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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Wickelhülse zum Aufwickeln von Wickelgut sowie Hülsensegmente hierfür.
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Wickelhülsen zum Aufwickeln von Wickelgut, beispielsweise von Folien und Bänder jeglicher Art, sind bekannt. Wickelhülsen sind in aller Regel hohlzylindrisch, so dass sie auf einer Achse oder Welle gelagert werden können. Zum Aufwickeln wird das erste Stück eines Wickelguts üblicherweise auf der Mantelfläche einer Wickelhülse befestigt, etwa mittels eines Haftmittels, woraufhin die Wickelhülse von einem Antrieb gedreht wird, so dass das Wickelgut aufgewickelt wird. Soll das Wickelgut zum Verarbeiten wieder abgewickelt werden, wird es von der drehbar gelagerten Wickelhülse wieder heruntergezogen. Insbesondere bei Bändern und folienartigem Wickelgut sollte die Länge der Wickelhülse meist die Breite des Wickelgutes nicht oder nur wenig überschreiten.
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Aus dem Stand der Technik sind Wickelhülsen aus gewickelter Pappe bekannt. Diese werden in standardisierten Längen angeboten und vor der Verwendung vom Benutzer mittels einer dafür vorgesehenen Maschine auf ein Längenmaß entsprechend der Breite des Wickelgutes geschnitten. Das Zuschneiden ist allerdings vergleichsweise aufwändig, birgt die Gefahr von Verletzungen, und es entsteht Verschnitt. Auch sind Wickelhülsen aus Pappe anfällig dafür, dass ihre Kanten, insbesondere die Innenkanten, beschädigt werden und etwa ausfransen oder in Folge von Feuchtigkeit aufquellen. Ab einem gewissen Grad der Beschädigung ihrer Innenkanten können die Wickelhülsen nicht mehr auf eine Welle oder Achse aufgeschoben werden. Wickelhülsen aus Pappe weisen daher eine begrenzte Lebensdauer auf und sind nur beschränkt wiederverwendbar.
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Des Weiteren sind Wickelhülsen aus Kunststoff bekannt, die nicht zugeschnitten werden, sondern direkt mit den benötigten Abmessungen produziert werden. Solche Wickelhülsen können nur in der Länge verwendet werden, in der sie produziert wurden. Daher müssen eine Vielzahl verschiedener Wickelhülsen vorgehalten werden, wenn auf einer Wickelanlage Wickelgut mit unterschiedlicher Materialbreite aufgewickelt werden soll. Dadurch erhöhen sich der Raumbedarf für die vorzuhaltenden Wickelhülsen und auch die Kosten für die Vorratshaltung. Natürlich ist es auch möglich, Wickelhülsen aus Kunststoff so wie die Wickelhülsen aus Pappe auf Länge zuzuschneiden. Das Zuschneiden ist allerdings noch aufwändiger, und es entsteht auch hier Verschnitt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine demgegenüber verbesserte Wickelhülse zu schaffen.
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Die Aufgabe wird durch eine Wickelhülse mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterentwicklungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß weist die Wickelhülse mindestens zwei über lösbare Verbindungsmittel miteinander fest verbundene Hülsensegmente auf, die in Längsrichtung der Wickelhülse hintereinander angeordnet sind. So lassen sich mit geringem Aufwand und ohne größere Hilfsmittel Wickelhülsen verschiedener Längen passend für verschiedene Breiten von Materialbahnen bereitstellen. Die Hülsensegmente können, wenn die Wickelhülse in ihrer aktuellen Länge nicht mehr benötigt wird, vorzugsweise auseinandergenommen werden und mit anderen Hülsensegmenten zu neuen Wickelhülsen einer anderen Länge zusammengesetzt werden. Ist ein Hülsensegment beschädigt, muss nicht die gesamte Wickelhülse entsorgt werden, sondern nur das beschädigte Hülsensegment.
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Wird das Wickelgut von einem Hersteller an einen Kunden geliefert, können die für das Wickelgut verwendeten Wickelhülsen in einem geschlossenen Warenkreislauf eingesetzt werden, wobei die Wickelhülsen als Ganzes oder ihre Bestandteile zum Hersteller des Wickelguts oder zum Lieferanten der erfindungsgemäßen Wickelhülsen zurückgeführt werden und zu neuen Wickelhülsen in passender Länge zusammengesetzt werden können. Dadurch bietet sich die derart modulare Wickelhülse als Mehrwegwickelhülse für ein Mehrwegkreislaufsystem an.
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Ein weiterer wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Wickelhülse besteht darin, dass sie aufgrund des modularen Aufbaus ohne Verschnitt auf die erforderliche Länge gebracht werden kann. Durch die Vermeidung Verschnitt werden wertvolle Materialressourcen eingespart. Viel mehr noch werden aber Materialressourcen auch dadurch geschont, dass die modulare Wickelhülse in ihren Einzelteilen als Mehrwegprodukt vielfach verwendbar ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Wickelhülse Hülsensegmente verschiedener Länge auf. Mit einer Auswahl aus verschieden langen Hülsensegmenten lässt sich die benötigte Länge einer Wickelhülse für den Einsatzzweck passend zusammensetzen. Ein ungewolltes Überstehen der Wickelhülse über die Breite des Wickelguts hinaus kann so vermieden werden. Die Wickelhülse lässt sich umso genauer an die Breite eines Wickelguts anpassen, je kürzer das kürzeste Hülsensegment eines Systems von Hülsensegmenten verschiedener Länge ist. Für die Herstellung der Hülsensegmente ist es derweil von Vorteil, wenn nur eine überschaubare Anzahl verschiedener Formen hergestellt werden muss. Ein guter Kompromiss kann beispielsweise erzielt werden, indem etwa 3 bis 5 verschiedene Längen vorgesehen werden, deren Länge sich um etwa eine Größenordnung voneinander unterscheiden. Beispielsweise können die Längen 100, 50, 10 und 1 mm ein günstiges System bilden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Wickelhülse ist bzw. sind ihre innere Mantelfläche und/oder ihre äußere Mantelfläche im Wesentlichen die eines Hohlzylinders. Wenn die innere Mantelfläche keine Nuten, Stufen oder ähnliches aufweist, kann die Wickelhülse problemlos auf eine Welle oder Achse aufgeschoben werden, ohne dass die Gefahr eines Verkantens der Welle oder Achse in der Wickelhülse besteht. Die Wickelhülse wird dann vollflächig von der Welle bzw. Achse gestützt, so dass sie zum Auf- oder Abwickeln von Wickelgut sicher gehalten wird und durch die Last des Wickelguts nicht durchbiegt. Dementsprechend kann Wickelgut an einer äußeren Mantelfläche ohne Nuten, Stufen oder ähnlichem flach anliegen, so dass es sich gut wickeln lässt, ohne dass sich Falten oder Falze bilden, die im Wickelgut auch nach dem Abwickeln weiterhin bestehen bleiben könnten.
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Die Wandstärke der Wickelhülse sollte über die gesamte Länge konstant sein. Die Wickelhülse liegt dann sicher an der Welle oder Achse an und dreht sich ohne Unwucht. Das Wickelgut kann so gleichmäßig auf- und abgewickelt werden.
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Die Hülsensegmente sind wahlweise kraft- oder formschlüssig fest miteinander verbunden. Als geeignete Verbindungmittel kommen bei ausreichend langen Hülsensegmenten beispielsweise Gewinde oder ein Bajonettverschluss in Betracht, die sich auf einfache Weise händisch oder mit gängigem Werkzeug zusammenfügen und wieder lösen lassen. Auch ist es denkbar, die Stirnseiten benachbarter Hülsensegmente ineinander steckbar auszubilden, wobei dann die ineinander steckbaren Abschnitte der Hülsensegmente vorzugsweise mit Übergangspassungen versehen sind.
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Sind an den Stirnseiten benachbarter Hülsensegmente miteinander zusammenwirkende Innen- und Außengewinde vorgesehen, sind die stirnseitigen Gewindeabschnitte vorzugsweise so ausgebildet, dass sich der Innendurchmesser und der Außendurchmesser der Wickelhülse im Bereich der Gewindeabschnitte nicht ändert.
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Alternativ können die Hülsensegmente mittels Klemm-, Rast- oder Steckmitteln miteinander verbunden sein. Als Verbindungsmittel sind dafür etwa Verzahnungen oder ein Feder- und Nutsystem möglich.
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Es ist darüber hinaus bevorzugt, wenn die Wickelhülse im Wesentlichen ebene Stirnflächen mit voller Wandstärke aufweist. Solche Stirnflächen sind beim Transport wenig anfällig für Beschädigung. Die Wickelhülse könnte für diesen Zweck an ihren Stirnseiten Hülsensegmente aufweisen, die jeweils auf einer Seite ein Verbindungsmittel und auf der anderen Seite eine geschlossene Stirnfläche aufweisen.
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Benachbarte Hülsensegmente können auch über Schrauben, Schraubbolzen, Raststifte oder dergleichen miteinander fest verbunden sein, die in den Hülsenkörper eingreifen. Raststifte können beispielsweise an einem der Hülsensegmente stirnseitig angeformt sein und in stirnseitige Aufnahmen des anderen Hülsensegments eingreifen. Für eine Schraube oder Schraubbolzen kann im Hülsenkörper des einen Hülsensegments eine Durchgangsbohrung vorgesehen sein und im anderen Hülsensegment als Aufnahme eine stirnseitige Gewindebohrung. Auch können die Aufnahmen so gestaltet sein, dass sie eine Schraubenmutter aufnehmen können. Vorzugsweise sind die stirnseitigen Aufnahmen zumindest an einem der benachbarten Hülsensegmente so gestaltet, dass die Schrauben, Bolzen, Stifte oder dergleichen verschieden tief in die Aufnahmen eingreifen können und bei verschiedenen Eingriffstiefen ausreichend Halt finden. Dadurch wird es möglich, zwischen die beiden derart verbindbaren Hülsensegmente andere Hülsensegmente einzusetzen, die in ihrem Hülsenkörper lediglich Durchgangsbohrungen oder -öffnungen aufweisen, mit denen sie auf die Schrauben, Bolzen, Stifte oder dergleichen, die dann als Stege wirken, aufgesteckt werden können. Diese anderen Hülsensegmente können insbesondere solche kurzer Länge, insbesondere scheibenartige Hülsensegmente, sein. Auf diese Weise ist es insbesondere möglich, die Länge einer Wickelhülse durch Variation der Anzahl der Hülsensegmente kurzer Länge auf ein gewünschtes genaues Maß zu bringen. Besonders bevorzugt können die äußeren Hülsensegmente einer Wickelhülse mit solchen Stegen verbunden sein, wobei sie etwa an einer Seite eine geschlossene Stirnseite mit voller Wandstärke und an der anderen Seite angeformte Bolzen oder Stifte aufweisen können. Auf den Bolzen oder Stiften können dann mehrere kurze Hülsensegmente aufgenommen werden, um die Länge der Wickelhülse sehr genau ei nzustellen.
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Es können auch mehrere der genannten Verbindungmittel in einer Wickelhülse zum Einsatz kommen. So kann etwa der Hauptteil der Wickelhülse aus relativ langen Hülsensegmenten bestehen, die über stirnseitige Gewinde miteinander verbunden sind, während ein äußeres Hülsensegment mit angeformten Raststiften vorgesehen ist, auf mehrere kurze Hülsensegmente aufgesteckt sind und das mit den Stiften in ein längeres Hülsensegment eingreift, das Aufnahmen für die Raststifte aufweist.
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Aus dem Vorstehenden ergibt sich, dass ein für eine erfindungsgemäße Wickelhülse geeignetes Hülsensegment im Wesentlichen die Form eines Hohlzylinders oder einer Hohlzylinderscheibe sowie Verbindungsmittel zur festen Verbindung mit mindestens einem weiteren Hülsensegment aufweist. Vorzugsweise kann es an seinen beiden Enden Verbindungsmittel aufweisen, die komplementär zueinander ausgebildet sind, beispielsweise ein Innengewinde an einem Ende und ein Außengewinde an dem anderen Ende. In anderer Ausgestaltung kann ein geeignetes Hülsensegment an einem Ende mindestens ein Verbindungmittel und an dem anderen Ende eine ebene Stirnseite ohne Verbindungsmittel aufweisen.
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Bevorzugt besteht mindestens ein Hülsensegment aus Kunststoff. Aus diesem Material lassen sich Hülsensegmente komplex gestalten und zugleich einfach herstellen. Besonders geeignet zur Herstellung eines solchen Hülsensegments ist ein Spritzgießverfahren. Alternativ können die Wickelhülsen aber auch aus anderen Werkstoffen hergestellt werden, insbesondere aus Metall wie beispielsweise Aluminium, oder gegebenenfalls sogar aus einem ausreichend verstärktem Papp- oder Papiermaterial mit für den mehrfachen Gebrauch ausreichend stabil ausgelegten Verbinnungsmitteln ggf. aus einem anderen Werkstoff. Als Herstellungsverfahren ist bei der Verwendung von Kunststoffmaterialien oder metallischen Werkstoffen auch der 3D-Druck von besonderem Interesse, da damit eine vergleichsweise freie konstruktive Gestaltung etwaiger Hohlräume in den Hülsensegmenten möglich wird.
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Von weiterem Vorteil ist es, wenn ein erfindungsgemäßes Hülsensegment mindestens eine antibakterielle Oberfläche aufweist. Antibakteriell ausgestattete Wickelhülsen sind insbesondere für die Verwendung in der pharmazeutischen und der Lebensmittelindustrie von besonderem Interesse. So kann das Hülsensegment aus einem antibakteriellen, beispielsweise mit Zinkoxid oder Titandioxid ausgestatteten Kunststoff bestehen. Auch kann das Hülsensegment eine Silber oder Kupfer enthaltende Oberfläche haben oder, insbesondere wenn sie aus einem Metall besteht, mit einer antibakteriellen Schicht emailliert sein.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist mindestens ein Teil des Hülsenkörpers eines erfindungsgemäßen Hülsensegments hohl, insbesondere als Hohlkammer, ausgebildet. Mit derart ausgebildeten Hülsensegmenten lässt sich eine besonders leichte und zugleich stabile Wickelhülse schaffen. Ist die Hohlkammer in einer darüber hinaus bevorzugten Ausgestaltung von einer Stirnseite des Hülsensegments aus zugänglich, kann sie als Aufnahmebehältnis, beispielsweise für einen rfid-Tag oder ähnliches, verwendet werden. Eine mit einem solchen Hülsensegment ausgebildete Wickelhülse und/oder das darauf aufgewickelte Wickelgut kann auf diese Weise mit drahtlos auslesbaren Informationen bestückt werden, wobei die von einer Stirnseite aus zugängliche Hohlkammer durch das benachbarte Hülsensegment verschlossen werden kann. Ist das Wickelgut einmal auf die Wickelrolle aufgewickelt, ist der rfid-Chip dann nur noch schwer zugänglich und damit gut gegen ungewünschten Zugriff gesichert.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren, in denen bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt sind, näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1: ein Hülsensegment einer erfindungsgemäßen Wickelhülse in einer ersten Ausführungsform in einer Schnittansicht;
- 2: ein Hülsensegment einer erfindungsgemäßen Wickelhülse in einer zweiten Ausführungsform in einer Schnittansicht;
- 3: das Hülsensegment gemäß 1 sowie gemäß 2 in einer Seitenansicht;
- 4: ein Hülsensegment in einer dritten Ausführungsform als äußeres Hülsensegment einer erfindungsgemäßen Wickelhülse in einer Seitenansicht;
- 5: das Hülsensegment gemäß 4 in einer Seitenansicht;
- 6: zwei miteinander verbindbare Hülsensegmente einer erfindungsgemäßen Wickelhülse in weiteren Ausführungsformen in Schnittansicht;
- 7: eine Seitenansicht des rechten Hülsensegments aus 6;
- 8: zwei miteinander verbindbare Hülsensegmente einer erfindungsgemäßen Wickelhülse in einer weiteren Ausführungsform in einer Schnittansicht;
- 9: eine Seitenansicht des rechten Hülsensegments aus 8;
- 10: ein Hülsensegment einer erfindungsgemäßen Wickelhülse in einer weiteren Ausführungsform in einer Schnittansicht;
- 11: ein Hülsensegment einer erfindungsgemäßen Wickelhülse in einer weiteren Ausführungsform in einer Schnittansicht;
- 12: eine Seitenansicht des Hülsensegments aus 10.
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Die 1 und 2 zeigen Hülsensegmente 1, 11, die jeweils einen Kernbereich 2, 12 mit einer Wandstärke W, einen ersten Anschlussbereich 3, 13 mit einem Innengewinde 5, 15 und einem zweiten Anschlussbereich 4, 14 mit einem Außengewinde 6, 16 aufweisen, wobei Innengewinde 5, 15 und Außengewinde 6, 16 komplementär zueinander sind und der Außendurchmesser D im ersten Anschlussbereich 3, 13 dem des Kernbereichs 2, 12 entspricht und der Innendurchmesser d des zweiten Anschlussbereichs 4, 14 dem des Kernbereichs 2, 12 entspricht. Die in den 1 und 2 dargestellten Hülsensegmente 1, 11 unterscheiden sich in ihrer Länge L1 , L11 , wobei als Länge L1 , L11 , die Länge der Bereiche verstanden wird, die den Außendurchmesser D aufweisen, also die Länge des Kernbereichs 2, 12 und des ersten Anschlussbereichs 3, 13. Die beiden Hülsensegmente 1, 11 lassen sich durch Zusammenschrauben zu einer erfindungsgemäßen Wickelhülse bzw. zum Teil einer erfindungsgemäßen Wickelhülse zusammensetzen, indem der Anschlussbereich 4, 14 des einen Hülsensegments 1, 11 in den Anschlussbereich 3, 13 des anderen Hülsensegments 11, 1 eingeschraubt wird. 3 zeigt eine Aufsicht auf die Stirnseite des ersten Anschlussbereichs 3 des Hülsensegments 1. Die Ansicht des Stirnbereichs des ersten Anschlussbereichs 13 des Hülsensegments ist identisch.
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Die 4 und 5 zeigen ein Hülsensegment 21, das als äußeres Hülsensegment einer erfindungsgemäßen Wickelhülse verwendbar ist. Wie die Hülsensegmente 1, 11 weist das Hülsensegment 21 auf der in 4 rechten Seite einen Anschlussbereich 24 mit Außengewinde 26 auf. An den Anschlussbereich 4 schließt links ein Kernbereich 22 in Form eines kurzen Hohlzylinders mit Wandstärke w unmittelbar an. Der Außendurchmesser D ist größer als der Gewindedurchmesser des Außengewindes 26. Der Innendurchmesser d des Hülsensegments 21 ist über seine gesamte Länge konstant. Der Kernbereich 22 weist eine ebene Stirnseite 28 auf, wie auch in 5 zu erkennen ist. Mit dem Anschlussbereich 24 kann das Hülsensegment 21 etwa in den Anschlussbereich 3, 13 eines der Hülsensegmente 1, 11 eingeschraubt werden. Eine hier nicht dargestellte Ausführungsform eines weiteren Hülsensegments ist so wie das Hülsensegment 21 ausgestaltet mit der einzigen Ausnahme, dass statt eines Anschlussbereichs mit Innengewinde ein Anschlussbereich mit Außengewinde vorgesehen ist und der Außendurchmesser D über die gesamte Länge des Hülsensegments konstant ist, wobei der Innendurchmesser d des Kernbereichs kleiner als der Gewindedurchmesser des Innengewindes ist.
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6 zeigt links ein weiteres Hülsensegment 31 mit einem Kernbereich 32, das auf seiner in der Figur linken Seite einen Anschlussbereich 33 mit einem Innengewinde 35 wie bei den Hülsensegmenten 1, 11 aufweist. In diesen Anschlussbereich 33 kann ein Hülsensegment 1, 11, 21 eingeschraubt werden, um so eine Wickelhülse oder einen Teil davon zu bilden. Auf der in der Figur rechten Seite weist das Hülsensegment 31 einen Anschlussbereich 34 auf, in den oben und unten hohle, von der Stirnseite aus zugängliche, sich parallel zur Längsrichtung x des Hülsensegments 31 erstreckende Aufnahmen 36, 37 für darin federnd gelagerte Raststifte 38, 39 eingelassen sind. Die Raststifte 38, 39 weisen in einem der Stirnseite zugewandten Bereich Rastzähne 40, 41 auf. In einem der Stirnseite abgewandten Bereich, weisen die Raststifte 38, 39 jeweils einen Druckknopf 42, 43 auf, der Bohrungen 44, 45 in der Mantelfläche 46 des Hülsensegments 31 durchgreift, so dass die Federstifte 38, 39 von außen entgegen der Kraft der federnden Lagerung quer zur Längsrichtung des Hülsensegments 31 bewegt werden können.
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Rechts in 6 ist ein weiteres, zu dem Hülsensegment 31 passendes Hülsensegment 51 für ein Ende einer erfindungsgemäßen Wickelhülse mit einem Kernbereich 52, der dem Kernbereich 22 des in 4 dargestellten Hülsensegments 21 entspricht, und sich daran anschließenden Verbindungsmitteln dargestellt. Zu den Verbindungsmitteln gehören die oben und unten an dem Kernbereich 52 angeformten Zahnstangen 53, 54, die sich parallel zur Längsrichtung x des Hülsensegments 51 erstrecken. Die Zahnstangen 53, 54 können in die Aufnahmen 36, 37 des Hülsensegments 31 eingreifen, wobei die Zähne der Zahnstangen 53, 54 und die Rastzähne 40, 41 der Raststifte 38, 39 ab einer gewissen Eingrifftiefe ineinandergreifen und zusammen eine Rastverbindung bilden. Bei Bedarf lässt sich die Rastverbindung per Druck auf die Druckknöpfe 42, 43 wieder lösen, so dass das Hülsensegment 51 auf einfache Weise vom Hülsensegment 31 getrennt werden kann. Wie auch in 7 zu erkennen ist, weist das Hülsensegment 51 außerdem jeweils um 90° am Kernbereich 52 versetzt und parallel zu den Raststiften 53, 54 verlaufende Passstifte 55, 56 auf, die in nicht dargestellte, rechts und links an der Stirnseite des Hülsensegments 51 angeordnete Ausnehmungen eingreifen können, um die Verbindung zu zentrieren und zu stabilisieren.
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In 8 ist ein anderes Hülsensegmentpaar 61, 71 dargestellt, das sich von dem der 6 lediglich in den Verbindungsmitteln unterscheidet. So entspricht das links in 8 dargestellte Hülsensegment 61 in seiner Ausbildung dem Hülsensegment 31 der 6 und weist einen Kernbereich 62 auf, wobei anstelle der Ausnehmungen 36, 37 stirnseitige Gewindebohrungen 63, 64 vorgesehen sind. Dementsprechend weist das Hülsensegment 71 anstelle von Raststiften in seinem Kernbereich 72 oben und unten jeweils eine Durchgangsbohrung 73, 74 samt Senkbohrung für eine Schraube auf, so dass das Hülsensegment 71 am Hülsensegment 61 festgeschraubt werden kann. Das Hülsensegment 71 kann, wie das Hülsensegment 51, mit zu den Bohrungen 72, 73 jeweils um 90° in Umfangsrichtung versetzte und sich parallel zur Längsrichtung x des Hülsensegments erstreckende, insbesondere in 9 dargestellte Passstifte 75, 76 aufweisen, die in entsprechende stirnseitige (hier nicht dargestellte Aufnahmen im Hülsensegment 61 eingreifen können, um die Hülse 71 gegenüber der Hülse 61 zu zentrieren, so dass ein Verschrauben der Hülsensegmente vereinfacht wird.
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Zwischen den in 6 dargestellten Hülsensegmenten 31 und 51 oder den in 8 dargestellten Hülsensegmenten 61 und 71 können weitere Hülsensegmente angeordnet werden, um so verschieden lange Wickelhülsen bzw. Teile davon zu bilden. Als Beispiel hierfür sind in den 10, 11 und 12 Hülsensegmente 81, 91 dargestellt, die die Form von Lochscheiben in verschiedenen Dicken haben. In Umfangsrichtung jeweils um 90° versetzt sind im Hülsensegmentkörper dieser Hülsensegmente 81, 91 Durchgangslöcher 83, 84, 85, 86, 93, 94 vorgesehen, mit denen die Hülsensegmente auf die Passstifte und gegebenenfalls die Raststifte der Hülsensegmente 51, 71 aufgesteckt werden können.