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Die Erfindung betrifft eine Verstellvorrichtung für die Bereitstellung eines Staufaches mit einem Stauraum, dessen Volumen variabel ist.
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Die Verwendung von Staufächern, insbesondere im Automobilbereich, ist weithin bekannt. Derartige Staufächer sind beispielsweise im Bereich des Armaturenbretts eines Kraftfahrzeugs oder in der Mittelkonsole vorgesehen. Der durch derartige Staufächer bereitgestellte Stauraum ist üblicherweise nicht variabel. Es wird vielmehr ein definiertes Volumen bereitgestellt, das durch eine - regelmäßig schwenkbare - Abdeckung oder Heckklappe zugänglich ist. Derartige Staufächer sind üblicherweise für die Unterbringung kleinerer Gegenstände vorgesehen.
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Aus der Praxis ist es ferner bekannt, an einer Innenseite einer schwenkbaren Abdeckung oder Klappe eine Ablagefläche auszubilden, sodass beispielsweise durch eine geöffnete Klappe oder Abdeckung ein Flaschen- oder Tassenhalter bereitgestellt wird.
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Es besteht jedoch Bedarf an Staufächer, die einen zusätzlichen Nutzen bereitstellen und/oder zusätzlichen Bedienungskomfort bieten.
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Diese Aufgabe wird sowohl mit einer Verstellvorrichtung nach Anspruch 1 als auch mit einer Verstellvorrichtung nach Anspruch 23 gelöst.
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Hiernach ist insbesondere eine Verstellvorrichtung für die Bereitstellung eines Staufaches mit einem Stauraum vorgeschlagen, dessen Volumen variabel ist. Die Verstellvorrichtung umfasst ein Verstellteil, mittels dem zumindest teilweise eine den Stauraum begrenzende Wandung definiert ist und das wenigstens zwischen einer Ausgangsposition und mindestens einer Verstellposition verstellbar ist, wobei in der Ausgangsposition des Verstellteils und der Verstellposition des Verstellteils das - für die Unterbringung von Gegenständen nutzbare - Volumen des Stauraumes verschieden ist. In der Ausgangsposition des Verstellteils wird hierbei üblicherweise ein kleineres Volumen bereitgestellt als in der wenigstens einen zusätzlichen Verstellposition des Verstellteils. Für die Verstellung des Verstellteils zwischen der Ausgangsposition und der mindestens einen Verstellposition umfasst die Verstellvorrichtung mindestens eine Gliederkette mit mehreren Kettengliedern.
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Durch die mit einer Gliederkette ausgestattete Verstellvorrichtung kann das Verstellteil nicht nur komfortabel und sehr variabel verstellt werden, um unterschiedliche Volumina des Stauraumes zu ermöglichen. Vielmehr ist durch die Verwendung mindestens einer Gliederkette für die Verstellung des Verstellteils auch eine vergleichsweise kompakte Gestaltung der Verstellvorrichtung und damit des Staufaches möglich.
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Die wenigstens eine Gliederkette weist hierfür mehrere Kettenglieder auf, die in einem nicht ausgefahrenen Zustand relativ zueinander verlagerbar sind, sodass nicht ausgefahrene Abschnitte der Gliederkette flexibel sind. In einem ausgefahrenen Zustand liegen die Kettenglieder sperrend aneinander, sodass ein ausgefahrener Abschnitt der Gliederkette steif ist und das Verstellteil in der gewünschten Verstellposition gehalten wird. Über die ausgefahrenen Abschnitte der mindestens einen Gliederkette ist somit das Verstellteil in der Verstellposition sicher gehalten, um dauerhaft ein verändertes Volumen für den Stauraum des Staufaches vorzugeben. Über das Verstellteil kann der Stauraum hierbei (muss aber nicht) verschlossen sein. Zum Verschließen des Stauraumes kann zusätzlich zu dem Verstellteil auch eine separat verstellbare, insbesondere schwenkbare und/oder verschiebliche Abdeckung oder Klappe vorgesehen sein. Das mittels der mindestens einen Gliederkette verstellbare Verstellteil gibt in dieser Variante dann vor allem ein variables Volumen des Stauraumes und gegebenenfalls auch einer Zugangsöffnung vor, über die das Innere des Stauraumes zugänglich ist. Die Zugangsöffnung kann dann über eine separate Abdeckung oder separate Klappe verschließbar sein.
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Bei der mindestens einen Gliederkette können die einzelnen Kettenglieder gegeneinander verspannt sein, sodass beim Ausfahren eines Abschnitts der Gliederkette die Kettenglieder sperrend aneinander anliegen und der ausgefahrene Abschnitt der Gliederkette steif ist. Für die Verspannung der Kettenglieder aneinander kann beispielsweise eine Spanneinrichtung vorgesehen sein, die insbesondere mindestens ein längserstrecktes Spannmittel, wie z.B. ein Spannband oder Spannseil, aufweisen kann, das sich entlang der einzelnen Kettenglieder der Gliederkette und gegebenenfalls durch diese hindurch erstreckt, um diese gegeneinander vorzuspannen.
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Alternativ oder ergänzend können die einzelnen Kettenglieder mit einer Verriegelungseinrichtung ausgestattet sein, um beim Ausfahren sperrend miteinander verriegelt zu werden und beim Einfahren wieder entriegelt zu werden, sodass die Gliederkette mit einem ausgefahrenen Abschnitt steif ist und im eingefahrenen Zustand durch relativ zueinander verlagerbarer Kettenglieder flexibel ist.
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Das Verstellteil ist in einer Ausführungsvariante der Verstellvorrichtung mittels der mindestens einen Gliederkette schwenkbar und translatorisch verstellbar. Hierbei kann insbesondere vorgesehen sein, dass das Verstellteil aus seiner Ausgangsposition in wenigstens eine erste Verstellposition translatorisch verstellbar ist und in mindestens eine zweite Verstellposition, die zu der ersten Verstellposition verschieden ist, durch Schwenken um eine Schwenkachse. Wenigstens eine der ersten und zweiten Verstellpositionen kann hierbei auch durch Überlagerung einer Schwenkbewegung mit einer translatorischen Bewegung durch das Verstellteil eingenommen werden. Sowohl die Schwenkbewegung als auch die translatorische Verstellbewegung (entlang einer geradlinig verlaufenden Verstellachse) können in einer Weiterbildung durch die mindestens eine Gliederkette steuerbar und antreibbar sein.
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Beispielsweise ist das Verstellteil aus der Ausgangsposition um mehr als 45° schwenkbar. Ein möglichst großer Schwenkbereich ≥45° ermöglicht hierbei beispielsweise nicht nur eine variable Anpassung des Volumens des Stauraumes. Vielmehr kann hierüber auch die Geometrie respektive Form des Stauraumes vergleichsweise flexibel durch Schwenken des Verstellteils angepasst werden.
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Alternativ oder ergänzend kann das Verstellteil um eine Schwenkachse schwenkbar sein, die im Wesentlichen oder genau senkrecht zu einer Verstellrichtung verläuft, entlang der das Verstellteil aus der Ausgangsposition ebenfalls translatorisch verstellbar ist. Das Verstellteil ist in dieser Variante folglich einerseits entlang einer Verstellrichtung - mittels der mindestens einen Gliederkette - verfahrbar und gleichzeitig um eine im Wesentlichen oder senkrecht hierzu verlaufende Verstellachse schwenkbar. Dies bietet ebenfalls eine größere Flexibilität für die variable Anpassung des Stauraumvolumens.
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In einer Ausführungsvariante definiert das Verstellteil in der Ausgangsposition mit einer Außenseite eine äußere Sichtfläche des Staufaches. Das Verstellteil bildet hierbei beispielsweise ein Front des Staufaches aus, die mittels der mindestens einen Gliederkette verstellbar ist, insbesondere translatorisch verstellbar und/oder schwenkbar ist, um das Volumen eines Stauraumes des Staufaches variabel anpassen zu können. Die Anpassung des Stauraumvolumens kann beispielsweise automatisiert in Abhängigkeit von einem Beladungszustand des Stauraumes und/oder nutzergesteuert erfolgen.
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Insbesondere mit Blick auf einen gesteigerten Bedienungskomfort kann die mindestens eine Gliederkette mittels wenigstens einer Antriebseinrichtung der Verstellvorrichtung fremdkraftbetätigt verstellbar sein. Die Antriebseinrichtung weist hierfür beispielsweise einen hydraulischen, pneumatischen und/oder elektromotorischen Antrieb auf, um die Gliederkette zumindest teilweise ein- und auszufahren und damit das Verstellteil zu verstellen. Für die Kraftübertragung von dem wenigstens einen Antrieb an die Gliederkette kann die Antriebseinrichtung ferner zum Beispiel mit einem Zahnstangenantrieb, einem Schneckengetriebe, einem Spindelantrieb oder einem Zugmittel, wie einem Seilzug, oder einem Schubmittel, wie einem (schubsteifen) Kabel ausgestattet sein.
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In einer Ausführungsvariante umfasst die Antriebseinrichtung ein Getriebe zur Übersetzung eines Antriebsdrehmoments in ein Abtriebsdrehmoment, mittels dem Kettenglieder der mindestens einen Gliederkette aus einem Kettengehäuse ausgefahren und in ein Kettengehäuse eingefahren werden. Eine Übertragung des Abtriebsdrehmoments an ein Kettenglied der Gliederkette erfolgt hierbei beispielsweise mittels einer an einem Kettenglied ausgebildeten Verzahnung. Bei einem Spindelantrieb wird beispielsweise eine Spindelmutter an einer Spindel des Spindelantriebs längs einer Spindelachse verfahren, um hierüber ein mit der Spindelmutter verbundenes (Antriebs-) Kettenglied entlang einer Führung zu verstellen und damit die mindestens eine Gliederkette ein- und auszufahren. Bei Verwendung eines Zugmittels oder eines Schubmittels kann beispielsweise eine Verstellkraft über das Zugmittel oder Schubmittel an ein letztes (End-) Kettenglied der mindestens einen Gliederkette übertragen werden, mit dem das Zug- oder Schuhmittel verbunden ist, um hierüber das andere, ausfahrbare Ende der mindestens einen Gliederkette (das mit dem Verstellteil verbunden ist) ein- und auszufahren.
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In einer Ausführungsvariante können die Antriebe und/oder die Gliederketten miteinander gekoppelt sein, sodass mindestens zwei Gliederketten der Verstellvorrichtung über einen gemeinsamen motorischen Antrieb einer Antriebseinrichtung - gegebenenfalls synchron - antreibbar sind. Für die Verstellung des Verstellteils sind somit in einer solchen Variante mindestens zwei Gliederketten vorgesehen, die mittels eines gemeinsamen Antriebs einer Antriebseinrichtung ein- und/oder ausgefahren werden können, um das Volumen des Stauraumes zu variieren. Eine Kopplung räumlich zueinander beabstandeter Gliederketten, um diese über einen gemeinsamen motorischen Antrieb antreiben zu können, ist beispielsweise über ein mechanisches Kopplungsglied realisiert, wie zum Beispiel eine Welle, insbesondere eine Flexwelle, und/oder einen Riemen.
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In einer Ausführungsvariante ist für jede von mehreren Gliederketten zur Verstellung des Verstellteils jeweils ein einzelner motorischer Antrieb vorgesehen. Diese motorischen Antriebe können hierbei auch unabhängig voneinander ansteuerbar sein, um Abschnitte des Verstellteils, die mit je einer Gliederkette verbunden sind, unterschiedlich zu verstellen und hierüber zusätzlich die Form des Stauraumes zu variieren. In einer alternativen Ausführungsvariante ist je ein motorischer Antrieb für die Verstellung zweier Gliederketten vorgesehen.
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Für die Führung und Unterbringung der mindestens einen Gliederkette insbesondere in der Ausgangsposition des Verstellteils kann die Verstellvorrichtung ein Kettengehäuse aufweisen, aus dem die mindestens eine Gliederkette zumindest teilweise mittels einer Antriebseinrichtung ausfahrbar ist, um das Verstellteil dann aus seiner Ausgangsposition in die mindestens eine Verstellposition zu verstellen. Die Kettenglieder der Gliederkette sind dabei in dem Kettengehäuse relativ zueinander verlagerbar, wodurch ein innerhalb des Kettengehäuses liegender Abschnitt der Gliederkette flexibel ist und umgelenkt werden kann. Dies erleichtert die Bauraum sparende Unterbringung der Gliederkette und fördert die insgesamt kompakte Ausbildung des Staufaches trotz seiner zusätzlichen Variabilität.
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Innerhalb des Kettengehäuses kann die Gliederkette einfach oder mehrfach umgelenkt sein, gegebenenfalls auch in unterschiedliche Raumrichtungen. Eine Variante sieht beispielsweise vor, dass das Kettengehäuse für eine Umlenkung der Gliederkette beim Einfahren um mehr als 45° ausgebildet ist. Dies schließt insbesondere eine Umlenkung um mehr als 60°, zum Beispiel im Bereich von 80° bis 100°, insbesondere um etwa 90° ein.
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In einer Ausführungsvariante ist das Kettengehäuse, das für die Unterbringung zumindest eines Teils der Gliederkette vorgesehen ist, wenn sich das Verstellteil in seiner Ausgangsposition befindet, L-förmig oder schneckenförmig ausgebildet. Bei einem L-förmig ausgebildeten Kettengehäuse wird somit die Gliederkette um etwa 90° gegenüber einer Ausfahrrichtung umgelenkt, entlang der die Gliederkette aus dem Kettengehäuse ausgefahren werden kann. Bei einem schneckenförmig (d.h., einer Spirallinie folgend) ausgebildeten Kettengehäuse kann der Bauraumbedarf bei Verwendung mehrerer Kettengehäuse zusätzlich reduziert werden, wenn jeweils schneckenförmig ausgebildete Kettengehäuse ineinander verschlungen vorgesehen werden.
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In einer Ausführungsvariante kann das gesamte Kettengehäuse um eine Drehachse drehbar gelagert sein. Dies schließt insbesondere auch eine Variante ein, bei der die Antriebseinrichtung mit dem Kettengehäuse und einer motorischen Antriebseinheit um eine Drehachse drehbar gelagert ist. Durch die Drehbarkeit des Kettengehäuses kann die Ausfahrrichtung der mindestens einen Gliederkette variierbar sein, insbesondere um dem Verstellteil über die ausfahrende Gliederkette eine Schwenkbewegung aufzuzwingen. Dies ist in einer Variante beispielsweise vorgesehen, um das Verstellteil in eine Verstellposition erstellen zu können, in der das Verstellteil eine Ablagefläche als Teil eines mit dem Verstellteil gebildeten Tisches definiert. Mit dem Verstellteil wird somit eine zusätzliche Funktion in das Staufach integriert, sodass dieses bei Bedarf auch einen Tisch bereitstellen kann. Hierbei kann das Verstellteil aus der Ausgangsposition beispielsweise in mehrere unterschiedliche (erste) Verstellpositionen verstellbar sein, über die dem Stauraum des Staufaches ein unterschiedlich großes Volumen vorgegeben ist. Zusätzlich kann das Verstellteil in wenigstens eine weitere (zweite) Verstellposition verstellbar sein, die als Tischposition bezeichnet wird und in der über das Verstellteil eine Ablagefläche als Teil eines Tisches definiert ist, der in den ersten Verstellpositionen für die Vorgabe unterschiedlicher Volumina des Stauraums nicht nutzbar ist.
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In einer hierauf basierenden Weiterbildung ist das Verstellteil in eine (zweite) Verstellposition verstellbar, in der eine Außenseite des Verstellteils, die einer dem Stauraum zugewandten Innenseite des Verstellteils gegenüberliegt, die Ablagefläche für den mit dem Verstellteil gebildeten Tisch definiert.
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Der mit dem Verstellteil gebildete Tisch kann hierbei in einer Ausführungsvariante - an der Außenseite - ein Sperrelement aufweisen, das gegenüber der Ablagefläche erhaben vorsteht, um zu verhindern, dass ein auf dem Tisch platzierter Gegenstand von der Ablagefläche herunter rutscht. Das Sperrelement kann in einer Variante durch ein an dem Verstellteil vorgesehenes Randstück ausgebildet sein. Ein solches Randstück kann hierbei z.B. auch an dem Verstellteil klappbar gelagert sein, um es erst in der Tischposition des Verstellteils auf die Außenseite des Verstellteils klappen zu können. Grundsätzlich können auch mehrere Sperrelemente, insbesondere in der Form von klappbaren Randstücken, an dem Verstellteil vorgesehen sein.
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Alternativ oder ergänzend kann das Verstellteil mit einer Einbuchtung versehen sein, die in der Tischposition des Verstellteils gegenüber der Ablagefläche vertieft ist. Eine solche Einbuchtung kann beispielsweise eine Wanne oder Mulde an der Ablagefläche definieren, in der Gegenstände aufgenommen werden können.
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Wie bereits vorstehend erläutert können in einer Ausführungsvariante auch mehrere Gliederketten vorgesehen sein, um das Verstellteil zu verstellen. Beispielsweise können für die Verstellung des Verstellteils, bei dem es sich beispielsweise um eine plattenförmige Front des Staufaches handeln kann, mindestens zwei der Gliederketten voneinander unabhängig verstellbar sein, um Volumen und/oder Form des Stauraumes zu variieren. Die zwei Gliederketten können hierbei dann beispielsweise unabhängig voneinander aus einem Kettengehäuse ausfahrbar und in dieses einfahrbar sein. Die zwei Kettenglieder können hierbei ein gemeinsames Kettengehäuse aufweisen, in dem sie zusammen untergebracht sind, wenn sich das Verstellteil in seiner Ausgangsposition befindet. Alternativ ist ein Ein- und Ausfahren der zwei Gliederketten aus zwei unterschiedlichen Kettengehäusen ebenfalls möglich.
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Jede der Gliederketten oder einem Paar von zwei Gliederketten kann eine Antriebseinrichtung zugeordnet sein, mittels der die jeweilige Gliederkette oder das Paar von Gliederketten fremdkraftbetätigt verstellbar ist. Beispielsweise kann die Verstellvorrichtung vier Gliederketten für die Verstellung des Verstellteils umfassen, die jeweils mit dem Verstellteil verbunden sind und fremdkraftbetätigt über eine Antriebseinrichtung oder mehrere Antriebseinrichtungen mit je einem motorischen Antrieb verstellbar sind.
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Beispielsweise umfasst die Verstellvorrichtung vier Gliederketten für die Verstellung des Verstellteils, die jeweils an einem von vier Eckpunkten eines virtuellen Rechtecks mit dem Verstellteil verbunden sind. Indem auf das Verstellteil an vier Eckpunkten eines virtuellen Rechtecks über die vier Gliederketten eingewirkt wird, ist die Verstellung des Verstellteils über die unterschiedlichen Gliederketten höchst flexibel. Unterschiedliche Abschnitte des Verstellteils im Bereich der vier Eckpunkte können somit unterschiedlich stark bezüglich der Ausgangsposition verlagert und auch relativ zueinander verstellt werden, um hierdurch Volumen und/oder Form des Stauraums zu variieren. So kann das Verstellteil beispielsweise problemlos durch (stärkeres) Ausfahren zweier Gliederketten gezielt verschwenkt werden, während die übrigen zwei Gliederketten arretiert bleiben oder weniger stark ausgefahren werden. Hierdurch ändert sich dann nicht nur das Volumen des Stauraumes, sondern auch dessen geometrische Grundform, wenn über das Verstellteil eine Innenwandung des Stauraumes definiert ist.
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Alternativ oder ergänzend zu einer Verbindung der vier Gliederketten mit dem Verstellteil an vier Eckpunkten eines virtuellen Rechtecks können zwei Gliederketten entlang einer ersten virtuellen Ebene und zwei weitere Gliederketten entlang einer zweiten virtuellen Ebene, die parallel zu der ersten virtuellen Ebene verläuft, verstellbar sein, insbesondere synchron oder asynchron zueinander. In dieser Ausführungsvariante verlaufen folglich die ausgefahrenen Gliederketten paarweise parallel zueinander. Dies erleichtert beispielsweise die Vorgabe unterschiedlicher Verstellbewegungen des Verstellteils und insbesondere das Aufzwingen einer Schwenkbewegung des Verstellteils über die vier Gliederketten. So kann dann eine Schwenkachse für das Verstellteil in einer der ersten und zweiten virtuellen Ebenen liegen.
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Bei einer Verstellvorrichtung mit mindestens oder genau vier Gliederketten kann die Verstellvorrichtung mindestens zwei Kettengehäuse umfassen, die - zum Beispiel paarweise - übereinander angeordnet sind, und zwar entlang einer Raumachse, die im Wesentlichen oder genau senkrecht zu einer Raumachse verläuft, entlang der das Verstellteil translatorisch verstellbar ist. Ist beispielsweise die Verstellvorrichtung mit dem Staufach bestimmungsgemäß derart verbaut, dass die Verstellung des Verstellteils im Wesentlichen entlang einer Horizontalen erfolgt, liegen hier die Kettengehäuse für die einzelnen Gliederketten entlang einer Vertikalen übereinander.
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Alternativ oder ergänzend kann für die kompakte Unterbringung der Kettengehäuse in einer Ausführungsvariante vorgesehen sein, dass sich zumindest ein Kettengehäuse für mindestens eine Gliederkette zumindest teilweise um ein anderes Kettengehäuse einer anderen Gliederkette erstreckt. Hier umgibt folglich das eine Kettengehäuse das andere Kettengehäuse zumindest teilweise und erstreckt sich an dessen Außenkontur entlang.
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Zusätzlich können die zwei Kettengehäuse auch teilweise relativ zueinander geneigt verlaufen.
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Das Verstellteil kann grundsätzlich relativ zu einem Trägerbauteil der Verstellrichtung verstellbar sein, das eine Rückwand für den Stauraum definiert und/oder an dem eine Antriebseinrichtung der Verstellvorrichtung gehalten ist. In einer Ausführungsvariante weist das Trägerbauteil mindestens eine Ausfahröffnung auf, aus der die mindestens eine Gliederkette ausfahrbar ist, um das Verstellteil aus seiner Ausgangsposition zu verstellen. Das Trägerbauteil ist somit bezogen auf eine Ausfahrrichtung einer Gliederkette vor einem Kettengehäuse für die Gliederkette angeordnet, sodass die Gliederkette beim Einfahren über die Ausfahröffnung in das hinter dem Trägerbauteil liegende Kettengehäuse gelangt.
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Bei dem Trägerbauteil kann es sich insbesondere um ein flächiges Bauteil handeln, das mehrere räumlich zueinander versetzte Ausfahröffnungen für mehrere unterschiedliche Gliederketten aufweist.
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In einer Ausführungsvariante ist das Verstellteil mit mindestens einem flexiblen, wickelbaren und/oder faltbaren Seitenteil verbunden, mittels dem eine weitere den Stauraum begrenzende Wandung definiert ist. Dementsprechend ist eine von mehreren Wandungen des Stauraumes mittels dem verstellbaren Verstellteil definiert und eine andere Wandung durch ein flexibles, wickelbares und/oder faltbares Seitenteil. Beispielsweise bildet das Verstellteil eine verstellbaren Vorderseite oder Vorderwandung des Stauraumes und ist mit zwei flexiblen, wickelbaren und/oder faltbaren, sich gegenüberliegenden Seitenteilen verbunden. Bei einer Verstellung des Verstellteils aus der Ausgangsposition kann somit das jeweilige Seitenteil gedehnt, auf- oder abgewickelt und/oder aufgefaltet werden, um ein Volumen des Stauraumes zu vergrößern. Bei einer Rückstellung des Verstellteils aus einer Verstellposition in Richtung der Ausgangsposition wird das jeweilige Seitenteil wieder gestaucht respektive komprimiert, aufgewickelt und/oder zusammen- oder aufgefaltet, wodurch sich das Volumen des Stauraums wieder verringert. Ein mit dem Verstellteil verbundenes Seitenteil kann beispielsweise aus einem dehnbaren Stoff, insbesondere Stretchstoff, oder einem Gummimaterial gebildet sein. Das Seitenteil kann alternativ oder ergänzend nach Art eines Rollos oder eines Faltenbalges ausgestaltet sein oder mit aufeinander faltbaren Lamellen. In einer möglichen Ausführungsvariante kann ein Seitenteil der Verstellvorrichtung für die Bildung des Stauraumes auch eine Kombination wenigstens zweier der vorgenannten Varianten umfassen.
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Zur Steigerung des Bedienkomforts kann die Verstellvorrichtung eine Sensoreinrichtung aufweisen, mittels der eine Verstellung des Verstellteils berührungslos steuerbar ist. Beispielsweise weist die Sensoreinrichtung mindestens ein Sensorelement auf, mittels dem eine Verstellung des Verstellteils durch einen Nutzer berührungslos steuerbar ist. Ein Sensorelement kann somit beispielsweise einen kapazitiven Sensor umfassen, mittels dem eine im Bereich des Sensorelements durch einen Nutzer ausgeführte Geste als Bedienereignis zum Verstellen des Verstellteils detektierbar ist.
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Alternativ oder ergänzend kann die Sensoreinrichtung mindestens ein (weiteres) Sensorelement aufweisen, mittels dem eine Verstellung des Verstellteils automatisch in Abhängigkeit von einem Beladungszustand des Stauraums steuerbar ist. Während die vorstehend erläuterte Variante mit mindestens einem Sensorelement für eine Nutzersteuerung ein bewusst durch einen Nutzer erzeugtes Bedienereignis voraussetzt, um eine Verstellung des Verstellteils auszulösen, ist bei der zuletzt genannten Variante eine selbsttätige Verstellung des Verstellteils vorgesehen. Hierbei wird über das mindestens eine Sensorelement beispielsweise das Gewicht und/oder die Größe in dem Stauraum aufgenommener Gegenstände erfasst, um automatisch eine Anpassung des Volumens des Stauraumes auszulösen. Wird somit beispielsweise sensorisch detektiert, dass das Gewicht und/oder die Größe der in dem Stauraum aufgenommenen Gegenstände einen hinterlegten Schwellwert übersteigt, wird automatisch das Volumen durch Verstellung des Verstellteils um ein gewisses, definiertes Maß (das von der Höhe des überschrittenen Schwellwerts abhängt) vergrößert. Alternativ oder ergänzend kann eine automatische Verringerung des Volumens des Stauraumes über die Sensoreinrichtung auslösbar sein. Das Volumen des Stauraumes wird hierbei automatisch über eine Verstellung des Verstellteils (vorzugsweise in Richtung der Ausgangsposition) verringert, wenn ein Gewicht und/oder ein Volumen in dem Stauraum aufgenommener Gegenstände einen definierten hinterlegten (unteren) Schwellwert unterschreitet. Derart kann sichergestellt werden, dass der Stauraum des Staufaches variabel in Abhängigkeit seines Beladungszustandes anpassbar ist und beispielsweise der Stauraum nicht größer ist als gerade benötigt.
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Grundsätzlich kann auch vorgesehen sein, dass ein Sensorelement vorgesehen ist, mittels dem sowohl ein Bedienereignis in Form einer von einem Nutzer ausgeführten Geste zum Verstellen des Verstells als auch ein Beladungszustand des Stauraumes detektierbar ist. Hierbei kann das Sensorelement beispielsweise in unterschiedlichen Betriebsmodi betreibbar sein, um beispielsweise in einem ersten Betriebsmodus für eine Gestensteuerung nutzbar zu sein und in einem zweiten Betriebsmodus für eine automatische Verstellung des Verstellteils in Abhängigkeit von einem Beladungszustand. Die unterschiedlichen Betriebsmodi können hierbei zum Beispiel von der Position des Verstellteils abhängig sein.
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In einer Variante ist ein Einsatz vorgesehen, der von der Verstellvorrichtung entfernbar und separat hiervon als Transportbehältnis verwendbar ist. Ein derartiger Einsatz ist beispielsweise nach Art eines Beutels oder einer Tasche ausgestaltet und bei geöffnetem Staufach an der Verstellvorrichtung festlegbar, sodass über den Einsatz der Stauraum zumindest teilweise oder vollständig definiert wird. Der Einsatz kann somit mit den darin aufgenommenen Gegenständen aus dem Staufach entnommen werden und wieder bestimmungsgemäß samt seines Inhaltes hieran festgelegt werden.
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Für die bestimmungsgemäße Anordnung des Einsatzes an dem Staufach kann die Verstellvorrichtung eine Halteeinrichtung umfassen, mittels der der Einsatz an der Verstellvorrichtung selbsttätig fixiert und/oder zentriert wird. Über die Halteeinrichtung ist hierbei dann sichergestellt, dass der Einsatz in einer bestimmungsgemäßen Position fixiert wird und/oder in diese gezwungen wird, wenn der Einsatz an der Verstellvorrichtung angeordnet wird. Die Halteeinrichtung kann hierfür beispielsweise Magnete umfassen, die mit an dem Einsatz angebrachten Magneten zusammenwirken. Komponenten der Halteeinrichtungen, wie zum Beispiel entsprechende Magnete, können insbesondere an dem Verstellteil vorgesehen sein.
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In einer Ausführungsvariante kann auch das Verstellteil und/oder kann die mindestens eine Gliederkette Teil des Einsatzes sein. Das Verstellteil und/oder die mindestens eine Gliederkette kann somit zusammen mit dem Einsatz entnehmbar ausgestaltet sein. In einer Variante können alternativ oder ergänzend nicht nur mechanische Komponenten der Verstellvorrichtung mit dem Einsatz von dem Staufach entnommen werden, sondern gegebenenfalls auch entsprechende Elektronikkomponenten, wie zum Beispiel Teile der Sensoreinrichtung, insbesondere ein Sensorelement oder mehrere Sensorelemente für eine Gestensteuerung des Verstellteils.
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In einer hierauf basierenden Weiterbildung ist das Staufach mit der Verstellvorrichtung z.B. als mobile Einheit in Form eines Staufach- oder Verstellmoduls ausgebildet, das über eine Schnittstelle an einer Anbringungsstelle in einem Fahrzeug lösbar fixierbar ist. Eine solche Anbringungsstelle kann beispielsweise in einem Laderaum oder Kofferraum, an einer Mittelkonsole, an einem Fahrzeugsitz oder einer Fahrzeugtür vorgesehen sein, sodass das Staufachmodul einschließlich der Verstellvorrichtung hieran fixierbar ist und bei Bedarf komplett entnommen werden kann. Das Staufachmodul kann dann z.B. an einer fahrzeugfernen Modulstation (nach Art einer Dockingstation) anbringbar sein. An der Modulstation kann eine elektrische Stromversorgung für das Staufachmodul bereitgestellt sein, um das Staufach auch an der Modulstation und damit in einem nicht in ein Fahrzeug eingebauten Zustand fremdkraftbetätigt zu öffnen und zu schließen. In dieser Variante ist es z.B. möglich, dass ein Nutzer das Staufachmodul aus dem Fahrzeug entfernt, nach Hause mitnimmt und dort an eine hierfür vorgesehene Modulstation ansteckt, an der das Staufach über einen Elektromotor der Verstellvorrichtung des Staufachmoduls wieder fremdkraftbetätigt geöffnet und geschlossen werden kann. Die Modulstation kann z.B. für eine Aufstellung auf einer ebenen Fläche ausgebildet sein und/oder für die Anbringung an einer Wand mit einer Wandhalterung ausgebildet sein.
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Ein weiterer Aspekt der vorgeschlagenen Lösung ist die Bereitstellung eines Staufaches mit einem Verstellteil, das nicht nur zur Veränderung eines Volumens eines Stauraumes des Staufaches verstellbar ist, sondern auch eine zusätzliche Funktion bereithält und folglich als Multifunktionsbauteil ausgestaltet ist. In diesem Zusammenhang wurde vorstehend bereits erläutert, dass das Verstellteil aus seiner Ausgangsposition auch in eine Verstellposition (Tischposition) verstellbar sein kann, in der eine Außenseite des Verstellteils, die einer dem Stauraum zugewandten Innenseite des Verstellteils gegenüberliegt, eine Ablagefläche als Teil eines mit dem Verstellteil gebildeten Tisches definiert. Mit dem Verstellteil werden somit grundsätzlich unterschiedliche Funktionen realisiert. Einerseits dient es der Definition eines variablen und damit anpassbaren Volumens des Stauraumes, andererseits für die Vorgabe einer Ablagefläche eines Tisches. Diese zusätzliche Funktionalität des Verstellteils ist von der Verwendung mindestens einer Gliederkette zur Verstellung des Verstellteils unabhängig.
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Selbstverständlich kann auch die Verstellung des Verstellteils mittels mindestens einer Gliederkette vorgesehen sein, sodass die vorstehend diesbezüglich erläuterten Varianten und Merkmale auch mit einer Verstellvorrichtung kombinierbar sind, die ein in eine Tischposition verstellbares Verstellteil aufweist.
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Das Verstellteil kann grundsätzlich plattenförmig ausgebildet sein. Beispielsweise bildet es eine Frontplatte des Staufaches aus. Diese Frontplatte definiert mit seiner Außenseite eine äußere, sichtbare Sichtfläche des Staufaches, wenn sich die Frontplatte in der Ausgangsposition befindet. In der Tischposition der Frontplatte bildet diese Frontseite zusätzlich die Ablagefläche für den durch Frontplatte definierten Tisch. Hierfür kann in einer Ausführungsvariante vorgesehen sein, dass die Frontplatte mittels mindestens einer Gliederkette in die entsprechende Tischposition verschwenkbar ist.
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Grundsätzlich kann die Verstellvorrichtung eine Beleuchtungseinrichtung umfassen. Mittels dieser Beleuchtungseinrichtung, umfassend wenigstens ein Beleuchtungselement, wie zum Beispiel eine LED oder OLED, kann der Stauraum innenseitig beleuchtbar sein und/oder die Ablagefläche in der Tischposition des Verstellteils beleuchtbar sein.
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Die beigefügten Figuren veranschaulichen exemplarisch mögliche Ausführungsvarianten der vorgeschlagenen Lösung.
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Hierbei zeigen:
- 1A-1B ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verstellvorrichtung, mit der ein Staufach für ein Fahrzeug bereitgestellt ist, mit und ohne Darstellung von Seitenteilen des Staufaches;
- 2A-2B die Verstellvorrichtung mit einem durch eine Frontplatte gebildeten Verstellteil in einer Tischposition, mit und ohne ein rechtes Seitenteil;
- 3 die Verstellvorrichtung mit dem Verstellteil in einer Ausgangsposition;
- 4 in perspektivischer Ansicht zwei Antriebseinrichtungen der Verstellvorrichtung mit zugehörigen Gliederketten für die Verstellung des Verstellteils der Verstellvorrichtung;
- 5 zwei Antriebseinrichtungen der Verstellvorrichtung in Draufsicht.
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Die 1A-1B, 2A-2B und 3 zeigen eine Verstellvorrichtung V, mit der ein Staufach für ein Fahrzeug bereitgestellt wird, in unterschiedlichen Ansichten und Positionen eines als verstellbare Frontplatte 1 ausgebildeten Verstellteils der Verstellvorrichtung V. Die Verstellvorrichtung V kann hierbei als Staufach- oder Verstellmodul ausgebildet sein, das in einem vormontierten, voll funktionsfähigen Zustand in einen hierfür vorgesehenen Bauraum an einem Armaturenbrett eines Kraftfahrzeugs anbringbar ist. In einer Variante ist eine Anbringung der Verstellvorrichtung V in einem Kofferraum, an einer Mittelkonsole, an einem Fahrzeugsitz (z.B. im Bereich einer Seite, an einer Rückwand oder unterhalb des Sitzpolsters des Fahrzeugsitzes) oder an einer Fahrzeugtür (z.B. als Teil eines Türmoduls) eines Kraftfahrzeugs vorgesehen.
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Die Verstellvorrichtung V definiert einen Stauraum SR des Staufaches, dessen Volumen durch die verstellbare Frontplatte 1 variabel einstellbar ist. Die Frontplatte 1 liegt hierbei einem Trägerbauteil der Verstellvorrichtung V in Form einer Lagerplatte L gegenüber, das eine Rückwand des Stauraumes SR definiert. Zwischen der Lagerplatte L und der Frontplatte 1 verlaufen zwei sich gegenüberliegende Seitenteile S1 und S2, die jeweils eine Seitenwand des Stauraumes SR definieren. An ihren Frontseiten sind die beiden Seitenteile S1 und S2 jeweils mit der Frontplatte 1 verbunden. Indem die Seitenteile S1 und S2 jeweils flexibel und faltbar, zum Beispiel nach Art eines Faltbalges, ausgebildet sind, kann durch Verstellung der Frontplatte 1 insbesondere die Länge einer durch eine Seitenteile S1 oder S2 gebildeten Seitenwand des Stauraumes SR verändert werden. In der dargestellten Ausführungsvariante kann die Frontplatte 1 insbesondere relativ zu der Lagerplatte L translatorisch entlang einer Ausfahr- oder Verstellrichtung x längs einer Verstellachse oder Raumachse x verstellt werden wie auch um eine senkrecht hierzu verlaufende Schwenkachse (um eine Achse parallel zur Raumachse y) verschwenkt werden. Derart kann nicht nur das Volumen des Stauraumes SR variabel angepasst werden, sondern auch dessen Form. In den 1A und 1B ist der Stauraum SR durch die geneigt zu der Lagerplatte L ausgerichtete Frontplatte 1 beispielsweise keil- oder trichterförmig, wobei die größere Grundfläche oben liegt und eine Zugangsöffnung für das Einbringen von Gegenständen in den Stauraum SR definiert. Durch entsprechendes Schwenken der Frontplatte 1 kann der Stauraum SR aber z.B. auch quaderförmig ausgebildet werden.
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Gesteuert wird diese Variabilität des Stauraumes SR durch vier Gliederketten 2A, 2B, 3A und 3B, die an den Eckpunkten eines virtuellen Rechtecks an einer dem Stauraum SR zugewandte Innenseite 1B der Frontplatte 1 mit der Frontplatte 1 verbunden sind. Jede der Gliederketten 2A, 2B, 3A und 3B weist ein Endkettenglied 21 oder 31 auf, das jeweils an einem von vier starr mit der Frontplatte 1 verbundenen Anlenkungselementen 10.1, 10.2, 10.3 und 10.4 angelenkt ist.
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Die vier Gliederketten 2A, 2B und 3A, 3B sind vorliegend derart zueinander angeordnet, dass zwei (obere) Gliederketten 2A und 2B parallel zueinander in einer gemeinsamen xy-Ebene aus- und einfahrbar sind. Diese zwei oberen Gliederketten 2A und 2B verlaufen wiederum parallel zu zwei weiteren (unteren) Gliederketten 3A und 3B, die ebenfalls in einer gemeinsamen xy-Ebene ein- und ausfahrbar sind. Kettenglieder 20 oder 30 der jeweiligen Gliederkette 2A, 2B oder 3A, 3B sind jeweils (über eine Gelenkverbindung 201 oder 301) gelenkig untereinander verbunden, sodass ein nicht ausgefahrener Abschnitt der jeweiligen Gliederkette 2A, 2B, 3A oder 3B an sich flexibel ist. In einem ausgefahrenen Zustand liegen jedoch die einzelnen Kettenglieder 20 oder 30 sperrend einander an, sodass ein ausgefahrener Abschnitt der Gliederkette (biege-) steif ist und somit ein ausgefahrener Abschnitt jeder Gliederkette 2A, 2B, 3A oder 3B stabförmig von der Lagerplatte L vorsteht und hierüber die Frontplatte 1 in einer gewünschten räumlichen Lage zu der Lagerplatte L halten kann. Für die sperrende Anlage der ausgefahrenen Kettenglieder 20 oder 30 einer Gliederkette 2A, 2B, 3A und 3B kann beispielsweise ein Zugmittel, wie ein Zugseil, vorgesehen sein, das die einzelnen Kettenglieder 20, 30 gegeneinander vorspannt, um diese im ausgefahrenen Zustand so in Anlage miteinander zu bringen, dass sie nicht mehr relativ zueinander verlagerbar sind. Grundsätzlich sind sich derart beim Ausfahren versteifende und ansonsten flexible Gliederketten weithin bekannt.
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Für ein fremdkraftbetätigtes Ein- und Ausfahren der Gliederketten 2A, 2B, 3A und 3B sind Antriebseinrichtungen 4A, 4B, 5A und 5B Teil der Verstellvorrichtung V. Hierbei ist jeder Gliederkette 2A, 2B, 3A und 3B jeweils eine Antriebseinrichtung 4A, 4B, 5A oder 5B zugeordnet, sodass jede der Gliederketten 2A, 2B, 3A und 3B individuell und damit unabhängig von den anderen Gliederketten verstellbar ist. Jede Antriebseinrichtung 4A, 4B, 5A und 5B weist unter anderem ein Kettengehäuse 40A, 40B, 50A oder 50B auf, in dem ein eingefahrener Abschnitt der jeweils zugehörigen Gliederkette 2A, 2B, 3A oder 3B aufgenommen werden kann.
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Jedes der Kettengehäuse 40A, 40B, 50A und 50B ist hierbei L-förmig ausgebildet. Innerhalb jedes L-förmigen Kettengehäuses 40A, 40B, 50A und 50B wird somit die zugehörige Gliederkette 2A, 2B, 3A oder 3B beim Einfahren um ca. 90° umgelenkt, wenn die einzelnen Kettenglieder 20 oder 30 nicht mehr sperrend aneinander anliegen. Derart kann die Verstellvorrichtung V vergleichsweise kompakt bauen und trotz eines über die Gliederketten 2A, 2B, 3A und 3B vorgegebenen, vergleichsweise großen Verstellwegs für die Frontplatte 1 entlang der x-Achse kürzer ausgelegt werden und damit wenig Bauraum beanspruchen.
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Jedes Kettengehäuse 40A, 40B, 50A oder 50B bildet einen Gehäuseteil 400A, 400B, 500A oder 500B mit einem Führungskanal 402A, 402B, 502A, 502B für den eingefahrenen Abschnitt der jeweiligen Gliederkette 2A, 2B, 3A oder 3B aus. Der jeweilige Gehäuseteil 400A, 400B, 500A oder 500B ist vorliegend zur einfacheren Montage und zum Schutz des jeweiligen Führungskanals 402A, 402B, 502A oder 502B durch eine separat montierbare Abdeckung 401A, 401B, 501A oder 501B verschlossen.
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Um die Anbringungseinrichtungen 4A, 4B, 5A und 5B möglichst kompakt hinter der Lagerplatte L unterbringen zu können, sind die Antriebseinrichtungen 4A, 4B, 5A und 5B paarweise übereinander angeordnet. Zwei (obere) Antriebseinrichtungen 4A und 4B sind somit entlang einer Raumrichtung z, die senkrecht zu der Raumrichtung x verläuft, entlang der die Frontplatte 1 über die Gliederketten 2A, 2B, 3A und 3B translatorisch verstellt werden kann, über den zwei weiteren (unteren) Antriebseinrichtungen 5A und 5B angeordnet. Ferner ist bei jedem Paar von Antriebseinrichtungen 4A, 4B und 5A, 5B vorgesehen, dass sich ein Kettengehäuse 40A oder 50B zumindest teilweise um das andere Kettengehäuse 40B oder 50A erstreckt. Ferner verlaufen die Kettengehäuse 40A, 40B und 50A ,50B teilweise geneigt zueinander.
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Vorliegend sind die Antriebseinrichtungen 4A, 4B und 5A, 5B für die oberen und unteren Gliederketten 2A, 2B und 3A, 3B paarweise identisch ausgebildet. Mit anderen Worten sind die Antriebseinrichtung 4A und 4B für die oberen Gliederketten 2A und 2B identisch zu den Antriebseinrichtungen 5A und 5B für die unteren Gliederketten 3A und 3B ausgebildet. Die oberen Antriebseinrichtungen 4A und 4B sind lediglich um 180° gedreht montiert. Dementsprechend werden für den fremdkraftbetätigten Antrieb der insgesamt vier Gliederketten 2A, 2B, 3A und 3B lediglich zwei unterschiedliche Typen für die vier Antriebseinrichtungen 4A/5B, 4B/5A benötigt.
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Jede Antriebseinrichtung 4A, 4B, 5A und 5B weist vorliegend einen elektromotorischen Antrieb 6A, 6B, 7A oder 7B auf, der an dem jeweiligen Kettengehäuse 40A, 40B, 50A oder 50B festgelegt ist. Über diesen elektromotorischen Antrieb 6A, 6B, 7A oder 7B kann eine einzelne Gliederkette 2A, 2B, 3A oder 3B aus dem jeweiligen Kettengehäuse 40A, 40B, 50A oder 50B ausgefahren werden, sodass die Kettenglieder 20, 30 einer Gliederkette 2A, 2B, 3A oder 3B aus einer zugehörigen Ausfahröffnung in Form eines Längsschlitzes LA, LW, LC oder LD an der Lagerplatte L ausgeschoben werden und damit die Frontplatte 1 entlang der Raumachse x nach vorne verstellen können. Bei diesem Ausfahren entlang der Raumachse x vergrößert sich das Volumen des Stauraumes SR gegenüber einer in der 3 dargestellten Ausgangsposition, in der die Frontplatte 1 mit geringem Abstand - vorliegend im Wesentlichen parallel - zu der Lagerplatte L vorliegt.
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Werden ausgehend von dieser Ausgangsposition dann beispielsweise nur die oberen Gliederketten 2A, 2B ausgefahren, wird die Frontplatte 1 um die unteren Anlenkungselemente 10.3 und 10.4 (und eine hiermit definierte untere Schwenkachse) geschwenkt, an denen die unteren Gliederketten 3A und 3B angelenkt sind. Hierdurch verändert sich nicht nur die Form des Stauraumes SR, sodass dieser keil- oder trichterförmig erscheint, sondern auch das Volumen des Stauraumes SR wird im Vergleich zu der Ausgangsposition der Frontplatte 1 vergrößert. Werden demgegenüber die unteren Gliederketten 3A, 3B entlang der Raumachse x ausgefahren, während die oberen Gliederketten 2A und 2B arretiert bleiben oder langsamer ausgefahren werden, wird die Frontplatte 1 um die oberen Anlenkelemente 10.2 und 10.1 (und eine hiermit definierte obere Schwenkachse) geschwenkt und hierdurch der Stauraum SR vergrößert - gegebenenfalls, bei arretierten oberen Gliederketten 2A und 2B, ohne hierbei eine Zugangsöffnung zu dem Stauraum SR zu schaffen oder zu vergrößern. Die Gliederketten 2A, 2B, 3A und 3B können hierbei grundsätzlich auch asynchron zueinander ausgefahren werden. Letztendlich ist aber auch eine synchrone Verstellung aller Gliederketten 2A, 2B, 3A und 3B möglich, um eine rein translatorische Verstellung der Frontplatte 1 (d.h. ohne überlagerte Schwenkbewegung an den Anlenkelementen 10.1-10.4) zu erreichen.
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Zusätzlich zu einer Verstellung der Frontplatte 1 in unterschiedliche erste Verstellpositionen, um das Volumen und/oder die Form des Stauraumes SR zu variieren, ist die Frontplatte 1 vorliegend über den Gliederkettenantrieb mit seinen vier Gliederketten 2A, 2B, 3A und 3B der Verstellvorrichtung V auch in eine zweite, als „Tischposition“ bezeichnete Verstellposition verstellbar, die in den 2A und 2B dargestellt ist. Hierbei wird die Frontplatte 1 über die zwei unteren Gliederketten 3A und 3B bei arretierten oberen Gliederketten 2A und 2B nach oben verschwenkt, sodass eine Außenseite 1A der Frontplatte 1 eine Ablagefläche als Teil eines mit der Frontplatte 1 gebildeten Tisches definiert. Die Frontplatte 1 wird hierbei durch die zwei unteren Gliederketten 3A und 3B um die Endkettenglieder 21 der oberen Gliederketten 2A, 2B geschwenkt, sodass die Frontplatte 1 im Wesentlichen horizontal verläuft und Gegenstände auf der Außenseite 1A der Frontplatte 1 abgestellt werden können.
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Um für die Einnahme der Tischposition die Frontplatte 1 mittels der zwei unteren Gliederketten 3A, 3B nach oben schwenken zu können, sind die Antriebseinrichtungen 5A und 5B der unteren Gliederketten 3A, 3B über einen Lagerabschnitt 51A und 51B relativ zu der Trägerplatte L drehbar gelagert. Hierbei bildet jeder Lagerabschnitt 51A und 51 B der beiden Antriebseinrichtungen 5A und 5B einen Drehlagerzapfen 510A oder 510B aus. Über die beiden Drehlagerzapfen 510A, 510B sind dann die beiden Antriebseinrichtungen 5A und 5B einschließlich deren Kettengehäuse 50A und 50B um eine Drehachse D2 relativ zu der Lagerplatte L drehbar gelagert. Über die als Längsschlitze LC und LD ausgeführten Ausfahröffnungen für die Gliederketten 3A und 3B an der Lagerplatte L ist hierbei auch sichergestellt, dass die einzelnen Gliederketten 3A und 3B über einen definierten Winkelbereich schräg zu der Lagerplatte L ausgefahren werden können. Die Gliederketten 3A und 3B können damit nicht nur im Wesentlichen senkrecht zu der Lagerplatte L, sondern unter einem veränderlichen Winkel in einem Bereich von 90° bis z.B. 45°, insbesondere in einem Bereich von 90° bis 60°, zu der Lagerplatte L ausfahren werden.
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Die drehbare Lagerung der Antriebseinrichtungen 5A und 5B dient ferner auch dem Ausgleich unterschiedlicher Abstände bei verschieden weit ausgefahrenen oberen und unteren Gliederketten 2A, 2B, 3A und 3B. Vor diesem Hintergrund können optional auch die Antriebseinrichtungen 4A und 4B über an Lagerabschnitten 41A und 41B ausgebildete Drehlagerzapfen 410A und 410B relativ zu der Lagerplatte L drehbar gelagert sein.
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Das Volumen des Stauraumes SR kann grundsätzlich nutzergesteuert variabel einstellbar sein. Folglich kann ein Nutzer je nach gewünschtem Platzbedarf die Größe des Stauraumes SR über das Ein- und Ausfahren der vier Gliederketten 2A, 2B, 3A und 3B einstellen.
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Alternativ oder ergänzend kann eine selbsttätige Anpassung des Stauraumvolumens vorgesehen sein. Hierfür weist die Verstellvorrichtung V entsprechend der 3 beispielsweise an der Lagerplatte L wenigstens ein Sensorelement 9A auf. Über dieses Sensorelement 9A ist dann beispielsweise ein Beladungszustand des Stauraumes SR detektierbar und in Abhängigkeit hiervon eine Größe des Stauraumes SR automatisch anpassbar. Das Sensorelement 9A kann hierfür beispielsweise kapazitiv oder optisch arbeiten und erkennen, wie stark der in der aktuellen Verstellposition der Frontplatte 1 zur Verfügung gestellte Stauraum SR ausgenutzt ist. Derart ist sensorisch erfassbar, ob gegebenenfalls das Volumen des Stauraumes SR vergrößert oder verkleinert werden sollte, um weitere Gegenstände aufnehmen zu können oder den Platzbedarf des Staufaches zu verringern.
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Das Sensorelement 9A ist hierbei beispielsweise mit einer Sensoreinrichtung SE gekoppelt, die eine Auswertelogik für von dem Sensorelement 9A empfangene Messsignale aufweist. Wird über diese Auswertelogik der Sensoreinrichtung SE ein Beladungszustand erkannt, der zu einer automatischen Anpassung des Volumens des Stauraumes SR führen soll, steuert die Sensoreinrichtung SE die Antriebe 6A, 6B, 7A und 7B der Antriebseinrichtungen 4A, 4B, 5A und 5B entsprechend an, um die Gliederketten 2A, 2B, 3A und 3B für die Verstellung der Frontplatte 1 aus- und/oder einzufahren.
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Alternativ oder ergänzend zu einem Sensorelement 9A für die Erfassung eines Beladungszustandes des Stauraumes SR kann die Verstellrichtung V auch ein Sensorelement 9B an der Frontplatte 1 aufweisen, um berührungslos ein nutzerseitiges Bedienereignis zu detektieren, um den Stauraum SR für den Nutzer zugänglich zu machen und/oder den Stauraum SR zu verschließen. Teil des an der Frontplatte 1 angeordneten Sensorelements 9B kann hierbei wenigstens eine Elektrode sein, um zum Beispiel kapazitiv eine vor der Außenseite 1A der Frontplatte 1 ausgeführte Geste eines Nutzers als Bedienereignis zum Öffnen oder Schließen des Staufaches zu erfassen. Auch ein solches Sensorelement 9B kann dann entsprechend mit einer Sensoreinrichtung SE für die Steuerung der Antriebe 6A, 6B, 7A und 7B gekoppelt sein.
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Grundsätzlich kann auch nur ein Sensorelement 9A oder 9B vorgesehen sein, mittels dem sowohl ein Bedienereignis in Form einer von einem Nutzer ausgeführten Geste zum Verstellen des Frontplatte 1 als auch ein Beladungszustand des Stauraumes SR detektierbar ist. Hierbei kann das jeweilige Sensorelement 9A oder 9B auch beispielsweise in unterschiedlichen Betriebsmodi betreibbar sein, um in einem ersten Betriebsmodus für eine Gestensteuerung nutzbar zu sein und in einem zweiten Betriebsmodus für eine automatische Verstellung der Frontplatte 1 in Abhängigkeit von einem Beladungszustand.
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Die Antriebe 6A, 6B, 7A und 7B sind vorzugsweise elektromotorisch und wirken über eine Getriebeeinheit auf die Kettenglieder 20, 30 der Gliederketten 2A, 2B, 3A und 3B ein, um diese zu verstellen. Vorliegend ist jeder Antrieb 6A, 6B, 7A oder 7B beispielsweise mit einem Schneckengetriebe gekoppelt, um ein von dem jeweiligen Antrieb 6A, 6B, 7A oder 7B erzeugtes Antriebsdrehmoment zum Ein- und Ausfahren der zugehörigen Gliederkette 2A, 2B, 3A oder 3B umzusetzen. So wirkt ein in der 4 exemplarisch dargestellter Antrieb 6B oder 7A jeweils über ein Zahnradelement in Form einer Schnecke R auf ein Schneckenrad 80 eines drehbar gelagerten Antriebselements 8 ein. Drehfest mit dem Schneckenrad 80 ist ein Kettengliedzahnrad 81 an dem Antriebselement 8 vorgesehen. Dieses Kettengliedzahnrad 81 kämmt mit einer verzahnten Antriebsfläche 200 oder 300 eines Kettengliedes 20 oder 30. Indem über die Schnecke R ein Drehmoment auf das Schneckenrad 80 übertragen und damit das Kettengliedzahnrad 81 in eine von zwei möglichen Drehrichtungen gedreht wird, wird ein mit dem Kettengliedzahnrad 81 kämmendes Kettenglied 20 oder 30 in die eine oder die andere Richtung entlang des Führungskanals 402B, 502A geschoben. Indem die aufeinanderfolgenden Kettenglieder 20 und 30 dann ebenfalls mit dem Kettengliedzahnrad 81 kämmen, resultiert die Drehbewegung des Kettengliedzahnrades 81 - je nach Drehrichtung - in einem Einfahren oder einem Ausfahren der jeweiligen Gliederkette 2A, 2B, 3A oder 3B.
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Wie mit der Draufsicht der 5 nochmals veranschaulicht ist, gestattet die Verwendung eigener Antriebe 6A, 6B, 7A, 7B für ein Paar oberer oder unterer Gliederketten 2A/2B und 3A/3B auch eine asynchrone Verstellung der Gliederketten 2A, 2B oder 3A, 3B eines Paares Gliederketten 2A/2B und 3A/3B. Die Frontplatte 1 kann somit nicht nur um zu der Raumachse y parallel verlaufende Schwenkachsen geschwenkt und parallel zu der Raumachse x verschoben werden. Vielmehr ist auch eine Schwenkbewegung um eine weitere Schwenkachse möglich, die parallel zu der Raumachse z verläuft, die senkrecht zu den beiden vorgenannten Raumachsen x und y orientiert ist.
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Über die Verwendung der Gliederketten 2A, 2B, 3A und 3B ist somit die Frontplatte 1 auf unterschiedliche Weise variabel verstellbar, um Form und/oder Volumen des Stauraumes SR anpassen zu können. Ferner ist hierüber die Frontplatte 1, die eine äußere Sichtfläche des Staufaches bildet, auch in eine Tischposition schwenkbar, sodass über ein Staufach mit der Verstellrichtung V unterschiedliche (Komfort-) Funktionen abgebildet werden können. In diesem Zusammenhang sei es auch darauf hingewiesen, dass für die dargestellte Verstellbarkeit der Frontplatte 1 die Verwendung von vier Gliederketten 2A, 2B, 3A und 3B selbstverständlich nicht zwingend ist. Eine translatorische Verstellbarkeit und Schwenkbarkeit der Frontplatte 1 ließe sich beispielsweise auch über zwei Gliederketten, eine obere und untere Gliederkette, erreichen.
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In einer Weiterbildung kann ferner beispielsweise vorgesehen sein, dass an den ausgefahrenen Abschnitten der Gliederketten 2A, 2B, 3A und 3B und/oder den flexiblen Seitenteilen S1 und S2 eine Halteeinrichtung für die Festlegung und Arretierung eines Stauraum-Einsatzes vorgesehen ist. Ein solcher Einsatz, der beispielsweise beutel- oder taschenartig ausgebildet ist und/oder die flexiblen Seitenteile S1 und S2 integriert, kann hierbei dann bei geöffnetem Staufach von der Lagerplatte L trennbar sein. So kann der Einsatz unabhängig von der Anordnung im Fahrzeug als Transportbehältnis nutzbar sein.
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Die Halteeinrichtung für einen solchen Einsatz kann beispielsweise durch Haken an einem Kettenglied 20, 30 oder mehreren Kettengliedern 20, 30 gebildet sein, an denen ein entsprechender Einsatz einhängbar ist. Alternativ oder ergänzend kann mindestens ein Magnet für die bestimmungsgemäße Festlegung des Einsatzes an den Gliederketten 2A, 2B, 3A und 3B und/oder der Frontplatte 1 als Teil der Halteeinrichtung vorgesehen sein.
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Anstelle mindestens einer Gliederkette 2A, 2B, 3A oder 3B kann auch eine Zahnstange vorgesehen sein. Die unteren Gliederketten 3A und 3B können ferner in einer Variante durch einen Scherenarm oder durch mehrere Scherenarme ersetzt sein, die an der Frontplatte 1 angreifen. Grundsätzlich kann auch anstelle eines Gliederkettenantriebs mit den Gliederketten 2A, 2B, 3A und 3B eine Hebelmechanik vorgesehen sein, um einerseits das Volumen des Stauraumes SR fremdkraftbetätigt zu variieren und andererseits die Frontplatte 1 in eine Tischposition zu verschwenken, in der diese als Tischplatte nutzbar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Frontplatte / Tischplatte (Verstellteil)
- 10.1, 10.2, 10.3, 10.4
- Anlenkungselement
- 1A
- Außenseite / Ablagefläche
- 1B
- Innenseite
- 20
- Kettenglied
- 200
- Antriebsfläche
- 201
- Gelenkverbindung
- 21
- Endkettenglied
- 2A, 2B
- Gliederkette (Verstellelement)
- 30
- Kettenglied
- 300
- Antriebsfläche
- 301
- Gelenkverbindung
- 31
- Endkettenglied
- 3A, 3B
- Gliederkette (Verstellelement)
- 400A, 400B
- Gehäuseteil
- 401A, 401B
- Abdeckung
- 402A, 402B
- Führungskanal
- 40A, 40B
- Kettengehäuse
- 410A, 410B
- Drehlagerzapfen
- 41A, 41B
- Lagerabschnitt
- 4A, 4B
- Antriebseinrichtung
- 500A, 500B
- Gehäuseteil
- 501A, 501B
- Abdeckung
- 502A, 502B
- Führungskanal
- 50A, 50B
- Kettengehäuse
- 510A, 510B
- Drehlagerzapfen
- 51A, 51B
- Lagerabschnitt
- 5A, 5B
- Antriebseinrichtung
- 6A, 6B
- Antrieb
- 7A, 7B
- Antrieb
- 8
- Antriebselement
- 80
- Schneckenrad
- 81
- Kettengliedzahnrad
- 9A, 9B
- Sensorelement
- D1, D2
- Drehachse
- L
- Lagerplatte (Trägerbauteil)
- LA, LB, LC, LD
- Längsschlitz (Ausfahröffnung)
- R
- Schnecke (Zahnradelement)
- S1, S2
- Seitenteil
- SE
- Sensoreinrichtung
- SR
- Stauraum
- V
- Verstellvorrichtung