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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Offenbarung betrifft Insassen-Rückhaltesysteme von Fahrzeugen und insbesondere Systeme und Verfahren für das Ausfahren von Reaktionsoberflächen für Dachrahmen-Airbags.
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HINTERGRUND
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Die hier bereitgestellte Hintergrundbeschreibung dient dem Zweck der allgemeinen Darstellung des Zusammenhangs der Offenbarung. Die Arbeit der gegenwärtig genannten Erfinder in dem in diesem Hintergrundabschnitt beschriebenen Umfang, sowie Aspekte der Beschreibung, die zum Zeitpunkt der Anmeldung ansonsten nicht als Stand der Technik gelten, gelten gegenüber der vorliegenden Offenbarung weder ausdrücklich noch implizit als Stand der Technik.
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In Fahrzeugen sind verschiedene Insassen-Rückhaltevorrichtungen verfügbar. So enthalten beispielsweise Fahrzeuge Sicherheitsgurte, um die Bewegung der Fahrzeuginsassen während eines Unfalls zu begrenzen. Sicherheitsgurte befinden sich an jeder vorgesehenen Sitzposition und können für einen großen Bereich der Insassengröße konstruiert sein.
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Eine andere Art einer Insassen-Rückhaltevorrichtung ist ein System eines oder mehrerer Airbags. So kann beispielsweise ein Airbag in einem Lenkrad des Fahrzeugs eingebaut sein. Beim Erkennen eines Frontalaufpralls kann der Airbag im Lenkrad entfaltet werden, um die Energie des Fahrers des Fahrzeugs aufgrund der Unfallkräfte zu steuern.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Bei einem Merkmal enthält ein Insassen-Rückhaltesystem eines Fahrzeugs einen Dachrahmen-Airbag, der sich an einem Dachholm des Fahrzeugs oberhalb einer Tür des Fahrzeugs befindet und dafür konfiguriert ist, sich nach außen zu entfalten. Eine Entfaltungsvorrichtung entfaltet den Dachrahmen-Airbag bei der Auslösung. Ein Stellglied betätigt bei der Auslösung eine ausfahrbare Reaktionsoberfläche (i) von einem ersten Zustand, wo die ausfahrbare Reaktionsoberfläche hinter der Türinnenverkleidung verstaut ist und von der Innenseite der ausfahrbaren Reaktionsoberfläche aus gesehen keinen Teil einer Fensteröffnung der Tür versperrt zu (ii) einem zweiten Zustand, wo die ausfahrbare Reaktionsoberfläche von der Innenseite der ausfahrbaren Reaktionsoberfläche aus gesehen mindestens einen Teil der Fensteröffnung der Tür blockiert.
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Bei weiteren Merkmalen enthält das Stellglied einen Zünder und eine pyrotechnische Vorrichtung, worin der Zünder die pyrotechnische Vorrichtung zündet, wenn das Stellglied ausgelöst wird.
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Bei weiteren Merkmalen löst ein Rückhaltesteuermodul selektiv das Stellglied und die Entfaltungsvorrichtung aus.
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Bei weiteren Merkmalen löst das Rückhaltesteuermodul das Stellglied und die Entfaltungsvorrichtung aus, wenn ein Überschlag des Fahrzeugs erkannt wird.
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Bei weiteren Merkmalen löst das Rückhaltesteuermodul das Stellglied zu einem ersten Zeitpunkt und die Entfaltungsvorrichtung zu einem zweiten Zeitpunkt aus, worin der zweite Zeitpunkt nach dem ersten Zeitpunkt liegt.
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Bei weiteren Merkmalen löst das Rückhaltesteuermodul das Stellglied und die Entfaltungsvorrichtung gleichzeitig aus.
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Bei weiteren Merkmalen löst das Rückhaltesteuermodul die Entfaltungsvorrichtung zu einem ersten Zeitpunkt und das Stellglied zu einem zweiten Zeitpunkt aus, worin der zweite Zeitpunkt nach dem ersten Zeitpunkt liegt.
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Bei weiteren Merkmalen ist die ausfahrbare Reaktionsoberfläche innenliegend am Ort für das Fensterglas der Tür angeordnet.
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Bei weiteren Merkmalen berührt der Dachrahmen-Airbag die ausfahrbare Reaktionsoberfläche während des Entfaltens des Dachrahmen-Airbags.
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Bei weiteren Merkmalen berührt der Dachrahmen-Airbag unmittelbar die ausfahrbare Reaktionsoberfläche in Reaktion auf den Kontakt von einem Objekt von innerhalb des Fahrzeugs.
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Bei einem Merkmal enthält ein Insassen-Rückhalteverfahren für ein Fahrzeug: durch eine Entfaltungsvorrichtung das selektive Entfalten eines Dachrahmen-Airbags, der sich an einem Dachholm des Fahrzeugs und oberhalb einer Tür des Fahrzeugs befindet und dafür konfiguriert ist, sich nach außen zu entfalten; und durch ein Stellglied die selektive Betätigung einer ausfahrbaren Reaktionsoberfläche (i) von einem ersten Zustand, wo die ausfahrbare Reaktionsoberfläche hinter der Türinnenverkleidung verstaut ist und von der Innenseite der ausfahrbaren Reaktionsoberfläche aus gesehen keinen Teil einer Fensteröffnung der Tür blockiert, zu (ii) einem zweiten Zustand, wo die ausfahrbare Reaktionsoberfläche von der Innenseite der ausfahrbaren Reaktionsoberfläche aus gesehen mindestens einen Teil der Fensteröffnung der Tür blockiert.
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Bei weiteren Merkmalen enthält das Stellglied einen Zünder und eine pyrotechnische Vorrichtung.
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Bei weiteren Merkmalen enthält die selektive Betätigung der ausfahrbaren Reaktionsoberfläche die Betätigung der ausfahrbaren Reaktionsoberfläche durch das Stellglied in Reaktion auf ein Auslösesignal von einem Rückhaltesteuermodul.
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Bei weiteren Merkmalen enthält das Verfahren weiterhin das Auslösen des Stellgliedes durch das Rückhaltesteuermodul, wenn ein Überschlag des Fahrzeugs erkannt wird.
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Bei weiteren Merkmalen: die selektive Betätigung der ausfahrbaren Reaktionsoberfläche durch das Stellglied enthält die Betätigung der ausfahrbaren Reaktionsoberfläche zu einem ersten Zeitpunkt; die selektive Betätigung des Dachrahmens durch die Entfaltungsvorrichtung enthält das Entfalten des Dachrahmen-Airbags zu einem zweiten Zeitpunkt; und der zweite Zeitpunkt liegt nach dem ersten Zeitpunkt.
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Bei weiteren Merkmalen enthält das selektive Entfalten des Dachrahmen-Airbags und die selektive Bestätigung der ausfahrbaren Reaktionsoberfläche gleichzeitig (i) das Entfalten des Dachrahmen-Airbags und (ii) die Betätigung der ausfahrbaren Reaktionsoberfläche.
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Bei weiteren Merkmalen: die selektive Entfaltung das Dachrahmen-Airbags durch die Entfaltungsvorrichtung enthält das Entfalten des Dachrahmen-Airbags zu einem ersten Zeitpunkt; die selektive Betätigung der ausfahrbaren Reaktionsoberfläche durch das Stellglied enthält die Betätigung der ausfahrbaren Reaktionsoberfläche zu einem zweiten Zeitpunkt; und der zweite Zeitpunkt liegt nach dem ersten Zeitpunkt.
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Bei weiteren Merkmalen ist die ausfahrbare Reaktionsoberfläche innenliegend am Ort für das Fensterglas der Tür angeordnet.
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Bei weiteren Merkmalen berührt der Dachrahmen-Airbag die ausfahrbare Reaktionsoberfläche während des Entfaltens des Dachrahmen-Airbags.
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Bei weiteren Merkmalen berührt der Dachrahmen-Airbag unmittelbar die ausfahrbare Reaktionsoberfläche in Reaktion auf den Kontakt von einem Objekt von innerhalb des Fahrzeugs.
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Weitere Anwendungsbereiche der vorliegenden Offenbarung ergeben sich aus der ausführlichen Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen. Die ausführliche Beschreibung und die spezifischen Beispiele dienen lediglich der Veranschaulichung und schränken den Umfang der Offenbarung nicht ein.
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Figurenliste
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Die vorliegende Offenbarung wird verständlicher unter Zuhilfenahme der ausführlichen Beschreibung und der zugehörigen Zeichnungen, worin:
- 1A, 1B, 2A, 2B, 3 und 4 sind Funktionsblockdiagramme eines Insassen-Rückhaltesystem eines Fahrzeugs mit einer ausfahrbaren Reaktionsoberfläche und einem Dachrahmen-Airbag;
- 5 zeigt ein Funktionsblockdiagramm mit einem Verwendungsbeispiel für das Rückhaltesteuermodul; und
- 6 ist ein Ablaufdiagramm, welches ein exemplarisches Verfahren zum Einsatz einer ausfahrbaren Reaktionsoberfläche und eines Dachrahmen-Airbags darstellt.
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In den Zeichnungen werden dieselben Bezugszeichen für ähnliche und/oder identische Elemente verwendet.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Fahrzeuge können eines oder mehrere verschiedene Airbagsysteme enthalten. Eine Art eines Airbagsystems enthält ein Dachrahmen-Airbagsystem. In einem Dachrahmen-Airbagsystem ist ein Dachrahmen-Airbag an einem Dachholm oberhalb einer Tür des Fahrzeugs verstaut. Der Dachrahmen-Airbag kann zur Steuerung der Energie der Fahrzeuginsassen entfaltet werden, beispielsweise bei einem Seitenaufprall oder Fahrzeugüberschlag. Während der Entfaltung des Dachrahmen-Airbags kann ein Fenster der Tür den Dachrahmen-Airbag zu einem Raum zwischen dem Insassen und der angrenzenden Seitenscheibe lenken. Wenn das Fenster der Tür geöffnet ist oder fehlt, kann sich jedoch der Dachrahmen-Airbag in einer Richtung entfalten, so dass sich ein Teil des Dachrahmen-Airbags durch eine Fensteröffnung der Tür erstreckt.
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Die vorliegende Anmeldung beschreibt eine ausfahrbare Reaktionsoberfläche, die normalerweise innerhalb einer Innenverkleidungsblende der Tür des Fahrzeugs verstaut ist. Die ausfahrbare Reaktionsoberfläche ist innerhalb des Fensters der Tür verstaut und angeordnet. Die ausfahrbare Reaktionsoberfläche wird vor oder während des Entfaltens des Dachrahmen-Airbags dieser Tür ausgefahren. Wenn sind ausgefahren ist, lenkt die ausfahrbare Reaktionsoberfläche die Entfaltung des innenliegenden Dachrahmen-Airbags und verhindert somit, dass sich der Dachrahmen-Airbag durch die Fensteröffnung der Tür erstreckt, wenn die Scheibe geöffnet ist oder fehlt. Die ausfahrbare Reaktionsoberfläche dient auch als Reaktionsoberfläche/Anschlag für den Dachrahmen-Airbag, wenn der Dachrahmen-Airbag von innerhalb des Fahrzeugs berührt wird, etwa durch einen Insassen oder einen Schlagkörper während des Tests. Die ausfahrbare Reaktionsoberfläche kann auch den Dachrahmen-Airbag davor schützen, von Objekten außerhalb des Fahrzeugs berührt zu werden.
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1A ist ein Funktionsblockdiagramm eines Insassen-Rückhaltesystems eines Fahrzeugs. Einer oder mehrere Insassen wie Insasse 100 sitzen innerhalb einer Fahrgastzelle (oder eines Fahrgastraums) des Fahrzeugs. 1A enthält eine Querschnitts-Ansicht eines Teils der Fahrgastzelle. Der Insasse 100 ist neben einer Tür sitzend gezeigt, die im Allgemeinen durch 104 dargestellt ist.
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Die Tür 104 enthält eine Türinnenverkleidung 108, die am Inneren eines Türrahmens 112 befestigt ist. Die Türinnenverkleidung 108 deckt verschiedene elektrische und/oder mechanische Komponenten von der Ansicht von innerhalb der Fahrgastzelle aus ab. So bedeckt beispielsweise die Türinnenverkleidung 108 ein Fenster 116 der Tür, wenn das Fenster 116 in einer verstauten Position ist und eine Fensteröffnung 120 der Tür vollständig offen ist. Die Türinnenverkleidung 108 bedeckt auch einen Scheibenmotormechanismus (nicht dargestellt), der die Scheibe zwischen der verstauten Position und einer vollständig geschlossenen Position bewegt, sowie andere mechanische und/oder elektrische Komponenten des Fahrzeugs.
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1B enthält ein Funktionsblockdiagramm des Insassen-Rückhaltesystems mit dem Fenster 116 in der verstauten Position. Die Fensteröffnung 120 ist auch voll offen, wenn das Fenster 116 fehlt oder anderweitig aus dem Fahrzeug entfernt wurde. In 1A ist das Fenster 116 in völlig geschlossener Position gezeigt.
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Unter nun erfolgender Bezugnahme auf 1A und 1B ist ein Dachrahmen-Airbag 124 an einem Dachholm 128 oberhalb der Tür 104 befestigt. Eines oder mehrere Stücke der Innenausstattung (nicht dargestellt) können zur Abdeckung des Dachrahmen-Airbags 124 aus der Sicht an der Innenseite des Dachholmes 128 befestigt sein, wenn der Dachrahmen-Airbag 124 vor der Entfaltung verstaut ist. 1A und 1B zeigen den Dachrahmen-Airbag 124 verstaut vor der Entfaltung. Der Dachrahmen-Airbag 124 ist dafür konfiguriert, sich in Richtung nach außen zu entfalten.
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Ein Rückhaltesteuermodul 140 löst selektiv eine Entfaltungsvorrichtung 144 zum Aufblasen/Entfalten des Dachrahmen-Airbags 124 aus. Die Entfaltungsvorrichtung 144 kann beispielsweise ein Zünder und eine pyrotechnische Vorrichtung sein, die zündet und den Dachrahmen-Airbag 124 beim Auslösen mit Gas (z. B. Luft) füllt. Während das Beispiel eines Zünders und einer pyrotechnischen Vorrichtung angegeben ist, kann ein anderer geeigneter Typ von Entfaltungsvorrichtung verwendet werden.
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Das Rückhaltesteuermodul 140 kann die Entfaltungsvorrichtung 144 auslösen, wenn eine oder mehrere Bedingungen erfüllt sind, beispielsweise wenn ein Fahrzeugüberschlag und/oder ein Seitenaufprall des Fahrzeugs erfasst wird. Das Rückhaltesteuermodul 140 kann das Auftreten eines Fahrzeugüberschlags beispielsweise basierend auf Signalen von einem oder mehreren Sensoren erkennen.
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Der eine oder die mehreren Sensoren können beispielsweise einen Gierratensensor 148, einen Querbeschleunigungssensor 152, einem Fahrzeug-Rollgeschwindigkeitssensor 156 und/oder einen oder mehrere Aufhängungs-Wegsensoren wie Sensor-Wegsensor 160 enthalten. Der Gierratensensor 148 misst die Giergeschwindigkeit des Fahrzeugs. Der Querbeschleunigungssensor 152 misst eine seitliche Beschleunigung des Fahrzeugs. Der Rollgeschwindigkeitssensor 156 misst eine Rollgeschwindigkeit (oder Rollrate) des Fahrzeugs. Der Aufhängungs-Wegsensor misst eine Verschiebung von einer oder mehreren Aufhängungskomponenten des Fahrzeugs gegenüber einer Referenz. So können sich beispielsweise eine oder mehrere Radaufhängungskomponenten verlängern, wenn das Rad vom Boden abhebt wie bei einem Überschlag des Fahrzeugs. Einer oder mehrere Aufhängungs-Wegsensoren können für jedes Rad des Fahrzeugs bereitgestellt sein.
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Die Tür 104 enthält auch eine ausfahrbare Reaktionsoberfläche 164, die vor dem Ausfahren hinter der Türverkleidung 108 verstaut ist. 1A und 1B zeigen die ausfahrbare Reaktionsoberfläche 164 in einer verstauten Position innerhalb der Türverkleidung 108 vor Auslösung der ausfahrbaren Reaktionsoberfläche 164. Die ausfahrbare Reaktionsoberfläche 164 kann aus einem Kunststoff (z. B. ABS-Kunststoff) und/oder einem oder mehreren anderen Arten von Material sein. In verschiedenen Ausführungen kann die ausfahrbare Reaktionsoberfläche 164 einen Rahmen mit einem am Rahmen befestigten Netzmaterial enthalten.
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Das Rückhaltesteuermodul 140 löst selektiv ein Stellglied 168 zur Betätigung/Auslösung der ausfahrbaren Reaktionsoberfläche 164 aus. Das Rückhaltesteuermodul 140 kann das Stellglied 168 beispielsweise vor oder gleichzeitig mit dem Auslösen der Entfaltungsvorrichtung 144 zum Entfalten des Dachrahmen-Airbags 124 auslösen.
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Das Stellglied 168 kann beispielsweise einen Zünder und eine pyrotechnische Vorrichtung, ein lineares Stellglied oder eine oder mehrere andere geeignete Vorrichtungen enthalten, welche die ausfahrbare Reaktionsoberfläche 164 beim Auslösen zu einer ausgefahrenen Position hin betätigen. Die ausfahrbare Reaktionsoberfläche 164 kann entlang einer oder mehrerer Strecken (nicht dargestellt) zur ausgefahrenen Position hin betätigt werden. Sobald die ausfahrbare Reaktionsoberfläche 164 die ausgefahrene Position erreicht, kann ein Riegelmechanismus (nicht dargestellt) die ausfahrbare Reaktionsoberfläche 164 etwa in der ausgefahrenen Position verriegeln und halten, bis der Riegelmechanismus freigegeben wird.
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Wenn sie sich in der ausgefahrenen Position befindet, belegt die ausfahrbare Reaktionsoberfläche 164 einen Raum zwischen einem eingenommenen Raum durch den Dachrahmen-Airbag 124 nach seiner Entfaltung und einem eingenommenen Raum durch das Fenster 116, wenn das Fenster 116 vorhanden und in völlig geschlossener Position ist. Vor und nach dem Ausfahren befindet sich die ausfahrbare Reaktionsoberfläche 164 innenliegend im Fenster 116. Die ausfahrbare Reaktionsoberfläche 164 verhindert das Austreten durch die gesamte oder mindestens einen Teil der Fensteröffnung 120, wenn die ausfahrbare Reaktionsoberfläche 164 in der ausgefahrenen Position ist. Eine Höhe der ausfahrbare Reaktionsoberfläche 164 kann mindestens ein Viertel, mindestens ein Drittel, mindestens die Hälfte, mindestens zwei Drittel oder mindestens drei Viertel oder mindestens gleich einer Höhe der Fensteröffnung 120 sein. Wenn der Dachrahmen-Airbag 124 entfaltet wird, erstreckt sich ein unteres Ende des Dachrahmen-Airbags 124 unterhalb einer oberen Oberkante der ausfahrbaren Reaktionsoberfläche 164, wenn diese ausgelöst ist. Während das Beispiel vorsieht, dass sich ein unterster Punkt des Dachrahmen-Airbags 124 nach der Entfaltung des Dachrahmen-Airbags 124 oberhalb einer Gürtellinie befindet, kann sich der Dachrahmen-Airbag 124 unterhalb der Gürtellinie erstrecken. Die Gürtellinie kann sich beispielsweise auf eine horizontale Ebene an einem niedrigsten (vertikalen) Punkt der Fensteröffnung 120 beziehen. Wenn das Fenster 116 nicht vorhanden oder in der verstauten Position ist und die ausfahrbare Reaktionsoberfläche 164 nicht enthalten ist, kann sich ein Teil des Dachrahmen-Airbags 124 in/durch die Fensteröffnung 120 erstrecken, wenn der Dachrahmen-Airbag 124 entfaltet ist. 2A zeigt den Dachrahmen-Airbag 124, der sich nach dem Entfalten mindestens teilweise in die Fensteröffnung 120 erstreckt, wenn das Fenster 116 in der verstauten Position und die ausfahrbare Reaktionsoberfläche 164 nicht vorhanden ist. 2B zeigt den Dachrahmen-Airbag 124, der sich nach dem Entfalten mindestens teilweise in die Fensteröffnung 120 erstreckt, wenn das Fenster 116 nicht vorhanden und die ausfahrbare Reaktionsoberfläche 164 nicht vorhanden ist. Die dargestellte Ausbuchtung ist nur ein Beispiel und die Ausbuchtung der ausfahrbare Reaktionsoberfläche 164 kann unterschiedlich sein als dargestellt. Wenn das Fenster 116 vorhanden und in der geschlossenen Position ist, kann das Fenster 116 den Dachrahmen-Airbag 124 beim Entfalten des Dachrahmen-Airbags 124 in die Position lenken.
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Wenn sie sich in der ausgefahrenen Position befindet, dient die ausfahrbare Reaktionsoberfläche 164 als ein Ersatz für das Fenster 116 und leitet den Dachrahmen-Airbag 124 beim Entfalten des Dachrahmen-Airbags 124 in die Position. Dies verhindert, dass sich der Dachrahmen-Airbag 124 in die Fensteröffnung 120 erstreckt, falls das Fenster 116 in der verstauten Position oder nicht vorhanden ist. 3 zeigt den Dachrahmen-Airbag 124 nach dem Entfalten und die ausfahrbare Reaktionsoberfläche 164 nach dem Ausfahren. Während das Beispiel der 3 eine Trennung zwischen dem Dachrahmen-Airbag 124 und der ausfahrbaren Reaktionsoberfläche 164 nach dem Entfalten zeigt, können sich der Dachrahmen-Airbag 124 und die ausfahrbare Reaktionsoberfläche 164 während und nach dem Entfalten berühren.
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Die ausfahrbare Reaktionsoberfläche 164 dient auch als Träger/Anschlag für den Dachrahmen-Airbag 124, wenn der Dachrahmen-Airbag 124 von innerhalb der Fahrgastzelle berührt wird. 4 veranschaulicht, wie der Dachrahmen-Airbag 124 mit der ausfahrbaren Reaktionsoberfläche 164 in Kontakt gebracht wird in Reaktion darauf, dass ein Objekt 204 eine Kraft 208 von innerhalb des Fahrzeugs ausübt. Das Objekt 204 kann beispielsweise ein Insasse, ein Objekt innerhalb des Fahrzeugs oder ein Schlagkörper während des Tests sein. Während das Beispiel ein Objekt an einer Stelle vorsieht, können mehrere Objekte den Dachrahmen-Airbag 124 berühren und/oder ein Objekt kann den Dachrahmen-Airbag 124 von einer anderen Stelle innerhalb des Fahrzeugs aus und/oder in einem anderen Winkel berühren. Auch wenn das Beispiel einer Tür gezeigt und erläutert wird, können eine ausfahrbare Reaktionsoberfläche und ein Stellglied für zwei oder mehr Türen eines Fahrzeugs bereitgestellt werden.
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5 zeigt ein Funktionsblockdiagramm mit einem Verwendungsbeispiel des Rückhaltesteuermoduls 140. 6 ist ein Ablaufdiagramm, welches ein exemplarisches Verfahren zum Einsatz einer ausfahrbaren Reaktionsoberfläche 164 und eines Dachrahmen-Airbags 124 darstellt. Unter nun erfolgender Bezugnahme auf 5 und 6 kann die Steuerung mit 404 (6) beginnen, wo ein Bedingungsmodul 304 (5) bestimmt, ob eine oder mehrere Bedingungen zum Ausfahren der ausfahrbaren Reaktionsoberfläche 164 und zum Entfalten des Dachrahmen-Airbags 124 erfüllt sind.
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So kann beispielsweise das Bedingungsmodul 304 bestimmen, ob ein Fahrzeugüberschlag aufgetreten ist oder auftreten wird. Das Bedingungsmodul 304 kann beispielsweise bestimmen, dass ein Fahrzeugüberschlag aufgetreten ist oder auftreten wird, wenn eine Fahrzeug-Gierrate 308 und eine Querbeschleunigung 312 des Fahrzeugs jeweils größer als eine vorgegebene Gierrate und eine vorgegebene Beschleunigung sind. Zusätzlich kann das Bedingungsmodul 304 erfordern, dass eine Aufhängungsverschiebung 316 eines oder mehrerer Räder größer als ein vorbestimmter Wert ist. Zusätzlich oder alternativ kann das Bedingungsmodul 304 bestimmen, dass ein Fahrzeugüberschlag aufgetreten ist oder auftreten wird, wenn eine Rollgeschwindigkeit 320 des Fahrzeuges größer als eine vorgegebene Rollgeschwindigkeit ist. Die Fahrzeug-Gierrate 308, die Querbeschleunigung 312, die Rollgeschwindigkeit 320 und die Aufhängungsverschiebung 316 können jeweils mit den Sensoren 148-160 gemessen werden. Wenn 404 wahr ist, erzeugt das Bedingungsmodul 304 ein Zustandssignal 324 und fährt mit 408 (6) fort. Wenn 404 falsch ist, kann die Steuerung beendet werden.
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Bei 408 erzeugt ein Auslösemodul 328 (5) ein Auslösesignal 332 in Reaktion auf das Zustandssignal 324 und das Stellglied 168 fährt die ausfahrbare Reaktionsoberfläche 164 in Reaktion auf das Auslösesignal 332 aus. Bei 412 erzeugt das Auslösemodul 328 ein Auslösesignal 336 in Reaktion auf das Zustandssignal 324 und die Entfaltungsvorrichtung 144 entfaltet den Dachrahmen-Airbag 124 in Reaktion auf das Auslösesignal 336. Während das Beispiel das Ausfahren der ausfahrbaren Reaktionsoberfläche 164 vor dem Entfalten des Dachrahmen-Airbags 124 durch das Auslösemodul 328 bereitstellt, kann das Auslösemodul 328 das Ausfahren der ausfahrbaren Reaktionsoberfläche 164 und das Entfalten des Dachrahmen-Airbags 124 gleichzeitig auslösen oder kann das Ausfahren der ausfahren Reaktionsoberfläche 164 nach dem Auslösen der Entfaltung des Dachrahmen-Airbags 124 auslösen. Auch wenn die Steuerung als beendet dargestellt wird, zeigt 6 einen Regelkreis und die Steuerung kann zu 404 zurückkehren.
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Die vorhergehende Beschreibung ist rein illustrativ und soll die vorliegende Offenbarung sowie ihre Ausführungen oder Verwendungen keineswegs einschränken. Die umfassenden Lehren der Offenbarung können in zahlreichen Formen umgesetzt werden. Obwohl die vorliegende Offenbarung also bestimmte Beispiele beinhaltet, ist der eigentliche Umfang der Offenbarung hierdurch in keiner Weise eingeschränkt und weitere Modifikationen gehen aus dem Studium der Zeichnungen, der Beschreibung und den folgenden Patentansprüchen hervor. Es sei darauf hingewiesen, dass einer oder mehrere Schritte innerhalb eines Verfahrens in anderer Reihenfolge (oder gleichzeitig) ausgeführt werden können, ohne die Prinzipien der vorliegenden Offenbarung zu verändern. Ferner, obwohl jede der Ausführungsformen oben dahingehend beschrieben ist, dass sie bestimmte Merkmale aufweist, kann/können eines oder mehrere dieser Funktionen, die in Bezug auf jede Ausführungsform der Offenbarung beschrieben sind, in jeder der anderen Ausführungsformen implementiert und/oder kombiniert werden, selbst wenn diese Kombination nicht explizit beschrieben wird. Mit anderen Worten ausgedrückt, schließen sich die beschriebenen Ausführungsformen nicht gegenseitig aus, und Permutationen von einer oder mehreren Ausführungsformen gegeneinander bleiben innerhalb des Schutzumfangs dieser Offenbarung.
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Räumliche und funktionale Beziehungen zwischen Elementen (z. B. zwischen Modulen, Schaltkreiselementen, Halbleiterschichten usw.) werden unter Verwendung von verschiedenen Begriffen beschrieben, einschließlich „verbunden“, „eingerastet“, „gekoppelt“, „benachbart“, „neben“, „oben auf”, „über“, „unter“ und „angeordnet“. Sofern nicht ausdrücklich als „direkt“ beschrieben, kann eine Beziehung eine direkte Beziehung sein, wenn eine Beziehung zwischen einem ersten und zweiten Element in der oben genannten Offenbarung beschrieben wird, wenn keine anderen intervenierenden Elemente zwischen dem ersten und zweiten Element vorhanden sind, kann jedoch auch eine indirekte Beziehung sein, wenn ein oder mehrere intervenierende(s) Element(e) (entweder räumlich oder funktional) zwischen dem ersten und zweiten Element vorhanden ist/sind. Wie hierin verwendet, sollte der Satz „zumindest eines von A, B und C“ so zu verstehen sein, dass damit eine Logik gemeint ist (A ODER B ODER C), unter Verwendung eines nicht ausschließlichen logischen ODER, und sollte nicht dahingehend zu verstehen sein, dass gemeint ist „zumindest eines von A, zumindest eines von B und zumindest eines von C.“
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In den Figuren bezeichnen die Pfeilrichtungen, wie angezeigt, durch die Pfeilspitze im Allgemeinen den Fluss von Informationen (wie Daten oder Befehlen), die im Kontext der Darstellung relevant sind. Wenn beispielsweise Element A und Element B eine Vielzahl von Informationen austauschen, aber die Informationen, die von Element A nach Element B übertragen werden, für die Darstellung relevant sind, kann der Pfeil von Element A nach Element B zeigen. Diese unidirektionalen Pfeile implizieren nicht, dass keine anderen Informationen von Element B nach Element A übertragen werden. Zudem kann Element B im Zusammenhang mit Informationen, die von Element A nach Element B gesendet werden, Anforderungen oder Bestätigungen dieser Informationen zu Element A senden.
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In dieser Anwendung kann einschließlich der folgenden Definitionen der Begriff „Modul“ oder der Begriff „Steuerung“ ggf. durch den Begriff „Schaltung“ ersetzt werden. Der Begriff „Modul“ kann auf Folgendes verweisen bzw. Teil von Folgendem sein oder Folgendes beinhalten: einen anwendungsspezifischen integrierten Schaltkreis (ASIC); eine digitale, analoge oder gemischt analog/digitale diskrete Schaltung; eine digitale, analoge oder gemischt analog/digitale integrierte Schaltung; eine kombinatorische Logikschaltung; ein feldprogrammierbares Gate-Array (FPGA); eine Prozessorschaltung (gemeinsam genutzt, dediziert oder Gruppe), die Code ausführt; eine Memory-Schaltung (gemeinsam genutzt, dediziert oder Gruppe), die einen von der Prozessorschaltung ausgeführten Code speichert; andere geeignete Hardware-Komponenten, die die beschriebene Funktionalität bereitstellen; oder eine Kombination von einigen oder allen der oben genannten, wie zum Beispiel in einem System-on-Chip.
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Das Modul kann eine oder mehrere Schnittstellenschaltungen beinhalten. In einigen Beispielen können die Schnittstellenschaltungen kabelgebundene oder -lose Schnittstellen beinhalten, die mit einem lokalen Netzwerk (LAN), dem Internet, einem Weitverkehrsnetz (WAN) oder Kombinationen hier aus verbunden sind. Die Funktionalität der in vorliegender Offenbarung genannten Module kann auf mehrere Module verteilt werden, die über Schnittstellenschaltungen verbunden sind. So können zum Beispiel mehrere Module einen Lastenausgleich zulassen. In einem anderen Beispiel können von einem Servermodul (z. B. Remote-Server oder Cloud) bestimmte Funktionen eines Client-Moduls übernommen werden.
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Der Begriff Code, wie oben verwendet, kann Software, Firmware und/oder Mikrocode beinhalten und auf Programme, Routinen, Funktionen, Klassen, Datenstrukturen und/oder Objekte verweisen. Der Begriff „gemeinsame Prozessorschaltung“ bezieht sich auf eine einzelne Prozessorschaltung, die bestimmten oder vollständigen Code von mehreren Modulen ausführt. Der Begriff „gruppierte Prozessorschaltung“ bezieht sich auf eine Prozessorschaltung, die in Kombination mit zusätzlichen Prozessorschaltungen bestimmten oder vollständigen Code von ggf. mehreren Modulen ausführt. Verweise auf mehrere Prozessorschaltungen umfassen mehrere Prozessorschaltungen auf diskreten Matrizen, mehrere Prozessorschaltungen auf einer einzelnen Scheibe, mehrere Kerne auf einer einzelnen Prozessorschaltung, mehrere Threads einer einzelnen Prozessorschaltung oder eine Kombination der oben genannten. Der Begriff „gemeinsame Memory-Schaltung“ bezieht sich auf eine einzelne Memory-Schaltung, die bestimmten oder vollständigen Code von mehreren Modulen speichert. Der Ausdruck „gruppierte Memory-Schaltung“ bezieht sich auf eine Memory-Schaltung, die in Kombination mit zusätzlichem Speicher bestimmte oder vollständige Codes von ggf. mehreren Modulen speichert.
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Der Begriff Memory-Schaltung ist dem Begriff computerlesbares Medium untergeordnet. Der Begriff „computerlesbares Medium“, wie er hier verwendet wird, bezieht sich nicht auf flüchtige elektrische oder elektromagnetische Signale, die sich in einem Medium ausbreiten (z. B. im Falle einer Trägerwelle); der Ausdruck „computerlesbares Medium“ ist daher als konkret und nichtflüchtig zu verstehen. Nicht einschränkende Beispiele eines nichtflüchtigen konkreten computerlesbaren Mediums sind nichtflüchtige Memory-Schaltungen (z. B. Flash-Memory-Schaltungen, löschbare programmierbare ROM-Schaltungen oder Masken-ROM-Schaltungen), flüchtige Memory-Schaltungen (z. B. statische oder dynamische RAM-Schaltungen), magnetische Speichermedien (z. B. analoge oder digitale Magnetbänder oder ein Festplattenlaufwerk) und optische Speichermedien (z. B. CD, DVD oder Blu-ray).
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Die im Rahmen dieser Anmeldung beschriebenen Vorrichtungen und Verfahren können teilweise oder vollständig mit einem speziellen Computer, der für die Ausführung bestimmter Computerprogrammfunktionen konfiguriert ist, implementiert werden. Die Funktionsblöcke, Flussdiagramm-Komponenten und weiter oben beschriebenen Elemente dienen als Softwarespezifikationen, die von entsprechend geschulten Technikern oder Programmierern in Computerprogramme umgesetzt werden können.
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Die Computerprogramme beinhalten prozessorausführbare Anweisungen, die auf zumindest einem nicht-flüchtigen, konkreten, computerlesbaren Medium gespeichert sind. Die Computerprogramme können ebenfalls gespeicherte Daten enthalten oder auf gespeicherten Daten basieren. Die Computerprogramme können ein Basic-Input-Output-System (BIOS) umfassen, das mit der Hardware des speziellen Computers zusammenwirkt, Vorrichtungstreiber, die mit bestimmten Vorrichtungen des speziellen Computers, einem oder mehreren Betriebssystemen, Benutzeranwendungen, Hintergrunddiensten, im Hintergrund laufenden Anwendungen usw. zusammenwirken.
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Die Computerprogramme können Folgendes beinhalten: (i) Beschreibungstext, der geparst wird, wie etwa HTML (hypertext markup language), XML (extensible markup language) oder JSON (JavaScript Object Notation) (ii) Assemblercode, (iii) Objektcode, der aus Quellcode von einem Compiler erstellt wurde, (iv) Quellcode zur Ausführung durch einen Interpreter, (v) Quellcode zur Kompilierung und Ausführung durch einen Just-in-time-Compiler usw. Ausschließlich als Beispiel kann Quellcode mit einer Syntax von Sprachen, wie etwa C, C++, C#, Objective-C, Swift, Haskell, Go, SQL, R, Lisp, Java®, Fortran, Perl, Pascal, Curl, OCaml, Javascript®, HTML5 (Hypertext Markup Language 5. Revision), Ada, ASP (Active Server Pages), PHP (PHP: Hypertext-Präprozessor), Scala, Eiffel, Smalltalk, Erlang, Ruby, Flash®, Visual Basic®, Lua, MATLAB, SIMULINK und Python®, geschrieben werden.
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Keines der in den Ansprüchen genannten Elemente ist als Mittel für eine Funktion (sog. „means plus function“) nach 35 U.S.C. §112(f) zu verstehen, es sei denn, ein Element wird ausdrücklich unter Verwendung des Begriffes „means for“ (Mittel für) beschrieben oder falls in einem Verfahrensanspruch die Begriffe „Vorgang für“ oder „Schritt für“ verwendet werden.