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Die Erfindung betrifft ein plattenförmiges Bauelement gemäß den Merkmalen im Oberbegriff von Anspruch 1.
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Plattenförmige Bauelemente der vorliegend in Rede stehenden Art kommen bevorzugt in Form von Fußbodendielen mit einer Nutzschicht bzw. Decklage aus Echtholz insbesondere als Echtholzböden oder Parkettböden zum Einsatz. Die vorliegende Erfindung richtet sich auf plattenförmige Bauelement zur Erzeugung eines Fußbodenbelags mit einem Verlegemuster, welches aus Elementen in fixen Abmessungen besteht, die zueinander an den Enden in Zickzack-Anordnung im rechten Winkel versetzt verlegt werden. Ein solches Verlegemuster wird gemeinhin als Fischgrätenmuster bezeichnet. Es entsteht durch die spezielle Anordnung der einzelnen Bauelemente, wodurch ein unverwechselbares Muster entsteht. Das Muster ergibt sich, indem die Bauelemente in verschiedenen Verhältnissen von Länge zu Breite an ihrer Spitze im 90°-Winkel zueinander verlegt werden. Eine weitere Möglichkeit der Musterbildung ergibt sich durch eine doppelte oder dreifache Anordnung der plattenförmigen Bauelemente. Diese werden kann auch als doppelter bzw. Dreifach-Fischgrät bezeichnet.
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Durch die
DE 202 08 058 U1 zählen plattenförmige Bauelemente zur Erzeugung eines Fischgrätmusters zum Stand der Technik. Zur Herstellung des Musters im Bodenbelag sind jedoch voneinander verschiedene rechte und linke Einzelteile bzw. Bauelemente erforderlich, was sowohl herstellungstechnisch als auch montagetechnisch aufwendig ist.
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Herkömmlicherweise wird Mehrschichtparkett durch Anleimen der zusammengesteckten Nuten und Federn der Bauelemente stabilisiert und feuchtigkeitsfest gemacht. Es sind jedoch auch Bodenelemente, insbesondere Mehrschichtparkette zur leimlosen Verlegung und/oder mit diversen Klick-Verbindungssystemen zur einfachen Montage bekannt, beispielsweise durch die
WO 2004/063491 A1 oder die
DE 602 09 930 T2 . Die Herstellung der Klick-Verbindungssysteme an den Bauelementen bringt jedoch einen deutlichen Mehraufwand bei der Fertigung mit sich.
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Der Erfindung liegt ausgehend vom Stand der Technik die Aufgabe zugrunde, ein plattenförmiges Bauelemente zur Herstellung eines Oberflächenbelags, insbesondere eines Bodenbelags, mit einem Fischgrätmuster zu schaffen, welches fertigungstechnisch einfach und montagefreundlich ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in einem plattenförmigen Bauelement gemäß Anspruch 1.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Bauelements sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis 9.
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Das plattenförmige Bauelement weist einen rechteckigen Plattenkörper auf mit einer 1. Längsseite und einer gegenüberliegenden 2. Längsseite sowie zwei Stirnseiten. In der 1. Längsseite besitzt der Plattenkörper eine durchgehende Nut. An der 2. Längsseite ist eine vorstehende Feder vorgesehen.
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Erfindungsgemäß weist die 2. Längsseite einen mittleren Längenabschnitt auf, an den sich jeweils zu einer Stirnseite hin ein Endabschnitt anschließt. Die Feder erstreckt sich über den mittleren Längenabschnitt der 2. Längsseite. In den Endabschnitten ist jeweils eine Nut vorgesehen. Die Länge der Nut in einem Endabschnitt entspricht mindestens der Breite des Plattenkörpers.
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Die erfindungsgemäßen plattenförmigen Bauelemente können vorteilhaft und einfach in einem Fischgrätmuster verlegt werden. Die Bauelemente werden in rechtwinkliger Ausrichtung (90°) in einem geordneten Verband bündig verlegt. Hierbei wird ein Plattenkörper in rechtwinkliger Ausrichtung zu einem anderen Plattenkörper mit seiner Stirnseite an den Endabschnitt des verlegten Bauelements angesetzt. Von besonderem Vorteil ist, dass gleiche Bauelemente zur Erzeugung des Fischgrätverlegemusters verwendet werden. Unterschiedlich gestaltete rechte und linke Bauelemente sind nicht erforderlich. Das erfindungsgemäße plattenförmige Bauelement ist fertigungstechnisch einfach. Aufwendige Verriegelungsgeometrien zur Erzeugung von Klick-Verbindungsmitteln sind nicht erforderlich. Auch sind die plattenförmigen Bauelemente besonders montagefreundlich, denn die Bauelemente sind gleich konfiguriert.
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Ein Aspekt der Erfindung sieht vor, dass der Plattenkörper an beiden Stirnseiten jeweils eine vorstehende Feder aufweist. Vorzugsweise sind die Federn an den Stirnseiten gleich konfiguriert.
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Vorteilhaft und besonders zweckmäßig sind die Feder an der 2. Längsseite und die Nuten in den Endabschnitten der 2. Längsseite in der gleichen Höhe angeordnet.
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Die Feder an der 2. Längsseite geht endseitig jeweils über einen Übergangsabschnitt in die Nut über. Der Übergangsabschnitt kann gestuft oder schräg, insbesondere aber auch gekrümmt verlaufen.
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Vorzugsweise ist die Feder an der 2. Längsseite materialeinheitlich einstückiger Bestandteil des Plattenkörpers. Alternativ kann auch eine separate Feder in eine durchgehende Nut in der 2. Längsseite des Plattenkörpers eingesetzt werden. Bei dieser Alternative ist die Feder als separates Bauteil an der 2. Längsseite des Plattenkörpers gefügt. Besonders vorteilhaft ist die Feder hierbei in eine durchgehende Nut in der 2. Längsseite des Plattenkörpers eingepasst und gefügt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Bauelement einen mehrschichtigen Aufbau auf. Der Plattenkörper ist mehrschichtig aufgebaut mit einer oberseitigen Nutzschicht und einer darunter angeordneten Trägerschicht. Bevorzugt besteht die Nutzschicht aus Echtholz. Darunter können sich eine oder mehrere Trägerschichten befinden. Eine Trägerschicht kann aus einem verdichteten Fasermaterial, beispielsweise MDF oder HDF bestehen. Auch kann die Trägerschicht aus einem Sperrholz oder Weichholzstäbchen bestehen.
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In einer weiteren Ausgestaltung weist die Trägerschicht in ihrer Unterseite Schlitze auf. Die Schlitze machen die Trägerschicht flexibler und vermeiden Spannungen. Insbesondere tragen die Schlitze dazu bei, dass sich das Bauelement nicht verzieht. Die Schlitze erstrecken sich rechtwinklig zur Längsachse der Trägerschicht durchlaufend über die gesamte Breite der Trägerschicht.
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Unterseitig der Trägerschicht ist vorteilhafterweise ein Gegenzug vorgesehen. Der Trägerzug kann aus Weichholz bestehen. Auch kann der Gegenzug die Funktion einer Trittschalldämmung übernehmen bzw. diese funktional in sich vereinigen.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand von Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- 1 ein erfindungsgemäßes plattenförmiges Bauelement in einer perspektivischen Ansicht;
- 2 einen horizontalen Längsschnitt durch das Bauelement gemäß der Darstellung von 1;
- 3 eine Anordnung von mehreren Bauelementen in einer Draufsicht vor dem Zusammenfügen der Bauelemente;
- 4 den Ausschnitt A der 3 in einer vergrößerten Darstellung;
- 5 in der Draufsicht die Verlegesituation entsprechend der Darstellung von 3 mit zusammengefügten Bauelementen und
- 6 den Ausschnitt B aus der Darstellung der 5 in vergrößerter Darstellung.
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Die 1 zeigt ein plattenförmiges Bauelement 1 in Form einer Fußbodendiele. Das Bauelement 1 weist einen rechteckigen Plattenkörper 2 auf mit einer 1. Längsseite 3 und einer 2. Längsseite 4 sowie zwei Stirnseiten 5, 6. Die Länge eines Bauelements 1 ist um ein Vielfaches größer als dessen Breite.
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Der Plattenkörper 2 ist mehrschichtig aufgebaut mit einer oberseitigen Nutzschicht 7 aus Echtholz und einer darunter angeordneten Trägerschicht 8 aus einer hochverdichteten Faserplatte (HDF). Unterseitig der Trägerschicht 8 ist ein Gegenzug 9 aus Weichholz vorgesehen. In der zum Gegenzug 9 gerichteten Unterseite 10 der Trägerschicht 8 sind Schlitze 11 eingebracht. Die Schlitze 11 sind in der Darstellung der 1 andeutungsweise zu erkennen. Mehrere Schlitze 11 sind in Längsachse der Trägerplatte 8 mit Abstand zueinander angeordnet. Die Schlitze 11 verlaufen quer über die Breite der Trägerschicht 8 durchlaufend in der Unterseite 10.
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Die 2 zeigt einen Horizontalschnitt durch das Bauelement 1 in der Ebene der Trägerschicht 8.
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Der Plattenkörper 2 weist in der 1. Längsseite 3 eine durchgehende Nut 12 auf (siehe hierzu auch 3 und 5). Die 2. Längsseite 4 des Plattenkörpers 2 weist einen mittleren Längenabschnitt 13 und zwei Endabschnitte 14, 15 auf. Im mittleren Längenabschnitt 13 der 2. Längsseite 4 ist eine vorstehende Feder 16 ausgebildet. In den Endabschnitten 14, 15 der 2. Längsseite 4 ist jeweils eine Nut 17 eingebracht. Die Nut 17 erstreckt sich von der Feder 16 bis zur jeweils benachbarten Stirnseite 5 bzw. 6. An jeder Stirnseite 5, 6 ist eine vorstehende Feder 18, 19 ausgebildet.
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Die Länge LN einer Nut 17 in einem Endabschnitt 14, 15 entspricht mindestens der Breite BP des Plattenkörpers 2. Die Länge LN einer Nut 17 ist so ausgelegt, dass ein Bauelement 1 bzw. ein Plattenkörper 2 mit einer an der Stirnseite 5, 6 vorstehenden Feder 18, 19 problemlos im rechten Winkel an ein zweites Bauelement 1 im Bereich der Nut 17 angelegt werden kann. In der Praxis ist die Nut 17 bis zu 35 % länger als die Breite BP des Plattenkörpers 2. Die Breite BP des Plattenkörpers 2 entspricht der Länge einer Stirnseite 5, 6.
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Die Feder 16 an der 2. Längsseite 4 und die Nuten 17 in den Endabschnitten 14, 15 der 2. Längsseite 4 sind in der gleichen Höhe H angeordnet. Die Feder 16 und die Nuten 17 verlaufen folglich im gleichen Höhenniveau entlang der 2. Längsseite 4. Die Feder 16 geht über einen Übergangsabschnitt 20 jeweils in die Nut 17 links und rechts in den Endabschnitten 14, 15 über.
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Die Feder 16 erstreckt sich über die überwiegende Gesamtlänge L des Plattenkörpers 2 und den mittleren Längenabschnitt 13 der 2. Längsseite 4.
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Die Nut 12 und die Nuten 17 ebenso wie die Feder 16 und die Federn 18, 19 sind jeweils in der Trägerschicht 8 ausgebildet bzw. Bestandteil der Trägerschicht 8.
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Zur Verlegung von plattenförmigen Bauelementen 1 in einem Fischgrätenmuster werden diese rechtwinklig zueinander angeordnet. Mehrere Bauelemente, konkret vier Bauelemente 1a, 1b, 1c und 1d, sind in den 3 bis 6 dargestellt.
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Die 3 und die 4 zeigen die Verlegesituation vor dem Zusammenfügen der einzelnen Bauelemente 1a - 1d. Das Bauelement 1b ist mit seiner Stirnseite 5 und der dort befindlichen vorstehenden Feder 18 vor dem Endabschnitt 15 des Bauelements 1a und der dort befindlichen Nut 17 positioniert. Das Bauelement 1c erstreckt sich parallel zum Bauelement 1a und ist mit seiner Stirnseite 6 und der dort befindlichen Feder 19 vor dem Endabschnitt 14 mit der Nut 17 des Bauelements 1b angeordnet. Das Bauelement 1d verläuft parallel zum Bauelement 1b und ist zum Eingriff in die Nut 17 in Endabschnitt 15 des Bauelements 1c rechtwinklig zu diesem positioniert. Die 1. Längsseite 3 des Bauelements 1d erstreckt sich in Längsrichtung parallel zum Bauelement 1b. Die durchgehende Nut 12 in der ersten Längsseite 3 verläuft parallel zur vorstehenden Feder 16 an der 2. Längsseite 4 des Bauelements 1b.
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Die Darstellungen der 5 und 6 zeigen die Bauelemente 1a, 1b, 1c und 1d bündig zu einem Fischgrätenmuster zusammengefügt in verlegtem Zustand. Die Bauelemente 1a - 1d werden vorzugsweise untereinander und/oder mit dem Untergrund verleimt. In diesem Zusammenhang sind am Plattenkörper vorzugsweise ein oder mehrere Reservoire zur Aufnahme von Leim vorgesehen. Auch sind Hinterschneidungen am Profil des Plattenkörpers vorteilhaft, um einen dichten Fugenschluss zu erreichen. Im Bereich der Deckschicht kann das Bauelement zwei- oder allseitig eine Phase haben.
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Von besonderem Vorteil ist, dass die Bauelemente 1a, 1b, 1c, 1d gleich konfiguriert sind und wahlweise links oder rechts angefügt werden können. Dies ist besonders montagefreundlich.
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Bezugszeichenliste
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- 1 -
- Bauelement
- 1a -
- Bauelement
- 1b -
- Bauelement
- 1c -
- Bauelement
- 1d -
- Bauelement
- 2 -
- Plattenkörper
- 3 -
- 1. Längsseite
- 4 -
- 2. Längsseite
- 5 -
- Stirnseite
- 6 -
- Stirnseite
- 7 -
- Nutzschicht
- 8 -
- Trägerschicht
- 9 -
- Gegenzug
- 10 -
- Unterseite
- 11 -
- Schlitze
- 12 -
- Nut
- 13 -
- mittlerer Längenabschnitt
- 14 -
- Endabschnitt
- 15 -
- Endabschnitt
- 16 -
- Feder
- 17 -
- Nut
- 18 -
- Feder
- 19 -
- Feder
- 20 -
- Übergangsabschnitt
- BP -
- Breite v. 2
- H -
- Höhe
- LN -
- Länge v. 17
- L -
- Länge v. 2
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20208058 U1 [0003]
- WO 2004/063491 A1 [0004]
- DE 60209930 T2 [0004]