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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von textilen Flächen, diese
enthaltend elektrische Heizleiter, wobei das textile Material aus
einem Abstandsgewirke besteht, gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs
1, sowie ein textiles Flächengebilde
mit Heizleitern.
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Aus
der deutschen Offenlegungsschrift
DE 100 61 430 A1 ist eine fluiddurchströmte Innenraumverkleidung
einer Fahrzeugkarosserie vorbekannt, wobei diese Verkleidung als
ein Abstandsgewirk ausgebildet ist.
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Das
dortige Abstandsgewirk kann in einer Ausführungsform mit festen Heiz- und/oder Kühlleitern
versehen sein, wobei konkret auf elektrische Heizdrähte verwiesen
wird. Diese Heizdrähte
sollen als feste Heizleiter eingebracht werden.
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Die
vorbekannte Innenraumverkleidung aus einem Abstandsgewirk, die notwendigerweise
eine gewisse Starrheit aufweist, besitzt keine Eigenschaften, die
mit einem textilen Flächengebilde
vergleichbar wären,
so daß sich
die Anwendung eines derartigen Materials eben auf die beschriebene
Nutzung zur Auskleidung von Fahrzeugkarosserien beschränkt. Feste,
elektrische Leiter sind darüber
hinaus nicht mit aus der Textilverarbeitung bekannten Technologien einbringbar.
Außerdem
kann ein solches Gebilde mit festen Heizleitern nicht ohne weiteres
wie eine Textilie behandelt, insbesondere gereinigt werden.
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Bei
dem Abstandsgewirke zur Aufpolsterung, z.B. von Fahrzeuglenkrädern oder
Fahrzeugsitzen gemäß
DE 199 03 070 A1 wird
von zwei parallelen Gewirkelagen ausgegangen, die über Abstandsfäden miteinander
verbunden sind, wobei eine der Gewirkelagen eine höhere Durchlässigkeit
für Luft und
die andere Gewirkelage eine entsprechend geringere Durchlässigkeit
aufweist. In der Gewirkelage mit der höheren Durchlässigkeit
ist weiterhin ein Raster von Durchbrüchen oder Schlitzen vorgesehen.
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Derartige
Gewirke sind auf Wirk- und Raschelmaschinen, mit denen Abstandsgewirke
hergestellt werden können,
realisierbar. Nach der
DE
199 03 070 A1 sind mindestens in eine der Gewirkelagen Leiterfäden eingewirkt,
die miteinander leitend verbunden sind. Als geeignete Leiterfäden werden
Kupferdrähte
mit einem Durchmesser von 0,5 bis 0,8mm beschrieben. Mit diesem
Wirkvorgang entsteht dann das fertige Produkt, wobei die erwähnten Leiterfäden bevorzugt
in der Gewirkelage mit der geringeren Luftdurchlässigkeit eingearbeitet werden.
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Das
Einbringen von metallischen Leiterfäden ist zwar prinzipiell in
den Wirkvorgang integrierbar, jedoch ergeben sich dieselben Nachteile
bei einer späteren
Behandlung des so erhaltenen Abstandsgewirkes. Letztendlich ist
durch die Wirktechnik der Freiheitsgrad bezüglich der Verlegung der elektrischen Leiterfäden eingeschränkt, so
daß diese
kostengünstig
nur bei großen
Flächenmaterialien
anwendbar ist.
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Die
DE 42 39 068 C2 wiederum
betrifft ebenfalls ein Abstandsgewirke zur Aufpolsterung von Fahrzeugsitzen,
welches zwei parallele Gewirkelagen besitzt, die über Abstandsfäden miteinander
verbunden sind. Auch bei dieser Lösung besitzt eine der Gewirkelagen
eingewirkte metallische Leiterfäden, die
miteinander leitend verbunden sind und zumindest einen Anschlußpunkt zur
Verbindung mit einer elektrischen Spannungsquelle aufweisen. Die
Leiterfäden,
z.B. aus Kupferdraht sind mit einem parallel zum Anschlußleiter
verlaufenden Masseleiter verbunden, der wiederum in Kontakt mit
der elektrischen Fahrzeugmasse steht. Leiterfäden und Anschlußleiter
bzw. der Masseleiter besitzen eine Isolierung, die an den gegenseitigen
Verbindungsstellen unterbrochen, insbesondere aufgeschmolzen ist.
Diese Kontaktierungstechnologie ist sehr aufwendig und setzt entsprechende
Werkzeuge bzw. Technik voraus.
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Die
Beschreibungseinleitung der
DE
42 39 068 C2 weist noch auf einen Stand der Technik hin, der
Fahrzeugsitze mit einer Sitzheizung betrifft, wobei dort Abstandsgewirke
ein Netz oder ein Gitter von untereinander leitend verbundenen Heizdrähten auf der
Rückseite
besitzen. Die Rückseite
des Abstandsgewirkes ist mit dem vorerwähnten Netz oder Gitter verklebt.
Dieses Verkleben ist kostenintensiv, wobei das Klebemittel die notwendige
mechanische und Temperatur-Beständigkeit
für das
doch sehr hoch belastete Sitzmaterial aufweisen muß. Das vorgefertigte
Netz oder Gitter von untereinander leitend verbundenen Heizdrähten, die
keine textilen Eigenschaften besitzen, und welches mit dem textilen
Abstandsgewirke verbunden wird, führt zu einer nicht vorteilhaften
Materialkombination Metall/Textil, die eine Anwendung eben auf bestimmte
Fälle,
insbesondere Fahrzeugsitze oder dergleichen einschränkt.
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Bei
dem Flächenheizelement
und dem zugehörigen
Verfahren zu seiner Herstellung gemäß
DE 41 36 425 A1 wird von
im wesentlichen parallel angeordneten Heizdrähten ausgegangen, die an ihren
Enden und/oder Umlenkstellen mit Stromzuführungsleitern elektrisch verbunden
sind und die in ein textiles Grundmaterial eingebettet werden. Um
eine gleichmäßige Erhitzung
der gesamten Heizelementefläche bei
gleichzeitiger Erhöhung
der Flexibilität
zu erreichen, werden die Heizleiter als Schußfäden sinusförmig über Maschenfäden eines
gewirkten Grundmaterials verlaufend und zumindest an den Maxima
der Amplituden in die Maschen des textilen Grundmaterials eingebunden.
Die Stromzuführungsleiter
sind als Kontaktleiste an den sich gegenüberliegenden Rapportkanten
rechtwinklig zur Sinusachse angeordnet und es ist jeder Heizleiter
mit jedem Kontaktleiter elektrisch leitend verbunden.
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Auch
bei diesem Verfahren wird von einem metallischen Heizdraht ausgegangen,
der im Teilschußverfahren
in die Maschen eines textilen Gewirkes einzulegen ist, wobei der
Heizleiter über
eine gesonderte Legeschiene in Sinusform mit größerer oder kleinerer Amplitude
geführt
wird.
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Eine
Heizvorrichtung, die aus biegsamen Heizschnüren netzartig gewirkt ist,
wobei die Heizschnüre
ihrerseits aus miteinander verwobenen oder umeinander gewundenen
elektrischen Heizdrähten und
nichtleitenden Fasern bestehen, ist aus der
DE 34 16 596 A1 bekannt.
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Das
deutsche Gebrauchsmuster
DE
299 01 225 U1 zeigt ein Abstandsgewirke zur Aufpolsterung von
Fahrzeugsitzen, wobei auch dort zumindest in einer Gewirkelage Leiterdrähte zu Heizzwecken
eingearbeitet sind. Als günstige
Ausgestaltung wird dort herausgestellt, daß zumindest ein Schlauch im
Raum zwischen den Gewirkelagen mit einem mäanderförmigen Verlauf ähnlich einem
Schußfaden
eingearbeitet ist. Auf diese Weise sollen zusätzlich Möglichkeiten zur Temperierung
der Polsterauflage zum Zweck der Beheizung, aber auch zur zusätzlichen
Kühlung geschaffen
werden. Den vorstehend geschilderten Lösungen ist der Nachteil gemein,
dass als Heizleiter metallische Drähte verwendet werden, die z.B.
beim Einsatz in der Medizin gefährlich
und unerwünscht sind.
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Aus
der deutschen Offenlegungsschrift
DE 196 12 225 A1 ist ein Gewebe oder Gewirke,
bestehend aus mehreren, miteinander verwobenen oder gewirkten Fäden vorbekannt,
wobei einzelne leitfähige
Fäden in
einem Wiederholungsmuster im Gewebe oder Gewirke vorhanden sind.
Konkret wird dort auf die Ausbildung leitfähiger Fäden orientiert, wobei jeweils
zu einem Faden zusammengedrehte Filamente eine leitfähige, mittels
Plasmabeschichtung aufgebrachte Schicht besitzen. Aus derartigen
Fäden hergestellte
Gewebe oder Gewirke sollen speziell im Bereich der Medizintechnik
oder unter Reinraumbedingungen angewendet werden.
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Aus
dem Vorgenannten ist es Aufgabe der Erfindung, ein weiterentwickeltes
Verfahren zur Herstellung von textilen Flächen, diese enthaltend elektrische
Heizleiter, anzugeben, wobei das textile Material aus einem Abstandsgewirke
besteht. Bei dem zu schaffenden Verfahren soll die Möglichkeit
bestehen, Flächenmaterialien
zu erzeugen, die insgesamt durchgehend textile Eigenschaften besitzen,
und welche übliche
textile Behandlungs-, insbesondere Reinigungsverfahren durchlaufen
können.
Die Eigenschaften des textilen Flächenmaterials sollen von der Haptik
her nicht erkennen lassen, daß das
betreffende Material Heizleiter aufweist.
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Eine
Teilaufgabe der Erfindung besteht darin, auch bei großflächigen,
vorgefertigten Materialien im Nachhinein Abschnitte oder Teilbereiche
mit der Möglichkeit
zu versehen, Heizenergie bereitzustellen. Letztendlich muß das Verfahren
sicherstellen, daß ein-
oder aufgebrachte elektrische Heizleiter weitgehend vor Beschädigung geschützt sind
und ungeachtet dessen eine optimale Übertragung der Wärmeenergie
zu den Oberflächen
des Materials möglich
ist.
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Die
Lösung
der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit einem Verfahren nach den Merkmalen
der Ansprüche
1 bis 5.
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Demnach
wird erfindungsgemäß bei dem Verfahren
zur Herstellung von textilen Flächen
davon ausgegangen, als in oder auf das Abstandsgewirke ein- oder
aufgebrachte Heizleiter leitfähige
oder mit einer leitfähigen
Beschichtung versehene textile Garne zu verwenden. Es kommen also
hier nicht die üblichen
Heizdrähte
metallischen Charakters zum Einsatz, wie dies beim Stand der Technik
der Fall ist.
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Die
leitfähigen
textilen Garne werden während
des Wirkprozesses bei der Erstellung des Abstandsgewirkes mittels
Doppelraschelmaschine in die zwischen den Gewirkeflächen befindliche
Polfadenzone eingebracht und durch die Polfäden sicher gehalten und fixiert.
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Die
leitfähigen
textilen Garne sind hier als Stehschuß eingebracht.
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Zur
Fixierung der eingebrachten leitfähigen Garne kann an einer vorgegebenen
Anzahl von Reihen ein Fadenversatz eingestellt werden. Dieser Versatz
kann zur Ausbildung von Schlingen oder Mäander vorgegeben werden, wobei
hier gleichzeitig eine Fadenreserve bei möglicher Dehnung des textilen Materials
erhalten wird.
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Bevorzugt
sind die leitfähigen
Garne parallel zur Wirkrichtung zwischen den Gewirkeflächen angeordnet.
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In
einer Ausgestaltung werden die textilen leitfähigen Garne mittels Fadenführer zugeführt, welcher
an einer versatzbewegungsfreien Legeschiene angeordnet ist. Die
Legeschiene wird lediglich in eine Durchschwingbewegung versetzt,
so daß eine
Vermaschung der leitfähigen
Garne mit den Gewirkeflächen
wirksam verhinderbar ist.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung werden die leitfähigen Garne
durch Sticken mit mindestens einer der Gewirkeoberflächen verbunden.
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Hierdurch
besteht die Möglichkeit,
je nach Anforderung eine freie Verlegung der leitfähigen Garne
auf die Fläche
vorzunehmen. Bei der Sticktechnik sind eventuell auftretende Fehler,
z.B. Fadenbrüche des
Ober- oder Unterfadens, sofort erkennbar und können von der Maschinenbedienung
behoben und anschließend
im selben Arbeitsgang nachgestickt werden, so daß eine hohe Qualität bei der
Erzeugung der Heizstruktur erreichbar ist.
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Die
zur Kontaktierung notwendige Leiterbahn kann ebenfalls durch Sticken
aufgebracht werden, wobei erfindungsgemäß der Kontaktierungsdruck über den
Stickfaden erzeugt wird.
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Bei
der durch Sticken in die Gewirkeflächen eingebrachten leitfähigen Struktur
besteht die Möglichkeit,
den spezifischen Widerstand der aufgestickten leitfähigen Garne
unterschiedlich auszugestalten.
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Weiterhin
können
die aufgestickten leitfähigen
Garne oder die gesamte Oberfläche
eine Schutzbeschichtung erhalten.
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Eine
ergänzende
Ausführungsform
der Erfindung geht davon aus, ein Gewebe, Gewirke oder Gestrick
zu erzeugen, das aus leitfähigen,
textilen Garnen besteht. Dieses vorfertigbare Gebilde wird dann auf
ein ebenfalls vorfertigbares Abstandsgewirke kaschiert.
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Das
leitfähige
Gewebe, Gewirke oder Gestrick kann entsprechend kundenspezifischen
Wünschen
ausgeführt
und auf eine jeweils optimierte Abstandsgewirkefläche mit
entsprechend vorgegebenen Flexibilitäts-, Wärme- und/oder Feuchtigkeits-Transport-Eigenschaften
kaschiert werden.
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Das
erhaltene Flächenmaterial
wird nach dem Konfektionieren mit einer elektrischen Anschlußkontaktierung
versehen. Diese Anschlußkontaktierung
ist durch Säumen
oder Nähen
unter Nutzung leitfähiger
Bänder
in einfacher Weise realisierbar.
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Auch
besteht die Möglichkeit,
die Anschlußkontaktierung
mittels Punktkontaktierung, beispielsweise über leitfähige Druckknöpfe, auszubilden.
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Die
Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen und unter
Zuhilfenahme von Figuren näher
erläutert
werden.
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Hierbei
zeigen:
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1 ein
Abstandsgewirke im Längsschnitt mit
im Polfadensystem befindlichen leitfähigen textilen Garnen;
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2 eine
Querschnittsdarstellung gemäß 1 mit
wiederum erkennbaren, im Polfadensystem eingebundenen leitfähigen textilen
Garnen;
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3 den
Einlauf der leitfähigen
textilen Garnen, wobei als Fadenspeicher für diese ein nicht dargestellter,
separater Kettbaum dient;
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4 eine
Querschnittsdarstellung eines Kaschierverbunds aus Abstandsgewirke
und einem Gewirke, hergestellt aus leitfähigen textilen Garnen;
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5 eine
Draufsicht des textilen Flächengebildes
gemäß 4 mit
erkennbarem Kontaktierungsband sowie Anschlußkabel;
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6 eine
Draufsicht eines textilen Flächengebildes
mit aufgestickten, leitfähigen
textilen Garnen und Kontaktierungs-Parallelschaltung;
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7 eine ähnliche
Darstellung wie in 6, jedoch mit Kontaktierungs-Reihenschaltung, angepasst
an die Schnittkontur des Produktes und
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8 eine
Punktkontaktierung, insbesondere geeignet für den Kaschierverbund.
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Gemäß Ausführungsbeispiel
bestehen verschiedene Möglichkeiten
der Herstellung von textilen Flächen
auf der Basis von Abstandsgewirken mit textilen Heizleitern, wobei
diese Heizleiter bevorzugt metallbeschichtete Garnmaterialien darstellen.
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Bei
einer ersten Ausführungsform
werden während
des Wirkprozesses an einer Doppelraschelmaschine in einem Arbeitsgang
textile Heizfäden zwischen
die Gewirkeflächen
in den Bereich der Polfadenzone eingebracht.
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Bei
einer zweiten Ausführungsform
werden die textilen Heizfäden
oder aber auch Heizbänder durch
Aufsticken auf mindestens eine der Oberflächen des Abstandsgewirkes angeordnet.
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Bei
einer dritten Ausführungsform
werden die textilen Heizfäden
zu einem Gewirke oder Gestrick geformt, welches dann durch eine
Kaschierung auf das Abstandsgewirke aufgebracht wird.
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Es
liegt im Sinne der Erfindung, auch eine Kombination der vorgestellten
Verfahren vorzunehmen, beispielsweise derart, daß zum einen textile Heizfäden in den
Bereich der Polfadenzone eingebracht werden und zusätzlich ein
Besticken mit textilen Heizfadenmaterialien erfolgt.
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Ebenso
kann aber auch ein Abstandsgewirke mit in der Polfadenzone befindlichen
textilen Heizfäden
ergänzend
mit einem textilen Heizfadengewirke oder -gestrick ein- oder beidseitig
kaschiert werden.
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Bei
dem Verfahren nach dem ersten Ausführungsbeispiel kann das Einlaufen
bzw. Einbringen der textilen Heizfäden über die gesamte Arbeitsbreite oder
nur über
einen Teil der Arbeitsbreite mit einer beliebigen Anzahl von textilen
Heizfäden
realisiert werden.
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Die
Führung
der Heizfäden
geschieht durch Fadenführer,
die in ihrer Feinheit dem textilen Material angepaßt sind.
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Die
Fadenführer
sind dabei an einer Legeschiene angeordnet, die ohne eine Versatzbewegung arbeitet.
Auf diese Weise ist sichergestellt, daß keine Vermaschung der Heizfäden/Heizgarne
in den Gewirkeflächen
erfolgt. Die Legeschiene führt
also nur eine Durchschwingbewegung aus.
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Die
Heizfäden
werden bei dieser Ausführungsform
als Stehschuß eingebracht
und sind durch die im Abstandsgewirke befindlichen Polfäden in ihrer
räumlichen
Anordnung bzw. Lage fixiert.
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Als
zusätzliche
Möglichkeit
zur Fixierung der textilen Heizfäden
innerhalb des Polfadenbereichs kann nach einer beliebigen Anzahl
von Reihen ein Versatz der textilen Heizfäden erfolgen, d.h. es findet eine
Versatzlegung zur Bildung von Schlingen, wie in 1 dargestellt,
statt.
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Diese
Schlingenlegung bildet darüber
hinaus eine Fadenreserve für
den textilen Heizfaden, die eine Längsdehnung des Textils ohne
Zerreißen
der Heizfäden
ermöglicht.
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Wie 1 zeigt,
liegen die Heizfäden
parallel zur Arbeits-(Wirk)-Richtung zwischen den Gewirkeflächen.
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Der
Abstand der Heizfäden/Heizgarne,
respektive die Fadendichte kann durch die Anordnung der Fadenführer variiert
werden.
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Die
Breite des Abstandsgewirkes, d.h. die Arbeitsbreite ist frei wählbar. Dies
erlaubt eine Fertigung von größenangepaßten Modulen.
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Nach
dem Ablängen
erfolgt eine Kontaktierung der textilen Heizfäden in der Weise, daß sich eine
Parallelschaltung ergibt.
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Durch
die vorhandenen Oberflächen
des Abstandsgewirkes ist der im Inneren befindliche Heizfaden vor äußeren Einflüssen, wie
z.B. mechanische Beanspruchung oder Berührung, geschützt.
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2 zeigt
den Querschnitt des in 1 dargestellten, oben beschriebenen
Abstandsgewirkes.
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Mit
Hilfe der 3 ist der Einlauf der Heizfäden erläutert, wobei
als Fadenspeicher für
diese ein separater Kettbaum dient.
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Das
Verfahren nach dem zweiten Ausführungsbeispiel
zeichnet sich dadurch aus, daß die
Verbindung von textilen Heizfäden
und Abstandsgewirke durch Aufsticken erfolgt.
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Die
Legung des textilen Heizfadens kann hierbei in beliebiger Form und
Anordnung auf Kundenwunsch geschehen, so daß alle Konturen stickbar sind.
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Als
aufzustickendes Material können
metallbeschichtete Garne und Fadenstrukturen, welche metallbeschichtete
Fäden als
Grundmaterial enthalten, wie z.B. Biesen, zur Anwendung kommen.
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Die
Kontaktierung der aufgestickten Fäden kann eine Parallelschaltung
ermöglichen,
ebenso aber auch eine Reihenschaltung.
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Die
Kontaktierung bei einer Parallelschaltung erfolgt beispielsweise
in der Art, daß ein
weiterer elektrisch leitender Faden ohne Isolierung bogenförmig, wie
in 6 dargestellt, oder geradlinig über die Umkehrschleifen
der Heizleiter aufgestickt wird.
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Erfindungsgemäß wird der
Anpreßdruck
zum Verbinden der Fäden
durch den Stickfaden selbst hervorgerufen respektive erzeugt.
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Der
Widerstand der textilen Heizfäden
ist variabel, da ohne weiteres ein Wechsel des Stickgutes erfolgen
kann.
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6 zeigt
eine Ausführungsform
für das Stickverfahren
mit parallel geschalteten Heizfäden, wobei 7 eine ähnliche
Ausführungsform,
jedoch für
eine Reihenschaltung darstellt.
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Zum
Schutz des aufgestickten textilen Heizfadens kann eine Beschichtung
des Abstandsgewirkes auf der Seite vorgenommen werden, auf welcher sich
die Aufstickung befindet.
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Alternativ
hierzu kann als Deckschicht ein weiteres Abstandsgewirke oder ein
anderes textiles Flächengebilde
aufkaschiert werden, um den Heizfaden vor mechanischen Einflüssen, Berührungen und/oder
Beschädigungen
zu schützen.
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Bei
dem dritten Ausführungsbeispiel
wird von einem Verbundsystem, bestehend aus einem Abstandsgewirke
ausgegangen, auf dessen Oberfläche
ein Gewebe, Gewirke oder Gestrick, bestehend aus metallbeschichteten
textilen Garnen, durch ein Klebevlies oder andere geeignete Materialien
aufkaschiert ist.
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Dieser
Verbund kann dann zu jeder beliebigen Form geschnitten, d.h. konfektioniert
werden.
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Das
Abstandsgewirke sowie das aufkaschierte Gewebe, Gewirke oder Gestrick
kann jede beliebige und technisch machbare Bindung besitzen.
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Der
geschaffene Verbund ist in der Lage, beim Anlegen einer elektrischen
Spannung Wärme zu
erzeugen. Um eine Stromzufuhr zu realisieren, besteht die Möglichkeit,
den Verbund entweder punktuell, aber auch flächig zu kontaktieren.
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Die
flächige
Kontaktierung erfolgt bei einer Ausführungsform mit geflochtenen,
gewebten oder in sonstiger Weise hergestellten Bändern aus elektrisch leitfähigen Materialien.
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Diese
Bänder
oder aber auch Kabel werden durch Nähen oder Säumen oder in anderer geeigneter
Weise mit der Oberfläche
des Heizgewirkes verbunden.
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Eine
punktuelle Kontaktierung ist durch Verbinden mit Druckknöpfen oder ähnlichen
Punktkontaktmitteln realisierbar.
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Die
mögliche
Lösbarkeit
der elektrischen Verbindung vom Heiztextil beim Einsatz von Druckknöpfen erleichtert
die Reinigung des textilen Materials sowie die Handhabung beim Einsatz.
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8 zeigt
eine derartige Druckknopf-Punktkontaktierung.
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Zur
Regelung der erzeugten Temperatur können Thermostate oder Temperatursensoren
jeglicher Art in das textile Flächengebilde
integriert werden.
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Die
Messung der Temperatur kann auch direkt über die Widerstandsbestimmung
der metallbeschichteten textilen Heizfäden/Heizgarne vorgenommen werden.
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Das
vorgestellte Verbundmaterial-Heizsystem kann im Niedervoltbereich
arbeiten, so daß zusätzliche
Isoliermaßnahmen
entfallen können.
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Dadurch,
daß insbesondere
der Verbund nach Ausführungsbeispiel
1 und 2 Wasch- und Desinfektionsbehandlungen übersteht, ist selbiges Material
den Anforderungen des Medizinproduktegesetzes entsprechend und daher
prädestiniert
für den Einsatz
in medizinischen Produkten, wie z.B. als Wärmeerhaltungssystem für Langzeitoperationen, um
hier ein Auskühlen
des Patienten zu verhindern und postoperative Probleme zu vermeiden.
Ein besonderer Vorteil der Sticktechnologie besteht darin, daß für eine anwendungsspezifische
Wärmeverteilung
durch eine höhere
oder niedere Dichte von Heizleitern gesorgt werden kann. Selbstverständlich läßt sich
dieses auch durch die Anzahl und die Dichte der textilen Heizfäden pro
Polfadenkombination erreichen.
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Das
Abstandsgewirke führt
hierbei auch zu der vorteilhaften und gewünschten Druckentlastung eines
Patienten, der, z.B. bei einer Operation, auf einer textilen Heizmatte
aus einem solchen Material liegt.
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Ein
weiterer Vorteil der vorgeschlagenen Lösungen des Verbundsystems besteht
in der Unempfindlichkeit gegenüber
aufgebrachter Feuchtigkeit. Eingedrungene Feuchte kann, bedingt
durch die Eigenschaften des Abstandsgewirkes, in relativ kurzer Zeit
wieder aus dem Material entweichen.
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- 1
- textile
Heizfäden
- 2
- Abstandsgewirke
- 3
- vordere
Gewirkefläche
- 4
- hintere
Gewirkefläche
- 5
- Polfadensystem
- 6
- Gewirke
aus metallbeschichteten Fäden
- 7
- Verbindungsschicht
für das
Kaschieren
- 8
- Kontaktierungsband
- 9
- Anschlußkabel
- 10
- Kontaktierungsanschlüsse
- 11
- Druckknopfkontaktierung
- 12
- textiles
Kontaktierungsband