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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Gebindeverschluss, eine verschließbare Gebindevorrichtung umfassend diesen Gebindeverschluss. Ferner betrifft die Erfindung ein Gebindeverschlusswerkstück.
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Gebindeverschlüsse kommen insbesondere bei Gebinden für Softdrinks und für kaffeehaltige Getränke häufig zum Einsatz. Nicht selten handelt es sich hierbei um temporäre Gebindeverschlüsse aus Kunststoff, welche gegebenenfalls mit einer Trinköffnung ausgestattet sind, die verhindern sollen, dass beim Transport Flüssigkeit über den Rand schwappt und verloren geht. Auch sollen die Verunreinigung der in dem Gebinde befindlichen Getränke oder deren schnelles Abkühlen verhindert werden. Darüber hinaus gibt es Gebindeverschlüsse, die fest mit dem Gebinde verbunden sind. In diesen Fällen muss in dem Gebindeverschluss eine Trinköffnung vorgesehen sein. Für die temporären wie auch für die permanenten Gebindeverschlüsse sind neben deckelartigen Verschlüssen auch rosettenartige Verschlüsse bekannt. Bei den rosettenartigen Verschlusssystemen handelt es sich regelmäßig um faltbare Deckelkonstruktionen, bei denen die Faltabschnitte rosettenartig gefaltet ineinandergreifen. Exemplarisch seien diesbezüglich die
WO 2005/042359 A1 ,
EP 143 138 A1 ,
GB 1408 714 ,
US 2,160,488 ,
DE 297 14 486 U1 ,
DE 195 44 116 A1 ,
DE 80 15 375 U1 und
GB 416,008 genannt. Um bei derartigen rosettenartig gefalteten Deckelverschlüssen die Möglichkeit für den ungehinderten Durchtritt eines Stromhalms zu schaffen, wird in der
US 4,712,725 vorgeschlagen, benachbart zum Deckelrand eine Durchtrittsöffnung bzw. eine Einlassmöglichkeit für einen Strohhalm vorzusehen.
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Um auch im Zentrum eines rosettenartig gefalteten Deckelverschlusses die Durchtrittsmöglichkeit für einen Strohhalm zu schaffen, leitet die
WO 01/26980 A1 den Fachmann an, am äußeren Ende der sich überlappenden Faltabschnitte geeignete Ausbuchtungen vorzusehen, die im gefalteten und einen Becher verschließenden Zustand ein Aufnahmeloch für einen Strohhalm ergeben. Zusätzlich zu der genannten zentralen Durchtrittsmöglichkeit für einen Strohhalm schlägt die
WO 01/26980 A1 die gleichzeitige Anwesenheit eines perforierten Durchbruchlochs am Rand der rosettenartig gefalteten Abdeckung vor.
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Die aus dem Stand der Technik bekannten Deckelverschlusssysteme gestatten noch keinen optimalen Zugang für Strohhalme. Häufig ist der Durchmesser der zur Verfügung stehenden Strohhalme nicht optimal auf die Größe einer Durchtrittsöffnung abgestimmt, so dass der Strohhalm entweder gar nicht in den Trinkbecher eingeführt werden kann, ohne den Deckelverschluss vorher zu entfernen, oder der Durchmesser des Strohhalms ist zu klein, was zur Folge hat, dass Flüssigkeit durch den verbleibenden Spalt leicht und in großen Mengen entweichen kann, sollte das Behältnis umkippen. Auch wird in letzterem Fall insbesondere bei kohlensäurehaltigen Getränken der Strohhalm durch den Auftrieb ungehindert nach oben bewegt, was zu einem sehr instabilen Gesamtsystem führen kann.
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Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, einen Verschluss für insbesondere Trinkbecher zur Verfügung zu stellen, der nicht mehr mit den Nachteilen des Stands der Technik behaftet ist und der insbesondere ein sicheres und dauerhaftes Verschließen bei gleichzeitig optimiertem Zugang für einen Strohhalm gestattet. Insbesondere lag der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, in Trinkbecher abgefüllte Getränke zuverlässig und dauerhaft, auch während des Verzehrs, vor Kontamination zu schützen.
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Demgemäß wurde ein Gebindeverschluss gefunden mit einem umlaufenden Rand, der eine Öffnungsfläche umschließt, und mindestens drei sich jeweils von dem umlaufenden Rand erstreckende Verschlusslamellen mit einem Endabschnitt und mit sich gegenüberliegenden, sich vom Rand in Richtung des Endabschnitts erstreckenden ersten und zweiten Seitenbegrenzungen und einer diese ersten und zweiten Seitenbegrenzungen jeweils verbindende Randbegrenzung des Endabschnitts, wobei die Verschlusslamellen paarweise benachbart zueinander und umlaufend an dem Rand angeordnet sind oder vorliegen und in Richtung der Öffnungsfläche klappbar sind, wobei im auf die Öffnungsfläche geklappten und die Öffnungsfläche verschließenden Zustand jeweils benachbarte Verschlusslamellen im Bereich ihrer jeweils benachbarten ersten und zweiten Seitenbegrenzungen zumindest abschnittsweise unter Verschluss der Öffnungsfläche überlappen, wobei die Endabschnitte der Verschlusslamellen sich zumindest paarweise mindestens in Teilen überlappen und/oder ineinandergreifen, wobei mindestens zwei, insbesondere sämtliche Verschlusslamellen jeweils mindestens zwei sich von der ersten und/oder zweiten Seitenbegrenzung und/oder von der Randbegrenzung des Endabschnitts erstreckende Schwächungslinien aufweisen, wobei die mindestens zwei Verschlusslamellen, insbesondere sämtliche Verschlusslamellen, über mindestens zwei Schwächungslinien (auch „erste Schwächungslinie“ und „zweite Schwächungslinie“ genannt) verfügen, die einen gemeinsamen Ausgangspunkt besitzen und wobei der gemeinsame Ausgangspunkt der mindestens zwei Schwächungslinien an oder im Bereich der ersten Seitenbegrenzung, der zweiten Seitenbegrenzung, der Randbegrenzung des Endabschnitts, im Übergang von der ersten Seitenbegrenzung zu der Randbegrenzung des Endabschnitts oder im Übergang von der zweiten Seitenbegrenzung zu der Randbegrenzung des Endabschnitts vorliegt.
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Die Verschlusslamellen des erfindungsgemäßen Gebindeverschlusses bilden vorzugsweise einen Rosettenverschluss aus. Die Verschlusslamellen des erfindungsgemäßen Gebindeverschlusses sind in einer zweckmäßigen Ausgestaltung in der Weise dimensioniert, dass im auf die Öffnungsfläche geklappten und diese Öffnungsfläche verschließenden Zustand benachbarte Verschlusslamellen seitlich mindestens abschnittsweise überlappen und dass auch die Endabschnitte der Verschlusslamellen sich zumindest paarweise mindestens abschnittsweise überlappen. Die Verschlusslamellen verfügen demgemäß bevorzugt über eine radiale Ausdehnung, die insbesondere geringfügig größer ist als der Radius der Öffnungsfläche. Die mindestens zwei, bevorzugt die mindestens 3, 4, 5, 6, 7 oder 8, insbesondere sämtliche Verschlusslamellen sind demgemäß in einer zweckmäßigen Ausführungsform derart ausgestaltet, dass sie sich jeweils seitlich benachbart paarweise abschnittsweise überlappen und dass deren Endabschnitte mindestens paarweise abschnittsweise überlappen bilden, wenn die Verschlusslamellen im auf die Öffnungsfläche geklappten und die Öffnungsfläche verschließenden Zustand vorliegen.
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Bevorzugt verfügt der erfindungsgemäße Gebindeverschluss über 5, 6, 7 oder 8 Verschlusslamellen. Gebindeverschlüsse mit 6 Verschlusslamellen sind hierbei besonders bevorzugt, insbesondere für die Verwendung bei herkömmlichen Trinkbehältnissen mit einem Aufnahmevermögen im Bereich von wie zum Beispiel 150 ml bis 500 ml. Die Anzahl der zu verwendenden Verschlusslamellen kann insbesondere bei sehr großen zu verschließenden Öffnungsflächen auch oberhalb von 8 Verschlusslamellen liegen, beispielsweise bei 9, 10, 11, 12, 13 oder 14 Verschlusslamellen. Auf diese Weise kann für jede Trinkbehältnisgröße ein optimaler Verschluss bei gleichzeitig leichter Handhabung sichergestellt werden.
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Die mindestens zwei Schwächungslinien erstrecken sich in einer pragmatischen Ausgestaltung von der ersten Seitenbegrenzung einer Verschlusslamelle weg, insbesondere in Richtung der gegenüberliegenden zweiten Seitenbegrenzung.
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Die mindestens zwei Schwächungslinien, insbesondere sämtliche Schwächungslinien, von mindestens zwei bzw. sämtlichen Verschlusslamellen sind in einer bevorzugten Ausführungsform derart ausgestaltet, dass sie sich abschnittsweise überlappen oder einen Überlappungsbereich oder mindestens einen Überlappungs- oder Kreuzungspunkt bilden, wenn die Verschlusslamellen im auf die Öffnungsfläche geklappten und die Öffnungsfläche verschließenden Zustand vorliegen. Auf diese Weise können ein zuverlässiger Durchtritt eines Strohhalms wie auch ein sicherer Halt des Strohhalms gewährleistet werden, wobei der Strohhalm nichtsdestotrotz unproblematisch wieder entfernbar ist, und zwar in einer Weise, dass der Gebindeverschluss die gesamte Öffnungsfläche wieder sicher verschließt.
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Auch sind solche erfindungsgemäßen Gebindeverschlüsse bevorzugt, bei denen mindestens zwei Schwächungslinien, insbesondere sämtliche Schwächungslinien, von mindestens zwei bzw. sämtlichen Verschlusslamellen, wenn die Verschlusslamellen im auf die Öffnungsfläche geklappten und die Öffnungsfläche verschließenden Zustand vorliegen, über einen im Wesentlichen deckungsgleichen Ausgangspunkt verfügen. Hierbei kann zum Beispiel in einer besonders zweckmäßigen Ausgestaltung auch vorgesehen sein, dass der Ausgangspunkt im Zentrum der Öffnungsfläche vorliegt. Ferner kann vorgesehen sein, dass zwei oder mehrere Schwächungslinien von dem gemeinsamen, insbesondere zentralen Ausgangspunkt ihren Ausgang nehmen. Diese Schwächungslinien können dabei gleich oder auch verschieden lang sein, sind jedoch vorzugsweise im Wesentlichen gleich lang. Auch sind dabei solche Ausgestaltungen bevorzugt, bei denen Schwächungslinien von unterschiedlichen Verschlusslamellen, beispielsweise benachbarten Verschlusslamellen, deckungsgleich vorliegen oder über deckungsgleiche Abschnitte verfügen, wenn die Verschlusslamellen die Öffnungsfläche verschließt und insbesondere auch rosettenartig ineinandergreifen.
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Des Weiteren sind auch solche Gebindeverschlüsse bevorzugt, bei denen die erste Seitenbegrenzung einer Verschlusslamelle und die zweite Seitenbegrenzung einer benachbarten Verschlusslamelle über einen im Wesentlichen gemeinsamen Ausgangspunkt im Bereich des umlaufenden Randes verfügen. Auf diese Weise kann unter anderem auch sichergestellt werden, dass im auf die Öffnungsfläche geklappten Zustand die Verschlusslamellen einen im Wesentlichen flüssigkeitsdichten Verschluss bilden.
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Dabei haben sich derartige Verschlusslamellen der erfindungsgemäßen Gebindeverschlüsse als besonders vorteilhaft erwiesen, bei denen die erste Seitenbegrenzung einer Verschlusslamelle, insbesondere im Wesentlichen jeder Verschlusslamelle, mit dem Abschnitt des Randes, in den diese Verschlusslamelle, ihrem Endabschnitt gegenüberliegend, übergeht oder angrenzt, einen spitzen Winkel bildet, bevorzugt einen Winkel im Bereich von 30 bis 80° und besonders bevorzugt im Bereich von 50 bis 70°. Alternativ und insbesondere zusätzlich kann vorgesehen sein, dass, die zweite Seitenbegrenzung dieser Verschlusslamelle, insbesondere jeder Verschlusslamelle, mit dem Abschnitt des Randes, in den diese Verschlusslamelle dem Endabschnitt gegenüberliegend übergeht oder angrenzt, einen Winkel im Bereich von 50 bis 110°, bevorzugt im Bereich von 80 bis 100° und besonders bevorzugt von etwa 90° bildet. Die Bestimmung dieses Winkels gelingt am einfachsten und zuverlässigsten dann, wenn die Verschlusslamellen aufgeklappt auf dem Rand stehen und der Rand nicht als umlaufender Rand ausgestaltet ist, sondern ausgerollt in einer Ebene vorliegt, d.h. an dem Gebindeverschlusswerkstück.
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Für viele Anwendungen hat es sich als sehr zweckmäßig erwiesen, die Ausgangspunkte der Schwächungslinien auf bestimmte Areale der Verschlusslamellen zu begrenzen. So kann in einer bevorzugten Ausgestaltung die mindestens eine Schwächungslinie ihren Ausgangspunkt im Bereich der ersten oder zweiten Seitenbegrenzung oder im Übergang von der ersten oder zweiten Seitenbegrenzung zu der Randbegrenzung des Endabschnitts nehmen. Mindestens zwei Verschlusslamellen, insbesondere sämtliche Verschlusslamellen, der erfindungsgemäßen Gebindeverschlüsse verfügen über mindestens zwei, insbesondere zwei oder drei, Schwächungslinien (auch „erste Schwächungslinie“, „zweite Schwächungslinie“ und „dritte Schwächungslinie“ genannt), die einen gemeinsamen Ausgangspunkt besitzen. Dabei liegt der gemeinsame Ausgangspunkt der mindestens zwei oder gegebenenfalls mindestens drei Schwächungslinien an oder im Bereich der ersten Seitenbegrenzung, der zweiten Seitenbegrenzung, der Randbegrenzung des Endabschnitts, im Übergang von der ersten Seitenbegrenzung zu der Randbegrenzung des Endabschnitts oder im Übergang von der zweiten Seitenbegrenzung zu der Randbegrenzung des Endabschnitts vor, insbesondere im Übergang von der ersten Seitenbegrenzung zu der Randbegrenzung des Endabschnitts.
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Die Schwächungslinien können in einer Ausführungsform als Schlitze ausgebildet sein. Des Weiteren können geeignete Schwächungslinien Stanz- oder Perforationslinien im Material des Gebindeverschlusses darstellen, in denen dieses nur noch über eine geringe mechanische Festigkeit verfügt und bei Kraftbeaufschlagung mit einem Strohhalm sogleich nachgibt und einen Schlitz bildet, gleichwohl noch nicht als Schlitze ausgebildet sind. Die Ausbildung der Schwächungslinien in Form von Schlitzen ist bevorzugt. Die Schwächungslinien verfügen im Allgemeinen über eine Länge im Bereich von 1 bis 20 mm, bevorzugt im Bereich von 2 bis 10 mm und besonders bevorzugt im Bereich von 3 bis 8 mm.
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Der Winkel, der von zwei Schwächungslinien mit gemeinsamem Ausgangspunkt eingeschlossen wird, vorzugsweise der Winkel, der von erster und zweiter Schwächungslinie eingeschlossen wird, liegt in besonders zweckmäßigen Ausführungsvarianten im Bereich von 20 bis 80°, vorzugsweise im Bereich von 30 bis 70° und insbesondere bei etwa 60°.
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Derartige erfindungsgemäße Gebindeverschlüsse haben sich als besonders geeignet erwiesen, bei denen mindestens eine, insbesondere genau eine, Schwächungslinie (erste Schwächungslinie) mindestens einer Verschlusslamelle, insbesondere sämtlicher Verschlusslamellen, im Wesentlichen gleichgerichtet, insbesondere parallel, zu dem benachbarten Abschnitt des umlaufenden Randes ausgerichtet ist. Hierbei sind insbesondere solche bevorzugt, bei denen mindestens eine, insbesondere genau eine, Schwächungslinie (zweite Schwächungslinie), die mit der ersten Schwächungslinie einen gemeinsamen Ausgangspunkt hat und die in Bezug auf diese erste Schwächungslinie jenseits der Randbegrenzung des Endabschnitts vorliegt, einen Winkel einschließt, insbesondere im Bereich von 30 bis 80°, vorzugsweise im Bereich von 40 bis 70° und besonders bevorzugt von etwa 60°.
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Eine besonders ausgeprägte Dichtigkeit lässt sich auch mit solchen erfindungsgemäßen Gebindeverschlüssen erhalten, bei denen die ersten Seitenbegrenzungen von zwei, insbesondere benachbarten, Verschlusslamellen, insbesondere von sämtlichen Verschlusslamellen, im nicht auf die Öffnungsfläche geklappten, insbesondere entfalteten, Zustand, vorzugsweise wenn als Gebindewerkstück vorliegend, im Wesentlichen gleichgerichtet ausgerichtet sind. Alternativ und insbesondere zusätzlich kann auch vorgesehen sein, dass die zweiten Seitenbegrenzungen von zwei, insbesondere benachbarten, Verschlusslamellen, insbesondere von sämtlichen Verschlusslamellen, im nicht auf die Öffnungsfläche geklappten, insbesondere entfalteten, Zustand im Wesentlichen gleichgerichtet ausgerichtet sind.
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Der Winkel, der zwischen der ersten und der zweiten Seitenbegrenzung benachbarter Verschlusslamellen der erfindungsgemäßen Gebindeverschlüsse im nicht auf die Öffnungsfläche geklappten, insbesondere entfalteten, Zustand gebildet wird, liegt vorzugsweise im Bereich von 10 bis 60° und besonders bevorzugt im Bereich von 15 bis 40°. Damit Verschlusslamellen besonders leicht in Richtung der Öffnungsfläche klappbar sind, kann in dem Bereich eines Abschnitts des umlaufenden Randes eine Faltkante vorgesehen sein.
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Der erfindungsgemäße Gebindeverschluss kann aus einem Material oder aus mehreren unterschiedlichen Materialien gefertigt sein. Bevorzugt ist der Gebindeverschluss aus einem einheitlichen Material gefertigt. Materialien für den erfindungsgemäßen Gebindeverschluss umfassen Papier, Pappe und Kunststoff. Für viele Anwendungen hat es sich als völlig ausreichend erwiesen, auf Papier oder Pappe zurückzugreifen, wobei diese Materialien ein- oder mehrlagig ausgebildet sein können. Mehrlagigen Strukturen umfassen auch solchen Materialien, in denen eine Papier-oder Papplage ein- oder beidseitig mit einer Folie laminiert vorliegt oder ein- oder beidseitig imprägniert worden ist.
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Die erfindungsgemäßen Gebindeverschlüsse sind vorzugsweise im Wesentlichen einstückig ausgebildet.
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In einer zweckmäßigen Ausführungsform weisen die Endabschnitte der erfindungsgemäßen Gebindeverschlüsse eine abgerundete Umrissform auf und sind insbesondere im Wesentlichen halbkreisförmig ausgestaltet.
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Für viele Anwendungen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass der erfindungsgemäße Gebindeverschluss ferner eine sich an den umlaufenden Rand anschließende Schürze umfasst, die eingerichtet und ausgelegt ist, um den Gebindeverschluss mit dem Öffnungsrand eines Gebindes zu verbinden. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass diese sich an den umlaufenden Rand anschließende Schürze eine Ausdehnung aufweist, die dazu befähigt, die Wandung des Gebindes auszubilden. In diesem Fall müsste mit dieser Wandung nur noch der Gebindeboden verbunden werden, um zu einem voll funktionsfähigen Gebinde zu gelangen, das mit dem erfindungsgemäßen Gebindeverschluss ausgestattet ist.
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Besonders bevorzugte erfindungsgemäße Gebindeverschlüsse zeichnen sich dadurch aus, dass sie ferner zwischen der ersten Seitenbegrenzung einer ersten Verschlusslamelle und der zweiten Seitenbegrenzung einer benachbarten, zweiten Verschlusslamelle sowie gegebenenfalls zwischen den Endabschnitten dieser benachbarten Verschlusslamellen einen Abdeckabschnitt aufweisen, der eine zwischen diesen benachbarten Verschlusslamellen verlaufende Abschlusskante aufweist. Hierbei ist besonders bevorzugt, wenn zwischen benachbarten Verschlusslamellen jeweils ein Abdeckabschnitt vorliegt. Auf diese Weise wird ein erfindungsgemäßer Gebindeverschluss erhalten, der vom Rand bis zu dem Endabschnitt bzw. der Abschlusskante der Abdeckabschnitte keine Öffnung aufweist und damit einen besonders flüssigkeitsdichten Abschluss ermöglicht. Die Abschlusskante der Abdeckabschnitte ragt vorzugsweise nicht bis an die äußere Randbegrenzung der Endabschnitte heran.
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Auch haben sich solche erfindungsgemäßen Gebindeverschlüsse als besonders zweckmäßig erwiesen, bei denen der Abdeckabschnitt, insbesondere sämtliche Abdeckabschnitte, sich bis zum Übergang von der ersten Seitenbegrenzung der ersten Verschlusslamelle zu der Randbegrenzung des Endabschnitts dieser Verschlusslamelle und/oder bis zu dem Übergang von der zweiten Seitenbegrenzung der benachbarten Verschlusslamelle zu der Randbegrenzung des Endabschnitts dieser Verschlusslamellen erstreckt.
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Der Übergang von der ersten Verschlusslamelle zu dem Abdeckabschnitt im Bereich der ersten Seitenbegrenzung dieser Verschlusslamelle, insbesondere entlang dieser Seitenbegrenzung, ist zweckmäßigerweise faltbar ausgestaltet und umfasst insbesondere eine Faltlinie. Alternativ und insbesondere zusätzlich kann dabei vorgesehen sein, dass der Übergang von der benachbarten, zweiten Verschlusslamelle zu dem Abdeckabschnitt im Bereich der zweiten Seitenbegrenzung dieser Verschlusslamelle, insbesondere entlang dieser Seitenbegrenzung, ebenfalls faltbar ausgestaltet ist und insbesondere eine Faltlinie umfasst.
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Dabei kann die faltbar ausgestaltete Seitenbegrenzung, insbesondere Faltlinie, in einer zweckmäßigen Ausgestaltung eine Falz oder eine Perforation darstellen oder umfassen.
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In einer besonders geeigneten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gebindeverschlüsse kann vorgesehen sein, dass die faltbar ausgestaltete erste Seitenbegrenzung, insbesondere die Faltlinie, im Übergang von der ersten Verschlusslamelle zu dem benachbart angrenzenden Abdeckabschnitt eine Perforation darstellt oder umfasst, wobei alternativ oder insbesondere zusätzlich die faltbar ausgestaltete zweite Seitenbegrenzung, insbesondere die Faltlinie, im Übergang von dieser ersten Verschlusslamelle zu dem benachbart angrenzenden weiteren Abdeckabschnitt eine Falz darstellt oder umfasst.
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Die Verschlusslamellen und die Abdeckabschnitte sind vorzugsweise derart eingerichtet und ausgelegt, dass die Verschlusslamellen jeweils benachbarte Abdeckabschnitte im auf die Öffnungsfläche geklappten und die Öffnungsfläche verschließenden Zustand teilweise oder vollständig verdecken. Bevorzugt sind dabei solche erfindungsgemäßen Gebindeverschlüsse, bei denen mindestens eine Schwächungslinie, insbesondere die erste Schwächungslinie, von einem Mündungspunkt, an dem die Abschlusskante in die Verschlusslamelle mündet, ihren Ausgang nimmt.
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Besonders gute und zuverlässige Resultate stellen sich in Bezug auf die sichere Handhabung von Strohhalmen und im Zusammenhang mit der Dichtigkeit eines mit dem erfindungsgemäßen Gebindeverschluss verschlossenen bzw. versehenen Trinkgebindes auch dadurch ein, dass die erste Schwächungslinie, die an dem Mündungspunkt ihren Ausgang nimmt, im Wesentlichen kollinear zu der Abschlusskante verläuft und/oder im Wesentlichen parallel zu dem benachbarten Abschnitt des umlaufenden Randes ausgerichtet ist. Auf diese Weise gelingt es besonders zuverlässig, dass die Schwächungslinien unterschiedlicher Verschlusslamellen im verschlossenen Zustand teilweise oder insbesondere vollständig in Deckung miteinander vorliegen. Dies trifft insbesondere auch dann zu, wenn eine Schwächungslinie, insbesondere die zweite Schwächungslinie, von dem Mündungspunkt, an dem die Abschlusskante in die Verschlusslamelle mündet, ihren Ausgang nimmt und in Bezug auf die erste Schwächungslinie jenseits der Randbegrenzung des Endabschnitts vorliegt und mit der ersten Schwächungslinie einen Winkel einschließt. Die zwischen diesen Schwächungslinien eingeschlossenen Winkel liegen insbesondere im Bereich von 30 bis 80°, vorzugsweise im Bereich von 40 bis 70° und besonders bevorzugt bei etwa 60°, und zwar insbesondere auch dann, wenn der Gebindeverschluss bzw. das zugrundeliegende Gebindeverschlusswerkstück über sechs Verschlusslamellen verfügt.
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Solche erfindungsgemäßen Gebindeverschlüsse haben sich als besonders zweckmäßig erwiesen, die ferner eine dritte Schwächungslinie umfassen, die an dem Mündungspunkt ihren Ausgang nimmt und die sich in oder entlang der Seitenbegrenzung bzw. Faltlinie abschnittsweise erstreckt.
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Besonders gute Resultate hinsichtlich Handhabungssicherheit und Dichtigkeit erhält man mit erfindungsgemäßen Gebindeverschlüssen, bei denen der Winkel zwischen der ersten und der zweiten Schwächungslinie und der Winkel zwischen der zweiten und der dritten Schwächungslinie im Wesentlichen übereinstimmt und insbesondere bei etwa 60° liegt.
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Überdies haben sich insbesondere auch solche erfindungsgemäßen Gebindeverschlüsse als besonders geeignet erwiesen, bei denen im auf die Öffnungsfläche geklappten und die Öffnungsfläche verschließenden Zustand die erste Schwächungslinie einer ersten, insbesondere oben liegenden, Verschlusslamelle, insbesondere wenn im Wesentlichen parallel zu dem benachbarten Randabschnitt verlaufend, zumindest abschnittsweise im Wesentlichen deckungsgleich mit der zweiten Schwächungslinie der benachbarten, mit der ersten Verschlusslamelle teilweise überlappenden zweiten Verschlusslamelle vorliegt, wobei hierbei die zweite Verschlusslamelle insbesondere unmittelbar abschnittsweise unter der ersten Verschlusslamelle vorliegt. Dabei kann vorzugsweise vorgesehen sein, dass die zweite Schwächungslinie der ersten, insbesondere oben liegenden, Verschlusslamelle im Wesentlichen deckungsgleich mit der ersten Seitenbegrenzung vorliegt. Alternativ und insbesondere zusätzlich kann die zweite Schwächungslinie der ersten, insbesondere oben liegenden, Verschlusslamellen im Wesentlichen deckungsgleich mit der dritten Schwächungslinie der benachbarten, mit der ersten Verschlusslamelle teilweise überlappenden zweiten Verschlusslamelle vorliegen, wobei hierbei die zweite Verschlusslamelle insbesondere unmittelbar abschnittsweise unter der ersten Verschlusslamelle vorliegt. Alternativ ist es ebenfalls möglich, dass die erste Verschlusslamelle unter der benachbarten, darüber liegenden zweiten Verschlusslamelle vorliegt. Auch hierbei kommt es mit den erfindungsgemäßen Gebindeverschlüssen zu korrespondierenden im Wesentlichen deckungsgleichen Überlappungen von erster und zweiter bzw. zweiter und dritter Schwächungslinien im verschlossenen Zustand. Bevorzugt sind solche Ausführungsformen verschlossener erfindungsgemäßer Gebindeverschlüsse, bei denen die sich partiell überlappenden Endabschnitte der Verschlusslamellen auf der Oberseite vorliegen, d.h. unmittelbar bei gattungsgemäßem Gebrauch erkennbar sind.
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Mit den erfindungsgemäßen Gebindeverschlüssen kommen regelmäßig solche Verschlusslamellen zum Einsatz, die eingerichtet und ausgelegt sind, um im auf die Öffnungsfläche geklappten Zustand diese Öffnungsfläche vollständig zu verschließen. Hierbei sind die Schwächungslinien der Verschlusslamellen üblicherweise derart eingerichtet und ausgelegt, um im auf die Öffnungsfläche geklappten und die Öffnungsfläche verschließenden Zustand den Durchtritt eines Strohhalms im Bereich der Schwächungslinien zu ermöglichen.
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Bei den erfindungsgemäßen Gebindeverschlüssen verjüngen sich regelmäßig mindestens zwei, insbesondere sämtliche Verschlusslamellen in Richtung von dem umlaufenden Rand zu den Endabschnitten. Eine derartige Verjüngung kann dabei dadurch vollzogen werden, dass sich nur der erste oder der zweite Seitenrand in einem spitzen Winkel zu dem Rand-bzw. Faltabschnitt der zugehörigen Verschlusslamelle erstreckt, wobei der verbleibende, gegenüberliegende Seitenrand dieser Verschlusslamelle in einem stumpfen oder insbesondere einem rechten Winkel zu diesem Rand- bzw. Faltabschnitt angeordnet ist. Bevorzugt liegt der eine Seitenrand der Verschlusslamelle in einem rechten Winkel zu dem Rand-bzw. Faltabschnitt vor, während der gegenüberliegende Seitenrand dieser Verschlusslamellen einen spitzen Winkel mit dem genannten Rand- bzw. Faltabschnitt bildet.
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Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird des Weiteren gelöst durch eine verschließbare Gebindevorrichtung, insbesondere verschließbarer Trinkbecher, enthaltend ein Gebinde mit einem Gebindeboden, einer Gebindewandung und einer Gebindeöffnung, gebildet durch einen umlaufenden Gebinderand, sowie einen erfindungsgemäßen Gebindeverschluss. Hierbei ist eine solche Gebindevorrichtung, insbesondere Trinkbecher, bevorzugt, bei der bzw. dem die Gebindewandung und der Gebindeverschluss im Wesentlichen einstückig ausgebildet sind.
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Außerdem wird die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe gelöst durch ein Gebindeverschlusswerkstück für einen erfindungsgemäßen Gebindeverschluss, umfassend einen Randabschnitt mit einem oberen und einem gegenüberliegenden unteren Randabschluss sowie mit einem ersten und einem gegenüberliegenden zweiten Seitenrand, mindestens drei sich jeweils von dem Randabschluss erstreckende Verschlusslamellen mit einem Endabschnitt und mit sich gegenüberliegenden, sich vom Randabschluss in Richtung des Endabschnitts erstreckenden ersten und zweiten Seitenbegrenzungen und einer diese ersten und zweiten Seitenbegrenzungen jeweils verbindende Randbegrenzung des Endabschnitts, wobei die Verschlusslamellen paarweise benachbart zueinander an dem Randabschnitt angeordnet sind oder vorliegen und klappbar sind, wobei mindestens zwei, insbesondere sämtliche Verschlusslamellen jeweils mindestens zwei sich von der ersten und/oder zweiten Seitenbegrenzung und/oder von der Randbegrenzung des Endabschnitts erstreckende Schwächungslinien aufweisen, wobei die mindestens zwei Verschlusslamellen, insbesondere sämtliche Verschlusslamellen, über mindestens zwei Schwächungslinien verfügen, die einen gemeinsamen Ausgangspunkt besitzen, und wobei der gemeinsame Ausgangspunkt der mindestens zwei Schwächungslinien an oder im Bereich der ersten Seitenbegrenzung, der zweiten Seitenbegrenzung, der Randbegrenzung des Endabschnitts, im Übergang von der ersten Seitenbegrenzung zu der Randbegrenzung des Endabschnitts oder im Übergang von der zweiten Seitenbegrenzung zu der Randbegrenzung des Endabschnitts vorliegt, gegebenenfalls sich zwischen benachbarten Verschlusslamellen erstreckende Abdeckabschnitte und/oder sich an eine Verschlusslamelle mit nur einer benachbarten Verschlusslamelle anschließenden Abdeckabschnitt, sowie mindestens einen Kopplungsabschnitt, der sich an den ersten und/oder an den zweiten Seitenrand anschließt und der sich vorzugsweise von dem unteren Randabschluss bis zu oder über den oberen Randabschluss hinaus entlang einer Verschlusslamelle und/oder entlang des Abdeckabschnitts erstreckt.
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Mit der vorliegenden Erfindung geht die überraschende Erkenntnis einher, dass sich auf zuverlässige und einfache Weise Gebindeverschlüsse für Gebinde, insbesondere Trinkbecher, erhalten lassen, die relativ flüssigkeitsdicht sind, und zwar selbst dann, wenn das Gebinde im gefüllten Zustand umkippt, und die darüber hinaus eine anwendungssichere und handhabungsfreundliche Einführung und Entnahme eines Strohhalms ermöglichen. Darüber hinaus geht mit den erfindungsgemäßen Gebindeverschlüssen der Vorteil einher, dass sich separate Gebindedeckel komplett vermeiden lassen, insbesondere Gebindedeckel aus Kunststoffmaterialien.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand schematischer Zeichnungen beispielhaft erläutert werden, ohne dadurch die Erfindung zu beschränken. Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Gebindverschlusswerkstück,
- 2 a) - c) schematische Ansichten einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gebindes im unverschlossenen Zustand von der Seite, von oben und perspektivisch,
- 3 a) - c) schematische Ansichten des erfindungsgemäßen Gebindes gemäß 2 in einem teilweise verschlossenen Zustand von der Seite, von oben und perspektivisch,
- 4 a) - c) schematische Ansichten des erfindungsgemäßen Gebindes gemäß 2 im fast vollständig verschlossenen Zustand, von der Seite, von oben und perspektivisch und
- 5 a) - c) schematische Ansichten des erfindungsgemäßen Gebindes gemäß 2 im vollständig geschlossenen Zustand von der Seite, von oben und perspektivisch.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Gebindeverschlusswerkstück 100. In der in 1 dargestellten Ausführungsform ist das Gebindeverschlusswerkstück 100 in der Weise gestaltet, dass alleine durch Beibringung eines Gebindebodens (nicht abgebildet) ein erfindungsgemäßes Gebinde erhalten werden kann.
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Das Gebindeverschlusswerkstück 100 umfasst in der dargestellten Ausführungsform sechs Verschlusslamellen 6, die sich von einer Randlinie 102 wegerstrecken, welche in einem hieraus gebildeten erfindungsgemäßen Gebindeverschluss bzw. in einem hieraus gebildeten erfindungsgemäßen Gebinde den umlaufenden Rand 2 bildet (s.a. 2a) - c)). Zur leichteren Faltbarkeit der Verschlusslamellen 6 ist die Faltlinie 102 in der dargestellten Ausführungsform als Falz ausgebildet. Die Verschlusslamellen 6 werden jeweils gebildet durch einen Abschnitt der Randlinie 102, sich gegenüberliegend der ersten und zweiten Seitenrändern 8, 10, auch Seitenbegrenzungen genannt, und einem diese Seitenränder verbindenden Endabschnitt 12 mit einer im Wesentlichen halbkreisförmigen Rangbegrenzung 15. Während die erste Seitenbegrenzung 8 einen spitzen Winkel mit dem an die Verschlusslamellen angrenzenden Randabschnitt 102 bildet, ist die zweite Seitenbegrenzung 10 hierzu im Wesentlichen rechtwinklig angeordnet. Die Verschlusslamellen 6 verjüngen sich damit in Richtung des Endabschnitts 12. In der dargestellten Ausführungsform wird zwischen benachbarten Verschlusslamellen 6 kein Abstand gelassen. Vielmehr verfügen die erste Seitenbegrenzung 8 einer ersten Verschlusslamelle 6 und die zweite Seitenbegrenzung 10 einer benachbarten, zweiten Verschlusslamelle 6 im Bereich der Randlinie 102 über einen gemeinsamen Ausgangspunkt 17. Zwischen benachbarten Verschlusslamellen 6 liegt ein Abdeckabschnitt 26 vor. Dieser erstreckt sich zwischen der ersten Seitenbegrenzung 8 einer ersten Verschlusslamelle und der zweiten Seitenbegrenzung 10 der benachbarten Verschlusslamelle 6 und wird in Richtung der Endabschnitte 12 durch die Abschlusskante 28 begrenzt. In der dargestellten Ausführungsform verlaufen die Abschlusskanten 28 der Abdeckabschnitte 26 im Wesentlichen gleichgerichtet bzw. parallel zu der Randlinie 102.
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Das Gebindeverschlusswerkstück 100 verfügt ferner über eine Gebindeverschlussschürze 104. Diese ist in der dargestellten Ausführungsform als Wandungsfläche für den aus dem Werkstück zu bildenden Gebinde ausgebildet. Diese Schürze bzw. Wandungsfläche 104 erstreckt sich gegenüberliegend zu der Randlinie 102 bis zu einem unteren Rand 106. Seitlich wird das Gebindeverschlusswerkstück 102 bzw. die Wandung 104 durch Seitenränder 108 und 110 begrenzt. In der in 1 dargestellten bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gebindeverschlusswerkstücks 100 geht der Seitenrand 108 der Wandung 104 im Sinne einer Verlängerung über in die zweite Seitenbegrenzung 10 der äußeren Verschlusslamelle 6. Diese zweite Seitenbegrenzung 10 und der ersten Seitenrand 108 liegen hierbei kolinear vor.
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In dem in 1 wiedergegebenen erfindungsgemäßen Gebindeverschlusswerkstück 100 sind Verschlusslamellen 6 und Abdeckabschnitte 26 in der Weise alternierend angeordnet, dass diese Abfolge im Bereich des ersten Seitenrandes 108 mit einer ersten Verschlusslamelle 6 beginnt und benachbart zum zweiten Seitenrand 110 mit einem Abdeckabschnitt 26 endet. In der dargestellten Ausführungsform liegt im Bereich des zweiten Seitenrandes 110 sowie im Bereich des hierzu benachbarten Abdeckabschnitts 26 ein Kopplungsareal 112 vor. Dieses erstreckt sich von dem unteren Rand 106 der Schürze bzw. Wandung 104 bis zur Abschlusskante 28 des äußeren Abdeckabschnitts 26. Dieses Kopplungsareal 112 stellt einen Verbindungs- bzw. Überlappungsstreifen dar, der mittels geeigneter Haftmittel mit einer hierzu korrespondierenden Fläche entlang des ersten Seitenrands 108 der Wandung 104 und der zweiten Seitenbegrenzung 10 der äußeren Verschlusslamelle 6 unter Ausbildung eines Gebindegrundkörpers verbunden werden kann.
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Das erfindungsgemäße Gebindeverschlusswerkstück 100 kann, wie in 1 wiedergegeben, einstückig ausgebildet sein. Hierfür kann auf Papier- oder Pappmaterialien geeigneter Dicke zurückgegriffen werden.
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Damit ein rosettenartiger Verschluss mithilfe der Verschlusslamellen 6 ohne Probleme bewerkstelligt werden kann, sind in einer bevorzugten Ausgestaltung die ersten und zweiten Seitenbegrenzungen 8, 10 als Faltlinien ausgestaltet. Dies kann z.B. über eine Falz oder ein Perforation bewerkstelligt werden. In einer bevorzugten Ausgestaltung liegen die ersten Seitenbegrenzungen 8 in Form einer Perforationslinie vor, während die zweiten Seitenbegrenzungen 10 als Falz ausgebildet sind.
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Darüber hinaus ist in dem in 1 gezeigten erfindungsgemäßen Gebindeverschlusswerkstück 100 jede Verschlusslamelle mit zwei Schwächungslinien 14 und 14' in Form von Schlitzen ausgestattet. Diese Schwächungslinien 14 und 14', auch erste und zweite Schwächungslinie genannt, verfügen über einen gemeinsamen Ausgangspunkt 20, auch Mündungspunkt genannt. In der dargestellten Ausführungsform liegt dieser Ausgangspunkt 20 im Übergang von der ersten Seitenbegrenzung 8 zu der Randbegrenzung 15 des Endabschnitts 12 vor. Darüber hinaus ist die erste Schwächungslinie 14 kolinear zur Abschlusskante 28 ausgebildet und liegt damit im Wesentlichen parallel zu dem korrespondierenden Abschnitt der Randlinie 102 vor. Die erste und die zweite Schwächungslinie 14 und 14' schließen in der abgebildeten Ausführungsform einen Winkel von etwa 60° ein. Die Schwächungslinien 14,14' stellen in der Ausführungsform gemäß 1 Schlitze bzw. Einschnitte dar. Diese verfügen vorzugsweise über eine im Wesentlichen identische Längenausdehnung. Ein bevorzugter Winkel, der zwischen der zweiten Schwächungslinie 14' und der ersten Seitenbegrenzung 8 eingeschlossen wird, liegt bei etwa 60°, wie auch in der 1 dargestellten Ausführungsform zu erkennen ist. Sämtliche Schwächungslinien stellen bevorzugt Schlitze dar, können aber auch zum Beispiel in Form von Perforationslinienabschnitten ausgebildet sein.
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Ferner ist in der 1 ein Gebindeverschlusswerkstück 100 mit dritten Schwächungslinien 14" wiedergegeben. Diese dritten Schwächungslinien 14" verfügen über im Wesentlichen den gleichen Ausgangspunkt wie die ersten und zweiten Schwächungslinien 14 und 14'. Sie verlaufen zweckmäßigerweise abschnittsweise in bzw. entlang der ersten Seitenbegrenzung 8 der Verschlusslamellen 6. Allein zum Zwecke der besseren Veranschaulichung sind in 1 die dritten Schwächungslinien 14" nicht unmittelbar auf der ersten Seitenbegrenzung, sondern leicht versetzt hierzu abgebildet.
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2c) entnimmt man eine perspektivische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Gebindes 200, gebildet aus dem Gebindeverschlusswerkstück 100, wie in 1 gezeigt. Im Bereich des unteren Randes 106 des Gebindeverschlusswerkstücks ist ein Gebindeboden 202 eingearbeitet worden. Die Verschlusslamellen 6 wie auch die Abdeckabschnitte 26, die zwischen benachbarten Verschlusslamellen vorliegen, liegen in aufgeklappter Form vor. Die Randlinie 102 des Gebindeverschlusswerkstücks 100 bildet in dem Gebinde 200 den umlaufenden Rand 2 aus. Das Gebinde 200 wird demgemäß gebildet durch den erfindungsgemäßen Gebindeverschluss 1 und den Gebindeboden 202. In der in 2 wiedergegebenen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gebindes ist die Gebindewandung 204 teil des einstückigen Gebindeverschlusses 1. Auch sind selbstverständlich solche Ausgestaltungen möglich, bei denen sich der Gebindeverschluss unterhalb des umlaufenden Randes 2 nur abschnittsweise erstreckt und sodann mit einer separaten, umlaufenden Wandungsbahn, in die im unteren Randbereich ein Gebindeboden eingearbeitet wird, ein erfindungsgemäßes Gebinde bildet.
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Indem die Verschlusslamellen 6 beispielsweise aufeinander folgend in Richtung der Öffnungsfläche geklappt werden, kommt es zur Ausbildung einer rosettenartigen Überlappung, welche letztendlich zu einem geschlossenen Gebinde führt. Die 3 bis 5 geben verschiedene Stadien des Schließprozesses wieder.
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Beim Klappen auf die Öffnungsfläche der Verschlusslamellen 6 kommen benachbarte Abdeckabschnitte 26 auf der Verschlusslamelle 6 zur Anlage. Diese Abdeckabschnitte 26 werden im verschlossenen Zustand durch die sich hieran anschließende Verschlusslamelle überdeckt. Es kommt folglich zu einer abschnittsweisen Überlappung benachbarter Verschlusslamellen 6.
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Zur leichteren Veranschaulichung der Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gebindes 200 ist eine Draufsicht des unverschlossenen Gebindes 200 gemäß 2a) in 2b) wiedergegeben. Der kreisförmig umlaufende Rand 208 gibt die Form und Ausmaße des Becherbodens 202 wieder. Auch ist zu erkennen, dass die im Wesentlichen im Querschnitt kreisrunde Wandung im Bereich des umlaufenden Randes 2 bedingt durch den Einsatz von sechs Verschlusslamellen 6 in eine sechseckige Grundform übergeht.
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Insbesondere den 2a) und 2c) entnimmt man die erste, zweite und dritte Schwächungslinie 14,14' und 14".
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Im verschlossenen Zustand verfügen diese Schwächungslinien über einen gemeinsamen Ausgangspunkt 210 der im Zentrum der verschlossenen Öffnungsfläche liegt. Der Winkel, der zwischen benachbarten Schwächungslinien jeweils eingenommen wird, liegt hier bei etwa 60°.
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Beim Aufeinanderfalten der Verschlusslamellen 6 kommt es dazu, dass sich die erste Schwächungslinie 14 einer unterhalb einer benachbarten Verschlusslamelle 6 vorliegenden Verschlusslamelle sich in etwa in Deckung befindet mit der zweiten Schwächungslinie 14' dieser auf der Oberseite zur Anlage kommenden Verschlusslamelle. Entsprechend kommt es dazu, dass die zweite Schwächungslinie 14' dieser unterhalb liegenden Verschlusslamelle sich in etwa in Deckung befindet mit der dritten Schwächungslinie 14" der oberhalb anliegenden Verschlusslamelle. In dem in 5 wiedergegebenen erfindungsgemäßen Gebinde 200 liegen im verschlossenen Zustand jeweils eine erste, zweite und dritte Schwächungslinie im Wesentlichen deckungsgleich übereinander vor.
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Wie beispielsweise der 5b) zu entnehmen ist, verschließen die Verschlusslamellen die Öffnungsfläche des Gebindes 200 vollständig. Die Schwächungslinien in Form von Schlitzen erlauben nicht den automatischen Durchtritt von Flüssigkeit, sollte das Gebinde 200 zur Seite geneigt werden oder umfallen. Andererseits gestattet die erfindungsgemäße Konstruktion den sicheren und zuverlässigen Durchtritt eines Strohhalms im Bereich der sich überlappenden Schwächungslinien. Sofern es sich bei den Schwächungslinien nicht bereits um Schlitze handeln sollte, werden durch das Einführen des Strohhalms die Schwächungslinien entsprechend aufgerissen und in Schwächungsschlitze überführt. Aufgrund der Eigensteifigkeit des Materials, beispielsweise Pappmaterials, liegen die zwischen den einzelnen Schwächungslinien vorliegenden dreieckförmigen Segmente an der Außenseite des Strohhalms an und halten diesen fest. Nach dem Herausziehen des Strohhalms kann bei geeigneter Materialwahl sichergestellt werden, dass die Flexibilität dieses Materials dazu führt, dass der Öffnungsbereich wieder vollständig verschlossen wird, wie z.B. in 5b) wiedergegeben.
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Die erfindungsgenmäßen Gebinde 200 sind sehr ressourcenschonend. Auf den Einsatz von Plastikdeckeln kann vollständig verzichtet werden. Außerdem ist es ohne weiteres möglich, das Material des erfindungsgemäßen Gebindeverschlusses bzw. des erfindungsgemäßen Gebindes aus nachwachsenden Rohstoffen zu fertigen.
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Die in der voranstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in jeder beliebigen Kombination für die Verwirklichung der Erfindung vorteilhaft sein.