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TECHNISCHES GEBIET
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Diese Anmeldung betrifft allgemein Elektronikschutzabdeckungen und insbesondere Schutzabdeckungen für Fahrzeugsteuermodule.
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HINTERGRUND
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Handelsübliche Fahrzeuge umfassen eine Anzahl von Elektronikmodulen oder Steuergeräten zum Steuern verschiedener Aspekte des Fahrzeugbetriebs, einschließlich kritischer Funktionen, wie zum Beispiel Rückhaltesteuerung und Leistungsverwaltung. Wenn diese Elektronikmodule Außeneinflüssen ausgesetzt sind, können sie Schaden nehmen, wodurch die Hauptfunktionalität des Moduls beeinträchtigt werden kann. Elektronikteile und Verbinder eines freiliegenden Elektronikmoduls können zum Beispiel durch unbeabsichtigtes Aussetzen gegenüber Umgebungselementen (z. B. Wasser, Schmutz etc.) oder durch Stoßeinwirkung (z. B. Kollisionen, Fallenlassen, Anstoßen und andere Kräfte) beschädigt werden.
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Allgemein können Elektronikmodule während verschiedener Stufen des Fahrzeugherstellungsprozesses Außeneinflüssen ausgesetzt sein, einschließlich vor Installation in das Fahrzeug, zum Beispiel während Versands von einem Gerätehersteller zu einem Lieferanten und/oder dem Fahrzeughersteller, sowie während der Geräteinstallation, zum Beispiel innerhalb einer Fahrzeugherstellungseinrichtung. Manche Elektronikmodule sind auch nach Installation in das Fahrzeugchassis oder den Fahrzeugrahmen Außeneinflüssen ausgesetzt. Beispielsweise werden bestimmte Spezialfahrzeuge (z B. Nutzfahrzeuge, Polizeifahrzeuge etc.) bei einer ersten Fertigungseinrichtung mit einem oder mehreren Steuermodulen teilweise zusammengebaut und dann zu einer zweiten Fertigungseinrichtung versandt, um spezifische Komponenten zu modifizieren oder anzupassen und das Fahrzeug vollständig zusammenzubauen.
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In einigen Fällen verbleiben gewisse Elektronikmodule auch nach vollständiger Montage des Fahrzeugs freiliegend oder in einem eher schadensanfälligen Zustand. Das Rückhaltesteuermodul (Restraint Control Module, RCM) wird zum Beispiel typischerweise im Raum zwischen dem vorderen Fahrersitz und dem vorderen Beifahrersitz an das Fahrzeugchassis montiert. Viele Fahrzeuge schließen auch eine Mittelkonsole zwischen den beiden Vordersitzen ein, die dazu beiträgt, darunterliegende Elektronikteile abzudecken und vor Aussetzung gegenüber möglicherweise schädigenden Bedingungen zu schützen. Aber bei manchen Fahrzeugen (z. B. Lastkraftwagen, Zweipersonenfahrzeugen etc.) ist die Mittelkonsole entfernt oder ausgeschlossen, sodass eine Schutzebene für das RCM und daran angrenzende Elektronikteile entfällt.
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Viele Elektronikmodule schließen ein gewisses minimales Schutzniveau ein, wie zum Beispiel eine Außenabdeckung, um die Gerätehandhabung zu erleichtern und die Elektronikteile im Inneren vor unbeabsichtigten Stößen zu schützen, und/oder ein auf die Oberfläche des Moduls aufgetragenes Dichtungsmittel zum Schutz gegen leichtes Spritzen oder einen kleineren Feuchtigkeitsaufbau. Derartige Abdeckungen können jedoch weder das Elektronikmodul vor extremen Außeneinflüssen, wie zum Beispiel Sickerwasser oder einem stärkeren Stoß, schützen noch solchen Bedingungen widerstehen.
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Außerdem, während Schutz der Fahrzeugelektronik bei allen Stufen der Installation oder Montage wünschenswert sein kann, ist Zugänglichkeit ein weiterer wichtiger Belang. Techniker und/oder Arbeiter an der Fertigungsstraße zum Beispiel benötigen möglicherweise aus verschiedenen Gründen (z. B. Reparatur, Austausch, Programmierung, Fehlerdiagnose etc.) und zu verschiedenen Zeitpunkten (z. B. vor, während oder nach der Fahrzeugmontage) leichten Zugang zu den Elektronikkomponenten eines Moduls. Daher können Elektronikmodule nicht dauerhaft in ein Schutzgehäuse eingeschlossen werden, auch wenn dies zur Begrenzung von Aussetzung hilfreich wäre.
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Dementsprechend besteht in der Technik Bedarf nach einer Vorrichtung, die Fahrzeugsteuermodule bei allen Stufen der Montage und Installation vor extremen Außeneinflüssen zuverlässig schützt, aber auch Zugang zu den Elektronikkomponenten innerhalb des Moduls gewährt.
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KURZFASSUNG
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Die Erfindung soll die oben aufgeführten und andere Probleme durch Bereitstellen einer Schutzabdeckung für ein Rückhaltesteuermodul und andere Elektronikmodule, die mit einer Fahrzeugoberfläche gekoppelt sind, lösen, wobei die Schutzabdeckung (1) lösbar am Elektronikmodul und an der umgebenden Fahrzeugoberfläche gesichert ist, (2) eine starre Außenschale umfasst, die widerstandsfähig gegen Stöße von harten Gegenständen ist, (3) eine flexible Basis umfasst, die zum Erzeugen einer fluiddichten Dichtung an der Fahrzeugoberfläche konfiguriert ist, und/oder (4) für Gebrauch mit verschiedenen Typen von Steuermodulen konfiguriert werden kann. Eine beispielhafte Ausführungsform stellt eine Schutzabdeckung für ein Steuermodul bereit, das an einer Fahrzeugoberfläche unter Verwendung von Anbringungsmechanismen, die sich senkrecht von der Fahrzeugoberfläche erstrecken, montiert ist. Die Schutzabdeckung umfasst einen starren oberen Abschnitt mit einer oberen Fläche und vier Seitenwänden, konfiguriert zum Abdecken des Steuermoduls und Ergreifen der Fahrzeugoberfläche. Die Schutzabdeckung umfasst auch eine Mehrzahl von Einfügungen, die in wenigstens zwei der Seitenwände geformt sind, wobei jede Einfügung zum Aufnehmen eines jeweiligen Anbringungsmechanismus konfiguriert ist.
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Eine weitere beispielhafte Ausführungsform stellt eine Vorrichtung zum Schützen eines Steuermoduls bereit, das unter Verwendung einer Mehrzahl von Anbringungsmechanismen an einer Fahrzeugoberfläche montiert ist. Die Vorrichtung umfasst eine starre obere Struktur, die zum vollständigen Abdecken des Steuermoduls konfiguriert ist. Die Vorrichtung umfasst auch eine flexible Dichtung, die mit einer Unterkante der oberen Struktur gekoppelt und zum lösbaren Ergreifen der das Steuermodul umgebenden Fahrzeugoberfläche in einer fluiddichten Dichtung konfiguriert ist.
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Es wird darauf hingewiesen, dass diese Anmeldung durch die angefügten Ansprüche definiert ist. Die Beschreibung fasst Aspekte der Ausführungsformen zusammen und ist nicht als Beschränkung der Ansprüche aufzufassen. Andere Implementierungen werden in Übereinstimmung mit den hier beschriebenen Techniken in Betracht gezogen, wie ein gewöhnlicher Fachmann bei Prüfung der folgenden Zeichnungen und detaillierten Beschreibung erkennen wird, und derartige Implementierungen sollen innerhalb des Umfangs dieser Anmeldung fallen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Für ein besseres Verständnis der Erfindung kann auf in den folgenden Zeichnungen gezeigte Ausführungsformen Bezug genommen werden. Die Komponenten in den Zeichnungen sind nicht unbedingt maßstabsgetreu, und zugehörige Elemente können ausgelassen sein, um die hierin beschriebenen Merkmale zu betonen und deutlich darzustellen. Außerdem können Systemkomponenten verschiedenartig angeordnet werden, wie in der Technik bekannt. Ferner bezeichnen gleichartige Bezugszeichen in den Zeichnungen bei allen Ansichten entsprechende Teile.
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1 stellt ein konventionelles Elektroniksteuermodul dar, das mit einer Fahrzeugoberfläche gekoppelt ist.
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2 stellt eine perspektivische Vorderansicht einer beispielhaften Schutzabdeckung für lösbares Abschirmen eines Elektroniksteuermoduls in Übereinstimmung mit Ausführungsformen dar.
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3 stellt eine perspektivische Vorderansicht der Schutzabdeckung von 2 gekoppelt mit dem Elektroniksteuermodul und der Fahrzeugoberfläche von 1 in Übereinstimmung mit Ausführungsformen dar.
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4 stellt eine perspektivische Vorderansicht der in 2 gezeigten Schutzabdeckung ohne einen Basisabschnitt in Übereinstimmung mit Ausführungsformen dar.
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5 stellt eine perspektivische Unteransicht der in 4 gezeigten Schutzabdeckung in Übereinstimmung mit Ausführungsformen dar.
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6 stellt eine perspektivische Seitenansicht der in 2 gezeigten Schutzabdeckung in Übereinstimmung mit Ausführungsformen dar.
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7 stellt eine Teilquerschnittsansicht eines Basisabschnitts der in 6 gezeigten Schutzabdeckung in Übereinstimmung mit Ausführungsformen dar.
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8A und 8B stellen Verriegelungsposition und Entriegelungsposition eines in der in 2 gezeigten Schutzabdeckung enthaltenen beispielhaften Verriegelungsmechanismus in Übereinstimmung mit Ausführungsformen dar.
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9 stellt eine perspektivische Unteransicht eines innerhalb der in 4 gezeigten Schutzabdeckung installierten Elektroniksteuermoduls in Übereinstimmung mit Ausführungsformen dar.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG VON BEISPIELAUSFÜHRUNGSFORMEN
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Während die Erfindung in verschiedenen Formen ausgeführt werden kann, werden einige beispielhafte und nicht begrenzende Ausführungsformen in den Zeichnungen gezeigt und hiernach beschrieben, mit dem Verständnis, dass die vorliegende Offenbarung als eine Erläuterung der Erfindung aufzufassen ist und nicht dazu gedacht ist, die Erfindung auf die spezifischen, dargestellten Ausführungsformen zu beschränken. Bei dieser Anmeldung soll Gebrauch der Disjunktion die Konjunktion einschließen. Der Gebrauch von bestimmten und unbestimmten Artikeln ist nicht dazu gedacht, Kardinalität anzuzeigen. Insbesondere soll ein Bezug auf „das“ Objekt oder „ein“ Objekt auch eine einer möglichen Vielzahl derartiger Objekte bezeichnen.
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1 stellt ein konventionelles Elektroniksteuermodul 10 (hierin auch als ein „Elektronikmodul“ oder ein „Steuermodul“ bezeichnet), das mit einer Oberfläche 12 eines Fahrzeugs (nicht gezeigt) gekoppelt ist, in Übereinstimmung mit Ausführungsformen dar. Die Fahrzeugoberfläche 12 kann eine beliebige Fläche des Fahrzeugs sein, die zum Koppeln an ein Elektroniksteuermodul 10 konfiguriert ist, wie zum Beispiel eine Leiterplatte (Printed Circuit Board, PCB) oder eine Bodenfläche des Fahrzeugs. Beim Elektroniksteuermodul 10 kann es sich um einen beliebigen Typ eines elektronischen Steuergeräts (Electronic Control Unit, ECU) zum Steuern eines oder mehrerer Merkmale oder Komponenten des Fahrzeugs handeln, wie zum Beispiel ein Rückhaltesteuermodul (Restraint Control Module, RCM) zum Steuern und Überwachen eines Rückhaltesystems des Fahrzeugs, ein Telematiksteuergerät (Telematics Control Unit, TCU) zum Ermöglichen einer Verbindung des Fahrzeugs mit einem oder mehreren drahtlosen Netzwerken, ein erweitertes Leistungsmodul (Extended Power Module, EPM) zum Steuern von Leistungsverwaltung und -verteilung sowie ein Bordnetzsteuergerät (Body Control Module, BCM) zum Steuern und Überwachen verschiedenen elektronischen Zubehörs im Fahrzeug. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das Elektronikmodul 10 ein Rückhaltesteuermodul oder ein anderes Steuermodul, das auf der Fahrzeugoberfläche 12 zwischen einem vorderen Fahrersitz (nicht gezeigt) und einem vorderen Beifahrersitz (nicht gezeigt) des Fahrzeugs positioniert ist.
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Wie in 1 gezeigt, ist das Elektronikmodul 10 an der Fahrzeugoberfläche 12 an drei Anbringungsstellen unter Verwendung einer Mehrzahl von Anbringungsmechanismen 14 gesichert. Jeder Anbringungsmechanismus 14 kann eine beliebige Schraube oder einen Stift 14a, die/der an einem Ende (nicht gezeigt) mit der Fahrzeugoberfläche 12 gekoppelt ist und sich senkrecht von der Oberfläche 12 erstreckt, wie gezeigt, einschließen. Eine Basis 15 des Elektronikmoduls 10 kann eine Mehrzahl von Öffnungen oder Schraubenbohrungen (wie zum Beispiel Öffnungen 16 von 9) zum Aufnehmen der jeweiligen Stifte 14a einschließen. Es wird darauf hingewiesen, dass die Platzierung der Stifte 14a an der Fahrzeugoberfläche 12 basierend auf der Konfiguration der Basis 15 und der Öffnungen darin konfiguriert werden kann. Jeder Anbringungsmechanismus 14 kann weiter eine Mutter oder ein anderes Befestigungselement 14b zum Sichern der Öffnungen der Basis 15 an den Stiften 14a einschließen.
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2 bis 9 stellen eine beispielhafte Schutzabdeckung 20, die zum Schützen des Elektronikmoduls 10 vor starken Stößen, Flüssigkeiten und möglicherweise schädigenden Außeneinflüssen anderer Arten konfiguriert ist, in Übereinstimmung mit Ausführungsformen dar. Wie in 2 gezeigt, kann die Schutzabdeckung 20 für Platzierung über dem Elektronikmodul 10 konfiguriert werden, zum Beispiel, nachdem das Modul 10 auf die Fahrzeugoberfläche 12 montiert worden ist. Dies ermöglicht den Abschluss der Installation des Moduls 10, bevor die Schutzabdeckung 20 gesichert wird. Weiter kann die Schutzabdeckung 20 lösbar am Elektronikmodul 10 angebracht werden, um fortwährenden Zugang zum Modul 10 nach Installation der Abdeckung 20 sicherzustellen.
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Wie in 3 gezeigt, können die Abmessungen und die Gesamtform der Schutzabdeckung 20 so gewählt werden, dass das Elektronikmodul 10 von einer oberen Seite zur Basis 15 und an allen vier Seiten vollständig abgedeckt wird, und die Fahrzeugoberfläche 12, die das Modul 10 umgibt, ergriffen wird. Beispielsweise kann die Schutzabdeckung 20 eine allgemein rechteckige Form entsprechend der allgemein rechteckigen Form des Elektronikmoduls 10 aufweisen. Außerdem kann eine Höhe der Schutzabdeckung 20 so gewählt werden, dass ausreichender Abstand zwischen dem Oberteil des Moduls 10 und dem Oberteil der Abdeckung 20 besteht, nachdem die Abdeckung 20 auf die Fahrzeugoberfläche 12 gesetzt worden ist. Bei manchen Ausführungsformen können eine Höhe, Breite und Tiefe der Schutzabdeckung 20 so gewählt werden, dass die Abdeckung 20 für Elektronikmodule 10 beliebigen Typs geeignet ist, um ein Einheitsgrößenmerkmal bereitzustellen. Beispielsweise beträgt der Höhenunterschied zwischen verschiedenen Elektronikmodulen bei manchen Fahrzeugen nur 10 Millimeter, weshalb eine Höhe der Schutzabdeckung 20 auf Grundlage des höchsten Moduls gewählt werden kann. In anderen Fällen können die Abmessungen und die Gesamtform der Schutzabdeckung 20 für ein bestimmtes Modul beispielsweise durch Vornehmen spezieller Einstellungen der zur Herstellung der Abdeckung 20 verwendeten Werkzeugausstattung konfiguriert werden.
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Wie in 4 gezeigt, schließt die Schutzabdeckung 20 eine starre obere Struktur 22 (hierin auch als „oberer Abschnitt“ bezeichnet) mit einer oberen Fläche 23 gestützt von vier Seitenwänden 24, die sich von der oberen Fläche 23 zu einer Unterkante 25 der oberen Struktur 22 nach unten erstrecken, ein. Die obere Struktur 22 kann ein oder mehrere Verstärkungsmerkmale einschließen, aufgrund derer die obere Struktur 22 harte Stöße absorbieren und/oder Einkerbung oder Bruch widerstehen kann, wodurch das enthaltene Elektronikmodul 10 geschützt wird. Insbesondere kann die obere Struktur 22 aus einem harten, stabilen Material, wie zum Beispiel Kunststoff, Glasfasermaterial, Stahl und anderen Metallen, bestehen. Es kann auch eine Dicke des Materials gewählt werden, um die strukturelle Stärke der Abdeckung 20 weiter zu verbessern. Zusätzlich können die Ecken und Kanten der oberen Fläche 23 und der Seitenwände 24 so gekrümmt oder konturiert werden, dass scharfe Kanten und andere Schwachstellen, die bei einem Stoß brechen könnten, vermieden werden.
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Wie in 5 gezeigt, kann ferner eine Innenfläche oder Unterseite 26 der oberen Struktur 22 eine Mehrzahl von Rippen 27 zur Verstärkung der oberen Fläche 23 einschließen, wobei die Innenfläche 26 gegenüber oder unter der oberen Fläche 23 liegt. Bei Ausführungsformen können die Rippen 27 in einem vorbestimmten Muster, das für Hinzufügen von struktureller Stärke zur oberen Fläche 23 und/oder der oberen Struktur 22 als Ganzes konzipiert ist, angeordnet werden. Wie in 5 gezeigt, können die Rippen 27 zum Beispiel in einem geometrischen Muster angeordnet werden, das sich radial von einer Mitte 28 der Innenfläche 26 nach außen erstreckt. Wie ebenfalls in 5 gezeigt, können die Rippen 27 in der Mitte 28 der Innenfläche 26 zur weiteren Verhinderung von Knicken an und/oder Verstärkung einer Mitte der oberen Struktur 22 konzentriert werden.
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Zusätzlich zum Schutz gegen Stöße kann die stabile obere Struktur 22 der Abdeckung 20 dazu beitragen, Signalqualität zu bewahren und Geräusch- sowie Vibrationsdämpfung für das enthaltene Elektronikmodul 10 bereitzustellen. Außerdem kann die stabile Fläche der oberen Struktur 22 eine Abschirmung gegen Umgebungselemente, wie zum Beispiel Flüssigkeiten, Schmutz und andere Verunreinigungen, sein. Wie in 4 gezeigt, kann die Unterkante 25 der oberen Struktur 22 zum Beispiel eine von den Seitenwänden 24 abfallende Seitenlippe oder Kontur aufweisen, um Einsickern von Flüssigkeit unter der Abdeckung 20 zu vermeiden.
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Wie in 6 gezeigt, kann die Schutzabdeckung 20 einen flexiblen und komprimierbaren Basisabschnitt 29 (hierin auch als eine „Dichtung“ bezeichnet), der mit der Unterkante 25 der oberen Struktur 22 gekoppelt ist, einschließen, um Einsickern weiter zu vermeiden. Bei Ausführungsformen kann der Basisabschnitt 29 zum Bilden einer fluiddichten Dichtung zwischen der Fahrzeugoberfläche 12, die das Modul 10 umgibt, und der Schutzabdeckung 20 konfiguriert werden. Der Basisabschnitt 29 kann zum Beispiel aus einem flexiblen oder verformbaren Material (wie zum Beispiel Gummi) bestehen, das bei Drücken auf die Fahrzeugoberfläche 12 einen saugartigen Griff bildet. Dieses dichtungsartige Merkmal des Basisabschnitts 29 ermöglicht es auch, dass die Schutzabdeckung 20 mühelos von der Fahrzeugoberfläche 12 abgenommen werden kann, ohne einen Schaden zu verursachen oder zusätzliche Werkzeuge zu benötigen. Die Abdeckung 20 kann zum Beispiel durch Abziehen oder Abheben der oberen Struktur 22 von der Fahrzeugoberfläche 12 abgenommen werden, um den saugartigen Griff zu lösen.
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Wie in 6 und 7 gezeigt, kann der Basisabschnitt 29 eine gewellte oder akkordeonartige Struktur aufweisen, die wenigstens teilweise zusammengedrückt wird, wenn bei der Installation der Abdeckung 20 die obere Struktur 22 nach unten auf das Elektronikmodul 10 und gegen die Fahrzeugoberfläche 12, die das Modul 10 umgibt, gedrückt wird. Bei manchen Ausführungsformen wird der Basisabschnitt 29 zum Beispiel um ungefähr vier Millimeter (mm) bei Installation auf der Oberfläche 12 in einem komprimierten Zustand oder Ergreifzustand zusammengedrückt. Ähnlich, wenn der Basisabschnitt 29 von der Oberfläche 12 gelöst wird, kann sich die gewellte Struktur wenigstens teilweise ausdehnen oder dekomprimiert werden, um zu einem nicht komprimierten oder entspannten Zustand zurückzugelangen. Daher kann der Basisabschnitt 29 wegen seiner gewellten Struktur zum Funktionieren wie eine Feder, die bei Komprimierung eine Dichtung bildet und bei Freigabe die Dichtung aufhebt, konfiguriert werden. Es wird darauf hingewiesen, dass zusätzlich zu oder anstatt des gewellten Basisabschnitts 29 zum Bilden der fluiddichten Dichtung zwischen dem Basisabschnitt 29 und der Fahrzeugoberfläche 12 andere Techniken verwendet werden können, wie zum Beispiel eine an einer Unterseite des Basisabschnitts 29 und/oder der Unterkante 25 des oberen Abschnitts 22 aufgetragene Klebebeschichtung.
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Erneut bezugnehmend auf 4 und 6, schließt die obere Struktur 22 weiter eine Mehrzahl von Kerben oder Einfügungen 30 auf, die zum Bereitstellen von Anbringungsstellen für die Sicherung der Schutzabdeckung 20 am Elektronikmodul 10 konfiguriert sind. Wie gezeigt können die Kerben 30 in die jeweiligen Seitenwände 24 geformt oder innerhalb dieser ausgebildet sein, um eine drei Seitenwände umfassende Aussparung zu bilden, die an einem flachen planaren Abschnitt 31 (hierin auch als „Sitzabschnitt“ bezeichnet) angrenzend an die Unterkante 25 endet. Der flache Abschnitt 31 umfasst eine Öffnung oder Blende 32, die zur Aufnahme eines entsprechenden der Anbringungsmechanismen 14 zum Anbringen des Elektronikmoduls 10 an die Fahrzeugoberfläche 12 konfiguriert ist, wie in 3 gezeigt. Bei Ausführungsformen können die Kerben 30 der oberen Struktur 22 zur Ergänzung der Rippen 27 und anderer Verstärkungsmerkmale der oberen Struktur 22 zusätzliche Verstärkungsunterstützung bieten. Wie in 5 gezeigt, kann der flache Abschnitt 31 zum Beispiel dazu beitragen die Seitenwände 24 der oberen Struktur 22 nahe der Unterkante 25 weiter zu verstärken.
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Bei manchen Ausführungsformen können die Blenden 32 so bemessen und geformt sein, dass sie nur die Stifte 14a der Anbringungsmechanismen 14 aufnehmen, wie in 8A und 8B gezeigt. Bei anderen Ausführungsformen können die Blenden 32 so bemessen und geformt sein, dass sie sowohl die Befestigungselemente 14b als auch die Stifte 14a aufnehmen, wie in 3 gezeigt. In jedem Fall sind die Kerben 30 zur Nutzung der vorhandenen Anbringungsstrukturen 14 an der Fahrzeugoberfläche 12 konfiguriert, um die Schutzabdeckung 20 sicher an der Fahrzeugoberfläche 12, die das Elektronikmodul 10 umgibt, anzubringen. Auf diese Weise kann die Schutzabdeckung 20 eine verminderte Grundfläche auf der Fahrzeugoberfläche 12 erhalten, wodurch angrenzender Platz für andere Verwendungen frei wird.
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Bei Ausführungsformen kann eine Anordnung der Kerben 30 innerhalb der Seitenwände 24 der oberen Struktur 22 basierend auf einer Konfiguration der Anbringungsmechanismen 14 auf der Fahrzeugoberfläche 12 und/oder Öffnungen 16 in der Basis 15 des Elektronikmoduls 10 gewählt werden. Im in 9 dargestellten Modul 10 sind zwei der Öffnungen 16a und 16b zum Beispiel an einer Vorderseite des Elektronikmoduls 10 positioniert, und eine dritte Öffnung 16c ist an einer linken Seite des Moduls 10 positioniert. Dementsprechend, wie in 4 gezeigt, sind zwei der Kerben 30a und 30b in einer vorderen Seitenwand 24a eingeschlossen, und eine dritte Kerbe 30c ist in einer linken Seitenwand 24b eingeschlossen. Bei einigen Modulen (nicht gezeigt) kann die dritte Öffnung 16c beispielsweise an einer rechten Seite des Moduls 10 positioniert sein. In derartigen Fällen kann die dritte Kerbe 30c an einer rechten Seitenwand 24c (nicht gezeigt) in Anpassung an die Modulkonfiguration eingeschlossen sein. Ähnlich kann die Schutzabdeckung 20 zusätzliche oder weniger Kerben 30 je nach Zahl der Öffnungen 16 und/oder Anbringungsmechanismen 14 einschließen.
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Wir beziehen uns nun auf 8A und 8B, in denen ein beispielhafter Verriegelungsmechanismus 34 gezeigt ist, der innerhalb jeder der Kerben 30 gekoppelt werden kann, um die Anbringungsmechanismen 14 des Elektronikmoduls 10 lösbar an der Schutzabdeckung 20 zu sichern. Bei der dargestellten Ausführungsform ist der Verriegelungsmechanismus 34 eine eingebaute Federsicherung (oder eine Eigenfedersicherung), die in eine Verriegelungsposition niedergedrückt werden kann, um den Verriegelungsmechanismus 34 zu sichern, wie in 8A gezeigt, und in eine Entriegelungsposition nach oben geschoben oder hochgelegt werden kann, um den Verriegelungsmechanismus 34 freizugeben, wie in 8B gezeigt. Wie gezeigt schließt die Federsicherung 34 einen Federabschnitt 35, der um eine Stange 36 gewickelt ist, und einen bewegbaren Griff 37, der eine Öffnung umfasst, die für Passung über ein Oberteil des Stifts 14a konfiguriert ist, ein. Der bewegbare Griff 37 kann betätigt werden, um den Verriegelungsmechanismus 34 zu verriegeln und zu entriegeln, wie in 8A und 8B gezeigt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann der Verriegelungsmechanismus 34 ein selbstsichernder Mechanismus sein, der sich automatisch über den Anbringungsmechanismus 14 in die Verriegelungsposition bewegt, wenn die Schutzabdeckung 20 auf die Fahrzeugoberfläche 12 und über das Elektronikmodul 10 gedrückt wird. Eine nach unten gerichtete Kraft kann zum Beispiel auf den bewegbaren Griff 37 des Verriegelungsmechanismus 34 durch die Feder 35 ausgeübt werden. Während die Stifte 14a durch die Blenden 32 während Installation der Abdeckung 20 nach oben gedrückt werden, kann der bewegbare Griff 37 weiterhin durch die nach unten gerichtete Federkraft nach unten gedrückt werden, wodurch der Griff 37 automatisch an den Stiften 14a zum Einrasten kommt. Der Verriegelungsmechanismus 34 kann durch Ausüben einer nach oben gerichteten Kraft auf den Griff 37, die die nach unten gerichtete Kraft der Feder 35 überschreitet, entriegelt werden.
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Der Verriegelungsmechanismus 34 kann mit jeder Kerbe 30 mithilfe einer geeigneten Anbringungstechnik gekoppelt werden, wie zum Beispiel Umspritztechniken oder eine Reibpassung durch Drücken oder Schieben des Verriegelungsmechanismus 34 in eine Nut 38, die in einer Rückwand der Kerbe 30 ausgebildet ist. Bei anderen Ausführungsformen kann der Verriegelungsmechanismus eine optionale oder abnehmbare Sicherung sein, die zu den Kerben 34 jederzeit selektiv hinzugefügt werden kann. Bei manchen Ausführungsformen kann der Verriegelungsmechanismus eine Einsteckmutter (auch „Blechmutter“ genannt) oder eine Sicherungsmutter eines anderen Typs bestehend aus Federstahl, ein Befestigungsclip oder ein einfacher Verriegelungsmechanismus anderer Art sein.
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Bezugnehmend auf 1 und 9 schließt das Elektronikmodul 10 in einigen Fällen einen oder mehrere Verbinder oder Verbindungstunnels 17 ein, die sich von einer Rückseite des Moduls 10 aus erstrecken, um den (die) Verbinder 17 elektrisch mit Kabeln oder Drähten (nicht gezeigt), die mit anderen Fahrzeugkomponenten (nicht gezeigt) verbunden sind, zu verbinden. In derartigen Fällen kann die Schutzabdeckung 20 so konfiguriert werden, dass sich eine hintere Seitenwand 24d des oberen Abschnitts 22 an den Verbindern 17 vorbei erstreckt und eine Zugangsöffnung 40 einschließt, um Einlass der Kabel in die Schutzabdeckung 20 zum Koppeln an die Verbinder 17 zu ermöglichen. Die Zugangsöffnung 40 kann zum Beispiel eine oder mehrere in der hinteren Seitenwand 24d ausgebildete Öffnungen einschließen. Bei einer Ausführungsform schließt die Zugangsöffnung 40 ein bewegbares Element (nicht gezeigt) (wie zum Beispiel eine Klappe oder Abdeckung) ein, die die Zugangsöffnung 40 bei Nichtgebrauch abdeckt, und die selektiv geöffnet oder gehoben werden kann, um Zugang zu den Verbindern 17 zu ermöglichen.
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Gemäß Ausführungsformen können die Schutzabdeckung 20 und die Komponenten davon in einem beliebigen geeigneten Fertigungsprozess hergestellt werden, je nach Arten der in der Abdeckung 20 enthaltenen Materialien. Fließinjektionsmaschinen und Gießen gehören zu beispielhaften Fertigungsprozessen.
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Die oben beschriebenen Ausführungsformen und insbesondere beliebige bevorzugte Ausführungsformen sind mögliche Beispiele von Implementierungen und sind nur zum Zwecke eines klaren Verständnisses der Grundsätze der Erfindung dargeboten. Bei der (den) oben beschriebenen Ausführungsform(en) sind viele Variationen und Modifikationen möglich, ohne im Wesentlichen von der Wesensart und von den Grundsätzen der hierin beschriebenen Techniken abzuweichen. Alle derartigen Modifikationen sollen hierin innerhalb des Umfangs dieser Offenbarung eingeschlossen und durch die folgenden Ansprüche geschützt sein.