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Die Erfindung betrifft ein Sitzmöbel gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Sitzbänke für den öffentlichen Raum umfassen herkömmlicherweise zwei Beinteile aus einem robusten und wetterfesten Material mit einer Oberkante und einem über die Oberkante aufragenden Lehnenträger sowie eine Mehrzahl von Querträgern aus Holz, Kunststoff-Hohlprofil oder dergleichen, die an der Oberkante und einer Vorderkante des Lehnenträgers verschraubt sind, um eine Sitzfläche und eine Rückenlehne zu bilden.
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Damit die Sitzbänke nicht unbefugt entfernt werden, müssen ihre Beinteile am Boden verankert werden. Gleichzeitig ist eine Bodenverankerung auch erforderlich, damit die Beinteile sicher stehen und an die Querträger angeschraubt werden können. Wenn aber beide Beinteile zuerst am Boden verankert werden, ist dadurch der Abstand zwischen ihnen festgelegt, Schraublöcher in den Querträgern können daher erst nach dem Aufstellen der Beinteile unter Berücksichtigung des Abstands zwischen ihnen in die Querträger eingebracht werden. Dies macht den Aufbau einer solchen Bank arbeitsintensiv und teuer.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sitzmöbel zu schaffen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch den Eingriff der Befestigungsabschnitte in die Oberkanten die Beinteile und der Querträger in einer Stellung relativ zueinander provisorisch fixiert werden können, die der Stellung, die sie am fertig zusammengebauten Sitzmöbel einnehmen werden, wenigstens so weit nahe kommt, dass beide zusammengeschraubt werden können und dabei in ihre finale Stellung gezogen werden. Da es so möglich ist, dass Sitzmöbel, insbesondere die Sitzbank zusammenzubauen, ohne dass dafür die Beinteile vorher am Boden montiert werden müssen, können für die Schrauben benötigte Durchgänge in den Beinteilen und dem Querträger vorgefertigt werden, und der Abstand der Beinteile voneinander kann an den Abstand der Löcher am Längsträger angepasst werden.
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Wenn der Querträger aus Flachmaterial geformt ist, hat ein ebener Hauptabschnitt nur eine geringe Steifigkeit. Um eine erforderliche Steifigkeit des Querträgers bei geringem Gewicht zu erzielen, genügt es, wenn die vom Hauptabschnitt abgewinkelten Befestigungsabschnitte sich kontinuierlich zwischen den zwei Beinteilen erstrecken. Natürlich können sie sich auch an seitlich über die Beinteile überstehenden Abschnitten des Querträgers, bis hin zu dessen Enden, erstrecken.
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Um einen sicheren provisorischen Halt der Längsträger an den Beinteilen zu garantieren und eine bequeme Sitzfläche aus eng beabstandeten Längsträgern bilden zu können, sollten die Befestigungsabschnitte eines Querträgers zusammen mit dessen Hauptabschnitt jeweils einander zugewandte Nuten bilden, in die die Oberkanten eingreifen.
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Für einen sicheren provisorischen Halt ist es ferner zweckmäßig, wenn die Ausschnitte hakenförmig sind, und wenn die Haken jeweils spiegelbildlich zueinander angeordnet sind.
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Um insbesondere bei geringer Materialstärke des Flachmaterials eine Verletzungsgefahr durch scharfe Kanten an den Enden des Querträgers zu vermeiden, können an den Enden des Hauptabschnitts des Querträgers nach unten abgewinkelte Wangen geformt sein.
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An den Oberkanten der Beinteile kann jeweils ein dem Hauptabschnitt des Querträgers gegenüberliegender Befestigungsflansch abgewinkelt sein.
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Dann können der Hauptabschnitt und der Befestigungsflansch aneinander durch wenigstens eine Schraube befestigt sein, die komplementäre Schraubdurchgänge des Hauptabschnitts und des Befestigungsflanschs durchsetzt.
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Der Befestigungsflansch sollte über die Oberkante aufragen, um ein versehentliches Hängenbleiben von Textilien an der Oberkante vor oder hinter dem Querträger zu vermeiden.
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Um das Zusammenfügen von Beinteilen und Querträgern zu erleichtern, sollte die Breite des Befestigungsflanschs kleiner sein als der Abstand zwischen einander gegenüberliegenden distalen Kanten der Befestigungsabschnitte.
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Alternativ kann die zur Oberfläche des Hauptabschnitts senkrechte Abmessung des Befestigungsabschnitts größer sein als die der Wange.
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Eine Rückenlehne des Sitzmöbels kann einen zweiten Querträger umfassen. Um die Fertigung des Sitzmöbels zu rationalisieren und seinen Zusammenbau zu vereinfachen, sollte der zweite Querträger mit dem ersten Querträger formgleich sein.
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Die Beinteile können mit einem über die Oberkante aufragenden Lehnenträger einteilig zusammenhängen. Der Lehnenträger kann zur Verankerung des zweiten Querträgers Ausschnitte aufweisen, deren Gestalt den Ausschnitten an der Oberkante entspricht.
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Als Flachmaterial ist Stahl, insbesondere Edelstahl, bevorzugt.
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Oberflächen aus Metall neigen aufgrund ihrer hohen Wärmeleitfähigkeit dazu, sich heiß oder kalt anzufühlen. Um die Sitzfläche dennoch komfortabel zu machen, kann der Hauptabschnitt auf wenigstens 50% seiner Fläche durchbrochen sein. Da in dem Flachmaterial fließende Wärme so zwischen einer Wärmequelle und einer Wärmesenke längere Wege um die Durchbrüche herum zurücklegen muss, fühlt sich die Sitzfläche für einen Benutzer so an, als wäre sie aus einem Material von deutlich kleinerer Wärmeleitfähigkeit gefertigt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen:
- 1 eine Sitzbank in perspektivischer Ansicht;
- 2 ein Beinteil der Sitzbank aus 1 in perspektivischer Ansicht;
- 3 die Sitzbank in einer Seitenansicht;
- 4 ein Ende eines Querträgers und einen zur Verbindung mit dem Querträger vorgesehenen Befestigungsflansch des Beinteils gemäß einer ersten Ausgestaltung;
- 5 ein Ende eines Querträgers und einen mit dem Querträger verbundenen Befestigungsflansch gemäß einer zweiten Ausgestaltung.
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1 zeigt ein Sitzmöbel, insbesondere eine Sitzbank in einer perspektivischen Ansicht. Die Sitzbank umfasst zwei spiegelbildlich zueinander ausgebildete Beinteile 01, eine Mehrzahl von Querträgern 02, die an den beiden Beinteilen 01 verankert sind, einen Zwischenraum zwischen den Beinteilen 01 überbrücken sowie über die Beinteile 01 seitwärts überstehende Enden 03 aufweisen, sowie fakultativ eine in 1 teilweise von einem der Querträger 02 verdeckte Stabilisatorleiste 04.
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Die Beinteile 01 und die Querträger 02 sind jeweils einteilig aus Flachmaterial, insbesondere nichtrostendem Metallblech, insbesondere Edelstahlblech, geformt. Das Flachmaterial, kann aus Stahl, z. B. rostfreien Stahl, insbesondere nichtrostendem Metallblech, insbesondere Edelstahlblech geformt sein.
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Wie insbesondere in 2 zu erkennen, umfassen die Beinteile 01 jeweils eine ebene Grundplatte 05 von in etwa rechteckigem oder trapezförmigem Umriss, die an einer unteren Kante großräumig ausgeschnitten ist, um bodenberührende Stützpunkte 06; 07, insbesondere ein vorderes Bein 06, ein hinteres Bein 07 und einen die Beine 06; 07 verbindenden Abschnitt 08 mit einer Oberkante 09 zu bilden. An einem hinteren Ende der Oberkante 09 ragt ein Lehnenträger 10 auf.
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Die Beine 06; 07 haben jeweils eine vordere und eine hintere Kante, entlang derer, wie insbesondere am linken Beinteil 01 in 1 gut zu erkennen, versteifende Stege 11; 12 von der Grundplatte 05 abgewinkelt sind, die den Beinen 06; 07 jeweils einen U-förmigen Querschnitt verleihen. Ein entsprechender Steg 13 erstreckt sich auch, nur in 1 sichtbar, entlang einer hinteren Kante des Lehnenträgers 10.
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Die Stabilisatorleiste 04 ist an den Stegen 12 der hinteren Beine 07 oder den Stegen 13 verschraubt und legt den Abstand zwischen den Beinteilen 01 fest.
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Entlang der Oberkante 09 ist mindestens ein Befestigungsflansch 14, insbesondere sind mehrere Befestigungsflansche 14, hier z. B. drei Stück, verteilt. Die Befestigungsflansche 14 erstrecken sich jeweils im rechten Winkel zur Grundplatte 05 und hängen mit dieser über einen Biegeabschnitt 15 zusammen. Die Befestigungsflansche 14 weisen jeweils wenigstens einen, vorzugsweise zwei Schraubdurchgänge 16 auf. Die Schraubdurchgänge 16 können als Löcher ausgebildet sein, hier sind sie als zu einer vom Biegeabschnitt 15 abgewandten Rand des Befestigungsflansches 14 offene Ausschnitte ausgebildet.
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Entsprechende Befestigungsflansche 17 sind jeweils entlang einer vorderen Kante der Lehnenträger 10 verteilt.
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Jeweils an beiden Enden eines Biegeabschnitts 15 sind entlang der Oberkante 09 und der vorderen Kante des Lehnenträgers 10 hakenförmige Ausschnitte 18 in der Grundplatte 05 gebildet. Die Ausschnitte 18 liegen einander paarweise spiegelbildlich gegenüber. Die inneren Enden von zwei an einem gleichen Biegeabschnitt 15 liegenden Ausschnitten 18 laufen aufeinander zu.
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Die Querträger 02 sind untereinander identisch. Drei von ihnen bilden hier eine Sitzfläche 19, weitere zwei eine Rückenlehne 20 der Sitzbank. Sie umfassen jeweils einen sich eben über die gesamte Breite der Sitzbank erstreckenden Hauptabschnitt 21, entlang von Längskanten des Hauptabschnitts 21 abgewinkelte Befestigungsabschnitte 22 und an den Enden 03 des Hauptabschnitts 21 abgewinkelte Wangen 23. Die Befestigungsabschnitte 22 haben einen hakenförmigen, zu den Ausschnitten 18 komplementären Querschnitt mit einem dem Hauptabschnitt 21 in etwa parallel gegenüberliegenden Randsteg 24 und einem die äußeren Längskanten des Randstegs 24 und des Hauptabschnitts 21 verbindenden Zwischensteg 25, und bilden so an der Unterseite des Hauptabschnitts 21 zusammen mit diesem zwei Nuten 26 (siehe 5), deren offene Seiten einander zugewandt sind.
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Wie insbesondere in 1 zu erkennen, sind die Hauptabschnitte 21 auf einem Großteil ihrer Fläche von zahlreichen Löchern 27 durchbrochen. Um die von einer auf der Sitzbank sitzenden Person wahrgenommene Wärmeleitfähigkeit der Querträger 02 zu reduzieren, sollten die Löcher 27 wenigstens 50% der Fläche der Hauptabschnitte 21 einnehmen.
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4 veranschaulicht den Zusammenbau von Beinteilen 01 und Querträgern 02 der Sitzbank. Zu sehen ist ein Querschnitt auf einen der Zwischenstege 25 an einem Ende 03 eines der Querträger 02. Die an dem Ende 03 abgewinkelte Wange 23 ist schmaler als der Zwischensteg 25, so dass zwischen einer Unterkante der Wange 23 und den Randstegen 24 Platz frei ist, durch den der Befestigungsflansch 14 vom Ende 03 her in den Querträger 02 eingeschoben werden kann, auch wenn der Befestigungsflansch 14 (in einer zur Ebene der 4 senkrechten Richtung) breiter ist als der Abstand zwischen den einander zugewandten Längskanten der beiden Randstege 24.
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Wenn der Befestigungsflansch 14 so weit in den Querträger 02 eingeschoben ist, dass die Grundplatte 05 unter dem Hauptabschnitt 21 liegt, kann der Querträger 02 abgesenkt werden, so dass der Hauptabschnitt 21 mit dem Befestigungsflansch 14 in Kontakt kommt. In dieser Stellung kommen die Befestigungsabschnitte 22 in Verschieberichtung vor den Ausschnitten 18 der Grundplatte 05 zu liegen, so dass, wenn der Querträger 02 in seiner Längsrichtung verschoben wird, die Befestigungsabschnitte 22 in die Ausschnitte 18 einrücken und einen provisorischen Zusammenhalt von Beinteil 01 und Querträger 02 gewährleisten.
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Auf diese Weise können die Befestigungsflansche 14; 17 der Beinteile 01 von beiden Enden 03 her in die Querträger 02 eingeführt werden, und der Abstand zwischen den Beinteilen 01 wird passend zur Länge der Stabilisatorleiste 04 eingestellt, so dass diese an den Beinteilen 01 verschraubt werden kann.
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Die Länge der Stabilisatorleiste 04 ist so bemessen, dass wenn diese an beiden Beinteilen 01 verschraubt ist, für jeden Querträger 02 eine Stellung existiert, in der Schraublöcher des Querträgers 02 mit den Schraubdurchgängen 16 beider in ihn eingreifender Befestigungsflansche 14 oder 17 überlappen. In dieser ebenfalls in 4 gezeigten Stellung werden Querträger 02 und Beinteil 01 aneinander mit Hilfe von Schrauben 28 befestigt, die in an einer Unterseite des Befestigungsflanschs 14 platzierte Muttern 29 eingeschraubt werden. Die Muttern 29 können, wie in 4 am Beispiel der Befestigung der Stabilisatorleiste 04 gezeigt, langgestreckte Platten mit Gewinden für wenigstens zwei Schrauben 28 sein, so dass, wenn eine Schraube 28 fingerfest eingedreht ist, sie die Mutter 29 daran hindert, beim Festziehen der jeweils anderen Schraube 28 mitzurotieren.
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Der Prozess des Ineinanderfügens von Beinteilen 01 und Querträgern 02 ist etwas vereinfacht, wenn wie in 5 gezeigt die Breite des Befestigungsflanschs 14; 17 kleiner ist als der Abstand zwischen den einander zugewandten Längskanten der beiden Randstege 24. In diesem Fall entfällt der Schritt des Einschiebens des Befestigungsflansches 14; 17 vom Ende 03 her in Längsrichtung des Querträgers 02; stattdessen kann die Grundplatte 05 unmittelbar unterhalb einer Lücke 30 (siehe 4) zwischen den Enden der Befestigungsabschnitte 22 und der Wange 23 platziert und in dieser Stellung der Befestigungsflansch 14; 17 zwischen den Randstegen 24 hindurch in den Querträger 02 eingeführt und mit dem Hauptabschnitt 21 in Kontakt gebracht werden, um anschließend durch Verschieben des Beinteils 01 entlang des Querträgers 02 die Befestigungsabschnitte 22 in Eingriff mit den Ausschnitten 18 zu bringen.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Beinteil
- 02
- Querträger
- 03
- Ende
- 04
- Stabilisatorleiste
- 05
- Grundplatte
- 06
- Stützpunkt, Bein
- 07
- Stützpunkt, Bein
- 08
- Abschnitt, verbindend
- 09
- Oberkante
- 10
- Lehnenträger
- 11
- Steg
- 12
- Steg
- 13
- Steg
- 14
- Befestigungsflansch
- 15
- Biegeabschnitt
- 16
- Schraubdurchgang
- 17
- Befestigungsflansch
- 18
- Ausschnitt
- 19
- Sitzfläche
- 20
- Rückenlehne
- 21
- Hauptabschnitt
- 22
- Befestigungsabschnitt
- 23
- Wange
- 24
- Randsteg
- 25
- Zwischensteg
- 26
- Nut
- 27
- Loch
- 28
- Schraube
- 29
- Mutter
- 30
- Lücke