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Die Erfindung betrifft eine Bindung für ein Sportgerät. Außerdem betrifft die Erfindung ein Sportgerät, umfassend eine derartige Bindung. Schließlich betrifft die Erfindung einen Schuh, der mit einer solchen Bindung verwendbar ist.
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Aus dem Stand der Technik ist eine Vielzahl von Sportgeräten bekannt, die Fortbewegungsmittel umfassen, die über eine Bindung mit den Füßen und/oder Schuhen des Benutzers verbunden werden. Bei solchen Sportgeräten handelt es sich insbesondere um Wakeboards, Wakeskates, Kiteboards, Snowboards, Skateboards, Snakeboards, Ski oder Ähnliches. Alle diese Fortbewegungsmittel müssen über komplizierte und bei Stürzen teilweise nicht selbst auslösende Bindungssysteme mit Schuhen, die der Benutzer trägt, verbunden werden. Dabei ist eine einfache Einstellbarkeit nicht möglich. Ebenso ist eine aufwendige Mechanik vorzusehen, um den Schuh sicher und zuverlässig mit dem Fortbewegungsmittel zu verbinden. Bei einfachen Bindungssystemen ohne aufwändige Mechanik, wie insbesondere Schlaufen, kann eine optimale Verbindung nicht garantiert werden.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Bindung für ein Sportgerät bereitzustellen, die bei einfacher und kostengünstiger Herstellung und Montage ein sicheres und zuverlässiges Verbinden mit einem Schuh und gleichzeitig ein Lösen des Schuhs in Extremsituationen ermöglicht.
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Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Die Unteransprüche haben bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
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Die Aufgabe wird somit gelöst durch eine Bindung für ein Sportgerät. Die Bindung umfasst eine Bindungsplatte sowie zumindest ein magnetisches Element. Unter magnetischem Element ist insbesondere jegliche permanentmagnetische und/oder magnetisierbare Einheit zu verstehen. Die Bindungsplatte dient zum Aufnehmen eines Schuhs. Das magnetische Element dient zum Halten des Schuhs an der Bindungsplatte. Besonders vorteilhaft ist vorgesehen, dass der Schuh auf die Bindungsplatte gestellt werden kann, um den Schuh mit der Bindung zu verbinden. Durch das zumindest eine magnetische Element ist sichergestellt, dass der Schuh sicher und zuverlässig mit der Bindungsplatte verbunden ist. Somit ist insbesondere eine Kraftübertragung von dem Schuh auf die Bindung und umgekehrt ermöglicht. Ein Benutzer kann somit einfach und aufwandsarm ein Sportgerät mit seinen Füßen verbinden, indem die erfindungsgemäße Bindung verwendet wird. Eine aufwendige Mechanik ist nicht erforderlich.
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Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass das magnetische Element ein permanentmagnetisches Pulver und/oder ein ferromagnetisches Pulver umfasst, das der Bindungsplatte beigemischt ist. Die Bindungsplatte ist vorteilhafterweise aus einem Kunststoff gefertigt, wobei während der Fertigung besagtes permanentmagnetisches Pulver und/oder ferromagnetisches Pulver beifügt wird. Auf diese Weise ist die gesamte Bindungsplatte entweder permanentmagnetisch oder ferromagnetisch ausgebildet. Somit kann ein Schuh mit einem entsprechenden gegenmagnetischen Element auf der Bindungsplatte befestigt werden. Auch unter einem gegenmagnetischen Element ist jegliche permanentmagnetische und/oder magnetisierbare Einheit zu verstehen. Dazu ist besonders vorteilhaft vorgesehen, dass die Bindungsplatte eine derartige Kontur aufweist, dass bereits eine Schuhform erkennbar ist. Dies vereinfacht das Platzieren des Schuhs auf der Bindungsplatte, sodass eine optimale Haltekraft erreicht werden kann. Durch die magnetische Kraft des magnetischen Elements, insbesondere des permanentmagnetischen Pulvers und/oder des ferromagnetischen Pulvers ist sichergestellt, dass der Schuh sicher und zuverlässig an der Bindungsplatte gehalten ist. Gleichzeitig kann sich der Schuh in Extremsituationen lösen, wodurch ein Verletzungsrisiko des Benutzers, beispielsweise bei Stürzen, vermindert ist. Somit ist eine Kraftübertragung zwischen Schuh und Bindungsplatte und damit zwischen Schuh und Bindung ermöglicht.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das magnetische Element zumindest ein erstes Magnetmodul und ein zweites Magnetmodul aufweist. Das erste Magnetmodul und das zweite Magnetmodul sind beabstandet voneinander angeordnet. Das erste Magnetmodul ist bevorzugt in einem Bereich der Bindungsplatte angebracht, an dem eine Schuhspitze erwartet wird. Das zweite Magnetmodul ist bevorzugt an einer Stelle angebracht, an der die Ferse des Schuhs erwartet wird. Somit ist ein Mittelabschnitt der Bindungsplatte zwischen Schuhspitze und Ferse nicht von einem Magnetmodul besetzt. An dieser Stelle ist die Bindungsplatte vorteilhafterweise derart ausgebildet, dass der Schuh direkt auf der Bindungsplatte steht. Da eine Kraftübertragung zwischen Schuh und Bindung insbesondere an den genannten Stellen, d.h., an der Schuhspitze und an der Ferse, erfolgt, ist das Anbringen der Magnetmodule an diesen Stellen vorteilhaft. An solchen Stellen, an denen keine großen Kräfte zu übertragen sind, d.h., insbesondere zwischen der Spitze und der Ferse des Schuhs, ist kein Magnetmodul an der Bindungsplatte vorgesehen. Somit ist der Aufbau der Bindung vereinfacht.
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Besonders vorteilhaft ist vorgesehen, dass das erste Magnetmodul und/oder das zweite Magnetmodul einen Permanentmagneten und/oder einen Elektromagneten und/oder ein ferromagnetisches Element umfassen. Somit kann die Bindung je nach Anforderung entweder ferromagnetische Eigenschaften und/oder permanentmagnetische Eigenschaften aufweisen. Ein sicheres und zuverlässiges Festhalten des Schuhs an der Bindungsplatte ist somit sichergestellt.
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Weiterhin ist besonders vorteilhaft vorgesehen, dass das erste Magnetmodul und das zweite Magnetmodul in zumindest einer Ausnehmung der Bindungsplatte angeordnet sind. Besonders vorteilhaft ist jedes Magnetmodul in einer eigenen Ausnehmung der Bindungsplatte angeordnet. Außerdem sind die Magnetmodule bevorzugt austauschbar, sodass insbesondere die Stärke der magnetischen Kraft, die von der Bindung ausgeht, variiert werden kann. Vorteilhafterweise ist ein erster Luftspalt zwischen einer Oberfläche der Bindungsplatte und dem ersten Magnetmodul und/oder dem zweiten Magnetmodul vorhanden. Besonders vorteilhaft ist besagter erster Luftspalt einstellbar. Somit sind das erste Magnetmodul und das zweite Magnetmodul innerhalb der zumindest einen Ausnehmung vorteilhafterweise verstellbar angeordnet. Die Oberfläche der Bindungsplatte ist vorteilhafterweise eine solche Fläche, auf der das Abstellen des Schuhs vorgesehen ist. Der erste Luftspalt stellt somit einen Abstand zwischen dem ersten Magnetmodul und/oder zweiten Magnetmodul und dem Schuh dar. Ebenso ist ein zweiter Luftspalt bevorzugt zwischen zumindest einer Seitenwand der Ausnehmung der Bindungsplatte und dem ersten Magnetmodul und/oder zweiten Magnetmodul vorhanden. Auch der zweite Luftspalt ist bevorzugt einstellbar. Somit ist ein universelles Anordnen des ersten Magnetmoduls und/oder zweiten Magnetmoduls innerhalb der zumindest einen Ausnehmung der Bindungsplatte ermöglicht. Das erste Magnetmodul und/oder das zweite Magnetmodul kann somit optimal auf einen Schuh angepasst werden, um eine sichere und zuverlässige Kraftübertragung und damit einen sicheren zuverlässigen Halt des Schuhs auf der Bindungsplatte zu ermöglichen.
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Das erste Magnetmodul und/oder zweite Magnetmodul ist vorteilhafterweise austauschbar. Insbesondere kann das erste Magnetmodul und/oder zweite Magnetmodul auch fest in der Bindungsplatte installiert sein. Eine Abmessung und/oder Dicke des ersten Magnetmoduls und des zweiten Magnetmoduls können bevorzugt identisch oder unterschiedlich sein. Besonders vorteilhaft lässt sich die zuvor beschriebene Einstellbarkeit der Magnetmodule innerhalb der Ausnehmung durch eine Sägezahn-Rasterplatte oder durch Bolzen mit Federn realisieren.
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Eine Höhenverstellung zum Einstellen des zuvor beschriebenen ersten Luftspalts lässt sich vorteilhafterweise durch eine oder mehrere Verstellschrauben realisieren. Außerdem ist bevorzugt vorgesehen, dass die Bindung einen Mechanismus zum Abschalten, zur Reduktion oder zur Umlenkung der magnetischen Wirkung des magnetischen Elements aufweist. Hierzu ist insbesondere vorgesehen, dass eine Abschottung der Wirkung des magnetischen Elements ganz oder teilweise durch entsprechende Abschirmelemente, insbesondere durch Metallplatten, ermöglicht ist. Außerdem ist bevorzugt vorgesehen, dass die Bindung einen Mechanismus zum schnellen Anheben und/oder Absenken des ersten Magnetmoduls und/oder zweiten Magnetmoduls aufweist. Ein solches Anheben und/oder Absenken lässt sich vorteilhafterweise durch einen Hebelmechanismus realisieren.
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Durch das Vorsehen des magnetischen Elements ist besonders vorteilhaft ermöglicht, dass sich ein Schuh auf der Bindungsplatte selbstständig zentriert. Ebenso ist eine selbstständige Positionierung des Schuhs auf der Bindungsplatte ermöglicht. Somit ist sichergestellt, dass ein Benutzer stets optimal auf der Bindung und damit stets optimal auf dem Sportgerät selbst platziert ist. Dies erhöht insbesondere die Sicherheit beim Betrieb des Sportgeräts umfassend eine derartige Bindung.
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Die Erfindung umfasst weiterhin ein Sportgerät. Das Sportgerät weist ein Fortbewegungsmittel mit einer Bindung wie zuvor beschrieben auf. Bei dem Fortbewegungsmittel handelt es sich insbesondere um ein Wakeboard, ein Wakeskate, ein Kiteboard, Snowboard, ein Skateboard, ein Snakeboard, oder einen Ski. Andere Fortbewegungsmittel sind ebenfalls möglich. Durch die Bindung wie zuvor beschrieben ist das Sportgerät einfach und aufwandsarm und gleichzeitig sicher und zuverlässig mit einem Schuh eines Benutzers zu verbinden. Die Bindung ist vorteilhafterweise über eine Schraubverbindung mit dem Fortbewegungsmittel zur Kraftübertragung verbunden. Dazu ist besonders vorteilhaft vorgesehen, dass das Fortbewegungsmittel vorbereitete Schraublöcher aufweist. An diesen Schraublöchern lässt sich die Bindung montieren. Da übliche, aus dem Stand der Technik bekannte Fortbewegungsmittel oftmals solche Schraublöcher aufweisen, kann die erfindungsgemäße Bindung besonders vorteilhaft auch mit herkömmlichen Fortbewegungsmitteln verwendet werden.
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Durch die Verbindung von Bindung und Sportgerät lassen sich vorteilhafterweise weitere Eigenschaften realisieren. So ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass die Bindung bezüglich dem Fortbewegungsmittel drehbar ausgeführt ist. Auch ist bevorzugt vorgesehen, dass eine Höhenverstellung der Bindung gegenüber dem Sportgerät vorhanden ist.
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Die Erfindung betrifft außerdem einen Schuh. Der Schuh dient zur Verwendung mit einer Bindung, wobei die Bindung insbesondere eine Bindung wie zuvor beschrieben ist. Der Schuh weist zumindest ein magnetisches Gegenelement auf, das zum Zusammenwirken mit einem magnetischen Element der Bindung ausgebildet ist. Auf diese Weise ist der Schuh sicher und zuverlässig mit der Bindung kombinierbar, wobei durch die magnetische Kraft, die durch das Zusammenwirken des magnetischen Gegenelements des Schuhs und des magnetischen Elements der Bindung entsteht, der Schuh sicher und zuverlässig an der Bindung gehalten ist. Der Schuh kann insbesondere eine flexible und/oder steife Sohle aufweisen und kann selbst flexibel und/oder steif ausgebildet sein.
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Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass das magnetische Gegenelement in eine Sohle und/oder Einlegesohle des Schuhs integriert ist. Die Sohle des Schuhs kann, wie zuvor beschrieben, bevorzugt starr oder flexibel sein. Ebenso kann die Einlegesohle bevorzugt starr und/oder flexibel ausgebildet sein. Durch eine Wahl einer Dicke der Sohle und/oder Einlegesohle des Schuhs ist bevorzugt eine Magnetkraft einstellbar, die zwischen Schuh und Bindung wirkt.
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Besonders vorteilhaft ist die Sohle und/oder Einlegesohle aus einem Verbund aus einer Kunststoffmatrix und einem permanentmagnetischen Pulver und/oder einem ferromagnetischen Pulver gefertigt. Die Sohle und/oder Einlegesohle kann vollständig oder partiell aus besagtem Verbund gefertigt sein. Die Sohle und/oder Einlegesohle kann einen variablen Partikelgehalt aufweisen, um somit Sohlen und/oder Einlegesohlen mit einer unterschiedlichen Menge von permanentmagnetischen Pulver und/oder ferromagnetischen Pulver zu fertigen. Auf diese Weise lässt sich die magnetische Kraft zwischen Bindung und Schuh einstellen.
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Des Weiteren ist außerdem vorgesehen, dass das magnetische Gegenelement zumindest ein erstes Gegenmagnetmodul und ein zweites Gegenmagnetmodul aufweist. Bei dem ersten Gegenmagnetmodul und/oder zweiten Gegenmagnetmodul handelt es sich insbesondere um einen Permanentmagneten und/oder um einen Elektromagneten und/oder um ein ferromagnetisches Element. Durch das Vorsehen von einem ersten Gegenmagnetmodul und einem zweiten Gegenmagnetmodul kann insbesondere das Einwirken der magnetischen Kraft auf den Schuh an bestimmten Stellen gebündelt werden. So ist besonders vorteilhaft vorgesehen, dass das erste Gegenmagnetmodul und das zweiten Gegenmagnetmodul beabstandet voneinander angeordnet sind. Besonders vorteilhaft ist das erste Gegenmagnetmodul an einer Spitze des Schuhs angeordnet, während das zweite Gegenmagnetmodul an einer Ferse des Schuhs angebracht ist. An diesen Stellen ist eine größte Kraftübertragung zwischen Schuh und Bindung zu erwarten.
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Das erste Gegenmagnetmodul und das zweite Gegenmagnetmodul sind besonders bevorzugt in eine Sohle und/oder Einlegesohle des Schuhs integriert. Alternativ können das erste Gegenmagnetmodul und das zweite Gegenmagnetmodul bevorzugt auch entnehmbar ausgebildet sein, um somit insbesondere eine magnetische Kraft zwischen Schuh und Bindung zu variieren.
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Vorteilhafterweise ist die Sohle und/oder die Einlegesohle flexibel ausgeführt. In diesem Fall ist auch das magnetische Gegenelement bevorzugt flexibel ausgeführt. Dies lässt sich insbesondere durch ein flexibles magnetisches erstes Gegenmagnetmodul und flexibles zweites magnetisches Gegenmagnetmodul erreichen. Alternativ kann die Kunststoffmatrix, die das permanentmagnetische Pulver und/oder ferromagnetische Pulver aufnimmt, flexibel ausgebildet sein. Somit ist ein hoher Tragekomfort des Schuhs gewährleistet, während gleichzeitig ein sicheres und zuverlässiges Halten des Schuhs an der Bindung durch magnetische Kraft sichergestellt ist.
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Ist das magnetische Gegenelement in einer Einlegesohle angeordnet, so ist die Einlegesohle vorteilhafterweise zuschneidbar. Somit lassen sich auch Einlegesohlen in solchen Schuhen verwenden, die keine magnetische Sohle aufweisen. Durch die Zuschneidbarkeit ist insbesondere sichergestellt, dass die Einlegesohle auch in herkömmlichen Schuhen verwendet werden kann.
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Die Erfindung betrifft außerdem eine Wandhalterung, um das Sportgerät aufzubewahren und/oder zu lagern. Diese weist ein magnetisches Gegenelement, bevorzugt eine Metallplatte und/oder zumindest einen Permanentmagneten, auf, das mit dem magnetischen Element der Bindung zusammenwirkt. Somit ist ein einfaches und kostengünstiges Aufbewahren des Sportgerätes ermöglicht. Ebenso betrifft die Erfindung eine Fahrzeughalterung, die ebenfalls ein mit dem magnetischen Element zusammenwirkendes magnetisches Gegenelement, bevorzugt eine Metallplatte und/oder zumindest einen Permanentmagneten, aufweist. Durch das magnetische Gegenelement ist das magnetische Element der Bindung des Sportgeräts an dem Fahrzeug, insbesondere auf einem Dach des Fahrzeugs, befestigbar.
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Schließlich betrifft die Erfindung ein Tragesystem. Das Tragesystem ist insbesondere ein Rucksack oder lediglich ein Griff. Das Tragesystem umfasst ein magnetisches Gegenelement, bevorzugt eine Metallplatte und/oder zumindest einen Permanentmagneten, das mit dem magnetischen Element der Bindung des Sportgeräts zusammenwirkt. Auf diese Weise lässt sich das Sportgerät direkt an das Tragesystem anhaften, wodurch einem Benutzer ein einfaches und aufwandsarmes Transportieren des Sportgeräts ermöglicht ist.
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Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus nachfolgender Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. Es zeigt:
- 1 eine schematische Ansicht eines Sportgeräts, umfassend eine Bindung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, auf der ein Schuh gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung angebracht ist.
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1 zeigt schematisch ein Sportgerät 10. Das Sportgerät 10 umfasst eine Bindung 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, die auf einem Fortbewegungsmittel 9 befestigt ist. Bei dem Fortbewegungsmittel 9 handelt es sich insbesondere um ein Wakeboard, ein Wakeskate, ein Kiteboard, ein Snowboard, ein Skateboard, ein Snakeboard, einen Ski oder ein ähnliches Fortbewegungsmittel. Über eine Schraubverbindung 11 ist die Bindung 1 auf dem Fortbewegungsmittel 9 befestigt. Die Schraubverbindung 11 ist in 1 lediglich exemplarisch dargestellt und kann durch andere formschlüssige und/oder stoffschlüssige und/oder reibschlüssige Verbindungstechniken ersetzt werden.
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Besonders vorteilhaft weist das Fortbewegungsmittel 9 Bohrlöcher auf, die zum Etablieren der Schraubverbindung 11 verwendbar sind. Somit lässt sich die Bindung 5 an unterschiedlichen Stellen auf dem Fortbewegungsmittel 9 befestigen. Weiterhin ist durch die Schraubverbindung 11 bevorzugt vorgesehen, dass die Bindung drehbar ausgeführt werden kann und somit unterschiedliche Ausrichtungen relativ zu dem Fortbewegungsmittel 9 aufweisen kann. Außerdem kann die Bindung 1 bevorzugt höhenverstellbar gegenüber dem Fortbewegungsmittel 9 ausgebildet sein.
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Die Bindung 1 umfasst ein magnetisches Element 2, 3, wobei das magnetische Element 2, 3 durch ein erstes Magnetmodul 2 und ein zweites Magnetmodul 3 realisiert ist. Bei dem ersten Magnetmodul 2 und dem zweiten Magnetmodul 3 handelt es sich vorteilhafterweise um Permanentmagnete. Die Permanentmagnete sind in jeweils einer eigenen Ausnehmung 8 in der Bindungsplatte 5 angebracht. Dabei sind die Abmessungen der jeweiligen Ausnehmung 8 größer als die Abmessungen des darin angebrachten ersten Magnetmoduls 2 und zweiten Magnetmoduls 3, so dass das erste Magnetmodul 2 und das zweite Magnetmodul 3 innerhalb der jeweiligen Ausnehmung 8 verschiebbar und höhenverstellbar ist. Dies bedeutet, dass ein erster Luftspalt 100 definiert ist, der den Abstand zwischen dem ersten Magnetmodul 2 und/oder zweiten Magnetmodul 3 und einer Oberfläche 6 der Bindungsplatte 5 darstellt. Die Oberfläche 6 der Bindungsplatte 5 ist diejenige Fläche, auf der der Schuh abstellbar ist. Ein zweiter Luftspalt 200 ist zwischen zumindest einer Seitenwand 7 der Ausnehmung 8 und dem ersten Magnetmodul 2 und/oder zweiten Magnetmodul 3 gebildet. Der erste Luftspalt 100 und der zweite Luftspalt 200 sind vorteilhafterweise einstellbar, insbesondere durch eine Sägezahn-Rasterplatte oder einen Mechanismus, umfassend Bolzen und Federn. Andere Einstellmechanismen sind ebenfalls möglich. Somit kann das erste Magnetmodul 2 und/oder das zweite Magnetmodul 3 optimal an den Schuh 4 angepasst werden. Insbesondere ist vorgesehen, dass zwischen dem ersten Magnetmodul 2 und dem zweiten Magnetmodul 3 ein variabler Abstand vorhanden ist.
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Zum Realisieren der Höhenverstellung, das bedeutet zum Einstellen des ersten Luftspalts 100, ist bevorzugt eine oder eine Vielzahl von Verstellschrauben vorhanden. Außerdem ist bevorzugt ein nicht gezeigter Mechanismus zum Abschalten, Reduzieren oder Umlenken der magnetischen Wirkung des ersten Magnetmoduls 2 und/oder zweiten Magnetmoduls 3 vorhanden. Besagter Mechanismus umfasst insbesondere Metallplatten, die zur zumindest partiellen Abschottung des ersten Magnetmoduls 2 und/oder zweiten Magnetmoduls 3 dienen.
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In einer alternativen Ausführungsform können das erste Magnetmodul und/oder das zweite Magnetmodul 3 auch einen Elektromagneten und/oder ein ferromagnetisches Element umfassen. Auch ist eine Alternative möglich, in der anstatt des ersten Magnetmoduls 2 und des zweiten Magnetmoduls 3 ein permanentmagnetisches Pulver und/oder ein ferromagnetisches Pulver der Bindungsplatte 5 beigemischt ist. Die Bindungsplatte 5 ist dann vorteilhafterweise aus einem Kunststoff gefertigt, dem beim Produktionsprozess der Bindungsplatte 5 besagtes ferromagnetisches Pulver und/oder permanentmagnetisches Pulver beigemischt wurde. In diesem Fall wirkt die gesamte Bindungsplatte 5 oder zumindest ein Teil der Bindungsplatte 5, magnetisch, sodass die Ausnehmungen 8 nicht notwendig sind.
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Die Bindungsplatte 5 kann bevorzugt derart ausgebildet sein, dass eine Kontur vorhanden ist, die eine Schuhform erkennen lässt. Somit ist für einen Benutzer das Platzieren des Schuhs 4 auf der Bindungsplatte 5 vereinfacht. Durch die Magnetwirkung des ersten Magnetmoduls 2 und des zweiten Magnetmoduls 3 ist bevorzugt außerdem eine selbstständige Positionierung und/oder Zentrierung des Schuhs 4 auf der Bindungsplatte 5 ermöglicht. Besonders vorteilhaft ist außerdem vorgesehen, dass das erste Magnetmodul 2 und das zweite Magnetmodul 3 derart angebracht sind, dass diese den Schuh 4 abstoßen, wenn der Schuh 4 keine korrekte Ausrichtung zu der Bindungsplatte 5 aufweist, insbesondere der Benutzer verkehrt herum auf der Bindungsplatte 5 steht. Der Benutzer steht verkehrt herum auf der Bindungsplatte 5, wenn sich an derjenigen Stelle die Fußspitze des Benutzers befindet, an der die Verse des Benutzers erwartet wird.
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Der Schuh 4 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, der auf der Bindungsplatte 5 platziert werden kann, umfasst ein magnetisches Gegenelement 12, 13, das durch ein erstes Gegenmagnetmodul 12 und ein zweites Gegenmagnetmodul 13 gebildet ist. Dabei ist vorgesehen, dass das erste Gegenmagnetmodul 12 mit dem ersten Magnetmodul 2 zusammenwirkt, während das zweite Gegenmagnetmodul 13 mit dem zweiten Magnetmodul 3 zusammenwirkt. Auf diese Weise ist der Schuh 4 an der Bindungsplatte 5 festhaltbar.
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Das erste Gegenmagnetmodul 12 und das zweite Gegenmagnetmodul 13 sind vorteilhafterweise Permanentmagnete. Ebenso ist möglich, dass das erste Gegenmagnetmodul 12 und/oder das zweite Gegenmagnetmodul 13 Elektromagnete und/oder ferromagnetische Elemente sind.
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Das erste Gegenmagnetmodul 12 und das Gegenmagnetmodul 13 sind bevorzugt in eine Sohle 14 des Schuhs 4 einlegbar oder in die Sohle 14 integriert. Eine Verstellbarkeit der Position des ersten Gegenmagnetmoduls 12 und des zweiten Gegenmagnetmoduls 13 ist vorteilhafterweise nicht möglich, kann aber in einem alternativen Ausführungsbeispiel auch ermöglicht sein.
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In einem alternativen Ausführungsbeispiel ist die Sohle 14 des Schuhs 4 aus einem Verbund gefertigt, der eine Kunststoffmatrix und ein permanentmagnetisches Pulver und/oder ferromagnetisches Pulver, umfasst. Somit wirkt die gesamte Sohle 14 oder zumindest ein Teil der Sohle 14 magnetisch und kann dadurch mit dem magnetischen Element 2, 3, der Bindung 1, insbesondere mit dem ersten Magnetmodul 2 und/oder zweiten Magnetmodul 3, zusammenwirken. Durch eine Wahl der Dicke der Sohle 14 und/oder eines Partikelgehalts an ferromagnetischem und/oder permanentmagnetischem Material innerhalb der Sohle 14, kann eine Stärke der magnetischen Kraft zwischen Bindungsplatte 5 und Schuh 4 eingestellt werden. Die Sohle 14 kann flexibel oder steif ausgebildet sein.
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In einem weiteren alternativen Ausführungsbeispiel weist der Schuh eine nicht gezeigte Einlegesohle auf. Die Einlegesohle ist wie die Sohle 14 des Schuhs 4 ausgebildet, kann somit entweder das erste Gegenmagnetmodul 12 und das zweite Gegenmagnetmodul 13 umfassen oder aus einem Verbund gefertigt sein, der eine Kunststoffmatrix und ein permanentmagnetisches Pulver und/oder ferromagnetisches Pulver umfasst. In diesem Fall ist die Sohle 14 des Schuhs 4 bevorzugt nicht mit dem magnetischen Gegenelement 12, 13 versehen, sondern ist analog zu einer herkömmlichen Sohle ausgebildet. Auch mit der Einlegesohle ist sichergestellt, dass der Schuh 4 durch Magnetkräfte an der Bindung 1 gehalten ist. Die Einlegesohle kann bevorzugt zuschneidbar ausgebildet sein, um somit ein Einlegen in unterschiedliche Schuhe 4 zu ermöglichen.
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Zwischen dem Schuh 4 und der Bindung 1 ist somit eine magnetische Kraft etablierbar. Durch die magnetische Kraft ist der Schuh 4 mit der Bindung 1 und damit mit dem Sportgerät 10 verbunden, so dass ein Benutzer Sport mit dem Sportgerät 10 ausüben kann. Dabei ist einerseits die Verbindung zwischen Schuh 4 und Bindung 1 einfach und aufwandsarm herstellbar, gleichzeitlich ist besagte Verbindung sicher und zuverlässig. Außerdem ermöglicht das Vorsehen der Bindung 1 gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung an dem Fortbewegungsmittel 9 eine Vielzahl von weiteren Möglichkeiten: So kann insbesondere ein Haltegriff an dem ersten Magnetmodul 2 und/oder zweiten Magnetmodul 3 befestigt werden, um das Sportgerät 10 einfach und aufwandsarm zu transportieren. Ebenso kann die Bindung 1 und damit das Sportgerät 10 an einem Wandhalter aufgehängt werden, wobei der Wandhalter ebenfalls mit dem ersten Magnetmodul 2 und/oder dem zweiten Magnetmodul 3 zusammenwirkt. Gleiches gilt für eine Befestigung des Sportgeräts 10 auf einem Autodach, da ein Dachträger lediglich mit dem ersten Magnetmodul 2 und/oder dem zweiten Magnetmodul 3 zusammenwirken muss. Schließlich kann ein Tragesystem, insbesondere ein Rucksack bereitgestellt werden, wobei der Rucksack bevorzugt Magnete oder eine Metallplatte aufweist, an denen das Sportgerät 10, insbesondere das erste Magnetmodul 2 und/oder das zweite Magnetmodul 3, befestigt werden kann.
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Ein Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass eine flexible Sohle 14 des Schuhs 4 bereitgestellt werden kann, wobei diese flexible Sohle aufgrund der Magnetisierung, entweder durch ferromagnetische oder permanentmagnetische Pulver oder Partikel oder alternativ durch das Vorsehen des zumindest einen ersten Gegenmagnetmoduls 12 und/oder zweiten Gegenmagnetmoduls 13, sicher und zuverlässig mit einer entsprechend ausgestatteten Bindung 1 kombiniert werden kann. Durch die Bindung 1 müssen keine Magnete oder ferromagnetischen Elemente direkt an dem Fortbewegungsmittel 9 angebracht werden. Vielmehr ist es ermöglicht, dass die Bindung 1 an herkömmlichen, bekannten Fortbewegungsmitteln 9 befestigt werden kann, so wie bisher klassische Bindungen. Somit können insbesondere bekannte Fortbewegungsmittel 9 mit dem erfindungsgemäßen Bindungssystem umfassend die Bindung 1 und den Schuh 4 betrieben werden. Alternativ kann die Bindung 1 auch direkt in das Sportgerät 10 integriert sein. Die Bindung 1 ermöglicht insbesondere eine Verstellmöglichkeit relativ zu dem Fortbewegungsmittel 9, in dem die Bindung 1 vorteilhafterweise an unterschiedlichen Schraublöchern des Fortbewegungsmittels 9 befestigt wird. Auch ermöglicht die Bindung 1 bevorzugt eine Einstellmöglichkeit, um die magnetische Kraft optimal wirken zu lassen. Dazu lassen sich das erste Magnetmodul 2 und/oder das zweite Magnetmodul 3 bevorzugt in ihrer Ausrichtung und Anordnung innerhalb der Bindungsplatte 5 variieren, um somit ein optimales Zusammenwirken zwischen erstem Magnetmodul 2 und zweitem Magnetmodul 3 sowie erstem Gegenmagnetmodul 12 und zweiten Gegenmagnetmodul 13 zu erreichen. Auf diese Weise wird eine sichere und zuverlässige, insbesondere stabile, Verbindung zwischen Schuh 4 und Sportgerät 10 sichergestellt. Gleichzeitig kann sich die Verbindung zwischen Schuh 4 und Sportgerät 10 auch lösen, wenn eine Extremsituation, beispielsweise ein Sturz, dies erfordert, um ein Verletzungsrisiko des Benutzers zu verhindern.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bindung
- 2
- erstes Magnetmodul
- 3
- zweites Magnetmodul
- 4
- Schuh
- 5
- Bindungsplatte
- 6
- Oberfläche
- 7
- Seitenwand
- 8
- Ausnehmung
- 9
- Fortbewegungsmittel
- 10
- Sportgerät
- 11
- Schraubverbindung
- 12
- erstes Gegenmagnetmodul
- 13
- zweites Gegenmagnetmodul
- 14
- Sohle
- 100
- erster Luftspalt
- 200
- zweiter Luftspalt