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Die
Erfindung betrifft ein öffenbares Fahrzeugdach nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Ein
derartiges Fahrzeugdach ist beispielsweise aus der
EP 1 659 014 A1 bekannt
und insbesondere als Fahrzeugdach ausgelegt, das mit einem einem
Schiebe- bzw. Hubschiebedach zugeordneten Deckelelement versehen
ist, mittels dessen eine Dachöffnung wahlweise verschließbar
ist oder zumindest teilweise freigegeben werden kann. Dieses Deckelelement,
das ein bewegliches Dachelement darstellt, ist üblicherweise
beidseits einer Fahrzeuglängsmittelebene jeweils mit einem
Antriebsschlitten gekoppelt, der mit einem Antriebskabel verbunden
ist und zum Öffnen bzw. Schließen des Deckelelements
in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbar ist. Die Antriebsschlitten
sind jeweils in einer sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckenden
Führungsschiene geführt und weisen hierzu jeweils
an ihren Seitenrändern Gleitelemente auf, die in Führungskanälen
der jeweiligen Führungsschiene geführt sind. Des
Weiteren weisen die Führungsschienen jeweils einen Führungs-
bzw. Kabelka nal für das jeweilige Antriebskabel auf, welcher
einen im Wesentlichen runden Querschnitt hat und der an der dem
Antriebsschlitten zugewandten Seite zur Ankopplung an den Antriebsschlitten
geöffnet ausgebildet ist. Jeder einzelne Führungskanal
der Führungsschienen ist aber mit einem gesonderten Bauraumbedarf
verbunden. Auch erhöht jeder einzelne Führungskanal
einer Führungsschiene deren Komplexität.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein öffenbares Fahrzeugdach
der einleitend genannten Gattung zu schaffen, welches hinsichtlich
des Bauraumbedarfs im Bereich der Führungsschienen optimiert
ausgebildet ist.
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Diese
Aufgabe ist erfindungsgemäß durch das öffenbare
Fahrzeugdach mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Der
Kern der Erfindung besteht mithin darin, dass im Gegensatz zu dem
oben beschriebenen Stand der Technik kein separater Führungs-
bzw. Kabelkanal für das Antriebskabel des jeweiligen Antriebsschlittens
an der betreffenden Führungsschiene erforderlich ist und
auch nicht vorgesehen ist. Vielmehr wird zur Führung des
Antriebskabels der Führungskanal für das Gleitelement
benutzt, wobei dieser Führungskanal durch seine Ausbildung
mit Hinterschneidung das Antriebskabel in Fahrzeugquerrichtung sichert.
Der Führungskanal hindert mithin das Antriebskabel an einem
Heraustreten in seitlicher Richtung. Der Führungskanal
für das Gleitelement übernimmt also auch die Aufgabe
der Führung des Antriebskabels. Hierdurch resultiert gegenüber dem
Stand der Technik ein Bauraumgewinn und eine geringere Komplexität
der Führungsschiene. Des Weiteren können bei der
erfindungsgemäßen Auslegung der Führungsschienen
die Antriebskabel jeweils nahe an die Längsmittelebene
des betreffenden Antriebsschlittens herangeführt sein,
was sich positiv auf die Kraftübertragung zwischen dem
Antriebskabel und dem Antriebsschlitten auswirkt, da das in den Antriebsschlitten
eingeleitete Drehmoment gering ist.
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Das
Fahrzeugdach nach der Erfindung ist insbesondere als starres Dach
ausgebildet, das mit einem Schiebe- bzw. Hubschiebedach ausgestattet ist
und mithin ein Deckelelement aufweist, mittels dessen eine Dachöffnung
wahlweise verschließbar bzw. zumindest teilweise öffenbar
ist. Denkbar ist es aber auch, dass das Fahrzeugdach nach der Erfindung
ein Dach eines Cabriolets ist, welches seitliche Führungsschienen
aufweist, in denen jeweils ein Antriebsschlitten zum Verschieben
eines Dachelements, beispielsweise eines Frontspriegels, geführt ist.
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Wenn
des Weiteren bei einem Schiebedach bzw. Hubschiebedach der Antriebsmotor
in Fahrtrichtung vor der Dachöffnung angeordnet ist, kann
das dann von dem Antriebschlitten nach vorne zu dem Antriebsmotor
laufende Antriebskabel im Crashfall den Antriebsschlitten und damit
das mit diesem verbundene Deckelelement auffangen, welches das Bestreben
hat, in Fahrtrichtung auszuweichen. Durch die erfindungsgemäße
Ausgestaltung erhöht sich in diesem Fall somit auch die
Crashsicherheit.
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Bei
einer speziellen Ausführungsform des Fahrzeugdachs nach
der Erfindung bildet eine Kabelanbindung für das Antriebskabel
ein Gleitelement des Antriebsschlittens. Die Kabelanbindung hat
in diesem Fall eine Doppelfunktion, da sie einerseits die Kopplung
des Antriebskabels mit dem Antriebsschlitten darstellt und andererseits
eines der oder das Gleitelement des Antriebsschlittens bildet.
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Die
Kabelanbindung kann direkt an den Antriebsschlitten angespritzt
sein. Diese Ausführungsform ist vorteilhaft hinsichtlich
einer spielfreien Betätigung des Antriebsschlittens. Alternativ
kann das Antriebskabel mittels einer Steckverbindung mit dem Antriebsschlitten
verbunden sein. Diese Ausführungsform hat insbesondere
im Reparaturfall Vorteile, da das Antriebskabel dann in einfacher
Weise von dem Antriebsschlitten gelöst werden kann.
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Der
Führungskanal, in dem das Antriebskabel und das Gleitelement
geführt sind, kann vielfältige Querschnittsformen
aufweisen. Beispielsweise kann dieser Kanal einen runden Querschnitt
haben. Denkbar ist es aber auch, dass der Führungskanal
einen zumindest teilweise eckigen Querschnitt aufweist und eine
plane Basisfläche hat, auf der das Gleitelement aufliegt.
Es muss nur gewährleistet sein, dass der Führungskanal
mindestens drei zweckmäßigerweise in Umfangsrichtung
gleichmäßig verteilte Anlagelinien für
das Antriebskabel hat, welche ein seitliches Heraustreten des Antriebskabels
aus dem Führungskanal verhindern. Das Gleitelement, das
insbesondere auch durch die Kabelanbindung gebildet sein kann, kann
mit seitlichem Spiel oder auch spielfrei in dem Führungskanal
geführt sein. Dies ist im Wesentlichen abhängig
von den jeweiligen Querschnitten des Gleitelements und des Führungskanals.
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In
der Regel ist der Antriebsschlitten so ausgeführt, dass
er aus einem Blechkörper gebildet ist, der zumindest zur
Ausbildung der Gleitelemente bzw. der Kabelanbindung mit Kunststoff
umspritzt ist. Die Kunststoffumspritzungen sind zweckmäßigerweise aus
einem gleitfähigen Kunststoff, wie POM, gebildet, der auf
den häufig jeweils als Aluminiumstrangpressprofil ausgebildeten
Führungsschienen einen geringen Reibungswiderstand hat.
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Besonders
vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Ausgestaltung
eines Fahrzeugdachs, wenn das Antriebskabel zu einem in Fahrrichtung
heckseitig von dem Antriebsschlitten angeordneten Antriebsmotor
führt.
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Insbesondere
wenn der Antriebsmotor aber frontseitig von dem Antriebsschlitten
angeordnet ist, kann oberhalb des Führungskanals ein weiterer
Führungskanal liegen, in dem ein weiterer Schlitten in Fahrzeuglängsrichtung
beweglich geführt ist. Der weitere Schlitten kann ein Schlitten
sein, der mit dem Antriebsschlitten in Wirkverbindung steht und
Bestandteil einer Schiebedach- bzw. Hubschiebedachkinematik ist.
Der weitere Führungskanal gewährleistet, dass
der weitere Schlitten ohne Behinderung durch den Antriebsschlitten
in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbar ist.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes nach
der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Patentansprüchen
entnehmbar.
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Drei
Ausführungsformen eines Fahrzeugdachs nach der Erfindung
sind in der Zeichnung schematisch vereinfacht dargestellt und werden
in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Es zeigt:
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1 eine
perspektivische, stark schematische Ansicht eines Fahrzeugdachs
nach der Erfindung;
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2 einen
Querschnitt durch eine Führungsschiene eines Schiebedachs
des Fahrzeugdachs nach 1 im Bereich eines Antriebsschlittens;
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3 eine
perspektivische Ansicht des Antriebsschlittens;
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4 einen
Schnitt durch einen Führungsbereich eines Antriebsschlittens
in einer Führungsschiene bei einer alternativen Ausführungsform;
und
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5 einen
Schnitt durch einen Führungsbereich eines Antriebsschlittens
in einer Führungsschiene bei einer weiteren alternativen
Ausführungsform.
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In 1 ist
ein Kraftfahrzeug 10 dargestellt, das mit einem starren
Fahrzeugdach 12 ausgebildet ist, welches eine Dachöffnung 14 aufweist,
die mittels eines Deckelelements 16 wahlweise verschließbar ist
bzw. zumindest teilweise freigegeben werden kann.
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Zum
Verschieben des Deckelelements 16 in Fahrzeuglängsrichtung
weist das Fahrzeugdach 12 entlang der seitlichen Ränder
der Dachöffnung 14 jeweils eine in 2 im
Querschnitt dargestellte Führungsschiene 18 auf,
in welcher ein Antriebsschlitten 20 in Fahrzeuglängsrichtung
verschiebbar geführt ist, der mit dem Deckelelement 16 gekoppelt
ist. Die beidseits der Dachöffnung 14 angeordneten
Führungsschienen 18 sind spiegelsymmetrisch zueinander
ausgebildet. Daher erfolgt die nachfolgende Beschreibung nur für
eine der beiden Führungsschienen und den in dieser geführten
Antriebsschlitten.
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Die
Führungsschiene 18 umfasst eine Führungsbahn 22 für
den Antriebsschlitten 20, welche seitlich einen sich in
Fahrzeuglängsrichtung erstreckenden Führungskanal 24 für
Gleitelemente 28 und einen sich in Fahrzeuglängsrichtung
erstreckenden Führungskanal 26 für Gleitelemente 30 und 36 des Antriebsschlittens 20 aufweist.
Die Gleitelemente 28, 30 und 36 sind
jeweils aus einer aus gleitfähigem Kunststoff bestehenden
Umspritzung eines Blechträgers 32 des Antriebsschlittens 20 gebildet.
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Der
Führungskanal 24 für die Gleitelemente 28 hat
einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt, der mit dem Querschnitt
der Gleitelemente 28 korrespondiert. Der Führungskanal 26 für
das Gleitelemente 30, der an der dem Führungskanal 24 gegenüberliegenden
Seite des Antriebsschlittens 20 ausgebildet ist, hat einen
im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt, der mit dem Querschnitt
des Gleitelements 30 korrespondiert und an der der Antriebsschlittenmitte
zugewandten Seite zum Durchtritt des Blechträgers 32 offen
ist, wobei der Führungskanal 26 bezogen auf die
Längsmittelebene des Antriebsschlittens 20 mit
einer Hinterschneidung 27 ausgebildet ist, in die das Gleitelement 30 eingreift.
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In
dem Führungskanal 26 ist des Weiteren ein Antriebskabel 34 geführt,
das in nicht dargestellter Weise über ein Ritzel von einem
elektrischen Antriebsmotor angetrieben ist und über eine
an den Blechträger 32 angespritzte Kabelanbindung,
die das in dem Führungskanal 26 geführte
Gleitelement 36 des Antriebsschlittens 20 bildet,
mit dem Antriebsschlitten 20 verbunden ist. Durch die Ausbildung
des Führungskanals 26 mit der Hinterschneidung 27 kann
eine Verbindung zwischen der Kabelanbindung und dem Antriebsschlitten 20 hergestellt
werden, ohne dass das Antriebkabel 34 seitlich aus dem
Führungskanal treten könnte.
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Alternativ
kann die Kabelanbindung 36 auch als Rastelement ausgebildet
sein, welches über eine Lasche in eine korrespondierende
Ausnehmung des Antriebsschlittens 20 eingesteckt werden
kann.
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In 4 ist
eine alternative Ausführungsform eines Gleitelementes 30' eines
Antriebsschlittens der in 3 dargestellten
Art gezeigt. Das Gleitelement 30' hat einen im Wesentlichen
L-förmigen Querschnitt und ist ebenfalls aus einem gleitfähigen,
an einen Blechträger 32 des Antriebsschlittens
angespritzten Kunststoffmaterial gebildet. Das Gleitelement 30' ist
mit lateralem Spiel in einem Führungskanal 26' einer
Führungsschiene 18' geführt, welcher eine
plane Auflagefläche 38 für das Gleitelement 30' und
eine rechtwinkelig zu der Auflagefläche 38 ausgerichtete
seitliche Begrenzungsfläche 40 aufweist, an der
eine Seitenfläche des Gleitelements 30' gleiten
kann. Innenseitig weist der Führungskanal 26' als Sicherung
für das Antriebskabel 34, das ebenfalls in dem
Führungskanal 26' geführt ist, einen
eine Hinterschneidung 27 des Führungskanals 26' begrenzenden,
im Querschnitt nasenartig ausgebildeten Vorsprung 42 auf,
der an seiner dem Führungskanal 26' zugewandten
Seite eine Anlagefläche bzw. -linie 44 für
das Antriebskabel 34 bildet, so dass dieses durch Anlage
an der Anlagelinie 44, der Basisfläche 38 und der
seitlichen Begrenzungsfläche 40 sicher in dem Führungskanal 26' geführt
ist.
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In 5 ist
eine weitere Ausführungsform eines Gleitelements 30'' eines
Antriebsschlittens der in 3 dargestellten
Art gezeigt. Das Gleitelement 30'' ist in lateraler Richtung
spielfrei in einem Führungskanal 26'' geführt
und weist einen im Querschnitt im Wesentlichen rechteckigen Körper
mit einer im Querschnitt abgerundeten Oberseite auf. Abgesehen von
der in Richtung der Antriebsschlittenmitte gewandten Seite liegt
das Gleitelement 30'' mit seinem Umfang vollflächig
und damit im Wesentlichen spielfrei an den den Führungskanal 26'' begrenzenden
Wänden der Führungsschiene 18'' an.
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Entsprechend
den obigen ersten beiden Ausführungsformen ist das Gleitelement 30'',
das zusammen mit einem Antriebskabel in dem Führungskanal 26'' geführt
ist, als Kunststoffumspritzung eines Blechträgers 32 des
Antriebsschlittens ausgebildet.
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- 10
- Kraftfahrzeug
- 12
- Fahrzeugdach
- 14
- Dachöffnung
- 16
- Deckelelement
- 18
- Führungsschiene
- 20
- Antriebsschlitten
- 22
- Führungsbahn
- 24
- Führungskanal
- 26
- Führungskanal
- 27
- Hinterschneidung
- 28
- Gleitelement
- 30
- Gleitelement
- 32
- Blechträger
- 34
- Antriebskabel
- 36
- Kabelanbindung
- 38
- Basisfläche
- 40
- Begrenzungsfläche
- 42
- Vorsprung
- 44
- Anlagelinie
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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