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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein System zum Schutz eines Insassen
vor bzw. bei einer Seitenkollision eines Automobils bzw. Fahrzeugs.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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Ein
System zum Schutz eines Insassen vor einer Seitenkollision (eine
Türe eines
Automobils kollidiert mit einem Hindernis) ist bereits bekannt.
Ein Beispiel eines derartigen Systems ist in der
JP-A-2-249740 offenbart.
Bei diesem System wird eine Seitenkollision basierend auf einer
Druckveränderung
in einem Innenraum einer Türe
erfasst. Es wird nämlich
festgestellt, daß eine
Seitenkollision aufgetreten ist, wenn der Druck im Innenraum der Türe ein vorbestimmtes
Druckniveau übersteigt.
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Bei
diesem System gibt es jedoch die Möglichkeit, daß irrtümlich eine
Seitenkollision festgestellt wird, da der Druck im Innenraum der
Türe auch
höher als
der vorbestimmte Wert werden kann, wenn keine Seitenkollision auftritt.
Eine Türe
eines Automobils kann aus anderen Gründen als einer Seitenkollision verformt
werden, da eine Steifigkeit einer Innenwand der Türe nicht
sehr hoch ist. Beispielsweise nimmt, wenn eine offene Türe abrupt
geschlossen wird, ein Druck im Innenraum der Türe zu. Wenn ein Frontairbag
entfaltet wird, nimmt der Druck im Innenraum der Türe zu. Insbesondere
nimmt der Druck überwiegend dann
zu, wenn der Frontairbag unter einer Bedingung, daß alle Fenster
geschlossen sind, entfaltet wird. Bei dem herkömmlichen Insassenschutzsystem gibt
es eine Möglichkeit,
daß ein
Seitenairbag basierend auf der Druckzunahme im Innenraum der Türe, der
durch andere Gründe
als einer Seitenkollision verursacht wird, unnötig entfaltet wird.
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Die
Druckschrift
DE 196
08 180 C1 bezieht sich auf eine Steuereinheit für Front-
und Seitenairbags eines Insassenschutzsystems in einem Kraftfahrzeug
mit zumindest zwei zur Steuerung der Seitenairbags gehörenden Drucksensoren
in Seiteriteilen des Kraftfahrzeugs, wobei zumindest ein Seitenairbag
ausgelöst
wird, wenn der Luftdruck in der Umgebung eines Drucksensors stoßartig über einen Schwellenwert
ansteigt und der Schwellenwert für die
Auslösung
der Seitenairbags nach Auslösung
zumindest eines Frontairbags zeitweise gegenüber einem Normalwert erhöht ist.
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Die
Druckschrift
DE 692
06 086 T2 betrifft eine Seitenairbagvorrichtung zum Schutz
eines Fahrzeuginsassen zum Zeitpunkt eines Queraufpralls des Fahrzeugs
gegen eine Sekundärkollision,
und insbesondere ein Seitenaufprallsensorsystem zum Aufblasen eines
Airbags bei Erfassung eines seitlichen Aufpralls. Das Seitenairbagvorrichtung
ist als Seitenaufprallsystem ausgeführt, das einen Seitenaufprallsensor
aufweist, der als druckempfindlicher Sensor ausgeführt ist.
Das Seitenaufprallsystem weist weiter eine an beliebiger Stelle
des Fahrzeugaufbaus angeordneten Beschleunigungs-/Verzögerungs-Erfassungseinrichtung
auf, die in verschiedenen Ausführungen
und Anordnungen Beschleunigungssensoren umfasst, so dass das Seitenaufprallsystem
in der Lage ist einen seitlichen Aufpralls des Fahrzeugs genau zu
erfassen, selbst wenn kein eigens dafür vorgesehener Seitenaufprallsensor
vorhanden ist.
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Die
Druckschrift
DE 103
60 823 A1 betrifft ein Verfahren zum Auslösen mindestens
einer Insassenschutzeinrichtung in einem Fahrzeug unter Verwendung
mindestens einer Steuereinheit und mindestens eines mit dieser Steuereinheit
elektrisch gekoppelten Sensors zum Erfassen einer Beschleunigung des
Fahrzeugs und/oder einer Krafteinwirkung auf das Fahrzeug, wobei
die Steuereinheit ein Signal des Sensors mit einem Auslöseschwellwert
(
1) für
die mindestens eine Insassenschutzeinrichtung vergleicht und davon
abhängig
mindestens ein Ausgangssignal zum Auslösen der mindestens einen Insassenschutzeinrichtung
erzeugt und mindestens eine Zustandsinformation (
8.1,
8.2)
mindestens eines Fahrzeugtürkontakts
erfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Zustandsinformation (
8.1,
8.2)
des mindestens einen Türkontakts
von der Steuereinheit zur Adaption des Auslöseschwellwerts (
1)
verwendet wird.
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Die
in Druckschrift
DE
10 2004 005 491 A1 beschriebene Erfindung schlägt ein Aufprall-Erfassungssystem
für ein
Seitenairbagsystem vor, welches ein Auslösen eines Seitenairbags (
1,
3)
aufgrund des Zuschlagens einer Fahrzeugtür (
7) sicher verhindert.
Ferner schlägt
die in Druckschrift
DE
10 2004 005 491 A1 beschriebene Erfindung ein Seitenairbagsystem,
welches mit einem solchen Aufprall-Erfassungssystem ausgestattet
ist, sowie ein Fahrzeug (
5) mit einem vorgeschlagenen Seitenairbagsystem
vor. Die Druckschrift
DE
10 2004 005 491 A1 gibt ferner ein Verfahren zum sicheren
Verhindern eines Auslösens
eines Seitenairbags (
1,
3) aufgrund des Zuschlagens
einer Fahrzeugtür
(
7) an.
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Die
Druckschrift
DE 102
52 227 A1 schlägt ein
Verfahren zur Ansteuerung von Rückhaltemitteln (
8)
vor, wobei wenigstens ein aufprallkennzeichnendes Signal erzeugt
wird. Ab Erkennen eines Aufpralls werden zeitlich definierte Crash-Phasen
vorgegeben und für
jede Crash-Phase wird anhand des Signals ein Crash-Typ und eine
Crash-Schwere bestimmt.
In Abhängigkeit
von der Crash-Schwere und/oder des Crash-Typs werden die entsprechenden
Rückhaltemittel
angesteuert.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung wurde im Hinblick auf die vorgenannten Probleme
gemacht, und es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
verbessertes Insassenschutzsystem zu schaffen, bei welchem eine
unnötige
Betätigung
einer Insassenschutzvorrichtung gegen eine Seitenkollision verhindert
wird.
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Das
Insassenschutzsystem umfaßt
einen Drucksensor zum Erfassen eines Drucks in einem Innenraum einer
Türe (Seitentüre), sowie
einen in der Türe
installierten Seitenairbag. Wenn der Druck im Innenraum der Türe einen
vorbestimmten Grenzwert übersteigt,
wird der Seitenairbag betätigt
(entfaltet), um einen Insassen vor bzw. bei einer Seitenkollision bzw.
einem Seitenaufprall zu schützen.
Jedoch gibt es gewisse Situationen, bei denen der Druck im Innenraum
aus anderen Gründen
als einer Seitenkollision ansteigt. Da die Betätigung des Seitenairbags in derartigen
Situationen unnötig
ist, wird die Betätigung
verhindert bzw. gesperrt.
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Diese
gewissen Situationen, bei denen die Betätigung des Seitenairbags verhindert
wird, sind: eine Handlung zum Schließen einer Türe, die geöffnet war, und wenn ein Frontairbag
entfaltet wird, um einen Insassen zu schützen. Zusätzlich wird die Betätigung des
Seitenairbags verhindert, wenn die Türe offen gehalten wird, während das
Fahrzeug nicht angetrieben wird bzw. fährt.
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Das
Verhindern der Betätigung
des Seitenairbags kann durch Erhöhen
des Druckgrenzwertes, der mit dem Druck im Innenraum der Türe verglichen wird,
erzielt werden. Es ist vorzuziehen, die Betätigung des Seitenairbags für eine bestimmte
Zeitdauer nach dem Auftreten der Handlung zum Schließen der Türe und nach
der Entfaltung des Frontairbags zu verhindern. Es ist ebenso vorzuziehen,
eine Warnung an den Insassen auszugeben, wenn die Betätigung des
Seitenairbags verhindert wird, während
das Fahrzeug fährt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird die Betätigung
des Seitenairbags in anderen Situationen als einer Situation, bei
der in der Tat eine Seitenkollision aufgetreten ist, effektiv verhindert.
Andere Aufgaben und Merkmale der vorliegenden Erfindung wer den anhand
der nachfolgend unter Bezugnahme auf die folgenden Zeichnungen beschriebenen
bevorzugten Ausführungsformen
leichter ersichtlich.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
ein Blockschaubild, das eine Gesamtanordnung eines Insassenschutzsystems
für ein Automobil
nach einer ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung darstellt;
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2 zeigt
ein Flussdiagramm, welches ein Verfahren zum Verhindern der Betätigung eines
Seitenairbags darstellt, der in der ersten Ausführungsform durchgeführt wird;
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3 zeigt
ein Zeitdiagramm, das einen Wechsel von einem Zustand, bei welchem
die Betätigung
eines Seitenairbags verhindert wird, zu einem Zustand, bei welchem
die Betätigung
zugelassen wird, in Reaktion auf ein abruptes Schließen der
Türe darstellt;
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4 zeigt
ein Zeitdiagramm, das einen Wechsel von einem Zustand, bei welchem
die Betätigung
eines Seitenairbags zugelassen wird, zu einem Zustand, bei welchem
die Betätigung
verhindert wird, in Reaktion auf ein Signal zum Entfalten eines
Frontairbags darstellt;
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5 zeigt
ein Blockschaltbild, das eine Gesamtanordnung eines Insassenschutzsystems
für ein Automobil
nach einer zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung darstellt; und
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6 zeigt
ein Flussdiagramm, das ein Verfahren zum Verhindern der Betätigung eines
Seitenairbags darstellt, der in der zweiten Ausführungsform durchgeführt wird.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Eine
erste Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird unter Bezugnahme auf die 1 bis 4 beschrieben.
Zunächst
wird dabei, unter Bezugnahme auf 1, eine
Gesamtanordnung eines Insassenschutzsystems beschrieben. Das Insassenschutzsystem
besteht aus einem Drucksensor 11, einem Türschalter 12,
einem Geschwindigkeitssensor 13, einer Frontairbag-ECU 14,
einer Seitenairbag-ECU 15, einer Frontairbagvorrichtung 16 sowie
einer Seitenairbagvorrichtung 17.
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Der
Drucksensor 11 ist in einem Innenraum in einer Türe (einer
Seitentüre)
angeordnet. Der Innenraum ist zwischen einer Innenwand und einer
Außenwand
ausgebildet. Der Drucksensor kann beispielsweise an einer Innenwand
befestigt sein. Der Drucksensor 11 erfasst einen Druck
im Innenraum. Der Drucksensor 11 besteht aus einem Sensorchip 21,
einem Verstärker 22 und
einem Analog-Digitalwandler 23. Der Sensorchip 21 besteht
aus einem Siliziumchip. Eine dünne
Membran ist an einem Mittelabschnitt des Siliziumchips ausgebildet,
und verteilte Widerstände,
die eine Wheatstone-Brücke bilden, sind
an der dünnen
Membran ausgebildet. Bei Anlegen eines Drucks auf die dünne Membran,
verändert sich
eine Spannung über
ein Paar Ausgangsanschlüsse
der Wheatstone-Brücke.
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Die
Ausgangsspannung des Sensorchips 21 wird in den Verstärker 22 zum
Verstärken
der in diesen eingegebenen Spannung eingegeben. Dann wird die verstärkte Spannung
durch den Analog-Digitalwandler 23 von einer Analogspannung
in ein Digitalsignal (nachfolgend als ein Drucksignal Sp bezeichnet)
umgewandelt. Das Drucksignal Sp, welches den vom Sensorchip 21 erfassten
Druck darstellt, wird in einen Erfassungsabschnitt 31 in
der Seitenairbag-ECU 15 eingegeben. Der Türschalter 12 ist ein
Schalter zum Erfassen, ob eine Türe
geöffnet oder
geschlossen ist. Der Türschalter
gibt ein OFF-Signal aus, wenn die Türe geöffnet ist, sowie ein ON-Signal,
wenn die Türe
geschlossen ist. Die Ausgaben des Türschalters 12 werden
als ein Türsignal Sd
bezeich net. Der Geschwindigkeitssensor 13 gibt ein Geschwindigkeitssignal
Sv aus, welches eine Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs darstellt.
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Die
Frontairbag-ECU (elektronische Steuereinheit) 14 steuert
die Betätigung
einer Frontairbagvorrichtung 16. Das bedeutet, der Frontairbag
wird, wenn eine Frontalkollision basierend auf einem Fahrzeugbeschleunigungssignal
und anderen Signalen erfasst wird, entfaltet. Die Insassenschutzvorrichtung für eine Frontalkollision
ist nicht auf die Frontairbagvorrichtung beschränkt, obgleich der Frontairbag
in dieser speziellen Ausführungsform
verwendet wird. Der Frontairbag kann in einem Lenkrad eines Armaturenbretts
installiert sein. Die Frontairbag-ECU 14 gibt ein Frontairbagsignal
Sf zum Entfalten des Frontairbags aus.
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Die
Seitenairbag-ECU 15, welche einen Bestimmungs- bzw. Erfassungsabschnitt 31 und
einen Verhinderungsabschnitt 32 enthält, steuert die Betätigung der
Seitenairbagvorrichtung 17 basierend auf dem Drucksignal
Sp, dem Türsignal
Sd, dem Geschwindigkeitssignal Sv und dem Frontairbagsignal Sf,
welche in die Seitenairbag-ECU 15 eingegeben werden. Die
Insassenschutzvorrichtung gegen eine Seitenkollision ist nicht auf
den Seitenairbag beschränkt,
obgleich der Seitenairbag in dieser speziellen Ausführungsform
verwendet wird.
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Der
Erfassungsabschnitt 31 erfasst, ob das Drucksignal Sp einen
vorbestimmten Grenzdruck Pth übersteigt.
Wenn das Drucksignal Sp den Grenzdruck Pth übersteigt, gibt der Erfassungsabschnitt 31 ein
Signal zum Initiieren der Betätigung
des Seitenairbags aus. Das Initiierungssignal wird jedoch nicht ausgegeben,
wenn eine Betätigung
des Seitenairbags durch den Verhinderungsabschnitt 32 verhindert
wird. Wenn ein Hindernis eine Türe
trifft (wenn eine Seitenkollision auftritt) nimmt ein Druck im Innenraum
der Türe
schnell zu, und dadurch wird das Drucksignal Sp größer. Falls
das Drucksignal Sp den vorbestimmten Grenzdruck Pth übersteigt,
wird festgestellt, dass eine Seitenkollision auftritt.
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Der
Verhinderungsabschnitt 32 bestimmt, ob die Betätigung der
Seitenairbagvorrichtung 17 zugelassen oder verhindert wird.
Falls das Drucksignal Sp aus anderen Gründen als der Seitenkollision
zunimmt, wird die Betätigung
der Seitenairbagvorrichtung 17 verhindert. Das Verfahren
zum Verhindern der Betätigung
des Seitenairbags wird detailliert unter Bezugnahme auf 2 beschrieben.
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In
Schritt S1 wird bestimmt, ob die vom Geschwindigkeitssensor 13 erfasste
Fahrzeuggeschwindigkeit Sv größer ist
als eine vorbestimmte Grenzgeschwindigkeit Vth. Es wird in diesem
Schritt festgestellt, ob das Fahrzeug fährt oder nicht. Falls die Fahrzeuggeschwindigkeit
Sv höher
als Vth ist, fährt
das Verfahren mit Schritt S2 fort, in welchem die Betätigung des
Seitenairbags erlaubt wird. In dieser Situation kann der Seitenairbag
frei betätigt
werden, falls das Drucksignal Sp höher als der Grenzwert Pth ist,
ohne durch andere Faktoren verhindert zu werden. Dann endet das
Verfahren (zurück).
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Falls
die Fahrzeuggeschwindigkeit Sv niedriger als die Grenzgeschwindigkeit
Vth ist, fährt
das Verfahren mit Schritt S3 fort, in welchem basierend auf dem
Türsignal
Sd festgestellt wird, ob die Türe
offen ist oder nicht. Falls die Türe offen ist, fährt das Verfahren
mit Schritt S4 fort, in welchem die Betätigung des Seitenairbags verhindert
wird. In diesem Fall wird der Seitenairbag nicht betätigt, selbst
wenn das Drucksignal Sp den vorbestimmten Druck Pth übersteigt.
Situationen, bei denen die Betätigung
des Seitenairbags in Schritt S4 verhindert wird, schließen eine
Situation mit ein, bei welcher ein Insasse in das Fahrzeug ein-
oder aus diesem oder aussteigt, sowie eine Situation, bei welcher
das Fahrzeug be- oder entladen wird. Bei diesen Situation ist es
nicht möglich
den Seitenairbag zu betätigen.
Auf der anderen Seite ist es notwendig den Seitenairbag zu betätigen, wenn
die Seitenkollision in einer Situation auftritt, bei welcher die
Türe geöffnet ist,
während
das Fahrzeug fährt
(z. B. Fahren mit halb geöffneter
Türe).
Da die Betätigung
des Seitenairbags nicht verhindert wird, wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit
Sv höher
als Vth (in den Schritten S1 und S2) ist, wird der Seitenairbag zuverlässig in
dieser Situation betätigt.
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Falls
im Schritt S3 festgestellt wird, dass die Türe nicht offen (geschlossen)
ist, fährt
das Verfahren mit Schritt S5 fort, in welchem basierend auf dem Türsignal
Sd festgestellt wird, ob eine Handlung zum Schließen der
geöffneten
Türe aufgetreten
ist. Falls die Handlung zum Schließen der offenen Türe aufgetreten
ist, fährt
das Verfahren mit Schritt S6 fort, bei welchem die Betätigung des
Seitenairbags verhindert wird. Dann wird, in Schritt S7 festgestellt,
ob eine erste vorgegebene Zeitdauer T1 verstrichen ist, nachdem
die Türe
geschlossen ist. Das Verhindern der Betätigung des Seitenairbags dauert
an, bis die erste Zeitdauer T1 verstrichen ist, und nachdem die erste
Zeitdauer T1 verstrichen ist, fährt
das Verfahren mit Schritt S2 fort, bei welchem die Betätigung des Seitenairbags
zugelassen wird. Dann endet das Verfahren. Es ist möglich, dass
der Druck im Innenraum der Türe
bei einer Handlung zum schließen
der Türe zunimmt
und den Grenzdruck Pth übersteigt.
In diesem Fall ist die Betätigung
des Seitenairbags nicht notwendig. Daher wird eine derartige unnötige Betätigung für die erste
vorherbestimmte Zeitdauer T1 verhindert.
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Falls
in Schritt S5 festgestellt wird, dass die Handlung zum Schließen der
offenen Türe
nicht aufgetreten ist (die Türe
ist durchgehend geschlossen) fährt
das Verfahren mit Schritt S8 fort, in welchem basierend auf dem
Frontairbagsignal Sf festgestellt wird, ob die Betätigung des
Frontairbags initiiert wurde oder nicht. Falls die Betätigung des
Frontairbags initiiert wurde fährt
das Verfahren mit Schritt S9 fort, in welchem die Betätigung des
Seitenairbags verhindert wird. Dann fährt das Verfahren mit Schritt
S10 fort, in welchem festgestellt wird, ob eine zweite Zeitdauer
T2 nach der Betätigung
des Frontairbags verstrichen ist. Nachdem die zweite Zeitdauer T2
verstrichen ist, fährt
das Verfahren mit Schritt S2 fort, in dem die Betätigung des
Seitenairbags zugelassen wird. Das bedeutet, dass die Betätigung zugelassen wird,
nachdem diese für
die zweite Zeitdauer T2 verhindert wurde. Dann endet das Verfahren.
Nach Betätigung
des Frontairbags (nach dessen Entfaltung) nimmt ein Druck in der
Fahrgastzelle zu und dies resultiert in einer Zunahme des Drucks
(Sp) im Innenraum der Türe.
Der Druck Sp kann den Grenzdruck Pth übersteigen. Selbst falls Sp
in diesem Fall Pth übersteigt,
wird die Betätigung
des Seitenairbags für die
zweite Zeitdauer T2 verhindert. Auf diese Weise wird eine unnötige Betätigung des
Seitenairbags verhindert.
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Falls
in Schritt S8 festgestellt wird, dass der Frontairbag nicht betätigt wird,
fährt das
Verfahren mit Schritt S2 fort, bei dem die Betätigung des Seitenairbags zugelassen
wird. Dann endet das Verfahren. Dies bedeutet, dass der Seitenairbag
betätigt
wird, falls Sp in einer Situation, bei welcher die Türe nicht offen
ist Pth übersteigt,
falls eine Aktion zum Schließen
der geöffneten
Türe nicht
auftritt, und falls der Frontairbag nicht betätigt wird.
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Unter
Bezugnahme auf 3 wird ein Zeitpunkt eines Wechsels
des Verhinderungszustands auf den Zulasszustand zur Betätigung des
Seitenairbags in Reaktion auf die Handlung zum Schließen der
Türe erklärt. 3(a) zeigt einen Zeitpunkt, wenn das Türsignal
Sd von OFF nach ON geschalten wird (der Aktion zum Schließen der
geöffneten
Tür). Wie in 3(b) dargestellt, steigt das Drucksignal
Sp, welches den Druck im Innenraum der Türe darstellt, in Reaktion auf
den Zeitpunkt, zu dem die Türe
geschlossen wird, an. Wie in 3(c) dargestellt
ist, wird die Betätigung
des Seitenairbags verhindert, bis die erste Zeitdauer T1 vergangen
ist, nachdem die Türe
geschlossen ist. Die Betätigung
des Seitenairbags wird zugelassen, nachdem die Zeitdauer T1 verstrichen
ist. Das bedeutet, dass eine unnötige
Betätigung
des Seitenairbags in Reaktion auf die Druckzunahme aufgrund eines
abrupten Schließens
der Türe
verhindert wird.
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Unter
Bezugnahme auf 4 wird ein Verhinderungszeitpunkt
der Betätigung
des Seitenairbags in Reaktion auf die Betätigung des Frontairbags erklärt. 4(a) zeigt einen Zeitpunkt, zu dem ein
Initiierungssignal zum Betätigen
des Frontairbags erzeugt wird. In Reaktion auf die Betätigung (Entfaltung)
des Frontairbags steigt das Drucksignal Sp im Innenraum der Türe aufgrund
der Druckzunahme in der Fahrgastzelle, wenn der Frontairbag entfaltet wird,
wie in 4(b) dargestellt. Die Betätigung des Seitenairbags,
welche zugelassen wurde, wird verhindert, wenn das Signal zum Initiieren
der Betätigung
des Frontairbags erzeugt wird. Diese Verhinderungszeitdauer hält für die zweit
vorbestimmte Zeitdauer T2 an, und nachdem die Zeitdauer T2 verstrichen
ist, wird die Betätigung
des Seitenairbags erneut zugelassen, wie in 4(c) dargestellt.
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Der
Vorgang zum Verhindern der Betätigung des
Seitenairbags wie vorstehend erklärt kann wie folgt zusammengefasst
werden: Wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit Sv niedriger als eine vorbestimmte Grenzgeschwindigkeit
Vth ist (z. B. wenn das Fahrzeug nicht fährt), wird die Betätigung des
Seitenairbags verhindert, selbst wenn das Drucksignal Sp den vorherbestimmten
Grenzdruck Pth unter folgenden Bedingungen übersteigt: wenn die Türe geöffnet ist; wenn
die offene Türe
abrupt geschlossen wird; oder wenn der Frontairbag betätigt wird.
Auf diese Weise wird die unnötige
Betätigung
des Seitenairbags verhindert.
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Der
Verhinderungsvorgang der ersten Ausführungsform, wie vorstehend
beschrieben, kann auf unterschiedliche Weise modifiziert werden.
Beispielsweise kann die Verhinderung der Betätigung des Seitenairbags durch
Verändern
des Wertes des vorbestimmten Grenzdrucks Pth, welcher mit dem Drucksignal
Pv in Bestimmungsabschnitt 31 verglichen wird, beeinflusst
werden. Genauer gesagt, kann in den Schritten S4 und S6, die in 2 gezeigt
sind, die Verhinderung durch Erhöhung
des Grenzdrucks Pth zu Pth1 beeinflusst werden. Daher wird der Seitenairbag
nicht betätigt,
bis das Drucksignal Sp den Wert Pth1 übersteigt, der größer als
Pth ist.
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Eine
Zunahme im Drucksignal Sp aufgrund der Handlung zum abrupten Schließen der
Türe wird als
niedriger erachtet, als die Druckzunahme aufgrund eines Seitenaufpralls.
Daher ist es möglich, Pth
auf einen Wert zu einstellen, der von Sp überstiegen werden kann, wenn
der Seitenaufprall auftritt, aber nicht durch Sp überschritten
werden kann, wenn ein abruptes Schließen der Türe auftritt. Demgemäß wird,
wenn das abrupte Schließen
der Türe
und die Seitenkollision zum gleichen Zeitpunkt auftreten, der Seitenairbag
betätigt,
während
er nicht betätigt
wird, wenn nur die Handlung zum abrupten Schließen der Türe auftritt.
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Ferner
kann die Verhinderung in Schritt S9 aus 2 durch
Erhöhen
des Grenzdrucks Pth auf Pth2 beeinflusst werden. Daher wird der
Seitenairbag nicht betätigt,
bis das Drucksignal Sp den Wert Pth2 übersteigt, der größer ist
als Pth. Eine Zunahme im Drucksignal Sp aufgrund der Betätigung des
Frontairbags wird als niedriger erachtet als die Druckzunahme aufgrund
einer Seitenkollision. Daher ist es möglich Pth2 auf einen Wert einzustellen,
welcher von Sp überschritten
werden kann, wenn die Seitenkollision auftritt, jedoch von Sp nicht überschritten werden
kann, wenn der Frontairbag betätigt
wird. Demgemäß wird,
wenn die Betätigung
des Frontairbags und die Seitenkollision zum gleichen Zeitpunkt auftreten,
das Seitenairbag betätigt,
während
dieser nicht betätigt
wird, wenn lediglich der Frontairbag betätigt wird. Die Grenzdrücke Pth1
und Pth2 können auf
jeweils voneinander verschiedene Werte eingestellt werden.
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Eine
zweite Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird unter Bezugnahme auf die 5 und 6 beschrieben.
Wie in 5 dargestellt, enthält eine Seitenairbag-ECU 41 einen
Warnabschnitt 52 zusätzlich
zu einem Verhinderungsabschnitt 51. Zusätzlich wird in dieser Ausführungsform
eine Warnvorrichtung 42 verwendet. Die anderen Anordnungen
sind die gleichen wie bei der vorstehend beschriebenen ersten Ausführungsform.
Der Verhinderungsabschnitt 51 veranlasst den Warnabschnitt 52 ein
Signal zum Betätigen
der Warnvorrichtung 42 auszugeben. Nach Erhalt eines derartigen
Signals wird die Warnvorrichtung 42 betätigt. Die Warnvorrichtung kann
eine Vorrichtung zum Darstellen einer Warnung und/oder eine Warnlampe
sein.
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Unter
Bezugnahme auf 6 wird ein Verfahren zum Verhindern
der Betätigung
des Seitenairbags beschrieben, das durch die zweite Ausführungsform
durchgeführt
wird. In Schritt S21 wird basierend auf dem Türsignal Sd bestimmt, ob die
Türe offen
oder geschlossen ist. Falls die Türe nicht offen ist, fährt das
Verfahren mit Schritt S22 fort, in dem basierend auf dem Türsignal
Sd bestimmt wird, ob eine Handlung zum Schließen der Türe ausgeführt wurde oder nicht. Falls
die Handlung zum Schließen
der Türe
nicht ausgeführt
wurde, führt
das Verfahren mit Schritt S23 fort, in welchem basierend auf dem
Signal Sf festgestellt wird, ob der Frontairbag betätigt (entfaltet)
wird oder nicht. Falls der Frontairbag nicht betätigt wird, fährt das
Verfahren mit Schritt S24 fort, wonach die Betätigung des Seitenairbags zugelassen
wird. Dies bedeutet, dass der Seitenairbag unter der Bedingung betätigt wird,
wenn das Drucksignal Sp den vorbestimmten Grenzwert Pth übersteigt. Dann
endet das Verfahren (zurück).
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Falls
festgestellt wird, dass die Türe
im Schritt S21 offen ist, fährt
das Verfahren mit Schritt S25 fort, in dem die Betätigung des
Seitenairbags gesperrt bzw. verhindert wird, selbst wenn das Drucksignal
Sp den Grenzdruck Pth übersteigt.
Dann fährt das
Verfahren mit Schritt S26 fort, wonach bestimmt wird, ob das Geschwindigkeitssignal
Sv die Grenzgeschwindigkeit Vth übersteigt.
Falls Sv höher
als Vth ist, fahrt das Verfahren mit Schritt S27 fort, in welchem
eine Warnung mittels eines Warndisplays oder eines Warntons an einen
Insassen ausgegeben wird. Dann endet das Verfahren (zurück). Falls
Sv niedriger als Vth ist, endet das Verfahren unmittelbar ohne einen
Warnung auszugeben.
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Falls
in Schritt S21 festgestellt wird, dass die Türe nicht offen ist und dass
die Handlung zum Schließen
der Türe
in diesem Moment in Schritt S22 ausgeführt wurde, fahrt das Verfahren
mit Schritt S28 fort, wonach die Betätigung des Seitenairbags verhindert
wird. Dann fährt
das Verfahren mit Schritt S29 fort, in dem das Geschwindigkeitssignal
Sv mit der Grenzgeschwindigkeit Vth verglichen wird. Falls Sv höher als
Vth ist, fährt
das Verfahren mit Schritt S31 fort, in welchem eine Warnung ausgegeben
wird. Dann fahrt das Verfahren mit Schritt S30 fort. Falls Sv niedriger
als Vth ist, fährt
das Verfahren direkt mit Schritt S30 fort. In Schritt S30 wird bestimmt,
ob die erste vorbestimmte Zeitdauer seit dem Zeitpunkt des Auftretens
der Handlung zum Schließen
der Türe verstrichen
ist. Das Verhindern wird für
die Zeitdauer T1 aufrecht erhalten und dann fährt das Verfahren mit Schritt
S24 fort, bei welchem die Betätigung
des Seitenairbags zugelassen wird. Dann endet das Verfahren.
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Falls
im Schritt S22 festgestellt wird, dass die Handlung zum Schließen der
Türe nicht
ausgeführt wurde,
fährt das
Verfahren mit Schritt S23 fort, in welchem bestimmt wird, ob der
Frontairbag betätigt
wird oder nicht. Falls der Frontairbag betätigt wird, fährt das
Verfahren mit Schritt S32 fort, bei welchem die Betätigung des
Seitenairbags verhindert wird. Dann wird in Schritt S33 das Fahrzeuggeschwindigkeitssignal
Sv mit der vorgegebenen Grenzgeschwindigkeit Vth verglichen. Falls
Sv höher
als Vth ist, fährt
das Verfahren mit Schritt S35 fort, bei dem eine Warnung ausgegeben
wird. Dann fährt
das Verfahren mit Schritt S34 fort. Falls Sv niedriger als Vth ist,
fährt das
Verfah ren direkt mit Schritt S34 fort. In Schritt S34 wird bestimmt,
ob die zweite Zeitdauer T2 ab dem Zeitpunkt, zu dem die Betätigung des
Frontairbags initiiert wird, verstrichen ist. Während der Zeitdauer T2 wird
der Verhinderungszustand beibehalten. Nachdem T2 verstrichen ist,
fährt das
Verfahren mit Schritt S24 fort, wo die Betätigung des Seitenairbags zugelassen
wird. Dann endet das Verfahren.
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Bei
der zweiten Ausführungsform
wird die Betätigung
des zweiten Airbags zumindest für
eine bestimmte Zeitdauer unabhängig
von Größe des Drucksignals
Sv unter den folgenden Bedingungen verhindert: Wenn die Türe geöffnet ist;
wenn die Handlung zum Schließen
der Türe
ausgeführt
wird; oder wenn der Frontairbag betätigt wird. Daher wird die unnötige Betätigung des
Seitenairbags verhindert. Ferner wird bei dieser Ausführungsform
eine Warnung an den Insassen ausgegeben, wenn die Betätigung des
Seitenairbags verhindert wird, falls die Fahrzeuggeschwindigkeit
Sv höher
als die Grenzgeschwindigkeit Vth ist.
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Obgleich
die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf die vorgenannten
bevorzugten Ausführungsformen
dargestellt und beschrieben wurde, ist es für jene, die über entsprechendes
Fachwissen verfügen,
ersichtlich, dass Veränderungen
in Form und Detail daran durchgeführt werden können, ohne vom
Umfang der Erfindung, die durch die beigefügten Ansprüche definiert wird, abzuweichen.