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Die Erfindung betrifft eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine mit einer Vielzahl von Arbeitsstellen, die jeweils wenigstens einen pneumatischen Verbraucher aufweisen, sowie einer Sauganlage, welche über wenigstens eine Unterdruckquelle verfügt, an die über einen im Bereich der Mittenachse zwischen zwei Arbeitsstellenreihen angeordneten, maschinenlangen Unterdruckkanal die pneumatischen Verbraucher der Arbeitsstellen angeschlossen sind.
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Wie bekannt, weisen Kreuzspulen herstellende Textilmaschinen, bspw. Offenend-Rotorspinnmaschinen, in der Regel eine Vielzahl gleichartiger, nebeneinander angeordneter Arbeitsstellen auf. Dabei weist die Maschine sowohl im Bereich der Maschinenfrontseite, als auch in Bereich der Maschinenrückseite jeweils eine Arbeitsstellenreihe auf. Die Arbeitsstellen sind dabei jeweils unter anderem mit einer Offenend-Rotorspinnvorrichtung und einer Spulvorrichtung ausgestattet und benötigen für einen ordnungsgemäßen Spinnbetrieb stets einen so genannten Mindestspinnunterdruck.
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Auf solchen Arbeitsstellen wird mittels der Offenend-Rotorspinnvorrichtung ein beispielsweise in einer Spinnkanne vorgelegtes Faserband zu einem Faden versponnen, der anschließend mittels der Spulvorrichtung zu einer Kreuzspule gewickelt wird.
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Solche Offenend-Rotorspinnvorrichtungen verfügen, wie z. B. in der
DE 10 2013 008 107 A1 beschrieben, jeweils über eine in einem Auflösewalzengehäuse rotierbar gelagerte Auflösewalze, die das vorgelegte Faserband in Einzelfasern auskämmt, und einen mit hoher Drehzahl in einem unterdruckbeaufschlagten Rotorgehäuse umlaufenden Spinnrotor.
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Das Auflösewalzengehäuse ist dabei über einen so genannten Faserleitkanal mit dem Rotorgehäuse verbunden, welches seinerseits über einen Unterdruckanschluss an einen maschinenlangen Unterdruckkanal und damit an eine Unterdruckquelle angeschlossen ist. Das bedeutet, der von der Unterdruckquelle initiierte Unterdruck führt innerhalb der Offenend-Rotorspinnvorrichtung zu Strömungsverhältnissen, die für einen pneumatischen Transport der Einzelfasern von der Auflösewalze zum Spinnrotor sorgen, wo die Einzelfasern zu einem Faden gesponnen werden, der anschließend auf eine Kreuzspule aufgewickelt wird.
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Bei solchen Arbeitsstellen werden die fertiggestellten Kreuzspulen meistens durch selbsttätige Serviceaggregate, die entlang der Arbeitsstellenreihen verfahrbar sind, auf eine maschinenlange Kreuzspulentransporteinrichtung überführt. Anschließend werden die Arbeitsstellen durch die Serviceaggregate wieder neu angesponnen. Derartige Serviceaggregate greifen auch ein, wenn es an einer Arbeitsstelle zu einer Spinnunterbrechung, zum Beispiel aufgrund eines Fadenbruches, gekommen ist.
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Durch die
EP 1 283 288 B1 sind außerdem Offenend-Rotorspinnmaschinen bekannt, deren Arbeitsstellen als so genannte autarke Arbeitsstellen ausgebildet sind. Das heißt, die Arbeitsstellen dieser Textilmaschinen sind so ausgebildet, dass sie nicht nur aus einem vorgelegten Faserband einen Faden spinnen, der anschließend auf eine Kreuzspule gewickelt wird, sondern derartige Arbeitsstellen sind auch in der Lage, eine fertiggestellte Kreuzspule auf eine maschinenlange Kreuzspulentransporteinrichtung zu überführen und nach einer Spinnunterbrechung wieder selbständig anzuspinnen.
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Solche autarken Arbeitsstellen verfügen unter anderem jeweils über eine schwenkbar gelagerte unterdruckbeaufschlagbare Saugdüse, die, beispielsweise mittels eines Schrittmotors, definiert zwischen einer Fadenendaufnahmestellung und einer Fadenendübergabestellung verstellbar ist.
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Die Saugdüse nimmt bspw. ein nach einem Fadenbruch auf die Oberfläche der Kreuzspule aufgelaufenes Fadenende auf und überführt es an ein im Bereich der Offenend-Rotorspinnvorrichtung positioniertes Anspinnorgan. Derartige Arbeitsstellen weisen in der Regel außerdem eine pneumatisch beaufschlagbare Speicherdüse auf, die während des Hochlaufens der Arbeitsstelle den entstehenden Fadenüberschuss temporär, vorzugsweise in Form einer Fadenschlaufe, speichert.
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Offenend-Rotorspinnmaschinen, die mit autarken Arbeitsstellen ausgestattet sind, zeichnen sich durch eine hohe Flexibilität sowie einen relativ hohen Gesamtwirkungsgrad aus. Allerdings ist bei solchen Textilmaschinen der Luftverbrauch der Arbeitsstellen, insbesondere während des Anspinnprozesses, bedingt durch den benötigten Spinnunterdruck, die unterdruckbeaufschlagte Saugdüse und die pneumatische Speicherdüse, relativ hoch. Es ist bei derartig ausgebildeten Kreuzspulen herstellenden Textilmaschinen daher oft üblich, die Anzahl der Arbeitsstellen, die gleichzeitig anspinnen können, zu begrenzen. Je nach Ausführung kann die Anzahl der Arbeitsstellen zum Beispiel auf 12 oder 24 Arbeitsstellen begrenzt werden.
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Wie vorsteht angedeutet, benötigen allerdings auch Arbeitsstellen, die durch selbsttätig arbeitende Serviceaggregate versorgt werden, während des Spinnbetriebes im Bereich aller Arbeitsstellen stets einen bestimmten Mindestspinnunterdruck, der in der Regel durch eine maschineneigene Sauganlage bereitgestellt wird. Das heißt, unabhängig von der jeweiligen Ausbildung der Arbeitsstellen wird bei Kreuzspulen herstellenden Textilmaschinen der benötigte Spinnunterdruck in der Regel durch eine maschineneigene Sauganlage zur Verfügung gestellt, die wenigstens eine Unterdruckquelle und einen maschinenlangen Unterdruckkanal aufweisen.
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Bei sehr langen Textilmaschinen kommt es innerhalb des maschinenlangen Unterdruckkanals allerdings oft zu relativ großen strömungstechnischen Druckverlusten, was sich, insbesondere bei Arbeitsstellen, die relativ weit von der Unterdruckquelle entfernt sind, negativ auswirken kann, weil an diesen Arbeitsstellen eine ausreichende Unterdruckversorgung oft nicht gewährleistet ist.
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In der Vergangenheit sind deshalb bereits verschiedene Vorschläge unterbreitet worden, wie dieser Problematik begegnet werden kann.
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In der
DE 10 2007 053 467 A1 ist bspw. vorgeschlagen worden, den maschinenlangen Unterdruckkanal der Textilmaschine an mehrere relativ starke Unterdruckquellen anzuschließen, die bei Bedarf zuschaltbar sind. Die Unterdruckquellen sind in einem endseitig angeordneten Maschinengestell der Textilmaschine angeordnet und der Querschnitt des Unterdruckkanales möglichst groß dimensioniert. Allerdings ist die Größe des Querschnittes des Unterdruckkanales durch die Konstruktion der Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine begrenzt.
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Die
DE 10 2004 016 797 A1 beschreibt eine Offenend-Rotorspinnmaschine, deren Unterdruckversorgung in zwei voneinander strömungsdicht getrennten Leitungseinrichtungen aufgeteilt ist, welche maschinenendseitig an eine Unterdruckquelle angeschlossen sind. Das heißt, über eine erste Leitungseinrichtung werden die im eingangsseitigen Bereich der Offenend-Rotorspinnmaschine angeordneten Arbeitsstellen mit Unterdruck versorgt, während die maschinenausgangsseitig angeordneten Arbeitsstellen an eine zweite Leitungseinrichtung angeschlossen sind.
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Eine vergleichbare Einrichtung ist in der
DE 38 10 588 A1 auch im Zusammenhang mit einer sehr langen Ringspinnmaschine beschrieben.
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Auch bei dieser bekannten Textilmaschine, die eine sehr große Anzahl von Arbeitsstellen aufweist, die jeweils mit mindestens einem pneumatischen Verbraucher ausgestattet sind, ist die Einrichtung, um eine ausreichende Unterdruckversorgung aller Arbeitsstellen zu gewährleisten, in pneumatisch getrennte Kanalabschnitte aufgeteilt, die an eine gemeinsame Unterdruckquelle angeschlossen sind.
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Des Weiteren ist durch die
DE 10 2005 029 056 A1 eine Offenend-Rotorspinnmaschine bekannt, die, wie üblich, mit einer Einrichtung zur Bereitstellung des an den Arbeitsstellen beim Spinnen benötigten Unterdruckes ausgestattet ist.
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Die Einrichtung zur Erzeugung eines Unterdruckes verfügt über eine Unterdruckquelle, die in einem Maschinengestell der Spinnmaschine angeordnet ist, welches so zwischen den Arbeitsstellen der Spinnmaschine positioniert ist, dass die Anzahl der Arbeitsstellen auf jeder Seite des Maschinengestelles mindestens 40 % der Gesamt-Arbeitsstellen-Anzahl beträgt. Durch eine solche Anordnung der Unterdruckquelle wird die Länge der Unterdruckkanäle etwa halbiert, das heißt, aufgrund der etwa mittigen Anordnung des Maschinengestelles und damit der Unterdruckquelle kommt es zu einer deutlichen Verkürzung der Länge der Unterdruckkanäle, über die der notwendige Spinnunterdruck auf die Arbeitsstellen verteilt wird, was zu einer deutlichen Reduzierung der Druckverluste in den Unterdruckkanälen führt.
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Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine, die eine Vielzahl von Arbeitsstellen mit jeweils wenigstens einem pneumatischen Verbraucher sowie eine Sauganlage zur Bereitstellung eines Spinnunterdruckes aufweist und bei der die Unterdruckquelle der Sauganlage, die in einem Endgestell der Textilmaschine angeordnet und über einen maschinenlangen Unterdruckkanal an die pneumatischen Verbraucher der Arbeitsstellen angeschlossen ist, dahingehend zu modifizieren, dass stets gewährleistet ist, dass während des Spinnbetriebes an allen Arbeitsstellen der Textilmaschine stets der benötigte Mindestspinnunterdruck bereitsteht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Kreuzspulen herstellende Textilmaschine zusätzlich zu dem Unterdruckkanal einen ebenfalls im Bereich der Mittenachse zwischen zwei Arbeitsstellenreihen installierten, maschinenlangen Bypasskanal aufweist, der oberhalb von Kettenkanälen für Serviceaggregate angeordnet ist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die erfindungsgemäße Positionierung eines Bypasskanals hat insbesondere den Vorteil, dass trotz des relativ beschränkten Bauraumes, der im Bereich einer Offenend-Rotorspinnmaschine zur Verfügung steht, die im maschinenlangen Unterdruckkanal auftretenden, unvermeidlichen Strömungsverluste weitestgehend ausgeglichen werden können. Das heißt, die im maschinenlangen Unterdruckkanal auftretenden Druckverluste, die ohne entsprechende Gegenmaßnahmen zu einer Unterdruck-Mangelversorgung, insbesondere der weit von der Unterdruckquelle entfernt angeordneten Arbeitsstellen führen würden, werden durch die Anordnung eines zusätzlichen, parallel laufenden Bypasskanals kompensiert. Die Erfindung ermöglicht außerdem die Anordnung des Bypasskanals ohne den Bauraum der Textilmaschine zu vergrößern. Es wird der vorhandene Platz zwischen den Arbeitsstellenreihen genutzt. Auch ist es nicht erforderlich die Bauhöhe der Textilmaschine zu vergrößern. Die Kettenkanäle führen Schleppketten mit Leitungen zur Versorgung von verfahrbaren Serviceaggregaten. Die Serviceaggregate ragen konstruktiv bedingt über die Kettenkanäle hinaus. Der Bypasskanal muss dabei nicht über die Oberkante der Serviceaggregate hinausgehen. So wird der vorhandene Bauraum optimal ausgenutzt.
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In vorteilhafter Ausführungsform ist dabei vorgesehen, dass der an die Unterdruckquelle angeschlossene, maschinenlange Bypasskanal an dem der Unterdruckquelle gegenüberliegenden Bereich der Textilmaschine mit dem Unterdruckkanal verbunden ist. Durch eine solche Anordnung wird erreicht, dass der über den Bypasskanal bereitgestellte zusätzliche Unterdruck unmittelbar im Bereich der ohne Gegenmaßnahmen am stärksten von Unterdruckmangel betroffenen Arbeitsstellen wirksam wird. Das heißt, durch eine solche Anordnung des Bypasskanals wird auf relativ einfache Weise sichergestellt, dass auch die von der Unterdruckquelle weit entfernt angeordneten Arbeitsstellen stets ausreichend mit Unterdruck versorgt sind.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform ist dabei gegeben, wenn der Bypasskanal auf einer zwischen den Kettenkanälen angeordneten Ständereinrichtung gelagert ist, die Rohraufnahmen für den Bypasskanal aufweist. Durch eine solche Konstruktion wird nicht nur gewährleistet, dass trotz beengter Platzverhältnisse durch den Bypasskanal stets ausreichend Unterdruck zum betroffenen Maschinenbereich überführbar ist, wobei der Betrieb der Offenend-Rotorspinnmaschine, insbesondere der Betrieb der an der Textilmaschine patrouillierenden Serviceaggregate, in keiner Weise behindert wird.
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In weiterer vorteilhafter Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Unterdruckkanal einen wenigstens zum Teil rechteckigen Querschnitt aufweist, während der Bypasskanal über einen kreisrunden Querschnitt verfügt. Durch den wenigstens zum Teil rechteckigen Querschnitt des Unterdruckkanals wird der im Bereich der Mittenachse der Textilmaschine zur Verfügung stehende Platz maximal genutzt, das heißt, in einem derartig ausgebildeten Unterdruckkanal kann eine starke, relativ gleichmäßige Unterdruckströmung initiiert werden.
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Des Weiteren wird durch den kreisrunden Querschnitt des Bypasskanals sichergestellt, dass die durch die Unterdruckströmung berührte Wandungsfläche des Bypasskanals möglichst gering ist und damit die unvermeidlichen Strömungsverluste minimiert sind.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind einem nachfolgend anhand der Zeichnungen erläuterten Ausführungsbeispiel entnehmbar.
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Es zeigt:
- 1 eine Seitenansicht einer als Offenend-Rotorspinnmaschine ausgebildeten Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine mit einer Sauganlage zur Versorgung der Arbeitsstellen mit Spinnunterdruck, die einen maschinenlangen Unterdruckkanal und einen Bypasskanal aufweist,
- 2 eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäß ausgebildete Sauganlage zur Versorgung der pneumatischen Verbraucher der Arbeitsstellen einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine,
- 3 in perspektivischer Ansicht einen Abschnitt einer erfindungsgemäß ausgebildeten Sauganlage, mit einem im Querschnitt wenigstens zum Teil eckigen maschinenlangen Unterdruckkanal und einem im Querschnitt runden Bypasskanal, die im Bereich der Mittenlängsachse einer Offenend-Rotorsinnmaschine zwischen den Arbeitsstellen angeordnet sind.
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In 1 ist in Seitenansicht eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine, im Ausführungsbeispiel eine Offenend-Rotorspinnmaschine 1, dargestellt, die eine Vielzahl gleichartiger, nebeneinander angeordneter Arbeitsstellen 2 aufweist. Das heißt, solche Offenend-Rotorspinnmaschinen 1 weisen sowohl im Bereich ihrer Maschinenfrontseite, als auch im Bereich ihrer Maschinenrückseite jeweils eine Vielzahl identisch ausgebildeter, in einer Reihe angeordnete Arbeitsstellen 2 auf. Die beiden Arbeitsstellenreihen sind spiegelsymmetrisch zur Mittenachse 17 angeordnet.
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Die Arbeitsstellen 2 derartiger Textilmaschinen 1 verfügen in der Regel, wie bekannt, jeweils über eine Offenend-Rotorspinnvorrichtung 3 sowie über eine Spulvorrichtung 4. Mittels der Offenend-Rotorspinnvorrichtung 3, die als pneumatischer Verbraucher ausgebildet ist, wird ein Faserband 6, das in einer Spinnkanne 5 bevorratet ist, zu einem Faden 7 gesponnen, der anschließend auf der Spulvorrichtung 4 zu einer Kreuzspule 8 gewickelt wird.
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Wie in 1 angedeutet, sind die Offenend-Rotorspinnvorrichtungen 3 der Arbeitsstellen 2 jeweils über einen Unterdruckanschluss 29 an einen maschinenlangen Unterdruckkanal 18 angeschlossen, der im Bereich der Mittenachse 17 der Textilmaschine 1 angeordnet und Bestandteil einer maschineneigenen Sauganlage 23 ist. Der Unterdruckkanal 18 ist dabei, wie aus 2 ersichtlich, an eine Filterkammer 25 angeschlossen, die durch eine Unterdruckquelle 22 pneumatisch beaufschlagt wird. Das bedeutet, die Offenend-Rotorspinnvorrichtungen 3 werden während des Spinnbetriebes durch die Unterdruckquelle 22 über den Unterdruckkanal 18 und die Unterdruckanschlüsse 29 mit Spinnunterdruck versorgt.
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Die Spulvorrichtungen 4 weisen ihrerseits jeweils einen Spulenrahmen 9 zum drehbaren Haltern einer Kreuzspulenhülse sowie im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Wickelwalze 11 zum reibschlüssigen Antreiben einer Kreuzspule 8 und gleichzeitigem Traversieren des auflaufenden Fadens 7 auf. Der Spulenrahmen 9 ist dabei um eine Schwenkachse 15 begrenzt drehbar gelagert.
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Wie weiter ersichtlich, ist zwischen den beiden Arbeitsstellenreihen außerdem eine Kreuzspulentransporteinrichtung 12 angeordnet, die zum Beispiel durch zwei parallel laufende Transportbänder 13, 14 gebildet wird. Über die Kreuzspulentransporteinrichtung 12 werden Kreuzspulen 8, die einen vorgebbaren Durchmesser erreicht haben, abtransportiert. Das bedeutet, Serviceaggregate 16, bspw. so genannte Kreuzspulenwechsler, sind an entsprechenden Fahrschienen 10 bzw. 20 der Offenend-Rotorspinnmaschine 1 verfahrbar und patrouillieren während des Spinnbetriebes entlang der Arbeitsstellen 2 der Offenend-Rotorspinnmaschine 1. Die Serviceaggregate 16 greifen selbsttätig ein, wenn an einer der Arbeitsstellen 2 ein Handlungsbedarf entsteht.
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Ein solcher Handlungsbedarf liegt zum Beispiel vor, wenn an einer der Arbeitsstellen 2 die Kreuzspule 8 ihren vorgegebenen Durchmesser erreicht hat und gegen eine neue Kreuzspulenhülse ausgetauscht werden muss. In einem solchen Fall positioniert sich der Kreuzspulenwechsler 16 vor der betreffenden Arbeitsstelle 2 und überführt die volle Kreuzspule 8 aus dem Spulenrahmen 9 der Spulvorrichtung 4 der betreffenden Arbeitsstelle 2 auf ein zugehöriges, hinter der Arbeitsstelle 2 positioniertes Transportband 13 oder 14 der Kreuzspulentransporteinrichtung 12. Anschließend wechselt das Serviceaggregat 16 eine neue Kreuzspulenhülse in den Spulenrahmen 9 ein, so dass der Spinn- und Spulprozess an der betreffenden Arbeitsstelle 2 neu gestartet werden kann.
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Da Offenend-Rotorspinnvorrichtungen 3, wie vorstehend beschrieben, während des Spinnbetriebes stets einen bestimmten Mindestspinnunterdruck benötigen, und der im Unterdruckkanal 18 anstehende Unterdruck, wenn keine entsprechenden Maßnahmen ergriffen werden, mit zunehmendem Abstand zur Unterdruckquelle 22 sukzessiv geringer wird, ist die Sauganlage 23 der Offenend-Rotorspinnmaschine 1 zusätzlich zum Unterdruckkanal 18 mit einem Bypasskanal 19 ausgestattet. Das heißt, die Offenend-Rotorspinnmaschine 1 weist zusätzlich zu einem maschinenlangen, im Querschnitt vorzugsweise zumindest teilweise rechteckig ausgebildeten Unterdruckkanal 18 einen weiteren, ebenfalls maschinenlangen Bypasskanal 19 auf. Dieser im Querschnitt vorzugsweise rund ausgebildete Bypasskanal 19 ist vorteilhafterweise oberhalb der Kettenkanäle 21 für das Serviceaggregat 16 angeordnet und, wie aus 2 ersichtlich, an der der Unterdruckquelle 22 gegenüberliegenden Seite der Textilmaschine 1 an den Unterdruckkanal 18 angeschlossen.
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Wie aus 2 ersichtlich, erstrecken sich der Unterdruckkanal 18 und der Bypasskanal 19 entlang einer Maschinenlängsachse 41. Beide Kanäle sind jeweils an eine Filterkammer 25 angeschlossen, die durch wenigstens eine Unterdruckquelle 22 unterdruckbeaufschlagbar ist. Das heißt, die Unterdruckquelle 22 wird durch einen drehzahlregelbaren Elektromotor 26 angetrieben, welcher über eine Steuerleitung 27 mit der Zentralsteuereinheit 28 der Offenend-Rotorspinnmaschine 1 in Verbindung steht. Der Bypasskanal 19 ist dabei außerdem an der der Filterkammer 25 gegenüberliegenden Seite der Textilmaschine 1 an den Unterdruckkanal 18 angeschlossen. An den Unterdruckkanal 18 sind im Bereich der Arbeitsstellen 2, wie üblich, pneumatische Verbraucher angeschlossen. Das heißt, im Bereich der Arbeitsstellen 2 ist, jeweils über einen Unterdruckanschluss 29, eine Offenend-Rotorspinnvorrichtung 3 angeschlossen.
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Im Bereich der Arbeitsstellen 2 können allerdings jeweils noch weitere pneumatische Verbraucher installiert sein. Die Arbeitsstellen 2 können bspw. jeweils mit einer Fadenspeicherdüse 24 ausgestattet sein.
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Die 3 zeigt in perspektivischer Ansicht einen Abschnitt einer Sauganlage 23 einer Offenend-Rotorspinnmaschine 1.
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Die erfindungsgemäß ausgebildete Sauganlage 23 weist einen im Querschnitt wenigstens zum Teil eckig ausgebildeten, maschinenlangen Unterdruckkanal 18 und einem im Querschnitt runden Bypasskanal 19 auf. Der Unterdruckkanal 18 und der Bypasskanal 19 sind dabei im Bereich der Mittenachse 17 der Offenend-Rotorspinnmaschine 1 zwischen den Arbeitsstellenreihen angeordnet.
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Wie ersichtlich, weisen solche Offenend-Rotorspinnmaschinen 1 eine aus Ständerbauteilen 31 bestehende zentrale Tragkonstruktion 30 auf, an der unter anderem die Offenend-Rotorspinnvorrichtungen 3 und die Spulvorrichtungen 4 der zahlreichen Arbeitsstellen 2 befestigt sind.
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Die einzelnen Ständerbauteile 31 dieser Tragkonstruktion 30 bestehen jeweils aus zwei vertikal angeordneten Stützen 32, die durch verschiedene Querträger 33 - 36, vorzugsweise durch Schweißen, verbunden sind. Der untere Querträger 33 bildet dabei ein Fußelement, das über Einstelleinrichtungen 37 verfügt, die eine exakte Ausrichtung des Ständerbauteils 31 auch auf unebenem Boden ermöglichen.
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Zwischen den beiden mittleren Querträgern 34, 35 ist der Unterdruckkanal 18 befestigt, wobei der Querträger 34 eine Aussparung 38 für den Unterdruckkanal 18 aufweist und der Querträger 35 die Basis für eine in 3 nicht dargestellte Kreuzspulentransporteinrichtung 12 bildet.
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Der obere Querträger 36 dient unter anderem als Auflage für die Kettenkanäle 21 der Serviceaggregate 16. Zwischen den Kettenkanälen 21 ist außerdem eine Ständereinrichtung 39 für den Bypasskanal 19 installiert, die ihrerseits aus Vertikalträgern, Horizontalblechen und Rohraufnahmen 40 besteht. In den Rohraufnahmen 40 ist der runde Bypasskanal 19 so positioniert, dass einerseits für dessen Einbau der vorhandene Bauraum optimal genutzt, anderseits der Betrieb der Serviceaggregate 16 in keiner Weise behindert wird.
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Der Erfindungsgedanke ist nicht auf das vorbeschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Wesentlich im Sinne der Erfindung ist lediglich, dass durch einen zusätzlichen Bypasskanal 19, bei dessen Einbau der knappe Bauraum optimal genutzt wird, und gewährleistet ist, dass stets an allen Arbeitsstellen 2 ein ordnungsgemäßer Spinnunterdruck gegeben ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Offenend-Rotorspinnmaschine
- 2
- Arbeitsstelle
- 3
- Offenend-Rotorspinnvorrichtung
- 4
- Spulvorrichtung
- 5
- Spinnkanne
- 6
- Faserband
- 7
- Faden
- 8
- Kreuzspule
- 9
- Spulenrahmen
- 10
- Fahrschiene
- 11
- Wickelwalze
- 12
- Kreuzspulentransporteinrichtung
- 13
- Transportband
- 14
- Transportband
- 15
- Schwenkachse
- 16
- Serviceaggregat
- 17
- Mittenachse
- 18
- Unterdruckkanal
- 19
- Bypasskanal
- 20
- Fahrschiene
- 21
- Kettenkanal
- 22
- Unterdruckquelle
- 23
- Sauganlage
- 24
- Fadenspeicherdüse
- 25
- Filterkammer
- 26
- Elektromotor
- 27
- Steuerleitung
- 28
- Zentralsteuereinheit
- 29
- Unterdruckanschluss
- 30
- Tragkonstruktion
- 31
- Ständerbauteil
- 32
- Stütze
- 33
- Querträger
- 34
- Querträger
- 35
- Querträger
- 36
- Querträger
- 37
- Einstelleinrichtung
- 38
- Aussparung
- 39
- Ständereinrichtung
- 40
- Rohraufnahme
- 41
- Maschinenlängsachse
- A1
- Querschnitt des Unterdruckkanals
- A2
- Querschnitt des Bypasskanals
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013008107 A1 [0004]
- EP 1283288 B1 [0007]
- DE 102007053467 A1 [0014]
- DE 102004016797 A1 [0015]
- DE 3810588 A1 [0016]
- DE 102005029056 A1 [0018]