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Rigg für ein Windsurfbrett
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BESCHREIBUNG Die Erfindung betrifft ein Rigg für ein Windsurfbrett
mit einem Mast, einem durch den Mast gehaltenen und mittels einer gekrUmmten Spiere
aufgespannt gehaltenem Segel, wobei das gegenüber dem Windsurfbrett unverstagte,
mittels Gelenkes allseitig frei dreh- und schwenkbar auf dem Windsurfbrett befestigte
Rigg von dem Benutzer an der Spiere gehalten und damit relativ zum Wind und zum
Windsurfbrett verstellt wird, wobei das Segel mit der Spiere nur über deren Nock
verbunden ist, das Unterliek des Segels von der Nock schräg nach unten zum Mast
verläuft und die Spiere oberhalb des Segelhalses angeordnet ist und wobei ferner
die Spiere als Spreizbaum beidseitig am Segel vorbeigeführt ist.
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Ein derartiges Rigg ist beispielsweise aus der DE-AS 1 914 604 bekannt.
Bei diesem bekannten Rigg wird anstelle eines früheren Vorschlages (Popular Science,
August 1965, Seiten 138-141) des dort verwendeten rautenförmigen Segels welches
nach Art eines Kinderdrachens zwischen zwei Punkten am Mast und zwei Punkten
eines
den Mast kreuzenden Baumes gespannt ist, ein asymmetrisches Segel nach Art eines
Hoch- oder Bermudasegels und in Form eines KlUversegels verwendet wurde.
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Zum Halten und Verstellen des Segels ist anstelle des querverlaufenden
Baumes bei dem erwähnten bekannten Rigg ein Spreizbaum vorgesehen, der aus zwei
einander gegenüberliegenden nach aussen gekrümmten Großbäumen besteht. Oberflächlich
betrachtet weist diese Konstruktion eine gewisse Ähnlichkeit mit der bekannten Spreizgaffeltakelung
auf.
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Die Spreizgaffeltakelung ist sowohl bei unverstagten als auch verstagten
Riggs in vielen Ausführungsformen bekannt.
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Insbesondere bei Dir.ghk mit drehbarem Mast, welcher eine Diamond-Verstagung
aufweist, hat diese Riggform entscheidende Vorteile, indem das Rigg leichter zu
handhaben ist, für eine höhere Geschwindigkeit sorgt und ein damit ausgestattetes
Boot wesentlich höher am Wind laufen läßt (Herrishoff Nanufacturing Company, Werbeschrift,
New York Public Library 1940). Die Vorteile der echten Spreizgaffeltakelung sind
in der Fachwelt unbestritten (Grohmann Hans "Das Segel", Verlag F. Bruckmann AG,
München 1937, Seiten 37-42 und Tafel III; Sail Magazine März 1977, Seiten 196, 197.).
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Bei lindsurfbrettern bieten sich Jedoch bei dem total asymmetrischen
fligg, bei welchem das Vorliek des Segels am Mast befestigt ist, schon deshalb Nachteile,
weil, wie auch bei dem aus der Literaturstelle Popolar Science bekannten Segelbrett
die Steuerung ausschließlich durch Verlagerung des Segeldruckpunktes gegenüber dem
Lateralpunkt geschieht. Die Praxis hat gezeigt, daß man mit dem eingangs erwähnten
bekannten Rigg ausgesprochen schwer abfallen kann und das Halsen folglich ein schwieriges
Manöver darstellt. Ein weiterer Nachteil des bekannten Riggs besteht darin, daß,
da der Mast vollständig unverstagt ist und daher eine gewisse Stärke haben muß und
da überwiegend glasfaserverstärkter Kunststoff zu dessen Her-
Stellung
verwendet wird, die Anströmkante des Segels vergleichsweise klobig ist und daher
einen schlechten 1lirkungsgrad des Segels bedingt. Ein weiterer Nachteil des eingangs
beschriebenen bekannten Riggs ist darin zu sehen, daß insbesondere bei Böen sich
der obere Bereich des Gastes stark verformt, so daß das Achterliek des Segels die
optimale Form verläßt und das Segel ausweht.
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Aus dem DE-GM 7 421 380 ist ferner noch ein Wiridsurfbrett mit einem
zweiteiligen Segel bekannt, besteht aus einem durch einen Großbaum getrennten und
an diesem angeschlagenen Segel, wobei unterhalb des Großbaums die zweite Hälfte
des Segels angeschlagen ist, dessen Unterliek schräg nach unten zum Mast geführt
ist. Der Großbaum dient hierbei wie bei der bekannten Takelung mit dem aus zwei
einander gegenüberliegenden Großbäumen bestehenden Spreizbaum als Handhabe zur Bedienung
des Segels. Diese Ausführungsform erweist sich jedoch ebenfalls als nachteilig,
da sie bedingt durch die für die Bedienung erforderlichen Luftspalte zwischen Großbaum
und den beiden Hälften des Segels einem einstückigen Segel in der Leistung unterlegen
sein dürfte.
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Diese mit dem zweigeteilten Segel verbundenen Nachteile erden teilweise
bei einer aus der DE-OS 27 02 642 bekannten Riggform gelöst, indem hier der Großbaum
güllschienenartige Führungen aufweist, in welche Unterliek bzw. Oberliek der beiden
Segelhälften einführbar sind, wobei die Segelhälften einzeln durch am Nock des Großbaumes
vorgesehene Spannelemente trimmbar sind. Zur Handhabung des Riggs sind an dem Großbaum
zwei seitliche Handgriffe oder Bügel vorgesehen.
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Diese bekannte Riggform stellt jedoch ebenfalls keine optimale Lösung
dar, da die beiden zwei getrennte Strömungsflächen bildenden Segel einen schlechten
Wirkungsgrad gegenüber einem großen durc-hgehenden Segel haben.
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Aus der DE-OS 24 23 250 ist noch ein Rigg für Windsurfer bekannt,
welches ebenfalls einen allseitig frei dreh- und schwenkbaren Mast aufweist, an
dem sich ein über eine Baumtasche von einem einteiligen Segel getragener Baum abstützt.
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Das Trimmen des Segels ist dadurch möglich, daß Zugelemente, sogenannte
Strecker, am Baum vorgesehen sind. Als Handhabe zum Führen des Riggs sind hier zwei
Tampen vorgesehen, welche um einen am Mast befestigten Beschlag herumgeführt werden
und am hinteren Ende des Baumes in Klemmelementen festgelegt sind.
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Es hat sich gezeigt, daß die Handhabung eines derartig ausgestalteten
Riggs unbefriedigend ist, da die als Handhabe dienenden Tampen lediglich auf Zug
beanspruchbar sind und keine Druckkräfte aufgebracht werden können, wie sie für
die Drehbewegung des Riggs zum Vor- und Achterschwenken desselben notwendig sind.
Durch die straffe Befestigung des Segels am Baum in der hierzu vorgesehenen Baumtasche
ist darüberhinaus eine optimale Profilgebung des Segels ebenfalls nicht möglich.
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Zusammenfassend läßt sich, was die bekannten Riggs für Wind surfer
betrifft, daher sagen, daß sich die bisher vorgeschlagenen Konstruktionen darin
erschöpfen, die von verschiedenen Segelbooten bekannten Riggs auf das Gebiet der
Windsurfer zu übertragen, wozu diese dahingehend modifiziert werden, daß anstelle
der Schot irgendein großbaumähnliches Bauelement als Handhabe benutzt wird.
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Hinsichtlich der optimalen Profilgebung zur vollständigen Ausnutzung
der aerodynamischen Kräfte ist es bei Segeln fcrner bekannt (US-PS 1 613 890) an
einem stromlinienförmigen Flast mit möglichst schmaler Anströmkante ein zwei Vorlieks
aufweisendes Segel anzuschlagen, welche an einer Naht in die Hauptsegelfläche übergeht.
Sinn dieser Konstruktion ist es, dem gesamten Segelprofil im Querschnitt möglichst
die Form eines aus der Flugzeugtechnik bekannten Tragflügels zu geben. Die Verwendung
von stromlinienförmigen Masten scheidet jedoch auf dem vorliegenden Gebiet aus Gewichtsgründen
und
Materialgründen aus.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Rigg der obenerwähnten
Art zu schaffen, welches einen höheren Wirkungsgrad aufweist und gleichzeitig die
Segelmanöver erleichtert.
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Diese Aufgabe wird im wesentlichen dadurch gelöst, daß das Vorliek
des Segels an einem vor dem Mast angeordneten Stag befestigt ist, daß das Stag am
Top und Fuß des Mastes angeschlagen ist, daß der Mast im Bereich des höchsten Querschnittes
des Tragflügelprofils des Segels angeordnet ist, daß der Spreizbaum als an sich
bekannte Spreizgaffel dem gespiegelt doppelten idealen Tragflügelprofil des Segels
entsprechend ausgebildet ist, daß die Spreizgaffel an dem Stag befestigbar ist und
daß das Segel mindestens zwischen dem Stag undder Hinterkante des Mastes wie an
sichbekannt doppelt ausgebildet ist und der Mast zwischen den beiden Segelhälften
angeordnet ist.
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Durch die Erfindung wird abgesehen von der vollständigen Lösung der
obenerwähnten Aufgabe der Vorteil erzielt, daß das Segel dem idealen Tragflügelprofil
angenähert ist, indem das Stag im Vorliek des Segels eine ausgesprochen schmale
Anströmkante bildet, das Segelprofil sich danach ebenfalls der Idealen angenähert
verdickt, wie dies in der genannten US-PS 1 613 890 beschrieben ist, wobei der Mast
vorzugsweise in der dicksten Stelle des Querschnittes quasi ersteckt ist. DarUberhinaus
wird der Mast durch die zusätzliche Verstagung in der Mittschiffsebene sehr viel
steifer, so daß insbesondere bei viel Wind mehr Höhe gelaufen werden kann, ohne
daß es zur nachteiligen Verformung des Mastes, d.h. zum Auswehen des Achterliekes
kommt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß nunmehr das Vorliek des Segels im
Abstand vor dem Mast angeordnet ist, d.h. gegenüber bekannten Riggs der Segeldruckpunkt
nach vorne verschoben ist. Dies bedeutet, daß sich ein Abfallen, insbesondere einellalse,
wesentlich leichter
unter geringerem Steuerausschlag des Segels
nach vorne erreichen läßt. Darüberhinaus kann das erfindungsgemäße Rigg durch diese
Verschiebung des Segeldruckpunkts sehr viel aufrechter gefahren werden, so daß bei
wenig Wind die wesentlich effektivere Luftströmung im Abstand über der asseroberfläche
ausgenutzt werden kann.
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Zusammenfassend läßt sich also sagen, daß durch die Erfindung eine
vollständig neuartige Form von Rigg geschaffen wurde, welche speziell auf den Sport
des Windsurfens zugeschnitten ist, indem der Charakteristik dieses Sportes, daß
die Steuerung mittels des Segels erfolgt, volle Rechnung getragen wurde, während
gleichzeitig die aus dem allgemeinen nootsbau bekannten Bauprinzipien und Protilierungsprinzipien
von Hochleistungssegeln berucksichtigt wurden.
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nine bevorzugte Ausführungsform nach der Erfindung kann dadurch geschaffen
werden, daß das Segel im wesentlichen rhombenförmig ausgebildet ist und die Anordnung
des Mastes die Rhombenform in zwei Dreiecke unterteilt, daß die Pihombenform asymmetrisch
ist, so daß die Dreiecke verschieden groß sind, wobei das kleinere Dreieck auf der
Bugseite des Mastes angeordnet ist und daß die Spreizgaffel das Stag entsprechend
in Pugrichtung abspannt. Im einzelnen ist eine iZeiterbildung der Erfindung dadurch
möglich, daß der Bereich der doppelten Ausbildung mit zwei Segelhälften das kleinere
Dreieck umfaßt, wobei die Doppelwandigkeit des Segels derart geschnitten ist, daß
im Querschnitt im wesentlichen über die gesamte Basis des kleinen Dreiecks ein Tragflügelprofil
gebildet ist.
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imine besonders bevorzugte Ausführungsform nach de#Erfindung kann
dadurch geschaffen werden, daß in dem dreieckigen Raum zwischen Stag und ast ein
profilierter Schwimmkörper angeordnet ist, welcher bevorzugt als aufblasbarer Kunststoffkörper
ausgebildet ist. Hierdurch wird der spezielle Vorteil
erzielt,
daß einerseits ein besonders optimales Segelprofil durch die Form des Schwimmkörpers
eingestellt wird und darüberhinaus das Rigg als Gesamtheit schwimmfähig wird und
infolgedessen leichter aufzurichten ist.
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im einzelnen ist es von Vorteil, die Anordnung derart zu treffen,
daß durch das Stag gemeinsam mit dem Achterliek und dem Unterliek des Segels eine
asymmetrische Diamond-Verstagung gebildet wird, deren Spreiz oder Saling die Spreizgaffel
bildet. Dies stellt eine selbst bei stärksten Winden ausgesprochen stabile Bauart
dar. Ferner wird durch diese Diamond-Verstagung in Mittschiffsebene in Kombination
mit der Befestigung der Spreizgaffel an dem Stag erreicht, dan der Mast der über
seine Lunge quasi frei beweglich ist urd nur am Top und am Fuß gehalten wird, sich
bei Böen nach Luv krümmt und durch diese Vorspannung daher einem usehen des Achterlieks
geradezu entgegengewirkt wird.
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:;it anderen Worten kann der Mast der biegelinie eines beidendig eingespannten
Dalkens folgend eine nach Luv gewölbte Gestalt annehmen, wenn der Winddruck für
diese Art Verformung ausreicht. hierdurch wird der Wirkungsgrad des Riggs nochmals
erheblich erhöht.
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Weitere vorteilhafte Merkmale, Weiterbildungen und Einzelheiten sind
in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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im folgenden wird die Erfindung anhand von den in den Zeichnungen
beispielhaft veranschaulichten Ausführungsformen näher erläutert.
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Es zeigt: Figur 1 eine prinzipielle Seitenansicht des Riggs nach der
Erfindung;
Figur 2 eine Schnittansicht des Vorliekbereiches in
prinzipieller Darstellung; ipi6ur 3 eine skizzenhafte Schnittansicht des Riggs gemaß
Fig. 1 etwa längs der Linie III-III von Fig. 1; Figur 4 eine Fig. 1 entsprechende
skizzenhafte Seitenansicht in welcher die Aufteilung der Segelflächen näher erläutert
ist; Figur 4a eine Einzelheit der Ausführungsform gemäß Fig. 4; Figur 5 eine Prinzipskizze
den Riges in Draufsicht von oben in Ruhestellung; Figur 6 und 7 die in FiC. 5 veranschaulichte
prinzipielle Anordnung bei zrrei verschiedenen Windrichtungen; igur 8 eine den Figuren
5-, entsprechende Ansicht einer alternativen Ausführungform; Figur 9 eine Fig,.
5 entsprechende Ansicht einer weiteren Ausführungsform; Figur 10 eine perspektivische
Ansicht einer Ausführungsform der Befestigung der Spreizgaffel an dem Vorstag; Figur
11 eine Figur 10 entsprechende Ansicht einer weiteren Ausführungsform; Figur 12
eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Befestigung der Spreizgeffel an Vorstag
und Figur 13 eine Prinzipskizze der bevorzugten Befestigung des Vorstags am Mast.
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Die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen des Uggs nach
der Erfindung bestehen in ihrer Gesamtheit aus tem Mast 1, dem Segel 2, einer Spreizgaffel
3 und einem rorstag 4, wobei der I"ast Uber ein Universalgelenk 5 mit iem Windsurfbrett
6 verbunden ist. Das Segel 2 wird in ler bekannten Weise (Ponular cience, August
1965, Seiten 138-141) von einem Surfer durch Halten der den Großbaum ersetzenden
Spreizgaffel relativ zum Wind und zum Windsurfbrett 6 verstellt.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich, weist das Segel 2 eine gewisse Ähnlichkeit
mit dem aus der genannten Literaturstelle bckannten Segel in Form eines Rhomboiden
auf, wobei jedoch das Segel 2 asymmetrisch und nicht mehr als Parallelogramm ausgebildet
ist. Die asymmetrische Form des Segels 7 wird durch die Lage des Mastes 1 in zwei
verschieden große Dreiecke 7 und 8 aufgeteilt, deren Basis der :.ast 1 bildet.
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Diese Verhältnisse sind in Fig. 4 skizzenhaft nochmals erläutert,
wobei das kleinere Dreieck 8 schraffiert angelegt ist. Wie ersichtlich ist dos kleinere
Dreieck 8 des Segels 7 nach Art eines Vorsegels vor dem Mast angeordnet, wobei nedoch
darauf hingewiesen wird, daß die beiden Dreiecke 7 und 8, ein durchgehendes Segel
bilden. Das Vorliek 9 des Segels ?, d.h. die beiden Schenkel der1 kleineren Dreieckes
8, ist an dem Stag 4 angeschlagen, welches zwischen dem Top 10 und dem Fuß 11 des
Mastes 1 abgespannt ist.
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Die Spreizgaffel 3, welche in ihren Einzelheiten weiter unten näher
erläutert wird, ist ebenfalls arn Vorderende an dem Stag 4 lösbar befestigt sind
wirkt gleichzeitig als Saling, welche das Stag 4 im Abstand zum Masten 1 hält.
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Die in Fig. 1 gezeigte Anordnung wird dadurch crrcicht, daß das Segel
2 durch nichtdargestellte Trimmschoten, welche am Schothorn 12 des Segels 2 angreifen,
durch Öffnungen (nicht dargestellt) in der Mock der Srreizgaffei geführt und das
Segel
zur Nock 13 der Spreizgaffel 3 nach Achtern ausgeholt und fest verspannt wird. Die
Reaktionskraft der das Segel 2 spannenden Kraft drückt die Spreizgaffel 3 nach vorne
gegen das Stag 4 und spannt dieses in der dargestellten Weise ab.
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Dem Fachmann ist aus dieser Beschreibung in Verbindung mit der Darstellung
von Fig. 1 offensichtlich, daß durch die getroffene Anordnung für den Masten 1 quasi
eine Diamond-Verstagung in Längsrichtung, d.h. in der Segelebene, geschaffen wird,
welche aus den beiden durch den Angriffspunkt der Spreizgaffel 3 unterteilten Hälften
des Stages 4, dem Unterliek 14 des Segels 2 und den Achterliek 15 des Segels 2 gebildet
wird.
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werner ist offensichtlich, da9 durch die dargestellte Form des Segels
gegenüber dem Bermuda-Rigg eine Verlagerur.g des Segeldruckpunktes nach vorne erzielt
wird, wodurch das Rigg aufrechter gefahren werden kann und darüberhinaus Segelmanöver,
insbesondere das Abfallen und die Ilalse, leichter eingeleitet werden können. Durch
die symmetrischere Gestaltung des Segels geCenübc, dem Bermuda-Rigg ergibt sich
darüberhinaus eine gleichmäßigere Belastung der die Spreizwaffel 3 haltenden Hände
eines Surfcrs.
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In Fig. 1 ist ferner noch die übliche Startschot 16 zum Aufholen des
Segels von der ,'asseroberfläc'ne, sowie ein Prallschutz 17 am Vorderende der Spreizgaffel
3 dargestellt.
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Unter Bezugnahme auf die Fig. 2-7 soll nur auf weitere, besonders
vorteilhafte Einzelheiten und Merkmale des erfindungsgemäßen Riggs eingegangen werden.
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Fig. 2 zeigt in einer schematischen Schnittansicht senkrecht zur Hauptebene
des Segels 2 den Bereich des Vorlieks 9 einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Riggs. Wie gezeigt erhält hierdurch ohne Verwendung eines
im Querschnitt stromlinienförmigen Mastes der gesamte vordere
Bereich,
d. h. der Bereich des kleineren Dreiecks 8 der Form des Segels 2 die ideale tragflügelähnlihe
Konfiguration. Dies wird hierdurch erreicht, daß das Segel 2 in diesem Bereich doppelwandig
ausgebildet ist, wobei auf jeder Seite des Mastes 1 eine Bahn Segeltuch 18 bzw.
19 vorbegeführt ist.
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Bei der veranschaulichten Wusführungsform ist diese Doppelwand einstückig
ausgebildet, indem das Segeltuch des größeren Dreiecks 7 auf der einen Seite bis
zum Vorstag 4, um dieses herum und auf der anderen Seite des Mastes 1 zurückgeführt
und im Abstand hinter dem Mast an einer Naht 20 wiederum mit dem Segeltuch des Segels
2 verbunden ist.
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Bei der in Fig. 2 gezeigten besonders bevorzugten Ausführungsform
ist zusätzlich zur Aufrechterhaltung des idealen Tragflügelprofils noch in dem durch
die beiden Segeltuchbahnen 18 und 19 vor dem Mast 1 gebildeten Raum, welcher in
der Seitenansicht der Form des kleineren Dreiecks 8 entspricht, ein diesen gesamten
Raum ausfüllendes Luftkissen 21 angeordnet.
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Das Luftkissen 21 kann von außen beispielsweise durch ein Ventil 22
wie es in Fig. 2a dargestellt ist, aufgeblasen werden. Das Luftkissen 21 besteht
bevorzugt aus einer an den Kanten verschweißten Polyäthylen-Folie, welches, wo dem
Fachmann offensichtlich, leicht und kostengünstig herstellbar ist.
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Wie in Fig. 2 ferner gezeigt, kann in dem Raum 23 hinter dem Masten
1 gegebenenfalls eine Trennwandung 24 wie sie in gestrichelten Linien in Fig. 2
gezeigt ist, eingenäht sein, so daß durch die Trennwandung 24 und das Luftkissen
21 eine Masttasche 25 gebildet wird, durch die der Mast 1 in der Ebene des Segels
gegen Bewegungen nach vorn und nach Achtern begrenzt ist.
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Wie weiter unten noch näher erklärt, ist eine Bewegung des Mastes
1 senkrecht zur Hawtebene des Segels 2 vorteilhaft.
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Die unter Bezugnahme auf Fig. 2 beschriebene Ausführungsform nach
der Erfindung weist sämtliche Merkmale des idealen Tragflügels auf, indem die durch
das Vorliek 9 gebildete Anströmkante so dünn als möglich ist, und der angeströmte
Querschnitt in idealem Maße zunimmt, wobei an der dicksten Stelle dieses Querschnitts
der Mast 1 aufgenommen ist, und daher die ideale Strömung nicht durch Verwirbelung
stören kann.
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Diese Verhältnisse sind in Fig. 3 wiedergegeben, wobei die Pfeile
26 die Strömungsrichtung angeben und mit 27 der für den Vortieb maßgebliche Unterdruck
und mit 28 der den Vortrieb unterstützende positive Druck auf derLuvseite des Segels
bezeichnet ist.
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Die Fig. 5-7 zeigen die wesentlichen Grundstellungen des Segels 2
in einer Schnittansicht unmittelbar oberhalb der Spreizgaffel 5 Gleichzeitig ist
ersichtlich, daß die bem vorliegenden Rigg als Handhabe dienende Spreizgaffel dem
gespiegelten doppelten idealen Tragflügelprofil entspricht, wie dies aus der eingangs
erwähnten Literaturstelle (Herreshoff Manufacturing Company, Wew York Public Library,
1940) entnommen werden kann.
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Fig. 5 zeigt hierbei die Ruhestellung des Segels und die Fig.
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6-7 die Stellung des Segels 2 bei den zwei möglichen Richtungen hoch
am Wind. Aus dem Vergleich der Fig. 6 und 7 geht hervor, daß das erfindungsgemäße
Rigg jeweils entsprechend der Windrichtung das ideale Tragflügelprofil annehmen
kann, welches für den optimalen Vortrieb sorgt. Hierbei wirkt unterstützend, daß
das Vorliek 9 des Segels an dem im Abstand vor dem Mast 1 gehaltenen Stag 4 angeschlagen
ist und quasi den Fixpunkt des Segels bildet. Der Mast kann demgegenüber wie bffleits
bei der Erläuterung der Ausführungsform gemäß Fig. 2 erwähnt geringfügig, d. h.
höchstens im Rahmen der durch die Spreizgaffel gegebenen lichten Seite in der Ebene
der Spreizgaffel 3 nach Lee ausweichen, so daß das Tragflügelprofil besonders
günstig
zur Windrichtung verformt wird. Der Mast 1 folgt bei dieser Verformung nach Lee
im wesentlichen der Uiegelinie eines an beiden Enden eingespannten Balkens, d. h
er hält eine Vorwölbung nach'Luv, so daß hierdurch gleichzeiäg einem Auswehen des
Segels entgegengewirkt wird.
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Die Fig. 8 und 9 zeigen die den Fig. 5-7 entsprechenden Ansichten
zwei Möglichkeiten, welche diese Ausweichbewegung des Mastes nach Lee in gewunschtem
Maße begrenzen könnten, sollte dies für vorteilhaft erachtet werden.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 8 ist hierzu die Spreizgaffel
3 abweichend gesiltet,indem ihr vorderer Bereich bis am Mast 1 schmaler ausgebildet
ist, so daß der Mast 1 früher E seiner Ausweichbewegung abgestoppt wird. Xsie durch
die gestrichelten Linien 29, 30 in Fig. 3 angedeutet, ist herbei die Anordnung derart
getroffen, daß dadurch nicht das optimale Tragflügelprofil des Segels behindert
wird.
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Fig. 9 zeigt eine Variante, bei welcher die Spreizgaffel 3 identisch
zu den Fig. 5-7 ausgebildet ist. Hier ist zur Begrenzung der seitlichen Ausweichbewegung
des Mastes 1 eine Führung 31 vorgesehen, welche gegebenenfalls in dieser Hinsicht
verstellbar ausgebildet sein kann. Die Führung 31 wird nach Aufriggen des Riggs
nachträglich durch eine entsprechende Öffnung im Segel 2 (nicht dargestellt) hindurchgeschoben
und beispielsweise durch Schnappverschlüsse oder dergleichen (niht dargestellt)
an der Spreizgaffel befestigt.
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In den Fig. 10-12 sind die verschiedenen Möglichkeiten der Befestigung
der Spreizgaffel 3 am Vorstag4 beispielhaft angedeutet. Bider Ausführungsform gemäß
Fig. 4 ist hierzu ein Drehverschluß 32 vorgesehen. Dieser besteht aus einem Formteil
33, welches fest mit der Spreizgaffel 3 möglicherweise einstückig verbunden ist,
sowie einem Schieber 34, welcher sich um das Vorstag 4 schließen läßt. An der Stelle
der Befestigung
der Spreizgaffel 3 weist das Segel 2 eine entsprechende
Aussparung 35 auf. Diese Ausführungsform ermöglicht ein besonders einfaches Aufriggen
des Riggs, da sich hierbei die Spreizgaffel einfach über die bereits zusammengefügte
Einheit aus Vortag 4, Mast 1 und Segel 2 schieben und anschlend verankern läßt.
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Eine abweichende Ausführungsform ist in Fig. 11 gezeigt, wobei ein
Formstück 36 am Bugende der Spreizgaffel 3 vorgesehen ist, welches in einem Kanal
37 das Vorstag 4 aufnimmt.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Befestigung der Spreizgaffel
3 ist in Fig. 12 gezeigt, welche den Vorteil bietet, daß hier die übliche Befestigung
mittels eines Stopperstegs vorgenommen werden kann. Hierzu ist an dem Vorstag 4
eine tZerstärMung 38 vorgesehen, beider/sich beispielsweise um ein Aluminiumrohr
handeln kann, welches wiederum durch zwei Kunststoffteile 39, 40 in Längsrichtung
des Vorstages 4 in seiner Lage fixiert ist. An dieser Verstärkung des Vorstages
4 läßt sich dann die Spreizgaffel in der dargestellten üblichen Weise verwenden.
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Bei den Ausführungsformen gemäß Fig. 10 und 12 ist zusätzlich an dem
Befestigungsteil der Spreizgaffel noch ein Stoßdämpfer 41 gegen Beschädigung des
Brettes und gegen Verletzungen vorgesehen.
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Dem Fachmann ist offensichtlich, daß alternative Gestaltungen des
Befestigungspunktes der Spreizgaffel 3 an dem Stag 4 möglich sind, wobei auch teilweise
übliche Bootsbeschläge herangezogen werden können.
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Fig. 13 zeigt noch den Mast 1 und die Befestigung des Stags 4 in einer
möglichen Ausführungsform. Der MAst 1 weist eine gesonderte Mastspitze 43 auf, die
entweder gleichzeitig oder als gesondertes Formstück 44 den Anker für das Stag 4
enthält.
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Ein ähnliches Formstück 45 ist am Mastfuß oberhalb des Universalgelenkes
5 vorgesehen. Durch die beiden Formstücke ist das Vorstag 4 in einen entsprechend
gerichteten Kanal 46 geführt und auf der Rückseite des Mastes 1 mittels einer Verdickung
oder Klemme, die in einer Vertiefung 47 aufgenommen ist, gehalten.
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Es ist offenscihtlich, daß andere Varianten dieser Befestigung des
Vorstages möglich sind ohne vom Grundgedanken der Erfindung abzuweichen, wobei insbesondere
Schnappschäkel oder dergleichen verwendet werden können, sollte es vorteilhaft sein,
das Stag 4 nicht dauerhaft mit dem Mast 1 zu verbinden.
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Sämtliche aus der Beschreibung, den Ansprüchen und Zeichnungen hervorgehenden
Merkmale und Vorteile der Erfindung, einschließlich konstruktiver zinzelheiten und
räumlicher Anordnungen, können sowohl für sich als auch in beliebiger Kombination
erfindungswesentlich sein.