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Die Erfindung betrifft eine Stoßfängereinheit eines Kraftfahrzeugs mit einem Halter gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Moderne Kraftfahrzeuge verfügen über Stoßfängereinheiten, die über geeignete Befestigungsmittel am Rahmen beziehungsweise der Karosserie des Fahrzeugs befestigbar sind und die üblicherweise einen die Außenhaut bildenden Kunststoffstoßfänger aufweisen, durch den Aufprallenergie zumindest teilweise in Verformungsenergie umgewandelt wird. Weiterhin ist es bekannt, unterschiedliche Fahrzeugkomponenten, wie beispielsweise Leuchten, Abdeckklappen für Abschleppösen oder Aufnahmen für Sensoren unterschiedlichster Fahrerassistenzsysteme in derartige Stoßfängereinheiten zu integrieren. Ein typisches Beispiel für einen in eine Stoßfängereinheit integrierten Sensor ist ein Nahbereichssensor, mittels dessen Personen und Gegenstände im Nahbereich des Kraftfahrzeugs erkannt werden, so dass dem Fahrzeugführer eine entsprechende Warnmeldung ausgegeben werden kann. Solche Systeme kommen insbesondere als Einparkhilfen zum Einsatz. Damit bei einem derartigen Nahbereichssensor die korrekte Funktionsweise sichergestellt ist, muss dieser eine technisch vorgegebene Lage beziehungsweise Position im Stoßfänger aufweisen. Die korrekte Sensorlage muss in jedem Fall, insbesondere auch nach einer Reparatur oder einem Service, zuverlässig wieder herstellt werden.
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Die Vorgabe einer stets korrekten Positionierung des Sensors ist mit Hilfe der bekannten technischen Konzepte, insbesondere nach einem Ein- und Ausbau des Sensors, nicht zu gewährleisten. Ein seitliches Einschieben des Sensors in Y-Richtung sowie das Einsetzen von oben oder unten in Z-Richtung in den im Stoßfänger verbauten Halter sind aufgrund der üblichen Stoßfängergeometrie bzw. Stoßfängerkontur nicht oder nur mit großem Aufwand möglich. Unter anderem ist darauf zu achten, dass keine Blindmontage des Sensors erfolgt, da hierbei die Gefahr besteht, dass der Sensor in einer zufälligen Lage fixiert wird. Vielmehr muss bei der Sensormontage gewährleistet werden, dass dieser automatisch in die vorgegebene Position überführt und dort arretiert beziehungsweise fixiert wird.
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In diesem Zusammenhang sind technische Lösungen bekamt, bei denen Zusatzbauteile, wie etwa separate Halteklammern oder Deckel, zum Einsatz kommen, um einen Sensor sicher im Halter an einer Stoßfängereinheit zu fixieren. Nachteilig an diesen Bauteilen ist vielfach, dass sie vergleichsweise aufwendig und teuer in der Herstellung und Montage sind. Eine alternative Variante, nämlich die Vormontage des Sensors im Halter und der anschließende Einbau im Stoßfänger, ist darüber hinaus für den Servicefall ungeeignet, da in diesem Fall der komplette Halter abgebaut werden muss, um den Sensor zugänglich zu machen.
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Aus der
DE 10 2004 046 860 B4 ist die Anordnung einer Sensoreinheit in einem Kraftfahrzeugstoßfänger bekannt. Der Stoßfänger verfügt hierbei über eine Ausnehmung, in die die Sensoreinheit eingesetzt wird. Die Ausnehmung sowie der darin befindliche Sensor werden mit Hilfe eines Abdeckmittels überdeckt, wobei der Sensor gleichzeitig in seiner Lage innerhalb der Ausnehmung fixiert wird. Hierbei sieht eine spezielle Ausführungsform der beschriebenen technischen Lösung ein separates Bauteil vor, in dem die Sensoreinheit fixiert wird. Das separate Bauteil verfügt über ein Scharnier an dem ein Deckel befestigt ist, so dass das Bauteil wahlweise geöffnet oder verschlossen werden kann. Dieses separate Bauteil, das in verschlossenem Zustand den Sensor aufnimmt, wird über geeignete Rastelemente in einer Ausnehmung innerhalb des Stoßfängers befestigt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Halter für einen Stoßfänger integrierten Sensor derart weiterzubilden, dass einerseits eine einfache und kostengünstige Montage ermöglicht wird und andererseits stets eine ordnungsgemäße Positionierung der Sensoreinheit gewährleistet wird.
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Die vorstehende Aufgabe wird mit einer Stoßfängereinheit gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche und werden in der folgenden Beschreibung unter teilweiser Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert.
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Erfindungsgemäß ist eine Stoßfängereinheit, die die im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale aufweist, dadurch weitergebildet worden, dass die Stoßfängereinheit einen Halter aufweist, an dem über ein Gelenk ein die Ausnehmung, in der sich die Sensoreinheit befindet, zumindest teilweise überdeckenden Deckel derart befestigt ist, dass der Deckel auch in montiertem Zustand bewegbar ist. Der Deckel kann somit geöffnet und geschlossen werden, ohne dass der Halter demontiert werden muss.
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Die erfindungsgemäße technische Lösung zeichnet sich somit insbesondere dadurch aus, dass an der Stoßfängereinheit ein Halter vorgesehen ist, der einerseits über eine Ausnehmung zur Aufnahme eines Sensors und andererseits über einen auch in montiertem Zustand des Halters frei bewegbaren Deckel verfügt, mit dem die Ausnehmung wenigstens teilweise überdeckt wird, wobei der Sensor gleichzeitig in seiner Lage fixiert wird. Die Fixierung eines Sensors bzw. einer Sensoreinheit in der vorgesehenen Position erfolgt in dem Moment, in dem der Deckel geschlossen wird. Der Deckel und der Halter sind gelenkig verbunden, wobei der Halter und der Deckel vorzugsweise einstückig ausgeführt sind. Eine derart einstückige Gestaltung von Halter und Deckel lässt sich auf besonders geeignete Weise ausführen, wenn die Bauteile einen Kunststoffwerkstoff aufweisen. In einer speziellen Ausführungsform der Erfindung ist daher vorgesehen, dass der Halter und der Deckel aus Kunststoff gefertigt sind, wobei das Gelenk in Form eines Filmscharniers, das vorzugsweise mit dem Deckel an den Halter angespritzt ist, ausgeführt ist.
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Die Integration eines erfindungsgemäß ausgeführten Halters mit Deckel bietet sich besonders für Stoßfängereinheiten an, die über einen zumindest teilweise eine Außenhaut bildenden Kunststoffstoßfänger verfügen. Vorzugsweise wird der Halter in diesem Fall mit Hilfe geeigneter Befestigungselemente, insbesondere mittels Rastelementen, an der Stoßfängereinheit befestigt.
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Eine besonders geeignete Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Deckel und der Halter über eine zerstörungsfrei lösbare Verrastung miteinander verbindbar sind. Vorzugsweise ist auch in diesem Fall die Verrastung einstückig mit dem Deckel und dem Halter ausgeführt, wobei eines der beiden Bauteile wenigstens eine Ausnehmung und das jeweils andere Bauteil zumindest eine auf geeignete Weise konturierte Rastnase aufweist. Hierbei ist es denkbar, dass die Verrastung über so genannte Clipse verfügt, die derart elastisch sind, dass sie aufgrund eines entsprechenden Anpressdrucks in eine Gegenkontur einrasten.
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Die innerhalb der Ausnehmung des Halters mit Hilfe des erfindungsgemäß ausgeführten Deckels zuverlässig fixierte Sensoreinheit ist vorzugsweise auf einer der Sichtfläche der Stoßfängereinheit, insbesondere eines Kunststoffstoßfängers, gegenüberliegenden Seite angeordnet. Diese Seite eines Stoßfängers zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie im Service- bzw. Reparaturfall nur schwer zugänglich ist. Aufgrund der erfindungsgemäß vorgesehenen Halterung für einen Sensor ist es allerdings problemlos möglich, einen Sensor ein- und auszubauen, auch wenn dieser nur schwer zugänglich ist, insbesondere auch, wenn kein freies Blickfeld auf den Sensor gegeben ist. So muss die Sensoreinheit bei einem erfindungsgemäß ausgeführten Halter lediglich in die Ausnehmung eingelegt und der Deckel geschlossen werden. Beim Schließen wird die Sensoreinheit automatisch in die benötigte Position überführt und durch geeignet gebildete Anschlagsflächen auf der Innenseite des Deckels in dieser Position fixiert. Über Rastelemente wird der Deckel durch Anpressen in geeignet konturierten Ausnehmungen eingerastet.
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Vorzugsweise verfügt die Sensoreinheit, die in einem erfindungsgemäß ausgeführten Halter einer Stoßfängereinheit angeordnet ist, über einen Radarsensor, insbesondere einen Nahbereichsradarsensor.
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Im Folgenden wird die Erfindung ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 eine Perspektivansicht eines erfindungsgemäß ausgeführten Halters für eine Stoßfängereinheit mit Sensoreinheit und geöffnetem Deckel;
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2 eine Perspektivansicht des Halters für eine Stoßfängereinheit mit Sensoreinheit und geschlossenem Deckel;
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3 eine Perspektivansicht eines erfindungsgemäß ausgeführten und an einer Stoßfängereinheit befestigten Halters mit Sensoreinheit und geschlossenem Deckel; sowie
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4 eine Schnittansicht eines erfindungsgemäß ausgeführten und an einer Stoßfängereinheit befestigten Halters mit Sensoreinheit und geschlossenem Deckel.
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1 zeigt einen erfindungsgemäß ausgeführten Halter 1, der über Befestigungselemente 7 verfügt, über die der Halter 1 an der Innenseite eines Stoßfängers 2, insbesondere eines Kunststoffstoßfängers, befestigbar ist. Der Halter 1 verfügt über eine Ausnehmung 3, in der eine Sensoreinheit 4, die in diesem Fall als Nahbereichsradarsensor ausgeführt ist, aufgenommen wird. An dem Halter 1 ist über ein in Form eines Filmscharniers ausgeführtes Gelenk 5 ein Deckel 6 befestigt, der in geöffnetem Zustand gezeigt wird.
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Der Deckel 6 verfügt hierbei auf der Innenseite über Anschlagflächen 8, die im geschlossenen Zustand des Deckels 6, in dem dieser die Ausnehmung 3 mit der darin befindlichen Sensoreinheit 4 zumindest teilweise überdeckt, an der Sensoreinheit 4 anliegen. Über die Anschlagflächen 8 werden leichte Druckkräfte auf die Sensoreinheit 4 übertragen, so dass diese sicher in ihrer Position fixiert ist, ohne hierdurch beschädigt zu werden.
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Sowohl der Halter 1 als auch das Gelenk 5 sind somit einstückig aus Kunststoff gefertigt, wobei der Deckel 6 über ein Filmscharnier an den Grundkörper des Halters 1 angespritzt ist. Über seinen Umfang verteilt verfügt der Deckel 6 über Ausnehmungen 9, die zur Aufnahme von am Halter 1 vorgesehenen Rastnasen 10 dienen. Sobald der Deckel 6 geschlossen wird, rasten die Rastnasen 10 in den Ausnehmungen 9 ein, so dass die Ausnehmung 3 mit dem darin befindlichen Sensor 4 durch den Deckel 6 verschlossen wird. Besonders vorteilhaft an der erfindungsgemäßen Ausführung eines Halters 1 ist, dass die Sensoreinheit 4 montiert und auch wieder demontiert werden kann, ohne dass der Halter 1 vom Stoßfänger 2 entfernt werden muss. Vielmehr ist das Gelenk 5 in Form eines Filmscharniers derart ausgeführt, dass der Deckel 6 auch in montiertem Zustand des Halters 1 frei bewegbar ist.
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2 zeigt denselben Halter 1, der auch in 1 dargestellt wird. Es handelt sich somit auch hier um einen Kunststoffhalter 1, an dem über ein Filmscharnier 5 ein Deckel 6 angespritzt ist, so dass der Halter 1 mit dem Scharnier 5 und dem Deckel 6 einstückig ausgeführt ist. Der Halter 1 verfügt weiterhin über geeignet ausgebildete Befestigungsstellen 11, über die der Halter 1 an der Innenseite eines Kunststoffstoßfängers 2 eines Kraftfahrzeugs zu befestigen ist.
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In dem dargestellten Betriebszustand befinden sich der Halter 1 und insbesondere der Deckel 6 in einem Zustand nach abgeschlossener Montage. Der Deckel 6 verschließt hierbei zumindest größtenteils die Ausnehmung 3, in der sich die Sensoreinheit 4 befindet. Die Sensoreinheit 4 ist durch den Deckel 6 nicht nur abgedeckt sondern darüber hinaus auch zuverlässig in ihrer Lage bzw. Position fixiert. Die Befestigung des mit Hilfe des Filmscharniers 5 klappbaren Deckels 6 erfolgt, indem drei im Deckel 6 vorgesehene Ausnehmungen 9 über Rastnasen 10, die umfangsseitig der den Sensor 4 aufnehmenden Ausnehmung 3 vorgesehen sind, geführt werden, so dass der Deckel schließlich sicher verrastet ist. Der Ein- und Ausbauen der Sensoreinheit 4 ist somit verhältnismäßig einfach, insbesondere ohne dass ein Abbau des Halters erfolgen muss oder ein Werkzeug benötigt wird, möglich und trotzdem ist sichergestellt, dass der Sensor 4 in der vorgesehenen Position fixiert ist.
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3 zeigt den in 2 beschriebenen Halter 1, der an der Innenseite eines Stoßfängers 2 befestigt ist. Die am Halter 1 hierfür vorgesehenen Befestigungsstellen 11 sind wiederum in Form von Schlitzen ausgeführt, in denen entsprechende Rastmittel 12, die auf der Innenseite des Stoßfängers 2 vorgesehen sind, einrasten. Auch in diesem Fall ist die Montage des Halters 1 an der Innenseite des Stoßfängers 2 ohne Zuhilfenahme zusätzlicher Werkzeuge möglich. Die Sensoreinheit 4 befindet sich in der Ausnehmung 3 des Halters 1 unterhalb des Deckels 6, wobei der Deckel 6 durch die vorgesehene Verrastung mit Ausnehmungen 9 und Rastnasen 10 sicher verschlossen ist.
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4 zeigt eine erfindungsgemäß ausgeführte Stoßfängereinheit 2 mit einem Halter 1 für einen Sensor 4, der sich innerhalb einer Ausnehmung 3 des Halters 1 befindet und durch einen die Ausnehmung 3 überdeckenden Deckel 6 sicher in seiner Position fixiert ist. Der Halter 1 ist zunächst über geeignete Befestigungselemente 11 an der Innenseite des Stoßfängers 2 bzw. einer Außenhautverkleidung einer Stoßfängereinheit befestigt. Die Sensoreinheit 4, hier ein Nahbereichsradarsensor, ist innerhalb der Ausnehmung 3 des Halters 1 angeordnet. Ferner ist ein Deckel 6 vorgesehen, der über ein Filmscharnier 5 gelenkig mit dem Halter 1 verbunden ist. Der Halter 1 mit dem daran angespritzten Filmscharnier 5 und dem Deckel 6 sind einstückig aus einem Kunststoffmaterial hergestellt.
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Zur geeigneten Fixierung der Sensoreinheit 4 verfügt der Deckel 6 auf seiner Innenseite über Anschlagflächen 8, über die ein leichter Druck auf die Oberfläche der Sensoreinheit 4 ausgeübt wird, so dass diese sicher in ihrer Position gehalten wird. Um ein unerwünschtes Öffnen des Deckels 6 zuverlässig zu vermeiden, verfügt der Deckel 6 über Ausnehmungen 9, die während des Schließens des Deckels über Rastelemente 10 geschoben werden, die im Randbereich der die Sensoreinheit 4 aufnehmenden Ausnehmung 3 am Halter 1 vorgesehen sind. Die Rastelemente 10 sind im verschlossenen Zustand des Deckels 6 zuverlässig mit der Gegenkontur der Ausnehmungen 9 verrastet. Vorteilhaft an einer derartigen Lösung ist, dass der Deckel 6 ohne Zuhilfenahme eines Werkzeugs wieder geöffnet werden kann.
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Die erfindungsgemäße technische Lösung zeichnet sich dadurch aus, dass kein separates Bauteil zur Fixierung einer Sensoreinheit 4 an einem seinerseits an einer Stoßfängereinheit befestigten Halter 1 benötigt wird. Vielmehr kann der Sensor 4 unter den gegebenen Bauraumbedingungen im Halter 1 angeordnet werden, da der zur Fixierung des Sensors 4 dienende Deckel 6 über ein Filmscharnier 5 am Halter 1 mit angespritzt ist. Der Deckel 6 kann durch einen einfachen Klappmechanismus geöffnet bzw. geschlossen werden und wird über eine geeignete Verrastung, die vorzugsweise Rastnasen 10 bzw. Clipse aufweist, verschlossen gehalten, wobei die Sensoreinheit 4 im geschlossenen Zustand des Deckels 6 gleichzeitig sicher innerhalb des Halters 1 fixiert ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004046860 B4 [0005]