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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine entsprechende Steuereinheit zur Steuerung einer Klimaanlage, insbesondere einer Klimaautomatik, in einem Fahrzeug.
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Ein Fahrzeug umfasst typischerweise eine Klimaanlage, die es z.B. ermöglicht, die Temperatur im Innenraum des Fahrzeugs auf eine bestimmte Zieltemperatur einzustellen. Die Einstellung auf eine Zieltemperatur kann dabei automatisch durch einen Regelalgorithmus der Klimaanlage erfolgen. Insbesondere kann zur Anpassung der Temperatur im Innenraum des Fahrzeugs relativ warme oder relativ kalte Luft über ein Gebläse in den Innenraum des Fahrzeugs geblasen werden. Dabei kann bei relativ hoher Gebläsestärke durch das Gebläse eine relativ hohe Geräuschbelastung im Innenraum des Fahrzeugs bewirkt werden.
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Das vorliegende Dokument befasst sich mit der technischen Aufgabe, es einem Nutzer eines Fahrzeugs in effizienter Weise zu ermöglichen, den Komfort einer Klimaautomatik des Fahrzeugs zu erhöhen, insbesondere die Geräuschbelastung einer Klimaautomatik des Fahrzeugs zu reduzieren.
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Die Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen werden u.a. in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Gemäß einem Aspekt wird eine Steuereinheit für eine Klimaanlage eines Fahrzeugs (insbesondere eines zweispurigen Straßenkraftfahrzeugs) beschrieben. Die Klimaanlage umfasst eine automatische Klimaregelung. Dabei können im Rahmen der automatischen Klimaregelung ein oder mehrere Klimaparameter (z.B. eine Temperatur, eine Luftfeuchtigkeit, etc.) auf jeweilige Sollwerte geregelt werden. Zu diesem Zweck kann im Rahmen der automatischen Klimaregelung ein Regelfehler ermittelt werden, der anzeigt, in welchem Ausmaß die ein oder mehreren Klimaparameter von den jeweiligen Sollwerten abweichen. Es können dann ein oder mehrere Komponenten der Klimaanlage, insbesondere eine Heiz- bzw. Kühleinheit und/oder ein oder mehrere Gebläse, in Abhängigkeit von dem Regelfehler angesteuert werden, um die ein oder mehreren Klimaparameter auf die jeweiligen Sollwerte einzustellen. Beispielsweise kann eine Heizeinheit angesteuert werden, um Luft zu erwärmen, die dann über zumindest ein Gebläse in den Innenraum des Fahrzeugs gefördert wird, wenn die Ist-Temperatur im Innenraum des Fahrzeugs unterhalb einer (z.B. von einem Nutzer festgelegten) Soll-Temperatur liegt. Bei einer zu hohen Ist-Temperatur kann stattdessen eine Kühleinheit angesteuert werden, um Luft zu kühlen. Das zumindest eine Gebläse kann mit unterschiedlichen Gebläsestärken (insbesondere mit unterschiedlichen diskreten Gebläsestufen) betrieben werden, um die Menge an geförderter, erwärmten bzw. gekühlten, Luft zu verändern.
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Die Steuereinheit kann eingerichtet sein, eine für die automatische Klimaregelung zu verwendende Gebläse-Kennlinie und/oder Gebläsestärke zu ermitteln. Die Gebläsestärke kann dabei durch Zugriff auf eine auf einer Speichereinheit des Fahrzeugs gespeicherte, vordefinierte Gebläse-Kennlinie ermittelt werden. Insbesondere kann die Steuereinheit eingerichtet sein, über eine Benutzerschnittstelle der Klimaanlage eine Eingabe eines Nutzers zur Festlegung einer Gebläse-Kennlinie zu erfassen. Beispielsweise kann es einem Nutzer über die Benutzerschnittstelle ermöglicht werden, eine Gebläse-Kennlinie aus einer Mehrzahl von vordefinierten Gebläse-Kennlinien auszuwählen (z.B. indirekt über die Auswahl eines bestimmten Betriebsmodus für die automatische Klimaregelung aus einer Mehrzahl von möglichen Betriebsmodi; die unterschiedlichen Betriebsmodi können dann mit unterschiedlichen vordefinierten Gebläse-Kennlinien verknüpft sein, so dass durch die Auswahl eines bestimmten Betriebsmodus eine bestimmte Gebläse-Kennlinie festgelegt wird). Dabei können sich die unterschiedlichen Gebläse-Kennlinien insbesondere in der Intensität der Nutzung von relativ hohen Gebläsestärken unterscheiden (um eine mehr oder weniger schnelle Einregelung der ein oder mehreren Klimaparameter zu ermöglichen).
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Die Gebläse-Kennlinie zeigt eine Gebläsestärke für ein Gebläse der Klimaanlage als Funktion eines Regelfehlers der automatischen Klimaregelung an. Typischerweise ist eine Gebläse-Kennlinie derart ausgelegt, dass die Gebläsestärke mit steigendem Absolutwert des Regelfehlers ansteigt (z.B. bis zu einer maximal technisch möglichen Gebläsestärke). Die maximal technisch mögliche Gebläsestärke kann dabei bei unterschiedlichen Gebläse-Kennlinien bereits bei mehr oder weniger großen Regelfehlern verwendet werden.
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Im Rahmen der automatischen Klimaregelung kann z.B. über einen Klimasensor der Klimaanlage Information in Bezug auf die Ist-Temperatur in dem Innenraum des Fahrzeugs ermittelt werden. Des Weiteren kann Information in Bezug auf eine Soll-Temperatur in dem Innenraum des Fahrzeugs ermittelt werden (die z.B. durch einen Nutzer des Fahrzeugs über die Benutzerschnittstelle festgelegt wurde). Es kann dann auf Basis der Information in Bezug auf die Ist-Temperatur und auf Basis der Information in Bezug auf die Soll-Temperatur ein aktueller Regelfehler für die automatische Klimaregelung ermittelt werden. Die Gebläse-Kennlinie ermöglicht es dann, für den aktuellen Regelfehler eine aktuelle Gebläsestärke für das Gebläse zu ermitteln.
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Die Steuereinheit ist weiter eingerichtet, eine von einem Nutzer festgelegte Gebläsestärken-Begrenzung zu ermitteln. Die Gebläsestärken-Begrenzung kann dabei insbesondere eine maximale (von einem Nutzer gewünschte) Gebläsestärke und/oder eine minimale (von einem Nutzer gewünschte) Gebläsestärke umfassen. Die Steuereinheit kann eingerichtet sein, über eine Benutzerschnittstelle der Klimaanlage eine Eingabe eines Nutzers zur Festlegung eines Wertes für die maximale Gebläsestärke und/oder für die minimale Gebläsestärke zu erfassen. Die Festlegung der maximalen bzw. minimalen Gebläsestärke kann dabei unabhängig von der Festlegung einer Gebläse-Kennlinie erfolgen. Insbesondere kann eine maximale und/oder minimale Gebläsestärke durch den Nutzer festgelegt werden, die für alle möglichen Gebläse-Kennlinien der Klimaanlage gilt, und die explizit durch einen Nutzer festgelegt werden kann. Die maximale Gebläsestärke kann dabei kleiner als die maximal technisch mögliche Gebläsestärke sein (die in einer Gebläse-Kennlinie verwendet wird).
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Die Steuereinheit ist weiter eingerichtet, das Gebläse der Klimaanlage für die automatische Klimaregelung in Abhängigkeit von der Gebläse-Kennlinie und in Abhängigkeit von der Gebläsestärken-Begrenzung anzusteuern. Insbesondere kann in Abhängigkeit von der Gebläse-Kennlinie und in Abhängigkeit von der Gebläsestärken-Begrenzung eine aktuelle Gebläsestärke für den Betrieb des Gebläses im Rahmen der automatischen Klimaregelung ermittelt werden.
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Es wird somit einem Nutzer ermöglicht, explizit eine maximale und/oder eine minimale Gebläsestärke festzulegen, mit der ein Gebläse im Rahmen der automatischen Klimaregelung betrieben wird. So wird es einem Nutzer in effizienter und zuverlässiger Weise ermöglicht, die Geräuschbelastung im Innenraum des Fahrzeugs bei Nutzung einer Klimaautomatik zu begrenzen. Folglich wird der Komfort der Insassen eines Fahrzeugs erhöht.
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Die Steuereinheit kann insbesondere eingerichtet sein, die Gebläsestärke für das Gebläse, die bei der automatischen Klimaregelung verwendet wird, auf die maximale Gebläsestärke zu begrenzen. Somit kann zuverlässig die Geräuschentwicklung beim Betrieb einer Klimaautomatik, d.h. bei Durchführung einer automatischen Klimaregelung, begrenzt werden.
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Die Steuereinheit kann eingerichtet sein, einen aktuellen Regelfehler der automatischen Klimaregelung zu ermitteln. Es kann dann auf Basis der Gebläse-Kennlinie und auf Basis des aktuellen Regelfehlers eine vorläufige (aktuelle) Gebläsestärke ermittelt werden. Des Weiteren kann auf Basis der vorläufigen (aktuellen) Gebläsestärke und auf Basis der Gebläsestärken-Begrenzung eine endgültige (aktuelle) Gebläsestärke für das Gebläse bei der automatischen Klimaregelung ermittelt werden. Insbesondere kann die (durch einen Nutzer festgelegte) maximale Gebläsestärke mit der vorläufigen (aktuellen) Gebläsestärke verglichen werden, und die endgültige (aktuelle) Gebläsestärke kann in Abhängigkeit von dem Vergleich ermittelt werden. Dabei kann die endgültige (aktuelle) Gebläsestärke der (durch den Nutzer festgelegten) maximalen Gebläsestärke entsprechen, wenn die vorläufige Gebläsestärke größer als die maximale Gebläsestärke ist. Somit kann zuverlässig die Geräuschentwicklung beim Betrieb einer Klimaautomatik begrenzt werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zur Steuerung eines Gebläses einer Klimaanlage eines Fahrzeugs beschrieben, wobei die Klimaanlage eine automatische Klimaregelung umfasst. Das Verfahren kann das Ermitteln einer Gebläse-Kennlinie umfassen. Dabei wird typischerweise eine bestimmte, vordefinierte Gebläse-Kennlinie aus einer Speichereinheit des Fahrzeugs verwendet. Das Ermitteln der Gebläse-Kennlinie kann somit dem Auslesen einer vordefinierten Gebläse-Kennlinie aus einer Speichereinheit des Fahrzeugs entsprechen. Die Gebläse-Kennlinie zeigt dabei eine Gebläsestärke für das Gebläse als Funktion eines Regelfehlers der automatischen Klimaregelung an. Das Verfahren umfasst weiter das Ermitteln einer von einem Nutzer festgelegten Gebläsestärken-Begrenzung. Außerdem umfasst das Verfahren das Steuern des Gebläses für die automatische Klimaregelung in Abhängigkeit von der Gebläse-Kennlinie und in Abhängigkeit von der Gebläsestärken-Begrenzung.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Fahrzeug (insbesondere ein Straßenkraftfahrzeug z.B. ein Personenkraftwagen, ein Lastkraftwagen oder ein Motorrad) beschrieben, das die in diesem Dokument beschriebene Steuereinheit und/oder Klimaanlage umfasst.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Software (SW) Programm beschrieben. Das SW Programm kann eingerichtet werden, um auf einem Prozessor ausgeführt zu werden, und um dadurch das in diesem Dokument beschriebene Verfahren auszuführen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Speichermedium beschrieben. Das Speichermedium kann ein SW Programm umfassen, welches eingerichtet ist, um auf einem Prozessor ausgeführt zu werden, und um dadurch das in diesem Dokument beschriebene Verfahren auszuführen.
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Es ist zu beachten, dass die in diesem Dokument beschriebenen Verfahren, Vorrichtungen und Systeme sowohl alleine, als auch in Kombination mit anderen in diesem Dokument beschriebenen Verfahren, Vorrichtungen und Systemen verwendet werden können. Desweiteren können jegliche Aspekte der in diesem Dokument beschriebenen Verfahren, Vorrichtungen und Systemen in vielfältiger Weise miteinander kombiniert werden. Insbesondere können die Merkmale der Ansprüche in vielfältiger Weise miteinander kombiniert werden.
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Im Weiteren wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Dabei zeigen
- 1 beispielhafte Komponenten eines Fahrzeugs;
- 2 beispielhafte Kennlinien für die Ansteuerung eines Gebläses eines Fahrzeugs;
- 3 eine beispielhafte Benutzerschnittstelle zur Festlegung einer Gebläsestärken-Begrenzung; und
- 4 eines Ablaufdiagramms eines beispielhaften Verfahrens zur Steuerung eines Gebläses eines Fahrzeugs.
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Wie eingangs dargelegt, befasst sich das vorliegende Dokument mit der technischen Aufgabe, die Geräuschbelastung einer Klimaautomatik eines Fahrzeugs zu reduzieren. In diesem Zusammenhang zeigt 1 beispielhafte Komponenten eines Fahrzeugs 100. Das Fahrzeug 100 umfasst zumindest einen Klimasensor 102 (insbesondere einen Temperatursensor), der eingerichtet ist, Sensordaten in Bezug auf den Wert eines Klimaparameters im Innenraum des Fahrzeugs 100 zu erfassen (z.B. in Bezug auf die Ist-Temperatur im Innenraum des Fahrzeugs 100). Außerdem umfasst das Fahrzeug 100 eine Benutzerschnittstelle 105, die es einem Nutzer des Fahrzeugs 100 ermöglicht, einen Sollwert für einen Klimaparameter (insbesondere eine Soll-Temperatur) für den Innenraum des Fahrzeugs 100 festzulegen. Die Benutzerschnittstelle 105 kann z.B. einen berührungsempfindlichen Bildschirm und/oder einen Dreh/Drück-Knopf umfassen, mit dem eine Eingabe eines Nutzers erfasst werden kann.
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Das Fahrzeug 100 umfasst weiter eine Speichereinheit 103, auf der ein oder mehrere Gebläse-Kennlinien 211, 212, 213 für ein Gebläse 104 des Fahrzeugs 100 gespeichert sein können (siehe 2). Eine Gebläse-Kennlinie 211, 212, 213 kann eine Gebläsestärke 201 für das Gebläse 104 des Fahrzeugs 100 als Funktion eines Regelfehlers 202 eines Klimareglers des Fahrzeugs 100 anzeigen. Der Regelfehler 202 kann z.B. von einer Abweichung zwischen der Ist-Temperatur und der Soll-Temperatur im Innenraum des Fahrzeugs 100 abhängen. Dabei kann der Regelfehler z.B. positiv sein, wenn die Ist-Temperatur größer als die Soll-Temperatur ist (und daher relativ kalte Luft durch das Gebläse 104 in den Innenraum des Fahrzeugs 100 geblasen werden sollte). Andererseits kann der Regelfehler negativ sein, wenn die Ist-Temperatur niedriger als die Soll-Temperatur ist (und daher relativ warme Luft durch das Gebläse 104 in den Innenraum des Fahrzeugs 100 geblasen werden sollte).
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Wie in 2 dargestellt, sind die Gebläse-Kennlinie 211, 212, 213 typischerweise derart ausgelegt, dass die zu verwendende Gebläsestärke 201 ansteigt, wenn der Betrag des Regelfehlers 202 ansteigt. So kann bewirkt werden, dass die Ist-Temperatur schneller an die Soll-Temperatur angepasst wird. Dabei kann insbesondere die Nutzung von relativ hohen Gebläsestärken 201 bei unterschiedlichen Kennlinien 211, 212, 213 unterschiedlich sein. Beispielsweise werden bei der Kennlinie 212 bereits bei betraglich kleinen Regelfehlern 202 relativ hohe Gebläsestärken 201 verwendet, um möglichst schnell und stabil die Soll-Temperatur zu erreichen. Andererseits werden bei der Kennlinie 213 nur bei betraglich relativ großen Regelfehlern 202 relativ hohe Gebläsestärken 201 verwendet. Als Folge daraus wird bei Verwendung der Kennlinie 213 die Soll-Temperatur relativ langsam erreicht und es können sich relativ große Abweichungen der Ist-Temperatur von der Soll-Temperatur ergeben.
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In einem Fahrzeug 100 können mehrere unterschiedliche Gebläse-Kennlinien 211, 212, 213 bereitgestellt und durch einen Nutzer über die Benutzerschnittstelle 105 ausgewählt werden.
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Das Fahrzeug 100 umfasst eine Steuereinheit 101, die eingerichtet ist, die Gebläsestärke 201 des Gebläses 104 des Fahrzeugs 100 in Abhängigkeit von einer Gebläse-Kennlinie 211, 212,213, in Abhängigkeit von den Sensordaten des Klimasensors 102 (insbesondere in Abhängigkeit von der Ist-Temperatur) und in Abhängigkeit von der festgelegten Soll-Temperatur zu ermitteln. Insbesondere kann im Rahmen einer Klimaautomatik eine Regelung der Gebläsestärke 201 des Gebläses 104 erfolgen.
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Zu Beginn einer Fahrt kann es zu relativ großen Abweichungen zwischen der Ist-Temperatur im Innenraum des Fahrzeugs 100 und der gewünschten Soll-Temperatur kommen. Als Folge daraus können im Rahmen der Klimaautomatik relativ hohe Gebläsestärken 201 durch die Steuereinheit 101 ausgewählt und verwendet werden. Dies kann zu einer unangenehmen Geräuschbelastung für einen Insassen des Fahrzeugs 100 führen. Insbesondere kann dies dazu führen, dass sich ein Insassen des Fahrzeugs 100 gestört fühlt und daher die Klimaautomatik deaktiviert und manuell eine feste Gebläsestärke 201 einstellt (und dann nicht mehr von den Vorteilen einer Klimaautomatik profitiert).
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Über die Benutzerschnittstelle 105 des Fahrzeugs 100 kann es einem Nutzer ermöglicht werden, explizit eine maximale Gebläsestärke 203 und ggf. eine minimale Gebläsestärke 204 einzustellen, die im Rahmen der Klimaautomatik verwendet werden soll (ggf. für alle möglichen Gebläse-Kennlinien 211, 212, 213). Beispielsweise kann auf einem Bildschirm das gesamte Spektrum 300 von möglichen Gebläsestärken 201 angezeigt werden, von einem deaktivierten Gebläse 104 bis zu einer maximal technisch möglichen Gebläsestärke (siehe 3). Der Nutzer kann dann befähigt werden, z.B. einen Balken 303, 304 entlang des Spektrums 300 zu verschieben, um die maximale Gebläsestärke 203 festzulegen (bzw. um in entsprechender Weise die minimale Gebläsestärke 204 festzulegen). Die Eingabe kann dabei direkt über einen berührungsempfindlichen Bildschirm und/oder über eine Dreh/Druck-Knopf erfolgen.
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Die von dem Nutzer festgelegten maximale und/oder minimale Gebläsestufen 203, 204 können dann von der Steuereinheit 101 bei der Ermittlung der im Rahmen einer Klimaautomatik zu verwendenden Gebläsestärke 201 berücksichtigt werden. Insbesondere kann auf Basis der Sensordaten des Sensors 102 und auf Basis der festgelegten Soll-Temperatur ein Regelfehler 202 ermittelt werden. Des Weiteren kann auf Basis des Regelfehlers 202 und der festgelegten Gebläse-Kennlinie 211, 212, 213 eine vorläufige Gebläsestärke 201 ermittelt werden. Die vorläufige Gebläsestärke 201 kann dann in Abhängigkeit von der maximalen oder minimalen Gebläsestärke 203, 204 angepasst werden. Insbesondere kann als endgültige Gebläsestärke 201 die maximale Gebläsestärke 203 verwendet werden, wenn die vorläufige Gebläsestärke 201 größer als die maximale Gebläsestärke 203 ist. Des Weiteren kann als endgültige Gebläsestärke 201 die vorläufige Gebläsestärke 201 aus der Gebläse-Kennlinie 211, 212, 213 verwendet werden, wenn die vorläufige Gebläsestärke 201 kleiner als die maximale Gebläsestärke 203 ist und ggf. größer als die minimale Gebläsestärke 204 ist. Außerdem kann als endgültige Gebläsestärke 201 ggf. die minimale Gebläsestärke 204 verwendet werden, wenn die vorläufige Gebläsestärke 201 kleiner als die minimale Gebläsestärke 204 ist.
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Im Rahmen der automatischen Klimaregelung kann somit wiederholt (insbesondere periodisch, z.B. mit einer Frequenz von 1 Hz oder mehr) ein aktueller Regelfehler 202 und eine endgültige (aktuelle) Gebläsestärke 201 ermittelt werden, um die ein oder mehreren Klimaparameter im Innenraum des Fahrzeugs 100 auf die jeweiligen Sollwerte zu regeln. Durch die Festlegung einer maximalen Gebläsestärke 203 kann es dabei einem Nutzer in zuverlässiger Weise ermöglicht werden, die Geräuschbelastung eines Gebläses 104 bei Verwendung einer Klimaautomatik zu begrenzen.
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Es können somit durch einen Nutzer eine veränderbare obere Begrenzung 203 und/oder untere Begrenzung 204 der Gebläsestärke 201 (insbesondere der Gebläsestufe) vorgenommen werden, die in einem Automatikprogramm einer Klimaanlage eines Fahrzeugs 100 vorgewählt werden können. Die Festlegung einer Begrenzung 203, 204 kann dabei durch Anwahl eines Limits z.B. durch einen Soft-Slider auf einem Touch-Display erfolgen. Alternativ oder ergänzend kann die Festlegung über einen Drehregler erfolgen.
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4 zeigt ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens 400 zur Steuerung eines Gebläses 104 einer Klimaanlage eines Fahrzeugs 100. Dabei umfasst die Klimaanlage eine automatische Klimaregelung. Bei der automatischen Klimaregelung können ein oder mehrere Klimaparameter (z.B. eine Temperatur) jeweils auf einen (durch einen Nutzer vorgegebenen) Sollwert geregelt werden. Insbesondere kann eine Temperatur in einem Innenraum des Fahrzeugs 100 automatisch auf eine Soll-Temperatur geregelt werden.
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Das Verfahren 400 kann das Ermitteln 401 einer Gebläse-Kennlinie 211, 212, 213 für die automatische Klimaregelung umfassen. Die Gebläse-Kennlinie 211, 212, 213 kann z.B. auf einer Speichereinheit 103 des Fahrzeugs 100 gespeichert sein. Die Gebläse-Kennlinie 211, 212, 213 kann z.B. in einer Designphase der Klimaanlage definiert worden sein und auf der Speichereinheit 103 des Fahrzeugs 100 gespeichert worden sein. Das Ermitteln 401 der Gebläse-Kennlinie 211, 212, 213 kann dann das Zugreifen auf die Speichereinheit 103 umfassen, um die Gebläse-Kennlinie 211, 212, 213 auszulesen.
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Die Gebläse-Kennlinie 211, 212, 213 zeigt typischerweise eine Gebläsestärke 201 für das Gebläse 104 als Funktion eines Regelfehlers 202 der automatischen Klimaregelung an. Durch die Gebläse-Kennlinie 211, 212, 213 kann im Rahmen der automatischen Klimaregelung eine Gebläsestärke 201 (insbesondere eine Gebläsestufe) ermittelt werden, mit der das Gebläse 104 des Fahrzeugs 100 zu betreiben ist, um einen Klimaparameter auf einen Sollwert einzuregeln. Dabei ist die Gebläse-Kennlinie 211, 212, 213 typischerweise derart ausgelegt, dass die durch die Gebläse-Kennlinie 211, 212, 213 angezeigten Gebläsestärken 201 mit steigendem Betrag bzw. Absolutwert des Regelfehlers 202 ansteigen, wobei der Regelfehler 202 typischerweise die Abweichung der ein oder mehreren Klimaparameter von dem jeweiligen Sollwert anzeigt. So kann erreicht werden, dass die ein oder mehreren Klimaparameter zuverlässig eingeregelt werden können.
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Außerdem umfasst das Verfahren 400 das Ermitteln 402 einer von einem Nutzer festgelegten Gebläsestärken-Begrenzung 203, 204, wobei die Gebläsestärken-Begrenzung 203, 204 insbesondere eine maximale Gebläsestärke 203 und/oder eine minimale Gebläsestärke 204 umfasst. Die Gebläsestärken-Begrenzung 203, 204 kann dabei über eine Benutzerschnittstelle 105 der Klimaanlage explizit durch einen Nutzer festgelegt worden sein (insbesondere unabhängig von der Festlegung einer Gebläse-Kennlinie 211, 212, 213).
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Das Verfahren 400 umfasst weiter das Steuern 403 des Gebläses 104 für die automatische Klimaregelung in Abhängigkeit von der Gebläse-Kennlinie 211, 212, 213 und in Abhängigkeit von der Gebläsestärken-Begrenzung 203, 204. Insbesondere kann die Gebläsestärke 201 des Gebläses 104 auf Basis der Gebläse-Kennlinie 211, 212, 13 und auf Basis eines aktuellen Regelfehlers 202 bestimmt werden. Dabei kann die Gebläsestärke 201 jedoch gemäß der von dem Nutzer festgelegten Gebläsestärken-Begrenzung 203, 204 nach oben bzw. nach unten begrenzt werden.
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Die in diesem Dokument beschriebenen Maßnahmen ermöglichen eine nutzerspezifische Begrenzung der Geräuschbelastung durch ein Gebläse 104 bei gleichzeitiger Nutzung einer automatischen Klimaregelung in einem Fahrzeug 100. Insbesondere wird es einem Nutzer ermöglicht, ein manuelles Limit 203, 204 für die Gebläsestärke 201 einzustellen und damit die nutzerspezifischen akustischen Bedürfnisse innerhalb des Automatikprogramms einer Klimaanlage festzulegen. Es kann so erreicht werden, dass auch ein geräuschempfindlicher Nutzer die Vorteile einer Klimaautomatik nutzen kann. So kann der Komfort für den Nutzer eines Fahrzeugs 100 erhöht werden.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt. Insbesondere ist zu beachten, dass die Beschreibung und die Figuren nur das Prinzip der vorgeschlagenen Verfahren, Vorrichtungen und Systeme veranschaulichen sollen.