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Die Erfindung betrifft einen Schiebetürantrieb für ein Kraftfahrzeug mit einer Antriebseinheit umfassend zumindest einen elektrischen Antrieb, ein dem Antrieb nachgeschaltetes Getriebe, wobei mittels der Antriebseinheit eine auf einer Achse angeordnete Wickeltrommel antreibbar ist.
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In heutigen Kraftfahrzeugen werden mehr und mehr elektrisch betätigbare Schiebetüren eingesetzt. Dies erleichtert den Zugang zum Kraftfahrzeug und/oder gibt zum Beispiel Kindern die Möglichkeit, auch große Schiebetüren zum Ein- und Aussteigen zu betätigen. Schiebetüren kommen bei Transportern wie aber auch bei Personenkraftwagen zum Einsatz. Der Einsatz elektrischer Gleichstrommotoren zum Antrieb der Schiebetüren bedingt, dass zum Betätigen der Schiebetür eine ausreichende Stromversorgung zur Verfügung steht. Um auch im Falle eines Stromausfalls oder Stromabfalls die Möglichkeit zu haben, die Schiebetür bewegen und somit öffnen und/oder schließen zu können, sind verschiedene Lösungsansätze bekannt geworden.
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Aus der
DE 198 19 421 C2 ist eine Schiebetür für ein Kraftfahrzeug bekannt geworden, in dem die Schiebetür mit einem Türarm an ein Seilzugaggregat angeschlossen und das Seilzugaggregat zumindest einen Seilzug und zumindest eine Wickeltrommel zum Seilaufwickeln und -abwickeln aufweist. Die Wickeltrommel ist von einem reversierend arbeitenden Antriebsmotor über ein zwischengeschaltetes Getriebe angetrieben, wobei ferner bei geschlossener Schiebetür ein an Türarm angeschlossener Seilstrang auf der Wickeltrommel aufgewickelt und ein anderer an dem Tragarm angeschlossener Seilstrang von der Wickeltrommel abgewickelt ist, und wobei außerdem der Antriebsmotor und das Getriebe auf der Karosserieinnenseite angeordnet sind und für den Seilzug eine Seilführung vorgesehen ist. Zur Verwirklichung einer Notbetätigung weist das Getriebe eine Antriebswelle für die Abtriebswelle auf, welche gegen Federwirkung und unter Beibehaltung einer Drehmitnahme relativ zur Abtriebswelle axial verschiebbar ist. Ferner ist die Antriebswelle von einer sie umgebenden Kupplungsbuchse im Wege der Axialverschiebung entkuppelbar bzw. kuppelbar, wobei ein Betätigungshebel in zwei definierte Endpositionen für die Funktionsstellungen gekuppelt und entkuppelt verstellbar ist. Nach einem Entkuppeln ist der Antriebsmotor von der Antriebswelle getrennt, so dass die Schiebetür manuell betätigt werden kann.
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Eine weitere Notbetätigung ist aus der
DE 296 13 848 A1 bekannt geworden. In einem anderen Zusammenhang, nämlich zur Hubverstellung eines Schiebedachs in einem Kraftfahrzeug, ist eine Motorgetriebeantriebseinheit bekannt, bei welcher das Getriebe eine Antriebswelle für die Abtriebswelle aufweist und die Antriebswelle gegen Federwirkung und unter Beibehaltung einer Drehmitnahme relativ zur Abtriebswelle axial verschiebbar gelagert ist. Die Abtriebswelle ist ferner von einer sie umgebenden Kupplungsbuchse im Wege der Axialverschiebung entkuppelbar bzw. kuppelbar, wobei die Kupplungsbuchse drehfest mit einem von dem Antriebsmotor angetriebenen Antriebszahnrad verbunden ist.
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Außerdem kennt man aus der
DE 38 27 359 A1 eine ausschwenkbare Außenschiebetür für Kraftfahrzeug, bei welcher der Türflügel über einen Rollenwagen längs einer an der Außenwand des Fahrzeugs angeordneten Führungsschiene geführt ist. Zum Antrieb des Rollenwagens und damit des Türflügels dient ein endloses Rundkabel, dessen eines Drum innerhalb der Führungsschiene verläuft und im Bereich der Türöffnung um eine Umlenkrolle geführt ist, während das sich anschließende andere Drum unmittelbar hinter der Führungsschiene zum Ende der Führungsschiene verläuft. Das Rundkabel ist mit dem Rollenwagen verbunden, so dass bei entsprechendem Antrieb des Rundkabels durch die Antriebsrolle der Rollenwagen in die Führungsschiene zum Öffnen und Schließen des Türflügels hin und her bewegt werden kann. Die Antriebsrolle ist mit dem Antriebsmotor über eine steuerbare Schaltkupplung verbunden, durch welche sich die Schiebetür im Notfall von Hand öffnen lässt.
Schließlich ist eine Schiebetür mit elektrischem Antrieb bekannt, bei welcher ebenfalls ein endloses Kabel vorgesehen ist, welches zum Öffnen und Schließen der Schiebetür in entgegengesetzten Richtungen um einen entsprechenden Umlaufweg geführt ist. Der Antrieb ist so ausgebildet, dass im Ruhezustand keine Verbindung zwischen Antriebsmotor bzw. Getriebe und der Kabeltrommel besteht, über die das Kabel angetrieben wird. Erst wenn der elektromotorische Antrieb in Bewegung gesetzt wird, wird eine formschlüssige Verbindung hergestellt (vergleiche
US 5 737 875 A ).
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Der bekannte Stand der Technik zeigt Lösungsansätze zur Notbetätigung einer Schiebetür auf, ist aber insgesamt verbesserungswürdig. Insbesondere sind die Mittel zur Notbetätigung an aufwändige konstruktive Lösungen gebunden oder bedingen durch ihre Antriebe einen hohen Platzbedarf. Hier setzt die Erfindung an.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Notbetätigung für einen Schiebetürantrieb in einem Kraftfahrzeug bereitzustellen. Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, eine Notbetätigung bereitzustellen, die mit einem geringen Platzbedarf auskommt und sich leicht in bestehende Systeme integrieren lässt. Darüber hinaus ist es Aufgabe der Erfindung, eine konstruktiv einfache und kostengünstige Lösung für eine Notbetätigung eines Schiebetürantriebs in einem Kraftfahrzeug bereitzustellen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass die im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele nicht beschränkend sind, es sind vielmehr beliebige Variationsmöglichkeiten der in der Beschreibung und den Unteransprüchen beschriebenen Merkmale möglich.
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Gemäß dem Patentanspruch 1 wird die Aufgabe der Erfindung dadurch gelöst, dass ein Schiebetürantrieb für ein Kraftfahrzeug mit einer Antriebseinheit bereitgestellt wird, umfassend zumindest einen elektrischen Antrieb, ein dem Antrieb nachgeschaltetes Getriebe, wobei mittels der Antriebseinheit eine auf einer Achse angeordnete Wickeltrommel antreibbar ist, und wobei eine mechanische Bremse für die Antriebseinheit vorgesehen ist, wobei die Bremse mit der Antriebseinheit manuell außer Eingriff bringbar ist. Durch den erfindungsgemäßen Aufbau des Schiebetürantriebs ist nun die Möglichkeit geschaffen, eine vorhandene Bremse unmittelbar auch zur Notbetätigung zu verwenden. Ist die mechanische Bremse der Antriebseinheit mit der Antriebseinheit verbunden, so dass eine Bremswirkung und somit ein Halten der Schiebetür ermöglichbar ist, besteht die Möglichkeit, die Bremse manuell aus dem Eingriff mit der Antriebseinheit zu lösen und somit die Schiebetür freizugeben. Die freigegebene Schiebetür kann dann manuell geschlossen oder geöffnet werden.
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Als elektrischer Antrieb kommt bevorzugt ein Gleichstrommotor zum Einsatz, was wiederum vorteilhaft ist, da die entsprechende Spannungsversorgung im Kraftfahrzeug zur Verfügung steht. Der elektrische Antrieb wirkt dabei mit einem Getriebe, vorzugsweise einem Schneckengetriebe, zusammen, so dass eine ausreichende Betätigungskraft zum Antrieb der Schiebetür zur Verfügung steht. Vorzugsweise arbeitet der Schiebetürantrieb mit Zugseilen, die an einer Wickeltrommel angeordnet sind und mittels derer die Schiebetür in eine Öffnungsrichtung und eine Schließrichtung betätigbar ist. Das dem Antrieb nachgeschaltete Getriebe wirkt mit der Wickeltrommel zusammen, wobei es auch vorstellbar ist, dass zumindest ein Zahnrad des Getriebes einstückig mit der Wickeltrommel ausbildbar ist, so dass eine sichere Übertragung der Drehmomente aus dem elektrischen Antrieb auf die Wickeltrommel zu jedem Zeitpunkt gewährleistet werden kann. Vorstellbar ist es natürlich auch, dass zwei unterschiedliche Wickeltrommeln zum Einsatz kommen, wobei beispielsweise eine erste Wickeltrommel zum Öffnen der Schiebetür und eine weitere Wickeltrommel zum Schließen der Schiebetür eingesetzt wird. Die mechanische Bremse wirkt auf die Antriebseinheit und ist in der Lage, die Antriebseinheit abzubremsen und/oder in einer Position zu halten.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Bremse einen Bremshebel. Der Bremshebel der Bremse ist dabei in der Lage, auf die Antriebseinheit und unmittelbar auf bewegbare Teile der Antriebseinheit zu wirken. Der Einsatz eines Bremshebels ist dahingehend vorteilhaft, dass mittels eines Hebels einstellbare und somit ausreichende Bremskräfte in die Antriebseinheit einleitbar sind. Schiebetüren können je nach Größe und zu schließender Öffnung im Kraftfahrzeug unterschiedliche Haltekräfte in der Bremse bedingen. Mittels des Einsatzes eines Bremshebels kann dabei der Schiebetürantrieb an die unterschiedlichen Anforderungen in den Kraftfahrzeugen angepasst werden, so dass durch die Lagerung und die oder den Eingriffspunkt des Bremshebels in die Antriebseinheit ein ausreichend großes Bremsmoment in die Antriebseinheit einleitbar ist.
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Bevorzugt ist die Bremse elektrisch betätigbar, wodurch sich eine alternative Ausführungsform der Bremse ergibt. Die mechanische Bremse ist mittels eines Elektromotors antreibbar, wobei bevorzugt der Bremshebel mittels des Elektromotors antreibbar ist. Bevorzugt wird der Bremshebel mittels eines Getriebes, insbesondere eines Schneckengetriebes, angetrieben, wodurch sich einerseits ein leichtes und schnelles Ansteuern des Bremshebels ergibt und andererseits der Bremshebel eine ausreichende Bremskraft in die Antriebseinheit einleiten kann. Natürlich ist es auch vorstellbar, eine andere Art einer Verzahnung einzusetzen, so dass beispielsweise eine Stirnradverzahnung oder ein Spindelantrieb zur Betätigung des Bremshebels eingesetzt wird. Die Getriebeart ist somit ein Mittel, um eine entsprechende Bremskraft einzustellen, die Betätigungsgeschwindigkeit des Bremshebels zu beeinflussen und eine Anpassung an den für den Schiebetürantrieb bereitstehenden Montageplatz anzupassen. In jedem Fall ist es vorteilhaft, die Bremse mittels eines Getriebes anzutreiben, um die vorgenannten Vorteile individuell an die Anforderungen im Kraftfahrzeug anpassen und einstellen zu können.
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Vorteilhaft kann es auch sein und eine weitere Ausgestaltungsvariante der Erfindung darstellen, wenn der Bremshebel unmittelbar mit Getriebe in Eingriff bringbar ist. Durch den unmittelbaren Eingriff von Bremshebel in das Getriebe kann eine Bremse mit geringem Platzbedarf zur Verfügung gestellt werden, da die Bremse auf eine minimale Anzahl von Bauteilen reduziert wird. Insbesondere kann der Bremshebel schwenkbar in einem Gehäuse des Schiebetürantriebs gelagert sein, wobei ein axiales Ende des Bremshebels eine Lagerstelle des Bremshebels bildet, wohingegen ein der Lagerstelle gegenüberliegendes axiales Ende mit dem Getriebe in Eingriff steht. Die Eingriffsfläche des Bremshebels und somit die Bremskontur des Bremshebels kann dann entsprechend auf das dem Antrieb nachgeschaltete Getriebe der Antriebseinheit wirken.
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Die Antriebseinheit weist einen elektrischen Antrieb und insbesondere einen Elektromotor auf, wobei der Elektromotor mittels des nachgeschalteten Getriebes ein Antreiben der Schiebetür ermöglicht. Vorzugsweise ist an der Abtriebswelle des Motors des Schiebetürantriebs eine Schnecke oder ein Zahnrad angeordnet, wobei die Schnecke oder zum Beispiel das geradverzahnte Zahnrad zusammenwirkt. Der Bremshebel kann unmittelbar mit dem Getriebe und vorzugsweise mit dem angetriebenen Schneckenrad in Eingriff gebracht werden. Somit können günstige Hebelverhältnisse im Bremshebel mit einer günstigen Eingriffsfläche im Getriebe kombiniert werden, um ein sicheres Abbremsen und Halten der Schiebetür zu gewährleisten. Insbesondere können hohe Haltekräfte durch eine günstige Auswahl des Hebelverhältnisses am Bremshebel mit zum Beispiel großen Durchmessern des angetriebenen Schneckenrades kombiniert werden, um auch große Schiebetüren mit hohen Gewichten abbremsen und halten zu können. Ebenso können bei kleinen Schiebetüren und geringen Brems- und Haltekräften wiederum günstige Hebelverhältnisse und Eingriffsflächen im Brems- und Haltesystem des Schiebetürantriebs realisiert werden.
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In einer weiteren Ausgestaltungsvariante der Erfindung ist das Mittel zum manuellen Betätigen der Bremse als Teil des Antriebs, insbesondere als Teil des Getriebes des Antriebs der Bremse ausgebildet. Ist das Mittel zum manuellen Betätigen unmittelbar Teil der Bremse selbst, so kann mit minimalen konstruktiven Mitteln eine Notbetätigung für den Schiebetürantrieb bereitgestellt werden. In vorteilhafter Weise ist das Mittel zum manuellen Betätigen unmittelbar Teil des Getriebes des Antriebs, wobei das Getriebe mittels des Mittels zum manuellen Betätigen betätigbar und somit die Bremse und bevorzugt der Bremshebel außer Eingriff mit dem Schiebetürantrieb bringbar ist. In vorteilhafter Weise kann das Mittel zum manuellen Betätigen ein Antriebsrad und bevorzugt eine Antriebsscheibe sein, wodurch sich wiederum eine Ausgestaltungsvariante der Erfindung ergibt. Die Ausbildung des Mittels zum Betätigen als Antriebsrad ermöglicht es, eine ausreichende Kraft in den Antrieb der Bremse bzw. in das Getriebe des Antriebs der Bremse einleiten zu können, wobei ein Durchmesser der Antriebsscheibe derart wählbar ist, dass der Durchmesser an die notwendige Kraft zum Verstellen der Bremse anpassbar ist. So können bei geringen Kräften in der Bremse kleinere Durchmesser gewählt werden, als dies bei großen Kräften in der Bremse notwendig ist. In jedem Fall wird mittels des Eingriffs des manuellen Mittels zum Betätigen eine Möglichkeit bereitgestellt, um in den Schiebetürantrieb einzugreifen, und insbesondere in einem Bereich einzugreifen, der es mit geringstmöglichen Mitteln ermöglicht, Einfluss auf den Schiebetürantrieb zu nehmen. Hierbei wird nicht unmittelbar in die Betätigungskette des Schiebetürantriebs eingegriffen, sondern es wird in das Bremssystem des Schiebetürantriebs eingegriffen, wobei durch den Eingriff in das Getriebe der Bremse wiederum in einen Bereich eingegriffen wird, der durch den separaten Antrieb für die Bremse mit geringen Kräften manuell zu verstellen ist, da lediglich die Bremse aus dem Eingriff mit dem Antrieb zu lösen ist, so dass ein Lösen der haltenden Bremse mit geringen Kräften erfolgen kann, da lediglich in einem sekundären Teil des Schiebetürantriebs, das heißt nicht in die primäre Antriebskette des Schiebetürantriebs eingegriffen wird.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltungsvariante reicht das Mittel zum Betätigen durch das Gehäuse, insbesondere einen Gehäusedeckel, hindurch. Wird eine Antriebsscheibe an die Bremse angeordnet, so kann die Antriebsscheibe durch den Deckel des Schiebetürantriebs oder die Gehäuseschale hindurchreichen, wodurch der Bediener in der Lage ist, die Bremse bzw. das Bremslösemittel unmittelbar zu erreichen. Das Antriebsrad bzw. die Antriebsscheibe ist dabei drehbar im Gehäuse aufgenommen oder bildet einen Teil des Antriebs der Bremse. In vorteilhafter Weise und in einer weiteren Ausgestaltungsvariante weist das Mittel zum Betätigen eine Oberflächenstruktur, insbesondere eine Rändelstruktur, auf. Ist die Oberfläche bzw. ein äußerer Rand der Antriebsscheibe mit einer Profilierung versehen, so kann ein leichtes und sicheres Betätigen der Antriebsscheibe ermöglicht werden. Bevorzugt wird in die Oberfläche eine Rändelstruktur eingebracht, wobei sich Rändelstrukturen als sicheres Eingriffsmittel zur manuellen Betätigung bewährt haben und vielfach zum Einsatz kommen. Die Rändelstruktur kann einer ringförmigen äußeren Oberfläche der Antriebsscheibe angebracht sein, ist aber bevorzugt in dem Bereich angebracht, der für den Bediener manuell erreichbar ist.
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Bevorzugt ist das Mittel zum Betätigen am Antriebsrad des Antriebs der Bremse angeordnet. Das Antriebsrad des Antriebs der Bremse ist bevorzugt ein Schneckenrad des Bremsmotors. Somit kann unmittelbar auf die Betätigungskette des Bremshebels Einfluss genommen werden. Bevorzugt greift die auf der Abtriebswelle des Bremsmotors angeordnete Schnecke unmittelbar in eine Verzahnung des Bremshebels ein. Somit kann mittels der Antriebsscheibe bzw. des Antriebsrads zum manuellen Betätigen der Bremshebel entsprechend dem Bremsmotor betätigt werden. Dazu wird im Falle eines Stromausfalls, in dem der Bremsmotor nicht elektrisch lösbar ist, mittels des Antriebsrads bzw. der Antriebsscheibe verdreht, wodurch die im Eingriff mit dem Bremshebel befindliche Schnecke verdreht wird und ein Lösen der Bremse aus dem Eingriff des Schiebetürantriebs gelöst werden kann.
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In vorteilhafter Weise kann das Mittel zum Betätigen einstückig mit dem Antriebsrad des Antriebs der Bremse ausgebildet sein. Eine einstückige Ausbildung des Antriebsrads bzw. der Antriebsscheibe mit zum Beispiel einer Schnecke eines Schneckenantriebs kann die Anzahl der benötigten Teile zur Erzielung einer Notbetätigung auf ein Minimum reduzieren, da lediglich eine erweitere Ausbildung der zum Beispiel Schnecke erforderlich ist. In vorteilhafter Weise kann aber auch eine mehrteilige Ausbildung von zum Beispiel Schnecke und Antriebsscheibe erfolgen. Dabei ist es vorteilhaft, wenn das Mittel zum Betätigen form-, kraft- und/oder stoffschlüssig mit dem Antriebsrad der Bremse verbunden ist. Dabei kann das Antriebsrad bzw. die Antriebsscheibe zum Beispiel auch auf die Antriebswelle des Bremsmotors aufgesteckt und formschlüssig in zum Beispiel eine Schnecke eingreifen. Je nach Anforderung an die Bremse kann hierbei eine kombinierte Verbindung der Antriebsscheibe mit dem zum Beispiel Schneckenrad erfolgen. In jedem Fall wird mittels der erfindungsgemäßen Ausbildung zum manuellen Lösen der Bremse eine konstruktiv günstige und auf einen minimalen Platzbedarf reduzierte Notbetätigung für einen Schiebetürantrieb bereitgestellt.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es gilt jedoch der Grundsatz, dass das Ausführungsbeispiel die Erfindung nicht beschränkt, sondern lediglich ein Ausführungsbeispiel der Erfindung darstellt. Die dargestellten Merkmale können einzeln oder in Kombination mit weiteren Merkmalen der Beschreibung wie auch den Patentansprüchen einzeln oder in Kombination ausgeführt werden.
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Es zeigt:
- 1 eine Teilansicht auf einen Schiebetürantrieb im Bereich einer Anbindung eines Antriebsseils und in einer Ansicht auf den Gehäusedeckel im Bereich der Bremse, mit einer manuell zugänglichen Rändelscheibe; und
- 2 die Ansicht auf den Schiebetürantrieb gemäß der 1, wobei der Gehäusedeckel nicht dargestellt ist, so dass die Ansicht auf die Antriebseinheit und die manuelle Betätigung der mechanischen Bremse für die Antriebseinheit erkennbar ist.
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In der 1 ist ein Schiebetürantrieb 1 in einer Draufsicht auf ein Gehäuse im Bereich eines Antriebs einer mechanischen Bremse 3 und einer Führung 4 für ein Antriebsseil 5 wiedergegeben. Die 1 zeigt dabei die Ansicht auf einen Gehäusedeckel 6, wobei eine Rändelscheibe durch den Gehäusedeckel 6 hindurchragt, so dass die Rändelscheibe 7 manuell ergreifbar und betätigbar ist. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Rändelscheibe als zylindrische flache Scheibe wiedergegeben, die durch eine Öffnung 8 des Gehäusedeckels 6 hindurchragt. Die Rändelscheibe 7 weist dabei eine profilierte Oberfläche auf, so dass ein leichtes Betätigen und insbesondere Verdrehen der Rändelscheibe ermöglichbar ist. Neben der Öffnung 8 für die Rändelscheibe 7 weist der Gehäusedeckel 6 Vertiefungen 9, 10, 11 auf, die zur Aufnahme bzw. zum Führen des elektrischen Antriebs 12, des Schneckenrads 13 sowie des Antriebsseils 5 dienen. Mittels einer Montageöffnung 14, die am Gehäuse 2 ausgebildet ist, kann der Schiebetürantrieb 1 beispielsweise an einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs befestigt werden. In diesem Ausführungsbeispiel sind ebenfalls Schrauben 15, 16 sowie Clipsverbindungen 17, 18 zu erkennen, mittels derer der Gehäusedeckel 6 mit dem Gehäuse 2 verbindbar ist.
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In der 2 ist nun der Teilbereich des Schiebetürantriebs 1 gemäß der 1 in einer Ansicht auf den Schiebetürantrieb 1 ohne den Gehäusedeckel 6 wiedergegeben. Zu erkennen ist der elektrische Antrieb 12, auf dessen Abtriebsachse eine Schnecke 20 montiert ist, wobei die Schnecke 20 in eine Verzahnung eines Bremshebels 21 eingreift und mit dem Bremshebel 21 zusammenwirkt. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Rändelscheibe 7 einstückig mit der Schnecke 20 der mechanischen Bremse 3 ausgebildet. Der Bremshebel 21 ist mittels des elektrischen Antriebs 12 und der Schnecke 20 in Richtung des Pfeils P1 bewegbar. Der Bremshebel 21 kann dabei mit dem Antrieb des Schneckenrads 13 und/oder dem nachgeschalteten Getriebe 13 in Eingriff gebracht werden, so dass ein Abbremsen des Schiebetürantriebs ermöglichbar ist. Je nach Ausgestaltung des Schiebetürantriebs 1 kann eine Bremswirkung mittels des Bremshebels 21 in Richtung des Schneckenrads 13 oder in eine entgegengesetzte Richtung erzielbar sein. Bevorzugt wird mittels des Bremshebels 21 und in einer Endlage des Bremshebels 21 ein mechanisches Abbremsen des Schiebetürantriebs ermöglicht.
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Kommt es nun in dem Fall, in dem der Bremshebel 21 mechanisch mit dem Schiebetürantrieb 1 im bremsenden Eingriff steht, zu einem Stromabfall oder Ausfall, so kann mittels der Rändelscheibe 7 der Bremshebel 21 manuell verstellt werden. Vorzugsweise kann ein Bediener durch ein Ergreifen der Rändelscheibe 7 und ein Verdrehen der Rändelscheibe 7 die Schnecke 20 bewegen und somit den Bremshebel 21 aus dem bremsenden Eingriff mit dem Schiebetürantrieb herausbewegen. Nach einem Lösen des Bremshebels 21 kann dann die Schiebetür manuell verfahren werden, so dass ein Öffnen oder Schließen der Schiebetür ermöglichbar ist, wenn beispielsweise ein Stromausfall im Kraftfahrzeug vorliegt.
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In der 2 ist weiterhin das Schneckenrad 13 als Teil des Getriebes 13 wiedergegeben, wobei in diesem Ausführungsbeispiel eine Wickeltrommel 22 einstückig mit dem Schneckenrad 13 ausgebildet ist, wobei das Antriebsseil 5 auf die Wickeltrommel aufwickelbar ist. Das Antriebsseil 5 ist dabei Teil eines Bowdenzugs, wobei der Bowdenzug 23 mittels einer Spiralfeder 24 im Gehäuse 2 und Gehäusedeckel 6 geführt und/oder gehalten ist.
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In diesem Ausführungsbeispiel ist der Eingriff zwischen dem Bremshebel 21 und der Schnecke 20 als Schneckentrieb ausgebildet, vorstellbar ist es aber auch, hier eine Evoloid-Verzahnung oder eine Stirnradverzahnung als Antrieb für den Bremshebel 21 einzusetzen. Die Auswahl der Verzahnung ist dabei nicht beschränkt und je nach Anwendungsfall, zum Beispiel an unterschiedliche Kräfte und Wege, anpassbar. Auch ist es vorstellbar, dass die Rändelscheibe 7 als separates Bauteil ausbildbar ist, wobei die Rändelscheibe 7 kraft-, form- und/oder stoffschlüssig mit der Schnecke 20 verbindbar ist. Dargestellt ist weiterhin eine Positionierung der Rändelscheibe 7 an einem axialen Ende 25 der Motorachse 19, es ist aber ebenfalls vorstellbar, die Rändelscheibe 7 unmittelbar im Bereich des Gehäuses des elektrischen Antriebs der Bremse 12 anzuordnen. Vorstellbar ist es auch, dass zwischen der Rändelscheibe 7 und der Schnecke 20 selbst eine Verzahnung und somit eine Übersetzung angeordnet, so dass beispielsweise ein leichtes Bewegen des Bremshebels 21 ermöglichbar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schiebetürantrieb
- 2
- Gehäuse
- 3
- mechanische Bremse
- 4
- Führung
- 5
- Antriebsseil
- 6
- Gehäusedeckel
- 7
- Rändelscheibe
- 8
- Öffnung
- 9, 10, 11
- Vertiefung
- 12
- elektrischer Antrieb der Bremse
- 13
- Schneckenrad, Getriebe
- 14
- Montageöffnung
- 15, 16
- Schrauben
- 17, 18
- Clipsverbindung
- 19
- Achse
- 20
- Schnecke
- 21
- Bremshebel
- 22
- Wickeltrommel
- 23
- Bowdenzug
- 24
- Spiralfeder
- 25
- axiales Ende
- P1
- Pfeil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19819421 C2 [0003]
- DE 29613848 A1 [0004]
- DE 3827359 A1 [0005]
- US 5737875 A [0005]