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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Wäsche in einer Waschmaschine mit einer Steuereinrichtung, einem Laugenbehälter, einer im Laugenbehälter drehbar um eine Drehachse gelagerten Trommel zur Aufnahme von zu behandelnden Wäschestücken, und einer eine Laugenpumpe aufweisenden Umfluteinrichtung in einer Spülphase nach einer Waschphase, sowie eine hierfür besonders geeignete Waschmaschine.
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Ein in einer Waschmaschine durchgeführtes Waschprogramm umfasst im Allgemeinen eine Benetzungsphase, eine Waschphase sowie eine Spülphase. Nachdem in der Spülphase aus der gewaschenen Wäsche Reste von Waschlauge und Verunreinigungen unter Verwendung von sauberem Wasser entfernt wurden, wird im Allgemeinen die nasse Wäsche geschleudert, um in oder an ihr befindliches Wasser zu entfernen, so dass ein anschließendes Trocknen der Wäsche, ggf. in einem Wäschetrockner, rascher und mit einem geringeren Energieaufwand durchgeführt werden kann. Diese Beseitigung von Wasser findet im Allgemeinen bei Raumtemperatur statt. Bei einem Waschtrockner, bei dem anschließend an ein Waschprogramm auch ein Trockenprogramm durchgeführt werden kann, kann in der gleichen Trommel die noch feuchte Wäsche unter Einleitung von warmer Luft getrocknet werden. Dies setzt voraus, dass im Waschtrockner eine Trockeneinheit vorhanden ist, die je nach Ausführung, nämlich also Umluft- oder Abluftvariante, ein Gebläse und eine Heizung sowie ggf. einen Kondensator beinhaltet.
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In Waschmaschinen ist es üblich, dass die Wäsche zum Ende eines Waschprogrammes so weit wie möglich entwässert wird, um sie entweder für das weitere Trocknen auf einem Wäscheständer oder in einem Wäschetrockner vorzubereiten. Zur Verdampfung der Feuchtigkeit in den feuchten Wäschestücken ist Energie erforderlich. Selbst wenn die Wäsche nicht in einem Wäschetrockner, sondern an der Luft auf einer Wäscheleine in einem Gebäude getrocknet wird, wird die Energie der Raumluft entzogen und muss im Allgemeinen dem Raum wieder über eine Heizung zugeführt werden. Es ist daher von Vorteil, die Wäsche schon in der Waschmaschine durch Schleudern soweit wie möglich zu entwässern. Die mechanische Entwässerung ist nämlich im Allgemeinen energieeffizienter als die thermische Entwässerung.
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Insbesondere bei Wäschestücken aus Baumwolle lassen sich durch rein mechanische Entwässerung allerdings nur Restfeuchten von ca. 50 % des Trockengewichtes der Wäsche erzielen.
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Wünschenswert wäre es, eine Waschmaschine bereitzustellen, in der eine weitgehende Entfeuchtung der Wäsche durchgeführt werden kann, ohne dass eine Trockeneinheit vorhanden sein muss. Eine in dieser Waschmaschine durchgeführte Entfeuchtung von Wäsche sollte vorzugsweise auch präzise gesteuert und rasch durchgeführt werden können.
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Es ist bekannt, dass sich die Restfeuchten beim Schleudern verbessern lassen, wenn das zu entfernende Wasser warm ist. Diese Vorgehensweise wird als Thermoschleudern bezeichnet.
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Die Veröffentlichung
DE 10 2014 105 026 A1 beschreibt ein Verfahren zum Betreiben einer Waschmaschine mit einem Laugenbehälter zur Aufnahme von Waschflüssigkeit zum Behandeln von Wäsche, einer in dem Laugenbehälter drehbar gelagerten Trommel zur Aufnahme der Wäsche, einem Heizkörper und einer Umfluteinrichtung zum Fördern von Waschflüssigkeit aus einem unteren Bereich des Laugenbehälters in einen oberen Bereich, bezogen auf die betriebsgemäße Aufstellposition der Waschmaschine, wobei das Verfahren die Durchführung eines Waschprogramms aufweist, das einen Heizschritt und einen Nachwaschschritt aufweist, wobei während des Heizschritts ein Waschflüssigkeitspegel in dem Laugenbehälter ausgebildet ist, sodass der Heizkörper unterhalb des Waschflüssigkeitspegels und die Trommel oberhalb des Waschflüssigkeitspegels liegt, bezogen auf die betriebsgemäße Aufstellposition der Waschmaschine, und Dampf mittels des Betreibens des Heizkörpers erzeugt wird. Die Umfluteinrichtung wird während des Nachwaschschritts in Abhängigkeit von einer Anwahltemperatur des Waschprogramms aktiviert.
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Die Veröffentlichung
DE 198 28 002 C2 beschreibt ein Verfahren zum Spülen von Wäsche in einer Waschmaschine mit Anschlüssen für den Zulauf von kaltem und warmem Wasser und mit einer Programmsteuerung zum Steuern der Programmabschnitte Waschen und Spülen, wobei der Programmsteuerung mindestens ein Bedienelement zugeordnet ist, mit dem wahlweise ein Warmspülprogrammabschnitt mit einer Sollzufuhr von warmem Wasser oder ein Kaltspülprogrammabschnitt mit einer Zufuhr von kaltem Wasser während des Programmabschnitts Spülen einstellbar ist. Der Warmspülprogrammabschnitt wird gegenüber dem Kaltspülprogrammabschnitt mit einer reduzierten Spülwassermenge und/oder einer reduzierten Anzahl von Spülgängen durchgeführt. Damit soll die Aufgabe gelöst werden, bei einem Verfahren zum Spülen von Wäsche in einer Waschmaschine dem Benutzer eine Kosteneinsparung zu ermöglichen.
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Die Veröffentlichung
DE 35 23 824 A1 beschreibt eine Waschmaschine mit Anschlüssen für den Zufluss von kaltem und warmem Rohwasser und mit einer Programmsteuereinrichtung zum Steuern der Prozesse „Waschen“, „Spülen“ mit mehreren Rohwasser-Spülgängen und „Schleudern“, wobei die Programmsteuerung vor oder während des letzten Spülgangs die Zufuhr von warmem Rohwasser einschaltet. Damit soll der vom Energiestandpunkt vorteilhafte Effekt der Ausnutzung von ohnehin vorhandenem, warmem Rohwasser bei gleichzeitiger Ausnutzung der verringerten Viskosität des nach dem letzten Spülgang in der Wäsche noch vorhandenen Wassers erreicht werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es vor diesem Hintergrund, eine Waschmaschine der eingangs geschilderten Art bereitzustellen, die es ermöglicht, feuchte Wäsche auch ohne Verwendung einer Trockeneinheit effizient zu entfeuchten. Dabei soll es vorzugsweise möglich sein, besonders niedrige Endrestfeuchten zu erreichen.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch ein Verfahren und eine Waschmaschine gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den jeweils abhängigen Patentansprüchen aufgeführt. Bevorzugten Ausgestaltungen des Verfahrens entsprechen bevorzugte Ausgestaltungen der Waschmaschine, auch wenn hierin darauf nicht jeweils gesondert hingewiesen wird.
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Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Behandlung von Wäsche in einer Waschmaschine mit einer Steuereinrichtung, einem Laugenbehälter, einer im Laugenbehälter drehbar um eine Drehachse gelagerten Trommel zur Aufnahme von zu behandelnden Wäschestücken, einer Heizvorrichtung, einer eine Pumpe, im Allgemeinen eine Laugenpumpe, aufweisenden Umfluteinrichtung in einer Spülphase nach einer Waschphase, wobei
- (a) mindestens eine Flüssigkeitsmenge qW der im Laugenbehälter und ggf. den Wäschestücken enthaltenen wässrigen Flüssigkeit abgepumpt wird, so dass die Trommel nicht mehr in die wässrige Flüssigkeit eintaucht;
- (b) die nach dem Schritt (a) im Laugenbehälter vorhandene wässrige Flüssigkeit mittels der Heizvorrichtung auf eine vorgegebene Temperatur Tset erhitzt wird;
- (c) die im Schritt (b) erhitzte wässrige Flüssigkeit mittels der Umfluteinrichtung auf die Wäschestücke in der Trommel gebracht wird; und
- (d) die auf diese Weise erwärmten Wäschestücke durch Schleudern entwässert werden.
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Zur Verfolgung der Temperatur TW der wässrigen Flüssigkeit wird beim erfindungsgemäßen Verfahren insbesondere eine Waschmaschine verwendet, welche im Laugenbehälter einen Temperatursensor aufweist, vorzugsweise zusammen mit der Heizvorrichtung in einer Heizkörpertasche des Laugenbehälters.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden die Schritte (a) bis (d) im Allgemeinen nach einem letzten Spülgang der Spülphase durchgeführt.
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Im Schritt (a) ist es vorteilhaft, wenn einerseits eine möglichst große Menge qW an wässriger Flüssigkeit aus dem Laugenbehälter abgepumpt wird, aber andererseits ein genügend großer Anteil an wässriger Flüssigkeit verbleibt, um nach dem Erhitzen dieses Anteils der wässrigen Flüssigkeit im Schritt (c) eine möglichst effiziente Erwärmung der Wäschestücke in der Trommel zu erreichen. Dabei kann die Pumpe der Umfluteinrichtung so positioniert sein, dass sie auch zum Abpumpen verwendet werden kann. Allerdings ist es im erfindungsgemäßen Verfahren auch möglich, beispielsweise zwei Pumpen einzusetzen, die jeweils für das Abpumpen bzw. das Umpumpen zuständig sind.
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Der allgemeine Begriff „wässrige Flüssigkeit“ steht hierin für eine im Wesentlichen Wasser enthaltende oder aus ihr bestehende Flüssigkeit. Die wässrige Flüssigkeit kann insbesondere noch geringe Anteile an Waschmittel oder Verunreinigungen enthalten.
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Überdies wird die wässrige Flüssigkeit im Laugenbehälter als sogenannte „freie Flotte“ bezeichnet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird im Schritt (a) das Abpumpen durchgeführt, bis ein vorgegebener Wasserstand hset erreicht ist, der nicht höher ist als es das vollständige Bedecken der Heizvorrichtung erfordert. Dabei kann der vorgegebene Wasserstand hset so gewählt werden, dass die Heizvorrichtung im Laugenbehälter nicht vollständig bedeckt ist, so dass es bei der Erhitzung im Schritt (b) zur Bildung von Dampf kommt, welcher in Kontakt mit den Wäschestücken gebracht wird und so zu deren Erwärmung beitragen kann.
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Überdies ist es beim erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt, dass vor oder während Schritt (a) ein Anschleudern der Wäschestücke mit einer vorgegebenen ersten Drehzahl U1 durchgeführt wird. Hierbei entspricht die erste Drehzahl U1 vorzugsweise mindestens einer Anlegedrehzahl der Wäschestücke und die erste Drehzahl U1 liegt im Bereich von 75 bis 600 Umdrehungen/min. „Anlegedrehzahl“ bedeutet dabei die Drehzahl der Trommel, bei der sich in ihr befindliche Wäsche an den Trommelinnenmantel anlegt. Das Anschleudern ist insbesondere sinnvoll, wenn in der Trommel ein großer Wäscheposten mit vielen Wäschestücken vorliegt, die große Wassermengen binden.
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Vorzugsweise werden beim erfindungsgemäßen Verfahren die erste Drehzahl U1 und eine Drehdauer t1 bei der ersten Drehzahl U1 in Abhängigkeit von der Menge und/oder Art der Wäschestücke gewählt. Jedenfalls wird im Allgemeinen darauf geachtet, dass die erste Drehzahl U1 und die Drehdauer t1 bei der ersten Drehzahl U1 nicht dazu führen, dass für die vorgesehene Erwärmung der Wäschestücke zu wenig wässrige Flüssigkeit vorhanden ist.
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Erfindungsgemäß kann somit jedenfalls die gesamte freie Flotte oder auch nur ein Teil der freien Flotte abgepumpt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Flüssigkeitsmenge qW in Abhängigkeit von einer Wäschemenge ac und/oder einer Art der Wäschestücke in der Trommel bestimmt. Dabei kann die Wäschemenge beispielsweise durch Wiegen der Trommel ermittelt werden. Überdies ist es möglich, die Beladung mit der Wäschemenge anhand des Saugverhaltens der Wäschestücke in einer Benetzungsphase zu ermitteln. Bei dieser Methode wird insbesondere durch Verwendung eines Drucksensors ein hydrostatischer Druck der wässrigen Flüssigkeit im Laugenbehälter gemessen, der ein Maß für die als „freie Flotte“ im Laugenbehälter anwesende wässrige Flüssigkeit ist. Die Menge an freier Flotte wird bei gleicher Zugabe von Wasser in den Laugenbehälter, ggf. über eine Waschmittel enthaltende Einspülschale, geringer sein, wenn eine vergleichsweise große Menge an Wäschestücken einen vergleichsweise großen Anteil der wässrigen Flüssigkeit aufsaugt. Anhand dieses Zusammenhangs kann die Wäschemenge ac und/oder die Art der Wäschestücke bestimmt werden. Dies kann ggf. durch Eingaben eines Benutzers der Waschmaschine oder durch eine anderweitige Bestimmung der Wäscheart, beispielsweise mittels IR-Spektroskopie, ergänzt werden.
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Bei der vorgenannten Ausführungsform ist vorzugsweise ein Zusammenhang zwischen der Wäschemenge ac und der Flüssigkeitsmenge qW in der Steuereinrichtung der Waschmaschine hinterlegt. Bevorzugt ist der Zusammenhang derart festgelegt, dass bei zunehmender Wäschemenge ac auch die Flüssigkeitsmenge qW zunimmt.
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Überdies wird bei diesem Verfahren die Temperatur Tset in Abhängigkeit von der Art der Wäschestücke gewählt. Dabei ist im Allgemeinen in der Steuereinrichtung ein Zusammenhang zwischen der Art der Wäschestücke und der Temperatur Tset hinterlegt.
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Die Temperatur Tset ist erfindungsgemäß nicht eingeschränkt, zumal auch für den Fall einer nicht vollständig in eine wässrige Flüssigkeit eintauchenden Heizvorrichtung die wässrige Flüssigkeit bis zum Siedepunkt erhitzt werden kann, so dass Wasserdampf erzeugt wird. Es ist allerdings bevorzugt, dass die Temperatur Tset im Bereich von 25°C bis 95°C liegt.
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Erfindungsgemäß ist überdies ein Verfahren bevorzugt, bei dem während Schritt (c) und/oder während Schritt (d) die Temperatur TW des Wassers mit einem Temperatursensor gemessen und die Heizvorrichtung so gesteuert wird, dass die Temperatur TW in einem vorgegebenen Temperaturbereich liegt.
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Vorzugsweise wird während Schritt (c) und/oder Schritt (d) die Trommel mit einer zweiten Drehzahl U2 , welche mindestens einer Anlegedrehzahl der Wäschestücke entspricht, rotiert.
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Schließlich ist ein Verfahren bevorzugt, bei dem anschließend an Schritt (d) als Schritt
- (e) bei abgeschalteter Heizvorrichtung und angeschalteter Pumpe ein Schleuderschritt mit einer dritten Drehzahl U3 durchgeführt wird.
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Bei diesem Schleuderschritt wird im Allgemeinen die gewünschte Entwässerung vorgenommen, da nun die feuchten Wäschestücke erwärmt sind und die in ihnen noch enthaltene wässrige Flüssigkeit eine verringerte Viskosität aufweist. Ganz besonders bevorzugt wird die Trommel im Schritt (e) mit einer dritten Drehzahl U3 ≥ 500 Umdrehungen/min betrieben. Der Schritt (e), der auch als Endschleudern bezeichnet wird, kann überdies ein komplexeres Drehzahlprofil aufweisen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird zwar im Allgemeinen anschließend an ein Wasch- oder Spülverfahren in der Waschmaschine durchgeführt. Es ist erfindungsgemäß aber auch möglich, dass feuchte Wäschestücke in eine erfindungsgemäße Waschmaschine eingebracht werden und dann dem erfindungsgemäßen Verfahren unterzogen werden.
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Die Dauer der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens hängt im Allgemeinen von der Feuchtigkeit der zu entfeuchtenden Wäsche sowie der zu erzielenden Restfeuchte ab. Die Dauer kann manuell von einem Benutzer der Waschmaschine eingestellt oder automatisch festgelegt werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch mehrfach durchgeführt werden. Dies kann insbesondere dann hilfreich sein, wenn die Wäschemenge ac groß ist und daher die Erwärmung im Schritt (c) nicht ausreicht. Dann kann das erfindungsgemäße Verfahren vorteilhaft mehrmals wiederholt werden, um die feuchten Wäschestücke ausreichend zu erwärmen und insbesondere eine hohe Mischtemperatur im sog. Wäschekern zu erreichen.
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Gegenstand der Erfindung ist außerdem eine Waschmaschine mit einer Steuereinrichtung, einem Laugenbehälter, einer im Laugenbehälter drehbar um eine Drehachse gelagerten Trommel zur Aufnahme von zu behandelnden Wäschestücken, einer Heizvorrichtung sowie einer eine Pumpe aufweisenden Umfluteinrichtung, wobei die Steuereinrichtung zur Durchführung eines Verfahrens eingerichtet ist, bei dem
- (a) mindestens eine Flüssigkeitsmenge qW der im Laugenbehälter und ggf. den Wäschestücken enthaltenen wässrigen Flüssigkeit abgepumpt wird, so dass die Trommel nicht mehr in die wässrige Flüssigkeit eintaucht;
- (b) die nach dem Schritt (a) im Laugenbehälter vorhandene wässrige Flüssigkeit mittels der Heizvorrichtung auf eine vorgegebene Temperatur Tset erhitzt wird;
- (c) die im Schritt (b) erhitzte wässrige Flüssigkeit mittels der Umfluteinrichtung auf die Wäschestücke in der Trommel gebracht wird; und
- (d) die auf diese Weise erwärmten Wäschestücke durch Schleudern entwässert werden.
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Die Umfluteinrichtung weist erfindungsgemäß eine Pumpe, auch als Laugenpumpe bezeichnet, auf. Dabei kann es sich um die Pumpe handeln, die auch für das Abpumpen und damit Entsorgen von Waschlauge verwendet wird. In diesem Fall würde der Betrieb dieser Pumpe geeignet gesteuert werden, beispielsweise mit Hilfe eines Dreiwegeventils, so dass zwischen Umpumpen und Abpumpen gewählt werden kann.
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In der erfindungsgemäßen Waschmaschine können jedoch auch beispielsweise zwei Pumpen vorhanden sein, von denen eine nur in der Umfluteinrichtung verwendet wird, während die andere Laugenpumpe nur für das Abpumpen verwendet wird.
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Die Trommel kann prinzipiell um eine im Wesentlichen vertikale Achse oder um eine im Wesentlichen horizontale Achse drehbar gelagert sein. Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, dass die Trommel um eine im Wesentlichen horizontale Achse drehbar im Laugenbehälter gelagert ist.
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Die Waschmaschine kann eine Waschmaschine an sich oder ein Waschtrockner sein, also ein Gerät, welches auch über eine Trocknungseinrichtung verfügt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Waschmaschine ist im Laugenbehälter ein Temperatursensor angeordnet. Der Temperatursensor, ist dann in einem unteren Bereich des Laugenbehälters angeordnet, vorzugsweise in einem als Heizkörpertasche bezeichneten Teil des Laugenbehältermantels, in dem auch im Allgemeinen die Heizvorrichtung platziert ist. Auf diese Weise kann im Schritt (b) die Temperatur besonders gut überwacht werden
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Die Heizvorrichtung ist insbesondere eine Widerstandsheizung.
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Die erfindungsgemäß in der Waschmaschine vorgesehene Umfluteinrichtung ist so ausgestaltet, dass sie eine im Laugenbehälter vorhandene wässrige Flüssigkeit im Kreislauf mit den Wäschestücken in der Trommel in Kontakt bringen kann. Bei dem hierin beschriebenen Verfahren dient die Umfluteinrichtung im Wesentlichen der Erwärmung von feuchten Wäschestücken nach einem oder mehreren Spülschritten. Im Allgemeinen wird die Umfluteinrichtung allerdings auch vorteilhaft in einer Waschphase eingesetzt, in welcher dann eine im Allgemeinen Waschmittel enthaltende wässrige Flüssigkeit wiederholt in Kontakt mit zu reinigenden Wäschestücken gebracht wird.
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Die Umfluteinrichtung enthält im Allgemeinen eine Pumpe zur Beförderung der wässrigen Flüssigkeit. Als Pumpe kann insbesondere eine im Allgemeinen in einer Waschmaschine vorhandene Laugenpumpe verwendet werden. Die Umfluteinrichtung wird hierin daher auch als Umpumpsystem bezeichnet.
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Eine hierin verwendete Waschmaschine weist im Allgemeinen auch ein am Boden des Laugenbehälters angeordnetes Laugenablaufsystem mit der Laugenpumpe auf sowie im Allgemeinen auch Wäschemitnehmer und/oder Schöpfvorrichtungen.
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Die Erfindung hat den Vorteil, dass feuchte Wäsche in einer Waschmaschine, die nicht über eine Trocknungseinheit verfügt, bis zu einer geringeren Restfeuchte als bislang bekannt entfeuchtet werden kann. Hierbei kann nicht nur die Feuchtigkeit von in einer Waschmaschine gewaschenen und gespülten Wäschestücken reduziert werden, sondern auch feuchte Wäschestücke können gesondert für eine Entfeuchtung oder Trocknung in die Waschmaschine gegeben werden. Überdies ermöglicht die Erfindung eine sehr gut regelbare Entfeuchtung von Wäschestücken. Schließlich kann in einer abschließenden Schleuderphase aufgrund der raschen Drehung der Trommel, insbesondere bei einem Schleudern mit einer Drehzahl ≥ 500 Umdrehungen/min, mit warmer Wäsche aufgrund der reduzierten Viskosität des Wassers eine verbesserte mechanische Entfeuchtung erreicht werden.
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Die Erfindung ermöglicht insbesondere eine gute Wärmeübertragung durch die in der wässrigen Flüssigkeit vorliegende Heizvorrichtung. Überdies ist hinsichtlich der Spülperformance kein Kompromiss erforderlich. Die Spülwassermenge muss nicht an das hierin beschrieben Verfahren, d.h. das hierin beschriebene Thermoschleudern, angepasst werden. Es kann eine verbesserte Ablösung der Wäschestücke nach dem abschließenden Schleudern erreicht werden. Das erfindungsgemäße Verfahren lässt sich zwar auch in einem Waschtrockner durchführen. Es ist allerdings erfindungsgemäß gerade von Vorteil, dass sich das hierin beschriebene Verfahren auf allen bekannten Geräteplattformen realisieren lässt, solange ein Umpumpsystem vorhanden ist. Ein erhöhter Energiebedarf für den zusätzlichen Heizschritt vor dem Endschleudern kann durch eine kürzere Dauer des Endschleuderns und einen geringeren Energieaufwand beim Endschleudern kompensiert werden. Schließlich kann das erfindungsgemäße Verfahren weniger belastend für das Schwingsystem der Waschmaschine sein, da für den Erhalt einer bestimmten Endrestfeuchte ein insgesamt kürzeres Schleuderprofil ausreichend sein kann.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer nicht einschränkenden Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Waschmaschine. Hierbei wird Bezug genommen auf die 1.
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1 zeigt insbesondere eine schematische Darstellung der erfindungswesentlichen Teile einer zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneten Waschmaschine.
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Die schematisch dargestellte Waschmaschine 1 enthält eine um eine horizontale Drehachse 18 drehbar gelagerte Trommel 2 mit Wäschestücken 8 in einem Laugenbehälter 3. Die Waschmaschine 1 weist weiterhin eine Frischwasserzufuhrvorrichtung auf, welche aus einem durch die Steuereinrichtung 4 ansteuerbaren Ventil 5 und einer Frischwasserzufuhrleitung 6 besteht. Die Frischwasserzufuhrleitung 6 ist über die Dosiervorrichtung 7 für Behandlungsmittel, d.h. eine Einspülschale 7, geführt, so dass bei Bedarf Behandlungsmittel aus der Dosiervorrichtung 7 mittels Frischwasserzufuhr über die Frischwasserzufuhrleitung 6 in den Laugenbehälter 3 gespült werden kann.
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Die Trommel 2 ist durch den Antriebsmotor 11 antreibbar. Der Antriebsmotor 11 ist in dieser nicht einschränkenden Ausführungsform ein bürstenloser und dadurch geräuscharm arbeitender Antriebsmotor 11.
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Die Waschmaschine 1 weist weiterhin ein Umpumpsystem 9,12,14 umfassend eine Umpumpleitung 9, einen Laugenbehältereinlass 14 und eine Laugenpumpe 12 auf. Mittels des Umpumpsystems 9,12,14 kann eine wässrige Flüssigkeit, z.B. Wasser zum Spülen in einer Spülphase oder eine Waschlauge in der Waschphase, durch die Laugenpumpe 12 über den Laugenbehälterauslass 10 aus dem Laugenbehälter 3 gepumpt und über die Umpumpleitung 9 und den Laugenbehältereinlass 14 wieder in den Laugenbehälter 3 zurückgeführt werden. Auf diese Weise wird eine Kreislaufführung der wässrigen Flüssigkeit ermöglicht.
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Die Laugenpumpe 12 ist bei der hier gezeigten beispielhaften Ausführungsform des Weiteren mit einer Abwasserleitung 13 verbunden. Ein durch die Steuereinrichtung 4 ansteuerbares, hier nicht gezeigtes, Ventil, insbesondere Dreiwegeventil, ermöglicht bei dieser Ausführungsform das Umschalten des Pumpbetriebs vom Umpumpsystem 9,12,14 auf die Abwasserleitung 13. Auf diese Weise kann bei Bedarf wässrige Flüssigkeit aus dem Laugenbehälter 3 abgepumpt und entsorgt werden. Es können allerdings auch zwei Pumpen eingesetzt werden, so dass für das Umpumpen als auch für das Abpumpen jeweils eine eigene Pumpe verwendet wird.
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In einer im Laugenbehälter 3 angeordneten sog. Heizkörpertasche 20 befindet sich eine Heizvorrichtung 15, ein Drucksensor 16 und ein Temperatursensor 17.
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Der Drucksensor 16 ist hier ein Sensor für die Messung des hydrostatischen Druckes im Laugenbehälter 3. Der hydrostatische Druck p ergibt sich aus dem Füllstand der sich im Laugenbehälter 3 und hier insbesondere auch in der Heizkörpertasche 20 befindlichen wässrigen Flüssigkeit. Der Drucksensor 16 kann erfindungsgemäß insbesondere zur Einstellung eines vorgegebenen Wasserstandes hset herangezogen werden. Außerdem kann er wie hierin beschrieben auch zur Bestimmung der Wäschemenge ac und/oder einer Art der Wäschestücke 8 in der Trommel 2 verwendet werden.
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Nicht gezeigt ist eine Waage zur Bestimmung der Menge an eingefüllten Wäschestücken, welche alternativ eine noch bessere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens, aber auch einer Waschphase und einer Spülphase ermöglicht. In einer alternativen Ausführung kann die Menge an eingefüllten Wäschestücken auch indirekt, beispielsweise über die Bestimmung der von den Wäschestücken aufgenommenen Flüssigkeit, bestimmt werden.
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Die in 1 gezeigte beispielhafte Waschmaschine ermöglicht die Durchführung eines Verfahrens zur Behandlung von Wäsche, bei dem
- (a) mindestens eine Flüssigkeitsmenge qW der im Laugenbehälter 3 und ggf. den Wäschestücken 8 enthaltenen wässrigen Flüssigkeit abgepumpt wird, so dass die Trommel 2 nicht mehr in die wässrige Flüssigkeit eintaucht;
- (b) die nach dem Schritt (a) im Laugenbehälter 3 vorhandene wässrige Flüssigkeit mittels der Heizvorrichtung 15 auf eine vorgegebene Temperatur Tset erhitzt wird;
- (c) die im Schritt (b) erhitzte wässrige Flüssigkeit mittels der Umfluteinrichtung 9,14 auf die Wäschestücke 8 in der Trommel 2 gebracht wird; und
- (d) die auf diese Weise erwärmten Wäschestücke 8 durch Schleudern entwässert werden.
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Hierbei wird im Schritt (a) insbesondere nur die Heizkörpertasche 20 mit wässriger Flüssigkeit gefüllt.
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Hierzu wird gemäß 1 die auf die vorgegebene Temperatur Tset erhitzte wässrige Flüssigkeit, insbesondere Wasser, mittels der Laugenpumpe 12 in die Umpumpleitung 9 geleitet und anschließend über den Laugenbehältereinlass 14 der Umfluteinrichtung 9,12,14 auf die Wäschestücke 8 geleitet, die dadurch erwärmt werden, so dass in einem Endschleudern eine geringere Restfeuchte erreicht werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Waschmaschine
- 2
- Trommel, Wäschetrommel
- 3
- Laugenbehälter
- 4
- Steuereinrichtung
- 5
- Ventil
- 6
- Frischwasserzufuhrleitung
- 7
- Dosiervorrichtung für Behandlungsmittel, Einspülschale
- 8
- Wäschestücke
- 9
- Umpumpleitung
- 10
- Laugenbehälterauslass
- 11
- Antriebsmotor, bürstenloser Antriebsmotor
- 12
- Laugenpumpe, Pumpe
- 13
- Abwasserleitung
- 14
- Laugenbehältereinlass des Umpumpsystems bzw. der Umfluteinrichtung
- 15
- Heizvorrichtung
- 16
- Drucksensor
- 17
- Temperatursensor
- 18
- Drehachse
- 19
- Wäschemitnehmer
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014105026 A1 [0007]
- DE 19828002 C2 [0008]
- DE 3523824 A1 [0009]