DE1453814C1 - Elektrischer Zuender fuer Sprengkoerper,insbesondere Bodenminen - Google Patents
Elektrischer Zuender fuer Sprengkoerper,insbesondere BodenminenInfo
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- F42C15/00—Arming-means in fuzes; Safety means for preventing premature detonation of fuzes or charges
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- F42B3/00—Blasting cartridges, i.e. case and explosive
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen Zünder für von einem Trägergeschoß bzw. Flugkörper
abspreng- oder abwerfbare Sprengkörper, insbesondere Bodenminen.
Es sind elektrische Zünder, z. B. für Bomben, die entlang von Eisenbahndämmen abgeworfen werden,
mit auf Vibrationen ansprechenden Einrichtungen bekannt, die, z. B. beim Anrollen oder Überrollen des
Zuges, die Bombe zur Detonation bringen. Bei einem derartigen Zünder ist ein elektrischer Schaltkreis mit
einem Kondensator sowie einer Batterie und einem vorher offenen Schalter vorgesehen, der beim Aufschlagen
der Bombe geschlossen wird, wodurch der Kondensator aufgeladen wird. Ein zweiter Schaltkreis
enthält eine Vibrationsdiode und einen Zündkondensator mit parallelgeschaltetem Widerstand sowie einen
Detonator. Bei auftretenden Vibrationen schließt die Diode mit Unterbrechungen den zweiten Schaltkreis,
bis der Zündkondensator die Zündspannung erreicht hat, wodurch der Detonator anspricht und die
Sprengung der Bombe auslöst Die bekannten Vibrationsdioden weisen den Nachteil auf, daß sie in ihrem
Aufbau empfindlich sind, was leicht zu Versagern führen kann. Außerdem besteht bei dieser Konstruktion die
Gefahr, daß bereits durch die beim Aufschlagen der Bombe auf dem Boden unvermeidbaren Erschütterungen
der Sprengkörper in unerwünschter Weise bereits
zur Detonation kommt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Zünder der
eingangs genannten Art so auszubilden, daß der Sprengkörper auch beim Abwurf aus sehr großen
Höhen und bei Auftreten sehr starker Aufprallstöße, hervorgerufen durch entsprechend große Massen, nicht
vorzeitig in unerwünschter Weise zur Detonation gebracht wird.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch
ίο gelöst, daß eine Allseitsaufschlagzündeinrichtung beim
Aufschlag der Mine auf den Boden den Zünder dadurch entsichert, daß die Aufschlagzündeinrichtung eine
elektrisch zündbare Sprengkapsel nach vorgegebener Verzögerungszeit durch Einbeziehen in den Zündstromkreis
in Scharfstellung bringt
In Ausgestaltung der Erfindung ist in der Sicherungsstellung die elektrisch zündbare Sprengkapsel gegenüber
dem Zündstromkreis bzw. einem Kontakt desselben in einem freien Abstand angeordnet und sie wird
zum Scharfmachen durch eine kleine Treibladung, die von einem pyrotechnischen Satz mit der vorgegebenen
Verzögerungszeit gezündet wird, in Richtung zum
Zündstromkreis hin angetrieben. Λ
Ferner ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die kleine Treibladung, auf der Seite der Aufschlagzündeinrichtung
gelegen, in einem Kolben untergebracht ist, der andererseits die elektrisch zündbare Sprengkapsel trägt,
und daß der pyrotechnische Satz zwischen der Treibladung und der Aufschlagzündeinrichtung angeordnet
ist.
Durch die Erfindung wird einerseits ein aufschlagsicherer und andererseits ein trotz stärkster Aufschlagstöße
nach dem Aufschlag noch betriebssicherer Zünder geschaffen, der endgültig erst dann entsichert und
betriebsbereit ist, wenn die durch den Aufschlag hervorgerufenen, unvermeidbaren Nacherschütterungen
abgeebbt sind. Dies wird, wie bereits ausgeführt, dadurch erreicht daß der Zündstromkreis erst nach
einer vorgegebenen Verzögerungszeit durch die elektrisch zündbare Sprengkapsel vervollständigt wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 den Nutzlastkopf eines Raketengeschosses mit in zwei Lagen hintereinander angeordneten stab- M
förmigen Bodenminen zum Zeitpunkt des Abtrennens ™
derselben,
F i g. 2 einen Schnitt nach der Linie H-II in F i g. 1 und Fig.3 einen elektrischen Zünder für die Minen in
schematischer Darstellung.
Aus F i g. 1 und 2 geht ein Nutzlastkopf eines Raketengeschosses hervor, der im wesentlichen einen
Zerlegerzünder 1, eine Windhaube 2 und in zwei Lagen hintereinander angeordnete stabförmige Bodenminen 3
umfaßt. Mit 4 ist ein Teil des sich an den Nutzlastkopf anschließenden Raketenmotors bezeichnet.
Zur Anordnung der einzelnen Minen 3 ist ein zentrales Tragrohr 5 vorgesehen, an dem diese durch in
Längsrichtung der Geschoßachse nach vorn verschiebbare mechanische Verriegelungsklauen 6 gehalten
werden, die durch kleine Zerlegerladungen 7 betätigt werden. Die Verriegelungsklauen 6 greifen in an den
Minen 3 angebrachten Haken 8 ein und halten in Verbindung mit Stiften 9 die Minen 3 in ihrer aus F i g. 2
ersichtlichen Lage.
Die einzelnen Minen 3 bestehen im wesentlichen aus einer äußeren Hülle 10, einem Mittelrohr 11 und einem
Deckel 12. Nach Einsetzen eines Zünders 13 in das Mittelrohr 11 und Füllen des noch frei bleibenden
Innenraums der Hülle 10 mit Sprengstoff wird der Deckel 12 auf die Hülle 10 und das Mittelrohr 11
aufgesetzt und mit diesen beispielsweise verklebt. Der Deckel 12 weist eine mit dem Mittelrohr 11 fluchtende
kleine Bohrung 14 auf, in die ein zum elektrischen System des Zünders 13 gehörender Teil 15 hineinragt.
Wie aus Fi g. 3 hervorgeht, sind zur Versorgung des Zünders 13 mit elektrischem Strom Leitungen 16
vorgesehen, die durch den in Kunststoffstopfen 17 gelagerten Teil 15, der eine Sollbruchstelle 15a aufweist,
in den Zünder 13 eingeführt werden. Nach dem Absprengen bzw. Abtrennen der Minen 3 vom
Nutzlastkopf und dem damit verbundenen Abreißen der Leitungen 16 an der Sollbruchstelle 15a verschließen die
Kunststoffstopfen 17 den Zündereingang vollkommen, wodurch ein Kurzschluß durch von außen eintretende
Feuchtigkeit vermieden wird.
Von der Sollbruchstelle 15a führt eine Stromleitung 18 in einen hochisolierten Kondensator 19, der für
längere Zeit, d. h. bis zu mehreren Wochen, die Ladung halten kann. Dem Kondensator 19 ist ein bekanntes
erschütterungsempfindliches Kontaktelement 20 nachgeschaltet, das bei Erschütterungen der Mine 3 über
einen Widerstand 22 den Stromkreis zu einem Zündkondensator 23 schließt
Zur Vermeidung einer vorzeitigen Zündung ist parallel zum Zündkondensator 23 ein hochohmiger
Widerstand 31 eingebaut, der Teilaufladungen des Zündkondensators 23, die durch einige wenige unbeabsichtigte
Stöße, z.B. hervorgerufen durch Artilleriebeschuß, entstehen können, wieder abfließen läßt.
Die Entsicherung des Zünders 13 erfolgt durch eine Allseitsaufschlagzündeinrichtung 24, die aus einem
Schlagbolzen 24a und einem Zündhütchenträger 246 mit Zündhütchen 24c besteht Diese Teile sind gegen
unbeabsichtigte Betätigung durch einen nicht näher gezeigten Scherstift in an sich bekannter Weise zur
Handhabung des Zünders gesichert Bei dem harten Auftreffstoß der Mine 3 auf dem Boden wird der
Scherstift abgeschert, und der Schlagbolzen 24a zündet das Zündhütchen 24c Der dadurch entstehende
Feuerstrahl zündet dann über einen pyrotechnischen Satz 25 mit einer Verzögerung von etwa 5 Sekunden
eine kleine Treibladung 26, die innerhalb einer Ausnehmung eines Kolbens 27 angeordnet ist, der
andererseits eine elektrisch zündbare Sprengkapsel 28 trägt. Die Verzögerungszeit ist eine notwendige
Sicherheitszeit dafür, daß die beim Aufschlagen und unmittelbar nach dem Aufschlagen der Mine 3 auf dem
Boden auftretenden Erschütterungen bzw. Nacherschütterungen nicht die Mine 3 in unerwünschter
Weise vorzeitig zur Detonation bringen. Der Gasdruck der Treibladung 26 führt dann den Kolben 27 mit der
ίο elektrisch zündbaren Sprengkapsel 28, die sich beide in
einem freien Abstand vor dem elektrischen Zündstromkreis befinden, in Richtung zu einem in diesem liegenden
Detonator 29 hin. Am Ende der Verschiebung des Kolbens 27 werden die elektrischen Anschlüsse
iS zwischen der Sprengkapsel 28 und dem Zündstromkreis
über einen Mehrfachkontakt 30 verbunden.
Nachdem der Zünder 13 durch Anschluß der elektrisch ziiradbaren Sprengkapsel 32 am Mehrfachkontakt
30 entsichert ist, kann die Mine 3 durch eine Reihe von kurz hintereinander auftretenden Erschütterungen,
wie sie z. B. beim Überfahren der Mine 3 durch ein Fahrzeug entstehen, zur Detonation gebracht
werden. Dies geschieht dadurch, daß durch diese Erschütterungen der Zündkondensator 23 mit Hilfe des
Kontaktelements 20 bis zur Erreichung der Zündspannung aufgeladen wird. In diesem Augenblick bricht
diese über eine Verschichtdiode 21, die bis zu 60 Volt sperrt, zusammen. Durch den entstehenden Zündstrom
wird die Sprengkapsel 28 gezündet, die über dem Detonator 29 die Mine 3 initiiert
Der vorstehend beschriebene Aufbau des Zünders 13 ist in einzelnen Abschnitten in Panzerrohrstücken 32
entsprechender Länge untergebracht. So kann der Zünder, ohne funktionsunfähig zu werden, auch stärker
geknickt werden, z.B. durch beim Aufprall auf den Boden auftretende Deformationen der Mine 3. Soweit
Raum zwischen den Zünderbauteilen vorhanden ist, sind diese in den Panzerrohrstücken 32 mit Sprengstoff 33
vergossen. Hierdurch wird für den Zünder 13 einerseits eine schock-, vibrations- und lagesichere Bauweise
erzielt und andererseits die Elektrik gegen Korrosion geschützt. Gegenüber anderen Vergußmassen wird
damit gleichzeitig auch die Sprengwirkung der Mine 3 verstärkt
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Elektrischer Zünder für von einem Trägergeschoß bzw. Flugkörper abspreng- oder abwerfbare
Sprengkörper, insbesondere Bodenminen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Allseitsaufschlagzündeinrichtung
(24) beim Aufschlag der Mine (3) auf den Boden den Zünder (13) dadurch entsichert, daß die Aufschlagzündeinrichtung (24)
eine elektrisch zündbare Sprengkapsel (28) nach vorgegebener Verzögerungszeit durch Einbeziehen
in den Zündstromkreis in Scharfstellung bringt.
2. Zünder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Sicherungsstellung die elektrisch
zündbare Sprengkapsel (28) gegenüber dem Zündstromkreis bzw. einem Kontakt (30) desselben in
einem freien Abstand angeordnet ist und sie zum Scharfmachen durch eine kleine Treibladung (26),
die von einem pyrotechnischen Satz (25) mit der vorgegebenen Verzögerungszeit gezündet wird, in
Richtung zum Zündstromkreis hin angetrieben wird.
3. Zünder nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die kleine Treibladung (26), auf
der Seite der Aufschlagzündeinrichtung (24) gelegen, in einem Kolben (27) untergebracht ist, der
andererseits die elektrisch zündbare Sprengkapsel (28) trägt, und daß der pyrotechnische Satz (25)
zwischen der Treibladung (26) und der Aufschlagzündeinrichtung (24) angeordnet ist.
4. Zünder nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zünderbauteile in Panzerrohrstücken
(32) entsprechender Länge angeordnet sind.
5. Zünder nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der freie Raum zwischen den
Zünderbauteilen mit Sprengstoff (33) vergossen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1965B0084918 DE1453814C1 (de) | 1965-12-10 | 1965-12-10 | Elektrischer Zuender fuer Sprengkoerper,insbesondere Bodenminen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1965B0084918 DE1453814C1 (de) | 1965-12-10 | 1965-12-10 | Elektrischer Zuender fuer Sprengkoerper,insbesondere Bodenminen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1453814C1 true DE1453814C1 (de) | 1977-04-21 |
Family
ID=29224347
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1965B0084918 Expired DE1453814C1 (de) | 1965-12-10 | 1965-12-10 | Elektrischer Zuender fuer Sprengkoerper,insbesondere Bodenminen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1453814C1 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2750890A (en) * | 1946-10-01 | 1956-06-19 | George H Leonard | Time delay fuze for a mine |
US2998774A (en) * | 1955-12-29 | 1961-09-05 | Earl D Gibson | Vibration responsive electrical fuze |
DE1186366B (de) * | 1961-10-25 | 1965-01-28 | Alsetex Soc Alsacienne D Etude | Von Fahrzeugen abwerfbare Landmine |
-
1965
- 1965-12-10 DE DE1965B0084918 patent/DE1453814C1/de not_active Expired
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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