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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer vorzugsweise in einem Fahrzeughimmel angeordneten Leuchtquelle und einer schwenkbaren Sonnenblende gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Üblicherweise weisen Sonnenblenden heutzutage beleuchtete Kosmetikspiegel auf, wobei hierbei eine Leuchtquelle vorzugsweise im Fahrzeughimmel angeordnet ist. Durch eine Betätigung einer Spiegelabdeckung, kann dabei ein elektrischer Stromkreis geschlossen werden, so dass die Leuchtquelle bspw. beim Aufklappen der Spiegelabdeckung aktiviert wird. Hierbei sind jedoch eine aufwendige und fehleranfällige Kabelführungen im Schwenklager der Spiegelabdeckung sowie eine generell anfällige Kontaktierung erforderlich.
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Aus der
DE 10 2008 056 775 A1 ist ein gattungsgemäßes Kraftfahrzeug mit einer vorzugsweise in einem Fahrzeughimmel angeordneten Beleuchtungseinrichtung und einer zugeordneten Leuchtquelle bekannt sowie mit einer schwenkbaren Sonnenblende mit einem Spiegel. In der Sonnenblende sind dabei eine funkbasierte Sendeeinrichtung und in der Beleuchtungseinrichtung eine zugehörige Empfangseinrichtung angeordnet, wobei die funkbasierte Sendeeinrichtung bei einem Öffnen einer Spiegelabdeckung ein entsprechendes Funksignal zur Aktivierung der Leuchtquelle an die Empfangseinrichtung übermittelt. Hierdurch soll insbesondere die anfällige elektrische Kontaktierung vermieden werden. Nachteilig bei der bekannten Lösung sind jedoch die vergleichsweise hohen Kosten für die Sende- und die Empfangseinrichtung.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich daher mit dem Problem, für ein Kraftfahrzeug der gattungsgemäßen Art eine verbesserte Ausführungsform anzugeben, welche insbesondere eine aufwändige und fehleranfällige Kabelführung auf kostengünstige Weise vermeidet.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die elektrische Kontaktierung einer in einem Fahrzeughimmel angeordneten Beleuchtungseinrichtung mit einer zugeordneten Leuchtquelle ausschließlich im Fahrzeughimmel zu belassen und in dem Fahrzeughimmel zusätzlich einen Reed-Schalter, das heißt einen Magnetschalter, vorzusehen, der über einen entsprechenden und an eine Verstellbewegung einer Spiegelabdeckung gekoppeltes Dauermagneten geschaltet werden kann. Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug weist somit im Fahrzeughimmel die beschriebene Beleuchtungseinrichtung mit der zugeordneten Leuchtquelle sowie eine schwenkbare Sonnenblende mit einem abdeckbaren Spiegel auf. Die Leuchtquelle ist dabei erfindungsgemäß über einen Reed-Kontakt mit einer Stromquelle, beispielsweise einer Lichtmaschine oder einer Batterie des Kraftfahrzeuges koppelbar. Die Abdeckung des Spiegels ist über eine Verstellmechanik mit einem verstellbaren Dauermagnet verbunden, und zusätzlich derart ausgebildet, dass sie den Dauermagneten beim Öffnen der Abdeckung in eine den Reed-Kontakt schließende Stellung überführt und damit die Leuchtquelle mit der Stromquelle verbindet. Mit einem derartigen Magnetschalter kann somit auf eine bisher erforderliche fehleranfällige elektrische Kontaktierung zwischen der Sonnenblende und dem Fahrzeughimmel gänzlich verzichtet werden, wobei darüber hinaus auch die aus dem Stand der Technik bekannte und vergleichsweise kostenintensive Sende- und Empfangseinrichtung zur Funkübertragung entfallen können. Sowohl die Verstellmechanik als auch der Dauermagnet bzw. der Reed-Kontakt sind vergleichsweise kostengünstige Bauteile und arbeiten zudem üblicherweise fehlerfrei, wodurch die erfindungsgemäße Lösung nicht nur kostengünstig realisierbar ist, sondern zudem auch auf lange Sicht gesehen fehlerfrei arbeitet. Die hohe Fehleranfälligkeit bei bisherigen elektrischen Kontaktierungen liegt insbesondere in Verschleißerscheinungen begründet, die aufgrund der berührungslosen Schaltung des Reed-Kontaktes nunmehr gänzlich entfallen.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist die Abdeckung des Spiegels als Klappe oder als Schiebedeckel ausgebildet. Sowohl bei der Ausbildung als Klappe als auch bei der Ausbildung als Schiebedeckel kann eine entsprechende Verstellmechanik vorgesehen werden, die bei einem Aufklappen bzw. einem Aufschieben der Abdeckung den Dauermagneten in eine den Reed-Kontakt schließende Stellung verstellt und damit die Leuchtquelle in der Beleuchtungseinrichtung im Fahrzeughimmel aktiviert. Die Aufzählung der beiden möglichen Varianten lässt bereits erahnen, dass selbstverständlich auch weitere hinsichtlich ihrer Öffnungsbewegung variierende Abdeckungen mit der erfindungsgemäßen Verstellmechanik gekoppelt und damit in die Erfindung integriert werden können.
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Zweckmäßig weist die Verstellmechanik ein Getriebe, insbesondere ein Kegelradgetriebe, auf. Ein derartiges Getriebe übersetzt die Verstellbewegung der Abdeckung in eine Dreh- oder Schiebebewegung des Dauermagneten, woraufhin dieser beispielsweise auf den Reed-Kontakt zu- oder von diesem wegbewegt wird und diesen somit schließt bzw. öffnet. Derartige Getriebe können beispielsweise Zahnräder aus Metall oder aber auch aus Kunststoff aufweisen, wobei insbesondere Kunststoffgetriebe nicht nur kostengünstig, sondern zudem auch vergleichsweise leicht aufgebaut sein können. Zum Verstellen des Dauermagneten sind generell keine großen Stellkräfte erforderlich, so dass das Getriebe bzw. die Verstellmechanik allgemein klein gehalten werden können. Anstelle des Getriebes kann selbstverständlich auch eine Seilzugmechanik oder eine biegsame Welle vorgesehen werden, wobei dann das Verstellen des Dauermagneten beim Öffnen bzw. Schließen der Abdeckung über entsprechende Seilzugkräfte bewirkt wird. Aufgrund einer möglichen Erschlaffung derartiger Seile ist jedoch ein Zahnradgetriebe oder eine biegsame Welle generell zu bevorzugen.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Dabei zeigen, jeweils schematisch,
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1a eine erfindungsgemäße Sonnenblende in einem Kraftfahrzeug bei geschlossener, klappbarer Abdeckung eines Spiegels,
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1b eine Schnittdarstellung entlang der Schnittebene A-A aus 1 bei geöffneter Abdeckung,
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2 eine Darstellung wie in 1, jedoch mit schiebbarer Abdeckung, wobei die Abdeckung im geschlossenen Zustand gezeigt ist,
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3a eine Darstellung wie in 2, jedoch bei geöffneter Abdeckung,
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3b eine Schnittdarstellung entlang der Schnittebene A-A aus 3a bei geöffneter Abdeckung und geschlossenen Reed-Kontakt.
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Entsprechend den 1 bis 3, weist ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug 1 einen Fahrzeughimmel 2 auf, in welchem eine Beleuchtungseinrichtung mit einer zugeordneten Leuchtquelle 3 angeordnet ist. Die Fahrzeuglängsrichtung ist dabei mit x bezeichnet, wogegen die Fahrzeugquerrichtung mit y und die Fahrzeughochrichtung mit z bezeichnet sind. Ebenfalls am Fahrzeughimmel 2 angeordnet ist eine schwenkbare Sonnenblende 4 mit einem Spiegel 5, der von einer Abdeckung 6 abdeckbar ist. Erfindungsgemäß ist nun die Leuchtquelle 3 über einen Reed-Kontakt 7 mit einer Stromquelle 8 koppelbar, wobei die Abdeckung 6 über eine Verstellmechanik 9 mit einem verstellbaren Dauermagnet 10 verbunden ist. Die Verstellmechanik 9 ist dabei derart ausgebildet, dass diese den Dauermagneten 10 beim Öffnen der Abdeckung 6 in eine den Reed-Kontakt 7, das heißt den Magnetschalter, schließende Stellung überführt und damit die Leuchtquelle 3 mit der Stromquelle 8 verbindet.
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Gemäß der 1 ist dabei die Abdeckung 6 als Klappe ausgebildet und um einen oberen Rand klappbar. Wird die Klappe, das heißt die Abdeckung 6 aufgeklappt, so wird über die Verstellmechanik 9, die in diesem Fall als Getriebe, insbesondere als Kegelradgetriebe, ausgebildet ist, der Reed-Kontakt 7 geschlossen und damit Leuchtquelle 3 mit der Stromquelle 8 verbunden.
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Gemäß den 2 und 3 ist die Abdeckung 6 nicht klappbar, sondern kann verschoben werden, wobei die Abdeckung 6 gemäß der 2 in ihrer den Spiegel 5 verschließenden Stellung gezeigt ist. In dieser Stellung ist der Dauermagnet 10 nach links verschoben und in dieser Stellung nicht in der Lage, den Reed-Kontakt 7 zu schließen.
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Wird die Abdeckung 6 jedoch nach rechts verschoben, das heißt geöffnet, wie dies gemäß den 3a und 3b dargestellt ist, so wird zusammen mit der Abdeckung 6 über die entsprechende Verstellmechanik 9, die in diesem Fall lediglich als Schubstange 11 ausgebildet ist, der Dauermagnet 10 in den Bereich des Reed-Kontaktes 7 verstellt und damit die Leuchtquelle 3 aktiviert. Die Schubstange 11 kann selbstverständlich auch als flexibles Element in einer entsprechenden Führung ausgebildet sein.
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Neben den beiden alternativen Ausführungsformen der Verstellmechanik 9 kann selbstverständlich auch eine Seilzugmechanik vorgesehen sein, bei welcher der Dauermagnet 10 über entsprechende Seilzüge mit der Abdeckung 6 gekoppelt ist. Mit dem erfindungsgemäßen Reed-Schalter bzw. Reed-Kontakt 7 kann insbesondere eine bisher zwischen dem Fahrzeughimmel 2 und der Sonnenblende 4 erforderliche elektrische Kontaktierung vermieden werden, was nicht nur kostengünstiger ist, sondern auch eine verschleißarme oder sogar verschleißfreie Lösung darstellt.
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Reed-Kontakte 7 sind generell vergleichsweise kostengünstig herzustellen, insbesondere wenn im Vergleich zu Hall-Effektsensoren die hierfür notwendige Außenbeschaltung, Signalverstärkung etc. berücksichtigt wird. Reed-Kontakte 7 weisen darüber hinaus einen hohen Isolationswiderstand auf, der dazu beiträgt, den Leckstrom auf geringe Werte zu reduzieren. Zudem sind Reed-Kontakte 7 hermetisch dicht und daher geschützt vor jeglichen Umwelteinflüssen. Selbst kleine Reed-Kontakte 7 sind darüber hinaus in der Lage, hohe Spannungen, insbesondere bis zu 1000 Volt, zu isolieren. Durch die kontaktfreie Betätigung des Reed-Kontaktes 7 erreicht dieser auch eine überdurchschnittlich hohe Lebensdauer mit Milliarden von Schaltvorgängen. Auch die in einem Kraftfahrzeug üblicherweise auftretenden Temperaturen stellen für den erfindungsgemäßen Reed-Kontakt 7 keinerlei Probleme dar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008056775 A1 [0003]