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Die Erfindung bezieht sich auf eine Münzeinheit sowie ein geldwertbetätigtes Gerät mit einer Münzeinheit umfassend einen Münzhopper mit Auszahleinrichtung.
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Aus der
DE4212760C1 ist ein münzbetätigter Unterhaltungsautomat mit einer Münzeinheit, bestehend aus einem Münzprüfer mit darunter angeordneten münzindividuellen Münzstapelrohren und zwei benachbart zu den Münzstapelrohren angeordneten Münzsammelbehältern mit Auszahleinrichtung - sog. Münzhopper - bekannt. Mittels einer weiteren unterhalb des Münzprüfers in einem Münzleitkanal angeordneten Münzweiche, deren zugeordneter Stellantrieb von einer Steuereinheit des Unterhaltungsautomaten betätigbar ist, werden in Abhängigkeit der entgegengenommenen und akzeptierten Münzen diese in einen der vorgesehenen Münzsammelbehälter mit Auszahleinrichtung geleitet. Die Münzsammelbehälter weisen münzzuführseitig eine Eingabeöffnung auf.
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Ferner zeigt die
DE 26 54 632 A1 einen münzbetätigten Verkaufsautomaten, bei dem eingeworfene Münzen entsprechend ihrem Nennwert in verschiedenen Speicherrohren gespeichert und Falschmünzen in einen Rückgabeschacht geleitet werden. Ferner sind zusätzliche Speicherrohre für Wechselgeld vorgesehen, so dass insgesamt eine größere Anzahl an Münzstapelrohren vorhanden sind und vergleichsweise viel Bauraum benötigt wird. Weiterhin zeigt die Schrift
DE 30 07 484 A1 einen Münzeinwurfkanal, der zum Aussortieren von Münzen mit zu kleinem Durchmesser eine seitliche Aussortier-Öffnung aufweist, der ein Ablenkflansch vorgeschaltet ist, um Münzen zu der Aussortier-Öffnung hin zu verkippen, so dass sie bei zu kleinem Durchmesser herausfallen.
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Nachteilig bei solchen Unterhaltungsautomaten bzw. Münzeinheiten ist die vergleichsweise hohe Anzahl an erforderlichen Münzstapelrohren je nach Anzahl an verfügbaren Münzklassen für eine genaue Auszahlung etwaiger Guthaben.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Vorrichtung bzw. ein verbessertes Verfahren zum Verarbeiten von Münzen, Token, Jetons und dergleichen zu schaffen, die Nachteile des Standes der Technik vermeidet und letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet. Vorzugsweise soll die Anzahl der für eine genaue Auszahlung etwaiger Guthaben erforderlichen Münzstapelrohre reduziert werden.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist insbesondere den Vorteil auf, dass eine genaue Auszahlung bei einer vergleichsweise beschränkten Anzahl an Münzsammelbehältern (Hoppern) möglich ist. Dadurch ist vorteilhafterweise eine kompakte Münzeinheit bzw. Unterhaltungsautomat ermöglicht und der Service-Aufwand für die vergleichsweise komplizierte Elektromechanik der Münzeinheit kann vorteilhafterweise geringer ausfallen.
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Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung dar.
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Es wird also insbesondere vorgeschlagen, dass Münzen, die aufgrund einer anderen Münzklasse nicht in den zumindest einen Münzhopper sollen, über die Bypasseinrichtung nicht sofort ausgeschieden, d.h. in das Rückgabebehältnis gegeben werden, sondern zunächst zwischengespeichert werden, um zu sehen, ob vielleicht eine weitere Münze eingeworfen wird bzw. zu verarbeiten ist, die zwar ebenfalls nicht in den zumindest einen Münzhopper gelangen soll, jedoch zusammen mit der zwischengespeicherten Münze in der Summe einen Nennwert ergibt, der dem Nennwert oder dem ganzzahligen Vielfachen des Nennwerts der Münzklasse, die in dem Münzhopper gespeichert wird, entspricht. Ist dies nämlich der Fall, d.h. ergeben die Nennwerte der zwischengespeicherten Münze und einer nachgeworfenen Münze in der Summe den Nennwert oder das ganzzahlige Vielfache des Nennwerts der ersten Münzklasse, die in dem Münzhopper gespeichert wird, kann der Gegenwert der eingeworfenen Münzen der zweiten oder dritten oder einer weiteren Münzklasse durch Münzen aus dem Münzhopper, d.h. Münzen der ersten Münzklasse ausbezahlt werden, wenn beispielsweise ein Gerätenutzer den Vorgang abbricht oder ein Gewinn aus einem Unterhaltungsspiel ausbezahlt werden soll oder Wechselgeld ausbezahlt werden soll. Hierdurch kann die Anzahl der benötigten Münzhopper reduziert werden. Die Münzeinheit bzw. das Gerät ist fähig, mehr Münzklassen zu verarbeiten als es Münzhopper hat.
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Die Münzen, die aufgrund ihres Nennwerts bzw. ihrer Münzklasse nicht in den zumindest einen Münzhopper sollen, können, sofern die Summe ihrer Nennwerte dem Nennwert der zumindest einen Münzklasse, die im zumindest einen Münzhopper gespeichert wird, oder dessen ganzzahligem Vielfachen entspricht, gemeinsam in eine Sammelkasse geleitet werden, in der Münzen verschiedener Münzklassen gesammelt werden können. Die genannte Sammelkasse kann dazu ausgebildet sein, Münzen der genannten zweiten oder dritten oder weiteren Münzklasse aufzunehmen bzw. zu speichern, die nicht in den zumindest einen Münzhopper sollen, d.h. die Sammelkasse speichert die Münzen nicht sorten- bzw. klassenrein, sondern mischt verschiedene Münzklassen. Beispielsweise können in der genannten Sammelkasse 5 Cent-, 10 Cent- und 50 Cent-Münzen gespeichert werden.
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Der zumindest eine Münzhopper kann hingegegen dazu ausgebildet sein, nur Münzen einer Münzklasse zu speichern, d.h. der Münzhopper kann sorten- bzw. münzklassenrein speichernd ausgebildet sein, beispielsweise nur 20 Cent-Münzen speichern.
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In Weiterbildung der Erfindung können auch mehrere Münzhopper vorgesehen sein, die jeweils münzklassenrein eine Münzklasse speichern und ausgeben können. Beispielsweise kann zusätzlich zu dem zuvor genannten 20 Cent-Münzhopper ein weiterer Münzhopper für 2 Euro-Münzen vorgesehen sein.
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Um eingeworfene Münzen einerseits der Bypass-Einrichtung, andererseits aber auch dem zumindest einen Münzhopper zuführen zu können, kann die Münzeinheit mit einem Münzprüfer versehen sein, der eingeworfene Münzen daraufhin prüft, ob sie echt oder falsch sind und/oder welcher Münzklasse sie angehören, insbesondere welchen Nennwert sie besitzen. Stellt der Münzprüfer fest, dass eine eingeworfene Münze beispielsweise aufgrund ihrer Münzklasse in den zumindest einen Münzhopper soll, kann eine Sortierweiche, die der Bypass-Einrichtung und dem Münzhopper vorgeschaltet ist, den Einwurfkanal mit dem Münzhopper verbinden. Wird andererseits festgestellt, dass es sich um eine Münze handelt, die aufgrund ihrer Münzklasse nicht in den Münzhopper soll, kann die Sortierweiche den Einwurfkanal mit der Bypass-Einrichtung verbinden.
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Ein solcher Münzprüfer ist per se bekannt und kann beispielsweise Erfassungsmittel zum Erfassen einer oder mehrere Münzeigenschaften wie beispielsweise Münzdurchmesser, Münzdicke, Münzgewicht, Münzmaterial und/oder Münzfarbe aufweisen. Gegebenenfalls können auch weitere Erfassungsmittel, beispielsweise visuelle und/oder bildgebende Sensoren zum Erfassen der Münzprägung Verwendung finden. Der genannte Münzprüfer kann ein elektronisches Signal bereitstellen, das von der Steuereinheit der Münzeinheit verarbeitet und beispielsweise zum Ansteuern der vorgenannten Sortierweiche verwendet werden kann.
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Alternativ oder zusätzlich kann der Münzprüfer aber auch mechanische Prüfeinrichtungen umfassen, beispielsweise Sortierschlitze oder -Öffnungen, die einem Münzkanal zugeordnet sind, um beispielsweise kleine Münzen durchfallen zu lassen und große Münzen passieren zu lassen.
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Alternativ oder zusätzlich wäre es auch möglich, verschiedene Einwurfschlitze für verschiedene Münzen vorzusehen, die beispielsweise verschieden beschriftet sein können oder verschiedene Größe besitzen können, um beispielsweise 2 Euro-Münzen an anderer Stelle einzuwerfen als Cent-Münzen.
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Gelangt eine Münze aufgrund ihrer Münzklasse in die Bypasseinrichtung, kann sie dort zunächst durch einen in der Bypass-Einrichtung vorgesehenen Bypass-Speicher zwischengespeichert werden, um abzuwarten, ob eine weitere Münze eingeworfen wird, die vom Wert her die zwischengespeicherte Münze so ergänzt, dass sich in der Summe der Nennwert oder dessen ganzzahliges Vielfaches der im Münzhopper zu speichernden Münzklasse ergibt.
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Die genannte Bypasseinrichtung kann vorteilhafterweise in eine Münzweiche integriert sein und/oder als Münzweiche ausgebildet sein, die eingangsseitig mit einem Bypass-Zufuhrkanal verbunden ist und ausgangsseitig mit einem Rückführkanal, der zum Rückführbehältnis führt und einem Sammelkassenkanal, der zur Sammelkasse führt, verbindbar ist. Ein schaltbares Weichenelement kann den Bypasszufuhrkanal wahlweise entweder mit dem Rückführkanal oder dem Sammelkassenkanal verbinden oder wahlweise ganz absperren, um eine jeweilige Münze zwischenzuspeichern.
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Beispielsweise kann das genannte Weichenelement eine bewegliche Rastmulde umfassen, die in einer Zwischenstellung eine vom Bypass-Zufuhrkanal kommende Münze einfängt und in einer stabilen Zwischenspeicherstellung hält. Wird die genannte Rastmulde dann wahlweise in eine zweite oder eine dritte Stellung bewegt, löst sich die Münze aus der Rastmulde und wird entweder in den genannten Rückführkanal oder in den genannten Sammelkassenkanal geleitet. Beispielsweise kann die genannte Rastmulde um eine liegende Achse verschwenkbar sein, um aus einer Raststellung, in der die Rastmulde näherungsweise horizontal ausgerichtet ist, zu gegenüberliegenden Seiten hin schräg verkippt werden kann, so dass die Münze aus der Rastmulde aufgrund der Schwerkraft herausrollen und in einen der Rückführ- oder Sammelkassenkanäle gelangen kann.
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Grundsätzlich sind aber auch andere Ausbildungen des Bypass-Speichers möglich. Beispielsweise kann ein magnetisches Blockieren oder ein mechanisches Klemmen der Münze im Bypass-Speicher erfolgen, um die Münze zwischenzuspeichern.
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Die zwischenspeichernde Funktion des Bypass-Speichers kann von der richtungsleitenden Funktion aber auch getrennt sein. Beispielsweise kann der Bypass-Speicher auch lediglich als Riegel ausgebildet sein, der den Bypass-Zufuhrkanal blockieren oder freigeben kann. Um vorgeben zu können, ob eine zunächst zwischengespeicherte Münze dann in das Rückgabebehältnis oder in die Sammelkasse geleitet wird, kann dem Bypass-Speicher eine separate Weiche nachgeschaltet sein, die eine aus dem Bypass-Speicher freigegebene Münze dann entweder in die eine oder die andere Richtung lenkt.
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Wird anstelle oder zusätzlich zu einem mechanisch ausgebildeten Bypass-Speicher ein magnetisch ausgebildeter Bypass-Speicher vorgesehen, kann diesem eine mechanische Weiche nachgeschaltet sein, die je nach erläutertem Nachwerfen einer passenden oder nicht passenden Münze die aus dem magnetischen Bypass-Speicher wieder freigegebene Münze wahlweise in das Rückgabebehältnis oder die Sammelkasse leitet. Die magnetische Speicherung kann beispielsweise mittels eines ein- und ausschaltbaren Elektromagneten erfolgen, der eine auf magnetische Kräfte reagierende Münze in einer Speicherposition fixieren kann, bspw. magnetisch an einen Wandungsabschnitt des Münzkanals ziehen oder drücken kann, um die Münze dort festzuhalten. Der Elektromagnet kann hierzu bspw. an oder hinter der Wandung des Münzkanals angeordnet sein.
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Ein solcher magnetischer Bypass-Speicher kann jedoch auch die genannte Weichenfunktion als integralen Funktionsbaustein umfassen. Beispielsweise könnte die Münze magnetisch auf einer Wippe, die dann nicht als Rastmulde ausgebildet zu sein hat, fixiert werden, welche Wippe ähnlich der beschriebenen Rastmulde wahlweise zur Sammelkasse oder zum Rückgabebehältnis verkippt werden kann, so dass nach Deaktivieren des Speichermagneten die Münze in die gewünschte Richtung abrollen kann. Alternativ oder zusätzlich könnte aber auch die Weichenfunktion selbst magnetisch realisiert sein, bspw. mittels mehrere, beabstandet angeordneter Magneten, die die gespeicherte Münze beim Freigeben in die eine oder andere Richtung, d.h. Richtung Sammelkasse oder Rückgabebehältnis ziehen.
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Der genannte Bypass-Speicher und/oder die ggf. nachgeschaltete Münzweiche kann vorteilhafterweise von der elektronischen Steuereinheit angesteuert werden und von einem zwischenspeichernden Zustand in einen freigebenden Zustand und umgekehrt umgeschaltet werden. Die genannte Münzweiche, die entscheidet, ob eine aus der Zwischenspeicherung freigebebene Münze in die Sammelkasse oder in das Rückgabebehältnis fällt, kann vorteilhafterweise ebenfalls elektronisch von der Steuereinheit angesteuert werden.
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Um zu entscheiden, ob eine zwischengespeicherte Münze in das Rückgabebehältnis oder in die Sammelkasse geleitet werden soll, kann eine nachgeworfene Münze von dem zuvor genannten Münzprüfer auf ihre Münzklasse, insbesondere ihren Nennwert geprüft werden. Die elektronische Steuereinheit kann dann anhand der Signale des Münzprüfers die Nennwerte der zwischengespeicherten Münze und der nachgeworfenen Münze aufsummieren und mit dem Nennwert der Münzklasse, die im Münzhopper gespeichert wird, bzw. einem ganzzahligen Vielfachen hiervon abgleichen. Ergibt sich ein „Treffer“ dergestalt, dass die aufsummierten Nennwerte dem Nennwert des zumindest einen Münzhoppers oder dessen ganzzahligen Vielfachen entsprechen, kann die Steuereinheit veranlassen, dass die zwischengespeicherte Münze und auch die nachgeworfene Münze in die Sammelkasse geleitet werden. Ergibt sich kein Treffer im genannten Sinn, können beide Münzen, d.h. die zwischengespeicherte Münze und die nachgeworfene Münze in das Rückgabebehältnis geleitet werden.
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Gegebenenfalls kann die Münzeinheit auch mehr als eine Münze zwischenspeichern. Hierzu kann der Bypass-Speicher dazu ausgebildet sein, mehrere Münzen zu speichern, und/oder es können in der Bypass-Einrichtung mehrere Bypass-Speicher vorgesehen sein. Durch eine Ausbildung der Bypass-Einrichtung zum Zwischenspeichern mehrerer Münzen kann eine weiter erhöhte Flexibilität erreicht werden. Beispielsweise können bei einem Einwerfen von zwei 5 Cent-Münzen beide 5 Cent-Münzen zwischengespeichert werden. Wird dann eine 10 Cent-Münze nachgeworfen, so dass sich als Summe der Nennwerte 2x 5 Cent + 10 Cent = 20 Cent ergibt, können die beiden 5 Cent-Münzen und die 10 Cent-Münze in die Sammelkasse geleitet werden, wenn der Münzhopper in der genannten Weise zum Speichern von 20 Cent-Münzen ausgebildet ist.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann die Zwischenspeicherung im Bypass-Speicher zeitgesteuert erfolgen und/oder zeitgesteuert abgebrochen werden. Wird über eine vorbestimmte Zeitspanne keine Münze nachgeworfen, die von ihrem Nennwert her die zwischengespeicherte Münze passend im vorerläuterten Sinne ergänzt, dass der Nennwert oder das ganzzahlige Vielfache des Nennwerts des Münzhoppers erreicht wird, kann die Zwischenspeicherung im Bypass-Speicher abgebrochen und die Münze wieder freigegeben werden, um in die Rückgabeschale gegeben zu werden. Hierzu kann mit der Bypass-Einrichtung, insbesondere dem Bypass-Speicher und/oder mit der Steuereinrichtung ein Zeitglied verbunden sein, das eine Zeitspanne erfasst und/oder vorgibt, während der eine Münze im Bypass-Speicher zwischengespeichert wird. Beispielsweise kann das Zeitglied aktiviert werden und/oder die vorbestimmte Zeitspanne anlaufen, wenn eine Münze in den Bypass-Speicher gelangt und dort zwischengespeichert wird. Insbesondere kann der Bypass-Speicher den Beginn der Zeitspanne auslösen, wenn der Bypass-Speicher eine Münze erhält und zwischenspeichert.
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Während der vorbestimmten Zeitspanne kann eine weitere Münze in den Münzeinwurf des Automaten nachgeworfen werden; passt bei der Münzprüfung aber deren Nennwert nicht dergestalt, dass die Summe der Nennwerte der im Bypass-Speicher zwischengespeicherten und dieser nachgeworfenen weiteren Münze dem Nennwert des Münzhoppers oder das ganzzahlige Vielfache hiervon erreicht, können sowohl die Bypass-Speicher zwischengespeicherte Münze als auch die nachgeworfene Münze ebenfalls in das Rückgabebehältnis geleitet werden.
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Während der Zwischenspeicherung einer Münze im Bypass-Speicher können Münzen, die nachgeworfen werden und von ihrem Nennwert her in den zumindest einen Münzhopper gehören, parallel zur Zwischenspeicherung weitergeleitet werden, d.h. in den Münzhopper gelangen und dort gespeichert werden, so dass ein Nachwerfen von Münzen der Münzklasse, die in den Münzhopper gehört, nicht unterbrochen oder verzögert wird.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand mehrerer Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die zugehörige Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigt:
- 1: Eine schematische Darstellung eines Unterhaltungsautomaten mit einer Münzeinheit gemäß der Erfindung, und
- 2: eine schematische Darstellung des Bypass-Speichers nach einer vorteilhaften Ausführung, gemäß der der Bypass-Speicher in eine Münzweiche integriert ist.
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Die 1 zeigt einen münzbetätigten Unterhaltungsautomaten 1, vorzugsweise mit Gewinnmöglichkeit, der eine einen Mikrocomputer umfassende Steuereinheit 2 mit zumindest einem Geld-Guthabenzähler 3 und zumindest einem Punktespeicher 4 sowie eine Symbolspieleinrichtung 5 umfassen kann. Dem zumindest einen Geld-Guthabenzähler 3 sind Anzeigemittel 6, vorzugsweise frontseitig des Unterhaltungsautomaten 1, zugeordnet.
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Der Unterhaltungsautomat 1 umfasst weiters eine Vorrichtung zur Entgegennahme von Zahlungsmitteln, von welcher der Steuereinheit 2 Ausgangssignale zugeführt werden, wenn ein Zahlungsmittel (Münze) der Vorrichtung zur Entgegennahme von Zahlungsmitteln zugeführt und als solches erkannt wurde. Die Steuereinheit 2 kann die Symbolspieleinrichtung 5 aktivieren, wenn ein Spieleinsatz in einem Geld-Guthabenzähler 3 vorliegt.
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Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel veranlasst, bei einem spieleinsatzaufweisenden Guthabenstand, die Steuereinheit 2 periodisch den Spieleinsatz von dem Guthabenzähler gemäß einer vorgegebenen Transaktionsvorschrift in den Punktespeicher 4 zu transformieren. Nach Betätigung eines frontseitig des Unterhaltungsautomaten 1 und mit der Steuereinheit 2 in Wirkverbindung stehenden Bedienelements 8 (z.B. einer Starttaste) kann von der Steuereinheit 2 unter Dekrementierung eines Spieleinsatzes vom Guthabenstand des Punktespeichers 4 die Spieleinrichtung 5 aktiviert (und abhängig von einem Zufallszahlengenerator gestoppt) werden. Die Spieleinrichtung 5 ist vorzugsweise als elektronische Spieleinrichtung ausgeführt und umfasst einen Monitor bzw. Bildschirm mit dem die elektronische Spieleinrichtung angezeigt (dynamisch dargestellt) wird oder die Spieleinrichtung 5 ist als elektromechanische Spieleinrichtung ausgeführt und umfasst beispielsweise mehrere, nebeneinander angeordneten, Gewinnsymbole tragenden Walzen, die jeweils mittels eines Schrittschaltmotors in Umlauf gesetzt werden können. Die Schrittschaltmotoren sind mit der Steuereinheit verbunden. Es können auch Mischformen mit beispielsweise Walzen und Bildschirmen vorgesehen sein.
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Ferner umfasst der Unterhaltungsautomat 1 eine Münzeinheit 7 mit einer Münzauszahleinheit, umfassend münzindividuelle Münzbehältern 10, 11 mit jeweils zugeordneter hilfskraftbetätigter Auszahlmechanik, die mit der Steuereinheit 2 verbunden ist. Das dem Unterhaltungsautomaten 1 zugeführte Zahlungsmittel, wie z. B. Münzen und/oder Token, wird im Geld-Guthabenzähler 3 erfasst und mit dem zugeordneten Anzeigemittel dargestellt. Von der Steuereinheit 2 wird bei einer Veränderung des Geld-Guthabenzählers geprüft, ob der Zählerstand des Guthabens größer ist als ein Spieleinsatz. Das Unterhaltungsspielgerät 1 kann ein Standgehäuse umfassen, in welchem die vorstehend genannten Komponenten untergebracht sind.
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Bei einem Guthabenzählerstand größer einem Spieleinsatz können gemäß einer bevorzugten Ausführungsform von der Steuereinheit periodisch, z.B. alle 3 Sekunden, 20 Cent von dem Geld-Guthabenzähler abgebucht werden und mittels einer Transformationsvorschrift der abgebuchte Betrag in Punkte gewandelt und in einen Kredit-Punktespeicher kumuliert werden. Dem Kredit-Punktespeicher kann ein eigenständiges Anzeigemittel (frontseitig des Unterhaltungsautomaten) zugeordnet sein.
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Die Vorrichtung zur Entgegennahme von Zahlungsmitteln umfasst die genannte Münzeinheit 7, die einen Münzprüfer 12 und in diesem Fall zwei Münzsammelbehälter 10, 11 mit Auszahleinrichtung - sog. Münzhopper („Hopper“) aufweisen kann. Mittels einer dem Münzprüfer 12 zugeordneten und in einem Münzleitkanal angeordneten Münzweiche, deren zugeordneter Stellantrieb von einer Steuereinheit 2 des Unterhaltungsautomaten betätigbar ist, können in Abhängigkeit der entgegengenommenen und akzeptierten Münzen diese in einen der beiden vorgesehenen Münzsammelbehälter 10, 11 mit Auszahleinrichtung geleitet werden. Die Münzen können dem Münzprüfer 12 über eine Einwurf-Öffnung 13 und einem die Einwurf-Öffnung 13 und den Münzprüfer 12 verbindenden Einwurf-Münzleitkanals 14 zugeführt werden. Die entgegengenommenen und akzeptierten Münzen können mittels (in der 1 nicht im Detail sondern nur schematisch dargestellter) Münzkanäle dem Münzsammelbehälter 10, 11 bzw. einer Münzsammelkasse 15 in Abhängigkeit der erkannten Münzklasse zugeführt werden.
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Die jeweiligen Münzsammelbehälter 10, 11 (Hopper) können zur Auszahlung einer definierten Anzahl von dort gespeicherten Münzen von der Steuereinheit 2 angesteuert werden. Zur Auszahlung anstehende Münzen können über einen jeweiligen Ausgabe-Münzleitkanal 16 zu der im Bereich der Frontseite des Unterhaltungsautomaten 1 angeordneten Münzentnahmevorrichtung 9 (Auszahlschale) geleitet werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind zwei Münzsammelbehälter, nämlich ein Münzsammelbehälter 10 für beispielsweise der Münzklasse 2 EUR Münzen und ein Münzsammelbehälter 11 für beispielsweise der Münzklasse 20 EUR-Cent Münzen vorgesehen. D.h. die Münzeinheit 7 ist dazu vorgesehen und ausgebildet, nach dem Einwurf einer beispielsweise 2€ Münze und beispielsweise 20 Cent Münze diese in die jeweiligen Münzsammelbehälter 10, 11 (Hopper) zu leiten sowie beispielsweise 1€, 50 Cent und 10 Cent Münzen in die Münzsammelkasse 15 zu leiten.
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Gemäß der Erfindung umfasst nun die Münzeinheit 7 einen Bypass-Speicher 17, wobei der Bypass-Speicher 17 dem Münzprüfer 12 zugeordnet bzw. mit diesem verbunden ist und in diesem Fall zur Aufnahme einer einzelnen 50 Cent oder 10 Cent Münze ausgebildet sein kann. Im Bypass-Speicher 17 ist sozusagen eine Zwischenspeicherung einer eingeworfenen (und vom Münzprüfer erkannten) 50 Cent oder 10Cent Münze möglich.
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Wird beispielsweise eine 50 Cent Münze oder eine 10Cent Münze in die Einwurf-Öffnung 13 eingeworfen und von dem Münzprüfer 12 für gut bzw. echt befunden (akzeptiert), dann wird diese 50 Cent Münze oder 10Cent Münze über ein, vorzugsweise elektromechanisches, Weiche 23 aus dem Münzprüfer 12 in den Bypass-Speicher 17 geleitet. Auf der Kreditanzeige 6 wird der eingeworfene Betrag als Guthaben angezeigt (50 Cent oder 10Cent).
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Der Bypass-Speicher 17 kann weiters derart ausgebildet sein, dass bei einem Stromausfall die in dem Bypass-Speicher 17 gespeicherte Münze (stromunabhängig z.B. mittels Schwerkraft) z.B. über einen Münzleitkanal 18 in die Auszahlschale 9 geleitet wird. In diesem Fall sorgt die Steuereinheit 2 dafür, dass bei einem Wiedereinschalten des Unterhaltungsautomaten 1 der (nichtflüchtige) Kreditzähler entsprechend dem Wert der ausgeworfenen Münze dekrementiert wird.
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Wie 2 zeigt, kann der Bypass-Speicher 17 vorteilhafterweise in eine Münzweiche integriert sein bzw. eine Münzweiche bilden, die elektromechanisch ausgebildet sein und beispielsweise von der elektronischen Steuereinheit 2 betätigt werden kann. Der als Münzweiche ausgebildete Bypass-Speicher 17 kann eingangsseitig mit einem Zuführkanal 21 der Bypass-Einrichtung 22 verbunden sein, und ausgangsseitig je nach Stellung des Weichenelements der Bypass-Einrichtung 22 mit einem Rückführkanal 18 oder einem Sammelkassenkanal 24 verbunden werden, um die Münze wahlweise in die Auszahlschale 9 (Rückgabebehältnis) oder in die Sammelkasse 15 zu leiten.
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Beispielsweise kann das Weichenelement des Bypass-Speichers 17 eine Rastmulde aufweisen, die um eine liegende Schwenkachse 17a verkippt werden kann, welche Schwenkachse 17a sich beispielsweise parallel zur Krümmungsachse der Rastmulde 17b erstrecken kann. Fällt eine Münze aus dem Zuführkanal 21 der Bypass-Einrichtung 22 in den Bypass-Speicher 17, insbesondere in dessen Rastmulde 17b, wird die Münze dort zunächst zwischengespeichert. Durch Verkippen der Rastmulde 17b um die Schwenkachse 17a kann die zwischengespeicherte Münze wahlweise dem Rückgabebehältnis 9 oder der Sammelkasse 15 zugeführt werden. Das Verkippen der Rastmulde 17b kann über die elektronische Steuereinheit 2 durch entsprechende Steuersignale erfolgen.
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Über eine separate Anzeige (z.B. Monitor, Bildschirm) oder die Anzeigevorrichtung 6 wird der Benutzer (Bediener, Kunde) des Unterhaltungsautomaten 1 zum Nachmünzen mit einer 50 Cent-Münze oder 10 Cent-Münze innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne (z.B. 10 Sekunden) aufgefordert, d.h. es wird eine Aufforderungs-Nachricht 19 generiert und ausgegeben, beispielsweise auf dem Monitor bzw. Bildschirm. Die 50 Cent-Münze und 10 Cent-Münze bilden in diesem Fall als komplementäre Münzklassen in Summe ein ganzzahliges Vielfaches des Nennwertes der ersten, d.h. in diesem Fall der 20 EUR-Cent, Münzklasse. Somit ist eine genaue Auszahlung mit nur Münzen der ersten Münzklasse ermöglicht und der Benutzer ist beim Bespielen des Unterhaltungsautomaten 1 nicht auf die Verwendung bestimmter Münzklassen beschränkt.
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Vorzugsweise weist die Steuereinheit 2 ein Zeitglied 20 auf, welches Zeitglied 20 beim Befüllen bzw. als Folge des Befüllens des Bypass-Speichers 17 gestartet wird. Das Zeitglied 20 kann auch bereits mit dem Erkennen und Akzeptieren einer entsprechende Münze gestartet werden. In weiterer Folge ist die Steuereinheit 2 zum Überwachen bzw. Steuern der folgenden Zustände vorgesehen und ausgebildet:
- Fall A: Sofern der Benutzer (Kunde) keine 50 Cent-Münze oder 10 Cent-Münze innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne in die Eingabe-Öffnung 13 einwirft bzw. nachwirft, wird die im Bypass-Speicher 17 befindliche Münze, vorzugsweise elektromechanisch, in die Auszahlschale 9 des Unterhaltungsautomaten 1 geleitet. Auf der Kreditanzeige wird der der ausgeworfene Münze entsprechende Betrag dekrementiert.
- Fall B: Der Benutzer wirft eine 50 Cent-Münze oder 10 Cent-Münze innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne in die Eingabe-Öffnung 13, welche eingeworfene Münze dann - sofern vom Münzprüfer 12 als gültig erkannt - unmittelbar in die Münzsammelkasse 15 des Unterhaltungsautomaten 1 geleitet wird und anschließend wird die in dem Bypass-Speicher 17 befindliche 50 Cent-Münze oder 10 Cent-Münze ebenfalls in die Münzsammelkasse 15 geleitet. Im Ergebnis ist nun auf dem Geldspeicher ein durch 20 Cent teilbarer Betrag vorhanden (z.B. 60 Cent, sofern zuerst eine 50 Cent-Münze und anschließend eine 10 Cent-Münze oder umgekehrt eingeworfen worden sind), so dass das Guthaben des Benutzers auf dem Unterhaltungsautomaten 1 (beispielsweise als Folge einer Betätigung der Auszahltaste) über den 20 Cent-Hopper vollständig ausgezahlt werden kann. Gleiches gilt, wenn zuerst eine 50 Cent-Münze und anschließend innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne wieder eine 50 Cent-Münze eingeworfen werden oder wenn zuerst eine 10 Cent-Münze und anschließend innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne wieder eine 10 Cent-Münze eingeworfen werden.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel sind vorhanden: eine erste Münzklasse die in einem Hopper gespeichert wird, eine zweite Münzklasse und eine dritte Münzklasse, wobei die Summe des Nennwerts der zweiten und dritten Münzklasse als komplementäre Münzklassen den Nennwert oder ein ganzzahliges Vielfaches des Nennwertes der ersten Münzklasse bilden; und wobei ein Bypass-Speicher und ein Zeitglied vorgesehen sind, wobei der Bypass-Speicher durch zumindest eine Münze der zweiten oder dritten Münzklasse aktivierbar ist und diese in dem Bypass-Speicher speicherbar sind, und wobei beim Aktivieren des Bypass-Speichers ein Zeitglied für eine Zeitspanne startbar ist, und wobei innerhalb der Zeitspanne zum Nachwerfen einer der komplementären Münzklassen aufgefordert wird.
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Unter dem in der vorliegenden Beschreibung verwendeten Begriff „Geld“ sind alle geldwerten Zahlungsmittel zu subsumieren, die in der Anmeldung ebenfalls erwähnt werden und beispielsweise als Token, Jetons, Wertkarten, Gutscheine und dergleichen bekannt sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4212760 C1 [0002]
- DE 2654632 A1 [0003]
- DE 3007484 A1 [0003]