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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung für ein Fenster oder eine Tür mit einem Gehäuse, das vorgesehen ist, um an dem Rahmen eines Fensters oder einer Tür befestigt zu werden, mit einer Kette, deren eines Ende vorgesehen ist, um mit dem Flügel eines Fensters oder einer Tür verbunden zu werden, die in einer Kettenebene geführt in dem Gehäuse aufgenommen ist und die eine Vielzahl von Kettengliedern aufweist, wobei die Kettenglieder in der Kettenebene beweglich miteinander verbunden sind, mit einer in dem Gehäuse aufgenommenen Antriebseinheit, die einen Motor, ein Getriebe und ein Kettenrad aufweist, wobei der Motor über das Getriebe das Kettenrad antreibt und wobei das Kettenrad mit den Kettengliedern der Kette eingreift und diese in der Kettenebene bewegt, und mit einer in dem Gehäuse vorgesehenen Kettenaustrittsöffnung, die derart gebildet ist, dass die Kette in einer in der Kettenebene liegenden Austrittsrichtung durch die Kettenaustrittsöffnung aus dem Gehäuse geführt wird. Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Fenster oder eine Tür mit einem Rahmen und einem Flügel sowie mit einer Betätigungsvorrichtung zum angetriebenen Verschwenken des Flügels gegenüber dem Rahmen, wobei die Betätigungsvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung gebildet ist.
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Aus dem Stand der Technik, wie beispielsweise der
EP 0 600 105 B1 , ist eine Betätigungsvorrichtung für ein Fenster oder eine Tür bekannt, die ein Gehäuse zur Aufnahme einer Kette und eine Antriebseinheit aufweist, wobei in der Antriebseinheit ein Motor und ein Getriebe zum Antrieb eines Kettenrads vorgesehen sind, das mit den Kettengliedern der Kette eingreift und auf diese Weise die Kette durch eine Kettenaustrittsöffnung aus dem Gehäuse hinaus bewegen oder in das Gehäuse einziehen kann. Die Kette erstreckt sich im eingezogenen Zustand in einer Führungsschiene, die um den Motor und das Getriebe herum verläuft. Das Gehäuse ist vorgesehen, um an dem Rahmen eines Fensters oder einer Tür angebracht zu werden, und die Kette kann mit dem Flügel des Fensters oder der Tür verbunden werden. Ferner ist aus der
EP 0 711 376 B1 eine Betätigungsvorrichtung zum Öffnen oder Schließen eines Fensters bekannt, die an einem Fensterrahmen befestigt ist und ebenfalls eine angetriebene Kette aufweist, die wiederum an einem Fensterflügel befestigt werden kann, um diesen gegenüber dem Fensterrahmen zu bewegen.
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Wenn die aus dem Stand der Technik bekannten Betätigungsvorrichtungen die Kette bewegen und somit den Flügel des Fensters oder der Tür gegenüber dem Rahmen verschwenken, ändert sich der Winkel zwischen Rahmen und Flügel. Da die Kette in einer vorgegebenen Richtung – nämlich der durch das Gehäuse definierten Austrittsrichtung – aus dem Gehäuse der Betätigungsvorrichtung austritt und mit dem Flügel verbunden ist, wird die Kette verbogen, wenn der Flügel gegenüber dem Rahmen verschwenkt wird. Eine solche Verbiegung der Kette ist jedoch unerwünscht, da sie außerhalb der Kettenebene – der Ebene, in welcher die Kette flexibel ist, d. h. in welcher die Kettenglieder zueinander beweglich sind – erfolgt. Eine Verbiegung der Kette außerhalb der Kettenebene führt zu unerwünschten Geräuschen während des Betätigens der Betätigungsvorrichtung und hat langfristig eine Beschädigung der Kette und/oder der Betätigungsvorrichtung zur Folge.
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Daher ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Betätigungsvorrichtung bereitzustellen, deren Kette während des Verschwenkens des Flügels gegenüber dem Rahmen nicht außerhalb der Kettenebene gebogen wird.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Gehäuse einen festen Gehäuseteil und einen beweglichen Gehäuseteil aufweist, dass der feste Gehäuseteil eine Befestigungsfläche aufweist, entlang welcher er an dem Rahmen des Fensters oder der Tür befestigt werden kann, dass der bewegliche Gehäuseteil um eine Schwenkachse parallel zur Kettenebene und senkrecht zur Austrittsrichtung schwenkbar an dem festen Gehäuseteil angebracht ist und dass die Kette und die Antriebseinheit in dem beweglichen Gehäuseteil angeordnet sind.
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Auf diese Weise kann die Kettenebene der in dem beweglichen Gehäuseteil angeordneten Kette gegenüber dem festen Gehäuseteil, insbesondere der Befestigungsfläche, verschwenkt werden, sodass die Kettenebene immer parallel zu der Ebene ist, in der die Verbindungslinie zwischen der Austrittsöffnung der Betätigungsvorrichtung und dem Punkt verläuft, an dem die Kette an dem Flügel angelenkt ist. Kettenebene und Verbindungslinie sind somit stets parallel zueinander.
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Somit erfährt die Kette keine Verbiegung, wenn der Flügel gegenüber dem Rahmen verschwenkt wird, da der die Austrittsöffnung aufweisende bewegliche Gehäuseteil der Betätigungsvorrichtung stets mit dem Flügel mit bewegt werden kann und an dessen Winkellage angepasst werden kann. Um die Kette ohne größeren Aufwand antreiben zu können, ist somit neben der Kette auch die Antriebseinheit mit Motor, Getriebe und Kettenrad in dem beweglichen Gehäuseteil angeordnet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist zwischen dem festen und dem beweglichen Gehäuseteil ein Federelement vorgesehen, das den beweglichen Gehäuseteil zu dem festen Gehäuseteil hin vorspannt. Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn das Federelement den beweglichen Gehäuseteil in eine Position vorspannt, in der die Kettenebene parallel zur Befestigungsfläche liegt.
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Auf diese Weise wird der bewegliche Gehäuseteil einerseits hin zu der Ebene vorgespannt, in der er angeordnet ist, wenn das Fenster oder die Tür geschlossen sind. Andererseits verhindert die Vorspannung, dass sich die Kettenebene über die Ebene hinaus weg von der Befestigungsfläche bewegt, in der die Verbindungslinie zwischen Anlenkpunkt für die Kette am Flügel und der Kettenaustrittsöffnung verläuft. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Betätigungseinrichtung unabhängig von der Stellung des Flügels zuverlässig arbeitet.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist an dem beweglichen Gehäuseteil ein Führungsstift vorgesehen, der sich von dem beweglichen Gehäuseteil weg in der Richtung erstreckt, in der die Kette aus der Kettenaustrittsöffnung, also in der Austrittsrichtung, austritt und der derart ausgebildet ist, um mit einer Aussparung in dem Flügel einzugreifen, wenn der Flügel in Parallelstellung mit dem Rahmen verschwenkt wird. Ein solcher Führungsstift sorgt dafür, dass der bewegliche Gehäuseteil hin zu dem festen Gehäuseteil bewegt und zu diesem ausgerichtet wird, wenn der Flügel an den Rahmen heran gezogen wird. Wenn außerdem ein Federelement vorgesehen ist, dass das bewegliche Gehäuseteil zu dem festen Gehäuseteil hin vorspannt, wird schon bei einem nur teilweisen Eingriff des Führungsstifts mit dem Flügel die Winkelstellung des beweglichen Gehäuseteils vorgegeben.
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Ein solches starres Führungselement ist insbesondere erforderlich, damit vor allem bei ruckartigen Öffnungs- oder Schließbewegungen des Flügels gegenüber dem Rahmen, wo die Trägheit der Kette und des beweglichen Gehäuseteils eine Rolle spielt, stets die gewünschte Winkelstellung zwischen beweglichem Gehäuseteil und Flügel gewährleistet wird. Um den Eingriff des Führungsstifts mit der Aussparung an dem Flügel zu erleichtern, verjüngt sich der Führungsstift in der Richtung weg vom beweglichen Gehäuseteil.
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In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der feste Gehäuseteil eine Stromversorgungseinheit, die mit dem Motor verbunden ist und über die der Motor mit elektrischer Leistung versorgt wird, und eine Anschlusseinheit auf, an der Anschlusskontakte zum Ansteuern der Betätigungsvorrichtung vorgesehen sind, wobei die Stromversorgungseinheit entlang der Schwenkachse gesehen auf der einen Seite des beweglichen Gehäuseteils und die Anschlusseinheit entlang der Schwenkachse gesehen auf der anderen Seite des beweglichen Gehäuseteils angeordnet ist.
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Eine solche Anordnung zielt auf eine möglichst kompakte Bauweise der Betätigungsvorrichtung hin, die erforderlich ist, da an dem Anbringungsort der Betätigungsvorrichtung auf der Innenseite des Rahmens des Fensters oder der Tür umfangreiche Isolierelemente angebracht werden müssen, um aktuelle Energiesparauflagen zu erfüllen. Da es sinnvoll ist, den beweglichen Gehäuseteil möglichst klein zu gestalten und die Stromversorgungseinheit und die Anschlusseinheit nicht notwendigerweise in direkter Umgebung zu der Kette oder Antriebseinheit angeordnet werden müssen, sind Stromversorgungseinheit und die Anschlusseinheit vorzugsweise als Teil des festen Gehäuseteils ausgebildet.
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Die Stromversorgungseinheit kann dabei sowohl ein Netzgerät mit einem Gleichrichter als auch ein Batterieelement umfassen. Dabei kann eine Aufnahmevorrichtung vorgesehen sein, in welche sowohl Netzgerät als auch Batterieelement aufgenommen und mit der Antriebseinheit verbunden werden können. Die Anschlusseinheit weist vorzugsweise Anschlusskontakte für eine Photovoltaikzelle und/oder einen Regensensor und/oder eine elektrische Sonnenblende auf.
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Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn die Stromversorgungseinheit und die Anschlusseinheit entlang der Schwenkachse über ein erstes und ein zweites Scharnier mit dem beweglichen Gehäuseteil verbunden sind. Wenn die Stromversorgungseinheit und die Anschlusseinheit die zum Verschwenken des beweglichen Gehäuseteils gegenüber dem festen Gehäuseteil notwendigen Scharniere aufweist, muss kein eigener Gehäuseteil zum Bereitstellen von Scharnieren aufgewendet werden, wodurch eine weitere Raumersparnis möglich wird.
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Besonders bevorzugt ist es ferner, wenn der feste Gehäuseteil eine Schließplatte aufweist, die entlang der Schwenkachse gesehen zwischen den beiden Scharnieren angeordnet ist und vorgesehen ist, um mit einem Fensterflügel einzugreifen. Es ist vorteilhaft, die zum Verschließen des Fensters oder der Tür erforderliche Schließplatte an dem Gehäuse der Betätigungsvorrichtung, vorzugsweise an dem festen Gehäuseteil, vorzusehen, da die Betätigungsvorrichtung an einem geeigneten Ort an dem Rahmen angebracht ist und auf diese Weise keine separaten Bauteile für eine Schließplatte vorgesehen werden müssen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist in dem beweglichen Gehäuseteil entlang der Schwenkachse gesehen benachbart zu dem Motor eine Kettenaufnahmeeinrichtung vorgesehen, in welche die Kette im eingezogenen Zustand durch eine in der Kettenebene liegende schneckenförmige Führungsschiene aufgenommen ist. Eine schneckenförmige Anordnung der Kette ist zum einen besonders platzsparend und lässt zum anderen ein störungsfreies reibungsarmes Ein- oder Ausziehen der Kette zu. Außerdem kann in eine schneckenförmig geführte Kettenaufnahmeeinrichtung auch eine rückensteife Kette aufgenommen werden, was z. B. bei einer mäanderförmigen Kettenaufnahmeeinrichtung nicht der Fall wäre.
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Eine schneckenförmige Kettenaufnahmeeinrichtung benachbart zu dem Motor erlaubt eine möglichst länglich ausgebildete Form des Gehäuses der Betätigungsvorrichtung, wodurch eine möglichst flache und dünne Gestalt der Betätigungsvorrichtung möglich wird, die somit besonders platzsparend an dem Rahmen angebracht werden kann. Insbesondere kann auf diese Weise der bewegliche Gehäuseteil möglichst klein ausgebildet werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das letzte Kettenglied derart ausgebildet, dass ein Eingriff mit den Zähnen des Kettenrads blockiert wird. Dies ist beispielsweise durch ein Kettenglied möglich, das keinen Hohlraum zum Eingriff der Zähne des Kettenrads aufweist. Auf diese Weise blockiert das letzte Kettenglied, wenn es mit dem Kettenrad in Kontakt kommt, eine weitere Bewegung der Kette aus dem Gehäuse hinaus und verhindert somit, dass die Kette vollständig das Gehäuse verlässt. Es wird also eine Endposition der Kette definiert.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Fenster oder eine Tür mit einem Rahmen und einem Flügel sowie mit einer Betätigungsvorrichtung zum angetriebenen Verschwenken des Flügels gegenüber dem Rahmen, wobei die Betätigungsvorrichtung nach einer der vorhergehend beschriebenen Ausführungsformen gebildet ist. Die Betätigungsvorrichtung ist dabei vorzugsweise an der Innenseite des Kopfteils des Rahmens angebracht, und die Kette ist vorzugsweise an dem Kopfteil des Flügels angebracht.
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Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand einer ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung erläutert. Die Zeichnung zeigt in
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1 eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung,
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2 eine aufgebrochene perspektivische Darstellung des Ausführungsbeispiels aus 1 mit Blick auf das Innere des beweglichen Gehäuseteils,
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3 eine perspektivische Darstellung des beweglichen Gehäuseteils des Ausführungsbeispiels aus 1 ohne Abdeckung, sodass die Kette, die Kettenaufnahmeeinrichtung und das Kettenrad sowie die Kettenaustrittsöffnung sichtbar sind, und
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4 eine schematische Darstellung des beweglichen Gehäuseteils mit einem Führungsstift beim Eingreifen mit einer Aussparung in einem Flügel.
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In 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung 1 für ein Fenster oder eine Tür dargestellt. Die Betätigungsvorrichtung weist ein Gehäuse 3 mit einem festen Gehäuseteil 5 und einem beweglichen Gehäuseteil 5 und einer in dem beweglichen Gehäuseteil 7 aufgenommenen Kette 8 auf, deren eines freies Ende an dem Flügel 10 (schematisch dargestellt in 4) eines Fensters oder einer Tür angebracht werden kann. Die Kette 8 ist dabei als eine sogenannte biegesteife Kette ausgebildet, bei der die Glieder nur in einer Schwenkrichtung aus einer geradlinigen Anordnung heraus in eine gekrümmte Anordnung verschwenkt werden können. Somit kann durch die Kette 8 auch in einer Richtung eine Druckkraft ausgeübt werden.
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Der feste Gehäuseteil 5 weist eine Befestigungsfläche 9 auf und ist vorgesehen, um entlang der Befestigungsfläche 9 an dem Rahmen – insbesondere der Innenseite des Kopfteils eines Rahmens – eines Fensters oder einer Tür angebracht zu werden. Der bewegliche Gehäuseteil 7 ist schwenkbar um eine Schwenkachse 11 an dem festen Gehäuseteil 5 angebracht. Dazu sind ein erstes und ein zweites Scharnier 13a, 13b vorgesehen (dargestellt in 2 und 3).
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Der feste Gehäuseteil 5 weist eine Stromversorgungseinheit 15 und eine Anschlusseinheit 17 auf, wobei die Stromversorgungseinheit 15 entlang der Schwenkachse 11 gesehen auf einer Seite des beweglichen Gehäuseteils 7 angeordnet ist und die Anschlusseinheit 17 auf der anderen Seite. Die Stromversorgungseinheit 15 ist mit einem Motor 19 einer Antriebseinheit 21 verbunden und versorgt den Motor 19 mit elektrischer Leistung, wobei der Motor 19 vorzugsweise als Gleichstrommotor ausgebildet ist. Die Stromversorgungseinheit 15 weist vorzugsweise eine Aufnahmevorrichtung 23 mit Aufnahmekontakten 25 auf, die derart ausgebildet ist, dass sie ein Stromversorgungsbauteil 27, vorzugsweise ein Netzgerät mit einem Gleichrichter oder ein Batterieelement, lösbar aufnehmen kann, wobei die Aufnahmekontakte 25 der Aufnahmevorrichtung 23 mit Versorgungskontakten 33 des Stromversorgungsbauteils 27 eingreifen können.
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Die Anschlusseinheit 17 weist Anschlusskontakte 35 zum Ansteuern der Betätigungsvorrichtung 1 auf. Vorzugsweise weist die Anschlusseinheit 17 Anschlusskontakte 35 für einen Regensensor und/oder eine Photovoltaikzelle und/oder eine elektrische Sonnenblende auf. Die Photovoltaikzelle kann dabei beispielsweise an einem Aufnahmeabschnitt an dem Gehäuse 3 angeordnet sein.
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Das erste Scharnier 13a ist zwischen der Anschlusseinheit 17 und dem beweglichen Gehäuseteil 7 vorgesehen, und das zweite Scharnier 13b ist zwischen der Stromversorgungseinheit 15 und dem beweglichen Gehäuseteil 7 angeordnet.
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Außerdem weist der feste Gehäuseteil 5 entlang der Schwenkachse 11 gesehen zwischen dem ersten und zweiten Scharnier 13a, 13b eine Schließplatte 37 auf, die derart ausgebildet ist, um mit einem am Flügel 10 eines Fensters oder einer Tür angebrachten hier nicht dargestellten Gegenstück einzugreifen.
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Ferner ist zwischen beweglichem und festem Gehäuseteil 7, 5 ein Federelement 39 vorgesehen, das den beweglichen Gehäuseteil 7 in Richtung zu dem festen Gehäuseteil 5 hin vorspannt. Insbesondere wird der bewegliche Gehäuseteil 7 durch die Vorspannkraft des Federelements 39 hin zu einer Position gedrückt, in welcher die Befestigungsfläche 9 parallel zu einer Kettenebene 41 ist. Mit der Kettenebene 41 ist die Ebene bezeichnet, in der sich die Kette 8 im beweglichen Gehäuseteil 7 erstreckt und in der die Kettenglieder 51 zueinander beweglich sind.
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In dem beweglichen Gehäuseteil 7 sind, wie in 2 und 3 dargestellt, die Antriebseinheit 21, die Kette 8, und eine Kettenaufnahmeeinrichtung 43 mit einer Kettenaustrittsöffnung 45 angebracht. Die Kettenaufnahmeeinrichtung 43 weist eine Führungsschiene 47 auf, in der die Kette 8 in der Kettenebene 41 geführt angeordnet ist. Die Führungsschiene 47 definiert somit die Kettenebene 41 und erstreckt sich teilweise schneckenförmig von der Kettenaustrittsöffnung 45, sodass die Kette 8 in der Kettenaufnahmeeinrichtung 43 schneckenförmig ineinander gewunden angeordnet werden kann. Im Bereich der Kettenaustrittsöffnung 45 ist die Führungsschiene 47 derart ausgebildet, dass die Kette 8 in einer Austrittsrichtung 49, die senkrecht zur Schwenkachse 11 in der Kettenebene 41 liegt, aus dem beweglichen Gehäuseteil 7 hinaus geführt wird. Die Kette 8 weist eine Vielzahl von Kettengliedern 51 auf, die ausschließlich in der Kettenebene 41 gegeneinander bewegt werden können, und die Kette 8 ist vorgesehen, um an ihrem freien Verbindungsende 53 mit dem Flügel 10 eines Fensters oder einer Tür verbunden zu werden.
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Die Kette 8 wird durch ein in der Antriebseinheit 21 vorgesehenes Kettenrad 55, das mit den Kettengliedern 51 der Kette 8 eingreift, innerhalb der Kettenebene 41 und entlang der Führungsschiene 47 bewegt. Das letzte Kettenglied 57, d. h. dasjenige Kettenglied, welches entfernt von dem Verbindungsende 53 ist, ist derart ausgebildet, dass es keinen Hohlraum aufweist, in welchen die Zähne des Kettenrads 55 eingreifen könnten. Auf diese Weise wird der Eingriff des Kettenrads 55 mit dem letzten Kettenglied 57 blockiert, und eine weitere Bewegung der Kette 8 wird verhindert.
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Die in dem beweglichen Gehäuseteil 7 angeordnete Antriebseinheit 21 weist neben dem Kettenrad 55 und dem Motor 19 mit einer Abtriebswelle 59 ein Getriebe 61 sowie eine Steuerungseinrichtung 63 auf. An der Abtriebswelle 59 ist ein Schneckenrad 65 vorgesehen, das mit einem ersten Zahnrad 67 des Getriebes 61 eingreift und die Drehbewegung der Abtriebswelle 59 auf das Getriebe 61 überträgt. Weitere Zahnräder 69 des Getriebes 61 übertragen die Drehbewegung schließlich auf ein Ausgangszahnrad 71, das mit dem Kettenrad 55 verbunden ist, wobei die Drehzahl vom Schneckenrad 65 zum Ausgangszahnrad 71 hin reduziert und das Drehmoment erhöht wird.
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Ebenfalls an dem beweglichen Gehäuseteil 7 vorgesehen ist ein Führungsstift 73, der in 3 und 4 dargestellt ist. Der Führungsstift 73 erstreckt sich von dem beweglichen Gehäuseteil 7 weg parallel zur Austrittsrichtung 49 und ist derart ausgebildet, dass er sich in Richtung von dem beweglichen Gehäuseteil 7 weg verjüngt und mit einer Aussparung 75 in dem Flügel 10 eines Fensters oder einer Tür eingreifen kann.
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Die erfindungsgemäße Betätigungsvorrichtung 1 arbeitet wie folgt.
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Die Betätigungsvorrichtung 1 wird mit der Befestigungsfläche 9 des festen Gehäuseteils 5 an der Innenseite des Rahmens eines Fensters oder einer Tür angebracht und das Verbindungsende 53 der Kette 8 mit dem Flügel 10 des Fensters oder der Tür verbunden.
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Soll nun das geschlossene Fenster bzw. die geschlossene Tür geöffnet werden, d. h. der sich parallel zum Rahmen erstreckende Flügel 10 gegenüber dem Rahmen verschwenkt werden, sodass die Erstreckungsebenen von Rahmen und Flügel 10 nicht mehr parallel sind, wird der Motor 19 der Antriebseinheit 21 von einem Benutzer derart angesteuert, dass der Motor 19 seine Abtriebswelle 59 in Drehbewegung versetzt. Über das Getriebe 61, d. h. über das Schneckenrad 65 der Abtriebswelle 59 und die Zahnräder 67, 69, 71 wird nun das Kettenrad 55 in Drehbewegung versetzt, wodurch die Kette 8, deren Kettenglieder 47 mit den Zähnen des Kettenrads 55 eingreifen, in Austrittsrichtung 49 durch die in dem beweglichen Gehäuseteil 7 vorgesehene Kettenaustrittsöffnung 45 hinaus bewegt wird. Auf diese Weise erfolgt aufgrund der Biegesteifigkeit der Kette 8 eine Bewegung des Flügels 10 gegenüber dem Rahmen.
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Je weiter der Flügel 10 gegenüber dem Rahmen aus einer Parallelstellung hinaus verschwenkt wird, desto mehr ändert sich die Position des an dem Flügel 10 befestigten Verbindungsendes 53 der Kette 8 gegenüber der Kettenaustrittsöffnung 45. Da die Kette 8 senkrecht zur Kettenebene 41 steif ausgebildet ist, führt die Bewegung des Flügels 10 gegenüber dem Rahmen, wodurch die Kette 8 auch senkrecht zur Kettenebene 41 bewegt wird, dazu, dass der bewegliche Gehäuseteil 7 gegenüber dem festen Gehäuseteil 5 um die entlang der Scharniere 13a, 13b gebildete Schwenkachse 11 eine Schwenkbewegung ausführt und sich stets derart ausrichtet, dass die durch die Führungsschiene 47 definierte Kettenebene 41 und die Verbindungslinie zwischen Kettenaustrittsöffnung 45 und dem Ort des Flügels 10, an dem das Verbindungsende 53 angebracht ist, parallel verlaufen. Die Kette 8 wird also nicht verbogen.
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Wird der Flügel 10 wieder in Richtung einer Parallelstellung zu dem Rahmen bewegt, so unterstützt das zwischen beweglichem und festem Gehäuseteil 7, 5 angeordnete Federelement 39 den beweglichen Gehäuseteil 7 dabei, wieder in die Ausgangslage, d. h. in eine Parallelstellung von Kettenebene 41 und Befestigungsfläche 9, zurückzuschwenken. Bei kleinen Öffnungswinkeln zwischen Rahmen und Flügel 10 greift der Führungsstift 73 in eine Aussparung 75 an dem Flügel 10 ein und sorgt damit bei einer Bewegung des Flügels 10 für eine vorgegebene Änderung des Winkels des beweglichen Gehäuseteils 7 gegenüber dem festen Gehäuseteil 5 in Abhängigkeit von dem Winkel des Flügels 10 gegenüber dem Rahmen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0600105 B1 [0002]
- EP 0711376 B1 [0002]