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Die Erfindung betrifft ein Segelrigg gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und ein für ein derartiges Segelrigg geeignetes Segel.
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Ein derartiges Segelrigg kann beispielsweise als Windsurfrigg ausgeführt sein, wobei ein Segel mittels einer vorliekseitigen Masttasche an einen Mast angesetzt ist. Das Strecken eines Unter- und Achterlieks erfolgt mittels eines Gabelbaums, der üblicherweise mit einem Gabelbaumfrontstück am Mast festgelegt ist und an einem Gabelbaumendbeschlag eine Talje zum Spannen des Unter-/Achterlieks aufweist. Die Talje hat einen Tampen, auch Trimmschot genannt, der derart durch eine Kausch - auch Schothorn genannt - geführt ist, dass sich eine Mehrfachübersetzung ergibt.
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In jüngster Zeit werden Surfriggs verwendet, bei denen das Segel in Richtung zum Achterliek hin über den Gabelbaum hinaus verlängert ist. Dabei ist eine Latte (Crossbatten) in das Segel integriert, die das Achterliek bzw. Unterliek abstützt. Der über den Gabelbaum (in Gabelbaumlängsrichtung gesehen) hinausgehende Teil des Segels stellt eine Vergrößerung der Segelfläche dar, die bei moderaten Windstärken eine effektive Vergrößerung der Segelfläche bewirkt. Bei Überschreiten dieser Windstärke klappt dieser Flächenanteil jedoch nach hinten weg und ist somit nahezu unwirksam. Die Vorspannung der Latte lässt sich üblicherweise mittels eines Lattenspanners einstellen - damit lässt sich jedoch allenfalls das Profil im Bereich dieser Latte vom Baum hin zum Achterliek beeinflussen.
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Ein derartiges Segelrigg ist demnach nur für einen engen Windstärkenbereich ausgelegt.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Segelrigg und ein dafür geeignetes Segel zu schaffen, das einen vergrößerten Windbereich aufweist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Segelrigg mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 bzw. ein Segel mit den Merkmalen des nebengeordneten Patentanspruches 13 gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Das erfindungsgemäße Segelrigg, das insbesondere als Windsurfrigg ausgeführt ist, hat einen Baum, insbesondere einen Gabelbaum, und einen Mast, die gemeinsam ein Segel aufspannen, wobei dieses achterliekseitig über eine Talje (übersetzte Trimmschot) mit dem Baum verbunden ist. Ein Unter- und/oder Achter-Liekbereich des Segels ist in Baumlängsrichtung gesehen über den Baum hinaus verlängert, so dass sich eine zusätzliche Segelfläche, auch Trimmfläche genannt ergibt. Erfindungsgemäß greift in diesem Liekbereich eine Trimmanordnung an, die ausgelegt ist, das Segelprofil in diesem Liekbereich - mit anderen Worten im Bereich dieser zusätzlichen Segelfläche - zu verändern.
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Das erfindungsgemäße Segelrigg wird somit zum einen über die am Baum, insbesondere an einem Gabelbaumendbeschlag, angeordnete Talje und des Weiteren über die zusätzliche Trimmanordnung getrimmt, um das Segelprofil insbesondere im Achter- und Unterliekbereich an unterschiedliche Windstärken anzupassen.
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Die Trimmanordnung kann dabei so eingestellt werden, dass sie die zusätzliche Segelfläche auch bei höheren Windstärken stabilisiert, so dass ein „Wegklappen“ und somit eine Verkleinerung der Windfläche bei größerem Winddruck verhindert werden kann. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, dass das Segelprofil bei vergleichsweise geringen Windstärken durch luvseitiges Dichtholen der Trimmanordnung mit einem relativ vollen Segelprofil eingestellt werden kann, das es ermöglicht, wesentlich mehr Höhe als mit einem herkömmlichen Segelrigg zu fahren.
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In einer Losestellung (Leinen, auch Strings genannt, gefiert) der Trimmanordnung wird über die Trimmanordnung der beschriebene Liekbereich nicht stabilisiert, so dass die zusätzliche Segelfläche bei Überschreiten eines bestimmten Windbereiches wegklappt, so dass das Segelrigg auch bei höheren Windstärken beherrschbar bleibt. Der Weg beim Wegklappen kann durch geeignete Einstellung der Trimmanordnung verändert werden.
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Hinzu kommt, dass beispielsweise über die Trimmanordnung durch Dichtholen ein Boost generiert wird, der - ähnlich wie beim Pumpen - das Anfahren erleichtert.
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Das erfindungsgemäße Konzept erlaubt es, einen kürzeren Gabelbaum als bei herkömmlichen Lösungen zu verwenden, so dass zum einen bei größerer Segelfläche das Gesamtgewicht des Segelriggs aufgrund des kürzeren Gabelbaums verringert ist. Der kürzere Gabelbaum hat des Weiteren den Vorteil, dass aufgrund der geringen Wirklänge dessen Steifigkeit höher als bei herkömmlichen, vergleichsweise langen Gabelbäumen ist.
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Das erfindungsgemäße Segel kann dementsprechend mit einer Kausch (Schothorn) für die baumseitige Talje und mit zumindest einer weiteren, in Richtung zum Achterliek versetzten weiteren Kausch für die erfindungsgemäße Trimmanordnung ausgebildet sein, wobei diese Kauschen vorzugsweise etwa entlang einer langen oder längsten Latte hintereinander oder nebeneinander liegend angeordnet sind.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel hat die zusätzliche Trimmanordnung zwei beidseitig am Liekbereich angreifende Leinen oder eine durchgehende/umlaufende Leine, wobei ein Endabschnitt oder ein Bereich zumindest einer Leine zum Baum geführt und dort verstellbar festgelegt ist. Dementsprechend kann die Trimmanordnung durch Dichtholen oder Fieren der Leinen eingestellt werden. Die Handhabung ist sehr einfach, da diese Leine vorzugsweise in einen Bereich des Baums geführt ist, der vom Surfer/der Surferin leicht zu erreichen ist.
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Wie bereits eingangs erläutert, kann das Segelrigg als Windsurfrigg ausgeführt sein, wobei dann ein Gabelbaum mit zwei Gabelbaumholmen verwendet wird, die über ein Gabelbaumfrontstück und ein Gabelbaumendbeschlag mit einander verbunden sind.
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Das Segelrigg ist jedoch auch bei herkömmlichen Segelbooten oder Landseglern einsetzbar.
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Bei einem Windsurfrigg kann an jedem Gabelbaumholm eine Umlenkung für die Leine und eine entsprechende Festlegeeinrichtung, beispielsweise eine Klemme vorgesehen sein, so dass die Trimmanordnung von beiden Gabelbaumholmen aus betätigt werden kann.
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Zur weiteren Optimierung des Segelprofils ist das Segel vorzugsweise mit einer lagen Latte, auch Crossbatten genannt, ausgeführt, die sich vorzugsweise vom Mast weg hin zu dem Liekbereich erstreckt.
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Die Segelfläche lässt sich weiter optimieren, wenn das Achterliek des Segels von einer etwa parallel zur Crossbatten verlaufenden benachbarten Segellatte weg zum Angriffsbereich der Trimmanordnung hin ausgestellt ist, so dass sich mit der Verbindungslinie zwischen dem Ende dieser Segellatte und dem Ende der längsten Latte, beispielsweise der Crossbatten, und einem sich zum Baum hin erstreckenden Liekabschnitt des Segels eine etwa dreiecksförmige Trimmfläche ergibt, die die oben genannte zusätzliche Segelfläche darstellt. Diese Trimmfläche kann durch Einstellung der Trimmanordnung so eingestellt werden, dass das Segelprofil über einen weiten Windrange optimiert ist.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Liekbereich, d.h., die Trimmfläche um etwa 20%, vorzugsweise um etwa 1/3 der Gabelbaumlänge über den Gabelbaum hinaus verlängert.
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Bei einem Segel im Bereich von etwa 6 m2 bis 7 m2 Segelfläche beträgt diese Verlängerung in Gabelbaumlängsrichtung beispielsweise mehr als 20 cm, vorzugsweise mehr als 30 cm.
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Die Führung der Leine(n) entlang des Baums kann optimiert werden, indem die Leine(n) zumindest abschnittsweise im Baum geführt ist/sind, wobei lediglich die zum Verstellen der Trimmanordnung erforderlichen Bereiche der Leine(n) aus dem Baum heraus geführt sind.
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Die Leine kann - wie vorstehend ausgeführt - endlos ausgeführt sein, so dass ein Verstellen der Spannung der Trimmanordnung in beliebiger Weise von beiden Seiten aus erfolgen kann, so dass beispielsweise nach einer Halse oder Wende das Segelprofil wieder in der gewünschten Weise einstellbar ist.
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Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung erstreckt sich die Trimmfläche nicht nur entlang des Achterlieks, sondern auch entlang des Unterlieks. Dabei kann im Übergangsbereich zwischen Unter- und Achterliek ein Schlitz oder eine Durchführungsausnehmung (Loch) ausgeführt sein, durch den / die hindurch sich der Endbeschlag erstreckt. Diese Trimmflächen sind dann - wie eingangs erläutert - in Längsrichtung gesehen über den Baum hinaus verlängert. Demzufolge teilt der Schlitz oder die Ausnehmung die Trimmfläche in einen achterliekseitigen und einen unterliekseitigen Bereich auf, so dass die Segelfläche gegenüber der vorbeschriebenen Lösung, bei der sich die Trimmfläche vorzugsweise entlang des Achterlieks erstreckt, nochmals vergrößert ist.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel wird es bevorzugt, wenn die beiden Trimmflächenbereiche über geeignete Verbindungsmittel mit einander verbunden sind, so dass die Verstellung eines Trimmflächenabschnitts auch zur Verstellung des weiteren Trimmflächenabschnitts führt.
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Diese Verbindungsmittel können beispielsweise zumindest ein Tampen, ein Klettverschluss, ein Reißverschluss oder eine Art Knopfverbindung sein, über die der Schlitz abschnittsweise geschlossen ist. Zum Ansetzen des Baums wird der Schlitz geöffnet und nach der Montage des Baums geschlossen, so dass die Trimmanordnung auf beide Trimmflächenabschnitte wirkt. Alternativ kann die Trimmanordnung auch so ausgeführt sein, dass beide Trimmflächenabschnitte getrennt voneinander einstellbar sind. Alternativ kann das Segel eine Ausnehmung (Loch) aufweisen, was jedoch ein trennbares Endstück am Segel voraussetzt.
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Das Segel ist besonders formstabil, wenn sich der Schlitz beziehungsweise die Ausnehmung etwa entlang eines Endabschnitts der längsten Latte erstreckt.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Segelriggs, das als Windsurfrigg ausgeführt ist,
- 2 eine schematisierte Draufsicht auf das Windsurfrigg gemäß 1 und
- 3 eine Variante eines erfindungsgemäßen Segels.
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Der Grundaufbau eines Segelriggs 1 ist aus dem oben genannten Stand der Technik bekannt, so dass hier nur die zum Verständnis der Erfindung erforderlichen Komponenten erläutert werden.
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Dementsprechend hat das Segelrigg 1 einen Mast 2, der über einen angedeuteten Mastfuß 4 mit einem Windsurfboard verbindbar ist. Der Mast 2 ist in eine sich entlang des Vorlieks erstreckende Masttasche 6 eines Segels 8 eingesetzt. Das Spannen des Vorlieks erfolgt über einen nicht dargestellten Vorliekstrecker, der in den Mastfuß 4 integriert sein kann.
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Das Segel 8 hat einen Ausschnitt, entlang dem ein Gabelbaum 10 mittels eines Gabelbaumfrontstücks 12 am Mast 2 befestigt ist. Die Befestigung erfolgt derart, dass sich zwei Gabelbaumholme 14a, 14b (siehe auch 2) hin zu einem Bereich erstrecken, in dem ein Achterliek 16 und ein Unterliek 18 des Segels 8 zusammenlaufen. Am achterliekseitigen Ende des Gabelbaums 10 ist ein Gabelbaumendbeschlag 20 vorgesehen, der die beiden Gabelbaumholme 14a, 14b (nur einer sichtbar in 1) verbindet und an dem eine Trimmschot, im Folgenden Talje 23 genannt, vorgesehen ist, die an einer Kausch 22 (Schothorn) des Segels 8 angreift.
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Gemäß der Darstellung in 1 ist das Unterliek 18 zum Gabelbaum 10 hin gestuft ausgeführt. Vom Mastfuß 4 weg erstreckt sich etwas nach oben hin angestellt (Ansicht nach 1) eine Unterliekbasis 24, die dann an ihrem vom Mastfuß 4 entfernten Endabschnitt in einen steiler angestellten Liekbereich 26 über geht, der sich etwa in Richtung zur Kausch 22 erstreckt. Dieser Liekbereich 26 wird gemäß 1 von dem Gabelbaum 10, genauer gesagt, von dem Gabelbaumendbeschlag 20 umgriffen.
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An den zur Horizontalen steil angestellten Liekbereich 26 schließt sich dann ein vergleichsweise flach angestellter Liekabschnitt 28 an, der in etwa in Verlängerung der Gabelbaumlängsachse (quer zum Mast) verläuft und sozusagen einen unteren Achterliekabschnitt ausbildet.
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Dieser Liekabschnitt 28 erstreckt sich dann hin zum Achterliek 16. Im Übergangsbereich zum Achterliek 16 ist eine weitere Kausch, im Folgenden Trimmkausch 30 genannt, ausgebildet, an der eine Trimmanordnung 32 angreift. Deren Aufbau wird im Folgenden noch näher erläutert.
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Das Achterliek 16 verläuft in an sich bekannter Weise zu einem Segeltop 34 hin und ist über beispielsweise vier Segellatten (Battens) abgestützt, von denen lediglich eine mit dem Bezugszeichen 36 versehen ist. Eine entsprechende Segellatte 38 erstreckt sich auch vom Mast 2 weg hin zu dem Bereich, in dem die Unterliekbasis 24 und der Liekbereich 26 zusammenlaufen.
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Von der oben genannten Segellatte 36 weg in Richtung zur vorgenannten Trimmkausch 30 erstreckt sich eine Trimmkante 40 des Achterlieks 16, die im weitesten Sinn nasenförmig mit Bezug zu dem Teil des Achterlieks 16 angestellt ist, der sich von der Segellatte 36 hin zum Segeltop 34 erstreckt. Durch diese Anstellung der Trimmkante 40 wird eine in 1 angedeutete, etwa dreiecksförmige Trimmfläche 42 ausgebildet, die durch die Trimmkante 40, den Liekabschnitt 28 und die gestrichelt eingezeichnete Verbindungslinie 44 zwischen dem achterliekseitigen Endabschnitt der Segellatte 36 und der Kausch 22 begrenzt ist.
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Diese Trimmfläche 42 steht im weitesten Sinn nach achtern über den Gabelbaum 10 hinaus und bewirkt eine effektive Vergrößerung der Segelfläche, wobei das Segelprofil in Abhängigkeit von der Windstärke auch über die zusätzlich zur Talje 23 vorgesehene Trimmanordnung 32 einstellbar ist.
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Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung hat die Trimmanordnung 32 gemäß 2 zwei Leinen 46, 48, die an der Trimmkausch 30 angreifen und sich von dieser weg hin zu den beiden Gabelbaumholmen 14a, 14b erstrecken. Zur besseren Führung der beiden Leinen 46, 48 kann am Gabelbaumholm 14a, 14b jeweils eine Umlenkung 50a, 50b, beispielsweise eine Umlenkrolle vorgesehen sein. Von dieser Umlenkung 50a, 50b erstreckt sich die jeweilige Leine 46, 48 dann hin zu einer Festlegeeinrichtung, beispielsweise einer Klemme 52a, 52b, durch die hindurch der Endabschnitt der jeweiligen Leine 46, 48 geführt ist, so dass durch Dichtholen der Leine 46 bzw. 48 und Festlegen mittels der Klemme 52a bzw. 52b die Trimmfläche 42, wie in 2 gestrichelt angedeutet, seitlich ausgelenkt werden kann und somit achterliekseitig ein tiefes Profil eingestellt ist. In einer Neutralstellung sind die beiden Leinen 46, 48 durch Festlegen an den Klemmen 52a, 52b derart eingestellt, dass die Fläche 42 in der in 2 durchgehend Neutralstellung stabilisiert ist. Durch Lösen/Fieren der Leinen 46, 48 von den Klemmen 52a, 52b kann diese Stabilisierung aufgehoben werden, so dass die Trimmfläche 42 alleine durch die Steifigkeit einer langen Latte, vorzugsweise der längsten Latte 54, auch Crossbatten genannt, ausgesteift ist, die sich vom Mast 2 weg bis in den Verbindungsbereich zwischen der Trimmkante 40 und dem Liekabschnitt 28 erstreckt. Eine derartige Position wird beispielsweise bei vergleichsweise hoher Windstärke eingestellt, so dass die Trimmfläche 42 in Böen nach Lee wegklappen kann, so dass die Segelfläche auf einfache Weise verringert ist. Die vorbeschriebene Neutralstellung mit gleichmäßig oder einseitig leicht durchgesetzten Leinen 46, 48 wird bei der optimalen Windstärke eingestellt, für die die Segelfläche des Segels 8 ausgelegt ist. Bei niedrigeren Windstärken oder beim Höhelaufen kann durch Durchsetzen einer Leine 46, 48 die gestrichelt angedeutete Position der Trimmfläche 42 eingestellt werden, wobei diese eine Art „Kralle“ bildet und somit das Profil im Achterliekbereich eine größere Tiefe erhält. Es zeigte sich, dass mit einer derartigen Einstellung der Trimmfläche 42 auf einem Amwindkurs deutlich mehr Höhe bei höherer Geschwindigkeit (verglichen mit herkömmlichen Riggs) gefahren werden kann.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel greifen zwei Leinen 46, 48 an der Trimmfläche 42 an. Prinzipiell kann jedoch auch eine Lösung mit einer einzigen umlaufenden Leine verwendet werden, so dass beispielsweise beim Wenden oder Halsen das Einstellen des Profils auf den neuen Kurs vereinfacht ist.
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Bei einer besonders komfortablen Lösung sind die Leinen zumindest abschnittsweise innerhalb des Rohrprofils des Gabelbaums 10 geführt, wobei lediglich die Bereiche oder Endabschnitte der Leinen aus dem Gabelbaum 10 herausgeführt sind, die zur Einstellung ergriffen werden müssen.
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Prinzipiell ist auch die Verstellung mittels einer Ratsche oder ähnlichem vorstellbar, so dass die gesamte Leinenanordnung innerhalb des Gabelbaums 10 verlaufen kann.
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Bei dem in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt die Länge I des etwa in Verlängerung des Gabelbaums 10 verlaufenden Liekabschnitts 28 bis zu 1/3 der effektiven Wirklänge L des Gabelbaums 10. Dies ermöglicht es, den Gabelbaum 10 gegenüber herkömmlichen Lösungen (bei gleicher Segelfläche) deutlich kürzer und somit steifer und auch leichter auszuführen.
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Diese Maßverhältnisse können jedoch je nach Segelgröße und Verwendung des Segels (Race, Freeride, Wave) variieren.
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3 zeigt eine Variante eines Segels 8 für ein Segelrigg 1 gemäß 1. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die wirksame Segelfläche noch weiter vergrößert, da zusätzlich zu der vorbeschriebenen Trimmfläche 42, im Folgenden achterliekseitige Trimmfläche 42 genannt, eine weitere, unterliekseitige Trimmfläche 56 ausgebildet ist, die sich an den in 1 dargestellten und in 3 gestrichelt angedeuteten Liekbereich 26 anschließt. Dieser geht bei dem Ausführungsbeispiel in 1 in den etwa entlang der längsten Latte 54 verlaufenden Liekabschnitt 28, auch unteres Achterliek genannt, über. Im Bereich dieses Liekabschnitts 28 verläuft bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 3 ein Schlitz 58, der einerseits von dem Liekabschnitt 28 und andererseits von einer Schlitzkante 60 begrenzt ist. Der Schlitz 58 erstreckt sich etwa entlang der längsten Latte 54. Anstelle eines Schlitzes 58 kann auch eine sonstige verschließbare Durchführungsausnehmung am Segel 8 vorgesehen werden.
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Die unterliekseitige Trimmfläche 56 wird nach abströmseitig (links in 3) von einem unteren Trimmflächenliek 62 begrenzt. Diese unterliekseitige Trimmfläche 56 hat somit ebenfalls eine im weitesten Sinn dreieckförmige Struktur und ist durch den Liekbereich 26 (die gestrichelt in 3 dargestellte Verbindungslinie zwischen dem Schlitzende und dem Unterliek 18), das Trimmflächenliek 62 und die Schlitzkante 60 beziehungsweise einer Umfangskante einer Durchführungsausnehmung begrenzt.
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Ähnlich wie beim zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel greift die nicht dargestellte Trimmanordnung 32 an der achterliekseitigen Trimmfläche 42 an. Konkret ist an dieser im liekseitigen Mündungsbereich des Schlitzes 58 beziehungsweise am liekseitigen Endabschnitt der Durchführungsausnehmung die Trimmkausch 30 vorgesehen, an der beispielsweise eine oder mehrere Leinen 46, 48 angreifen. In 3 dargestellt, sind beidseitig des Schlitzes 58 noch weitere Kauschen 64, 66, 68 vorgesehen, in die beispielsweise ein oder mehrere Tampen eingefädelt werden können, um die Schlitzkante 60 mit dem oben liegenden Liekabschnitt 28 zu verbinden, so dass sozusagen der Schlitz 58 nach dem Einsetzen des Gabelbaums 10 geschlossen werden kann oder zumindest dieser Liekabschnitt 28 und die Schlitzkante 60 derart mit einander verbunden werden, dass eine Betätigung der Trimmanordnung 32, die beispielsweise direkt auf die achterliekseitige Trimmfläche 42 wirkt, auf die unterliekseitige Trimmfläche 56 übertragen wird.
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Anstelle derartiger Tampen kann das Schließen des Schlitzes 58 oder der Durchführungsausnehmung bzw. das Verbinden der Trimmflächen 42, 56 auch über eine Klettverbindung, einen Reißverschluss, eine Knopfverbindung oder dergleichen erfolgen.
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Prinzipiell kann die unterliekseitige Trimmfläche 56 auch über eine eigene Trimmanordnung 32 verstellt werden. Diese kann jedoch auch so ausgelegt werden, dass sie direkt an beiden Trimmflächen 42, 56 angreift, so dass beide gleichmäßig durch eine einzige Verstellung trimbar sind.
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Zur weiteren Aussteifung kann auch im Bereich der Schlitzkante 60 eine Segellatte oder sonstige Versteifung vorgesehen sein. Im Übrigen entspricht das Ausführungsbeispiel gemäß 3 demjenigen gemäß 1, so dass weitere Erläuterungen entbehrlich sind.
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Offenbart sind ein Segelrigg und ein für ein derartiges Segelrigg geeignetes Segel, bei denen eine zusätzliche Trimmanordnung an einem über einen Baum hinaus verlängerten Liekbereich angreift.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Segelrigg
- 2
- Mast
- 4
- Mastfuß
- 6
- Masttasche
- 8
- Segel
- 10
- Gabelbaum
- 12
- Gabelbaumfrontstück
- 14a, 14b
- Gabelbaumholm
- 16
- Achterliek
- 18
- Unterliek
- 20
- Gabelbaumendbeschlag
- 22
- Kausch
- 23
- Talje
- 24
- Unterliekbasis
- 26
- Liekbereich
- 28
- Liekabschnitt
- 30
- Trimmkausch
- 32
- Trimmanordnung
- 34
- Segeltop
- 36
- Segellatte
- 38
- Segellatte
- 40
- Trimmkante (achterliekseitig)
- 42
- Trimmfläche
- 44
- Verbindungslinie
- 46
- Leine
- 48
- Leine
- 50a, 50b
- Umlenkung
- 52a, 52b
- Klemme
- 54
- (Segel-)Latte, (lange, längste Crossbatten)
- 56
- Trimmfläche (unterliekseitig)
- 58
- Schlitz (Durchführungsausnehmung)
- 60
- Schlitzkante
- 62
- Trimmflächenliek
- 64
- Kausch
- 66
- Kausch
- 68
- Kausch