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Die Erfindung betrifft einen Antrieb für den Flügel einer Tür, eines Fensters oder dergleichen, mit einem Gehäuse und einer Kolben-Zylinder-Einheit, deren durch eine Federeinheit beaufschlagter, mit einer Abtriebswelle zusammenwirkender Kolben im Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit unter Ausbildung eines Druckraums und eines Drucklosraums verschiebbar gelagert ist, zwischen denen während einer jeweiligen Schließ- und Öffnungsbewegung des Kolbens Hydraulikmedium überführbar ist.
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Hydraulische Antriebe für Türen oder Fenster sind allgemein bekannt und bewirken das selbstständige Schließen des Tür- bzw. Fensterflügels, wobei im Fall eines Antriebs oder Türschließers für einen Türflügel sowohl die Bewegung des Türblatts in die Türzarge als auch das Einfallen der Schlossfalle des Türschlosses in das Schließblech gewährleistet wird. In dem mit einem Hydraulikmedium gefüllten Gehäuse ist zudem ein mechanischer Energiespeicher wie insbesondere eine Federeinheit angeordnet, die bei einer Drehbewegung der Abtriebswelle beim manuellen oder beispielsweise durch eine Hydraulikpumpe bewirkten automatischen Öffnen des Flügels durch Verschieben des Kolbens komprimiert wird und als Energiespeicher zum selbstständigen Schließen des Flügels dient. Der Innenraum des Gehäuses ist durch den Kolben in mehrere Räume aufgeteilt. Zwischen diesen Räumen sind Hydraulikkanäle mit zugeordneten Regulierventilen zur Beeinflussung des Überströmens des Hydraulikmediums angeordnet, die der Steuerung des Antriebsverhaltens dienen. Dabei können insbesondere eine Schließverzögerung, eine Öffnungsdämpfung, ein Endschlag und/oder dergleichen vorgesehen sein.
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Von Nachteil bei den bisher üblichen Antrieben wie insbesondere Türschließern der eingangs genannten Art ist insbesondere, dass Aktivierungsbereiche für bestimmte hydraulische Funktionen wie beispielsweise eine Schließverzögerung, eine Öffnungsdämpfung, ein Endschlag und/oder dergleichen konstruktiv fest vorgegeben sind. Aufgrund unterschiedlicher Einbausituationen sind die festen Bereiche nun aber häufig unpassend. So beginnt beispielsweise die Öffnungsdämpfung bei den bisher üblichen Antrieben für Türflügel meistens bei einem Türöffnungswinkel von 60°, damit die Tür vor einem Türöffnungswinkel von 90° zum Stehen kommt. Kann eine Tür jedoch beispielsweise über einen Türöffnungswinkel von 180° geöffnet werden, so setzt die Öffnungsdämpfung bei den bekannten Antrieben viel zu früh ein, wodurch das Begehen der Tür erschwert wird.
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Die
DE 38 10 066 A1 beschreibt einen gattungsgemäßen Türschließer mit einem Ventil zum Einstellen von zueinander versetzt angeordneten Durchlässen für ein Dämpfungsmedium.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Antrieb der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem die zuvor erwähnten Nachteile des Standes der Technik beseitigt sind. Dabei soll auf möglichst einfache und zuverlässige Weise insbesondere erreicht werden, dass die Einsatzpunkte von hydraulischen Funktionen wie insbesondere Dämpfungsbereichen für eine Schließverzögerung, eine Öffnungsdämpfung und/oder dergleichen und/oder ein Endschlag für einen erhöhten Begehkomfort variabel verstellbar sind.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Antrieb mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Antriebs ergeben sich aus den Unteransprüchen, der vorliegenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
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Der erfindungsgemäße Antrieb für den Flügel einer Tür, eines Fensters oder dergleichen umfasst ein Gehäuse und eine Kolben-Zylinder-Einheit, deren durch eine Federeinheit beaufschlagter, mit einer Abtriebswelle zusammenwirkender Kolben im Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit unter Ausbildung eines Druckraums und eines Drucklosraums verschiebbar gelagert ist, zwischen denen während einer jeweiligen Schließ- und Öffnungsbewegung des Kolbens Hydraulikmedium überführbar ist. Dabei ist das Gehäuse mit Ein- und/oder Abströmbohrungen für das zu überführende Hydraulikmedium versehen, die während einer jeweiligen Schließ- bzw. Öffnungsbewegung des Kolbens der Kolben-Zylinder-Einheit nacheinander überfahren und verschlossen bzw. freigegeben werden. Zudem ist ein mit zumindest einer Öffnung für das überströmende Hydraulikmedium versehenes Stellventil vorgesehen, das mit den im Gehäuse vorgesehenen Ein- und/oder Abströmbohrungen so zusammenwirkt, dass in Abhängigkeit von dessen jeweiliger Einstellung unterschiedliche Ein- und/oder Abströmbohrungen des Gehäuses für ein Überströmen des Hydraulikmediums über die Öffnung des Stellventils freigebbar sind.
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Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausbildung des Antriebs sind die Einsatzpunkte von hydraulischen Funktionen wie beispielsweise die Dämpfungsbereiche für eine Schließverzögerung, eine Öffnungsdämpfung und/oder dergleichen und/oder ein Endschlag auf einfache Weise variabel verstellbar, womit sich bei einem Antrieb für einen Türflügel ein erhöhter Begehkomfort der Tür ergibt. Zudem ist die variable Verstellbarkeit der hydraulischen Funktionen konstruktiv relativ einfach implementierbar. Bewegt sich der Kolben der Kolben-Zylinder-Einheit im Zylinder, wird Hydraulikmedium verdrängt. Dabei fließt das Hydraulikmedium durch die Ein- und/oder Abströmbohrung des Gehäuses, die vom Kolben und vom Stellventil freigegeben wird. In Strömungsrichtung des Hydraulikmediums können vor oder nach dem Stellventil Drosselventile oder dergleichen angeordnet sein, über die das Verhalten des Antriebs entsprechend steuerbar ist. Sobald sich der Kolben der Kolben-Zylinder-Einheit über die durch das Stellventil eingestellte Ein- und/oder Abströmbohrung verschoben hat, wird der Zu- bzw. Abstrom des zugeordneten Drosselventils unterbrochen.
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Je nach Stellung des Stellventils werden unterschiedliche Ein- und/oder Abströmbohrungen im Gehäuse freigegeben. Der Kolben der Kolben-Zylinder-Einheit benötigt dann mehr oder weniger Hub, bis er die freigegebene Ein- und/oder Abströmbohrung verschließt. Bei einem Antrieb für einen Türflügel wird die freigegebene Ein- und/oder Abströmbohrung entsprechend bei einem größeren oder kleineren Türöffnungswinkel freigegeben. Somit kann der Einsatzpunkt der betreffenden hydraulischen Funktion beliebig bzw. variabel verstellt werden.
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Bevorzugt ist über das Stellventil jeweils nur eine der Ein- und/oder Abströmbohrungen des Gehäuses freigebbar. Das heißt, die verschiedenen Ein- und/oder Abströmbohrungen können jeweils nur einzeln freigegeben werden, während die jeweils anderen Ein- und/oder Abströmbohrungen durch das Stellventil verschlossen bleiben.
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Bevorzugt ist mit der Freigabe einer jeweiligen Ein- und/oder Abströmbohrung des Gehäuses durch das Stellventil und den Kolben der Kolben-Zylinder-Einheit eine hydraulische Funktion wie insbesondere eine Schließverzögerung, eine Öffnungsdämpfung, ein Endschlag oder dergleichen auslösbar.
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Für eine hydraulische Funktion wie insbesondere eine Schließverzögerung oder Öffnungsdämpfung ist in Strömungsrichtung des Hydraulikmediums betrachtet vor und/oder hinter dem Stellventil bevorzugt jeweils wenigstens ein Drosselventil vorgesehen. Dabei kann über die Drosselventile insbesondere die jeweilige hydraulische Funktion entsprechend beeinflusst werden.
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Das Stellventil umfasst dabei ein in einer Ventilbohrung des Gehäuses durch Drehen um dessen zur Achse der Ventilbohrung des Stellventils koaxiale Achse verstellbares Ventilglied mit einem Ventilkopf, der mit der wenigstens einen Öff-
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nung versehen ist und zum Gehäuse eine enge Passung bildet, so dass durch das Stellventil jeweils nur eine der Ein- und/oder Abströmbohrungen des Gehäuses für ein Überströmen des Hydraulikmediums über die Öffnung des Stellventils freigebbar ist, während die enge Passung das Stellventil gegenüber dem Gehäuse abdichtet.
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Das Hydraulikmedium kann somit nur an einer jeweiligen freigegebenen Ein- und/oder Abströmbohrung zu- bzw. abfließen.
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Dabei ist die Ventilbohrung des Stellventils in einem Bereich außen an der Kolben-Zylinder-Einheit angeordnet und insbesondere zumindest im Wesentlichen tangential und quer zum Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit ausgerichtet und das Ventilglied des Stellventils durch Drehen um seine zur Achse der Ventilbohrung des Stellventils koaxiale Achse verstellbar.
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Dabei ist der Ventilkopf des Ventilglieds des Stellventils mit mehreren Öffnungen versehen, die so über dessen Umfang verteilt sind, dass unabhängig von der Drehstellung des Ventilglieds des Stellventils stets eine der Ein- und/oder Abströmbohrungen des Gehäuses für ein Überströmen des Hydraulikmediums über eine Öffnung des Ventils freigebbar bzw. freigegeben ist.
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In Abhängigkeit vom Verfahrweg des Kolbens der Kolben-Zylinder-Anordnung kann somit die betreffende, durch das Stellventil ausgewählte Ein- und/oder Abströmbohrung des Gehäuses für ein Überströmen des Hydraulikmediums freigegeben bzw. verschlossen werden.
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Der Ventilkopf des Ventilglieds des Stellventils besteht bevorzugt aus elastischem Kunststoff. Damit ist eine optimale enge Passung des Ventilkopfs des Stellventils zum Gehäuse gewährleistet.
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Wie bereits ausgeführt, kann der Ventilkopf des Stellventils mit einer oder auch mit mehreren Öffnungen versehen sein. Dabei kann eine jeweilige Öffnung beispielsweise als Bohrung, schlitzförmig oder dergleichen ausgeführt und entsprechend der Ein- und/oder Abströmbohrungen des Gehäuses angeordnet sein. Das heißt, eine jeweilige Öffnung des Ventilkopfs des Ventilglieds des Stellventils kann durch entsprechendes Verstellen bzw. Drehen des Ventilglieds mit einer oder mehreren, insbesondere jeder der verschiedenen Ein- und/oder Abströmbohrungen des Gehäuses ausgerichtet werden, wobei sie jeweils nur mit einer dieser Ein- und/oder Abströmbohrungen ausgerichtet ist. Die Ein- und/oder Abströmbohrungen des Gehäuses können insbesondere einen zumindest im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt aufweisen.
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Gemäß einer vorteilhaften praktischen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Antriebs sind die jeweils insbesondere einen zumindest im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt aufweisenden Ein- und/oder Abströmbohrungen des Gehäuses in einer sich parallel zur Achse des Zylinders bzw. parallel zur Bewegungsrichtung des Kolbens der Kolben-Zylinder-Einheit erstreckenden Reihe angeordnet.
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Gemäß einer alternativen vorteilhaften praktischen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Antriebs können die insbesondere jeweils einen zumindest im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt aufweisenden Ein- und/oder Abströmbohrungen des Gehäuses jedoch auch sowohl entlang der Achse als auch in Umfangsrichtung des Zylinders der Kolben-Zylinder-Einheit relativ zueinander versetzt sein.
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Bevorzugt ist der Ventilkopf des Ventilglieds des Stellventils mit wenigstens einer zumindest im Wesentlichen kreisrunden und/oder wenigstens einer schlitzförmigen Öffnung versehen.
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Dabei kann sich eine jeweilige schlitzförmige Öffnung insbesondere in Umfangsrichtung des Ventilkopfs des Ventilglieds des Stellventils oder parallel oder schräg zur Achse der Ventilbohrung des Stellventils erstrecken oder einen spiralförmigen oder dergleichen Verlauf besitzen.
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Gemäß einer vorteilhaften praktischen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Antriebs ist der Ventilkopf des Ventilglieds des Stellventils mit wenigstens einer sich insbesondere schräg zur Achse der Ventilbohrung des Stellventils erstreckenden schlitzförmigen Öffnung versehen, die mit sowohl entlang der Achse als auch in Umfangsrichtung des Zylinders der Kolben-Zylinder-Einheit relativ zueinander versetzten, insbesondere jeweils einen zumindest im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt aufweisenden Ein- und/oder Abströmbohrungen des Gehäuses zusammenwirkt.
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Gemäß einer alternativen vorteilhaften praktischen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Antriebs ist der Ventilkopf des Ventilglieds des Stellventils mit sich jeweils in Umfangsrichtung des Ventilkopfs erstreckenden, sowohl entlang der Achse der Ventilbohrung bzw. des Ventilglieds des Stellventils als auch in Umfangsrichtung des Ventilkopfes relativ zueinander versetzten schlitzförmigen Öffnungen versehen, die mit sowohl entlang der Achse als auch in Umfangsrichtung des Zylinders der Kolben-Zylinder-Einheit relativ zueinander versetzten, insbesondere jeweils einen zumindest im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt aufweisenden Ein- und/oder Abströmbohrungen des Gehäuses zusammenwirken.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften praktischen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Antriebs ist der Ventilkopf des Ventilglieds des Stellventils mit einer insbesondere einen zumindest im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt aufweisenden Öffnung oder mehreren in einer zur Achse der Ventilbohrung bzw. des Ventilglieds des Stellventils senkrechten Ebene angeordneten, über den Umfang des Ventilkopfes verteilten, insbesondere jeweils einen zumindest im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt aufweisenden Öffnungen versehen, die mit insbesondere jeweils einen zumindest im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt aufweisenden Ein- und/oder Abströmbohrungen des Gehäuses zusammenwirkt bzw. zusammenwirken, die aufeinanderfolgend in einer sich parallel zur Achse des Zylinders der Kolben-Zylinder-Einheit erstreckenden Reihe angeordnet sind.
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Das Gehäuse und das Stellventil sind zweckmäßigerweise mit Markierungen versehen, über die das Stellventil jeweils genau in den verschiedenen Einstellungen positionierbar ist.
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Das Ventilglied des Stellventils kann zum Verstellen bzw. Verdrehen mit einer Werkzeugaufnahme versehen sein.
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Mit dem erfindungsgemäßen Antrieb sind die Einsatzpunkte von hydraulischen Funktionen wie insbesondere Dämpfungsbereichen für eine Schließverzögerung, eine Öffnungsdämpfung und/oder dergleichen und/oder ein Endschlag auf einfache und zuverlässige Weise variabel verstellbar, wodurch im Fall eines Antriebs für einen Türflügel ein erhöhter Begehkomfort erreicht wird.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigen:
- 1 eine schematische Querschnittsdarstellung - entsprechend einem Schnitt quer durch die Kolben-Zylinder-Anordnung - einer beispielhaften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Antriebs, bei dem der Ventilkopf des Ventilglieds mit drei in einer zur Achse der Ventilbohrung bzw. des Ventilglieds des Stellventils senkrechten Ebene angeordneten, über den Umfang des Ventilkopfes verteilten, im Querschnitt jeweils kreisrunden Öffnungen versehen ist, die mit im Querschnitt jeweils kreisrunden Ein- und/oder Abströmbohrungen des Gehäuses zusammenwirken, die aufeinanderfolgend in einer sich parallel zur Achse des Zylinders der Kolben-Zylinder-Einheit erstreckenden Reihe angeordnet sind,
- 2 eine schematische Längsschnittdarstellung eines das Stellventil aufweisenden Teils des Antriebs gemäß 1, wobei der Kolben der Kolben-Zylinder-Einheit außerhalb des Bereichs der Ein- und/oder Abströmbohrungen des Gehäuses positioniert ist, so dass Hydraulikmedium über eine durch das Stellventil freigegebene Ein- und/oder Abströmbohrung zu- bzw. abfließen kann,
- 3 eine schematische Längsschnittdarstellung eines das Stellventil aufweisenden Teils des Antriebs gemäß 1, wobei der Kolben der Kolben-Zylinder-Einheit jedoch einen Teil der Ein- und/oder Abströmbohrungen einschließlich der vom Stellelement ausgewählten Ein- und/oder Abströmbohrung verschließt,
- 4 eine schematische Teildarstellung des Stellventils des Antriebs gemäß 1,
- 5 eine schematische Teildarstellung einer weiteren beispielhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Antriebs,
- 6 eine schematische Teildarstellung einer weiteren beispielhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Antriebs, und
- 7 eine schematische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Antriebs, bei der das Gehäuse und das Stellventil mit Markierungen versehen sind.
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Die 1 bis 7 zeigen beispielhaft unterschiedliche Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Antriebs für den Flügel einer Tür, eines Fensters oder dergleichen. Dabei umfasst der Antrieb 10 jeweils ein Gehäuse 12, und eine Kolben-Zylinder-Einheit 14 (vgl. insbesondere die 1 bis 3), deren durch eine Federeinheit 16 beaufschlagter, mit einer Abtriebswelle zusammenwirkender Kolben 18 im Zylinder 20 der Kolben-Zylinder-Einheit 14 unter Ausbildung eines Druckraums und eines Drucklosraums verschiebbar gelagert ist, zwischen denen während einer jeweiligen Schließ- und Öffnungsbewegung des Kolbens 18 Hydraulikmedium 22 überführbar ist.
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Zudem ist bei einem jeweiligen Antrieb 10 das Gehäuse 12 mit Ein- und/oder Abströmbohrungen 24 für das zu überführende Hydraulikmedium 22 versehen, die während einer jeweiligen Schließ- bzw. Öffnungsbewegung des Kolbens 18 der Kolben-Zylinder-Einheit 14 nacheinander überfahren und verschlossen bzw. freigegeben werden, und ein mit zumindest einer Öffnung 26 für das überströmende
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Hydraulikmedium 22 versehenes Stellventil 28 vorgesehen, das mit den im Gehäuse 12 vorgesehenen Ein- und/oder Abströmbohrungen 24 so zusammenwirkt, dass in Abhängigkeit von dessen jeweiliger Einstellung unterschiedliche Ein- und/oder Abströmbohrungen 24 des Gehäuses 12 für ein Überströmen des Hydraulikmediums 22 über die Öffnung 26 des Stellventils 28 freigebbar sind.
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Dabei ist bei den verschiedenen Ausführungsformen über das Stellventil 28 jeweils nur eine der Ein- und/oder Abströmbohrungen 24 des Gehäuses 12 freigebbar (vgl. insbesondere 2).
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Mit der Freigabe einer jeweiligen Ein- und/oder Abströmbohrung 24 des Gehäuses 12 durch das Stellventil 28 und den Kolben 18 der Kolben-Zylinder-Einheit 16 ist jeweils eine hydraulische Funktion wie insbesondere eine Schließverzögerung, eine Öffnungsdämpfung, ein Endschlag oder dergleichen auslösbar.
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Bewegt sich der Kolben 18 relativ zum Gehäuse, wird Hydraulikmedium verdrängt. Das verdrängte Hydraulikmedium fließt durch die von einer jeweiligen Öffnung 26 des Stellventils 28 freigegebene Ein- und/oder Abströmbohrung 24 des Gehäuses, sobald die betreffende Ein- und/oder Abströmbohrung 24 auch vom Kolben 18 der Kolben-Zylinder-Einheit 14 freigegeben wird (vgl. 2). Nimmt der Kolben 18 der Kolben-Zylinder-Einheit 14 dagegen eine Position ein, in der er die betreffende, über das Stellventil 28 angesteuerte Ein- und/oder Abströmbohrung 24 des Gehäuses 12 abdeckt (vgl. 3), so ist die betreffende Ein- und/oder Abströmbohrung 24 verschlossen. Sie wird erst freigegeben, wenn sowohl eine Öffnung 26 des Stellventils 28 mit dieser Ein- und/oder Abströmbohrung 24 ausgerichtet als auch der Kolben 18 aus dem Bereich dieser Ein- und/oder Abströmbohrung herausgefahren ist (vgl. nochmals 2). Erst dann kann über diese Ein- und/oder Abströmbohrung 24 Hydraulikmedium zu- bzw. abströmen.
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Je nach Stellung des Stellventils 28 werden unterschiedliche Ein- und/oder Abströmbohrungen 24 des Gehäuses 12 angesteuert bzw. freigegeben. Der Kolben 18 der Kolben-Zylinder-Einheit 14 benötigt dann mehr oder weniger Hub. Bei einem Antrieb 10 für einen Türflügel wird die durch das Stellventil 28 angesteuerte bzw. freigegebene Ein- und/oder Abströmbohrung entsprechend bei einem mehr oder weniger großen Türöffnungswinkel durch den Kolben 18 verschlossen. Über das Stellventil 28 kann somit der Einsatzpunkt der betreffenden hydraulischen Funktion beliebig variabel verstellt werden.
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Für eine hydraulische Funktion wie insbesondere eine Schließverzögerung oder eine Öffnungsdämpfung kann in Strömungsrichtung des Hydraulikmediums betrachtet vor und/oder hinter dem Stellventil 28 jeweils wenigstens ein Drosselventil vorgesehen sein.
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Wie insbesondere wieder aus den 1 bis 3 ersichtlich ist, umfasst das Stellventil 28 bei den verschiedenen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Antriebs 10 ein in einer Ventilbohrung 30 des Gehäuses 12 durch Drehen um dessen zur Achse der Ventilbohrung 30 des Stellventils 28 koaxiale Achse verstellbares Ventilglied 32 mit einem Ventilkopf 34, der mit der wenigstens einen Öffnung 26 versehen ist und zum Gehäuse 12 eine enge Passung bildet, so dass durch das Stellventil 28 jeweils nur eine der Ein- und/oder Abströmbohrungen 24 des Gehäuses für ein Überströmen des Hydraulikmediums 22 über die Öffnung 26 des Stellventils 28 freigebbar ist.
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Dabei kann die Ventilbohrung 30 des Stellventils 28 jeweils in einem Bereich außen an der Kolben-Zylindereinheit 14 angeordnet und insbesondere zumindest im Wesentlichen tangential und quer zum Zylinder 20 der Kolben-Zylinder-Einheit 14 ausgerichtet und das Ventilglied 32 des Stellventils 28 durch Drehen um seine zur
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Achse der Ventilbohrung 30 des Stellventils 28 koaxiale Achse verstellbar sein (vgl. insbesondere wieder die 1 bis 3).
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Wie aus 1 ersichtlich ist, kann bei einer jeweiligen Freigabe einer Ein- und/oder Abströmbohrung 24 des Gehäuses 12 durch das Stellventil 28 und den Kolben 18 der Kolben-Zylinder-Einheit 14 Hydraulikmedium 22 über das Stellventil 28 und eine im Gehäuse vorgesehene Bohrung 36 zu- bzw. abströmen.
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Der Ventilkopf 34 des Ventilglieds 32 des Stellventils 28 kann jeweils mit nur einer oder auch mit mehreren Öffnungen 26 (vgl. die 1 bis 6) versehen sein, die so über dessen Umfang verteilt sind, dass unabhängig von der Drehstellung des Ventilglieds 32 des Stellventils 28 stets nur eine der Ein- und/oder Abströmbohrungen 24 des Gehäuses 12 für ein Überströmen des Hydraulikmediums 22 über eine Öffnung 26 des Stellventils 28 freigebbar bzw. bei einer aus dem Bereich der betreffenden Ein- und/oder Abströmbohrung 24 herausgeführten Kolben 18 freigegeben ist.
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Der Ventilkopf 34 des Ventilglieds 32 des Stellventils 28 kann jeweils insbesondere aus elastischem Kunststoff gefertigt sein. Damit wird eine besonders enge Passung des Ventilkopfs 34 des Ventilglieds 32 des Stellventils 28 zum Gehäuse 12 gewährleistet, wodurch sich eine gute Abdichtung ergibt.
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Bei der in den 1 bis 4 dargestellten beispielhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Antriebs sind die jeweils insbesondere einen zumindest im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt aufweisenden Ein- und/oder Abströmbohrungen 24 des Gehäuses 12 in einer sich parallel zur Achse des Zylinders 20 bzw. parallel zur Bewegungsrichtung des Kolbens 18 der Kolben-Zylinder-Einheit 14 erstreckenden Reihe angeordnet.
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Dagegen sind die insbesondere jeweils einen zumindest im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt aufweisenden Ein- und/oder Abströmbohrungen 24 des Gehäuses 12 bei den beiden in den 5 und 6 dargestellten beispielhaften Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Antriebs 10 jeweils sowohl entlang der Achse als auch in Umfangsrichtung des Zylinders 20 der Kolben-Zylinder-Einheit 14 relativ zueinander versetzt.
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Der Ventilkopf 34 des Ventilglieds 22 des Stellventils 28 einer jeweiligen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Antriebs 10 kann insbesondere mit einer oder mehreren im Wesentlichen kreisrunden (vgl. die 1 bis 4) oder einer oder mehreren schlitzförmigen Öffnungen 26 (vgl. die 5 und 6) versehen sein.
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Dabei kann sich eine jeweilige schlitzförmige Öffnung 26 beispielsweise in Umfangsrichtung des Ventilkopfs 34 des Ventilglieds 32 des Stellventils 28 oder parallel oder schräg zur Achse der Ventilbohrung des Stellventils 28 erstrecken oder einen spiralförmigen oder dergleichen Verlauf besitzen.
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Bei der in der 5 dargestellten beispielhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Antriebs ist der Ventilkopf 34 des Ventilglieds 32 des Stellventils 28 mit wenigstens einer sich insbesondere schräg zur Achse der Ventilbohrung 30 des Stellventils 38 erstreckenden schlitzförmigen Öffnung 26 versehen, die mit sowohl entlang der Achse als auch in Umfangsrichtung des Zylinders 20 der Kolben-Zylinder-Einheit 14 relativ zueinander versetzten, insbesondere jeweils einen zumindest im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt aufweisenden Ein- und/oder Abströmbohrungen 24 des Gehäuses 12 zusammenwirkt.
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Demgegenüber ist bei der in der 6 dargestellten beispielhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Antriebs 10 der Ventilkopf 34 des Ventilglieds 32 des Stellventils 28 mit sich jeweils in Umfangsrichtung des Ventilkopfes 34 erstre
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ckenden, sowohl entlang der Achse der Ventilbohrung 30 bzw. des Ventilglieds 32 des Stellventils 28 als auch in Umfangsrichtung des Ventilkopfes 34 relativ zueinander versetzten schlitzförmigen Öffnungen 26 versehen, die mit sowohl entlang der Achse als auch in Umfangsrichtung des Zylinders 20 der Kolben-Zylinder-Einheit 14 relativ zueinander versetzten, insbesondere jeweils einen zumindest im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt aufweisenden Ein- und/oder Abströmbohrungen 24 des Gehäuses 12 zusammenwirken.
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Durch die sich jeweils in Umfangsrichtung des Ventilkopfes 24 erstreckenden schlitzförmigen Öffnungen 26 des Ventilkopfes 34 und die versetzte Anordnung der Ein- und/oder Abströmbohrungen 24 des Gehäuses 12 kann der Verdrehweg des Stellelements 28 entsprechend erhöht werden, wodurch die Einstellbarkeit erleichtert wird. Durch die versetzte Anordnung der Ein- und/oder Abströmbohrungen 24 des Gehäuses 12 ist eine feinere Abstufung der Einsatzpunkte der jeweiligen hydraulischen Funktion realisierbar, da sich die Durchmesser überschneiden können.
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Dagegen ist bei der in den 1 bis 4 dargestellten beispielhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Antriebs 10 der Ventilkopf 34 des Ventilglieds 32 des Stellventils 28 mit drei in einer zur Achse der Ventilbohrung 30 bzw. des Ventilglieds 32 des Stellventils 28 senkrechten Ebene angeordneten, über den Umfang des Ventilkopfes 34 verteilten, insbesondere jeweils einen zumindest im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt aufweisenden Öffnungen 26 versehen, die mit insbesondere jeweils einen zumindest im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt aufweisenden Ein- und/oder Abströmbohrungen 24 des Gehäuses 12 zusammenwirken, die aufeinanderfolgend in einer sich parallel zur Achse des Zylinders 20 der Kolben-Zylinder-Einheit 14 erstreckenden Reihe angeordnet sind. Wie aus den 2 und 3 ersichtlich, besitzt der Ventilkopf 34 des Ventilglieds 32 des Stellventils 38 im vorliegenden Fall drei jeweils um 120° gegeneinander versetzte Öff nungen 26, so dass unabhängig von der jeweiligen Stellung des Ventilglieds 32 des Stellventils 28 jeweils nur eine Öffnung 26 mit einer Ein- und/oder Abströmbohrung 24 des Gehäuses 12 ausgerichtet ist. Im vorliegenden Fall gibt infolge der aufeinanderfolgend in einer sich parallel zur Achse des Zylinders 20 der Kolben-Zylinder-Einheit 14 erstreckenden Reihe angeordneten Ein- und/oder Abströmbohrungen 24 der Bohrungsdurchmesser die Abstufung der Einsatzpunkte der jeweiligen hydraulischen Funktion vor.
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Wie aus 7 ersichtlich, können das Gehäuse 12 und das Stellventil 28 einer jeweiligen beispielhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Antriebs mit Markierungen 38, 40 versehen sein, über die das Stellventil 28 jeweils genau in den verschiedenen Einstellungen positionierbar ist. Das Ventilglied 32 des Stellventils 28 kann zudem mit einer Werkzeugaufnahme 42 zum Verstellen bzw. Drehen des Ventilglieds 32 versehen sein. Ist diese Werkzeugaufnahme, wie im dargestellten Fall beispielsweise schlitzförmig, so kann sie gleichzeitig als Markierung 40 vorgesehen sein.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Antrieb
- 12
- Gehäuse
- 14
- Kolben-Zylinder-Einheit
- 16
- Federeinheit
- 18
- Kolben
- 20
- Zylinder
- 22
- Hydraulikmedium
- 24
- Ein- und/oder Abströmbohrung
- 26
- Öffnung
- 28
- Stellventil
- 30
- Ventilbohrung
- 32
- Ventilglied
- 34
- Ventilkopf
- 36
- Bohrung
- 38
- Markierung
- 40
- Markierung
- 42
- Werkzeugaufnahme