-
Rigg und Segel für ein Windsurfbrett
-
und Segel Die Erfindung betrifft ein Rigg/für ein Windsurfbrett mit
einem mittels Spieren aufrecht und aufgespannt gehaltenen Segel, wobei das gegenüber
dem Windsurfbrett unverstagte, mittels Gelenk allseitig frei dreh- und schwenkbar
auf dem Windsurfbrett befestigte Rigg von dem Benutzer jeweils an einer der Spieren
gehalten und damti relativ zum Wind und zum Windsurfbrett verstellt wird, wobei
das Segel mit den Spieren nur über deren Nocks verbunden ist, das Unterliek des
Segels vc-n einer der Nocks schräg nach unten zu einer aufrechten Spiere -\.rorlSuSt
und mindestens eine der Spieren oberhalb des Segelhalses angeordnet ist, und wobei
ferner diese Spiere als Speizbaum beidseitig am Segel vorbeigeführt ist.
-
Ein derartiges Rigg ist beispielsweise aus der DE-AS 19 14 604 bekannt.
Bei diesem bekannten Rigg wird anstelle eines früheren Vorschlages (Popular Science,
August 1965, Seiten 138-141) des dort verwendeten rautenförmigen Segels, welches
nach Art eines Kinderdrachens zwischen zwei Punkten am Mast und zwei Punkten eines
den Mast kreuzenden BAumes gespannt ist, ein asymmentrisches Segel nach Art eines
Hoch- oder Bermudasegels und in Form eines Klüversegels verwendet wurde.
-
Zum Halten und Verstellen des Segels ist anstelle des querverlaufellen
F-Aumes bei dem erwähnten bekannten Rigg ein Spreizbaum vorgesehen, der aus zwei
einander gegenüberliegenden nach außen gekrümmten Großbäumen besteht. Oberflächlich
betrachtet weist diese Konstruktion eine gewisse Ahnlichkeit mit der bekannten Spreizgaffeltake]ung
auf.
-
Die Spreizgaffeltakelung ist sowohl bei unverstagten als auch verstagten
Riggs in vielen Ausführungsformen bekannt. Insbesondere bie Dinghis mit drehbarem
Mast, welcher eine Diamond-Verstagung aufweist, hat diese Riggform entscheidende
Vorteile, indem das Rigg leichter zu handhaben ist, für eine höhere Geschwindigkeit
sorgt und ein damit ausgestattes Boot wesentlich höher aln Wind laufen läßt (Herrishoff
Manufacturing Company, Werbeschrift, New York Public Library 1940). Die Vorteile
der echten Spreizgaffeltakelung sind in der Fachwelt unbestritten (Grohmann Hans
"Das Segel", Verlag F. Bruckmann AG, München 1937, Seiten 37-42 und Tafel III; Sail
Magazine, März 1977, Seiten 196, 197).
-
Bei Windsurfbrettern bieten sich jedoch bei dem total asymmetrischen
Rigg, bei welchem das Vorliek des Segels am Mast befestigt ist, schon deshalb Nachteile,
weil, wie auch bei dem aus der Literaturstelle Popular Science bekannten Segelbrett
die Steuerung ausschließlich durch Verlagerung des Segeldruckpunktes gegenüber dem
Lateralpunkt geschieht. Die Praxis hat gezeigt, daß man mit dem eingangs erwähnten
bekannten Rigg ausgesprochen schwer abfallen kann und das Haken folglich ein schwieriges
Manöver darstellt. Ein weiterer Nachteil des bekannten Riggs besteht darin, daß,da
der Mast vollständig unverstagt ist und daher eine gewisse Stärke haben muß und
da überwiegend glasfaserverstärkter Kunststoff zu dessen Herstellung verwendet wird,
die Anströmkante des Segels ver-IB.chsweise klobig ist und daher einen schlechten
Wirkungsgrad des Segels bedingt. Ein weiterer Nachteil des eingangs beschriebenen
bekannten Riggs ist darin zu sehen, daß insbesondere bei Böen sich der obere Bereich
des Mastes stark verformt, so daß das Achterliek des Segels die optimale Form verläßt
und das Segel ausweist.
-
Aus dem DE-Gm 7 421 380 ist ferner noch ein Windsurfbrett mit einem
zweiteiligen Segel bekannt, besteht aus einem durch einen Großbaum getrennten und
an diesem angeschlagenen Segel, wobei unterhalb des Großbaumes die zweite Hälfte
des Segels angeschlagen ist, dessen Unterliek schräg nach unten zum Mast geführt
ist. Der Großbaum
dient hierbei wie bei der bekannten Takelung
ist dem aus zwei einander gegenüberliegenden Großbäurnen bestehenden Spreizbaum
als Handhabe zur Bedienung des Segels. Diese Ausführungsform erweist sich jedoch
ebenfalls als nachteilig, da sie bedingt durch die für die Bedienung erforderlichen
Luftspalte zwischen Großbaum und den beiden Hälften des Segels einem einstückigen
Segel in der Leistung unterlegen sein dürfte.
-
Diese mit dem zweigeteilten Segel verbundenen Nachteile werden teilweise
bei einer aus der DE-OS 27 02 642 bekannten Riggform gelöst, indem hier der Großbaum
güllschienenartige Führungen aufweist, in welche Unterliek bzw. Oberliek der beiden
Segelhälften einführbar sind, wobei die Segelhälften einzeln durch am Nock des Großbaumes
vorgesehene Spannelemente trimmbar sind. Zur Handhabung des Riggs sind an dem Großbaum
zwei. seitliche Handgriffe oder Bügel vorgesehen. Diesen bekannte Riggform stellt
jedoch ebenfalls keine optimale Lösung dar, da die beiden zwei getrennte Strömungsflächen
bildende Segel einen schlechten Wirkungsgrad gegenüber einem groi3en durchgehenden
Segel haben.
-
Aus der DE-OS 24 23 250 ist noch ein Rigg für Windsurfer bekannt,
welches ebenfalls einen allseitig frei dreh- und schwenkbaren Mast aufweist, an
dem sich ein über eine Baumtasche von einem einteiligen Segel getragener Baum abstützt.
Das Trimmen des Segels ist dadurch möglich, daß Zugelemente, sogenannte Strecker,
am Baum vorgesehen sind. Als Handhabe zum Führen des Riggs sind hier zwei Tampen
vorgesehen, welche um einen am Mast befestigten Beschlag herumgeführt werden und
am hinteren Ende des Baumes in Klemmelementen festgelegt sind. Es hat sich gezeigt,
daß die Handhabung eines derartig ausgestalteten Riggs unbefriedigend ist, da die
als Handhabe dienenden Tampen lediglich auf Zug beanspuchbar sind und keine Druckkrätte
aufgebracht werden können, wie sie für die Drehbewegung des Riggs zum Vor- und Achterschwenken
desselben notwendig sind. Durch die straffe Befestigung des Segels am Baum in der
hierzu vorgesehenen Baumtasche ist darüberhinaus eine optimale Profilgebung des
Segels ebenfalls nicht möglich
Zusammenfassend läßt sich, Was die
bekannten Riggs für Windsurfer betrifft, daher sagen, daß sich die bisher vorgeschlagenen
Konstruktionen darin erschöpfen, die von verschiedenen Segelbooten bekannten Riggs
auf das Gebiet der Windsurfer zu übertragen, wozu diese dahingehend modifiziert
werden, daß anstelle der Schot irgendein großbaumähnliches Bauelement als Handhabe
benutzt wird.
-
Hinsichtlich der optimalen Profilgebung zur vollständigen Ausnutzung
der aerodynamischen Kräfte ist es bei Segeln ferner bekannt (US-PS 1 613 890) an
einem stromlinienförmigen Mast mit möglichst schmaler Anströmkante ein zwei Vorlieks
aufweisendes Segel anzuschlagen, welche an einer Naht an die Hauptsegelfläche übergeht.
-
Sinn dieser Konstruktion ist es, dem gesamten Segelprofil im Querschnitt
möglichst die Form eines aus der Flugzeugtechnik bekannten Tragflügels zu geben.
Die Verwendung von stromlinienförmigen Masten scheint jedoch auf dem vorliegenden
Gebiet aus Gewichtsgründen und Materialgründen aus. Daher war das Ziel der möglichst
schmalen Anströmkante auf dem vor eEend-en-Gebiet nicht nicht erreichbar.
-
Es gehört ferner zu den Grundprinzipien von Hochleistungssegeln, daß
diese entsprechend den vorliegenden Windverhältnissen trimmbar sein dessen. Dabei
gilt die Grundregel: Ein bauchiges Segel bei wenig Wind, ein straffes Segel bei
starkem Wind (Brockhaus/Stanciu "Windsurfing für Anfänger und Fortgeschrittene,
Nymphenburger Verlagshandlung GmbH, 4. Auflage 1978, Seiten 82 ff).
-
Bei dem bekannten Rigg der eingangs definierten Art und dem dazugehörigen
Segel ist diese Grundregel aus konstruktiven Gegebenheiten nicht erfüllbar. Der
Benutzer eines Windsurfbrettes greift nämlich mit der das Dichtholen bzw. Vieren
übernehmenden Segelhand auf der Luvseite des Segels etwa in der Mitte des jeweiligen
Großbaumes an. Dem gesamten Winddruck im Segel wird hierdurch quasi an der Stelle
der größten Durchbiegung des Baumes das Gleichgewicht gehalten. Mit anderen Worten
bedeutet dieses, daß die Durchbiegung des luvseitigen Großbaumes mit zunehmendem
Winddruck
ebenfalls zunehmen muß. Dies wiederum bedingt, da.i hierdurch
der Abstand zwischen den Nocks der Großbäume, an denen das Schrothorn des zum Rigg
gehörigen Segels angeschlagen ist, mit zunehmendem Wind verkürzt wird. Hierdurch
wird der zu dem oben erwähnten Grundprinzip genau gegenteilige Effekt erzielt, daß
mit zunehmendem Wind die Segelwölbung oder Bauchigkeit des Segels ebenfalls zunimmt.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Rigg der oben
erwähnten Art zu schaffen, welches einen höheren Wirkungsgrad aufweist,und insbesondere
hinsichtlich der Anpassung der Segelwölbung an die verschiedenen Windstärken selbsttrimmend
ist.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemEß im wesentlichen dadurch gelöst,
daß das Vorliek des Segels an einem Stag befestigt ist, daß die das Segel aufrechthantende
Spiere als bogenförmig von dem Stag in Bugrichtung vorgespannt gekrümmter bzw. krümmbarer
Mast ausgebildet ist, daß das Stag am Top und Fuß des Mastes angeschlagen ist, daß
der Spreizbaum zumindest in dem dem Segel gegenüberliegenden Bereich als an sich
bereits bekannte Spreizgaffel dem gespiegelt doppelten idealen Tragflügelprofil
des Segels entsprechend ausgebildet ist, und daß die Spreizgaffel an dem Mast befestigt
ist, derart, daß ein erhöhter Winddruck auf das Segel über den Angriff an der Nock
sucht, den Mast zu strecken und dadurch die Lieken des Segels spannt.
-
Durch die Erfindung wird, abgesehen von der vollständigen Lösung der
oben erwähnten Aufgabe der Vorteil erzielt, daß durch das Anschlagen des Vorlieks
des Segels an einem Stag die erwähnte dünnstmögliche Anströmkante des Tragflügelprofils
des Segels erzielt wird, wobei der nach vorne von dem Stag weggekrümmte Mast zum
Aufrechthalten des Segels die Strömungsverhältnisse nicht stören kann, Ein weiterer
besonderer Vorteil dieser Konstruktion besteht darin, daß bei stärkerem Wind der
Mast durch das Stag, insbesondere im Topbereich des Segels, eine zusätzliche Abstützung
oder Versteifung erhält, und daher nicltnach Lee verformt werden kann.
-
Hierdurch wird nahezu absolut sicher, selbst bei stärksten Böen ein
Auswehen sämtlicher Lieken vermieden. Ein wesentlicher Vorteil, der /durch die Erfindung
erzielt wird, besteht darin, daß sämtliche Kräfte in ihrer Einleitung auf das aus
Mast und Spreizgaffel bestehende Rigg umgekehrt werden, so daß durch den erhöhten
Winddruck das Segel selbsttätig flchgezogen wird und sämtliche Lieken gespannt werden.
In der Seitenansicht ähnelt die Kombination aus Mast und Stag> welches das Vorliek
des Segels hält,einem Sportbogen, wobei der eigentliche Bogen durch den Mast und
die Sehne des Bogens durch das Stag gebildet ist. Die an den Nocks wirksame Windkraft
wird über die Spreizgaffel in der Mittschiffsebene nach hinten wirkend auf den Mast
übertragen, so daß die Spreizgaffel bei zunehmendem Winddruck sucht, den Mast geradezubiegen.
Durch diese Bewegungstendenz wird eine Wirkung erzielt, welche versucht, das zwischen
Masttop, Mastfuß und Nocks definierte Dreieck an Schenkeln und Basis in den Abständen
zu vergrößern. Da diese Abstände durch die Längen von Vorliek, Unterliek und Achterliek
festgelegt sind, besteht die erzielte Wirkung einerseits in einer erhöhten Gegenspannung
als Gleichgewichtskraft zum Winddruck und andererseits in der einzig möglichen Bewegung
innerhalb des Dreiecks,bei welcher das Stothorn des Segels vom Stag wegbewegt wird,
so daß die Wölbung des Segels flachgezogen wird.
-
Weitere vorteilhafte Merkmale, Weiterbildungen und Einzelheiten sind
in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
-
Im folgenden wird die Erfindung anhand von den in den Zeichnungen
beispielhaft veranschaulichten Ausführungsformen näher erläutert.
-
Es zeigt: Fig. 1 eine prinzipielle Seitenansicht des Riggs und Segels
nach der Erfindung in einer ersten Ausführungsform,
Fig. 2 eine
Fig. 1 entsprechende Darstellung e;;cr zweiten Ausführungsform des Riggs und Segels
nach der Erfindung, Fig. 3 eine Draufsicht auf Fig. 2, Fig. 4 eine vergrdßerte Darstellung
der Ausführungsform gemäß Fig. 2 und 3 in einigen Einzelheiten, Fig. 5 eine Abwandlung
der Ausführungsform gemäß Fig. 1 in gleicher Darstellung, Fig. 6 eine schematische
Draufsicht, welche die Wirkungsweise der erwähnten Ubersetzungseinrichtung näher
erläutert, und Fig. 7 eine Schnittansicht in Spreizgaffelebene der Ausführungsform
gemäß Fig. 2.
-
DE in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen des Riggs und
Segels nach der Erfindung besehen in ihrer Gesamtheit aus dem Mast 1, dem Segel
2,einer Spreizgaffel 3, wie sie von Herrishoff bekannt ist, und einem Stag 4, wobei
der Mast 1 über ein Universalgelenk 39 mit dem Windsurfbrett 40 verbunden ist. Das
Segel 2 wird in der bekannten Weise (Popular Science, August 1965, Seite 138 bis
141) von einem Surfer durch Halten der den Großbaum ersetzenden Spreizgaffel relativ
zum Wind und zum Windsurfbrett 40 verstellt.
-
Bei der in Fig. 1 veranschaulichten Ausführungsform besteht der Mast
1 aus einem vorgekrümmten Bauteil, welcher in der dargestellten Seitenansicht etwa
die bekannte Form eines Sportbogens hat. Zwischen dem Top 10 und dem Fuß 11 des
Mastes 1 ist das Stag 4 quasi als Bogensehne gespannt, an welchem das Vorliek 29
des Segels 2 angeschlagen ist. Hierbei ist es vorteilhaft, das Stag 4in den Saum
des Vorlieks 29 des Segels 2 einzunähen.
-
Die Form des Mastes beginnend beim Top 10 und in Mittschiffsrichtung
gesehen ist derart, daß zunächst eine geringfügige Wölbung
nach
vorne durch einen nach unten fast senkrecht oder geringfügig nach hinten gebogenen
Teil fortgesetzt wird, an welchen sich die Hauptkrümmung des 1,Sportbogens" anschließt.
Am Fuß des Mastes 1 ist eine ähnliche Gestaltung in Gestalt einer Gegenkrümmung
vorgesehen.
-
Das Stag 4 verläuft über seine Gesamtlänge im Abstand vom Mast 1,
so daß dazwischen ein freier Raum 15 entsteht.
-
Zur Befestigung des Stags 4, welches vorzugsweise aus Stahlseil besteht,
sind Verankerungen, 35, 36 am Mast vorgesehen, welche bevorzugt verstellbar ausgebildet
sind. DasSchothorn des Segels ist an der Nock 5 der Spreizgaffel 3 angeschlagen,
wobei hier zusätzlich noch eine Trimmöglichkeit durch eine nicht dargestellte Trimmschot
gegeben ist, mittels derer entsprechend der gerade vorliegenden Windstärke zunächst
das Segel 2 in seiner optimalen Wölbung vorgespannt wird, wie dies in der oben erwähnten
Literaturstelle (Herrishoff Manufacturing Company) näher erläutert wird.
-
Bereits an dieser Stelle ist offensichtlich, daß durch den am Schothorn
erzeugte Zug über das Segel 2 bzw. die in der Spreizgaffel 3 wirkende Reaktionskraft
ein Druck von vorne gegen den Mast 1 ausgeübt wird, der versucht, diesen zu strecken.
Hierdurch werden bei dieser Streckbewegung sowohl das Vorliek 29 als auch das Achterliek
38 und Unterliek 37 des Segels 2 in optimaler Weise vorgespannt. Um diese Spannmöglichkeit
zu verbessern und darüberhinaus die weiter unten noch näher erläuterte Selbsttrimmung
des Segels mit steigender Windstärke u unterstützen, ist innerhalb des freien Raumes
18 und im Bereich der Spreizgaffel 3 noch eine Ubersetzungseinrichtung 6 vorgesehen,
welche bei den dargestellten Ausführungsformen als Talje 7 nach Art eines BaZbX
holers ausgebildet ist.
-
Diese Ubersetzungseinrichtung, welche gleichfalls die ds Spreizgaffel
bei höheren Windstärken auseinanderbiegenden Kräfte in eine Spannbewegung umsetzt,
ist in der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform als Talje 7 derart aufgebaut,
daß ein Tampen 8 von einer
Belegklemme 9 auf der ersten Hälfte
12 der Spreizgaffel 3 um eine Rolle oder Block 114 auf der gegenüberliegenden Hälfte
13 der Spreizgaffel 3 herumgeführt ist, von dort um eine Rolle oder Block 15 nahe
am Mast 1 zu einer am Stag 4 befestigten Rolle führt, von dort wiederum zu einer
weiteren Rolle oder Block 17 nahe am Mast 1, um diese herum und um eine weitere
Rolle oder Block 18 an der ersten Hälfte der Spreizgaffel 3 geführt ist und schließlich
in einer Klemme 19 auf der gegenüberliegenden Hälfte 13 der Spreizgaffel belegt
ist.
-
Die Rolle oder Block 16 am Vorstag 4 ist bevorzugt abkuppelbar ausgebilcet,
so daß hierdurch das Auf- und Abriggen wesentlich vereinfacht wird. Auf die Arbeits-
und Wirkungsweise der bisher beschriel.enen Ausgestaltung des Riggs und Segels nach
der Erfindung wird unter Bezugnahme auf Fig. 6 näher eingegangen werden.
-
Die Ausführungsform ges lß Fig. 2 und 3 entspricht in ihren wesentlichen
Einzelheiten der soeben beschriebenen Ausführungsform gemäß Fig. 1, wobei jedoch
ansi.le eines aus Stahlseil bestehenden Stags 4 eine Spiere 30 inSiner Tasche 44
des Segels 2 vorgesehen ist. Die Spiere 30 ist mit dem Mast 1 in Doppelbeschlägen
31 und 32 am Top 10 bzw. Fuß 11 des Mastes verbunden.
-
In Fig. 4 ist ein Ausschnitt des Riggs und Segels gemäß Fig. 2 und
3 nochmals in vergrößertem Maßstab gezeigt, wobei die Obersetzungseinrichtung 6
lediglich als einfache Trimmeinrichtung ausgebildet ist. Wie gezeigt, sind hierbei
die Doppelbeschläge 31 und 32 als nachträglich aufsteckbar ausgebildet, wobei der
am Mastfuß 11 vorgesehene Doppelbeschlag 31 gleichzeitig mit dem Vorliekstrecker
33 verbunden ist, der am Segelhals 34 angreift und gleichzeitig den Doppelbeschlag
31 festhält.
-
In Fig. 5, welche in sonstigen Einzelheiten der Ausführungsform des
Riggs und Segels gemäß Fig. 1 entspricht,ist eine alternative Ausführungsform der
UBersetzungseinrichtung 6 veranschaulicht.
-
Bei dieser Ausführungsform ist der Tampen -8 in einer ersten Belegklemme
22 auf der ersten Hälfte 12 der Spreizgaffel 3 belegt und von dort um eine Rolle
oder Block 20 geführt, welche im Segel befestigt ist. Von der Rolle 20 führt der
Tampen 8 nach vorne um eine nahe am Mast 1 liegende Rolle oder Block 23 zu einer
am Stag 4 befestigten Rolle oder Block 24. Von der Rolle 24 ist.der Tampen 8 wiederum
nach vorne um eine in der Nähe des Mastes 1 vorgesehene Rolle oder Block 25 geführt
und von dort zu einer weiteren Rolle oder Block 21, welche der Rolle 20 gegenüberliegend
ebenfalls am Segel befestigt ist. Von der Rolle 21 ist der Tampen 8 schließlich
wiederum zu einer Belegklemme 26 auf der gegenüberliegenden Hälfte 13 der Spreizgaffel
3 geführt. Die Rollen 23 und 25 können selbstverständlich auch abweichend von der
dargestellten Form übereinanderliegend angeordnet sein.
-
In Fig. 6 ist nun die Arbeitsweise des beschriebenen Riggs und Segel
nach der Erfindung in ihren Einzelheiten näher erläutert. Dem Fachmann ist auf einen
Blick offensichtlich, daß er hier zu einer genauen Umkehrung der am üblichen Spreizgaffelrigg
herrschenden Kräfte und Wirkungen kommt, so daß, je höher die auf Rigg und Segel
wirkenden Kräfte werden, das Segel desto flacher gezogen wird.
-
Wenn nämlich der Winddruck, wie er durch den Pfeil 45 angedeutet ist,
zunimmt, muß auch der durch den Surfer 43 aufgebrachte Gegenzug zunehmen, wie er
durch den Pfeil 46 angedeutet ist. Hierbei wird wie üblich einerseits die Spreizgaffel
3 stärker, zumindest im dargestlten Falle was die Hälfte 12 betrifft, nach außen
gebogen und folglich die Streckt zwischen Schothorn und Mast 1 verkürzt, was zu
einer größeren Segelwölbung führen würde. Dem wirkt jedoch entgegen, daß über den
in der Klemme 9 belegten Tampen 8 unter Nutzung der dargestellten Ubersetzung der
Mast 1 in Richtung des Vorstages 4 gezogen wird, und daher sämtliche Lieken entsprechend
der Zunahme des Winddruckes bzw. des ausgeübten Gegendruckes zunehmend angespannt
werden. Hierdurch wird das Segel gerade entgegengesetzt zum bekannten mit stärker
werdendem Wind immer flacher gezogen, wie es der optimalen Forderung entspricht.
-
Aus Fig. 6 ist gleichzeitig zu ersehen, daß, da die Ubersetzungseinrichtung
6 auch von Hand bedient werden kann, ein optimaler und individueller Vortrimm des
Segels 2 möglich ist.
-
Im Zusammenhang mit Fig. 6 ist gleichzeitig noch zu beachten, daß
der auf das Segel wirkende Winddruck sucht, die Spreizgaffel 3 nach hinten zu bewegen,
wodurch der nach hinten gerichtete-Druck auf den nach vorne gewölbten Mast verstärkt
wird, so daß hierdurch die angestrebte Streckbewegung des Mastes 1 weiterhin unterstützt
wird.
-
Fig. 7 zeigt nun noch in vergrößertem Maßstab einen Schnitt in der
Ebene der Spreizgaffel bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2, wobei hinsichtlich
weiterer Einzelheiten auf die oben stehende Beschreibung verwiesen werden darf.
-
Unter Bezugnahme aut- ig. 4 wird noch darauf hingewiesen, daß die
erfindungsgemäße Ausbildung eines Riggs nebst Segel eine neuartige Gestaltung der
bekannten .cortschot gestattet, indem diese durch eine Öffnung im Mast 1 nach innen
geführt ist und durch beispielsweise einen Gummizug 42 einziehbar ausgebildet ist.
-
Zusammenfassend wird darauf hingewiesen, daß der Grundgedanke der
Erfindung darin zu sehen ist, vor dem eigentlichen Vorliek einen festen Punkt vorzusehen,
damit einer Umkehrtrimmung möglich ist, d. h. mit Zunahme des Windes selbsttätig
die Wölbung des Segels abnimmt.
-
Sämtliche aus der Beschreibung, den Ansprüchen und Zeichnungen hervorgehenden
Merkmale und Vorteile der Erfindung, einschließlich konstruktiver Einzelheiten und
räumlicher Anordnungen, können sowohl für sich als auch in beliebiger Kombination
erfindungswesentlich sein.
-
L e e r s e i t e