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Die vorliegende Erfindung betrifft ein modulares System für die Montage von Luftgewehren unterschiedlicher Bautypen, wobei jedes Luftgewehr jeweils umfasst: eine erste Baugruppe umfassend wenigstens einen Lauf, ein Vorderstück als eine zweite Baugruppe, eine dritte Baugruppe umfassend wenigstens einen Zylinder mit Kolben und Druckfeder, sowie einen Gewehrschaft.
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Aus dem Stand der Technik sind Luftgewehre bekannt, die einen Kipplauf oder Knicklauf aufweisen, welcher dazu dient, durch Kippen des Laufs beim Laden des Luftgewehrs die Druckfeder des Kolbens einer Luftdruckkompressionskammer zu spannen. Die
DE 101 50 645 B4 beschreibt ein Luftgewehr mit einer so genannten Aufhängungsvorrichtung für den Kipplauf, an der sich oberseitig auch ein Gehäuse befindet, an dem man die Kimme des Luftgewehrs befestigen kann. Der Lauf wird an dieser Aufhängungsvorrichtung, die als boxförmige Lauf-Aufhängung ausgebildet ist, durch ein Formgebungsverfahren wie beispielsweise durch Spritzguss so angebracht, dass sich eine einstückige Verbindung zwischen dem Lauf und der Aufhängungsvorrichtung ergibt. Der hintere Bereich des Laufs ist somit in die Aufhängungsvorrichtung eingeformt, so dass ein Auswechseln des Laufs nicht möglich ist. Bei diesem Luftgewehr besteht die Aufhängungsvorrichtung aus einem Kunststoffmaterial mit Füllstoffen. Bei anderen herkömmlichen Luftgewehren kann die Aufhängungsvorrichtung auch aus Metall (Stahl) bestehen und der Lauf wird bei der Herstellung ebenfalls mit der Aufhängungsvorrichtung zu einem einstückigen Bauteil unlösbar verbunden, in der Regel durch Verpressen.
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Bei dem aus der
DE 101 50 645 B4 bekannten Luftgewehr ist weiterhin eine Gabel vorgesehen, die mit dem vorderen Ende der Luftdruckkammer ebenfalls einstückig und somit unlösbar verbunden ist. In dieser Gabel wird der Lauf in seiner Schließposition festgehalten. Somit umfasst ein solches herkömmliches Luftgewehr nach der Montage ein einstückig ausgebildetes Bauteil, welches den Lauf und die Aufhängungsvorrichtung umfasst sowie ein weiteres einstückig ausgebildetes Bauteil, welches die Gabel und die Luftdruckkammer umfasst. Eine Verwendung einer einzigen Laufaufhängung für verschiedene Läufe mit unterschiedlichen Kalibern oder Abmessungen ist ebenso wenig vorgesehen bzw. technisch realisierbar wie die Verwendung einer einzigen Laufaufhängung für verschiedene Luftdruckkammern oder andere Bauteile, welche es ermöglichen unterschiedliche Geschossenergien zu erzeugen. Dies bedeutet, alle Baugruppen eines Luftgewehrs einer bestimmten Bautype sind jeweils aufeinander abgestimmt und werden bei der Herstellung des Luftgewehrs teils unlösbar miteinander verbunden, so dass es dem Hersteller nicht möglich ist, beispielsweise unter Verwendung einer reduzierten Anzahl von Bauteilen mehrere Luftgewehre unterschiedlicher Bautypen herzustellen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein modulares System für die Montage von Luftgewehren der eingangs genannten Gattung bereitzustellen, welches eine flexiblere und kostengünstigere Produktion unterschiedlicher Bautypen von Luftgewehren unter Verwendung einer reduzierten Anzahl von Bauteilen/Baugruppen ermöglicht.
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Die Lösung dieser Aufgabe liefert ein modulares System für die Montage von Luftgewehren der eingangs genannten Art mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass eine jeweils identische, das Vorderstück aufweisende zweite Baugruppe, wahlweise mit jeweils verschiedenen ersten Baugruppen umfassend Läufe jeweils unterschiedlicher Kaliber und/oder mit jeweils verschiedenen dritten Baugruppen mit Zylindern, welche unterschiedliche Geschossenergien erzeugen, lösbar verbindbar ist.
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Vorteilhaft ist bei der erfindungsgemäßen Lösung, dass ein Hersteller nunmehr mit wesentlich weniger Bauteilen eine größere Anzahl unterschiedlicher Bautypen mit definierten Eigenschaften fertigen kann. Sollen beispielsweise Luftgewehre mit Läufen hergestellt werden, welche jeweils unterschiedliche Kaliber aufweisen, kann dazu das gleiche Vorderstück verwendet werden. Alternativ dazu kann man beispielsweise herstellerseitig bei der Montage das gleiche Vorderstück mit jeweils unterschiedlichen Baugruppen verbinden, welche den Zylinder und die Luftdruckkammer umfassen, wodurch es beispielsweise möglich wird, mit dem jeweils gleichen Vorderstück verschiedene Luftgewehre zu montieren, bei denen die Zylinderbaugruppe unterschiedliche Geschossenergien erzeugt.
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Hinsichtlich seiner Funktion entspricht die im Rahmen der vorliegenden Erfindung als „Vorderstück“ bezeichnete zweite Baugruppe teilweise demjenigen Bauteil, welches in dem zuvor zitierten Stand der Technik als Aufhängungsvorrichtung bezeichnet wird, da an der zweiten Baugruppe der Lauf der Waffe befestigt wird. Dabei befindet sich das „Vorderstück“ bei montierter Waffe zwischen dem Lauf bzw. der ersten Baugruppe und der den Zylinder und die Luftdruckkammer umfassenden dritten Baugruppe.
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Durch die erfindungsgemäße Lösung erreicht man somit, dass sich eine Anzahl von Luftgewehren unterschiedlicher Bautypen und mit unterschiedlichen Eigenschaften mittels einer reduzierten Anzahl von Baugruppen montieren lässt. Die hierin als Vorderstück bezeichnete zweite Baugruppe ist so ausgebildet, dass man sie mit unterschiedlichen Läufen kombinieren kann und/oder mit unterschiedlichen Zylindern (Luftdruckkammern) kombinieren kann. Um dies technisch zu realisieren, ist es bevorzugt so, dass eine jeweils identische, das Vorderstück aufweisende zweite Baugruppe, wahlweise mit jeweils verschiedenen ersten Baugruppen umfassend Läufe jeweils unterschiedlicher Längen lösbar verbindbar ist. Die jeweils den Lauf umfassende erste Baugruppe ist somit unabhängig von dem Kaliber und oder der Länge des Laufs jeweils mit der das Vorderstück umfassenden ersten Baugruppe kompatibel. Somit kann man beispielsweise mit nur einem Vorderstück Luftgewehre mit gegebenenfalls einer größeren Anzahl unterschiedlicher Läufe fertigen.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die das Vorderstück aufweisende zweite Baugruppe mit jeweils verschiedenen ersten Baugruppen, die jeweils einen Lauf umfassen, verschraubbar ist.
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Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn die verschiedenen jeweils ersten Baugruppen in dem Bereich des Laufs, welcher mit der das Vorderstück aufweisenden zweiten Baugruppe verschraubt wird, jeweils das gleiche genormte Gewinde aufweisen. Durch diese Lösung wird nicht nur die Anzahl der für die Fertigung unterschiedlicher Luftgewehre benötigten Baugruppen reduziert, sondern es wird auch die Gefahr, dass es zu Fehlmontagen kommt, wesentlich reduziert. Zudem ist es (zumindest herstellerseitig) gegebenenfalls auch möglich, noch nach der Montage den Lauf auszutauschen, indem man die erste Baugruppe mit dem Lauf von dem Vorderstück abschraubt und danach eine erste Baugruppe mit einem anderen Lauf auf das Vorderstück aufschraubt.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die das Vorderstück aufweisende zweite Baugruppe auf das hintere Ende des Laufs aufschiebbar und eine in einer Bohrung des Vorderstücks aufgenommene Mutter ist zur Festlegung des Vorderstücks am Lauf auf das hintere Ende des Laufs der ersten Baugruppe aufschraubbar. Die Verbindung von Vorderstück und Laufbaugruppe kann also in einem verhältnismäßig einfachen Montagevorgang erfolgen, indem man das Vorderstück über das hintere Ende des Laufs schiebt und dann die Mutter auf das Außengewinde am hinteren Ende des Laufs aufschraubt. Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass man eine mit einer Hülse versehene Kornbasis (oder Kornunterteil) auf das vordere Ende des Laufs aufschieben und mittels einer auf ein Gewinde des Laufs am vorderen Ende aufschraubbaren Mündungsmutter am Lauf festlegen kann. Dadurch kann das Korn, d.h. die vordere Visiereinheit der Waffe zum einen in einfacher Weise am Lauf der Waffe montiert werden und man hat die Möglichkeit, auf das genannte Kornunterteil anschließend wahlweise funktional unterschiedliche Korn- oder Visierbauteile aufzusetzen.
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Bevorzugt sind somit auf die genannte Kornbasis wahlweise unterschiedliche Visiereinrichtungen montierbar, ausgewählt aus der Gruppe umfassend einen Kornaufsatz und unterschiedlich konfigurierte Bauteile einer Visiergruppe. Dies hat den Vorteil, dass man für verschiedene Waffenvariante immer den gleichen Lauf und auch für verschiedene Korn und Visiereinrichtungen bei der Fertigung immer das gleiche Kornunterteil verwenden kann.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist ein Schalldämpfer auf ein Gewinde am vorderen Ende des Laufs aufschraubbar, auf welches wahlweise auch eine Mündungsmutter aufschraubbar ist. Das am vorderen Ende des Laufs vorgesehene Außengewinde kann bei dieser Lösungsvariante genutzt werden, um bei der Fertigung unterschiedliche Varianten der Waffe zu montieren, bei denen jeweils der gleiche Lauf Verwendung findet.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der Erfindung kann ein im Wesentlichen langgestrecktes, vorzugsweise hohlzylindrisch geformtes Laufgewicht auf das vordere Ende des Laufs aufgeschoben und auf ein Gewinde am vorderen Ende des Laufs aufgeschraubt werden. Somit kann bei dieser Variante der Erfindung bei der Montage wiederum von der gleichen Grundtype des Laufs ausgegangen werden, an dem in diesem Fall das Laufgewicht angebracht wird. Anders als bei herkömmlichen Modellen ist es nicht notwendig, einen anderen Lauf mit höherem Gewicht zu verwenden. Da man unterschiedlich große Laufgewichte aufschrauben kann, ist somit das Gewicht des Laufs über weite Bereiche variierbar, ohne dass der Hersteller einen anderen Lauf anfertigen muss.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsvariante sieht vor, dass Schalldämpfer und Laufgewicht in ihren äußeren Konturen etwa miteinander fluchten und der Schalldämpfer in Schussrichtung gesehen vor dem Laufgewicht auf dem Lauf montierbar ist. Bei Verwendung einer Grundtype des Laufs seitens des Herstellers ist es somit auch möglich, sowohl ein Laufgewicht als auch einen Schalldämpfer an dem Lauf der Waffe anzubringen.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass auf dem Vorderstück ein Visier und/oder eine Kimme montierbar ist. Auch hier ist es wiederum vorteilhaft, dass man verschiedene weitere Bauelemente auf dem gleichen Vorderstück montieren kann, so dass man beispielsweise je nach Bedarf bei der Fertigung der Waffe das gleiche Vorderstück mit einer Kimme bzw. einer Visiervorrichtung in unterschiedlichen Bauvarianten versehen kann. Ein solcher Umbau der Waffe erfordert somit keinen Austausch des Vorderstücks oder gar den Kauf einer anderen Waffe. Hier wird die erhöhte Flexibilität insbesondere auf Seiten des Herstellers deutlich, welcher weniger Bauteile vorhalten muss, um eine Anzahl unterschiedlicher Bautypen von Luftgewehren zu fertigen.
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Eine andere bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die das Vorderstück aufweisende zweite Baugruppe mit jeweils verschiedenen dritten Baugruppen, die jeweils einen Zylinder umfassen, verschraubbar ist. Bei dieser vorteilhaften Variante kann man somit beispielsweise einerseits die den Lauf umfassende erste Baugruppe mit dem vorderen Bereich des Vorderstücks verschrauben und andererseits die den Zylinder umfassende dritte Baugruppe mit dem hinteren Bereich des Vorderstücks verschrauben. Dies ermöglicht eine einfache und rasche Montage und erlaubt es zudem, mittels nur eines Vorderstücks eine erhebliche Anzahl unterschiedlicher Varianten von Luftgewehren zu fertigen.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die den Zylinder aufweisende dritte Baugruppe auch den Abzug umfasst. In dieser Baugruppe können sich auch das Schloss des Luftgewehrs sowie alle funktionswesentlichen Bauelemente für die Auslösung des Schusses befinden. Man kann für diese dritte Baugruppe beispielsweise wiederum Zylinder mit Luftdruckkammern verwendet, in denen eine unterschiedliche Federkraft und damit eine unterschiedliche Geschossenergie erzeugt wird. Unterschiedliche Geschossenergien kann man aber alternativ auch über die jeweilige Antriebsart für den Abzugsmechanismus erzeugen. Man kann beispielsweise als eine Antriebsvariante eine konventionelle Feder verwenden und als alternative Antriebsvariante eine Gasdruckfeder (N-TEC) einsetzen und beide Varianten kompatibel gestalten. Bei allen Varianten ist es von Vorteil, dass die den Zylinder umfassende Baugruppe in dem Bereich, in dem die Verbindung zu dem Vorderstück hergestellt wird, jeweils einheitlich ausgebildet ist, beispielsweise mit einem genormten jeweils gleich dimensionierten Gewinde, so dass die jeweiligen Varianten der dritten Baugruppe sich immer mit einem einheitlich ausgebildeten Vorderstück verschrauben lassen.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung kann beispielsweise ein Adapter für den Abzug vorgesehen sein, mittels dessen ein über eine Spiralfeder betätigbarer Abzug zu einem über einen Gasdruckkolben betätigbaren Abzug umbaubar ist. Bei dieser Variante der Erfindung kann man einen im Wesentlichen einheitlich gestalteten Abzug für verschiedene Waffentypen verwenden, den man dann je nach Bedarf über einen Adapter in eine andere Antriebsvariante umwandelt. Auch hier ergibt sich somit eine Reduzierung der herstellerseitig benötigten Bauelemente für Waffen mit unterschiedlichen Abzugsmechanismen.
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Die Unteransprüche betreffen bevorzugte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung. Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die auf die beiliegenden Zeichnungen Bezug nimmt. Dabei zeigen:
- 1 eine Seitenansicht eines Laufs für ein erfindungsgemäßes Luftgewehr;
- 1 a eine entsprechende Schnittansicht des Laufs von 1;
- 2 eine Seitenansicht des Laufs von 1 mit einer Mündungsmutter;
- 3 eine Seitenansicht des Laufs von 1 mit Mutter am hinteren Ende;
- 4 eine entsprechende Ansicht des Laufs mit am hinteren Ende montiertem Vorderstück;
- 4 a eine entsprechende Schnittansicht des Laufs mit Vorderstück von 4;
- 4 b eine vergrößerte Detailansicht eines Ausschnitts X aus 4 a;
- 5 eine vergrößerte Ansicht eines Kornunterteils;
- 6 eine Ansicht des Kornunterteils mit darauf montierter Variante einer Visierung;
- 7 eine Ansicht des Kornunterteils mit alternativ darauf montierter Fiberoptikvisierung;
- 8 eine Ansicht des Kornunterteils mit alternativ darauf montiertem Korntunnel;
- 9 eine Ansicht des Laufs mit darauf montierter Visiergruppe;
- 10 eine Ansicht des Laufs mit auf diesem montiertem Schalldämpfer;
- 11 eine Ansicht eines Laufgewichts für den Lauf;
- 11 a verschiedene Ansichten von Varianten des Schalldämpfers;
- 12 eine Ansicht des Laufs mit darauf montiertem Laufgewicht;
- 13 eine Ansicht des Laufs mit Laufgewicht und Schalldämpfer;
- 14 eine Ansicht des Laufs mit Laufgewicht, Schalldämpfer und Vorderstück;
- 14 a drei Ansichten verschiedener möglicher Kombinationen des Laufs mit Visiergruppe und Schalldämpfer, mit Laufgewicht ohne Schalldämpfer und mit Laufgewicht mit Schalldämpfer;
- 15 eine Ansicht bei der die erste Baugruppe umfassend den Lauf, die zweite Baugruppe mit dem Vorderstück sowie der Spannhebel dargestellt sind;
- 16 a die vordere Teilansicht einer Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Luftgewehrs im montierten Zustand, jedoch ohne den Gewehrschaft;
- 16 b die hintere Teilansicht einer Schnittansicht eins erfindungsgemäßen Luftgewehrs im montierten Zustand, welche die Teilansicht gemäß 16 a ergänzt;
- 17 eine Gesamtansicht eines erfindungsgemäß modular aufgebauten Luftgewehrs, welches vollständig montiert ist mit Gewehrschaft.
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Zunächst wird auf die 1 bis 3 Bezug genommen, wobei 1 eine Seitenansicht des reinen Laufs 10 ohne weitere Baugruppen zeigen. Der Lauf 10 hat an seinem vorderen Ende ein Außengewinde 10 a. 1 a zeigt ein Schnittansicht des Laufs 10, in der man die Abstufungen im hinteren Bereich erkennen kann sowie die Züge im Inneren des Laufs.
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2 zeigt den Lauf von 1, bei dem auf das Außengewinde 10 a am vorderen Ende eine Laufmutter (Mündungsmutter) 11, die ein Innengewinde hat, aufgeschraubt wurde. Diese Mündungsmutter 11 kann außen eine Rändelung aufweisen, so dass man sie einfaeher aufschrauben kann. Am hinteren Ende hat der Lauf ebenfalls ein Außengewinde 10 b. Auf dieses Außengewinde 10 b am hinteren Ende kann ebenfalls eine Mutter 12 mit Innengewinde aufgeschraubt werden, wie dies in 3 dargestellt ist. Diese Mutter 12 dient der Befestigung des Laufs 10 am Vorderstück und wird auch als Laufbefestigungsmutter bezeichnet.
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In 4 sieht man, wie über diese Mutter 12 das Vorderstück 13 mit dem hinteren Ende des Laufs verbunden ist, wobei sich in dem Vorderstück 13 eine Bohrung mit einem Absatz befindet (siehe Schnittansicht gemäß 4 a) und man das Vorderstück 13 auf das hintere Laufende aufschieben kann und dann durch Aufschrauben der Mutter 12, die von der Bohrung des Vorderstücks 13 aufgenommen wird, das Vorderstück 13 an dem hinteren Ende des Laufs 10 festlegen kann. Das an dem hinteren Ende des Laufs 10 auf diese Weise befestigte Vorderstück ist in der Ansicht gemäß 4 dargestellt. Das Vorderstück wird dabei wie man in 4 a sieht teilweise in eine Aufnahme des Vorderstücks 13 hinein geschoben und durch die am hinteren Ende des Laufs 10 vorhandenen gegebenenfalls mehrfach abgestuften Absätze ergibt sich ein Anschlag des Laufs in dem Vorderstück, so dass sich beim Anziehen der Laufbefestigungsmutter 12 eine sichere kraftschlüssige Verbindung zwischen Lauf und Vorderstück ergibt.
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4 b zeigt eine vergrößerte Detailansicht eins Ausschnitts aus der Schnittdarstellung von 4 a, in der man den Sitz der Laufbefestigungsmutter 12 in der Bohrung im hinteren Bereich des Vorderstücks 13 noch besser erkennen kann.
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Nachfolgend wird auf die 5 bis 9 Bezug genommen und anhand dieser Ansichten wird die Montage verschiedener alternativ anbringbarer Visiergruppen auf dem Lauf näher erläutert. Das in 5 dargestellte Kornunterteil 15 hat eine unten angeformte Hülse 151, die über das vordere Ende des Laufs 10 geschoben werden kann. Anschließend kann das Kornunterteil 15 über die vorn auf den Lauf aufschraubbare Laufmutter 11 festgelegt werden. 9 zeigt eine auf dem Lauf im vorderen Bereich montierte Visiergruppe mit Korntunnel 18 und vor der Hülse des Kornunterteils 15 auf den Lauf 10 aufgeschraubter Laufmutter 11.
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6 verdeutlicht eine erste mögliche Variante zur Ausgestaltung einer Visiergruppe, bei der auf das Kornunterteil 15 von oben her ein offener Kornaufsatz 16 aufgesteckt wird. Beispielsweise durch eine Schraubverbindung kann dann der Kornaufsatz 16 mit dem Kornunterteil 15 verbunden sein. Das Korn aus Kornunterteil 15 und Kornaufsatz 16 ist hier eine mechanische Variante, wobei eine Verstellung in der Höhe vorgesehen sein kann. Hier wird somit eine Visiergruppe mit einem klassischen Korn aus zwei übereinander positionierten Bauteilen 15 und 16 aufgebaut und die Befestigung am Lauf erfolgt über die am Kornunterteil 15 angebrachte Hülse 151.
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Alternativ zu der in 6 gezeigten Variante gibt es gemäß der Erfindung verschiedene weitere Varianten von Visiergruppen, die alle jeweils auf dem oben beschriebenen Kornunterteil 15 befestigt werden können, beispielsweise kann man eine Fiberoptikvisierung 17 auf dem Kornunterteil 15 befestigen, wie sie in 7 dargestellt ist. Hier wird der Vorteil der auch hier modularen Bauweise des Luftgewehrs deutlich. Dadurch, dass man jeweils das gleiche Kornunterteil 15 verwendet, welches wiederum lösbar an einer in 1 gezeigten Grundvariante eines Laufs 10 befestigbar ist, reduziert sich die Anzahl der für verschiedene Schusswaffen herstellerseitig notwendigen Bauteile. Die 8 zeigt eine weitere alternative Variante einer Visiergruppe, bei der ein Korntunnel 18, welcher in der Regel ein Ringkorn aufweist, auf dem oben beschriebenen Kornunterteil 15 befestigt werden kann. In 9 ist noch einmal eine Visiergruppe mit einem Ringkorn 18 gezeigt, welche am vorderen Ende auf dem Lauf 10 montiert ist, wobei die Laufmutter 11 dargestellt ist, die vor dem Kornunterteil 15 auf den Lauf 10 aufgeschraubt ist, um die Visiergruppe festzulegen.
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Nachfolgend wird auf die 10 bis 14 Bezug genommen. In 10 ist der Lauf 10 gezeigt, mit einer auf dem Lauf montierten Visiergruppe, man sieht die Hülse des Kornunterteils 15, wobei hier vorn auf den Lauf zusätzlich ein Schalldämpfer 19 aufgeschraubt ist. Das Aufschrauben des Schalldämpfers 19 kann in einfacher Weise dadurch erfolgen, dass man auf das in 1 dargestellte Außengewinde 10 a am vorderen Ende des Laufs anstelle der Laufmutter 11 (siehe 2) den Schalldämpfer 19 aufschraubt, der ein auf das Außengewinde 10 a des Laufs 10 passendes Innengewinde aufweist. Hier wird wiederum der Vorteil der modularen Bauweise deutlich. Dadurch dass der Lauf vorn ein genormtes Gewinde aufweist ist es beim Hersteller nicht notwendig, das Grundbauteil des reinen Laufs, wie er für sich in 1 dargestellt ist, zu verändern, wenn eine Waffe mit Schalldämpfer gefertigt werden soll. Der Kunde kann den Schalldämpfer als Zusatzbauteil erwerben und auf dem Lauf der Waffe anbringen oder diese Montage wird beim Hersteller vorgenommen. Mit vergleichsweise wenigen Grundbauteilen kann man so eine vergleichsweise große Anzahl unterschiedlicher Varianten der Schusswaffe herstellen.
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In 11 ist ein Laufgewicht 20 dargestellt. Das Laufgewicht 20 kann von vorn auf den Lauf geschoben werden. Das Laufgewicht umfasst im Prinzip ein Rohr 20, eine Mündungskappe 21 am vorderen Ende und einen Laufkonus 23 am hinteren Ende. In 12 ist das Laufgewicht 20 dargestellt wie es auf den Lauf 10 aufgeschoben und auf diesem im Bereich der Mündungskappe 21 festgeschraubt ist. Das Laufgewicht 20 wird mit seinem hinteren Ende praktisch soweit über den Lauf 10 geschoben, dass die Mündungskappe 21 auf das Gewinde 10 a (siehe 1) am vorderen Ende des Laufs 10 aufgeschraubt werden kann.
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11 a zeigt verschiedene Varianten von Schalldämpfern 19, die im vorderen Bereich an dem Lauf 10 angebracht werden können. Dazu besteht der Schalldämpfer 19 praktisch aus einem Rohr, welches zwei Innengewinde aufweist, einmal am vorderen und einmal am hinteren Ende. Am hinteren Ende kann man einen Konus 19 a an dem Rohr des Schalldämpfers 19 anschrauben, um so einen optischen Übergang zu dem im Durchmesser gegenüber dem Schalldämpfer etwas reduzierten Lauf 10 zu schaffen (siehe z.B. 13). Am vorderen Ende kann man eine Mutter 19 c in das Innengewinde des Rohrs 19 einschrauben. 11 a zeigt unten eine Variante, bei der man eine im Durchmesser dem Schalldämpfer 19 entsprechende Mutter 19 d anstelle des Konus 19 a in das hintere Innengewinde des Rohrs 19 einschraubt, was zum Beispiel dann erfolgt, wenn zusätzlich zu dem Schalldämpfer 19 noch ein Laufgewicht 20 auf dem Lauf angebracht wird. 13 zeigt eine solche Variante, bei der Laufgewicht 20 zusätzlich zu einem Schalldämpfer 19 auf dem Lauf 10 angebracht ist und zwar derart, dass dann der Schalldämpfer 19 in axialer Richtung vor dem Laufgewicht auf dem Lauf sitzt, wobei die Befestigung beider Bauteile wiederum durch Aufschrauben der Mutter 19 d des Schalldämpfers auf das vorgenannte Außengewinde 10 a des Laufs erfolgen kann.
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In 14 ist noch einmal eine Gesamtansicht gezeigt, bei der sowohl der Schalldämpfer 19, das Laufgewicht 20 und am hinteren Ende das Vorderstück 13 an dem Lauf 10 angebracht sind. Der Lauf 10 mit Schalldämpfer 19, Laufgewicht 20, gegebenenfalls alternativ einer Visiergruppe mit Korn bildet die Laufgruppe oder erste Baugruppe gemäß der Definition der vorliegenden Erfindung, während das Vorderstück 13 die zweite Baugruppe 13 bildet, die wie man in den 4 und 14 sieht bei der Montage des Luftgewehrs mit dem hinteren Ende der ersten Baugruppe (Laufgruppe) verbindbar ist.
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In 14 a sind noch einmal verschiedene mögliche Varianten und Kombinationen beispielhaft gezeigt, wobei in der oberen Ansicht ein Schalldämpfer 19 und eine Visiergruppe 17 am Lauf 10 montiert sind, in der mittleren Ansicht ein Laufgewicht 20 am Lauf 10 montiert ist und in der unteren Ansicht eine Kombination aus Schalldämpfer 19 und Laufgewicht 20 auf dem Lauf montiert ist.
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In 15 ist die Kombination der ersten Baugruppe mit dem Lauf 10 mit der zweiten Baugruppe mit dem Vorderstück sowie mit dem Spannhebel 24 dargestellt, mittels dessen der Druckluftkolben 25 beim Laden des Gewehrs gespannt wird, wobei der Spannhebel 24 an der Unterseite des Gewehrs unterhalb von Lauf und Vorderstück verläuft. Es handelt sich bei dem erfindungsgemäßen Luftgewehr um ein solches mit einem Kipplauf oder Knicklauf, welches durch knicken des Laufs geöffnet wird, dann mit dem Geschoss (bei Luftgewehren in der Regel ein Diabolo) geladen wird, wobei beim Öffnen des Knicklaufs der Druckluftkolben gespannt wird. Auf dem Vorderstück 13 kann beispielsweise eine Kimme 42 montiert werden.
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Nähere Einzelheiten bezüglich der Verbindung zwischen Lauf 10 und Vorderstück 13 einerseits und der Zylinderbaugruppe andererseits ergeben sich aus der detaillierten Schnittansicht gemäß den 16 a und 16 b, auf die nachfolgend Bezug genommen wird. Die Zylinderbaugruppe umfasst einen Druckluftkolben 25 und einen Druckluftzylinder 26, welcher in seinem vorderen Bereich einen Druckluftkanal 27 aufweist, der sich axial an das hintere Ende der Innenbohrung des Laufs anschließt. Der Knickpunkt des Kipplaufs befindet sich zwischen dem hinteren Ende des Vorderstücks 13 und dem vorderen Ende des Druckluftzylinders 26. Der Spannhebel 24 umfasst einen Vorderhebel 24 a, der beim Knicken des Laufs um die Achse des Gelenks 29 schwenkt und dessen vorderes Ende gelenkig am Vorderstück 13 angebracht ist. Über das Gelenk 29 ist das hintere Ende des Vorderhebels 24a gelenkig mit dem Hinterhebel 24 b des Spannhebels verbunden. An seinem vorderen Ende ist der Vorderhebel 24 a über ein Gelenk 41 mit dem Vorderstück 13 verbunden. Das Projektil wird in das hintere Ende der Innenbohrung des Laufs 10 eingeführt und beim Abfeuern des Gewehrs von der Druckluft, die durch den Druckluftkanal 27 in die Laufbohrung gelangt, beaufschlagt und beschleunigt. Auf dem Druckluftzylinder 26 kann oberseitig eine Montageschiene 40 angebracht werden.
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Der Druckluftkolben 25 ist in dem Druckluftzylinder 26 verschiebbar geführt. Druckluftkolben 25 und Druckluftzylinder 26 sind Bestandteile der dritten Baugruppe 27, nämlich der Zylinderbaugruppe, an der sich im hinteren Abschnitt auch der Abzugsmechanismus 28 befindet. In 16 a erkennt man, dass der Druckluftkolben 26 an seinem vorderen Ende einen Kolbenboden 30 aufweist mit Dichtungen, der die Druckluft in den Druckluftkanal drückt, wenn das Gewehr abgefeuert wird. Mit dem Kolbenboden 30 verbunden ist das vordere Ende einer Stange 31, deren hinteres Ende wie man aus 16 b sieht, in eine Druckluftkartusche 32 eingreift und in dieser verschiebbar geführt ist. Beim Spannen des Luftgewehrs über den Knicklauf wird der Druckluftkolben 25 von dem Hinterhebel 24 b mitgenommen und in dem Druckluftzylinder 26 nach hinten geschoben, wodurch wiederum die Stange 31 in die Druckluftkartusche 32 hineingeschoben wird und das darin gespeicherte Druckluftvolumen komprimiert wird. In seiner hinteren Endstelllung, wenn das Gewehr gespannt ist, wird der Druckluftkolben 25, der eine Aussparung 33 in seinem hinteren Bereich hat, an der Nase 34 eines schwenkbaren Hebels arretiert. Dieser schwenkbare Hebel ist Teil eines Abzugsmechanismus mit Abzugshebel 35 und Abzugsstollen 36, so dass bei Betätigung des Abzugshebels 35 der Hebel mit der Nase 34 um seine Achse 37 schwenkt und den Druckluftkolben 25 dadurch freigibt, dass die Nase 34 außer Eingriff mit der Aussparung 33 des Druckluftkolbens 25 gelangt.
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Abzugsmechanismen der vorgenannten Art sind an sich aus der Waffentechnik bekannt. Die Besonderheit bei dem erfindungsgemäßen Luftdruckgewehr besteht jedoch darin, dass die gesamte Zylinderbaugruppe mit dem Druckluftzylinder 26 und dem Druckluftkolben 25 ausgetauscht werden kann gegen eine andere Zylinderbaugruppe, die beispielsweise einen längeren oder kürzeren Hub des Druckluftkolbens hat und/oder eine andere Druckluftkartusche und/oder einen längeren Druckluftzylinder, so dass unterschiedliche Geschossenergien erzeugt werden können, wobei jedoch die Baugruppe mit dem Vorderstück 13 für diese verschiedenen Varianten immer gleichbleiben kann. Dadurch kann man in modularer Bauweise das Vorderstück beibehalten und nur die Zylinderbaugruppe austauschen.
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Die Verbindung zwischen Druckluftzylinder 26 und Vorderstück 13 ist in 17 besser erkennbar als in der Schnittdarstellung gemäß 16 a und 16 b. In 17 ist eine Ansicht eines vollständig montierten Gewehrs mit dem Gewehrschaft 14 dargestellt. Man kann dort erkennen, dass die Zylinderbaugruppe mit dem Druckluftzylinder 26 nicht hinter dem Vorderstück endet, sondern an ihrem vorderen Ende eine Art Gabel 38 hat, so dass sie an beiden Seiten den hinteren Bereich des Vorderstücks 13 seitlich einfasst. Auf diese Weise ist es möglich, zum Beispiel durch eine Schraubverbindung 39 (in 17 nur andeutungsweise erkennbar) in Querrichtung den Druckluftzylinder 26 über die Gabel 38 mit dem Vorderstück 13 lösbar zu verbinden, so dass die Zylinderbaugruppe gegen eine andere austauschbar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Lauf
- 10 a
- Außengewinde
- 10 b
- Außengewinde
- 11
- Mündungsmutter
- 12
- Laufbefestigungsmutter
- 13
- Vorderstück
- 14
- Gewehrschaft
- 15
- Kornbasis (Kornunterteil)
- 16
- Kornaufsatz
- 17
- Fiberoptikvisierung, Variante einer Visiergruppe
- 18
- Korntunnel, Variante einer Visiergruppe
- 19
- Schalldämpfer
- 19 a
- Konus
- 19 b
- vorderer Abschluss des Schalldämpferrohrs
- 19 c
- Mutter
- 19 d
- Mutter
- 20
- Laufgewicht
- 21
- Mündungskappe
- 22
- Rohr
- 23
- Laufkonus
- 24
- Spannhebel
- 24 a
- Vorderhebel
- 24 b
- Hinterhebel
- 25
- Druckluftkolben
- 26
- Druckluftzylinder
- 27
- Druckluftkanal
- 28
- Abzugsmechanismus
- 29
- Gelenk
- 30
- Kolbenboden
- 31
- Stange
- 32
- Druckluftkartusche
- 33
- Aussparung
- 34
- Nase
- 35
- Abzugshebel
- 36
- Abzugsstollen
- 37
- Achse
- 38
- Gabel
- 39
- Schraubverbindung
- 40
- Montageschiene
- 41
- Gelenk
- 42
- Kimme
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10150645 B4 [0002, 0003]