-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Holzbodenelement zum Fertigen
eines Holz- oder Parkettbodens. Außerdem betrifft die Erfindung
einen Holz- oder Parkettfußboden, der aus einer Vielzahl
von Holzbodenelementen zusammengesetzt ist.
-
Es
sind Holzbodenelemente allgemein bekannt, die üblicherweise
mit Nut und Feder versehen sind, um zu einem Holzboden oder Parkettboden
zusammengesetzt zu werden. Zur Befestigung erfolgt bei der Nut-
und Federverbindung entweder eine Verleimung oder die Ausgestaltung
von Nut und Feder hat bereits eine Form, die eine feste Verbindung
mittels Formschluss schafft. Üblicherweise wird hierbei eine
schwimmende Verlegung vorgenommen, so dass die einzelnen Holzbodenelemente
lediglich untereinander nicht jedoch an dem Boden befestigt sind.
-
Herkömmliche
Holzbodenelemente weisen gemäß EN 13489 einen
dreilagigen Aufbau auf. Ein solches Holzbodenelement besteht entsprechend aus
einer Oberschicht aus Hartholz, einer bezogen auf den verlegten
Zustand darunter angeordneten Mittelschicht aus Massivholz und weist
darunter eine Unterschicht aus einem Holzfurnier auf. Die Faserrichtungen
jeweils benachbarter Holzschichten sind dabei üblicherweise
quer zueinander ausgerichtet.
-
Um
einige Unebenheiten des Bodens auszugleichen, auf dem der Holz-
oder Parkettboden verlegt werden soll, wird eine Unterlage mit einer
Dicke von etwa 2-5 mm benötigt. Diese Unterlage wird lediglich
unter dem Holz- oder Parkettboden verlegt. Eine solche Unterlage
kann beispielsweise aus Kork bestehen und in Rollen oder Platten
vorgesehen sein.
-
Neben
anderen, hier nicht erwähnten Vorteilen, hat dies im Vergleich
zu traditionellem, festgeklebtem Parkett wie beispielsweise Mosaikparkett (EN
13488), festem Lammparkett (EN 13227)
und Stabparkett (EN 13226) den Nachteil, dass die schwimmende
Verlegung des dreischichtigen Parketts einen signifikant höheren
Innenraum- und Trittschall aufweist.
-
Zum
Beheben dieses Problems ist von einigen Herstellern ein vierschichtiges
Element vorgeschlagen worden, das eine zusätzliche Schicht
einer Unterschicht an der Rückseite aufweist. Hierdurch werden
Verbesserungen des Trittschalls um bis zu 18 dB gemäß Kugelfalltest
(WKI falling ball test) erreicht.
-
Nachteilig
bei solchen Bodenelementen ist jedoch der aufwändige und
damit kostspielige Aufbau, bei dem eine zusätzliche Unterschicht
wie beispielsweise Kork mit Klebstoff bereits in der Fabrik an der
Rückseite angebracht wird.
-
Ein
solches bekanntes vierlagiges Holzbodenelement verstößt
zudem gegen die allgemeine Anforderung, Holzbodenelemente mit einer
ungeraden Anzahl von Schichten vorzusehen. Bei Missachtung dieser
Forderung besteht die Gefahr, dass sich die Holzbodenelemente bzw.
ein entsprechender Holz- oder Parkettboden krümmt oder
verzieht.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Bodenelement
oder ein Holz- oder Parkettboden vorzuschlagen mit einer möglichst guten
Trittschalldämmung unter möglichst geringen Kosten.
-
Erfindungsgemäß wird
ein Holzbodenelement zum Fertigen eines Holz- oder Parkettbodens vorgeschlagen,
umfassend eine Oberschicht aus Hartholz mit einer Oberfläche
zum Schaffen einer Trittfläche des Holz- oder Parkettbodens,
eine Mittelschicht aus Massivholz und eine Unterschicht aus einem
Dämmmaterial, insbesondere Kork, wobei die Unterschicht
aus Dämmmaterial unmittelbar an der Mittelschicht befestigt
ist. Dabei ist unter Dämmmaterial ein Material zu verstehen,
dass gegenüber einer bekannten Holz-Furnier-Schicht als
Unterschicht eine wesentlich erhöhte Trittschalldämmung
aufweist Erfindungsgemäß wird somit eine Unterschicht
aus Dämmmaterial unmittelbar an der Mittelschicht befestigt.
Dabei ist unter unmittelbarer Befestigung an der Mittelschicht zu
verstehen, dass keine weitere Holzschicht oder dergleichen zwischen
der Unterschicht aus Dämmmaterial und der Mittelschicht
aus Massivholz angeordnet ist. Die unmittelbare Anordnung der Unterschicht
aus Dämmmaterial wie Kork an der Mittelschicht schließt
jedoch das Anordnen einer Klebschicht oder dergleichen zwischen
der Unterschicht aus Dämmmaterial und der Mittelschicht ein,
soweit diese jedenfalls lediglich zum Befestigen dieser beiden Schichten
miteinander vorgesehen ist.
-
Erfindungsgemäß wird
somit die bekannte Unterschicht aus Holz gegen die Unterschicht
aus Dämmmaterial ersetzt. Die Unterschicht aus Holz wurde
entgegen der Erkenntnis, die der vorliegenden Erfindung zugrunde
liegt, bisher als notwendig für den Aufbau eines Holzbodenelementes
angesehen. Dementsprechend sind bisher Dämmschichten wie Korkschichten
zur Trittschalldämmung, falls überhaupt, als zusätzliche
Schicht verwendet worden, nämlich entweder als zusätzlich
vorher zu verlegende Schicht oder als zumindest vierte Schicht an
dem Holzbodenelement unter der bekannten Unterschicht aus Holz.
Erfindungsgemäß wurde jedoch erkannt, dass bei
Verwendung einer Unterschicht aus Dämmmaterial wie Kork
auf eine Unterschicht aus Holz verzichtet werden kann.
-
Ein
solches Holzbodenelement erfüllt zudem die Anforderung,
eine ungerade Anzahl von Schichten zu verwenden.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform ist das Holzbodenelement dadurch
gekennzeichnet, dass keine weitere Schicht, insbesondere keine dritte Holzschicht,
vorhanden ist. Das Holzbodenelement ist somit als dreischichtiges
Element aufgebaut, mit der Oberschicht aus Hartholz, der Mittelschicht
aus Weichholz und der Unterschicht aus Dämmmaterial wie
Kork.
-
Günstig
ist es, wenn die Unterschicht mit der Mittelschicht verleimt ist.
Hierdurch kann eine feste und vergleichsweise einfache und damit
kostengünstige Verbindung zwischen der Unterschicht und
der Mittelschicht vorgesehen werden. Das Holzbodenelement insgesamt
ist dabei als stabiles Element herstellbar.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform ist das Holzbodenelement dadurch
gekennzeichnet, dass die Mittelschicht im wesentlichen aus mehreren Holzstücken,
insbesondere länglichen, parallel zu einander angeordneten
und in eine Längsrichtung des Holzelementes gestapelten
Holzstücken wie Fingerstücken bzw. finger-strips
aufgebaut ist. Gemäß dieser Ausführungsform
ist das Holzbodenelement als längliches, flaches Element
ausgebildet. Das in einer Draufsicht im wesentlichen rechtwinklige
Element ist beispielsweise in einer Ausrichtung zumindest doppelt,
vorzugsweise 5–10 mal so lang wie in einer weiteren. Die
Mittelschicht, die üblicherweise dicker ist als die Oberschicht
und auch dicker ist als die Unterschicht, ist dabei aus einer Vielzahl
meist etwa identischer Holzstücke ausgebildet. Hierdurch kann
die Mittelschicht günstig hergestellt werden, da kein durchgehendes
Holzstück benötigt wird. Zudem ist üblicherweise
die Faserrichtung der Oberschicht in Längsrichtung und
die Faserrichtung in der Mittelschicht quer zur Längsrichtung.
Die Holzstücke, die oftmals auch als Fingerstücke
oder finger-strips bezeichnet werden, sind in Längsrichtung
gestapelt und miteinander mittels eines Klebestreifens oder eines eingefrästen
Fadens bzw. Drahtes locker verbunden. Die Stabilität eines
solchen Holzbodenelementes wird insbesondere dadurch erreicht, dass
diese Mittelschicht zwischen der Oberschicht und der Unterschicht
angeordnet, insbesondere mit demselben fest verleimt ist.
-
Das
Holzbodenelement einer weiteren Ausführungsform ist mit
einem Kratzschutz und/oder mit einem Schutzlack oder einem Fußbodenöl
versehen. Die Oberschicht bildet im verlegten Zustand die Oberfläche,
die die Benutzer betreten. Insbesondere wenn dies mit Schuhwerk
geschieht, wird ein zu starker Abrieb und eine zu starke Beschädigung
der Oberschicht und damit des Holzbodenelementes vermieden. Zudem
kann durch einen Schutzlack eine Versiegelung des Holzbodenelementes
erreicht werden.
-
Als
Oberschicht werden insbesondere Materialien verwendet aus der Gruppe
Eiche, Buche, Esche, Ahorn, Kirsche, Merbau, Kempas, Jatoba, Doussie,
Hevea und Iroko. Diese Materialien eignen sich aus Gründen
der Härte und/oder ihrer optischen Erscheinung besonders
als Oberschicht. In einer Ausführungsform besteht die Mittelschicht,
die einen wesentlichen Teil des Holzbodenelementes bildet, aus einem
Material aus der Gruppe Fichte, Tanne, Kiefer, Pappel und Hevea.
Die Materialien der Ober- und Unterschicht können grundsätzlich übereinstimmen.
Für die Oberschicht werden dabei hochwertige Materialien
verwendet, wohingegen für die Mittelschicht Materialien
geringerer Qualität verwendet werden können. Insbesondere
darf das Material für die Mittelschicht Defekte oder dergl.
wie z. B. Astlöcher aufweisen.
-
Die
Unterschicht besteht bevorzugt aus Kork, insbesondere Presskork,
Gummikork, einem Gummigranulat oder einer Holz-Weichfaserplatte. Hierdurch
wird eine stabile jedoch ausreichend flexible Unterschicht erreicht.
-
Presskork
wird hergestellt durch Zerkleinern von Kork zu Korkschrot, Vermengen
des Korkschrots mit Bindemittel, Verpressen der erhaltenen Masse
zu Blöcken oder Zylindern und Schneiden von Platten bzw.
Bahnen aus den Zylindern. Die Dichte von Presskork beträgt
wenigstens 250–550 kg/m3, insbesondere
250–350 kg/m3. Bei Gummikork wird
zusätzlich noch ein Gummigranulat beigemischt. In einer Variante
wird nur Gummigranulat mit Bindemittel vermengt dann sinngemäß wie
Presskork hergestellt. Im Falle der Verwendung von Holzfaserplatten
wird Holz zerkleinert, mit Bindemittel versehen und zu Platten gefertigt,
insbesondere gepresst, wobei die gefertigten Platten einen Anteil
Luft enthalten.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform ist das Holzbodenelement so ausgebildet,
dass die Oberschicht eine Dicke im Bereich von 2,5–4 mm,
die Mittelschicht eine Dicke im Bereich von 7–9 mm und/oder
die Unterschicht eine Dicke im Bereich von 2–4 mm aufweist.
Entsprechend bildet die Mittelschicht den stärksten Bereich
des Holzbodenelementes aus.
-
Günstig
ist, wenn das Holzbodenelement an wenigstens einem Rand mit einer
Nut und/oder an wenigstens einem Rand mit einer Feder zur Verbindung
mit wenigstens einem weiteren Holzbodenelement versehen ist. Hierdurch
ist eine Verbindung mehrerer Holzbodenelemente zu einem Holz- oder Parkettboden
im Sinne einer Nut- und Federverbindung möglich. Günstig
ist es, sowohl Nut als auch Feder an der Mittelschicht vorzusehen.
Hierdurch kann die Unterschicht aus Kork als auch die Oberschicht als
schlichtes Element ohne Besonderheiten am Rand, insbesondere als
rechtwinkliges Element ausgebildet sein.
-
Gemäß einer
erfindungsgemäßen Herstellung einer Holzbodenplatte
werden die Oberschicht, die Mittelschicht und die Unterschicht zunächst
separat gefertigt und anschließend die drei Schichten zu der
Holzbodenplatte fest verleimt.
-
Erfindungsgemäß wird
zudem ein Holz- oder Parkettboden beansprucht, der aus mehreren
Holzbodenelementen gemäß einem der vorstehenden Ansprüche
zusammengesetzt ist. Hierdurch ist auf einfache und kostengünstige
Weise ein Holz- oder Parkettboden vorsehbar, der gleichzeitig eine
günstige Trittschalldämmung aufweist. Ein solcher
Holz- oder Parkettboden kann ohne weitere Unterlagen direkt auf
einen Boden wie beispielsweise einen Betonboden oder Estrich ausgelegt
werden.
-
Nachfolgend
wird die folgende Erfindung anhand einer Ausführungsform
unter Bezugnahme auf die begleitenden Figuren erläutert.
-
1 zeigt
schematisch einen Ausschnitt eines Holzbodenelementes gemäß dem
Stande der Technik, das zusammen mit einer zusätzlichen, schwimmenden
Korkunterlage zu verlegen ist.
-
2 zeigt
einen Ausschnitt eines vierlagigen Holzbodenelementes gemäß dem
Stande der Technik.
-
3 zeigt
einen Ausschnitt eines dreilagigen Holzbodenelementes gemäß der
beanspruchten Erfindung.
-
Gemäß der
schematischen Darstellung gemäß 1 ist
ein dreilagiges Holzbodenelement gemäß dem Stande
der Technik aus einer Oberschicht aus Hartholz A, einer Mittelschicht
aus Weichholz oder minderwertigem Hartholz B und einer Unterschicht
aus Holz-Furnier C aufgebaut. Diese drei Schichten sind fest miteinander
verleimt. Beim Verlegen wird zusätzlich auf einem Boden
wie beispielsweise einem Betonboden E zunächst eine Unterlage D1
lose verlegt, um insbesondere Bodenunebenheiten des Bodens E auszugleichen.
Eine solche Unterlage D1 kann zusammengesetzt aus Platten oder von der
Rolle bereitgestellt werden, wie in 1 angedeutet
ist.
-
Für
eine verbesserte Trittschalldämmung ist ein vierschichtiges
Holzbodenelement gemäß 2 aus dem
Stande der Technik bekannt. Die Oberschicht A, die Mittelschicht
B und die Unterschicht aus Holz-Furnier C entspricht dem Aufbau
des Holzbodenelementes gemäß 1.
Zusätzlich ist unter der Unterschicht aus Holz-Furnier
C eine Schicht aus Kork D2 als Trittschalldämmung vorgesehen.
Diese vier Schichten sind fest miteinander verleimt und bilden im
wesentlichen das vierschichtige Holzbodenelement aus.
-
Erfindungsgemäß wird
das in 3 ausschnittsweise, perspektivisch dargestellte
Holzbodenelement 1 gemäß einer Ausführungsform
vorgeschlagen. Dieses Holzbodenelement 1 weist eine Oberschicht 2 aus
hochwertigem Hartholz, eine Mittelschicht 4 aus Massivholz
sowie eine Unterschicht 6 aus Kork auf. Die Oberschicht 2 und
die Mittelschicht 4 können der Oberschicht A bzw.
Mittelschicht B gemäß 1 oder 2 entsprechen.
Die Unterschicht 6 ist aus Kork gefertigt und kann der
zusätzlichen Schicht zur Trittschalldämmung D2
gemäß 2 entsprechen. Die Oberschicht 2,
die Mittelschicht 4 und die Unterschicht 6 sind
fest miteinander verleimt und bilden so das stabile Holzbodenelement 1.
Zum Verlegen kann das gezeigte Holzbodenelement 1 unmittelbar
auf einem Boden wie beispielsweise einem Betonboden verlegt werden.
-
Zum
Verbinden mit weiteren Holzbodenelementen weist das gezeigte Holzbodenelement 1 an der
Mittelschicht 4 jeweils eine Nut 8 und eine Feder 10 auf.
-
Die
Oberschicht 2 aus Hartholz ist zudem aus mehreren länglichen
Teilholzelementen 12 fest verleimt zusammengesetzt oder
kann aus einem großflächigen Holzstück
mit zum Holzbodenelement 1 identischen Abmessungen der
Breite und Länge bestehen. Die Holzfaserrichtung der Oberschicht 2 verläuft
in Längsrichtung des Holzbodenelementes 1, die
gemäß der 3 im wesentlichen
schräg nach rechts in die Zeichenebene hineinverläuft.
-
Die
Mittelschicht 4 ist aus mehreren Fingerstücken
bzw. finger-strips 14 zusammengesetzt. Die Ausrichtung
der finger-strips 14 als auch deren Faserrichtung verläuft
im wesentlichen quer zu der Längsrichtung des Holzbodenelementes 1.
Auf der Oberschicht 2 ist zudem eine Schutzschicht 16 zum Schutz
der Oberschicht 2 gegen Abnutzung angedeutet.
-
Die
Erfindung schafft somit auf einfache Weise ein Holzbodenelement,
das eine günstige Trittschalldämmung aufweist
und zudem kostengünstig in der Herstellung ist.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - EN 13489 [0003]
- - EN 13488 [0005]
- - EN 13227 [0005]
- - EN 13226 [0005]