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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Abstandstextil, insbesondere ein Abstandsgewirke, mit zwei üblicherweise im Wesentlichen flächigen Textillagen und mit die Textillagen verbindenden Abstandsfäden, wobei die Textillagen bildenden Fäden ausschließlich aus einem nicht-metallischen Material bestehen. Bei dem nicht-metallischen Material handelt es sich vorzugsweise um Kunststoff, wobei auch Fäden aus Glas, Karbon, Basalt oder Naturfasern möglich sind. Entscheidend ist jedoch, dass keiner der Fäden in den Textillagen aus Metall gebildet ist, wobei es sich bei den Fäden in den Textillagen vorzugsweise um Maschenfäden handelt.
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Damit die Abstandsfäden die Textillagen miteinander verbinden können, sind diese selbstverständlich in einer verbindenden Art und Weise in die Textillagen eingearbeitet. Bei einem Abstandstextil in Form eines Abstandsgewirkes können die Abstandsfäden beispielsweise in Form von Maschen in die Textillagen eingearbeitet sein. Alternativ ist es aber auch möglich, dass die Abstandsfäden bzw. Teile der Abstandsfäden die Fäden der Textillagen umschlingen. Die Abstandsfäden sind jedoch nicht für die Struktur der Textillagen verantwortlich, so dass diese im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch nicht als Teil der Textillagen anzusehen sind. Insbesondere verbleiben die Textillagen nach einem Entfernen oder bei einem Weglassen der Abstandsfäden jeweils als im Wesentlichen zweidimensionale, zusammenhängende textile Gebilde.
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Abstandstextilien und insbesondere Abstandsgewirke zeichnen sich durch einen leichten, luftdurchlässigen Aufbau aus, wobei Abstandstextilien durch die zwischen den beiden Textillagen verlaufenden Abstandsfäden in Richtung ihrer Dicke in der Regel eine Elastizität aufweisen. Aufgrund dieser Eigenschaften werden Abstandsgewirke häufig als weiche, elastische und eine Luftzirkulation ermöglichende Schicht bei Matratzen, Polstermöbeln, Bekleidungsstücken oder Schuhen vorgesehen. Ein solches gattungsgemäßes Abstandsgewirke ist aus der
DE 90 16 062 U1 bekannt.
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Neben solchen klassischen Anwendungen im Consumer-Bereich werden Abstandstextilien und insbesondere Abstandsgewirke häufig auch als technische Textilien für hochspezialisierte Anwendungsfälle eingesetzt. So werden Abstandsgewirke auch im Automobilbereich, beispielsweise für Klimasitze unter den Sitzbezügen eingesetzt, wobei Abstandsgewirke aufgrund ihrer Polstereigenschaften und des sehr guten Rückstellverhaltens trotz des insgesamt geringen Flächengewichtes eine gute Konturanpassung ermöglichen. Abstandsgewirke werden auch für die Innenverkleidung von Fahrzeugen eingesetzt, wobei sogar durch die Einbringung lokaler Schwachstellen der Einsatz über Airbags möglich ist. Die Anwendungsmöglichkeiten von Abstandsgewirken sind aber nicht auf die Gebiete einer Belüftung und/oder elastischen Abstützung beschränkt. So ist es beispielsweise aus der
WO 2012/139142 A1 bekannt, Abstandsgewirke bei Bahnschwellen zur Verbindung eines Betonkörpers mit einer Schwellensohle einzusetzen, wobei das Abstandsgewirke bei der Herstellung des Schwellenkörpers zum Teil in den Betonkörper sowie in die Schwellensohle eingebettet wird und damit eine besonders zuverlässige, dauerhafte Verbindung dieser beiden Elemente ermöglicht.
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Ein weiterer bekannter Anwendungsfall ist die Bereitstellung einer Heiz- oder Sensorfunktion, wozu Drähte und insbesondere Litze in die textile Struktur eingearbeitet werden. Entsprechende Ausgestaltungen sind aus der
DE 199 03 070 A1 ,
DE 10 2008 034 937 A1 und
DE 10 2009 013 250 B3 bekannt.
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Gemäß der
DE 10 2015 114 778 A1 wird zu Heizzwecken ein Abstandsgewirke vorgeschlagen, bei dem leitfähige Fäden einer flächigen Gewirkelage aus einem mit einer leitfähigen Beschichtung versehenen Kunststoff-Multifilamentgarn gebildet sind. Das Multifilamentgarn hat den Vorteil, dass es trotz der leitfähigen und insbesondere metallischen Beschichtung der einzelnen Filamente noch relativ gut beweglich ist und somit eine Verarbeitung in einem Wirkprozess möglich ist. Die leitenden Fäden sind in einer der beiden flächigen Gewirkelagen angeordnet, welche üblicherweise einem Benutzer zugewandt ist.
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Aus der
DE 10 2006 038 612 A1 ist ein weiteres zu Heizzwecken vorgesehenes Abstandsgewirke bekannt, das im Gegensatz zu der
DE 10 2015 114 778 A1 anstelle von beschichtetem Multifilamentgarn aus Kunststoff ein Anteil von Leiterfäden aus Metall enthält, wobei diese Metallfäden als Multifilamentlitzen ausgebildet sind. Ergänzend ist vorgesehen, dass derartige Litzen auch für die Abstandsfäden vorgesehen sein können.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Einsatzmöglichkeiten von Abstandstextilien zu erweitern und ein Abstandsgewirke mit einer neuen Funktionalität anzugeben.
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Gegenstand der Erfindung und Lösung der Aufgabe ist ein Abstandstextil gemäß Patentanspruch 1.
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Ausgehend von einem gattungsgemäßen Abstandstextil ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass zumindest ein Teil der Abstandsfäden aus Metallgarn gebildet ist, wobei das Verhältnis aus dem Gewicht aller aus Metallgarn gebildeter Abstandsfäden in Bezug auf das Gesamtgewicht des Abstandstextils zwischen 40 und 96 % beträgt.
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Als Metallgarn werden im Rahmen der Erfindung alle Garne bezeichnet, die zumindest einen metallischen Kern oder einen metallischen Mantel aufweisen und bevorzugt vollständig aus Metall gebildet sind. Der Metallanteil beträgt jedoch zumindest 60 %, bevorzugt zumindest 70 %.
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Hierbei geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass durch den Einsatz von Abstandsfäden aus Metallgarn sowohl ein gerichteter Wärme- als auch ein elektrischer Stromtransport in Richtung der Abstandsfäden erzielt werden kann, während die Textillagen selbst durch ihre Herstellung aus nicht oder nur schlecht-leitenden, nicht-metallischen Materialien sowohl thermisch als auch elektrisch isolierend wirken.
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Ein solches Abstandstextil ist gerade dann von Vorteil, wenn elektrische Komponenten in einem Gehäuse gekühlt werden sollen. Wenn beispielsweise Akkumulatoren, Motoren und andere elektrische Komponenten mit einem ohmschen Widerstand in einem Gehäuse platziert werden, kann in solchen Einbausituationen das Abstandstextil zur Wärmeübertragung genutzt werden. Optional kann an den Textillagen ein Klebstoff, eine Paste oder dergleichen zur besseren Fixierung und/oder Kontaktierung eingesetzt werden, wobei auch dann durch die Abstandsfäden ein Dickenausgleich bzw. eine Dickenanpassung möglich ist. Unterschiedliche Spaltmaße aufgrund von Produktionsschwankungen können von dem Abstandsgewirke auf besonders vorteilhafte Weise ausgeglichen werden, wobei aufgrund des geringen Flächengewichtes im Vergleich zu bekannten Ausgestaltungen häufig auch eine Gewichtsersparnis realisiert werden kann. Gerade für die beschriebenen Anwendungszwecke ist die Wärmeleitung trotz der insgesamt luftigen Struktur ausreichend.
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Schließlich sind auch Anwendungen denkbar, bei denen durch eine Belüftung des Abstandstextils die Kühlung noch weiter verbessert wird, so dass dann zusätzlich zu der Wärmeleitung über die Dicke auch eine Kühlung durch Konvektionen bzw. einen Kühlluftstrom erfolgt.
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Um ein ausreichendes Maß für die Wärmeleitung zu gewährleisten ist darüber hinaus vorgesehen, dass das Verhältnis auch dem Gewicht aller aus Metallgarn gebildeter Abstandsfäden in Bezug auf das Gesamtgewicht des Abstandstextils zwischen 40 und 96 % beträgt. Hierdurch wird deutlich, dass die Abstandsfäden den wesentlichen Gewichtsanteil an dem Abstandstextil ausmachen bzw. das Gesamtgewicht des Abstandstextils maßgeblich bestimmen. Hierdurch kann einerseits in den Textillagen eine besonders leichte Struktur geschaffen werden, wobei jedoch in Dickenrichtung eine gute Wärmeübertragung erzielt wird. Besonders bevorzugt beträgt das Gewicht aller aus Metallgarn gebildeter Abstandsfäden in Bezug auf das Gesamtgewicht des Abstandstextils zwischen 60 und 90 %.
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Als Metallgarn kommen grundsätzlich alle Arten von Garnen in Betracht. Besonders bevorzugt handelt es sich hierbei um einen Metalldraht, wobei aber auch Ausgestaltungen mit Litzen oder Zwirnen denkbar sind, die jeweils aus einer Vielzahl einzelner Metalldrähte gebildet sind. Unter einem Draht ist in diesem Zusammenhang ein schnurförmiges Objekt zu verstehen, das nicht aus einzelnen Unterelementen zusammengesetzt ist und daher einen einzelnen begrenzten Querschnitt aufweist. Der Draht weist beispielsweise ein rechteckiges oder rundes Querschnittsprofil auf.
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Die aus Metallgarn gebildeten Abstandsfäden weisen üblicherweise einen Durchmesser zwischen 0,03 und 0,3 mm, insbesondere zwischen 0,05 und 0,1 mm auf. Bei einem solchen Durchmesserbereich ist einerseits gewährleistet, dass im Rahmen üblicher Materialien eine ausreichende thermische und/oder elektrische Leitung erfolgen kann und dass zum anderen die z. B. im Rahmen der Maschenbildung bei einem Abstandsgewirke entstehenden Umbiegungen des Metallgarns nicht zu einem Bruch des Materials führen. Bevorzugt ist als Material für das Metallgarn Kupfer oder eine Kupferlegierung vorgesehen, wobei sich insbesondere Messing als besonders vorteilhaft erwiesen hat. Bei Messing handelt es sich um eine Kupferlegierung bestehend aus Kupfer und Zink, wobei der Gewichtsanteil von Zink bis zu 40 % betragen kann.
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In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind neben den Abstandsfäden aus Metallgarn auch Abstandsfäden aus einem nicht-metallischen Material vorgesehen. Diese Abstandsfäden bilden einen zweiten Teil der Abstandsfäden, wobei vorzugsweise der zweite Teil der Abstandsfäden aus einem Monofilament aus Kunststoff ausgebildet ist. Es liegt aber auch im Rahmen der Erfindung, dass anstelle eines Monofilaments ein Multifilamentgarn aus Kunststoff verwendet wird, welches im Vergleich zu einem Monofilament mit gleicher Feinheit deutlich weicher und beweglicher ist. Anstelle von Kunststoff können auch Garne, z. B. als Mono- oder Multifilamente, aus Glas, Karbon, Basalt oder Naturfasern in Betracht gezogen werden.
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Durch die Einbindung von Abstandsfäden aus einem nicht-metallischen Material wird dem Abstandstextil ein höheres Maß an Elastizität verliehen, als dies bei einem ausschließlichen Einsatz von Abstandsfäden aus Metallgarn der Fall wäre. Wird beispielsweise von außen Druck auf die Textillagen ausgeübt, so führt dies zu einem Verbiegen der Abstandsfäden. Aufgrund der leichten plastischen Verformbarkeit von Metall, hätte dies in der Regel eine dauerhafte plastische Verformung des Abstandstextils zur Konsequenz. Der Einsatz von zusätzlichen Abstandsfäden aus einem nicht-metallischen Material kann dies zu einem gewissen Maße verhindern.
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Darüber hinaus kann über das Verhältnis der Abstandsfäden aus Metallgarn zu den Abstandsfäden aus einem nicht-metallischen Material auch die elektrische und/oder die thermische Leitfähigkeit des Abstandstextils gezielt eingestellt werden. Bevorzugt liegt das Verhältnis der Anzahl von Abstandsfäden aus Metallgarn zu der Anzahl von Abstandsfäden aus einem nicht-metallischen Material zwischen 1:5 und 5:1, vorzugsweise zwischen 1:2 und 2:1. Derartige Verhältnisse sind bei einem beispielsweise gewirkten Abstandstextil besonders einfach einzustellen, wenn für die Bildung der Abstandsfäden zwei Legeschienen verwendet werden. Diese Legeschienen beinhalten eine Vielzahl von Fadenlegern, die üblicherweise als Lochnadeln ausgebildet sind. Eine erste Legeschiene ist hierbei für die Abstandsfäden aus Metallgarn und eine zweite Legeschiene für die Abstandsfäden aus einem nicht-metallischen Material vorgesehen. Ein Verhältnis von 1:1 kann dann z. B. dadurch erzielt werden, indem alle Fadengeber der beiden Legeschienen mit einem entsprechenden Abstandsfaden belegt sind. Bei einem Verhältnis von 2:1 sind dann entsprechend die Fadengeber der Legeschiene für die Abstandsfäden aus Metallgarn vollständig belegt, während bei der Legeschiene für die Abstandsfäden aus einem nicht-metallischen Material nur jeder zweite Fadengeber belegt ist. Aufgrund der zwei Legeschienen wird auch von einem 2-Faden-System zur Bildung der Abstandsfäden gesprochen.
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Zur Bildung der Textillagen kann bei einem Abstandsgewirke je nach gewähltem Wirkmuster jeweils ein 1-Faden- oder 2-Faden-System vorgesehen sein. Hierbei sind dann entsprechend für jede Textillage entweder eine oder zwei Legeschienen mit einem Faden aus einem nicht-metallischen Material belegt. Für das erfindungsgemäße Abstandstextil reicht es grundsätzlich aus, wenn nur eine Legeschiene pro Textillage verwendet wird, wobei aber durch die Einbindung eines zweiten Fadens in einer zweiten Legeschiene die Struktur der Textillagen im Hinblick auf die erforderlichen Festigkeits- oder Dehnungswerte beeinflusst werden kann. Dies gilt auch entsprechend für die Belegung der Legeschienen für die Textillagen. Insgesamt lässt sich das Abstandstextil somit üblicherweise in einem 4-Faden, 5- Faden oder 6-Faden-System herstellen, wobei auch Fadensysteme darüber hinaus möglich sind.
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Als Material für die Abstandsfäden und die Fäden der Textillage ist als Kunststoff vorzugsweise Polyethylenterephthalat (PET) vorgesehen, wobei aber auch andere Kunststoffe z. B. Polyolefine, Polyamid oder dergleichen eingesetzt werden. Die Feinheit der Abstandsfäden aus Kunststoff beträgt zwischen 20 dtex und 950 dtex, bevorzugt zwischen 40 dtex und 240 dtex. Die die Textillagen bildenden Maschenfäden weisen hingegen eine Feinheit im Bereich von 20 dtex bis 180 dtex, vorzugsweise im Bereich von 30 dtex bis 80 dtex auf.
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Ein Wert von 950 dtex entspricht hierbei für Polyethylenterephthalat als Material einem Durchmesser von in etwa 0,3 mm. Bei der Verwendung von Abstandsfäden mit einem solchen Feinheitsgrad entspricht der Durchmesser des zweiten Teils der Abstandsfäden in etwa dem maximalen Durchmesser des Metalldrahtes. Darüber hinaus können der Durchmesser der Abstandsfäden aus Metallgarn und der Durchmesser der Abstandsfäden aus einem nicht-metallischen Material auch voneinander abweichen. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn im Vergleich zu der Anzahl der Abstandsfäden aus einem nicht-metallischen Material eine Vielzahl von Abstandsfäden aus Metallgarn verwendet wird. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass durch die Verwendung entsprechend dünnerer Metallgarne weiterhin eine ausreichende elastische Rückstellkraft durch die Abstandsfäden aus einem nicht-metallischen Material auf das Abstandstextil ausgeübt wird.
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Die Dicke der Abstandsfäden kann auch das Ergebnis einer Optimierung sein. So wird es beispielsweise mit steigender Dicke der Metallgarne schwieriger, diese mit üblichen Maschinen zu verarbeiten. Außerdem werden die Rückstellkräfte der Abstandsfäden aus einem nicht-metallischen Material mit abnehmendem Durchmesser geringer.
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Umgekehrt ist es aber auch möglich, dass die Abstandsfäden aus einem nicht-metallischen Material im Vergleich zu den Abstandsfäden aus Metallgarn dünner ausgeführt sind. Dies dient üblicherweise dazu, die thermische und/oder elektrische Leitfähigkeit des Abstandstextils einzustellen. Neben dem Verhältnis aus der Anzahl der Abstandsfäden aus Metallgarn zu der Anzahl der Abstandsfäden aus einem nicht-metallischen Material stellt somit die Dicke bzw. die Feinheit der einzelnen Abstandsfäden zueinander eine wichtige Größe dar, über die die elektrische und/oder die thermische Leitfähigkeit eingestellt werden kann.
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Das Metallgarn kann grundsätzlich ohne eine weitere Behandlung oder Modifikation unmittelbar für die Abstandsfäden verwendet werden. In einer bevorzugten Weiterbildung weisen die Abstandsfäden aus Metall jedoch eine Deckschicht auf, die das Metallgarn umschließt und vorzugsweise aus einem thermisch und/oder elektrisch leitenden Material gebildet ist. Hierdurch kann bei einer im Wesentlichen aus Kupfer bestehenden Umwicklung beispielsweise ein langfristiger Korrosionsschutz erreicht werden, wobei gleichzeitig die thermische und/oder die elektrische Leitfähigkeit nicht wesentlich beeinflusst wird. Zinn hat sich in diesem Zusammenhang als besonders vorteilhaft für die Deckschicht erwiesen.
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Grundsätzlich liegt es aber auch im Rahmen der Erfindung, dass elektrisch bzw. thermisch nicht-leitende oder nur schlecht-leitende Materialien als Deckschichten eingesetzt werden, solange weiterhin ein wirksamer Korrosionsschutz gewährleistet werden kann.
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Neben einer Beschichtung hat sich insbesondere eine Lackierung als besonders vorteilhaft erwiesen, da eine solche ohne hohen Kostenaufwand vorgenommen werden kann. Mit Hilfe einer Deckschicht lassen sich darüber hinaus bei einer geeigneten Materialauswahl auch die Laufeigenschaften des Metallgarns während des Herstellungsprozesses z. B. in einer Wirkmaschine verbessern.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung erläutert. Es zeigen:
- 1 ein erfindungsgemäßes Abstandstextil in Form eines Abstandsgewirkes,
- 2 eine Detailansicht des Abstandsgewirkes gemäß der 1,
- 3A bis 3D das erfindungsgemäße Abstandsgewirkes in einem Querschnitt mit unterschiedlichen Legearten von Abstandsfäden.
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Die 1 zeigt ein Abstandstextil in Form eines Abstandsgewirkes mit zwei Textillagen 1 und mit die Textillagen 1 verbindenden Abstandsfäden 2a, 2b. Bereits aus der 1 und insbesondere der Detailansicht der 2 ist ersichtlich, dass die Abstandsfäden 2a, 2b unterschiedlich ausgestaltet sind. Ein erster Teil der Abstandsfäden 2a ist aus einem Metallgarn gebildet, wobei vorliegend ein Metalldraht aus Messing zum Einsatz kommt. Grundsätzlich ist die Erfindung auf eine solche Ausgestaltungsform jedoch nicht beschränkt. So können insbesondere auch Metallzwirne oder auch Metalllitzen zum Einsatz kommen. Darüber hinaus ist als Material sowohl Kupfer als auch verschiedenste Arten von Kupferlegierungen einsetzbar.
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Ein zweiter Teil der Abstandsfäden 2b ist nicht aus Metallgarn, sondern aus einem Monofilament aus Kunststoff gebildet. Im Gegensatz zu Metallgarn bewirken Monofilamente aus Kunststoff infolge einer Durchbiegung sehr viel höhere Rückstellkräfte, so dass das Abstandstextil im Gegensatz zu einer Ausgestaltung nur mit Abstandsfäden aus Metall 2a ein deutlich elastischeres Verhalten des Abstandsgewirkes erzielt wird. Als Kunststoff wird üblicherweise Polyethylenterephthalat (PET) verwendet, wobei aber auch andere typische Materialien, wie verschiedene Polyolefine, Polyamid und dergleichen in Betracht kommen.
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Auch die in der 2 gezeigten Maschenfäden 3, über die die Textillagen 1 gebildet werden, bestehen ausschließlich aus Kunststoff, wobei bei den Materialien auf die gleichen Materialien zurückgegriffen werden kann wie auch für die Abstandsfäden aus Kunststoff 2b.
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Vorübergehend sind demnach auch die Textillagen 1 aus Polyethylenterephthalat gebildet. Erfindungsgemäß wird das Metallgarn daher nur für die Abstandsfäden 2a verwendet, so dass in Dickenrichtung des Abstandsgewirkes bzw. in Richtung der Textillagen 1 zueinander eine hohe thermische und/oder elektrische Leitfähigkeit erzeugt wird. Die flächenmäßige Ausbildung der Textillagen 1 ausschließlich aus Maschenfäden aus Kunststoff bewirkt hingegen nahezu eine thermisches und/oder elektrische Isolierung in Querrichtung.
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Wenngleich die Anzahl der Abstandsfäden aus Metallgarn 2a im Verhältnis zu allen Abstands- und Maschenfäden zusammengenommen vergleichsweise gering ist, so bestimmen diese durch ihre hohe Dichte maßgeblich das Gesamtgewicht des Abstandsgewirkes. Das in den 1 und 2 gezeigte Abstandsgewirke hat beispielsweise einen Anteil an Abstandsfäden aus Metallgarn 2a, bei dem das Gewicht aller aus Metallgarn gebildeter Abstandsfäden 2a in Bezug auf das Gesamtgewicht des Abstandsgewirkes bei 90 % liegt.
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Das Gewicht des Abstandsgewirkes kann dabei einerseits über die Anzahl und andererseits über die Dicke der Abstandsfäden aus Metallgarn 2a bestimmt werden. Bei der in der 2 gezeigten Ausgestaltung weisen die als Metallgarn verwendeten Metalldrähte einen Durchmesser von 0,2 mm auf. Die Feinheit des Monofilaments aus Kunststoff für die Abstandsfäden aus Kunststoff 2b beträgt 240 dtex. Die Maschenfäden 3 der Textillagen 1 weisen eine Feinheit von 76 dtex auf. Bei diesen Zahlen handelt es sich jedoch lediglich um exemplarische Beispiele, so ist es beispielweise auch möglich, den Durchmesser der Metallgarne zu verringern und gleichzeitig die Feinheit der Maschenfäden 3 und/oder Abstandsfäden aus Kunststoff 2b zu erhöhen, wobei dann der Gewichtsanteil des Metallgarns insgesamt abnimmt.
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Wie bereits zuvor erwähnt, kann die elektrische und/oder thermische Leitfähigkeit und auch das elastische Verhalten des Abstandstextils über das Verhältnis der Abstandsfäden aus Metallgarn 2a zu den Abstandsfäden aus Kunststoff 2b gezielt eingestellt werden. Dies ist bei einem Wirkprozess dadurch möglich, dass für den Abstandsfaden aus Metallgarn 2a und für den Abstandsfaden aus Kunststoff 2b zwei unterschiedliche Legeschienen verwendet werden. Diese Legeschienen verfügen über eine Vielzahl nebeneinander angeordneter Fadengeber, wobei jeder Fadengeber einen einzelnen Faden führt. Es ist daher möglich, nicht jeden Fadengeber mit einem Faden zu belegen, so kann beispielsweise nur an jedem zweiten ein Faden vorgesehen sein. Ein Verhältnis der Abstandsfäden aus Metallgarn 2a zu den Abstandsfäden aus Kunststoff 2b von 1:1 wird beispielsweise dadurch erreicht, dass jeder Fadengeber der beiden Legeschienen mit einem entsprechenden Metallgarn oder Monofilament aus Polyethylenterephthalat belegt ist. Eine solche Ausgestaltung ist in der 3A exemplarisch gezeigt. Alternativ ist es auch bei gleichbleibendem Verhältnis möglich, dass sowohl bei der Legeschienen für die Abstandsfäden aus Metallgarn 2a als auch bei der Legeschiene für die Abstandsfäden aus Kunststoff 2b abwechselnd nur jeder zweite Fadengeber belegt ist, so dass die einzelnen Abstandsfäden 2a, 2b abwechselnd in einem Abstand zueinander angeordnet sind.
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Die 3B bis 3D zeigen davon abweichende Ausgestaltungsformen. So ist beispielsweise bei dem in der 3B gezeigten Abstandsgewirkes nur jeder zweite Fadengeber mit einem Abstandsfaden aus Kunststoff 2b belegt, während die Fadengeber der Legechiene für die Abstandsfäden aus Metallgarn 2a vollständig belegt sind.
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Eine diesbezüglich umgekehrte Belegung ist in der 3C aufgezeigt, wobei hier nur jeder zweite Fadengeber mit einem Metallgarn belegt ist.
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Gemäß 3D handelt es sich um eine Ausgestaltung, bei der zwar beide Legeschiene für die Abstandsfäden 3a, 3b vollständig belegt sind. Allerdings ist die Dicke des verwendeten Metallgarns für die Abstandsfäden aus Metall 2a deutlich größer als die Dicke der Abstandsfäden aus Kunststoff 2b, so dass im Hinblick auf das Gewicht ein ähnlicher Effekt erzielt wird, wie bei einer zahlenmäßigen Reduzierung der Abstandsfäden aus Kunststoff 2b gemäß 3B.
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Die exemplarisch für ein Abstandsgewirke gezeigten Legemuster sind grundsätzlich auch für andere Abstandstextilien einsetzbar und nicht auf Abstandsgewirke beschränkt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 9016062 U1 [0003]
- WO 2012/139142 A1 [0004]
- DE 19903070 A1 [0005]
- DE 102008034937 A1 [0005]
- DE 102009013250 B3 [0005]
- DE 102015114778 A1 [0006, 0007]
- DE 102006038612 A1 [0007]