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Die Erfindung betrifft eine Sonnenblende mit einer Spiegeleinheit und einem Abdeckelement. Die Erfindung betrifft außerdem ein Kraftfahrzeug mit zumindest einer solchen Sonnenblende.
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Aus
DE 20 2015 007 434 U1 ist eine Sonnenblende mit einer Spiegeleinheit und einem Abdeckelement bekannt. Das Abdeckelement ist hierbei ein klappbares Element aus starrem Material, welches mittels einer lösbaren Verbindung mit der Sonnenblende verbunden ist, wobei auch eine nichtlösbare Verbindung des Abdeckelements mit der Sonnenblende möglich ist. Die Frontseite der Sonnenblende besteht dabei wenigstens teilweise aus einer designfähigen Oberfläche.
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Aus
DE 10 2012 016 141 A1 ist ein Kraftfahrzeug mit einer in einem Fahrzeughimmel angeordneten Beleuchtungseinrichtung mit einer zugeordneten Leuchtquelle und einer Sonnenblende mit einer Spiegeleinheit bekannt. Die Spiegeleinheit ist dabei von einem Abdeckelement abdeckbar. Die Leuchtquelle ist dabei über einen Reed-Schalter mit einer Stromquelle koppelbar, wobei das Abdeckelement über eine Verstellmechanik mit einem Permanentmagneten verbunden ist und die Verstellmechanik derart ausgebildet ist, dass der Permanentmagnet beim Öffnen des Abdeckelements den Reed-Schalter in schließende Stellung überführt und damit die Leuchtquelle mit der Stromquelle verbindet.
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Nachteilig beim Stand der Technik ist insbesondere, dass ein Scharniergraben und sichtbare Puffer nötig sind, um das Abdeckelement an der Sonnenblende zu befestigen. Ferner ist es nötig, dass das Abdeckelement von Krägen eingefasst ist. Dies ist nachteilig, da der Herstellungsprozess für eine Sonnenblende mit einem solchen Abdeckelement aufwendig und kostspielig ist. Eine solche Sonnenblende ist bautechnisch bedingt aufgrund von Scharniergraben, Krägen und Puffer verhältnismäßig dick gebaut. Dies ist im Hinblick auf den im Kraftfahrzeug zur Verfügung stehenden Bauraum und die optimale Nutzung dieses Bauraums problematisch. Ferner steht bei einer solchen Sonnenblende auch weniger Bauraum für die an der Sonnenblende angebrachte Spiegeleinheit zur Verfügung. Weiterhin ist nachteilig, dass das starre Abdeckelement im aufgeklappten Zustand die Spiegeleinheit ganz oder teilweise von der Leuchtquelle verdeckt, sofern die Leuchtquelle über der Spiegeleinheit im Fahrzeughimmel angeordnet ist.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, für die Entwicklung von Sonnenblenden mit Spiegeleinheit neue Wege aufzuzeigen.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, eine Bauart für eine Sonnenblende zu entwickeln, die sowohl im Hinblick auf die Breite der Sonnenblende als auch für den Bauraum, der für die Anbringung der Spiegeleinheit an der Sonnenblende zur Verfügung steht, vorteilhaft ist und die es gleichzeitig der Leuchtquelle ermöglicht, die Spiegeleinheit auch bei geöffnetem Abdeckelement ungehindert zu bestrahlen, auch wenn die Leuchtquelle über der Spiegeleinheit im Fahrzeughimmel angeordnet ist. Das Abdeckelement ist hierzu erfindungsgemäß faltbar ausgestaltet, wobei das Abdeckelement aus einem flexiblen Material besteht, das ein definiertes Faltverhalten aufweist. Das Abdeckelement besteht somit nicht mehr aus einem starren Körper, der in aufgeklapptem Zustand ca. 90° von der Sonnenblende absteht und dadurch die Spiegeleinheit vor der im Fahrzeughimmel angeordneten Leuchtquelle abdeckt. Bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform kann zudem auf Scharniergraben, Krägen und Puffer verzichtet werden, was sich nicht nur vorteilhaft auf die Herstellungskosten auswirkt, sondern es auch ermöglicht, die Breite der Sonnenblende zu reduzieren, wodurch es möglich ist, die Sonnenblende bauraumsparend in einem Kraftfahrzeug zu integrieren. Dadurch ist es ferner möglich in einer erfindungsgemäßen Sonnenblende eine Spiegeleinheit mit einer größeren sichtbaren Spiegelfläche anzuordnen, als es in einer Sonnenblende gleicher Größe der bekannten Bauart möglich ist. Eine größere Spiegeleinheit ist vor allem bei der Betrachtung eines Gesichtes, z.B. beim Auftragen von Make-Up vorteilhaft.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform sind in das Abdeckelement Permanentmagnete integriert. Die Permanentmagnete fixieren das Abdeckelement in seiner geöffneten oder geschlossenen Stellung an der Sonnenblende. Auf andere lösbare Verbindungen, die nötig wären, um das Abdeckelement in seiner geöffneten oder geschlossenen Stellung an der Sonnenblende zu fixieren, kann dadurch verzichtet werden. Die Permanentmagnete stellen keine zusätzlichen Bauteile dar, sondern sind direkt in das Abdeckelement integriert, was sich vorteilhaft auf den Herstellungsprozess des Abdeckelements auswirkt, da das Abdeckelement als ein einziges Bauteil gefertigt und montiert werden kann. Dies ist auch vorteilhaft im Hinblick auf die Haltbarkeit des Abdeckelements bzw. der Sonnenblende, da eine lösbare Verbindung, die an der Sonnenblende und/oder dem Abdeckelement angebracht ist, mit der Zeit durch Gebrauch verschleißen kann, während die in dem Abdeckelement integrierten Permanentmagnete nicht von Verschleiß betroffen sind.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Sonnenblende eine Beleuchtungseinrichtung auf, die eine Leuchtquelle und einen Reed-Schalter aufweist. Der Reed-Schalter ist an einer geeigneten Stelle in die Sonnenblende integriert, so dass das Magnetfeld der im Abdeckelement integrierten Permanentmagnete den Reed-Schalter schließt, wenn sich das Abdeckelement in geöffneter Stellung befindet. In diesem Fall ist die Spiegeleinheit nicht mehr von dem Abdeckelement bedeckt. Die Verwendung eines Reed-Schalters ist zudem vorteilhaft, da ein Klick-Geräusch vermieden werden kann, das bei der Verwendung von herkömmlichen Micro-Schaltern auftreten würde.
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Es ist zweckmäßig, den Reed-Schalter direkt an der Spiegeleinheit anzuordnen. Damit kann gewährleistet werden, dass das Magnetfeld der Permanentmagnete den Reed-Schalter bereits während des Auffaltens des Abdeckelements betätigt, wodurch die Beleuchtungseinrichtung bereits während des Auffaltens des Abdeckelements aktiviert wird und nicht erst dann, wenn sich das Abdeckelement in geöffneter Stellung befindet und die Spiegeleinheit komplett freigegeben hat. Darüber hinaus hat der Reed-Schalter in dieser Ausführungsform geringeren Einfluss auf die Dicke der Sonnenblende, wodurch bei der Integration der Sonnenblende in ein Kraftfahrzeug Bauraum gespart werden kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Leuchtquelle an der Sonnenblende angeordnet. Es ist durch das faltbare Abdeckelement gewährleistet, dass auch bei Anordnung der Leuchtquelle im Fahrzeughimmel über der Spiegeleinheit eine optimale Beleuchtung der Spiegeleinheit möglich ist. Die Leuchtquelle ist durch die Beleuchtungseinrichtung kontaktierbar, wobei die Beleuchtungseinrichtung und ein die Beleuchtungseinrichtung schaltender Reed-Schalter an der Sonnenblende angeordnet sind. Es ist einfacher die Verbindung zwischen Beleuchtungseinrichtung und Leuchtquelle zu gewährleisten, wenn sowohl die Beleuchtungseinrichtung und der Reed-Schalter als auch die Leuchtquelle an der Sonnenblende angeordnet sind.
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Es ist ebenfalls zweckmäßig, dass das faltbare Abdeckelement und die klappbare Sonnenblende aus dem gleichen Obermaterial bestehen. Dadurch ist es möglich, zu vermeiden, dass das Abdeckelement in der Sonnenblende wie ein Fremdkörper auf den Betrachter wirkt. Stattdessen bietet sich einem Betrachter ein ästhetischer Gesamteindruck, da die Sonnenblende und das Abdeckelement wie aus einem Guss gefertigt wirken, besonders wenn sich das Abdeckelement in geschlossener Stellung befindet.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung ist die Leuchtquelle beabstandet zur Spiegeleinheit im Fahrzeughimmel angeordnet. Da das Abdeckelement in geöffneter Stellung die optimale Bestrahlung der Spiegeleinheit durch die Leuchtquelle nicht mehr behindert, ist es möglich, die Leuchtquelle im Fahrzeughimmel über der Spiegeleinheit anzuordnen. Das Abdeckelement einer erfindungsgemäßen Sonnenblende wird in geöffneter und geschlossener Stellung durch die im Abdeckelement integrierten Permanentmagnete an der Sonnenblende fixiert, wodurch die über der Spiegeleinheit im Fahrzeughimmel angeordnete Leuchtquelle die Spiegeleinheit optimal bestahlen kann.
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Zweckmäßig sind Leuchtquelle und Reed-Schalter derart ausgelegt, dass die Leuchtquelle über den Reed-Schalter schaltbar ist. Befindet sich das Abdeckelement in geöffneter Stellung, so befindet sich der Reed-Schalter in geschlossener Stellung, wodurch die Beleuchtungseinrichtung die Leuchtquelle aktiviert. Mit anderen Worten: Die in dem Abdeckelement integrierten Permanentmagnete überführen den Reed-Schalter in die geschlossene Stellung, wenn sich das Abdeckelement in geöffneter Stellung befindet. Das Auffalten des Abdeckelements führt direkt dazu, dass die im Fahrzeughimmel und/oder direkt an der Sonnenblende angeordnete Leuchtquelle die Spiegeleinheit beleuchtet. Vorteilhaft ist, dass es nicht nötig ist, die Leuchtquelle in einem weiteren Schritt separat zu aktivieren. Wird das Abdeckelement z.B. nach dem Auftragen von Make-Up wieder in seine geschlossene Stellung gebracht, so ist die Leuchtquelle ebenfalls automatisch wieder deaktiviert, da sich der Reed-Schalter nun wieder in seiner geöffneten Stellung befindet.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Dabei zeigen, jeweils schematisch:
- 1 eine erfindungsgemäße Sonnenblende, in der sich ein Abdeckelement in geschlossener Stellung befindet,
- 2 eine erfindungsgemäße Sonnenblende, in der sich ein Abdeckelement in teilweise geöffneter Stellung befindet,
- 3 eine erfindungsgemäße Sonnenblende, in der sich ein Abdeckelement in vollständig geöffneter Stellung befindet,
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Sonnenblende 1, die an einem Fahrzeughimmel 2 eines Kraftfahrzeugs 9 klappbar angebracht ist und an der ein Abdeckelement 3 angeordnet ist, wobei das Abdeckelement 3 aus einem flexibel faltbaren Material besteht in dem Permanentmagnete 4 integriert sind (vgl. 2 und 3). Die Permanentmagnete 4 dienen unter anderem dazu das Abdeckelement 3 in der in 1 gezeigten geschlossenen Stellung an der Sonnenblende 1 zu fixieren. In die Sonnenblende 1 ist eine Beleuchtungseinrichtung 5 integriert, die einen Reed-Schalter 6 und eine Leuchtquelle 7 umfasst, wobei die Beleuchtungseinrichtung 5 mit dem Reed-Schalter 6 schaltbar verbunden ist (vgl. 2 und 3). Mit anderen Worten: Die Beleuchtungseinrichtung 5 ist durch Öffnen/Schließen des Reed-Schalters 6 schaltbar (vgl. 2 und 3). Ein Schließen des Reed-Schalters 6 ist durch das Magnetfeld der Permanentmagnete 4 möglich, sofern sich die in das Abdeckelement 3 integrierten Permanentmagnete 4 in ausreichender Nähe des Reed-Schalters 6 befinden, weshalb es wichtig ist, dass das Material des Abdeckelements 3 ein definiertes Faltverhalten aufweist, um zwischen der in 1 gezeigten geschlossenen Stellung, der teilweise geöffnete Stellung (vgl. 2) und der geöffneten Stellung (vgl. 3) des Abdeckelements 3 unterscheiden zu können, damit der Reed-Schalter 6 und die Permanentmagnete 4 entsprechend ausgelegt werden können. Der Reed-Schalter 6 befindet sich in 1 im geöffneten Zustand, die Beleuchtungseinrichtung 5 ist nicht eingeschaltet, die Leuchtquelle 7 ist nicht aktiviert. Die Leuchtquelle 7 ist direkt an der, in 1 von dem Abdeckelement 3 verdeckten, Spiegeleinheit 8 und/oder an dem Fahrzeughimmel 2 des Kraftfahrzeugs 9 angeordnet. Die Leuchtquelle 7 kann also sowohl an der klappbaren Sonnenblende 1 als auch am Fahrzeughimmel 2 angeordnet sein (vgl. 2 und 3). Das Abdeckelement 3 und die Sonnenblende 1 weisen bevorzugt das gleiche Obermaterial auf, wodurch sich für den Betrachter der Sonnenblende 1 ein harmonischer Gesamteindruck ergibt (vgl. 2 und 3), da das Abdeckelement 3 vor allem in der in 1 gezeigten geschlossenen Stellung wie ein Teil der Sonnenblende 1 erscheint.
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2 zeigt die erfindungsgemäße Sonnenblende 1, die am Fahrzeughimmel 2 des Kraftfahrzeugs 9 klappbar angeordnet ist, wobei sich das Abdeckelement 3 in teilweise geöffneter Stellung befindet und die Spiegeleinheit 8 teilweise sichtbar ist. 2 zeigt ferner die Beleuchtungseinrichtung 5, die Leuchtquelle 7 und den Reed-Schalter 6 mit dem die Beleuchtungseinrichtung 5 schaltbar verbunden ist. In 2 kann sich der Reed-Schalter 6 in geschlossener oder offener Position befinden, die Leuchtquelle ist dementsprechend entweder aktiviert oder deaktiviert, die Spiegeleinheit 8 entweder beleuchtet oder nicht beleuchtet. Dies ist von der Auslegung des Reed-Schalters 6 und der Permanentmagnete 4 abhängig. Der Reed-Schalter 6 und die Permanentmagnete 4 können so ausgelegt sein, dass der Reed-Schalter 6 bereits dann von den Permanentmagneten 4 in seinen geschlossenen Zustand überführt wird, wenn sich das Abdeckelement 3, wie in 2 gezeigt, nur in teilweise geöffneter Stellung befindet. Je nach Auslegung des Reed-Schalters 6 und der Permanentmagnete 4 ist die Leuchtquelle 7 dementsprechend entweder deaktiviert oder aktiviert.
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3 zeigt die erfindungsgemäße Sonnenblende 1, bei der sich das Abdeckelement 3 in geöffneter Stellung befindet, wobei die Spiegeleinheit 8 dabei vollständig sichtbar ist und nicht wie in den 1 und 2 ganz oder teilweise von dem Abdeckelement 3 verdeckt ist. Befindet sich das Abdeckelement 3 in geöffneter Stellung, so wird das Abdeckelement 3 durch die darin integrierten Permanentmagnete 4 an der Sonnenblende 1 fixiert. Befindet sich das Abdeckelement 3 in geöffneter Stellung, schließt das Magnetfeld der im Abdeckelement 3 integrierten Permanentmagnete 4 den Reed-Schalter 6. Ferner zeigt 3 die Beleuchtungseinrichtung 5, die Leuchtquelle 7, sowie die Spiegeleinheit 8. Die Beleuchtungseinrichtung 5 ist in 3 durch den Reed-Schalter 6 geschaltet, die Beleuchtungseinrichtung 5 aktiviert die Leuchtquelle 7, die die Spiegeleinheit 8 bestrahlt. Zum Aktivieren der Leuchtquelle 7 ist lediglich das teilweise oder vollständige Auffalten des Abdeckelements 3 in eine teilweise oder vollständig geöffnete Stellung nötig. Es ist in allen Ausführungsformen nicht nötig, die Leuchtquelle 7 mit einem zweiten Handgriff durch einen gesonderten Schalter zu aktivieren, was für die alltägliche Verwendung der Leuchtquelle 7 beim Auftragen von Make-Up vorteilhaft und zeitsparend ist (vgl. 2).
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202015007434 U1 [0002]
- DE 102012016141 A1 [0003]