunkt des Vasenkörpers in Bezug auf die Längsmittelachse in der unteren Hälfte des Vasenkörpers befindet. Zwischen dem Vasenbauch und dem Vasenboden, d. h. unterhalb der maximalen radialen Erstreckung des Außendurchmessers, weist der Vasenkörper eine Verjüngung des Außendurchmessers auf, wobei unterhalb der Verjüngung ein Standfuß mit einem radialen Durchmesser angeordnet ist, der mindestens dem 0,8-fachen der maximalen radialen Erstreckung des Außendurchmessers des Vasenkörpers entspricht.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass sich durch die vorliegende Merkmalskombination eines sich zum Vasenboden hin verjüngenden Vasenkörpers bzw. Vasenbauches mit tief liegendem Schwerpunkt und einem darunter angeordneten, vergrößerten Standfuß eine gleichermaßen hohe Standfestigkeit der Grabvase auf festen bzw. ebenen Flächen wie auch auf instabilen bzw. unebenen Flächen selbst unter widrigen Wetterbedingungen wie Wind, Sturm, Regen, Hagel oder Schnee erreicht wird. Dies hat den Vorteil, dass die erfindungsgemäße Grabvase im Gegensatz zu herkömmlichen Grabvasen besonders flexibel und zuverlässig sowohl für Erdgräber und Naturgräber als auch auf Grabplatten und dergleichen einsetzbar ist.
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Unter anderem hat sich gezeigt, dass der erfindungsgemäße Verlauf des Außendurchmessers mit einer maximalen radialen Erstreckung im Bereich des Vasenbauches und einer Verjüngung zwischen dem Vasenbauch und dem Standfuß bei starkem Wind zu einer vorteilhaften Umströmung der Grabvase führt, da ein großer Teil der Luft unterhalb des Vasenkörpers entlang fließen kann. Der dadurch im Vergleich zu herkömmlichen Vasen ohne Verjüngung verringerte Luftwiderstand resultiert in Zusammenwirkung mit dem tief liegenden Schwerpunkt des Vasenbauches und dem vergrößerten Standfuß in einem besonders sicheren Stand der Grabvase.
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Neben der Verbesserung der Standeigenschaften der Grabvase hat die Verjüngung gleichzeitig den weiteren Vorteil, dass der Standfuß in der optischen Gesamterscheinung der Grabvase nur eine untergeordnete Rolle spielt. Auf diese Weise gleicht das Erscheinungsbild der erfindungsgemäßen Grabvase demjenigen von optisch ansprechenden Vasen, die nicht für den Einsatz im Außenbereich vorgesehen sind. Dieser Effekt lässt sich aufgrund der Verjüngung noch weiter verstärken, indem der Standfuß z. B. bei einem Erdgrab in einfacher Weise oberflächennah in den Boden eingebracht oder in sonstiger Weise verdeckt werden kann und dadurch nicht mehr als Teil der Grabvase in Erscheinung tritt. Gleichzeitig trägt die Möglichkeit, den durch die Verjüngung vom Vasenkörper strukturell abgegrenzten Standfuß gesondert in den Boden einzubringen, zu einer weiteren Verbesserung der Standfestigkeit der Grabvase bei.
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So, wie die Begriffe hier verwendet werden, ist unter dem radialen Außendurchmesser bzw. der maximalen radialen Erstreckung des Außendurchmessers eine Erstreckung des Außendurchmessers orthogonal zu der Längsmittelachse der Grabvase bzw. des Vasenkörpers zu verstehen. Da die Längsmittelachse des Vasenkörpers in der Regel im Wesentlichen vertikal ausgerichtet ist, wenn die Grabvase aufgestellt ist, entspricht die radiale Erstreckung bzw. der radiale Außendurchmesser in diesem Fall auch der im Wesentlichen horizontalen Erstreckung. Positions- und Richtungsangaben wie „oben“ und „oberhalb“ bzw. „unten“ und „unterhalb“ beziehen sich hier entsprechend dem üblichen fachmännischen Begriffsverständnis auf die Grabvase im aufgestellten Zustand, d. h. die Vase erstreckt sich von einem vertikal oberen Ende (kurz „oben“) mit der Vasenkörperöffnung zur Aufnahme von Blumen und Pflanzen bzw. Wasser entlang der Längsmittelachse bis zu einem auf einem Boden aufgestellten bzw. aufstellbaren unteren Ende (kurz „unten“). Der Begriff „nach oben“ ist somit als eine Orientierung in Richtung der Vasenkörperöffnung zu verstehen, „nach unten“ in Richtung des Bodens, auf dem die Grabvase aufgestellt ist. In Bezug auf ein bestimmtes Merkmal bezeichnet dementsprechend der Begriff „unterhalb“ die Anordnung auf einer dem unteren Ende der Grabvase zugewandten Seite und „oberhalb“ die Anordnung auf einer dem oberen Ende bzw. der Vasenöffnung zugewandten Seite des Merkmals. In diesem Sinne ist beispielsweise der Standfuß der erfindungsgemäßen Grabvase unterhalb der Verjüngung, d. h. auf der dem unteren Ende bzw. dem Boden zugewandten Seite der Verjüngung angeordnet.
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Die Erfinderin hat zudem erkannt, dass das Verhältnis zwischen dem radialen Durchmesser des Standfußes und der maximalen radialen Erstreckung des Vasenkörpers eine entscheidende Kenngröße in Bezug auf die aus der Vasengeometrie resultierenden statischen Eigenschaften der Grabvase darstellt. Dadurch ist es mithilfe der Erfindung möglich, weitgehend unabhängig von der Größe der Vase eine an den Strömungsquerschnitt des Vasenkörpers angepasste hohe mechanische Kippsicherheit zu gewährleisten. In bevorzugten Ausführungen weist der Standfuß dabei einen radialen Durchmesser auf, der mindestens dem 0,9-fachen der maximalen radialen Erstreckung des Außendurchmessers des Vasenkörpers entspricht. Besonders bevorzugt ist ein Standfuß mit einem radialen Durchmesser, der mindestens dem 0,95-fachen der maximalen radialen Erstreckung des Außendurchmessers des Vasenkörpers entspricht.
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In weiteren bevorzugten Ausführungsformen entspricht der radiale Durchmesser des Standfußes höchstens dem 1,2-fachen oder 1,1-fachen der maximalen radialen Erstreckung des Außendurchmessers des Vasenkörpers. Besonders bevorzugt ist ein radialer Durchmesser von höchstens dem 1,0-fachen der maximalen radialen Erstreckung des Außendurchmessers. Es hat sich überraschenderweise gezeigt, dass noch größere als die vorgenannten radialen Durchmesser des Standfußes keine signifikante Verbesserung der Standfestigkeit der Grabvase mehr bewirken können, sodass innerhalb der hier genannten Durchmesser zusätzlich auch ein besonders vorteilhaftes Kosten-Nutzen-Verhältnis in Bezug auf die Ausgestaltung der Grabvase realisiert ist.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der radiale Durchmesser des Standfußes geringfügig kleiner als die maximale radiale Erstreckung des Außendurchmessers des Vasenkörpers. Insbesondere ist das Verhältnis zwischen dem radialen Durchmesser des Standfußes und der maximalen radialen Erstreckung des Außendurchmessers des Vasenkörpers kleiner als 1,0 und größer als 0,95. Es hat sich gezeigt, dass sich innerhalb dieses Bereiches einerseits die oben dargelegten Stabilitätsvorteile der Grabvase und andererseits eine vereinfachte Herstellung besonders vorteilhaft zusammenführen lassen.
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Weiterhin ist es bevorzugt, wenn die maximale radiale Erstreckung des Außendurchmessers des Vasenkörpers vom unteren Ende des Standfußes aus gesehen, also von demjenigen Ende aus, das auf den Boden aufgestellt wird, in Richtung der Längsmittelachse in einer Höhe angeordnet ist, die das 0,2-fache bis 0,5-fache der Gesamthöhe der Vase beträgt, wobei sich die Gesamthöhe von dem unteren Ende des Standfußes bis zu der oberen Vasenkörperöffnung bemisst. In dieser vertikalen Anordnung der maximalen radialen Erstreckung des Außendurchmessers des Vasenkörpers sind der geometrische Schwerpunkt bzw. der Massenmittelpunkt und der Strömungsquerschnitt der Vase so aufeinander abgestimmt, dass die Grabvase eine weitgehend größenunabhängige, für den Einsatz im Außenbereich besonders vorteilhafte Stabilität erhält. Vorzugsweise ist die maximale radiale Erstreckung des Außendurchmessers Vasenkörpers in einer Höhe angeordnet, die zwischen dem 0,3-fachen und dem 0,4-fachen der Gesamthöhe der Grabvase liegt. Besonders bevorzugt liegt die maximale radiale Erstreckung des Vasenkörpers in einer Höhe von etwa einem Drittel der Gesamthöhe der Grabvase.
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Der Standfuß weist vorzugsweise auf einer von dem Vasenbauch abgewandten Unterseite einen radial äußeren Randbereich auf, der eine die Unterseite zumindest abschnittsweise oder auch vollständig umlaufende Standfläche bildet. Auf diese Weise wird die Kontaktfläche zwischen der Grabvase und dem Boden gegenüber herkömmlichen Grabvasenausführungen verringert. Dies hat unter anderem den Vorteil, dass Bodenunebenheiten durch den Standfuß ausgeglichen werden können und die Grabvase somit z. B. auch auf ungleichmäßigen Flächen, wie sie typischerweise bei Erd- und Naturgräbern vorliegen, stabil und zuverlässig aufstellbar ist. Aufgrund der geringen Oberfläche im Kontaktbereich mit dem Boden wird es zudem ermöglicht, den Standfuß mit einem geringen Kraftaufwand in das Erdreich einzudrücken und dadurch zusätzlich zu stabilisieren.
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Gleichzeitig sorgt die radial umlaufende Standfläche dafür, dass die Gewichtskraft der Grabvase im Kontaktbereich mit der Oberfläche stets senkrecht auf die Unterlage drückt und dadurch eine maximale Haftreibungkraft erzeugt, die das Gleiten der Vase auch auf ebenen Flächen wirksam verhindert. Auf diese Weise ist ein stabiler und ortsfester Stand der Grabvase auf ebenen und harten Oberflächen, beispielsweise auf einer Grabplatte, ebenfalls gewährleistet. Dadurch wird eine gegenüber den bisher bekannten Grabvasen zuverlässigere und insbesondere universeller Einsetzbarkeit der erfindungsgemäßen Grabvase erreicht.
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Vorzugsweise sind der Vasenkörper und/oder der Standfuß rotationssymmetrisch in Bezug auf die Längsmittelachse ausgebildet. Dementsprechend handelt es sich bei der umlaufenden Standfläche vorzugsweise um eine ringförmige Fläche. Die umlaufende Standfläche kann grundsätzlich Unterbrechungen und/oder Unebenheiten in Form von Ein- bzw. Ausbuchtungen aufweisen; vorzugsweise ist die Standfläche jedoch vollständig bzw. durchgehend umlaufend und/oder durch eine ebene Fläche gebildet. Auf diese Weise werden besonders gute Standeigenschaften der Grabvase erreicht.
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Die Unterseite des Standfußes ist vorzugsweise so ausgebildet, dass sie von der Standfläche aus radial nach innen zumindest teilweise gegenüber der Standfläche axial in Richtung des Vasenkörpers, d. h. nach oben hin, zurücktritt. Dadurch wird erreicht, dass beim Aufstellen der Vase unterhalb des Standfußes ein Hohlraum entsteht, der die Grabvase unanfälliger gegenüber Unebenheiten der Aufstellfläche macht. Darüber hinaus werden die bereits oben genannten Vorteile in Bezug auf die Verringerung der Kontaktfläche zwischen der Grabvase und dem Boden bzw. der Aufstellfläche weiter verstärkt. Die Unterseite kann grundsätzlich in einer oder mehreren Stufen und/oder zumindest teilweise kontinuierlich gegenüber der Standfläche axial nach oben zurücktreten. Besonders bevorzugt ist die Unterseite des Standfußes von der Standfläche aus radial nach innen zumindest abschnittsweise oder vollständig konkav ausgebildet bzw. weist eine konkave Grundform auf. Durch die konkave Ausbildung des Hohlraums lässt sich eine besonders vorteilhafte Übertragung und Verteilung der Gewichtskraft der Grabvase auf die Standfläche mit einem möglichst geringen Bodenkontakt der übrigen Unterseite des Standfußes mit dem Boden kombinieren, sodass in Zusammenwirkung dieser Effekte ein besonders stabiler Stand der Grabvase resultiert.
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Vorzugsweise sind der Vasenkörper und der Standfuß einstückig ausgeführt, bilden also zusammen ein einteiliges Werkstück aus demselben Werkstoff. Der Vasenköper und der Standfuß können in dieser Ausführung demnach nicht zerstörungsfrei voneinander getrennt werden. Dadurch lässt sich die erfindungsgemäße Grabvase besonders materialsparend und kostengünstig herstellen. Ein weiterer Vorteil der einstückigen Ausführung ist, dass keine zusätzlichen Verbindungsmittel zwischen dem Standfuß und dem Vasenkörper erforderlich sind, die einerseits das optische Erscheinungsbild der Grabvase beeinträchtigen und sich andererseits aufgrund von erhöhter Verrottungsanfälligkeit zu Schwachstellen bei einem dauerhaften Außeneinsatz der Grabvase entwickeln können. Auf diese Weise wird die Widerstandsfähigkeit der Grabvase gegenüber Witterungs- und Umwelteinflüssen deutlich erhöht und ihre Haltbarkeit im Dauereinsatz wesentlich verbessert.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform bildet der Vasenboden eine sich in den Vaseninnenraum erstreckende Einstülpung aus, die dazu eingerichtet ist, einen Verbindungsabschnitt eines Befestigungselements zur Verankerung der Grabvase im Erdreich aufzunehmen und insbesondere formschlüssig mit dem Vasenboden zu verbinden. Die Einstülpung ist vorzugsweise in Form eines zum Vaseninnenraum hin geschlossenen Innenzylinders ausgebildet und bevorzugt rotationssymmetrisch um die Längsmittelachse angeordnet, sodass das Befestigungselement in koaxialer Ausrichtung mit dem Vasenkörper verbunden werden kann. Durch die Einstülpung des Vasenbodens wird eine besonders haltbare und zuverlässige Verbindung zwischen dem Befestigungselement und dem Vasenkörper erreicht, die zudem auch durch statische Vorteile aufgrund des nach oben in Richtung des Vasenschwerpunktes versetzten Fixpunktes die Standfestigkeit der Grabvase weiter verbessert, insbesondere wenn die Grabvase mit großen Blumen- bzw. Pflanzenarrangements bestückt wird. Gleichzeitig ist der Verbindungsbereich auf diese Weise besser vor Verschmutzungen geschützt und wirkt sich außerdem nicht nachteilig auf die Standeigenschaften der Grabvase aus, wenn diese z. B. ohne Befestigungselement auf einer Grabplatte aufgestellt wird.
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Es ist weiterhin vorgesehen, dass in der Einstülpung eine erste Verbindungskomponente einer Verbindungseinrichtung angeordnet ist, mit der eine zweite Verbindungskomponente des Befestigungselements mit dem Vasenboden über eine mechanische Verbindung verbindbar oder verbunden ist. Die erste Verbindungskomponente kann z. B. ein Bajonett- oder Schraubgewinde oder dergleichen sein, insbesondere in Form eines entsprechenden Innengewindes. Auf diese Weise lassen sich Vasenboden und Befestigungselement z. B. mithilfe eines Bajonett- oder Schraubverschlusses einfach und zuverlässig verbinden. Die mechanische Verbindung erlaubt es, den Vasenkörper zerstörungsfrei wieder vom Befestigungselement zu lösen, ohne dass dieses z. B. aus dem Erdreich entfernt werden muss. Dies ist insbesondere deshalb vorteilhaft, weil der einmal aus dem Erdreich herausgezogenes Befestigungselement aus Stabilitätsgründen nicht wieder in dieselbe Stelle im Erdreich eingebracht werden sollte. Auch nach einem Anheben und Entfernen des Vasenkörpers, was beispielsweise zur Reinigung erforderlich sein kann, kann der Vasenkörper an der gleichen Stelle wieder aufgestellt und mit dem Befestigungselement verbunden werden. Ferner ergibt sich durch die lösbare Verbindung der Vorteil, dass der Vasenkörper in flexibler Weise z. B. ohne das Befestigungselement auf harten Oberflächen, beispielsweise auf einer Grabplatte, aufgestellt und alternativ mit dem Befestigungselement auf weicheren Böden, beispielweise im Erdreich, fest verankert werden kann; somit erweitert sich der Einsatzbereich der erfindungsgemäßen Grabvase gegenüber bekannten Lösungen, die in der Regel nur einen ganz bestimmten Einsatzzweck vorgesehen sind, erheblich.
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In bestimmten Weiterbildungen ist demnach vorgesehen, dass die Grabvase zusätzlich ein Befestigungselement zur Befestigung bzw. Verankerung der Vase im Erdreich aufweist, das sich entlang der Längsmittelachse zumindest teilweise unterhalb des Standfußes erstreckt und insbesondere in der vorbeschriebenen Weise mit dem Vasenboden verbunden oder verbindbar ist. Das Befestigungselement weist an einem oberen Ende einen Verbindungsabschnitt auf, der für eine Aufnahme in die Einstülpung des Vasenbodens angepasst ist. Vorzugsweise weist der Verbindungsabschnitt eine Außenkontur auf, die zumindest teilweise komplementär zu einer Innenkontur der Einstülpung ausgebildet ist, sodass Verbindungsabschnitt und Einstülpung formschlüssig miteinander verbunden bzw. verbindbar sind. Vorzugsweise ist der Verbindungsabschnitt zylinderförmig ausgebildet. Das dem Verbindungsabschnitt gegenüberliegende, untere Ende des Befestigungselement ist vorzugsweise spitz zulaufend bzw. in Form einer Einsteckspitze ausgebildet, wodurch das Einbringen in das Erdreich erleichtert wird. Zwischen dem Verbindungsabschnitt und dem unteren Ende weist das Befestigungselement einen Schaft auf, dessen Durchmesser sich vom Verbindungsabschnitt zum unteren Ende hin zumindest abschnittsweise, besonders bevorzugt kontinuierlich verjüngen kann. Weiterhin weist das Befestigungselement eine Länge auf, die betragsmäßig vorzugsweise wenigstens der Hälfte der Höhe vom unteren Ende des Standfußes bis zum oberen Ende des Vasenkörpers bzw. der Vasenkörperöffnung entspricht. In diesen Ausgestaltungen ermöglicht das Befestigungselement eine einfache und sichere Verankerung der Grabvase im Erdreich und eine zusätzliche Erhöhung der Standfestigkeit insbesondere bei hohen Windgeschwindigkeiten.
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Wie bereits oben beschrieben ist es möglich, das Befestigungselement mit dem Vasenboden z. B. mithilfe eines Bajonett- oder Schraubverschlusses zu verbinden. Das Befestigungselement kann daher im Verbindungsbereich eine zweite Verbindungskomponente aufweisen, die z. B. durch Bajonettklauen oder ein Außengewinde oder dergleichen gebildet ist. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass die beiden Verbindungskomponenten in umgekehrter Weise in der Einstülpung des Vasenbodens und am Verbindungsbereich des Befestigungselements angeordnet sind, d. h. es können sich z. B. die Bajonettklauen in der Einstülpung befinden, während die Bajonettlaschen bzw. das Bajonettgewinde im Verbindungsbereich des Befestigungselements angeordnet sind.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Schaft des Befestigungselements mehrere Stege auf, die sich entlang der Längsmittelachse radial nach außen erstrecken und sich zum unteren Ende des Befestigungselements hin, insbesondere kontinuierlich, verjüngen. Der Schaft des Befestigungselements kann auch aus diesen Stegen bestehen. Vorzugsweise sind mindestens zwei, mindestens drei oder mindestens vier, insbesondere genau vier, dieser Stege gleichmäßig um die Längsmittelachse herum angeordnet. Auf diese Weise lässt sich das Befestigungselement rotationsfest im Erdreich verankern.
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Vorzugsweise ist das Grundmaterial der Grabvase ein Acrylnitril-Styrol-Acrylat-Copolymer (ASA). So, wie der Begriff hier verwendet wird, bedeutet „Grundmaterial“, dass die Grabvase zu mindestens 50% oder mehr, insbesondere vollständig, aus ASA besteht. ASA hat sich als Grundmaterial aufgrund seiner Schlagzähigkeit sowie UV- und witterungsbeständigen Eigenschaften als besonders vorteilhaft im Hinblick auf die Strapazierfähigkeit und Langlebigkeit die Grabvase erwiesen. Auf diese Weise kann die Wandstärke der Grabvase bzw. des Vasenkörpers und des Standfußes relativ dünn gewählt werden. Bevorzugte Wandstärken des Vasenkörpers liegen im Bereich von ein bis vier Millimetern, insbesondere im Bereich von zwei bis drei Millimetern. Bevorzugte Wandstärken des Standfußes liegen im Bereich von zwei bis acht Millimetern, insbesondere im Bereich von vier bis sechs Millimetern.
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Ein weiterer Vorzug ist, dass ASA sowohl bei der Einfärbung als auch beim Bedrucken vorteilhafte Eigenschaften in Bezug auf die Farbannahme und Lichtechtheit entfaltet. Auf diese Weise lässt sich die erfindungsgemäße Grabvase besonders einfach und für eine langlebige Außenanwendung geeignet farbig gestalten und/oder mit Inschriften bzw. Verzierungen individuell bedrucken. Schließlich hat ASA den Vorteil, dass die Grabvase kostengünstig gefertigt werden kann, z. B. im Extrusionsverfahren oder im Spritzgussverfahren.
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Ein zweiter Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft einen Vaseneinsatz zum Einsetzen in eine Vasenkörperöffnung einer Grabvase, wobei es sich insbesondere um eine Grabvase gemäß dem ersten Aspekt handelt. Der Vaseneinsatz umfasst einen Grundkörper mit einer Längsmittelachse, die sich von einem unteren Vaseneinsatzgrund bis zu einer oberen Vaseneinsatzöffnung zur Aufnahme von Blumen und/oder Pflanzen erstreckt. Der Grundkörper weist hierbei einen Innendurchmesser auf, der sich ausgehend vom Vaseneinsatzgrund entlang der Längsmittelachse bis zu der Vaseneinsatzöffnung vergrößert. Der Innendurchmesser kann sich in ein oder mehreren Schritten und/oder zumindest abschnittsweise kontinuierlich vergrößern. Vorzugsweise vergrößert sich der Innendurchmesser vom Vaseneinsatzgrund bis zur Vaseneinsatzöffnung kontinuierlich, insbesondere derart, dass die Innenwand des Grundkörpers überwiegend oder vollständig konusförmig ausgeführt ist.
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Bei herkömmlichen Grabvasen besteht die Gefahr, dass zur Hälterung von Blumen oder Pflanzen eingefülltes oder auch aufgrund von Niederschlägen in der Vase gesammeltes Wasser sich bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts ausdehnt und zur Sprengung der Vase führt. Dieses Problem wird durch den erfindungsgemäßen Vaseneinsatz gelöst, indem sich Wasser beim Erstarren aufgrund des speziellen Verlaufs des Innendurchmessers ungehindert in Richtung der Vaseneinsatzöffnung ausdehnen kann. Auf diese Weise werden die radial wirkenden Kräfte bei der Ausdehnung des erstarrenden Wassers soweit verringert, dass keine Sprengung eintritt. Vorzugsweise vergrößert sich der Innendurchmesser vom Vaseneinsatzgrund bis zur Vaseneinsatzöffnung um mindestens 5% bzw. um mindestens 10% und/oder um höchstens 20% bzw. um höchstens 15%. Auf diese Weise wird ein wirksamer Schutz vor Sprengung durch gefrierendes Wasser erreicht, ohne das Volumen des Vaseneinsatzes über Gebühr einzuschränken. Ein weiterer Vorteil des Vaseneinsatzes ist, dass sich eine Luftkammer zwischen dem Vasenkörper und dem Vaseneinsatz ausbildet und dadurch eine Isolationswirkung entsteht, die sich frostschützend auf das Wasser und die Blumen bzw. Pflanzen, die sich im Vaseneinsatz befinden, auswirkt. Es ist daher bevorzugt, dass der Vaseneinsatz derart ausgestaltet ist, dass zwischen der Innenwand des Vasenkörpers und der Außenwand des Vaseneinsatzes ein Luftspalt verbleibt. Diesbezüglich wird auch auf die nachfolgenden Ausführungsbeispiele verwiesen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Vaseneinsatzöffnung von einem Kragen umgeben, der dazu ausgebildet ist, im eingesetzten Zustand die Vasenkörperöffnung der Grabvase vollständig zu überdecken, d. h. der radiale Außendurchmesser des Kragens vom Vaseneinsatz ist größer als der radiale Außendurchmesser der Vasenkörperöffnung von der Grabvase. Auf diese Weise wird bei eingesetztem Vaseneinsatz ein Eindringen von Wasser in den Vasenkörper, z. B. aufgrund von Niederschlägen, wirksam verhindert, welches ansonsten wie oben beschrieben bei Frost die Vase zerstören könnte.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Kragen im eingesetzten Zustand eine Öffnungskante der Vasenkörperöffnung wenigstens teilweise umgreift. Dadurch wird die Vasenkörperöffnung besonders wirksam gegen eindringendes Wasser geschützt, das ansonsten beispielsweise bei Wind und Regen auch seitlich eintreten kann. Ferner bietet das Umgreifen der Vasenkörperöffnung durch den Kragen eine Dichtfunktion, sodass ein geringerer Luftaustausch zwischen dem Vaseninnenraum und der Umgebung stattfindet und eine verbesserte Isolationswirkung erzielt wird.
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Schließlich betrifft ein dritter Aspekt der Erfindung ein System zur Halterung von Blumen und/oder Pflanzen auf Friedhöfen und/oder Beisetzungsstätten. Das System umfasst umfassend eine Grabvase sowie einen darin eingesetzten oder einsetzbaren Vaseneinsatz, wobei es sich um eine erfindungsgemäße Grabvase gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung und/oder um den Vaseneinsatz gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung handelt. Zusätzlich zum Vaseneinsatz kann das System auch das vorgehend beschriebene Befestigungselement zur Verankerung der Grabvase im Erdreich beinhalten. Durch die Kombination der erfindungsgemäßen Grabvase mit dem erfindungsgemäßen Vaseneinsatz kann das System auch während der Wintermonate, also auch bei Frosttemperaturen, genutzt werden, ohne umgestaltet werden zu müssen. Die spezielle Ausgestaltung des Vaseneinsatzes gewährleistet, dass auch das System aus Vaseneinsatz und Vasenkörper die verbesserten Standfestigkeitseigenschaften aufweist, die bereits in Zusammenhang mit dem ersten Aspekt der Erfindung dargelegt wurden.
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Im Übrigen entsprechen vorteilhafte und bevorzugte Ausführungsformen des Vaseneinsatzes gemäß dem zweiten Erfindungsaspekt und des Systems gemäß dem dritten Erfindungsaspekt, soweit anwendbar, denjenigen der erfindungsgemäßen Grabvase gemäß dem ersten Aspekt. Merkmale und Vorteile, die weiter oben und im Folgenden für die Grabvase offenbart sind, können sich daher auch auf den Vaseneinsatz und das System beziehen und umgekehrt.
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Figurenliste
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren erläutert. Diese stellen lediglich schematische Prinzipdarstellungen dar und sind nur beispielhaft zu verstehen. Keinesfalls soll die Erfindung auf die gezeigten Figuren beschränkt sein. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind wiederkehrende Merkmale mitunter nicht mehrfach mit einem Bezugszeichen versehen. Es zeigen:
- 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Grabvase in einer schematischen 2D-Darstellung;
- 2 eine Schnittansicht der erfindungsgemäßen Grabvase aus 1 entlang der Schnittlinie A-A;
- 3 eine vergrößerte Darstellung des Ausschnitts Z aus 2;
- 4 eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Grabvase aus 1 und 2;
- 5 eine Draufsicht der erfindungsgemäßen Grabvase aus 4;
- 6 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Befestigungselements;
- 7 eine Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Vaseneinsatzes;
- 8 eine Draufsicht des erfindungsgemäßen Vaseneinsatzes aus 7; und
- 9 eine Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Systems mit der Grabvase aus 2 und dem darin eingesetzten Vaseneinsatz aus 7.
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Detaillierte Beschreibung von Ausführungsbeispielen
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Ein exemplarischer Aufbau einer erfindungsgemäßen Grabvase 1 ist anhand einer schematischen 2D-Seitenansicht in 1 gezeigt. Ein Vasenkörper 2 erstreckt sich entlang der Längsmittelachse Ax von einer oberen Vasenkörperöffnung 3 über einen Vasenbauch 4 bis zu einem unteren Vasenboden 5. Im Bereich des Vasenbauches 4 weist der radiale Außendurchmesser des Vasenkörpers 2 seine maximale radiale Erstreckung dmax auf und nimmt in Richtung des Vasenbodens 5 wieder ab, wodurch zwischen dem Vasenbauch 4 und dem Vasenboden 5 eine Verjüngung 6 mit einem radialen Durchmesser dV ausgebildet ist. Unterhalb der Verjüngung 6 ist ein Standfuß 7 angeordnet, dessen radialer Durchmesser dS sich erfindungsgemäß nach der maximalen radialen Erstreckung dmax des Außendurchmessers des Vasenkörpers richtet. Im gezeigten Beispiel sind der radiale Durchmesser dS und die maximale radiale Erstreckung des Außendurchmessers dmax gleich groß. Das untere Ende 8 des Standfußes bildet im gezeigten Beispiel zugleich den unteren Abschluss der Grabvase 1.
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Die maximale radiale Erstreckung dmax des Außendurchmessers des Vasenkörpers 2 ist in einer Höhe hmax angeordnet, die etwa dem 0,2-fachen bis 0,5-fachen der Gesamthöhe hG der Grabvase, d. h. der Höhe vom unteren Ende 8 des Standfußes 7 bis zur Vasenkörperöffnung 3, beträgt. Vorzugsweise gilt: hmax = hG/3. Durch eine solche vertikale Anordnung der maximalen radialen Erstreckung wird ein besonders günstiges Zusammenwirken von Schwerpunkt und Strömungsquerschnitt des Vasenkörpers erreicht, woraus wiederum eine vorteilhafte Standfestigkeit der Grabvase bei widrigen Wetterbedingungen resultiert.
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1 zeigt weiterhin, dass sich der Vasenbauch 4 oberhalb der maximalen radialen Erstreckung dmax wieder verjüngen kann und dadurch z. B. wie im vorliegenden Beispiel zunächst in einen Vasenhals 22 übergeht, der üblicherweise den Bereich mit dem geringsten radialen Außendurchmesser des Vasenkörpers 2 umfasst. Zwischen dem Vasenhals 22 und der Vasenkörperöffnung 3 kann sich der radiale Außendurchmesser gegebenenfalls wieder erweitern, bis ein Öffnungsdurchmesser dO erreicht wird. Die Vasenkörperöffnung 3 weist dadurch im vorliegenden Beispiel eine vorteilhafte Trichterform auf, welche das Einsetzen von Blumen bzw.
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Pflanzen in die Grabvase 1 und das Befüllen mit Wasser erheblich erleichtert.
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2 zeigt eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie A-A der Grabvase 1 aus 1. In der Schnittdarstellung ist zu erkennen, dass der Vasenkörper 2 ab einer Öffnungskante 18 der Vasenkörperöffnung 3 bis zum Vasenboden 5 einen Vaseninnenraum 9 gefäßartig umgibt. Weiterhin ist zu erkennen, dass der Standfuß 7 eine Unterseite 10 aufweist, die im äußeren Randbereich eine den Standfuß 7 ringförmig umlaufende Standfläche 11 ausbildet. Durch die Anordnung der Standfläche 11 am äußeren Ende des Standfußes 7 kann eine besonders hohe Standfestigkeit erreicht werden. Der sich von der Standfläche 11 aus nach innen zur Längsmittelachse Ax hin erstreckende Teil der Unterseite 10 tritt gegenüber der Standfläche 11 nach oben, d. h. in Richtung des Vasenkörpers 2, zurück, sodass beim Aufstellen der Grabvase 1 ein Hohlraum 28 zwischen dem Standfuß 7 und der Aufstellfläche entsteht. Auf diese Weise wird erreicht, dass der Standfuß 7 nur an der dafür vorgesehenen Standfläche 11 auf der Aufstellfläche aufliegt, wodurch sich etwaige Unebenheiten der Aufstellfläche besser kompensieren lassen; dies ist insbesondere beim Aufstellen der Grabvase 1 auf Erd- und Naturgräbern von Vorteil und sorgt für einen stabilen Stand.
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2 zeigt ebenfalls, dass der Vasenboden 5 eine Einstülpung 23 bildet, die sich gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung zylinderförmig in den Vaseninnenraum 9 erstreckt, d. h. nach unten offen ist, sodass ein separates Befestigungselement 12 (nicht in 2 gezeigt) mit dem Vasenboden 5 verbunden werden kann. Die Einstülpung 23 weist einen radialen Außendurchmesser dE,a auf, der vorzugsweise geringer ist als die radiale Erstreckung dV der Verjüngung 6.
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Der in 2 gekennzeichnete Ausschnitt Z mit der Einstülpung 23 ist zusätzlich in 3 in einer vergrößerten Darstellung gezeigt. Die Einstülpung 23 weist einen inneren radialen Durchmesser dE,i auf und ist so ausgebildet, dass ein formkorrespondierender Verbindungsabschnitt 19 des Befestigungselements 12 (vgl. 6) formschlüssig aufgenommen werden kann. Innerhalb der Einstülpung 23 ist eine erste Verbindungskomponente 29a einer Verbindungseinrichtung angeordnet, die mit einer zweiten Verbindungskomponente 29b des Befestigungselements 12 (vgl. 6) über eine mechanische Verbindung verbunden werden kann. Vorzugsweise sind die Verbindungskomponenten 29a, 29b durch eine Steck- und/oder Rotationsbewegung miteinander verbunden bzw. verbindbar, beispielsweise eine Schraub- oder Bajonettverbindung. Im gezeigten Beispiel handelt es sich bei der ersten Verbindungskomponente 29a um ein Innengewinde.
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Die gezeigte Grabvase 1 ist in den geometrischen und maßlichen Ausgestaltungen so konzipiert, dass sie sich einstückig z. B. mithilfe eines Extrusionsverfahrens materialsparend und kostengünstig herstellen lässt. Es ist auch möglich, die Grabvase zunächst in Form von zwei Halbschalen herzustellen, die z. B. jeweils wie die in 2 gezeigte Schnittdarstellung ausgeführt sind. Hierfür ist ein Spritzgussverfahren besonders geeignet. Anschließend werden die beiden Halbschalen z. B. mittels Verklebens oder Verschweißens, vorzugsweise durch UltraschallSchweißen, zur Grabvase verbunden. Ein geeignetes Material für die Herstellung ist z. B. ein Acrylnitril-Styrol-Acrylat-Copolymer.
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4 zeigt eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Grabvase 1, die bereits aus den 1 und 2 bekannt ist. In der perspektivischen Darstellung ist erkennbar, dass es sich bei dem gezeigten Vasenkörper 2 und dem Standfuß 7 jeweils um rotationssymmetrische Körper in Bezug auf die Längsmittelachse Ax handelt, was einer bevorzugten Ausführungsform der Grabvase 1 entspricht.
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5 zeigt die Grabvase 1 aus den 1, 2 und 3 in einer Draufsicht. Ergänzend ist in 5 auch die innere radiale Erstreckung dH der engsten Stelle des Vasenhalses 22 kenntlich gemacht, die vorzugsweise geringer ist als die radiale Erstreckung dV der Verjüngung 6, um einen vorteilhaften Strömungsquerschnitt der Grabvase 1 zu erhalten. Die Draufsicht zeigt darüber hinaus auch die zylindrische Ausformung der Einstülpung 23 im Inneren des Vasenkörpers 2, die vom Vasenboden 5 ausgebildet wird.
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6 zeigt ein Beispiel für ein erfindungsgemäßes Befestigungselement 12 zur Verankerung der Grabvase 1 im Erdreich. Das Befestigungselement 12 ist über einen Verbindungsabschnitt 19 mit der Grabvase 1 verbindbar. Der Verbindungsabschnitt 19 erstreckt sich in Richtung der Längsmittelachse Ax über eine Länge a und ist in seiner Außenkontur formkorrespondierend zur Innenkontur der Einstülpung 23 des Vasenbodens 5 ausgebildet, sodass sich Verbindungsabschnitt 19 und Einstülpung 23 formschlüssig zusammenfügen lassen. Zusätzlich kann eine zweite Verbindungskomponente 29b einer Verbindungseinrichtung am Verbindungsabschnitt 19 zur mechanischen Verbindung mit einer ersten Verbindungskomponente 29a in der Einstülpung 23 des Vasenbodens 5 vorgesehen sein, z. B. in Form eines Gewindes oder von Bajonettklauen, um den Vasenkörper 2 besonders sicher mit dem Befestigungselement 12 zu verbinden. Die Gesamtlänge b des Befestigungselements 12, d. h. diejenige Länge, mit der sich das Befestigungselement 12 im montierten Zustand in Richtung der Längsmittelachse Ax erstreckt, sollte wenigstens der Hälfte der Gesamthöhe hG der Grabvase 1 (vgl. 1) entsprechen, um je nach Vasengröße einen ausreichenden Halt im Erdreich zu gewährleisten. Weiterhin zeigt 6, dass entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform an dem Befestigungselement 12 unterhalb des Verbindungsabschnittes 19 mehrere Stege 20 zur drehfesten Verankerung des Befestigungselements 12 im Erdreich vorgesehen sind. Vorzugsweise handelt es sich dabei um vier Stege 20, die sich in gleichmäßiger Verteilung von der Längsmittelachse Ax aus radial nach außen erstrecken, sodass ein kreuzförmiger Querschnitt des Befestigungselements 12 resultliert. Die Stege 20 können sich zum unteren Ende des Befestigungselements 12 hin kontinuierlich verjüngen, sodass eine spitz zulaufende Einsteckspitze 21 ausgebildet wird, die das Einbringen in das Erdreich erleichtert. Ebenso wie die Grabvase 1 kann auch das Befestigungselement 12 z. B. im Spritzgussverfahren aus ASA hergestellt werden.
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Die 7 zeigt einen exemplarischen Vaseneinsatz 13 gemäß der vorliegenden Erfindung. Aus der Schnittdarstellung ist ersichtlich, dass der Vaseneinsatz 13 einen Vaseneinsatzgrund 15 am unteren Ende, eine Vaseneinsatzöffnung 16 am oberen Ende und einen dazwischen angeordneten Grundkörper 14 umfasst. Am oberen Ende geht der Grundkörper 14 in einen Kragen 17 über, der radial nach außen mit einem Kragenrand 27 abschließt. Der Kragenrand 27 ist im gezeigten Beispiel so ausgeführt, dass er sich von der Vaseneinsatzöffnung 16 aus gesehen axial nach unten, d. h. in Richtung des Grundkörpers 14 erstreckt. Die Höhe hV des Vaseneinsatzes 13 ist entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform im gezeigten Beispiel so bemessen, dass der Vaseneinsatz 13 mit dem Vaseneinsatzgrund 15 im eingesetzten Zustand nicht auf dem Vasenboden 5 des Vasenkörpers 2 bzw. auf der vom Vasenboden 5 ausgebildeten Einstülpung 23 aufliegt (vgl. 9). In 7 ist ferner die Veränderung des Innendurchmessers di,n des Grundkörpers 14 veranschaulicht. Ausgehend von dem Vaseneinsatzgrund 15 nimmt der Innendurchmesser di,1 an einer unteren Innenwand 24 stetig bis zu einem Innendurchmesser di,2 an einer oberen Innenwand 25 nahe der Vaseneinsatzöffnung 16 zu. Durch diese stetige Zunahme des Innendurchmessers di,n wird erreicht, dass sich gefrierendes Wasser nach oben hin, also in Richtung der Vaseneinsatzöffnung 16, ausdehnen kann. Ein Sprengen eines mit Wasser gefüllten Vaseneinsatzes 13 unter Frostbedingungen wird dadurch sehr zuverlässig verhindert.
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8 zeigt eine Draufsicht des Vaseneinsatzes 13 aus 7 mit den unterschiedlichen Durchmessern di,1 und di,2 an der unteren und oberen Innenwand 24 und 25. Es ist außerdem ersichtlich, dass der Kragen 17 mit dem Kragendurchmesser dK die Vaseneinsatzöffnung 16 umlaufend umgibt. Die Durchmesser sind so bemessen, dass sich der Vaseneinsatz 13 vorteilhafterweise im Spritzguss- oder Extrusionsverfahren herstellen lässt, wobei wiederum ein Acrylnitril-Styrol-Acrylat-Copolymer ein bevorzugtes Grundmaterial darstellt.
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9 zeigt schließlich eine Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Systems mit der aus den 1 und 2 bekannten Grabvase 1, in die der aus 7 und 8 bekannte Vaseneinsatz 13 eingesetzt ist. Gemäß einer bevorzugten Ausführung ist der Kragen 17 des Vaseneinsatzes 13 im gezeigten Beispiel so dimensioniert, dass er die Vasenkörperöffnung 3 vollständig überdeckt, d. h. der radiale Außendurchmesser dK des Kragens 17 (vgl. 8) ist größer bemessen als der maximale radiale Außendurchmesser dO der Vasenkörperöffnung 3 (vgl. 5). Der nach unten gezogene Kragenrand 27, der den radial äußeren Bereich des Kragens 17 bildet, umgreift die Öffnungskante 18 des Vasenkörpers 2 umlaufend und unterbindet auf diese Weise ein seitliches Eindringen von Feuchtigkeit. Zwischen dem Vasenkörper 2 und dem Vaseneinsatz 13 ist ein isolierender Luftraum vorhanden, der sich frostschützend auf Blumen und Pflanzen bzw. Wasser in dem Vaseneinsatz 13 auswirkt und dadurch auch eine Halterung in den Wintermonaten ermöglicht.
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Die Erfindung ist nicht durch die Beschreibung anhand der Ausführungsbeispiele auf diese beschränkt. Vielmehr umfasst die Erfindung jedes neue Merkmal sowie jede Kombination von Merkmalen, was insbesondere jede Kombination von Merkmalen in den Patentansprüchen beinhaltet, auch wenn dieses Merkmal oder dieser Kombination von Merkmalen selbst nicht explizit in den Patentansprüchen oder Ausführungsbeispielen angegeben ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Grabvase
- 2
- Vasenkörper
- 3
- Vasenkörperöffnung
- 4
- Vasenbauch
- 5
- Vasenboden
- 6
- Verjüngung
- 7
- Standfuß
- 8
- Unteres Ende des Standfußes
- 9
- Vaseninnenraum
- 10
- Unterseite des Standfußes
- 11
- Standfläche
- 12
- Befestigungselement
- 13
- Vaseneinsatz
- 14
- Grundkörper
- 15
- Vaseneinsatzgrund
- 16
- Vaseneinsatzöffnung
- 17
- Kragen
- 18
- Öffnungskante
- 19
- Verbindungsabschnitt
- 20
- Steg
- 21
- Einsteckspitze
- 22
- Vasenhals
- 23
- Einstülpung
- 24
- Innenwand (unten)
- 25
- Innenwand (oben)
- 27
- Kragenrand
- 28
- Hohlraum
- 29a
- erste Verbindungskomponente einer Verbindungseinrichtung
- 29b
- zweite Verbindungskomponente einer Verbindungseinrichtung
- Ax
- Längsmittelachse
- dV
- radiale Erstreckung der Verjüngung
- dmax
- maximale radiale Erstreckung des Außendurchmessers
- dS
- radialer Durchmesser des Standfußes
- dH
- radialer Innendurchmesser des Vasenhalses
- dB,a
- radialer Außendurchmesser der Einstülpung
- dB,i
- radialer Innendurchmesser der Einstülpung
- dO
- radialer Außendurchmesser der Vasenkörperöffnung
- dK
- radialer Außendurchmesser des Kragens
- di,n
- radialer Innendurchmesser des Grundkörpers
- hmax
- Höhe der maximalen radialen Erstreckung des Außendurchmessers
- hG
- Gesamthöhe der Grabvase
- hV
- Höhe des Vaseneinsatzes
- a
- Länge des Verbindungsbereiches
- b
- Länge des Befestigungselements