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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Beseitigung eines nicht explodierten Kampfmittels, das unter Wasser auf Grund liegt. Dabei werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung als nicht explodierte Kampfmittel bzw. Unexploded Ordnance, kurz UXO, z.B. Fliegerbomben, Granaten großer Kaliber, Torpedos, Seeminen, Wasserbomben oder sonstige Sperrwaffen verstanden.
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Aus dem Stand der Technik sind diverse Ansätze zur Kampfmittelbeseitigung unter den genannten erschwerten Bedingungen bekannt. Ein Verfahren mit einer Vorrichtung zur Minimierung der Gefährdung von Mensch und Material sowie zur Senkung der Kosten ist z.B. in der
EP 2 415 660 A1 offenbart. Hier wird eine möglichst leichte Sprengladung in einem Kampfmittelräumgerät statt durch einen Taucher durch ein unbemanntes, ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug, kurz
ROV, an einem betreffenden
UXO angebracht und fixiert. Dabei umfasst das Kampfmittelräumgerät neben einer Sprengladung mit einem Zünder und Mitteln zum Aktivieren des Zünders eine von dem Kampfmittelräumgerät lösbare und sodann an die Wasseroberfläche aufsteigende Funkboje, die über eine Leitung mit der Sprengladung verbunden ist. Gemäß dieser Lehre soll eine Sprengladung möglichst klein und damit auch durch ein klein bauendes
ROV sicher und genau an dem
UXO positionierbar sein. Das Kampfmittelräumgerät weist zur Sicherung einer korrekten Position an dem
UXO ferner eine Haltevorrichtung auf, die in Form eines Elektromagneten, eines Unterdruckgerätes und/oder einer Klemmvorrichtung ausgebildet sein kann.
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Die vorliegende Erfindung hat das Ziel, eine bekannte Vorrichtung weiterzubilden, um damit auch ein entsprechendes Verfahren unter Erschließung weiterer Kosten- und Effizienz-Potentiale bei erhöhter Sicherheit und vereinfachter Handhabung noch effizienter zu gestalten.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale von Anspruch 1 dadurch gelöst, dass die Vorrichtung eine von dem Kampfmittelräumungsgerät lösbare Boje aufweist, die über eine Shock-tube mit einem Zünder in der Sprengladung des Kampfmittelräumgerätes verbunden ist. Mit dem englisch sprachigen Fachbegriff „Shock-tube“, zu Deutsch Zündübertragungsschlauch, wird eine nichtelektrische Spreng- oder Zündleitung in Form eines hohlen Kunststoffschlauchs mit kleinem Durchmesser bezeichnet, der dazu dient, ein Zündsignal mittels einer Welle, die sich über die Länge des Schlauches bewegt, zu einer Sprengladung zu transportieren. Eine kleine Menge hochexplosiven Sprengstoff beinhaltend wirkt eine Shock-tube sicherer und zuverlässiger als eine Sprengschnur mit der gleichen Menge Sprengstoff oder aber elektrische Zündsysteme. Das wohl gebräuchlichste Produkt misst einen Außendurchmesser von ca.3 mm und einen Innendurchmesser von ca.1 mm, mit einem sehr kleinen Staubwolken aus HMX / Aluminium-Sprengstoffpulver auf der Innenfläche des Schlauches, das mit einer Geschwindigkeit von mehr als ca. 6500 Fuß pro Sekunde die Röhre hinunter detoniert, aber der Schlauch nicht zerplatzt. Als nichtelektrische und nichtmetallische Vorrichtungen sind Shock-tubes weniger empfindlich gegenüber statischer Elektrizität, elektromagnetischen Störungen und Hochfrequenzenergie und haben daher viele Anwendungen von elektrischen Zündern ersetzt. Zugleich sind sie sicherer zu handhaben und zu lagern als konventionelle Sprengschnüre. Auch wird hier nun auf jede zusätzliche Fixierung des Kampfmittelräumungsgerätes an dem UXO verzichtet.
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Dementsprechend bildet ein Verfahren eine Lösung der vorstehend genannten Aufgabe, wobei das Verfahren über ein Transportieren und Positionieren eines Kampfmittelräumungsgerätes durch einen Tauchroboter bzw. ROV unter Verwendung eines Rahmens mit der Sprengladung an dem Kampfmittel (UXO) hinaus folgenden Schritte umfasst:
- • Aktivieren einer Auslöseeinrichtung zum Lösens einer Fixierung zwischen einer Boje und dem Rahmen, wobei ein Abschnitt einer Shock-tube einen Zünder in der Sprengladung des Kampfmittelräumgerätes mit der nach dem Lösen zur Wasseroberfläche hin frei aufsteigenden Boje verbindet,
- • Abwickeln eines an den ersten Abschnitt anschließenden zweiten Abschnitts der Shock-tube zur Einrichtung eines Abstands zur der Boje an der Wasseroberfläche, sowie schließlich
- • Zünden der Sprengladung über die Shock-tube.
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Eine erfindungsgemäße Lösung weist damit den Vorteil einer einfachen Bauform der Boje auf, die nun nur noch einen Auftriebskörper darstellt wird und keine elektrischen Funktionsteile mehr umfasst, die bei einer Funkboje oder einem elektroakustischen Wandler sonst stets vorhanden sein müssten. Der Erfindung liegt dabei u.a. die Erkenntnis zugrunde, dass elektrische oder elektronische Bauteile in dem engen räumlichen Kontakt mit einem ROV stets besonders hohen EMV-Erfordernissen genügen müssen und zudem dauerhaft gegen aggressive Feuchte insbesondere von Meerwasser geschützt sein müssen. Eine erfindungsgemäße Lösung weicht auf eine nichtelektrische Zündung durch eine sog. Shock-tube aus, so dass im Wasser gar keine elektrischen oder elektronischen Bauteile benötigt werden.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Demnach trägt die Boje einen zusätzlichen Abschnitt der Shock-tube. Eine Länge des zusätzlichen Abschnitts der Shock-tube ist vorzugsweise so bemessen, dass hierdurch ein vorgegebener Mindestabstand zwischen einem Zündgerät sowie einem auslösenden Sprengmeister und der Boje an der Wasseroberfläche eingerichtet wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der zusätzliche Abschnitt der Shock-tube an der Boje auf einem Mittel zwischengespeichert. Das Mittel ist in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung als von der Boje lösbare Spule ausgebildet, auf der der zusätzliche Abschnitt der Shock-tube aufgewickelt ist. Damit kann das Mittel auch auf See leicht und sicher von der Boje entnommen
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Kampfmittelräumungsgerät durch ein ROV an dem UXO positionierbar und weist dabei ein ausreichend hohes Eigengewicht bei möglichst geringer Strömungs-Angriffsfläche auf, um auch bei einer mittleren Strömung über Grund im Bereich des UXO eine durch das ROV eingerichtete Position und Lage bzw. Orientierung relativ zu dem UXO stabil einzuhalten. Zur Minderungen der Strömungs-Angriffsfläche werden neben einem sehr kompakten Aufbau z.B. Lochungen an Blechen vorgesehen, die unter Minderung eines Strömungswiderstands eine erforderliche mechanische Stabilität des Kampfmittelräumgerätes gewährleisten. Durch diese Maßnahme sind weitere Fixierungsmittel und Vorrichtungen zur Stabilisierung des Kampfmittelräumungsgerätes an oder sogar in dem UXO entbehrlich. Durch diesen Verzicht auf ein nach dem bekannten Stand der Technik vorgenommenes, teilweise massives Einwirken auf das UXO wird die Gefahr einer ungeplanten vorzeitigen Explosion weitestgehend beseitigt.
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Vorzugsweise weist das Kampfmittelräumungsgerät eine Einrichtung auf, durch die die Boje durch das ROV von dem Kampfmittelräumungsgerät lösbar ist, um frei an die Wasseroberfläche aufsteigen zu können. Diese Einrichtung umfasst in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ein rüttelfestes und selbsttätig sicherndes Sperrmittel in Form eines Federsteckers. Der Federstecker ist vorteilhafterweise direkt oder über eine an dem Federstecker angelenkte Schlaufe indirekt durch einen Greifer des ROV abziehbar.
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In einer Weiterbildung der Erfindung umfasst das Kampfmittelräumungsgerät einen Rahmen als Plattform für eine Aufnahme für den Sprengstoff, eine Aufnahme für die Boje sowie einen Griff für den Transport und die Positionierung durch einen Greifer des ROV. Dieser Rahmen bildet ein kompaktes Bauteil, das vorzugweise aus Stahl als Schweißkonstruktion herstellbar ist, es kann aber auch teilweise als Formteil aus einem Beton gebildet sein. Die Masse des Kampfmittelräumungsgerätes reichen mit dem unter Wasser wirksamen Gewicht ohne weitere Fixierungsmittel für eine sichere Positionierung an dem UXO aus.
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Nachfolgend werden weitere Merkmale und Vorteile erfindungsgemäßer Ausführungsformen unter Bezugnahme auf Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen in schematischer Darstellung:
- 1: eine dreidimensionale Darstellung eines Kampfmittelräumungsgerätes unter Andeutung einer Einbau- und Auslöserichtung einer Boje;
- 2: eine Draufsicht auf das Kampfmittelräumungsgerät von 1;
- 3: eine Seitenansicht des Kampfmittelräumungsgerätes gemäß 1 und 2;
- 4: eine Draufsicht auf einen Basis-Bausatz, d.h. ohne Shock-tube, Zünder und Sprengstoff;
- 5: eine Seitenansicht der Boje mit aufgesetzter Spulen-Rolle und
- 6: eine Skizze zur Darstellung eines Verfahrens zur UXO-Beseitigung unter Verwendung des Kampfmittelräumungsgerätes nach 1.
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Über die verschiedenen Abbildungen hinweg werden für gleiche Elemente oder Verfahrensschritt stets die gleichen Bezugszeichen verwendet. Ohne Beschränkung der Erfindung wird nachfolgend nur ein Einsatz eines Kampfmittelräumungsgerätes zur Räumung einer Seemine dargestellt und beschrieben. Es ist aber für den Fachmann offensichtlich, dass in gleicher Weise auch eine Anpassung zur Beseitigung andersartiger UXO möglich ist.
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1 zeigt eine dreidimensionale Darstellung eines Kampfmittelräumungsgerätes 1 unter Andeutung einer nachfolgend noch im Detail beschriebenen Einbau- und Auslöserichtung einer Boje 2. Die Boje 2 ist über eine nichtelektrische Zündleitung in Form einer Shock-tube 3 mit einem nicht weiter dargestellten Zünder in einer Sprengladung 4 des Kampfmittelräumgerätes 1 verbunden. Das Kampfmittelräumungsgerät 1 umfasst einen Rahmen 5, der eine Plattform für eine Fixierung des Sprengstoffs 4 mit zugehörigen Zündmitteln, eine Aufnahme 6 für die Boje 2 und die hier nicht weiter dargestellte Shock-tube 3 sowie einen Griff 7 für den Transport und die Positionierung durch einen Greifer eines Tauch-Roboters ROV umfasst. Dabei weist das Kampfmittelräumungsgerät 1 ein ausreichendes Eigengewicht bei geringer Strömungs-Angriffsfläche auf, um auch bei einer mittleren Strömung über Grund eine im Bereich eines zu vernichtenden Kampfmittels UXO eingerichtete Position und Lage stabil einzuhalten. In diesem Sinne sind auf dem Rahmen 5 an die Aufnahme 6 anschließend zwei gelochte Bleche 8 ,9 jeweils als Aufnahmen für die Fixierung des Sprengstoffs 4 und der zugehörigen Zündmittel bzw. Zünder mit zugehörigen Zuleitungen vorgesehen. Die Bleche 8 ,9 sind zur Stabilisierung jeweils mit dem Rahmen 5 und der Aufnahme 6 verschweißt. An dem Blech 8 ist der Sprengstoff 4 durch die angedeuteten Löcher hindurch mittels herkömmlicher Kunststoff-Kabelbinder fixiert. An dem Blech 9 sind Verbindungen der Shock-tube 3 mit nicht weiter dargestellten Zuleitungen für mindestens einen Zünder in dem Sprengstoff 4 ebenfalls in leicht herstellbarer Weise durch Kabelbinder fixiert. Dieser grob skizzierte Aufbau ermöglicht es, eine vorgefertigte und sprengmittelfrei zwischengelagerte Basis binnen kurzer Zeit auch durch nur eine einzige Fachkraft mit entsprechenden feuerwerklichen Zulassungen mit Sprengstoff 4 und den zugehörigen Zündmitteln zu einem einsatzfertigen Kampfmittelräumgerät 1 für einen zeitlich direkt anstehenden Einsatz zu vervollständigen. Damit zeichnet sich das vorstehend grob beschriebene Kampfmittelräumungsgerät durch ein hohes Maß an Sicherheit und sehr geringe Personalkosten im Zusammenhang mit einer effizienten Vorbereitung auf einen Einsatz aus.
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2 stellt eine Draufsicht auf den Rahmen 5 des Kampfmittelräumungsgerätes 1 von 1 dar. Dieser Rahmen 5 ist als Schweißkonstruktion aus Stahl ausgeführt und so gebaut, dass er beim Eintauchen ins Wasser schnell geflutet wird. Hierzu weist die als Doppelzylinder ausgeführte Aufnahme 6 für die Boje 2 eine durch Ausnehmungen 10 gelochte Bodenplatte 11 auf. Zwischen einem inneren Zylinder 12 und einem äußeren Zylinder 13 der Aufnahme 6 wird beim Zusammenbau des Kampfmittelräumungsgerätes 1 ein Abschnitt der Shock-tube 3 mit einer Länge L frei abspulbar gelagert. Dieser Abschnitt verbindet das Kampfmittelräumungsgerät 1 bzw. dessen daran durch Kabelbinder fixierte Sprengladung 4 über Zünder mit der Boje 2. Zur Sicherung gegen zu hohe Zugkräfte wird eine hier nicht weiter dargestellte Zugentlastung in Form eines Nylon-Seils parallel zu der Shock-tube 3 geführt und mit dieser in Abständen von ca. 2 m vorzugsweise durch untemperiert hergestellte Verklebungen verbunden, insbesondere unter Verwendung eines seewasserfesten Montageklebebandes. Diese Zugentlastung ist einerseits an dem Rahmen 5 z.B. im Bereich der Aufnahme 6 und andererseits an der Boje 2 fixiert, beispielsweise durch zugfestes Verknoten der jeweiligen Enden. Ein zweiter Abschnitt der Shock-tube 3 mit einer Länge 1 ist innerhalb des inneren Zylinders 12 so angeordnet, dass er nach dem Aktivieren einer hier nicht sichtbaren Auslöseeinrichtung 14 mit der Boje 2 zusammen an die Wasseroberfläche WO aufsteigt. Eine Aussparung A an dem inneren Zylinder 12 ermöglicht einen sicheren Übertritt der Shock-tube 3 mit Zugentlastung vom äußeren Zylinder 13 zu einer Fixierung der Shock-tube 3 an der Boje 2, wie am besten in den Abbildungen der 4 und 5 zu erkennen ist. Weitere Maßnahmen zur Zugentlastung der Shock-tube 3 sind dem Fachmann z.B. in der Form freier Schlaufen bekannt und werden bei Bedarf zusätzlich verwendet, um eine Zugkraft auf die Shock-tube 3 zu begrenzen. Das weitere Verfahren wird nachfolgend noch anhand der Abbildung von 6 beschrieben.
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3 ist eine Seitenansicht des Rahmens 5 des Kampfmittelräumungsgerätes 1 gemäß 1 und 2 unter Andeutung einer darin eingesetzten und fixierten Boje 2. Diese Ansicht zeigt den kompakten Aufbau des Rahmens 5 mit den vorstehend genannten Funktionselementen. Ein Freischnitt unterhalb der Aufnahme 6 zeigt einen Teil der Auslöseeinrichtung 14 mit einer der Ausnehmungen 10 in der Bodenplatte 11, an der ein federelastisch gesicherter Sperrriegel die Boje 2 in der Aufnahme 6 fixiert, siehe hierzu auch nachfolgend 4 und 5 mit Beschreibung. Damit ist ein gestrichelt eingezeichneter Handgriff 15, auf dem die Boje 2 fixiert ist, im Bereich der Auslöseeinrichtung 14 so fixiert, dass die Boje 2 mit dem Handgriff 15 erst durch ein Lösen dieser Fixierung bis zu der Wasseroberfläche WO hin frei aufsteigen und entsprechende Abschnitte der Shock-tube 3 mitführen kann.
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4 ist eine perspektivische Draufsicht auf einen Basis-Bausatz der Vorrichtung gemäß der vorangehenden Abbildungen, also ohne Shock-tube 3, Zünder und Sprengstoff 4. Durch eine entlang einer Mittelachse verlaufende Ausnehmung der Boje 2 wird ein freies Ende E des T-förmigen Griffelements 15 bis zum Anschlag an einer Platte hindurch geschoben. Das Griffelement 15 weist an dem freien Ende E mehrere Durchgangsbohrungen auf, von denen eine erste mit einem Bolzen 17 zur Sicherung der Boje 2 auf dem Griffelement 15 belegt wird, wobei der Bolzen 17 eine Öse 17a zur Fixierung der Zugentlastung der Shock-tube 3 aufweist. Nachfolgend wird eine Spule 16 auf das freie Ende E aufgeschoben und durch eine Federklammer 18 auf dem Griffelement 15 gesichert. Das freie Ende E des Griffelements 15 wird durch eine zentral bzw. mittig angeordnete der Ausnehmungen 10 der Bodenplatte 11 geführt. Jenseits einer Durchgangsbohrung als Aufnahme für die Federklammer 18 läuft das freie Ende E des Griffelements 15 in eine letzte Durchgangsbohrung 19 zur Aufnahme eines Federsteckers 20 als federelastisch gesicherten Sperrriegel aus. Diese Aufnahme 19 liegt nach dem Hindurchstecken des freien Endes E des Griffelements 15 jenseits der Bodenplatte 11. Durch den letztgenannten Federstecker 20 ist die in die Aufnahme 6 eingesetzte Boje 2 über das Griffelement 15 über die Bodenplatte 11 an dem Rahmen 5 des Kampfmittelräumgerätes 1 lösbar fixiert, wie in 1 angedeutet. Der Federstecker 20 ist zum Abziehen durch einen Greifer des ROV entsprechend ausgebildet,
Dieser Basis-Bausatz des Kampfmittelräumungsgerätes 1 kann unter der vorstehend skizzierten verliersicheren Vormontage aller Einzelteile und frei von jeglicher Art von Explosivstoffen an Bord eines Versorgungschiffes zwischengelagert werden. Jeweiligen nationalen Vorgaben entsprechend wird dieser Basis-Bausatz dann erst direkt zu einem Zeitpunkt einer Verwendung zur Unterwasser-Beseitigung eines nicht explodierten Kampfmittels UXO mit einer bestimmten Sprengladung 4, mindestens einem Zünder und einer Shock-tube 3 bestückt.
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5 zeigt eine Seitenansicht der Boje 2 mit aufgesetzter Spulen-Rolle 16. Da es sich bei der Boje 2 um ein aus der Fischerei her bekanntes Stand-Element handelt, wie es u.a. als Schwimmer an Netzen verwendet wird, weist diese Boje 2 entlang einer Mittelachse eine durchlaufende Ausnehmung auf. Durch diese Ausnehmung der Boje 2 hindurch ist das T-förmige Griffelement 15 aus Edelstahl hindurchgesteckt, das durch den Bolzen 17 gegen ein Verschieben auf der Boje 2 gesichert ist. Jenseits einer Aufnahme für diesen Bolzen 17 ist das Griffelement 15 so verlängert, dass die Spule 16 darauf gesteckt und durch eine Federklammer 18 gesichert werden kann. Damit ist die Spule 16 durch Lösen der Federklammer 18 von Hand von dem T-förmigen Griffelement 15 entnehmbar.
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6 zeigt als Skizze einen Ablauf eines Verfahrens zur UXO-Beseitigung unter Verwendung des Kampfmittelräumungsgerätes 1 nach 1. Nachdem das detektierte Kampfmittel UXO zur Sprengung freigegeben worden ist, wird das mit einer Sprengladung 4, nicht weiter dargestellten Zündern und Shock-tube 3 komplettierte Kampfmittelräumungsgerät 1 durch einen ROV unter Videoüberwachung an dem Kampfmittel UXO positioniert. Nach Feststellung einer korrekten Lage des Kampfmittelräumungsgerätes 1 wird der Sperrriegel 20 durch einen Greifarm des ROV abgezogen. Damit steigt die Boje 2 an die Wasseroberfläche WO auf. Das ROV entfernt sich entlang des gestrichelten Pfeils in einer Richtung, die im Wesentlichen senkrecht zu der der an der Boje 2 aufsteigenden Shock-tube 3 liegt. Jedes Verfangen des ROV in der Shock-tube 3 ist damit soweit als möglich ausgeschlossen. Das ROV fährt zur Aufnahme zu einem Kontroll- und Versorgungsschiff 21 zurück. An der Wasseroberfläche WO kann die in einer Signalfarbe leuchtende Boje 2 nach dem Auftauchen schnell gesichtet und über das T-förmige Griffelement 15 leicht aufgenommen werden, um nach Lösen der Federklammer 18 die Spule 16 zu entnehmen. Die Boje 2 verbleibt dann im Wasser, während der auf der Spule 16 aufgewickelte Abschnitt der Shock-Tube 3 mit der Länge 1 abgespult wird. Dabei entfernt sich ein Sprengmeister in einem Boot 22 von der Boje 2 um eine im Wesentlichen der Länge 1 entsprechende Distanz. Die Boje 2 ist über die Shock-tube 3 einerseits mit einem Zünder der Sprengladung 4 nahe des UXO und andererseits mit Mitteln zum Aktivieren des Zünders durch einen Sprengmeister verbunden. Der erste Abschnitt der Länge L der Shock-tube 3 überbrückt mindestens eine in einem Anwendungsfall gegebene und exakt vorbekannte Wassertiefe T, die in einem Bereich von < 50 m bis etwa 200 m liegt. Der zweite Abschnitt der Shock-tube 3 mit der Länge 1 gibt einen vorgegebenen Mindest-Sicherheitsabstand des Sprengmeisters bis zur Boje 2 von ca. 200 m. In einem weiteren Sicherheitsabstand S von 1.000 m bis 1.300 m befindet sich das Kontroll- und Versorgungsschiff 21 von dem Boot 22 entfernt. Damit sind alle hier vorgegebenen Sicherheitsabstände eingehalten und eine Sprengung ist gefahrlos durch führbar.
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Nach einer Auslösung der Sprengung des UXO sind von dem vorstehend beschriebenen Bausatz regelmäßig die Boje 2 mit dem daran durch den Bolzen 17 fixierten Handgriff 15, der Spule 16 sowie der Federklammer 18 und der Federstecker 20 als Bestandteile direkt wiederverwendbar, wie in 4 gestrichelt eingefasst. Es müssen an dem Handgriff 15 der Boje 2 i.d.R. lediglich Rest der Zugentlastung und der Shock-tube 3 aus der Öse 17a entfernt werden. Alle übrigen Bauteile gehen durch die Sprengung soweit rückstandsfrei verloren, dass nach einer Bestätigung der Sprengung des UXO keine weitere Nachsuche unter Wasser durchgeführt werden muss.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kampfmittelräumungsgerät
- 2
- Boje
- 3
- Shock-tube
- 4
- Sprengladung
- 5
- Rahmen
- 6
- Aufnahme für die Boje 2
- 7
- Griff für einen Greifer des ROV
- 8
- Blech zur Fixierung der Sprengladung 4
- 9
- Blech zur Fixierung der Verbindung der Shock-tube 3 zu dem mindestens einen Zünder in der Sprengladung 4
- 10
- Ausnehmung in der Bodenplatte 11
- 11
- Bodenplatte
- 12
- innerer Zylinder der Aufnahme 6
- 13
- äußerer Zylinder der Aufnahme 6
- 14
- Auslöseeinrichtung zum Aufsteigen der Boje 2
- 15
- T-förmiges Griffelement / Handgriff mit Platte
- 16
- Spule mit aufgewickeltem Abschnitt der Shock-tube 3
- 17
- Bolzen
- 17a
- Öse zur Fixierung der Zugentlastung d. Shock-tube 3
- 18
- Federklammer
- 19
- Aufnahme
- 20
- federelastisch gesicherter Sperrriegel / Federstecker
- 21
- Kontroll- und Versorgungsschiff
- 22
- Boot mit einem Sprengmeister sowie ggf. Bootsführer
- A
- Aussparung an dem inneren Zylinder 12 der Aufnahme 6
- E
- freies Ende des T-förmigen Griffelements 15
- L
- Länge des ersten Abschnitts der Shock-tube 3
- 1
- Länge des zweiten Abschnitts der Shock-tube 3
- ROV
- Remote operating vehicle / Tauch-Roboter
- S
- Sicherheitsabstand
- T
- Wassertiefe von WO bis zum UXO
- UXO
- zu vernichtendes Kampfmittel
- WO
- Wasseroberfläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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