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Die
Erfindung betrifft einen künstlichen
Palmwedel, insbesondere für
einen Einsatz im Außenbereich,
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft ferner eine künstliche
Palme mit einem solchen künstlichen
Palmwedel.
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Künstliche
Palmen für
den Innen- und Außenbereich
sind in Mode gekommen und werden als Dekoration z. B. in Thermen,
in Freizeitbädern,
unter Glaskuppeln, vor Geschäften,
in Strandparks sowie im Außengelände auf
Kreuzfahrtschiffen und auf Dachterrassen aufgestellt.
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Herkömmliche
künstliche
Palmen haben jedoch Palmwedel, die für einen dauerhaften Einsatz im
Außenbereich
nicht geeignet sind. Die hohen Anforderungen an UV-Beständigkeit,
Farbechtheit und schwere Entflammbarkeit können insgesamt nicht eingehalten
werden. Von besonderer Bedeutung ist jedoch der Bedarf an knick-
und bruchsicheren Palmwedeln, die auch hohen Windstärken standhalten. Gerade
bei großen
Palmen mit Palmwedellängen von
bis zu 400 cm konnte dieser Bedarf nicht gedeckt werden.
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Aus
der
US 7 226 645 B1 ist
ein gattungsgemäßer künstlicher
Palmwedel bekannt. In einer bestimmten Ausführungsform weist der Stamm
einer tragbaren künstlichen
Palme mehrere als Hülse
ausgebildete Grundkörper
auf. In den Hohlraum des untersten Grundkörpers ragt ein gebogener Teil
eines Stabs aus Stahl, der Teil eines speziellen Sandhakens zur
Stabilisierung der Palme ist.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, die Herstellung von künstlichen Palmwedeln zu ermöglichen,
die den Anforderungen an einen Einsatz im Außenbereich genügen, insbesondere
hinsichtlich einer hohen Knick- und Bruchfestigkeit.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe schlägt
die Erfindung einen künstlichen
Palmwedel mit mehreren Stielbauteilen vor, die einen länglichen,
als Hülse ausgebildeten
Grundkörper
aufweisen, und mit einem den Grundkörper durchdringen den Stab,
wobei mehrere axial aneinandergereihte Stielbauteile vom selben
Stab durchdrungen sind.
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Unter
einer Hülse
im Sinne der Erfindung ist ein Bauteil zu verstehen, das nach der
Herstellung einen materialfreien, durchgängigen Hohlraum aufweist. Eine
solche Hülse
ist z. B. von einem um einen Träger
gespritzten Mantel abzugrenzen, der mit dem Träger einen Verbund bildet. Die
erfindungsgemäße Ausbildung
des Grundkörpers
als Hülse
erlaubt es, zur Verstärkung
des Stielbauteils einen Stab durch den Grundkörper zu führen. Mit einer solchen Konstruktion
lassen sich Palmwedel herstellen, deren Stiel einerseits biegsam
ist wie bei echten Palmwedeln, die andererseits aber auch unter
Einwirkung großer
Kräfte
nicht knicken oder brechen.
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Die
erfindungsgemäße Ausbildung
des künstlichen
Palmwedels, der mehrere axial aneinandergereihte Stielbauteile aufweist,
die vom selben Stab durchdrungen sind (einschließlich aller Fortsätze und
Aufnahmen der einzelnen Grundkörper),
hat zudem den Vorteil, dass die leicht zu handhabenden und flexibel
kombinierbaren Stielbauteile eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten
eröffnen,
während
der Stab, der sämtliche
Stielbauteile eines Palmwedels durchdringt, die Stabilität über die
gesamte Länge
des Palmwedels garantiert.
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Gemäß der bevorzugten
Ausführungsform der
Erfindung weist der Grundkörper
an einem Ende einen hohlen Fortsatz zum Einstecken in eine entsprechende
Aufnahme auf, die an einem Ende eines anderen Grundkörpers gebildet
ist. So können
nach Art eines Baukastensystems mehrere Stielbauteile auf einfache
Weise zu einem künstlichen
Palmwedel ineinandergesteckt werden, was einen Zusammenbau des Palmwedels
vor Ort ermöglicht.
Die Stielbauteile können
in handlichen Größen hergestellt
werden, so dass sich logistische Vorteile ergeben, insbesondere
bezüglich
Lagerung und Anlieferung. Falls erforderlich, könnten defekte Stielbauteile
einzeln ausgetauscht oder nachgerüstet werden.
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Eine
sehr einfache Montage des erfindungsgemäßen künstlichen Palmwedels ergibt
sich dadurch, dass die Fortsätze
und die Aufnahmen der Stielbauteile aufeinander abgestimmte Profile
aufweisen, die ein Ineinanderstecken der Stielbauteile nur in einer
vorgegebenen Orientierung erlauben.
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Zur
Befestigung von einstückigen
Blättern kann
der Grundkörper
des Stielbauteils angeformte Nippel aufweisen. Dies erlaubt eine
hohe Flexibilität bei
der Konfektionierung der Palmwedel, weil je nach Wunsch unterschiedlich
gestaltete Blätter
verwendet werden können.
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Alternativ
kann der Grundkörper
des Stielbauteils einstückig
angeformte Blätter
aufweisen. In diesem Fall entfällt
die unter Umständen
aufwändige Konfektionierung
der Blätter,
die dann in einem Spritzgußverfahren
zusammen mit dem Grundkörper als
komplettes Wedelteil gegossen werden können. Bei dieser Variante ist
auch eine Stabilitätserhöhung an
den Anbindungsstellen der Blätter
zu erwarten.
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Der
Stab besteht vorzugsweise aus einem bruchfesten Material, insbesondere
aus glasfaserverstärktem
oder kohlenstofffaserverstärktem
Kunststoff oder einem Metall oder einer Legierung.
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Die
Erfindung umfasst außerdem
eine künstliche
Palme mit wenigstens einem erfindungsgemäßen künstlichen Palmwedel.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
und aus den beigefügten
Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
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1 und 2 ein
Stielbauteil für
einen erfindungsgemäßen künstlichen
Palmwedel in verschiedenen perspektivischen Ansichten;
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3 das
Stielbauteil in einer transparenten Ansicht;
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4 eine
Aneinanderreihung mehrerer Stielbauteile;
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5 eine
Draufsicht auf ein Stielbauteil mit künstlichen Blättern; und
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6a und 6b mehrere
aus Stielbauteilen zusammengesetzte erfindungsgemäße Palmwedel.
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Das
in den 1 bis 3 dargestellte Stielbauteil 10 für einen
künstlichen
Palmwedel hat einen länglichen
Grundkörper 12 aus
Kunststoff, der innen hohl ist und zwei stirnseitige Öffnungen
aufweist. Der Grundkörper 12 ist
damit geeignet, auf einen Stab aufgeschoben zu werden.
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Entlang
des Grundkörpers 12 sind
mehrere Nippel 14 angeformt, an denen künstliche Blätter 16 (siehe 5)
befestigt werden können,
die einstückig hergestellt
sind (insbesondere durch Spritzgießen), also nicht auf einem
befestigbaren Träger
aufgeklebt sind. Die äußere Querschnittform
des Grundkörpers 12 sowie
die Anordnung und Ausrichtung der Nippel 14 sind echten
Palmwedeln nachempfunden.
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Der
Grundkörper 12 weist
an einem unteren Ende einen Fortsatz 18 und am entgegengesetzten oberen
Ende eine Aufnahme 20 auf. Der Fortsatz 18 ist
dazu vorgesehen, in die gleich lange Aufnahme 20 eines
anderen Grundkörpers 12 eingesteckt
zu werden. So können
je nach Anzahl der axial aneinandergereihten Stielbauteile 10 Palmwedel
verschiedener Länge
hergestellt werden. Bei dem in den 1 bis 3 dargestellten
Stielbauteil 10 handelt es sich jedoch um ein unteres Endstück mit einem
verlängerten
Fortsatz 18, der zum Einstecken in eine Endhülse oder
eine andere Vorrichtung vorgesehen ist, die an einem Kopf einer
künstlichen
Palme oder in einem Gefäß angebracht
ist.
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Die
Profile des Fortsatzes 18 und der Aufnahme 20 sind
so aufeinander abgestimmt, dass ein Ineinanderstecken der Stielbauteile 10 nur
in einer vorgegebenen Orientierung möglich ist. Beim dargestellten
Ausführungsbeispiel
haben der Fortsatz 18 und die Aufnahme 20 jeweils
ein Vierkantprofil, sodass ein Grundkörper 12 grundsätzlich in
vier Winkelpositionen auf einen anderen Grundkörper 12 aufgesteckt
werden kann. Nur bei einer dieser Winkelpositionen stimmen aber
auch die Orientierungen der Querschnittprofile der Grundkörper 12 und
die Ausrichtung der angeformten Nippel 14 überein,
sodass eine Fehlmontage sofort erkennbar ist.
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Wie
insbesondere aus der Schnittansicht der 3 hervorgeht,
erstreckt sich der Hohlraum des Grundkörpers 12 sowohl durch
den Fortsatz 18 als auch durch die Aufnahme 20,
sodass auch mehrere ineinandergesteckte Grundkörper 12 vom selben Stab
durchdrungen sein können.
Die Grundkörper 12 können vor
oder nach dem Zusammenstecken auf den Stab aufgeschoben werden.
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4 zeigt
ein Beispiel mehrerer ineinandergesteckter Stielbauteile 10,
von denen das untere Endstück
mit dem verlängerten
Fortsatz 18 keine Nippel aufweist. Das oberste Stielbauteil 10 hat
keine Aufnahme für
ein weiteres Stielbauteil; stattdessen ist die Spitze geschlossen
oder weist einen Nippel 14 zur Befestigung eines Blattes 16 auf.
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Ein
Stielbauteil 10 mit einstückigen Blättern 16, die an den
Nippeln 14 befestigt sind, ist in 5 zu sehen.
Die Nippel 14 haben eine Mindestlänge von 2 cm, vorzugsweise
3 cm, und können
auch 4 cm oder 5 cm oder noch länger
sein. Die Mindestlänge der
Nippel 14 ist Voraussetzung für eine stabile Anbindung der Blätter 16.
Die einzelnen Blätter 16 können gleich
oder unterschiedlich gestaltet sein. Beispielsweise können abhängig von
der leicht variierenden Neigung der einzelnen Nippel 14 zur
Längsachse
des Grundkörpers 12 unterschiedlich
lange Blätter 16 vorgesehen
sein, um im Mittelabschnitt eines Palmwedels eine gleichmäßige radiale
Ausdehnung der Blätter 16 zu
erreichen.
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Gemäß einer
alternativen Ausführungsform der
Erfindung weist der Grundkörper 12 keine
Nippel 14, sondern bereits einstückig angeformte Blätter 16 auf.
In diesem Fall entfällt
der Arbeitsschritt des Bestückens
des Grundkörpers 12 mit
separaten Blättern 16.
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In
den 6a und 6b sind
mehrere Beispiele fertig konfektionierter Palmwedel dargestellt, die
jeweils aus mehreren Stielbauteilen 10 und unterschiedlich
langen Blättern 16a, 16b, 16c, 16d, 16e und 16f zusammengesetzt
wurden. In den Figuren sind Blätter
gleicher Länge
jeweils mit dem gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
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Eine
typische Länge
der Stielbauteile 10 (ohne Fortsätze 18) ist ca. 50
cm, sodass die maximale Palmwedellänge von 400 cm durch acht ineinandergesteckte
Stielbauteile erreicht wird. Es können grundsätzlich aber auch Stielbauteile 10 unterschiedlicher
Länge zu
einem Palmwedel zusammengesetzt werden.
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Um
die angestrebte Knick- bzw. Bruchsicherheit des Palmwedels zu erzielen,
wird ein Stab (in den Figuren nicht gezeigt) aus einem bruchfesten Material
in den aus einem oder mehreren Stielbauteilen 10 zusammengesetzten
Palmwedel geschoben, oder die Stielbauteile 10 werden erst
einzeln auf den Stab geschoben, bevor sie ineinandergesteckt werden.
Der Stab durchdringt alle Stielbauteile 10 eines Palmwedels
vom Fortsatz 18 des untersten Stielbauteils 10 bis
zur Spitze des obersten Stielbauteils 10. Als Material
für den
Stab, der massiv oder hohl ausgebildet sein kann, eignen sich insbesondere
glasfaser- oder kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe sowie bestimmte
Metalle oder Legierungen.
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Für die Grundkörper 12 und
die Blätter 16 wird
im Hinblick auf den Einsatz im Außenbereich vorzugsweise ein
UV- und farbechter, witterungsbeständiger und schwer entflammbarer
Kunststoff verwendet, der für
Spritzgußverfahren
geeignet ist.