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Die Erfindung betrifft eine elektrische Steckverbindung aus einem Stecker und einem Gegenstecker, wobei beim Ineinanderstecken des Steckers mit dem Gegenstecker eine elektrische Verbindung zwischen elektrischen Steckkontakten des Steckers und Gegenkontakten des Gegensteckers zustande kommt, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Weiterhin betrifft die Erfindung auch eine elektrische oder elektro-pneumatische Bremseinrichtung eines Fahrzeugs beinhaltend wenigstens eine solche elektrische Steckverbindung, gemäß Anspruch 18.
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Eine solche elektrische Steckverbindung ist beispielsweise aus
DE 101 14 215 B4 bekannt. Dort sind die Steckerleiste und die Steckkontaktaufnahmekammer, welche dort zwei Teilkammerkörper mit jeweils einem Steckkontakt aufweist, einstückig ausgeführt. Eine solche Ausführung ist jedoch im Hinblick auf die einzuhaltenden Toleranzen nachteilig. Eine weitere gattungsgemäße elektrische Steckverbindung wird in
EP 1 833 123 A1 offenbart. Dort besteht der elektrische Stecker aus einer Steckerleiste mit mehreren Kontakten. Eine Teilkammer ist dabei durch eine elastische Dichtlippe so mit dem Gegenstecker verbunden, dass dieser eine Relativbewegung der Teilkammer ermöglicht.
DE 199 19 598 C2 zeigt eine durch ein elastisches Element relativ bewegliche Steckerteilkammer.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine elektrische Steckverbindung sowie eine elektrische oder elektro-pneumatische Bremseinrichtung eines Fahrzeugs der eingangs erwähnten Art derart weiter zu bilden, dass er bzw. sie geringere Anforderungen an die Fertigungstoleranzen stellt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 18 gelöst.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Erfindung geht aus von einer elektrischen Steckverbindung aus einem Stecker und einem Gegenstecker, wobei beim Ineinanderstecken des Steckers mit dem Gegenstecker eine elektrische Verbindung zwischen elektrischen Steckkontakten des Steckers und Gegenkontakten des Gegensteckers zustande kommt. Der Stecker kann dabei als „männlicher“ Stecker oder als „weiblicher“ Stecker ausgebildet sein.
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Der Stecker weist wenigstens Folgendes auf: Wenigstens eine Steckerleiste, in welcher mehrere zur elektrischen Verbindung mit Gegenkontakten des Gegensteckers vorgesehene elektrische Steckkontakte mit einem ersten Ende gehalten sind, wobei ein freies zweites Ende der elektrischen Steckkontakte jeweils von der Steckerleiste weg ragt, eine Steckkontaktaufnahmekammer, welche wenigstens zwei Teilkammerkörper aufweist, wobei in jede der Teilkammerkörper das freie zweite Ende wenigstens eines der elektrischen Steckkontakte hineinragt, wobei die Steckkontaktaufnahmekammer zu den freien zweiten Enden der elektrischen Steckkontakte hin offen ist.
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Erfindungsgemäß stellen die Steckerleiste und die Steckkontaktaufnahmekammer getrennte Bauteile dar und sind miteinander verbunden, wobei wenigstens zwei Teilkammerkörper der Steckkontaktaufnahmekammer durch wenigstens ein elastisches Element miteinander verbunden sind, welches eine Relativbewegung der Teilkammerkörper wenigstens in einer zu den elektrischen Steckkontakten senkrechten Ebene und insbesondere auch in einer zur Steckerleiste senkrechten Ebene gestattet. Weiterhin ist dann auch eine Ausrichtung der wenigstens zwei Teilkammerkörper der Steckkontaktaufnahmekammer in Bezug zur Steckerleiste möglich.
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Wenigstens ein Teilkammerkörper ist dann zu dem freien Ende des wenigstens einen elektrischen Steckkontakte hin offen, welches er kammert. Jeder Teilkammerkörper kammert freie zweite Enden einer bestimmten Anzahl n von elektrischen Steckkontakten und bildet dadurch insbesondere einen Teilkammerkörper eines (eigenen) n-poligen Teilsteckers aus, wobei n eine Zahl größer oder gleich 1 ist.
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Dadurch wird es möglich, elektrische Stecker mit einer Steckkontaktaufnahmekammer mit mehreren Teilkammerkörpern herzustellen, ohne dass an die Fertigungstoleranzen im Hinblick auf die Abstände der Teilkammerkörper zueinander hohe Ansprüche gestellt werden müssten. Denn das wenigstens eine elastische Element, welches jeweils zwei Teilkammerkörper miteinander verbindet gestattet einen Toleranzausgleich wenigstens in der Ebene senkrecht zu den elektrischen Steckkontakten.
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Wenn weiterhin beispielsweise die Steckerleiste wenigstens eine mit einer Elektronikschaltung bestückte Leiterplatte trägt, an welcher das erste Ende wenigstens eines elektrischen Steckkontakts angeschlossen ist, beispielsweise durch Einpressen des ersten Endes des wenigstens einen elektrischen Steckkontakts in die Leiterplatte, dann können in einem einzigen Löt- oder Einpressprozess die Steckerleiste und die Leiterplatte(n) unter den an die Reinheit der Fertigungsumgebung hohen Anforderungen beispielsweise in einem hierauf spezialisierten Elektronikunternehmen vorgefertigt werden. Anschließend daran kann dann die Verbindung zwischen der Steckerleiste und der Steckkontaktaufnahmekammer bzw. den wenigstens zwei Teilkammerkörpern in einer an die Reinheit der Fertigungsumgebung geringere Anforderungen stellenden Fertigungsumgebung beispielsweise beim Endkunden endgefertigt werden.
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Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der Erfindung möglich.
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Besonders bevorzugt die wenigstens zwei Teilkammerkörper der Steckkontaktaufnahmekammer Spritzgussformlinge aus Kunststoff, in welche jeweils wenigstens ein Abschnitt des elastischen Elements beim Spritzgießen der Teilkammern wenigstens teilweise in Teilkammerkörperwände der Teilkammerkörper eingespritzt ist. Dann erfolgt die Fertigung der Steckkontaktaufnahmekammer samt elastischem Element in einem einzigen Spritzgussfertigungsschritt.
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Alternativ könnte das elastische Element durch jegliche andere Verbindung mit den Teilkammerkörpern verbunden sein, beispielsweise durch Reibschluss, Formschluss oder Stoffschluss (Kleben). Insbesondere könnte das wenigstens eine elastische Element oder auch nur ein Teil von ihm auch zwischen benachbarten Teilkammerkörpern geklemmt sein.
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Bevorzugt wird das elastische Element durch einen thermoplastischen Elastomer gebildet, welcher beispielsweise als Profilstreifen mit T-förmigem Querschnitt geformt ist, wobei Querabschnitte des Profilstreifens mit T-förmigem Querschnitt jeweils wenigstens teilweise in eine Teilkammerwand eingespritzt sind und ein mittlerer Abschnitt zwischen den Teilkammerkörpern angeordnet ist.
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Besonders bevorzugt stellt das elastische Element zusätzlich ein Dichtungselement dar, welches gegen die Steckerleiste und/oder gegen ein Gehäuse für die elektrische Steckverbindung dichtet. Damit übt das elastische Element eine vorteilhafte Doppelfunktion aus, indem es einerseits als Toleranzausgleich und andererseits zugleich als Dichtungselement dient.
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Bevorzugt erstreckt sich wenigstens ein Teilkammerkörper der Steckkontaktaufnahmekammer über das freie zweite Ende des wenigstens einen elektrischen Steckkontakts hinaus. Gemäß einer Weiterbildung kann wenigstens ein Teilkammerkörper der Steckkontaktaufnahmekammer das freie zweite Enden des wenigstens einen elektrischen Steckkontakte mit radialem Abstand vollständig umschließen. Damit ist der wenigstens eine elektrische Steckkontakt mit Ausnahme der Öffnung zum freien zweiten Ende hin vollständig in dem Teilkammerkörper gekammert. Alternativ könnte das freie zweite Ende wenigstens eines elektrischen Steckkontakts auch über wenigstens einen Teilkammerkörper der Steckkontaktaufnahmekammer hinaus ragen.
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Bevorzugt weist wenigstens ein Teilkammerkörper der Steckkontaktaufnahmekammer wenigstens ein Formschlusselement zum formschlüssigen Verbinden mit einem Gegenformschlusselement des Gegensteckers auf, insbesondere wenigstens einen Zapfen zum Einführen in eine Kulisse des Gegensteckers. Das Formschlusselement bzw. der Zapfen ist beispielsweise einstückig mit dem Teilkammerkörper ausgeführt und kann beispielsweise in einer vorspringenden Nase bestehen, welche zum Eingriff in eine komplementäre Kulisse im Gegenstecker vorgesehen ist, damit eine formschlüssige Verbindung zustande kommt.
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Besonders bevorzugt sind die Steckerleiste einerseits und die die wenigstens zwei Teilkammerkörper der Steckkontaktaufnahmekammer andererseits miteinander durch einen ersten Presssitz verbunden, welcher insbesondere durch eine Schraubenverbindung hergestellt, verstärkt oder fixiert sein kann.
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Gemäß einer bevorzugten Realisierung dieser Maßnahme können die wenigstens zwei Teilkammerkörper jeweils eine Durchgangsöffnung und die Steckerleiste wenigstens zwei Dome aufweisen, wobei jeweils ein Dom der Dome in jeweils einer Durchgangsöffnung eines Teilkammerkörpers durch den ersten Presssitz gehalten ist. Das elastische Element sorgt dabei auch für einen Ausgleich von Abstands- oder Achsfehlern zwischen den Teilkammerkörpern.
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Bevorzugt können die Steckerleiste und die wenigstens zwei Teilkammerkörper der Steckkontaktaufnahmekammer eine Baueinheit bilden, welche an einem Gehäuse für den Stecker lösbar befestigt ist. Dabei kann die lösbare Befestigung der Baueinheit an dem Gehäuse für den Stecker durch einen zweiten Presssitz der Baueinheit in wenigstens einer Öffnung des Gehäuses für den Stecker realisiert sein.
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Dabei können im Bereich des ersten zweiten Presssitzes und/oder des zweiten Presssitzes eingeschraubte Schrauben einer Schraubenverbindung zwischen der Steckerleiste einerseits und den wenigstens zwei Teilkammerkörpern der Steckkontaktaufnahmekammer andererseits eine den ersten Presssitz und/oder den zweiten Presssitz herstellende, sichernde oder dessen Pressung erhöhende Materialausdehnung bewirken, wobei diese Materialausdehnung eine radiale Verspannung des jeweiligen Innenteils im jeweiligen Außenteil des betreffenden Presssitzes bewirkt.
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Besonders bevorzugt trägt die Steckerleiste wenigstens eine mit einer Elektronikschaltung bestückte Leiterplatte, an welcher das erste Ende wenigstens eines elektrischen Steckkontakts angeschlossen ist. Insbesondere kann auch je Teilkammerkörper eine eigene mit einer Elektronikschaltung bestückte Leiterplatte vorhanden sein. Dann ist jedem Teilstecker, welcher einen Teilkammerkörper und eine Anzahl n von elektrischen Steckkontakten aufweist eine eigene mit einer Elektronikschaltung bestückte Leiterplatte zugeordnet. Folglich ist es dann möglich, dass jeder der Teilstecker elektrische Signale einer Funktion überträgt oder vom Gegenstecker empfängt, welche in der jeweiligen Elektronikschaltung implementiert ist. Denkbar ist auch, dass die Elektronikschaltung eine Leistungselektronik oder eine Endstufe darstellt oder beinhaltet, so dass zusätzlich zu oder anstatt von Funktionssignalen durch den Teilstecker elektrische Ströme zum oder vom Gegenstecker übertragen werden. Die Leiterplatten mit den Elektronikschaltungen sind bevorzugt an einer von den Teilkammerkörpern weg weisenden Fläche der Steckleiste angeordnet.
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Bevorzugt kann das erste Ende wenigstens eines elektrischen Steckkontakts an die mit der Elektronikschaltung bestückte Leiterplatte gelötet oder mit Presssitz kontaktiert sein.
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Die Erfindung schlägt auch eine elektrische Steckverbindung aus dem Stecker und einem Gegenstecker vor, wobei beim Ineinanderstecken eine elektrische Verbindung zwischen elektrischen Steckkontakten des Steckers und Gegenkontakten des Gegensteckers zustande kommt, welche wenigstens einen oben beschriebenen Stecker beinhaltet.
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Weiterhin schlägt die Erfindung auch eine elektrische oder Elektro-pneumatische Bremseinrichtung eines Fahrzeugs, insbesondere eine Parkbremseinrichtung vor, welche wenigstens eine oben beschrieben elektrische Steckverbindung beinhaltet.
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Weitere die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung näher dargestellt.
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In der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung darstellenden Zeichnung zeigt
- 1A eine Vorderansicht eines elektrischen Steckers einer elektrischen Steckverbindung in Einbauposition an einem Gehäuse gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;
- 1B eine Querschnittsdarstellung des Steckers von 1;
- 2A eine Vorderansicht des elektrischen Steckers von 1 und 2 in separater Darstellung;
- 2B eine Seitenansicht des elektrischen Steckers von 1 und 2 in separater Darstellung;
- 3 eine separate Darstellung eines Teilkammerkörpers einer Steckkontaktaufnahmekammer des Steckers.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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In den 1A bis 3 ist eine bevorzugte Ausführungsform eines elektrischen Steckers 1 einer elektrischen Steckverbindung gezeigt, wie er zusammen mit einem hier nicht gezeigten Gegenstecker die elektrische Steckverbindung ausbildet. Bei dem Gegenstecker kann es sich bevorzugt auf einen Kabelbaumstecker handeln, welcher an einem Ende eines flexiblen Kabelbaums befestigt ist. Der elektrische Stecker 1 ist bevorzugt stationär an einem Gehäuse 2 fixiert und kann als „männlicher“ Stecker oder als „weiblicher“ Stecker ausgebildet sein. Die elektrische Steckverbindung ist hier bevorzugt Teil einer elektrischen Ausrüstung einer elektrischen oder elektro-pneumatischen Parkbremseinrichtung eines Fahrzeugs.
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Der elektrische Stecker 1 weist eine Steckerleiste 4 auf, in welcher mehrere zur elektrischen Verbindung mit Gegenkontakten des Gegensteckers vorgesehene elektrische Steckkontakte 6 mit einem ersten Ende 8 gehalten sind. Die Steckerleiste 4 ist bevorzugt ein Spritzgußformling aus Kunststoff, wobei zumindest ein Teil der ersten Enden 8 der elektrischen Steckkontakte 6 beim Spritzgießen derart mit eingegossen werden, dass sie noch ein Stück weit aus einer von einer Steckkontaktaufnahmekammer 10 weg weisenden Fläche der Steckerleiste 4 herausragen. Freie zweite Enden 12 der elektrischen Steckkontakte 6 ragen jeweils von der Steckerleiste 4 weg.
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Weiterhin weist der elektrische Stecker 1 die Steckkontaktaufnahmekammer 10 auf, welche hier beispielsweise zwei Teilkammerkörper 14a, 14b beinhaltet, wobei in jede der Teilkammerkörper 14a, 14b zweite freie Enden 12 einer bestimmten Anzahl von elektrischen Steckkontakten 6 hineinragen. Die Steckkontaktaufnahmekammer 10 ist zu den freien zweiten Enden 12 der elektrischen Steckkontakte 6 hin offen, damit die Gegenkontakte des Gegensteckers die freien zweiten Enden 12 der elektrischen Steckkontakte 6 kontaktieren können. Es ist dabei klar, dass auch mehr als zwei Teilkammerkörper 14a, 14b von der Steckkontaktaufnahmekammer 10 umfasst sein können.
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Die beiden Teilkammerkörper 14a, 14b sind zu den freien zweiten Enden 12 derjenigen elektrischen Steckkontakte 6 hin offen, welches der betreffende Teilkammerkörper 14a oder 14b senkrecht zur Steckrichtung der elektrischen Steckkontakte 6 kammert. Jeder Teilkammerkörper 14a, 14b kammert hier beispielsweise freie zweite Enden 12 einer bestimmten Anzahl n von elektrischen Steckkontakten 6 und bildet dadurch insbesondere einen Teilkammerkörper 14a, 14b eines n-poligen Teilsteckers 15a, 15b aus, wobei n eine Zahl größer oder gleich 1 ist.
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Bevorzugt erstrecken sich die beiden Teilkammerkörper 14a, 14b der Steckkontaktaufnahmekammer über die freien zweiten Enden 12 der elektrischen Steckkontakte 6 hinaus und überragen diese. Auch umschließen beispielsweise die beiden Teilkammerkörper 14a, 14b der Steckkontaktaufnahmekammer 10 jeweils die freien zweiten Enden 12 der zugeordneten elektrischen Steckkontakte 6 vollständig. Alternativ könnten die freien zweiten Enden 12 der elektrischen Steckkontakte 6 auch jeweils über den betreffenden Teilkammerkörper 14a, 14b der Steckkontaktaufnahmekammer 10 hinaus ragen.
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Bevorzugt weisen die Teilkammerkörper 14a, 14b der Steckkontaktaufnahmekammer 10 Zapfen 16 zum formschlüssigen Eingriff in eine Kulisse des Gegensteckers auf. Die Zapfen 16 sind beispielsweise einstückig mit den Teilkammerkörpern 14a, 14b ausgeführt, springen wie hier gezeigt nach radial außen vor und sind zum formschlüssigen Eingriff in eine komplementäre Kulisse im Gegenstecker vorgesehen, damit durch Einschieben und Relativdrehung von Stecker und Gegenstecker eine formschlüssige Verbindung zustande kommt.
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Besonders bevorzugt trägt die Steckerleiste 4 hier beispielsweise zwei jeweils mit einer Elektronikschaltung bestückte Leiterplatten 18a, 18b, an welcher die ersten Enden 8 der elektrischen Steckkontakte 6 angeschlossen sind. Dabei ist insbesondere je Teilkammerkörper 14a, 14b eine eigene mit einer Elektronikschaltung bestückte Leiterplatte 18a, 18b vorgesehen. Dann ist bevorzugt jedem Teilstecker 15a, 15b, welcher einen Teilkammerkörper 14a, 14b und eine Anzahl n von elektrischen Steckkontakten 6 aufweist, eine eigene mit einer Elektronikschaltung bestückte Leiterplatte 18a, 18b zugeordnet. Die elektrischen Steckkontakte 6 sind insbesondere parallel zu den Steckerachsen 32 der Teilstecker 15a, 15b. Alternativ könnte auch nur eine einzige Leiterplatte für beide Teilkammerkörper 14a, 14b vorgesehen sein, an welcher dann sämtliche erste Enden 8 der elektrischen Steckkontakte 6 angeschlossen sind.
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Folglich ist es dann möglich, dass jeder der Teilstecker 15a, 15b elektrische Signale einer Funktion überträgt oder vom Gegenstecker empfängt, welche in der jeweiligen Elektronikschaltung implementiert ist. Denkbar ist auch, dass die Elektronikschaltung eine Leistungselektronik oder eine Endstufe darstellt oder beinhaltet, so dass zusätzlich zu oder anstatt von Funktionssignalen durch den Teilstecker 15a, 15b elektrische Ströme zum oder vom Gegenstecker übertragen werden.
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Bevorzugt sind die abgewandt von der Steckkontaktaufnahmekammer 10 aus der Steckerleiste 4 herausragenden Abschnitte der ersten Enden 8 der elektrischen Steckkontakte 6 jeweils in die zugeordnete und mit der Elektronikschaltung bestückte Leiterplatte 18a, 18b eingepresst oder an diese angelötet. Die Leiterplatten 18a, 18b mit den Elektronikschaltungen bzw. die einzige Leiterplatte sind/ist bevorzugt an einer von den Teilkammerkörpern 14a, 14b weg weisenden Fläche der Steckerleiste 4 angeordnet.
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Die Steckerleiste 4 einerseits und die Steckkontaktaufnahmekammer 10 mit den beiden Teilkammerkörpern 14a, 14b andererseits stellen getrennte Bauteile dar und sind miteinander hier beispielsweise durch eine Pressverbindung miteinander verbunden, welche hier beispielsweise zusätzlich durch eine Schraubenverbindung 20 gesichert wird. Die Schrauben 22 der Schraubenverbindung 20 sind hier bevorzugt in Schraubdomen 24 in der Steckerleiste 4 und in den Teilkammerkörpern 14a, 14b gehalten. Die Pressverbindung zwischen der Steckerleiste 4 einerseits und den beiden Teilkammerkörpern 14a, 14b andererseits wird beispielsweise dadurch hergestellt, dass, wie in 3 gezeigt, die beiden Teilkammerkörper 14a, 14b jeweils eine Durchgangsöffnung 36a, 36b auf, an deren innerem Rand Quetschrippen 38 ausgebildet sind, wobei die Steckerleiste 4 zwei in Richtung der Steckkontakte 6 weisende Dome 40a, 40b aufweist, welche in die Durchgangsöffnungen 36a, 36b der Teilkammerkörper 14a, 14b ragen. Die Dome 40a, 40b der Steckerleiste zentrieren dann die Teilkammerkörper 14a, 14b auf ihnen.
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Dabei sind die Quetschrippen 38 der Teilkammerkörper 14a, 14b und die in oder von ihnen gehaltenen Dome 40a, 40b der Steckerleiste 4 derart bemessen, dass die Quetschrippen 38 sich beim Einführen der Dome 40a, 40b plastisch verformen und so jeweils ein erster Presssitz zwischen einem Dom 40a, 40b der Steckerleiste 4 und einem Teilkammerkörper 14a, 14b zustande kommen kann. Das elastische Element 26 sorgt dabei auch für einen Ausgleich von Abstands- oder Achsfehlern zwischen den Teilkammerkörpern 14a, 14b. Wenn dann die Schrauben 22 der Schraubverbindung 20 in die zugeordneten Schraubdome 24 eingeschraubt werden, so bewirken die Schrauben 22 eine Aufweitung der Wände der Teilkammerkörper 14a, 14b im Bereich der Durchgangsöffnungen 36a, 36b, so dass dadurch die Pressung des ersten Presssitzes erhöht bzw. der erste Presssitz gesichert wird.
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Die beiden Teilkammerkörper 14a, 14b der Steckkontaktaufnahmekammer 10 sind untereinander durch hier beispielsweise ein einziges elastisches Element 26 miteinander verbunden, welches eine Relativbewegung der Teilkammerkörper 14a, 14b wenigstens in einer zu den elektrischen Steckkontakten 6 senkrechten Ebene gestattet.
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Die beiden Teilkammerkörper 14a, 14b der Steckkontaktaufnahmekammer 10 sind bevorzugt Spritzgussformlinge aus Kunststoff, in welche beispielsweise jeweils wenigstens ein Abschnitt des elastischen Elements 26 beim Spritzgießen der Teilkammerkörper 14a, 14b wenigstens teilweise in die betreffende Teilkammerkörperwand eingespritzt ist. Dann erfolgt die Fertigung der Steckkontaktaufnahmekammer 10 in einem einzigen Spritzgussfertigungsschritt. Alternativ könnte das elastische Element 26 auch durch jegliche andere Verbindung mit den Teilkammerkörpern 14a, 14b verbunden sein oder mit diesen nur in Kontakt stehen, beispielsweise durch Reibschluss, Formschluss, Stoffschluss (Kleben). Insbesondere kann das elastische Element 26 oder Teile davon form- und/oder reibschlüssig zwischen benachbarten Teilkammerkörpern 14a, 14b geklemmt sein.
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Bevorzugt wird das elastische Element 26 durch einen thermoplastischen Elastomer gebildet, welcher hier beispielsweise als Profilstreifen mit T-förmigem Querschnitt geformt ist, wobei Querabschnitte des Profilstreifens mit T-förmigem Querschnitt jeweils teilweise in eine Teilkammerkörperwand eines Teilkammerkörpers 14a, 14b eingespritzt sind und ein mittlerer Abschnitt zwischen den Teilkammerkörpern 14a, 14b angeordnet ist.
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Die vormontierte und den Stecker 1 bildende Baueinheit aus Steckerleiste 4, den beiden Teilkammerkörpern 14a, 14b der Steckkontaktaufnahmekammer 10 und dem elastischen Element 26 ist bevorzugt in Öffnungen 28a, 28b des Gehäuses 2 durch einen zweiten Presssitz gehalten, der durch die Schrauben 22 der Schraubverbindung 20 hergestellt, gesichert oder dessen Pressung durch die Schrauben 22 erhöht wird, weil die Schrauben 22 für eine Materialausdehnung der Steckerleiste 4 im Bereich der Öffnungen 28a, 28 sorgen. Das Gehäuse 2 stellt hier beispielsweise ein Gussteil aus Metall dar.
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Das elastische Element 26 ist bevorzugt an einer zur Steckerleiste 4 weisenden Fläche der Steckkontaktaufnahmekammer 10 angeordnet und stellt beispielsweise zusätzlich ein Dichtungselement dar, welches hier beispielsweise im montierten Zustand des elektrischen Steckers 1 gegen einen Abschnitt 30 des Gehäuses 2 zwischen den Öffnungen 28a, 28b des Trägers 2 dichtet, wie insbesondere 1B zeigt. Dieser Abschnitt 30 des Gehäuses 2 ist im montierten Zustand des elektrischen Steckers 1 dann bevorzugt zwischen der Steckerleiste 4 und der Steckkontaktaufnahmekammer 10 angeordnet. Dadurch trägt das elastische Element 26 zur Abdichtung der mit den Elektronikschaltungen bestückten Leiterplatten 18a, 18b gegenüber der Umgebung bei. Vorzugsweise kann das elastische Element 26 hierzu zusätzliche Vorsprünge aufweisen, welche als Dichtlippen gegenüber dem Gehäuse 2 bzw. gegenüber dessen Abschnitt 30 30 wirken. Weiterhin trägt jeder Teilkammerkörper 14a, 14b bevorzugt zusätzliche Dichtelemente 34, z.B. in Form von Dichtringen zur Abdichtung gegenüber dem Gehäuse 2.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- elektrischer Stecker
- 2
- Gehäuse
- 4
- Steckerleiste
- 6
- elektrische Stteckkontakte
- 8
- erstes Ende
- 10
- Steckkontaktaufnahmekammer
- 12
- freies zweites Ende
- 14a/b
- Teilkammerkörper
- 15a/b
- Teilstecker
- 16
- Zapfen
- 18a/b
- Leiterplatten
- 20
- Schraubenverbindung
- 22
- Schrauben
- 24
- Schraubdome
- 26
- elastisches Element
- 28a/b
- Öffnungen
- 30
- Abschnitt
- 32
- Steckerachsen
- 34
- Dichtelemente
- 36a/b
- Durchgangsöffnung
- 38
- Quetschrippen
- 40a/b
- Dome