-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein faltbares Tablett, umfassend eine Basisplatte, welche entlang ihrer Außenkanten von einem Umfangsrand begrenzt ist eine an die Basisplatte anlegbare Schürze aufweist, welche entlang einer Bauchkante der Basisplatte mit dieser verbunden ist.
-
Derartige Tabletts sind bereits aus dem Stand der Technik bekannt. So sieht die
WO 2005/000693 A1 ein Tablett mit einer Basisplatte vor, welches ein Scharnierelement in seinem Randbereich innerhalb des Umfangsrandes besitzt. In dieses Scharnierelement kann eine Schürze in Form einer ein- oder mehrteiligen Kunststoffplatte eingeclipst werden, welche gegen den Oberkörper des Benutzers gelehnt werden kann und herunterfallende Krümel oder Tropfen auffängt, allenfalls in das Innere des Umfangsrandes auf das Tablett hinableitet.
-
Die
US 5,209,370 A bietet eine ähnliche Lösung an, bei der allerdings am Umfangsrand selbst eine Schürze gelenkig anverbunden ist, so dass diese bei der Benutzung aufgerichtet oder gegen den Oberkörper des Benutzers gelehnt werden kann. Auch hier begrenzt ein Umfangsrand, wie bei Tabletts üblich, die Oberfläche des Tabletts ringsum und verhindert ein Herabfallen von Krümeln und dergleichen von dem Tablett.
-
Diese Lösungen fangen zwar in zufriedenstellender Weise herabfallende Krümel und Tropfen auf, müssen nach der Benutzung aber gereinigt werden um verstaut werden zu können. Der Benutzer muss sich also nun Gedanken machen, wohin er die Krümel entsorgen kann und gegebenenfalls einen Abfalleimer aufsuchen, um dort sein Tablett zu leeren. Sind auf dem Tablett Flüssigkeiten ausgelaufen, muss es dort auch abgewischt werden um verstaut werden zu können. Lässt der Benutzer das Tablett hingegen im Fahrzeug stehen, besteht bis zur Reinigung die Gefahr, dass der Inhalt des Tabletts im Fahrzeug versehentlich ausgeleert wird.
-
Der Gegenstand der
FR 2 900 556 A1 ist demgegenüber wesentlich weniger kompakt und in der Art eines Bauchladens gestaltet. Der Benutzer hängt sich eine Art Latz um den Hals, an dem eine Kiste befestigt ist. Spanngurte halten die Gesamtkonstruktion in Position. Nach der Benutzung kann das Latz über die Öffnung der Kiste gelegt werden und diese dadurch verschließen.
-
Immerhin kann auf diese Weise eine Reinigung des Tabletts bis zum Abschluss der Fahrt warten, aber das Tablett ist während der gesamten Reise äußerst unpraktisch in der Handhabung, weil es sehr viel Platz einnimmt.
-
Eine ähnliche Lösung, jedoch als Einwegtablett ausgestaltet, ist aus der
DE 20 2013 104 398 U1 bekannt. Dort wird ein Latz mit einem Tablett aus einem Faltbogen zusammengefaltet und nach der Benutzung entsorgt.
-
Ein sehr kompaktes Tablett mit anverbundener Schürze ist aus der
US 5,671,479 A bekannt. Dieses Tablett ist aus einem flexiblen Material gefertigt, das nach der Benutzung durch Verdrehen eines steifen Randelements zusammengelegt werden kann. Dies bringt es jedoch mit sich, dass auch hier das Tablett bereits vor Krümeln befreit werden muss, bevor es zusammengefaltet wird, da sonst während des Zusammenfaltens auf dem Tablett liegende Krümel herabfallen können.
-
Weiter ist aus der
US 2017/0265632 A1 ein Tablett bekannt, welches mithilfe eines Bandes um den Hals eines Trägers gehängt werden kann. Das Tablett als solches kann über ein Scharnier in der Mitte gefaltet werden, wobei allerdings ein Umfangsrand geknickt werden muss, um das Tablett gänzlich zu einer geschlossenen Einheit zu schließen.
-
Die
US 5,642,674 A hingegen betrifft ein Tablett mit angeformter Schürze, welches jedoch in sich nicht faltbar ist. Beim Verstauen kann das Tablett gegen die Schürze geklappt werden, jedoch keinen Hohlraum ausbilden, der eventuell zurückgebliebene Krümel auf der Tablettfläche einschließen kann.
-
Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein faltbares Tablett vorzuschlagen, welches die Nachteile des Standes der Technik überwindet und sowohl kompakt ist, als auch in der Lage, das Tablett im ungereinigten Zustand zu verstauen ohne ein Herabfallen von Krümeln befürchten zu müssen.
-
Dies gelingt durch ein faltbares Tablett gemäß den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs. Weitere, sinnvolle Ausgestaltungen eines solchen faltbaren Tabletts können den sich anschließenden abhängigen Ansprüchen entnommen werden.
-
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass ein faltbares Tablett wie auch im Stand der Technik eine Basisplatte aufweist, welche von einem Umfangsrand begrenzt ist. Im Unterschied zum Stand der Technik ist allerdings die Basisplatte aus mehreren gelenkig miteinander verbundenen Plattenteilen, welche vorzugsweise entlang einer Gelenkachse spiegelsymmetrisch geformt sind, hergestellt. Diese bilden, sobald sie gegeneinander zusammengeklappt werden, einen Hohlraum, in welchem eine mit der Basisplatte verbundene Schürze eingelegt und vollständig aufgenommen werden kann.
-
Hierdurch ist es möglich, nach der Benutzung des faltbaren Tabletts die Schürze auf das Tablett herunterzuklappen und anschließend oder gleichzeitig die beiden miteinander gelenkig verbundenen Plattenteile der Basisplatte zusammenzuklappen wie ein Buch, mit dem Effekt, dass die Schürze mit den darauf befindlichen Krümeln und Tropfen, sowie mit dem Inhalt des Tabletts eingepackt und in dem Hohlraum des zusammengefalteten Tabletts eingeschlossen ist. Ohne das Tablett bereits jetzt reinigen zu müssen, kann es nun weiter mitgeführt werden, ohne dass zu befürchten ist, dass Krümel austreten und sich verteilen.
-
Ein solches Tablett kann in verschiedenen Situationen Anwendung finden, insbesondere ist dies bei Fahrten im Auto, im Flugzeug, aber auch an Raststätten oder in Schnellrestaurants oder am Büroarbeitsplatz sinnvoll.
-
In konkreter Ausgestaltung kann die gelenkige Verbindung zwischen den wenigstens zwei Plattenteilen als ein erstes Filmscharnier ausgestaltet sein, so dass letztlich das Tablett mehr oder weniger die Anmutung einer DVD-Hülle besitzt. Außerdem kann an den Kontaktstellen der Umfangsränder jeweils ein zweites Filmscharnier vorgesehen sein, so dass der Umfangsrand im aufgeklappten Zustand des Tabletts vollständig umlaufend ist und gleichzeitig im zugeklappten Zustand dennoch den Hohlraum zwischen den Plattenteilen abdichtet.
-
Im Bereich der Bauchkante, an welcher die Schürze angebracht sein kann, kann der Umfangsrand ausgespart sein, so dass der Anschlussbereich der Schürze selbst den Umfangsrand bildet. Alternativ setzt die Schürze einfach innerhalb des Umfangsrandes an, so dass die Schürze vollständig in dem Hohlraum aufgenommen sein kann. Die Anbindung der Schürze kann wiederum über ein drittes und ein viertes Filmscharnier erfolgen, welche jeweils mit den betreffenden Plattenteilen an deren Abschnitt der Bauchkante verbunden sind.
-
Zunächst einmal kann die Schürze aus unterschiedlichen Materialien gebildet sein. Insbesondere sollte sich abwaschbar und lebensmittelecht sein. Soweit sie aus einem weichen, nicht formstabilen Material besteht, kann sie randständige Aussteifungsschienen besitzen um zu verhindern, dass sie während des Essens auf das Tablett herabfällt.
-
Erfindungsgemäß ist die Schürze jedoch auch aus einem steifen, wenngleich vorzugsweise elastischen, Material hergestellt sein. Dann jedoch sollte die Schürze ihrerseits aus zwei benachbarten Schürzenteilen hergestellt sein, welche über ein fünftes Filmscharnier miteinander verbunden sind. In dieser Konfiguration ist die Bauchkante der Basisplatte konkav ausgebildet. Hierdurch stützt die hochgeklappte Schürze die Offenstellung der Plattenteile, so dass die Gesamtkonstruktion stabiler wird. Beim Herunterklappen der Schürze werden dann umgekehrt auch die Plattenteile zusammengeklappt, was den geschlossenen Zustand ebenfalls zusätzlich absichert.
-
Im zusammengeklappten Zustand kann ein Verschluss des Hohlraums zwischen den Plattenteilen dadurch gewährleistet sein, dass die Umfangsränder direkt aufeinanderfallen. Alternativ ist es aber auch möglich, die Umfangsränder ebenfalls spiegelsymmetrisch gegenüber der Gelenkachse zwischen den Plattenteilen auszuformen, so dass die Umfangsränder nicht einander überlappen, sondern deckungsgleich Kante auf Kante aufeinander zum Liegen kommen.
-
Mit einigem Vorteil kann im zusammengeklappten Zustand auch eine gegenseitige Fixierung der Plattenteile dadurch erfolgen, dass an den umfangsrändern einander gegenüberliegende Verschlussmittel in gegenseitigen Eingriff gebracht werden. Hierfür eignen sich beispielsweise Magneten, die in die Umfangsränder integriert werden können, oder aber auch andere Verschlussmittel wie Haken und Ösen, Klettverschlüsse, Clipsverschlüsse und dergleichen mehr.
-
Während die Faltscharniere der Gesamtkonstruktion sicher verhindern können, dass Krümel aus dem Hohlraum zwischen den Plattenteilen herausfallen können, ist es wesentlich schwieriger, eine Dichtheit für Flüssigkeiten zu erzeugen. Daher kann statt einer flüssigkeitsdichten Außenwand auch auf den Innenseiten der Plattenteil ein Vliestuch vorgesehen sein, welches Flüssigkeiten direkt in sich aufsaugt und dadurch ein Austreten von Flüssigkeit aus dem Hohlraum zwischen den Plattenteilen verhindert. Ein solches Vliestuch kann hierbei mit der Basisplatte lösbar verbunden sein, beispielsweise über ein Klettband, Klebestreifen oder auch über Einstecklaschen, Klemmelement oder Spannelemente.
-
In vorteilhafter Weiterbildung der Faltscharniere können diesen Federelemente zugeordnet sein, welche die Plattenteile in einer definierten Position halten können. Diese können in Form von mono- oder bistabilen Federn realisiert werden, letztere so, dass sie einen labilen Gleichgewichtspunkt besitzen. Hierdurch wird das Tablett in einem aufgeklappten Zustand in einer Endlage festgehalten, ebenso wie in einem zugeklappten Zustand.
-
Da die Schürze aufgrund der Vorgabe, dass diese in den Hohlraum zwischen den Plattenteilen passen muss, nur eine beschränkte Größe aufweisen kann, sieht die Erfindung vor, optional der Schürze zusätzliche Verbindungselemente zuzuordnen, mit denen ein zusätzlicher Latz mit der Schürze verbunden werden kann. Es kann sich hierbei um beliebige Verbindungsmittel handeln, solange dem Latz die entsprechend gegenwirkenden Elemente zugeordnet sind. Insbesondere eignen sich hierfür Magnetverbinder oder Klettverbinder, mit denen eine Verbindung zwischen Latz und Schürze realisiert werden kann, um die Übergänge abzudichten.
-
Die vorstehend beschriebene Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. 1 zeigt hierzu ein faltbares Tablett in einem aufgeklappten Zustand in einer perspektivischen Darstellung von schräg oben.
-
1 zeigt ein faltbares Tablett 1, welches im Wesentlichen aus einer Basisplatte 2 und einer Schürze 10 hergestellt ist. Die Basisplatte 2 ist an drei Außenkanten 17 von einem Umfangsrand 6 umgriffen, so dass auf das Tablett 1 fallende Krümel oder Essensreste auf dem Tablett 1 zu halten und deren Herabfallen aufgrund einer Schrägstellung des Tabletts 1 zu verhindern.
-
Die Außenkanten 17 sind weitgehend gerade geschnitten, mit Ausnahme der bestimmungsgemäß dem Benutzer zugewandten Außenkante, der Bauchkante 18. Diese ist konkav geschnitten, so dass das Tablett 1 auch körpernah auf dem Schoß des Benutzers platziert werden kann. Entlang der Bauchkante 18 ist ferner auch der Umfangsrand 6 ausgespart und es ist der Basisplatte 2 eine Schürze 10 zugeordnet, die an die Basisplatte 2 anklappbar ist und im aufgeklappten Zustand einen Schirm vor dem Oberkörper des Benutzers darstellt.
-
Mittig in der Basisplatte 2 ist ein erstes Filmscharnier 5 vorgesehen, welches ein erstes Plattenteil 3 der Basisplatte 2 mit einem zweiten Plattenteil 4 der Basisplatte 2 verbindet. Die Verbindung erfolgt derart flexibel, dass das erste Plattenteil 3 in der Endlage parallel zu dem zweiten Plattenteil 4 herübergeklappt werden kann, bis die Plattenteile 3 und 4 unter Einschluss eines Hohlraums zwischen sich übereinander zum Liegen kommen.
-
Auch die Schürze 10 ist entsprechend in einen ersten Schürzenteil 13 und einen zweiten Schürzenteil 14 unterteilt und besteht aus einem elastischen, aber steifen Material. Dennoch weisen die Schürzenteile 13 und 14 randständige Aussteifungsschienen 16 auf, welche den freien Rändern der Schürze 10 mehr Stabilität verleihen sollen. Zwischen den Schürzenteilen 13 und 14 und den Plattenteilen 3 und 4 sind dritte und vierte Filmscharniere 11 und 12 angeordnet, so dass die Schürze 10 auf die Basisplatte 2 angeklappt werden kann. Aufgrund der konkaven Form der Bauchkante 18 wird bei einem Anklappen der Schürze 10 an die Basisplatte 2 sich auch die Basisplatte entlang des ersten Filmscharniers zusammenfalten, was auch die Schürze 10 entlang eines zwischen den Schürzenteilen 13 und 14 angeordneten fünften Filmscharniers 15 tun wird. Liegen endlich das fünfte Filmscharnier 15 und das erste Filmscharnier 5 direkt aufeinander, so ist aufgrund des Schnitts das Tablett 1 bereits weitgehend zusammengeklappt.
-
Hierbei verhindert die Schürze 10 anstelle des entlang der Bauchkante 18 ausgesparten Umfangsrandes 6 das Herausfallen von Krümeln aus dem zusammengeklappten Tablett 1. An der Kontaktstelle zwischen den Umfangsrändern 6 der einzelnen Plattenteilen 3 und 4 ist ein zweites Filmscharnier 7 vorgesehen, das auch diese Kontaktstellen abdichtet. Dieses Filmscharnier wölbt sich einfach nach innen und die Umfangsränder 6 dichten diesen Bereich anschließend von selbst ab.
-
In dem zusammengeklappten Zustand liegen schließlich die Umfangsränder 6 beider Plattenteile 3 und 4 deckungsgleich aufeinander und werden mithilfe über die Umfangsränder 6 verteilter Magnetverschlüsse 8 miteinander fixiert. Das zusammengeklappte Tablett 1 ähnelt in der Anmutung einer DVD-Hülle und schließt die Schürze 10 sowie die auf das Tablett 1 herabgefallenen Krümel oder Essensreste in sich ein. Hierdurch kann es nach der Mahlzeit wieder eingesteckt werden und kann bei anderer Gelegenheit gereinigt werden. Über eine Griffmulde 9 kann es dann wieder geöffnet werden. Auf der Fläche der Basisplatte 2 kann ferner ein Vliestuch lösbar angeordnet werden, welches auch anfallende Flüssigkeiten sicher aufnehmen und ein Austropfen aus dem zusammengeklappten Tablett 1 verhindern kann.
-
Vorstehend beschrieben ist somit ein faltbares Tablett, welches zwischen einem aufgeklappten einsatzbereiten Zustand und einem zusammengeklappten, kompakten Verschlusszustand hin und herwechseln kann, wobei in dem Verschlusszustand auf das Tablett herabgefallene Krümel und Essensreste eingeschlossen bleiben, bis das Tablett gelegentlich wieder gereinigt wird. Ein unsicherer Transport des verschmutzten Tabletts wird ebenso vermieden wie ein unhandlicher Transport, so dass weder auf Sicherheit, noch auf Komfort verzichtet werden muss.