-
Die Erfindung betrifft ein Versorgungssystem zur Versorgung mehrerer Abnehmer mit einem Applikationsmittel, vorzugsweise Lack, zur Applikation auf Kraftfahrzeugkarosserien und/oder Anbauteile hiervon. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine zugehörige Beschichtungsanlage, vorzugsweise eine Lackieranlage, und ein zugehöriges Versorgungsverfahren.
-
Im Stand der Technik sind Lackieranlagen zum Lackieren von Kraftfahrzeugkarosserien und/oder Anbauteilen hiervon bekannt, deren Abnahmevorrichtungen zur Abnahme und zur Applikation des Applikationsmittels durch Ringleitungssysteme mit Lack versorgt werden und die Ringleitungssysteme als sogenannte 1-Rohrsysteme oder 2-Rohrsysteme ausgeführt sind.
-
Nachteilig bei als 1-Rohrsystemen ausgeführten Ringleitungssystemen ist insbesondere, dass eine Lack-Zirkulation durch die Abnahmevorrichtungen nicht möglich ist. Nachteilig bei als 2-Rohrsystemen ausgeführten Ringleitungssystemen ist insbesondere, dass sie nicht molchbar sind, eine hohe Umlaufmenge des Lacks erforderlich ist und sie schwierig erweiterbar sind.
-
Eine Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes und/oder alternatives Versorgungssystem zur Versorgung mehrerer Abnehmer mit einem Applikationsmittel, vorzugsweise Lack, zur Applikation auf Kraftfahrzeugkarosserien und/oder Anbauteile hiervon zu schaffen.
-
Diese Aufgabe kann mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst werden. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung offenbart.
-
Die Erfindung schafft ein Versorgungssystem zur Versorgung mehrerer Abnehmer mit einem Applikationsmittel, vorzugsweise Lack. Das Applikationsmittel dient insbesondere zur Applikation auf Kraftfahrzeugkarosserien und/oder Anbauteile hiervon.
-
Das Versorgungsystem umfasst eine Zuführleitung (zweckmäßig Vorlaufleitung) und eine Rückführleitung (zweckmäßig Rücklaufleitung).
-
Die Zuführleitung dient vorzugsweise zum Zuführen des Applikationsmittels an die Abnehmer.
-
Die Rückführleitung dient vorzugsweise zum Rückführen von Applikationsmittel, das nicht von den Abnehmern zur Applikation abgenommen wird und somit vorzugsweise im Versorgungssystem zirkulieren kann. Die Rückführleitung kann im Kontext der Erfindung vorzugsweise aber auch als Zuführleitung fungieren.
-
Das Versorgungssystem umfasst insbesondere einen ersten Abnehmer, der mit der Zuführleitung und der Rückführleitung in Verbindung steht. Der erste Abnehmer kann vorzugsweise einer ersten Abnahmevorrichtung zugeordnet werden.
-
Es ist möglich, dass der erste Abnehmer zweckmäßig in Strömungsrichtung des Applikationsmittels einen ersten Abnehmer der Zuführleitung bildet und somit z. B. als erster Abnehmer an die Zuführleitung angeschlossen sein kann. Der erste Abnehmer kann somit vorzugsweise den Abnehmer darstellen, der zur Applikation des Applikationsmittels als erstes vom Versorgungssystem und/oder der Zuführleitung versorgt wird.
-
Das Versorgungssystem umfasst insbesondere zumindest einen weiteren Abnehmer, der mit der Zuführleitung und der Rückführleitung in Verbindung steht. Der weitere Abnehmer kann vorzugsweise einer weiteren Abnahmevorrichtung zugeordnet werden.
-
Es ist möglich, dass der weitere Abnehmer zweckmäßig in Strömungsrichtung des Applikationsmittels einen letzten Abnehmer der Zuführleitung bildet und somit z. B. als letzter Abnehmer an die Zuführleitung angeschlossen sein kann und/oder in Strömungsrichtung des Applikationsmittels hinter dem ersten Abnehmer angeordnet ist. Der weitere Abnehmer kann somit vorzugsweise den Abnehmer darstellen, der zur Applikation des Applikationsmittels als letztes vom Versorgungssystem und/oder der Zuführleitung versorgt wird.
-
Das Versorgungssystem zeichnet sich z. B. dadurch aus, dass die Zuführleitung vorzugsweise stirnseitig über eine Verbindungsleitung vorzugsweise stirnseitig mit der Rückführleitung verbunden ist.
-
Es ist möglich, dass die Verbindungsleitung einen zweckmäßig ersten Leitungsabschnitt stromabwärts hinter dem weiteren Abnehmer mit einem zweckmäßig zweiten Leitungsabschnitt stromaufwärts vor dem ersten Abnehmer verbindet. Der erste Leitungsabschnitt kann somit z. B. Teil der Zuführleitung und/oder der Verbindungsleitung sein. Der zweite Leitungsabschnitt kann somit z. B. Teil der Verbindungsleitung und/oder der Rückführleitung sein.
-
Es ist möglich, dass das Versorgungssystem eine Absperreinrichtung aufweist und die Absperreinrichtung dazu dient, um wahlweise in einer Öffnungsstellung eine Applikationsmittel-Strömung über die Verbindungsleitung zu ermöglichen und/oder um wahlweise in einer Schließstellung eine Applikationsmittel-Strömung über die Verbindungsleitung zu unterbinden.
-
Die Absperreinrichtung kann z. B. als Absperrarmatur und/oder als insbesondere z. B. ansteuerbare Ventilanordnung ausgebildet sein.
-
Die Absperreinrichtung kann z. B. in die Verbindungsleitung integriert sein, in Strömungsrichtung des Applikationsmittels hinter dem weiteren Abnehmer angeordnet sein, in Strömungsrichtung des Applikationsmittels vor dem ersten Abnehmer und/oder zwischen der Zuführleitung und der Rückführleitung angeordnet sein.
-
Es ist möglich, dass die erste Abnahmevorrichtung, vorzugsweise der erste Abnehmer, eine Verbindungseinrichtung umfasst. Alternativ oder ergänzend ist es möglich, dass die weitere Abnahmevorrichtung, vorzugsweise der weitere Abnehmer, eine Verbindungseinrichtung umfasst. Die Verbindungseinrichtung kann insbesondere einen oder mehrere Leitungsabschnitte umfassen.
-
Es ist möglich, dass die Verbindungseinrichtung der ersten Abnahmevorrichtung und die Verbindungseinrichtung der weiteren Abnahmevorrichtung dazu dienen, um in der Schließstellung der Absperreinrichtung eine Applikationsmittel-Strömung von der Zuführleitung über die erste Abnahmevorrichtung und die weitere Abnahmevorrichtung zu der Rückführleitung zu erlauben, so dass vorzugsweise eine Applikationsmittel-Zirkulation durch die erste Abnahmevorrichtung und die weitere Abnahmevorrichtung ermöglicht wird.
-
Alternativ oder ergänzend ist es möglich, dass die Verbindungseinrichtung der ersten Abnahmevorrichtung und die Verbindungseinrichtung der weiteren Abnahmevorrichtung dazu dienen, um in der Öffnungsstellung der Absperreinrichtung eine Applikationsmittel-Strömung von der Zuführleitung über die erste Abnahmevorrichtung und die weitere Abnahmevorrichtung zu der Rückführleitung z. B. indirekt zu unterbinden, so dass vorzugsweise eine Applikationsmittel-Zirkulation durch die erste Abnahmevorrichtung und die weitere Abnahmevorrichtung z. B. indirekt verhindert wird, z. B. weil das Applikationsmittel den Weg mit dem geringsten Widerstand sucht, was dazu führt, dass keine Applikationsmittel-Strömung von der Zuführleitung über die erste Abnahmevorrichtung und die weitere Abnahmevorrichtung zu der Rückführleitung stattfindet und/oder keine Applikationsmittel-Zirkulation durch die erste Abnahmevorrichtung und die weitere Abnahmevorrichtung erfolgt.
-
Die Applikationsmittel-Strömung kann somit z. B. durch unterschiedliche Strömungswiderstände für das Applikationsmittel gesteuert werden, wobei das Applikationsmittel den Weg des geringsten Widerstands nimmt. Das kann z. B. mit oder ohne Ventil realisiert werden.
-
Die Verhinderung und/oder das Unterbinden kann z. B. durch unterschiedliche Strömungswiderstände (z. B. ohne Ventil, insbesondere Umlaufventil) für das Applikationsmittel realisiert werden, wobei alternativ oder ergänzend auch Ausführungsformen mit Ventil (z. B. Umlaufventil) möglich sind.
-
Die Verbindungseinrichtung der ersten Abnahmevorrichtung und die Verbindungseinrichtung der weiteren Abnahmevorrichtung können z. B. dazu dienen, um in der Schließstellung der Absperreinrichtung dem ersten Abnehmer und dem weiteren Abnehmer das Applikationsmittel aus der Zuführleitung zuzuführen, und/oder eine Applikationsmittel-Zufuhr aus der Rückführleitung zu dem ersten Abnehmer und zu dem weiteren Abnehmer zu verhindern.
-
Es ist möglich, dass die Verbindungseinrichtung der ersten Abnahmevorrichtung und die Verbindungseinrichtung der weiteren Abnahmevorrichtung dazu dienen, um in der der Öffnungsstellung der Absperreinrichtung dem ersten Abnehmer und dem weiteren Abnehmer das Applikationsmittel aus der Zuführleitung und der Rückführleitung zuzuführen, so dass vorzugsweise sowohl Applikationsmittel aus der Zuführleitung als auch Applikationsmittel aus der Rückführleitung zur Applikation auf die Kraftfahrzeugkarosserien und/oder Anbauteile hiervon nutzbar ist. Folglich kann im Kontext der Erfindung die Rückführleitung vorzugsweise auch als Zuführleitung zum Zuführen von Applikationsmittel insbesondere an den ersten Abnehmer und den weiteren Abnehmer fungieren.
-
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist es möglich, dass der erste Abnehmer eine Verbindungseinrichtung umfasst (z. B. am oder im ersten Abnehmer montiert), so dass die Verbindungseinrichtung vorzugsweise Teil des ersten Abnehmers ist. Auch der weitere Abnehmer kann eine Verbindungseinrichtung umfassen (z. B. am oder im weiteren Abnehmer montiert), so dass die Verbindungseinrichtung vorzugsweise Teil des weiteren Abnehmers ist.
-
Es ist somit z. B. möglich, dass die Verbindungseinrichtung der ersten Abnahmevorrichtung in oder an dem ersten Abnehmer angeordnet ist und/oder die Verbindungseinrichtung der weiteren Abnahmevorrichtung in oder an dem weiteren Abnehmer angeordnet ist.
-
Die Verbindungseinrichtung des ersten Abnehmers und die Verbindungseinrichtung des weiteren Abnehmers dienen vorzugsweise dazu, um in der Schließstellung der Absperreinrichtung eine Applikationsmittel-Strömung von der Zuführleitung durch den ersten Abnehmer hindurch und durch den weiteren Abnehmer hindurch zu der Rückführleitung zu erlauben, so dass vorzugsweise eine Applikationsmittel-Zirkulation durch den ersten Abnehmer und den weiteren Abnehmer ermöglicht wird, und/oder um in der Öffnungsstellung der Absperreinrichtung eine Applikationsmittel-Strömung von der Zuführleitung durch den ersten Abnehmer hindurch und durch den weiteren Abnehmer hindurch zu unterbinden, so dass vorzugsweise eine Applikationsmittel-Zirkulation durch den ersten Abnehmer und durch den weiteren Abnehmer verhindert wird.
-
Es ist möglich, dass die Verbindungseinrichtung der ersten Abnahmevorrichtung und/oder des ersten Abnehmers zumindest ein Ventil, vorzugsweise ein Umlaufventil, umfasst und die Verbindungseinrichtung der weiteren Abnahmevorrichtung und/oder des weiteren Abnehmers zumindest ein Ventil, vorzugsweise ein Umlaufventil, umfasst.
-
Alternativ oder ergänzend kann die Verbindungseinrichtung der ersten Abnahmevorrichtung und/oder des ersten Abnehmers und die Verbindungseinrichtung der weiteren Abnahmevorrichtung und/oder des weiteren Abnehmers einen größeren Strömungswiderstand für das Applikationsmittel erzeugen als die Zuführleitung, die Rückführleitung und/oder die Verbindungsleitung, so dass vorzugsweise das Applikationsmittel den Weg des geringsten Widerstands nehmen kann.
-
Die hierin erwähnte Verbindungseinrichtung kann zweckmäßig z. B. eine Funktionseinheit oder mehrere, z. B. voneinander beabstandete, Funktionseinheiten umfassen.
-
Es ist möglich, dass das Versorgungssystem zumindest einen Molch zum Molchen der Zuführleitung, der Rückführleitung, der Verbindungsleitung und/oder der Absperreinrichtung aufweist.
-
Die Zuführleitung, die Rückführleitung, die Verbindungsleitung und/oder die Absperreinrichtung können z. B. einen im Wesentlichen gleich dimensionierten und/oder im Wesentlichen konstanten Innendurchmesser zum Hindurchlassen des Applikationsmittels und/oder des zumindest einen Molches aufweisen.
-
Das Versorgungssystem umfasst vorzugsweise ein Ringleitungs-Versorgungssystem.
-
Es ist möglich, dass die Zuführleitung, die Rückführleitung und die Verbindungsleitung ein Ringleitungssystem bilden.
-
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist es möglich, dass die Zuführleitung, die Rückführleitung und die Verbindungsleitung ein 1-Rohrsystem bilden, bei dem vorzugsweise die Zuführleitung, die Verbindungsleitung und die Rückführleitung einen einzigen Strömungspfad bilden und/oder in Reihe hintereinander geschaltet angeordnet sind. Somit kann z. B. in Öffnungsstellung der Absperreinrichtung Applikationsmittel vorzugsweise sukzessive von der Zuführleitung in die Verbindungsleitung und von der Verbindungsleitung in die Rückführleitung zirkulieren.
-
Der erste Abnehmer und/oder der weitere Abnehmer kann z. B. ein Farbwechsler sein, vorzugsweise zur Versorgung eines Applikationsgeräts zur Applikation des Applikationsmittels auf die Kraftfahrzeugkarosserien und/oder Anbauteile hiervon.
-
Es ist möglich, dass der erste Abnehmer mit einem Applikationsgerät zur Applikation des Applikationsmittels verbunden ist und/oder ein erster vorzugsweise mehrachsiger Gelenkroboter zum Führen des ersten Abnehmers und/oder des Applikationsgeräts dient.
-
Es ist möglich, dass der weitere Abnehmer mit einem Applikationsgerät zur Applikation des Applikationsmittels verbunden ist und/oder ein weiterer mehrachsiger Gelenkroboter zum Führen des Applikationsgeräts und/oder des weiteren Abnehmers dient.
-
Der erste Abnehmer kann z. B. über eine erste Stichleitung mit der Zuführleitung verbunden sein und/oder über eine zweite Stichleitung mit der Rückführleitung verbunden sein. Alternativ oder ergänzend kann der weitere Abnehmer über eine erste Stichleitung mit der Zuführleitung verbunden sein und/oder über eine zweite Stichleitung mit der Rückführleitung verbunden sein.
-
Es ist möglich, dass das Versorgungssystem zumindest einen zusätzlichen Abnehmer, vorzugsweise zumindest zwei zusätzliche Abnehmer (z. B. einen dritten Abnehmer und vorzugsweise einen vierten Abnehmer oder sogar mehr als vier Abnehmer) aufweist, der mit der Zuführleitung und der Rückführleitung in Verbindung steht. Der zumindest eine zusätzliche Abnehmer kann z. B. in Strömungsrichtung des Applikationsmittels zwischen dem ersten Abnehmer und dem weiteren Abnehmer angeordnet sein.
-
Der zumindest eine zusätzliche Abnehmer kann vorzugsweise wie der erste Abnehmer und/oder der weitere Abnehmer ausgeführt sein, angeordnet sein und/oder funktionieren, so dass die hierin zum ersten Abnehmer und/oder zum weiteren Abnehmer gemachte Offenbarung zweckmäßig auch für den zumindest einen zusätzlichen Abnehmer gilt.
-
Es ist möglich, dass die Zuführleitung vorzugsweise eingangsseitig eine Pumpe zum Fördern des Applikationsmittels aufweist und/oder die Rückführleitung eine Druck- und/oder Volumensteuereinrichtung (z. B. einen Druck- und/oder Volumenregler) für das Applikationsmittel aufweist. Der Druckvolumenregler kann zweckmäßig zu dessen Aktivierung und/oder Deaktivierung (z. B. Öffnen und/oder Schließen) ansteuerbar ausgeführt sein oder durch einen Bypass umgangen werden.
-
Die Zuführleitung kann z. B. eingangsseitig mit einer Zuführeinrichtung zum Zuführen des Applikationsmittels verbunden sein. Alternativ oder ergänzend kann die Rückführleitung insbesondere ausgangsseitig mit der Zuführeinrichtung verbunden sein. Die Zuführeinrichtung kann z. B. in einem Farbmischraum einer Beschichtungsanlage untergebracht sein und/oder ein Applikationsmittel-Reservoir aufweisen.
-
Es ist möglich, dass die Zuführleitung, die Verbindungsleitung und die Rückführleitung sich vorzugsweise im Wesentlichen schneckenförmig und/oder um über 360°, z. B. mittels zweier Schleifen, um den ersten Abnehmer und den zweiten Abnehmer und vorzugsweise den zumindest einen zusätzlichen Abnehmer herum erstrecken.
-
Der erste Abnehmer kann z. B. in Strömungsrichtung des Applikationsmittels als erster Abnehmer an die Rückführleitung angeschlossen sein. Alternativ oder ergänzend kann der weitere Abnehmer in Strömungsrichtung des Applikationsmittels als letzter Abnehmer und/oder hinter dem ersten Abnehmer an die Rückführleitung angeschlossen sein.
-
Es ist möglich, dass in Öffnungsstellung und/oder Schließstellung der Absperreinrichtung z. B. sukzessive zuerst der erste Abnehmer, vorzugsweise dann der zumindest eine zusätzliche Abnehmer, und zuletzt der weitere Abnehmer mit Applikationsmittel aus der Zuführleitung versorgt werden.
-
Alternativ oder ergänzend ist es möglich, dass in der Öffnungsstellung der Absperreinrichtung z. B. sukzessive zuerst der erste Abnehmer, vorzugsweise dann der zumindest eine zusätzliche Abnehmer, und zuletzt der weitere Abnehmer mit Applikationsmittel aus der Rückführleitung versorgt werden und somit vorzugsweise die Rückführleitung als Zuführleitung fungieren kann.
-
Das Versorgungssystem im Kontext der Erfindung ist vorzugsweise in einem ersten Betriebsmodus und einem zweiten Betriebsmodus betreibbar.
-
Im ersten Betriebsmodus ist die Absperreinrichtung zweckmäßig in Öffnungsstellung, wobei vorzugsweise keine Zirkulation des Applikationsmittels durch die erste Abnahmevorrichtung und die weitere Abnahmevorrichtung erfolgt und/oder eine Abnahme des Applikationsmittels mittels der ersten Abnahmevorrichtung und mittels der weiteren Abnahmevorrichtung aus der Zuführleitung und aus der Rückführleitung möglich ist. Somit kann im Kontext der Erfindung die Rückführleitung vorzugsweise auch als Zuführleitung fungieren.
-
Im zweiten Betriebsmodus ist die Absperreinrichtung zweckmäßig in Schließstellung, wobei vorzugsweise eine Zirkulation des Applikationsmittels durch die erste Abnahmevorrichtung und die weitere Abnahmevorrichtung hindurch erfolgt und/oder eine Abnahme des Applikationsmittels mittels der ersten Abnahmevorrichtung und mittels der weiteren Abnahmevorrichtung aus der Zuführleitung, aber nicht aus der Rückführleitung möglich ist.
-
Durch das hierin offenbarte Versorgungssystem ist vorzugsweise Folgendes realisierbar:
- - Die Zuführleitung, die Verbindungsleitung, die Rückführleitung und vorzugsweise die Absperreinrichtung sind im Wesentlichen komplett molchbar,
- - Das Applikationsmittel kann über die Abnahmevorrichtungen und/oder die Abnehmer zirkulieren,
- - Das Applizieren des Applikationsmittels ist sowohl bei offener als auch bei geschlossener Absperreinrichtung möglich, so dass insbesondere eine Applikationsmittel-Zirkulation über die Abnahmevorrichtungen und/oder die Abnehmer auch während einer Applikation des Applikationsmittels möglich ist,
- - Bei geöffneter Absperreinrichtung kann Applikationsmittel sowohl aus der Zuführleitung als auch aus der Rückführleitung zur Applikation genutzt werden,
- - Die Abnahmevorrichtungen und/oder die Abnehmer benötigen keine Staudruckregler,
- - Ein Staudruckregler zwischen der Zuführleitung und der Rückführleitung wird nicht benötigt,
- - Eine Inbetriebnahme des Versorgungssystems ist einfach, insbesondere weil Stiche, z. B. von einem Farbversorgungsraum aus, spülbar sind,
- - Eine Systemeinstellung des Versorgungssystems kann von einer zentralen Stelle aus erfolgen, und/oder
- - Das Versorgungssystem kann zweckmäßig für den Einsatz von wasserbasiertem Lack ausgeführt sein, zweckmäßig aber auch für lösemittelbasierten Lack. Das Versorgungssystem eignet sich somit insbesondere für Naßlacksysteme.
-
Das hierin offenbarte Applikationsgerät kann z. B. ein Zerstäuber (z. B. ein Rotationszerstäuber, insbesondere ein Glockenteller-Zerstäuber) sein oder ein vorzugsweise mehrere Applikationsmittel-Austrittsöffnungen umfassender Druckkopf zur vorzugsweise im Wesentlichen oversprayfreien Applikation des Applikationsmittels auf die Kraftfahrzeugkarosserien und/oder Anbauteile hiervon.
-
Das Applikationsmittel ist vorzugsweise Lack, kann aber auch z. B. ein Dichtungs- oder Klebemittel sein.
-
Grundsätzlich ist die Ausführung der Erfindung unabhängig davon, ob das Versorgungssystem stationär oder beweglich, z.B. an einem oder mehreren Roboter, ausgeführt ist.
-
Die Erfindung betrifft auch eine Beschichtungsanlage, vorzugsweise eine Lackieranlage, zur Applikation eines Applikationsmittels, vorzugsweise Lack, auf Kraftfahrzeugkarosserien und/oder Anbauteile hiervon, mit zumindest einem Versorgungssystem wie hierin offenbart.
-
Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Versorgungsverfahren zur Versorgung mehrerer Abnehmer mit einem Applikationsmittel, vorzugsweise Lack, zur Applikation auf Kraftfahrzeugkarosserien und/oder Anbauteile hiervon, wobei das Versorgungsverfahren vorzugsweise mittels zumindest eines Versorgungssystems wie hierin offenbart ausgeführt wird.
-
Bei dem Versorgungsverfahren kann ein Applikationsmittel durch eine Zuführleitung und eine Rückführleitung fließen, wobei das Applikationsmittel durch einen ersten Abnehmer, der mit der Zuführleitung und der Rückführleitung in Verbindung steht, abgenommen wird und durch einen weiteren Abnehmer, der mit der Zuführleitung und der Rückführleitung in Verbindung steht, abgenommen wird. Die Zuführleitung ist zweckmäßig über eine Verbindungsleitung mit der Rückführleitung verbunden.
-
Die hierin zum Versorgungssystem gemachte Offenbarung gilt zweckmäßig auch für das Versorgungsverfahren.
-
Die oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung sind miteinander kombinierbar. Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart oder ergeben sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung in Verbindung mit den beigefügten Figuren.
- 1 zeigt ein Versorgungssystem gemäß einer Ausführungsform der Erfindung in einem ersten Betriebsmodus,
- 2 illustriert die Funktionsweise des Versorgungssystems in dem ersten Betriebsmodus,
- 3 zeigt das Versorgungssystem in einem zweiten Betriebsmodus, und
- 4 illustriert die Funktionsweise des Versorgungssystems in dem zweiten Betriebsmodus.
-
1 zeigt ein Versorgungssystem 100 zur Versorgung mehrerer Abnehmer 10, 20, 30 und 40 mit einem Applikationsmittel, vorzugsweise Lack, zur Applikation auf Kraftfahrzeugkarosserien und/oder Anbauteile hiervon. Die Pfeile in 1 (und ebenso in den 2 bis 4) symbolisieren die Strömungsrichtung des Applikationsmittels.
-
Die 1 und 2 zeigen das Versorgungssystem 100 in einem ersten Betriebsmodus, der auch als z. B Betriebsmodus mit Abnehmer-Mehrfach-Stich-Versorgung bezeichnet werden kann.
-
Das Versorgungssystem 100 und der erste Betriebsmodus werden nachfolgend unter gemeinsamer Bezugnahme auf die 1 und 2 beschrieben.
-
Das Versorgungsystem 100 ist Teil einer Beschichtungsanlage, insbesondere einer Lackieranlage, und umfasst eine Zuführleitung L1 (kurz gestrichelt symbolisiert) und eine Rückführleitung L3 (lang gestrichelt symbolisiert).
-
Die Abnehmer 10, 20, 30 und 40 stehen mit der Zuführleitung L1 und der Rückführleitung L3 in Verbindung und sind als Farbwechsler ausgeführt. Die Farbwechsler dienen zur Applikationsmittel-Versorgung von mittels mehrachsigen Gelenkrobotern geführten Applikationsgeräten zur Applikation des Applikationsmittels auf die Kraftfahrzeugkarosserien und/oder Anbauteile hiervon (in den Figuren nicht gezeigt).
-
Der Abnehmer 10 bildet einen in Strömungsrichtung des Applikationsmittels ersten Abnehmer der Zuführleitung L1. Der erste Abnehmer 10 ist über eine erste Stichleitung 10.1 mit der Zuführleitung L1 verbunden (Anschlussstelle 1) und über eine zweite Stichleitung 10.2 mit der Rückführleitung L3 verbunden (Anschlussstelle 5). Der erste Abnehmer 10 mit der ersten Stichleitung 10.1 und der zweiten Stichleitung 10.2 ist einer ersten Abnahmevorrichtung A (in 1 strich-punktiert symbolisiert) zugeordnet.
-
Der Abnehmer 40 ist in Strömungsrichtung des Applikationsmittels hinter dem ersten Abnehmer 10 angeordnet und bildet in Strömungsrichtung des Applikationsmittels einen letzten Abnehmer der Zuführleitung L1. Der Abnehmer 40 wird hierin als weiterer, insbesondere vierter Abnehmer 40 bezeichnet. Der vierte Abnehmer 40 ist über eine erste Stichleitung 40.1 mit der Zuführleitung L1 verbunden (Anschlussstelle 4) und über eine zweite Stichleitung 40.2 mit der Rückführleitung L3 verbunden (Anschlussstelle 8). Der vierte Abnehmer 40 mit der ersten Stichleitung 40.1 und der zweiten Stichleitung 40.2 ist einer Abnahmevorrichtung D (in 1 strich-punktiert symbolisiert) zugeordnet. Die Abnahmevorrichtung D wird hierin als weitere, insbesondere vierte, Abnahmevorrichtung D bezeichnet.
-
Die Abnehmer 20 und 30 sind in Strömungsrichtung des Applikationsmittels zwischen dem ersten Abnehmer 10 und dem vierten Abnehmer 40 angeordnet. Die Abnehmer 20 und 30 werden hierin als zusätzliche Abnehmer, insbesondere als zweiter Abnehmer 20 und dritter Abnehmer 30 bezeichnet. Der zweite Abnehmer 20 ist über eine erste Stichleitung 20.1 mit der Zuführleitung L1 verbunden (Anschlussstelle 2) und über eine zweite Stichleitung 20.2 mit der Rückführleitung L3 verbunden (Anschlussstelle 6). Der dritte Abnehmer 30 ist über eine erste Stichleitung 30.1 mit der Zuführleitung L1 verbunden (Anschlussstelle 3) und über eine zweite Stichleitung 30.2 mit der Rückführleitung L3 verbunden (Anschlussstelle 7). Der zweite Abnehmer 20 mit der ersten Stichleitung 20.1 und der zweiten Stichleitung 20.2 ist einer zweiten Abnahmevorrichtung B (in 1 strich-punktiert symbolisiert) zugeordnet, wobei der dritte Abnehmer 30 mit der ersten Stichleitung 30.1 und der zweiten Stichleitung 30.2 einer dritten Abnahmevorrichtung C (in 1 strich-punktiert symbolisiert) zugeordnet ist.
-
Die Punkte 1 und 5 stellen Anschlussstellen der ersten Abnahmevorrichtung A und insbesondere des ersten Abnehmers 10 an die Zuführleitung L1 und die Rückführleitung L3 dar.
-
Die Punkte 2 und 6 stellen Anschlussstellen der zweiten Abnahmevorrichtung B und insbesondere des zweiten Abnehmers 20 an die Zuführleitung L1 und die Rückführleitung L3 dar.
-
Die Punkte 3 und 7 stellen Anschlussstellen der dritten Abnahmevorrichtung C und insbesondere des dritten Abnehmers 30 an die Zuführleitung L1 und die Rückführleitung L3 dar.
-
Die Punkte 4 und 8 stellen Anschlussstellen der vierten Abnahmevorrichtung D und insbesondere des vierten Abnehmers 40 an die Zuführleitung L1 und die Rückführleitung L3 dar.
-
Eine Verbindungsleitung L2 verbindet die Zuführleitung L1 mit der Rückführleitung L3, so dass ein Leitungsabschnitt stromabwärts hinter dem weiteren Abnehmer 40 mit einem Leitungsabschnitt stromaufwärts vor dem ersten Abnehmer 10 verbunden ist.
-
Die Zuführleitung L1, die Verbindungsleitung L2 und die Rückführleitung L3 bilden ein Ringleitungssystem und zwar insbesondere ein 1-Rohrsystem, so dass die Zuführleitung L1, die Verbindungsleitung L2 und die Rückführleitung L3 z. B. in Reihe hintereinander geschaltet angeordnet sind und insbesondere einen einzigen Strömungspfad bilden, der allerdings z. B. aus mehreren aneinander montierten Rohren ausgebildet sein kann. Die Zuführleitung L1, die Verbindungsleitung L2 und die Rückführleitung L3 erstrecken sich im Wesentlichen schneckenförmig und/oder um über 360°, insbesondere mittels zweier Schleifen um die Abnehmer 10,20, 30 und 40.
-
Das Versorgungssystem 100 umfasst eine z. B. als Absperrarmatur oder Ventilanordnung ausgebildete Absperreinrichtung 50, wobei die Absperreinrichtung 50 ausgebildet ist, um wahlweise in einer Öffnungsstellung eine Applikationsmittel-Strömung über die Verbindungsleitung L2 zu ermöglichen (1 und 2- erster Betriebsmodus) und um wahlweise in einer Schließstellung eine Applikationsmittel-Strömung über die Verbindungsleitung L2 zu unterbinden (3 und 4 - zweiter Betriebsmodus). Die Absperreinrichtung 50 ist in Strömungsrichtung des Applikationsmittels hinter dem vierten Abnehmer 40 und vor dem ersten Abnehmer 10 angeordnet, insbesondere zwischen der Zuführleitung L1 und der Rückführleitung L3 in die Verbindungsleitung L2 integriert.
-
Im ersten Betriebsmodus ist die Absperreinrichtung 50 in einer Öffnungsstellung, so dass eine Applikationsmittel-Strömung von der Zuführleitung L1 über die Verbindungsleitung L2 zu der Rückführleitung L3 ermöglicht wird.
-
Jeder der Abnehmer 10, 20, 30 und 40 umfasst eine Verbindungseinrichtung, die einen gegenüber der Zuführleitung L1 und der Rückführleitung L3 größeren Strömungswiderstand für das Applikationsmittel erzeugt. Alternativ oder ergänzend kann die Verbindungseinrichtung auch ein Ventil, vorzugsweise ein Umlaufventil umfassen.
-
Die Verbindungseinrichtung des ersten Abnehmers 10 dient dazu, um in der Öffnungsstellung der Absperreinrichtung 50 eine Applikationsmittel-Strömung von der Zuführleitung L1 durch den ersten Abnehmer 10 hindurch zu unterbinden, so dass eine Applikationsmittel-Zirkulation durch den ersten Abnehmer 10 hindurch verhindert wird. Darüber hinaus dient die Verbindungseinrichtung des ersten Abnehmers 10 dazu, um in der der Öffnungsstellung der Absperreinrichtung 50 dem ersten Abnehmer 10 das Applikationsmittel aus der Zuführleitung L1 und der Rückführleitung L3 zuzuführen, so dass sowohl Applikationsmittel aus der Zuführleitung L1 als auch Applikationsmittel aus der Rückführleitung L3 zur Applikation auf die Kraftfahrzeugkarosserien und/oder Anbauteile hiervon nutzbar ist. Somit kann die Rückführleitung L3 im Kontext der Erfindung auch als Zuführleitung zum Zuführen von Applikationsmittel an den ersten Abnehmer 10 fungieren.
-
Die Verbindungseinrichtung kann zur Realisierung der zuvor geschilderten Applikationsmittel-Strömung einen größeren Strömungswiderstand für das Applikationsmittel zur Verfügung stellen als die Zuführleitung L1 und die Rückführleitung L3, wobei hierzu kein Ventil erforderlich ist. Die Erfindung umfasst allerdings auch Ausführungsformen, bei denen die Verbindungseinrichtung ein Ventil (z. B. Umlaufventil) umfasst. Das Applikationsmittel nimmt zweckmäßig den Weg des geringsten Widerstands.
-
Der vierte Abnehmer 40 und vorzugsweise der zweite Abnehmer 20 und der dritte Abnehmer 30 sind vorzugsweise wie der erste Abnehmer 10 ausgeführt und funktionieren vorzugsweise wie der erste Abnehmer 10, so dass die zuvor zum ersten Abnehmer 10 gemachte Beschreibung zweckmäßig auch für den vierten Abnehmer 40 und vorzugsweise den zweiten Abnehmer 20 und den dritten Abnehmer 30 gilt.
-
Die Zuführleitung L1 versorgt im ersten Betriebsmodus sukzessive die Abnehmer 10, 20, 30 und 40 mit dem Applikationsmittel zur Applikation auf die Kraftfahrzeugkarosserien und/oder Anbauteile hiervon, nämlich zuerst den ersten Abnehmer 10 (über Anschlussstelle 1), dann den zweiten Abnehmer 20 (über Anschlussstelle 2), dann den dritten Abnehmer 30 (über Anschlussstelle 3) und zuletzt den vierten Abnehmer 40 (über Anschlussstelle 4).
-
Die Rückführleitung L3 versorgt im ersten Betriebsmodus sukzessive die Abnehmer 10, 20, 30 und 40 mit dem Applikationsmittel zur Applikation auf die Kraftfahrzeugkarosserien und/oder Anbauteile hiervon, nämlich zuerst den ersten Abnehmer 10 (über Anschlussstelle 5), dann den zweiten Abnehmer 20 (über Anschlussstelle 6), dann den dritten Abnehmer 30 (über Anschlussstelle 7) und zuletzt den vierten Abnehmer 40 (über Anschlussstelle 8).
-
Das Versorgungssystem 100 kann einen oder mehrere Molche (in den Figuren nicht gezeigt) umfassen, zum Molchen der Zuführleitung L1, der Verbindungsleitung L2, der Rückführleitung L3 und vorzugsweise der Absperreinrichtung 50.
-
Die Zuführleitung L1, die Rückführleitung L2, die Verbindungsleitung L3 und vorzugsweise die Absperreinrichtung 50 weisen einen im Wesentlichen gleich dimensionierten und im Wesentlichen konstanten Innendurchmesser zum Hindurchlassen des Applikationsmittels und des zumindest einen Molches auf.
-
Die 3 und 4 zeigen das Versorgungssystem 100 in einem zweiten Betriebsmodus, der auch z. B. als Betriebsmodus mit Applikationsmittel-Zirkulation durch Abnahmevorrichtungen bezeichnet werden kann. Das Versorgungssystem 100 und der zweite Betriebsmodus werden nachfolgend unter gemeinsamer Bezugnahme auf die 3 und 4 beschrieben.
-
Im zweiten Betriebsmodus ist die Absperreinrichtung 50 in einer Schließstellung, so dass eine Applikationsmittel-Strömung von der Zuführleitung L1 über die Verbindungsleitung L2 zu der Rückführleitung L3 unterbunden wird.
-
Die Verbindungseinrichtung des ersten Abnehmers 10 dient dazu, um in der Schließstellung der Absperreinrichtung 50 eine Applikationsmittel-Strömung von der Zuführleitung L1 durch den ersten Abnehmer 10 hindurch zu der Rückführleitung L3 zu erlauben, so dass eine Applikationsmittel-Zirkulation durch den ersten Abnehmer 10 ermöglicht wird. Darüber hinaus dient die Verbindungseinrichtung des ersten Abnehmers 10 dazu, um in der Schließstellung der Absperreinrichtung 50 dem ersten Abnehmer 10 das Applikationsmittel aus der Zuführleitung L1 zuzuführen, wobei dem ersten Abnehmer 10 allerdings kein Applikationsmittel aus der Rückführleitung L3 zugeführt wird.
-
Der vierte Abnehmer 40 und vorzugsweise der zweite Abnehmer 20 und der dritte Abnehmer 30 sind vorzugsweise wie der erste Abnehmer 10 ausgeführt und funktionieren vorzugsweise wie der erste Abnehmer 10, so dass die zuvor zum ersten Abnehmer 10 gemachte Beschreibung zweckmäßig auch für den vierten Abnehmer 40 und vorzugsweise den zweiten Abnehmer 20 und den dritten Abnehmer 30 gilt.
-
Die Zuführleitung L1 versorgt im zweiten Betriebsmodus sukzessive die Abnehmer 10, 20, 30 und 40 mit dem Applikationsmittel zur Applikation auf die Kraftfahrzeugkarosserien und/oder Anbauteile hiervon, nämlich zuerst den ersten Abnehmer 10 (über Anschlussstelle 1), dann den zweiten Abnehmer 20 (über Anschlussstelle 2), dann den dritten Abnehmer 30 (über Anschlussstelle 3) und zuletzt den vierten Abnehmer 40 (über Anschlussstelle 4).
-
Die Rückführleitung L3 führt Applikationsmittel im zweiten Betriebsmodus sukzessive von den Abnehmern 10,20, 30 und 40 zurück, nämlich zuerst vom ersten Abnehmer 10 (über Anschlussstelle 5), dann vom zweiten Abnehmer 20 (über Anschlussstelle 6), dann vom dritten Abnehmer 30 (über Anschlussstelle 7) und zuletzt vom vierten Abnehmer 40 (über Anschlussstelle 8).
-
Das Versorgungssystem 100 ist folglich in einem ersten Betriebsmodus und einem zweiten Betriebsmodus betreibbar.
-
Im ersten Betriebsmodus ist die Absperreinrichtung 50 in Öffnungsstellung, wobei keine Zirkulation des Applikationsmittels durch die Abnahmevorrichtungen A, B, C und D erfolgt und eine Abnahme und somit Applikation des Applikationsmittels aus der Zuführleitung L1 und der Rückführleitung L3 möglich ist.
-
Im zweiten Betriebsmodus ist die Absperreinrichtung 50 in Schließstellung, wobei eine Zirkulation des Applikationsmittels durch die Abnahmevorrichtungen A, B, C und D erfolgt und eine Abnahme und somit Applikation des Applikationsmittels aus der Zuführleitung L1, aber nicht aus der Rückführleitung L3 möglich ist.
-
Bei dem in den 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Verbindungseinrichtungen in die Abnehmer 10,20, 30 und 40 integriert oder zumindest daran anmontiert. Die Erfindung ist hierauf aber nicht eingeschränkt. So können die Verbindungseinrichtungen auch z. B. außerhalb der Abnehmer 10, 20, 30 und 40, z. B. beabstandet davon, angeordnet sein, so dass es im Kontext der Erfindung möglich ist, dass nicht die Abnehmer 10, 20, 30, 40 im Speziellen, sondern die Abnahmevorrichtungen A, B, C und D im Allgemeinen die Verbindungseinrichtungen umfassen können, wodurch z. B. in der Schließstellung der Absperreinrichtung 50 eine Applikationsmittel-Strömung von der Zuführleitung L1 über die Abnahmevorrichtungen A, B, C und D zu der Rückführleitung L3 ermöglicht wird, so dass eine Applikationsmittel-Zirkulation durch die Abnahmevorrichtungen A, B, C und D ermöglicht wird, und/oder um in der Öffnungsstellung der Absperreinrichtung 50 eine Applikationsmittel-Strömung von der Zuführleitung L1 über die Abnahmevorrichtungen A, B, C und D zu der Rückführleitung L3 zu unterbinden, so dass eine Applikationsmittel-Zirkulation durch die Abnahmevorrichtungen A, B, C und D verhindert wird.
-
Die Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen beschränkt. Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen möglich, die ebenfalls von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb ebenfalls in den Schutzbereich fallen. Darüber hinaus beansprucht die Erfindung auch Schutz für den Gegenstand und die Merkmale der Unteransprüche unabhängig von den in Bezug genommenen Merkmalen und Ansprüchen.
-
Bezugszeichenliste
-
- A
- erste Abnahmevorrichtung
- 10
- erster Abnehmer
- 10.1
- erste Stichleitung des ersten Abnehmers
- 20.2
- zweite Stichleitung des ersten Abnehmers
- 1
- Anschlussstelle an Zuführleitung
- 5
- Anschlussstelle an Rückführleitung
- B
- zweite Abnahmevorrichtung
- 20
- zusätzlicher Abnehmer, insbesondere zweiter Abnehmer
- 20.1
- erste Stichleitung des zweiten Abnehmers
- 20.2
- zweite Stichleitung des zweiten Abnehmers
- 2
- Anschlussstelle an Zuführleitung
- 6
- Anschlussstelle an Rückführleitung
- C
- dritte Abnahmevorrichtung
- 30
- zusätzlicher Abnehmer, insbesondere dritter Abnehmer
- 30.1
- erste Stichleitung des dritten Abnehmers
- 30.2
- zweite Stichleitung des dritten Abnehmers
- 3
- Anschlussstelle an Zuführleitung
- 7
- Anschlussstelle an Rückführleitung
- D
- vierte Abnahmevorrichtung
- 40
- weiterer Abnehmer, insbesondere vierter Abnehmer
- 40.1
- erste Stichleitung des weiteren Abnehmers
- 40.2
- zweite Stichleitung des weiteren Abnehmers
- 4
- Anschlussstelle an Zuführleitung
- 8
- Anschlussstelle an Rückführleitung
- L1
- Zuführleitung
- L2
- Verbindungsleitung
- L3
- Rückführleitung, wahlweise als Zuführleitung fungierend
- 50
- Absperreinrichtung
- 60
- Pumpe
- 70
- Druck- und/oder Volumensteuereinrichtung
- 80
- Zuführeinrichtung
- 100
- Versorgungssystem