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Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zur automatischen Steuerung der Zugangs- und/oder Motorstartberechtigung eines Nutzers bei einem Fahrzeug. Die vorliegende Erfindung umfasst weiter ein Verfahren zum Steuern des Systems sowie ein Fahrzeug mit dem System.
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In modernen Fahrzeugen, insbesondere Kraftfahrzeugen, werden vermehrt automatische Schließ- und Startsysteme verbaut, bei denen der Fahrzeugschlüssel (Funkschlüssel, elektronischer Schlüssel) durch den Nutzer zum Öffnen bzw. Schließen der Fahrzeugtüren und zum Motorstart nicht mehr aktiv betätigt werden muss. Derartige Systeme sind unter verschiedenen Bezeichnungen bekannt, wie etwa KESSY®, Keyless Go®, Advanced Key, Keyless Access, Comfort Access, Keycard Handsfree, KeyFree Power, Keyless Start, Smart Entry & Start, etc.
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Alle diese Systeme und die damit durchführbaren Verfahren basieren darauf, dass die Anwesenheit eines dem Fahrzeug zugeordneten elektronischen Schlüssels in der unmittelbaren Nähe des Fahrzeugs festgestellt wird.
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Hierzu sendet eine fahrzeugseitige Steuereinrichtung, bspw. bei Betätigung eines Türgriffs einer Fahrzeugtür oder in vorgegebenen zeitlichen Abständen, mittels eines Senders/Empfängers u.a. ein als Wecksignal bezeichnetes elektromagnetisches Signal für den zugehörigen elektronischen Schlüssel aus, wobei die Reichweite des Signals nur wenige Meter (oftmals nur etwa einen Meter) um die regelmäßig in Türnähe verbauten Antennen beträgt. In der Folge sendet ein sich innerhalb der Reichweite des Funksignals befindlicher zugehöriger elektronischer Schlüssel mit dem bei ihm vorgesehenen Sender/Empfänger u.a. ein codiertes Signal zu seiner Authentifikation aus. Verläuft die Authentifikation positiv, wird durch die fahrzeugseitige Steuereinrichtung wenigstens die Verriegelung der Fahrzeugtüren aufgehoben.
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Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass weitere Steuersignale durch die fahrzeugseitige Steuereinrichtung erzeugt werden, etwa zur Freigabe und/oder Sperrung der Motorsteuereinrichtung, einer Wegfahrsperre, zur Ent- und/oder Verriegelung des Zündschlosses, der Lenkradverriegelung, etc. Hierzu ist regelmäßig erforderlich, dass die Anwesenheit des elektronischen Schlüssels im Innenraum des Fahrzeugs festgestellt wird.
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Schließt der Nutzer des Fahrzeugs die Autotüren von außen oder verlässt er mit dem elektronischen Schlüssel den Reichweitenbereich der von der fahrzeugseitigen Steuereinrichtung ausgesendeten Funksignale, so erfolgt regelmäßig wenigstens wieder eine selbsttätige Verriegelung der Fahrzeugtüren. Darüber hinaus können selbstverständlich auch die weiteren vorstehend erwähnten, fahrzeugseitigen Einrichtungen wieder verriegelt bzw. gesperrt und etwa Fahrzeugfenster und Schiebedächer automatisch geschlossen werden.
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Für das vorstehend skizzierte automatische Schließ- und Startsystem sind verschiedene Erweiterungen zur Erhöhung der Sicherheit gegen eine missbräuchliche Verwendung bekannt.
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So schlägt etwa die
DE 197 35 658 C1 zur Vermeidung des Missbrauchs von in einem Fahrzeug eingeschlossenen Transpondern (elektronischen Schlüsseln) ein Verfahren vor, bei dem auf einen Verriegelungsbefehl hin eine in dem Fahrzeug befindliche Steuerung ein Prüfsignal abgibt, mittels dessen festgestellt wird, ob sich nach dem Verriegeln noch Transponder im Fahrzeuginnenraum befinden. Transponder, die nach dem Verriegeln als im Fahrzeuginnenraum befindlich erkannt werden, werden in einem der Steuerung zugeordneten Speicher registriert. Bei einem folgenden, ordnungsgemäßen Fahrzeugzugang werden nicht im Innenraum wiedererkannte Transponder gesperrt.
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Bei automatischen Schließ- und Startsystemen der oben erwähnten Art kann die eigentlich für kurze Entfernungen konzipierte Funkstrecke zwischen Fahrzeug und elektronischem Schlüssel mittels eines Funk-Relais bis auf mehrere Hundert Meter verlängert werden (was oftmals auch als „Relais-Attacke“ bezeichnet wird), so dass das Fahrzeug ohne direkte Anwesenheit der berechtigten Person oder genauer ausgedrückt des berechtigten elektronischen Schlüssels missbräuchlich geöffnet und u.U. auch gestartet und entwendet werden kann.
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Um ein derartiges missbräuchliches Öffnen und gegebenenfalls Entwenden eines Fahrzeugs mittels einer Relais-Attacke zu verhindern, schlägt die
DE 10 2004 001 904 A1 ein Schließsystem mit einer Keyless Entry/Keyless Go-Funktionalität vor, das eine fahrzeugseitige Steuereinrichtung etwa zur Ent- und/oder Verriegelung der Autotüren, des Zündschlosses, zur Freigabe und/oder Sperrung der Motorsteuereinrichtung aufweist, und einen der Steuereinrichtung zugehörigen elektronischen Schlüssel (Funkschlüssel). Zur Erkennung von Missbrauch durch eine unberechtigte Person erzeugt der elektronische Schlüssel bei Empfang und/oder Senden wenigstens eines Signals eine vom Benutzer wahrnehmbare Rückmeldung in der Art eines Alarmsignals.
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Weitere bekannte Maßnahmen gegen eine Relais-Attacke sind eine Verifizierung der örtlichen Nähe des elektronischen Schlüssels zum zugehörigen Fahrzeug mittels Laufzeitmessung und/oder eine Abfrage von wenigstens einem zweiten Merkmal. Ein solches zweites Merkmal kann etwa ein Fingerabdruck sein, der bspw. mittels eines Fingerabdruck-Scanners am Türgriff des Fahrzeugs oder am elektronischen Schlüssel erfasst wird oder die Feststellung der Anwesenheit eines vertrauenswürdigen Mobilgeräts, etwa über Bluetooth® oder WLAN.
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Da sich die Signallaufzeit aufgrund der geringen hier betrachteten Entfernungen und der Ausbreitung der Funksignale mit nahezu Lichtgeschwindigkeit im Nanosekundenbereich bewegt, muss eine Laufzeitmessung sehr exakt sein und darf die Antwortdauer (Berechnungsdauer) des elektronischen Schlüssels nicht wesentlich stärker als die zu messende Signallaufzeit schwanken. Andernfalls sind keine sicheren Aussagen über die Anwesenheit des elektronischen Schlüssels zu treffen. Diese Umstände erfordern hochgenaue und damit kostenintensive Hardware. Und in Bezug auf den elektronischen Schlüssel müssen auch die dort gegebenen, begrenzten Ressourcen berücksichtigt werden, wie eine erwünschte, möglichst lange Batterielaufzeit (d.h. ein möglichst geringer Energiebedarf) bei gleichzeitig geringen Ausmaßen des elektronischen Schlüssels.
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Und die Abfrage eines zweiten Merkmals benötigt zusätzliche kostenintensive Hardware (bspw. Fingerabdruck-Scanner, WLAN-Hotspot), muss vom Anwender aktiv angelernt werden (bspw. Abnahme von Fingerabdruck) oder bedingt weitere vorbereitende Maßnahmen (bspw. Mobilgerät-Vorbereitung). Im Falle der Feststellung eines vertrauenswürdigen Mobilgeräts ist es darüber hinaus stets erforderlich, dass die „angelernten Geräte“ vom Nutzer (Benutzer) betriebsbereit mitgeführt werden.
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Ebenfalls zur Vermeidung oder Verhinderung eines Diebstahls eines Fahrzeugs ist aus der
DE 11 2007 000 932 T5 eine Steuervorrichtung für ein Fahrzeugtürschloss bekannt, die in einem Fahrzeug zum Absperren und Entsperren der geschlossenen Türen gemäß einer Operation eines Nutzers angebracht ist, mit: einer automatischen Türabsperreinheit, die die Türen absperrt, wenn keine Öffnungsoperation der Fahrzeugtür innerhalb einer vorgeschriebenen Time-out Zeitperiode erfasst ist, nachdem die Türen durch den Nutzer entsperrt sind; und einer Time-out Zeitbestimmungseinheit, die die vorgeschriebene Time-out Zeitperiode basierend auf Positionsinformationen des eigenen Fahrzeugs bestimmt.
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Auch die
DE 10 2005 042 079 A1 beschreibt ein Antidiebstahlsystem für ein Fahrzeug. Bei diesem nimmt ein Planaufnahmemittel einen Benutzungsplan für das Fahrzeug entgegen, wobei der Benutzungsplan für das Fahrzeug einen zukünftigen Zeitpunkt für die nächste Fahrzeugbenutzung enthält. Ferner umfasst das Antidiebstahlsystem ein Intervall-Berechnungsmittel zur Berechnung eines Intervalls zwischen der aktuellen Zeit und dem zukünftigen Zeitpunkt sowie ein Sicherheitsniveaueinstellmittel zur Einstellung eines Sicherheitsniveaus des Antidiebstahlsystems auf der Basis des Intervalls zwischen der aktuellen Zeit und dem zukünftigen Zeitpunkt.
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Und die
DE 10 2006 047 390 A1 hat ein Diebstahlverhinderungssystem für ein Fahrzeug zum Gegenstand, bei dem ein Kippsensor, Höhensensoren und Reifendrucksensoren ein Verhalten eines geparkten Fahrzeugs erfassen und ein Winkelsignal, ein Höhensignal und ein Drucksignal aus geben. Diese Sensorsignale werden von einem Sensorsignal-Erhaltabschnitt erhalten. Ein Anfangswertsetzabschnitt setzt ein Anfangssensorsignal für den Kippsensor, die Höhensensoren und die Reifendrucksensoren als Anfangswert für den betreffenden Sensor. Dann vergleicht ein Vergleichsabschnitt jeden Anfangswert mit einem momentan auftretenden Sensorsignal. Basierend auf einem Ergebnis des Vergleichs bestimmt ein Bestimmungsabschnitt, ob das Fahrzeug gestohlen ist oder gestohlen wird.
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Und zur Unterdrückung eines unnötigen Leistungsverbrauchs eines elektronischen Schlüssel-Endgeräts schlägt die
DE 11 2013 006 560 T5 vor, bei dem elektronischen Schlüssel-Endgerät einen Positionsinformations-Erlangungsabschnitt vorzusehen, der Verriegelungs-Positionsinformationen hinsichtlich der Verriegelungsposition eines Fahrzeugs und Endgerät-Positionsinformationen hinsichtlich der Position des elektronischen Schlüssel-Endgeräts erlangt. Ein bei dem elektronischen Schlüssel-Endgerät vorgesehener Leistungsverbrauchs-Unterdrückungsabschnitt reduziert den Leistungsverbrauch, wenn die Entfernung zwischen der Verriegelungsposition des Fahrzeugs, wie durch die Verriegelungs-Positionsinformationen angegeben, und der Position des elektronischen Schlüssel-Endgeräts, wie durch die Endgerät-Positionsinformationen angegeben, größer oder gleich einer festgelegten Entfernung ist.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile zu überwinden oder doch stark zu verringern. Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche und können der Beschreibung, den Figuren und der Figurenbeschreibung entnommen werden.
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Erfindungsgemäß wird ein System zur automatischen Steuerung der Zugangs- und/oder Motorstartberechtigung eines Nutzers bei einem Fahrzeug, insbesondere bei einem Kraftfahrzeug, vorgeschlagen, wobei das System eine Steuereinrichtung aufweist, durch die wenigstens eine der Funktionen des Entriegelns/Verriegelns von Fahrzeugtüren und/oder der Freigabe/Sperrung der Motorsteuereinrichtung gesteuert werden kann. Das System weist weiter einen der Steuereinrichtung zugeordneten elektronischen Schlüssel auf, wobei die Steuereinrichtung und der elektronische Schlüssel Mittel zum Senden und Empfangen von Signalen besitzen, und wobei es sich bei wenigstens einem von dem elektronischen Schlüssel zu der Steuereinrichtung übertragenen Signal um ein codiertes Signal zur Authentifikation des elektronischen Schlüssels handelt, so dass nach Auswertung des codierten Signals bei berechtigtem elektronischem Schlüssel durch die Steuereinrichtung ein Steuersignal/Steuersignale wenigstens zum Entriegeln von Fahrzeugtüren und/oder zur Freigabe der Motorsteuereinrichtung erzeugbar ist/sind.
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Das System gemäß der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass
- - die Steuereinrichtung oder eine ihr zugeordnete digitale Recheneinrichtung dazu eingerichtet ist, nach dem Empfangen des codierten Signals von einem berechtigten elektronischen Schlüssel mittels wenigstens eines statistischen Rechenverfahrens unter Verwendung von in der Steuereinrichtung oder in einer der digitalen Recheneinrichtung oder der Steuereinrichtung zugeordneten Speichereinrichtung vorhandenen, als Indikator oder Indikatoren für eine Berechnung einer Wahrscheinlichkeit einer missbräuchliche Verwendung des elektronischen Schlüssels verwendbare Information oder Informationen eine Missbrauchswahrscheinlichkeit für den aktuellen Vorgang, eine Zugangs- und/oder Motorstartberechtigung für das Fahrzeug zu erlangen, zu berechnen, und für den Fall, dass die errechnete Missbrauchswahrscheinlichkeit einen vorgebbaren Schwellenwert erreicht oder überschreitet, ein Steuersignal/Steuersignale wenigstens zum Entriegeln der Fahrzeugtüren und/oder zur Freigabe der Motorsteuereinrichtung unterbunden wird/werden oder von der Steuereinrichtung nur erzeugt wird/werden, wenn wenigstens ein zusätzliches Authentifizierungskriterium erfüllt ist oder wird; und/oder
- - die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, aufgrund von aktuellen Parkkoordinaten des Fahrzeugs das System zur Steuerung der Zugangs- und/oder Motorstartberechtigung zu deaktivieren, wenn aufgrund der aktuellen Parkkoordinaten und wenigstens eines der Parkposition zugeordneten oder zuordenbaren weiteren Kriteriums mittels wenigstens eines, durch die Steuereinrichtung oder eine ihr zugeordnete Recheneinrichtung durchgeführten statistischen Rechenverfahrens festgestellt ist, dass das Fahrzeug in einer Umgebung parkt, bei dem die Wahrscheinlichkeit für eine zukünftige missbräuchliche Verwendung des elektronischen Schlüssels einen vorgebbaren Schwellenwert erreicht oder überschreitet.
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Durch das System gemäß der vorliegenden Erfindung wird gemäß einer ersten Ausführungsform mittels einer statistische Erkennung abweichendes Verhalten in Form eines missbräuchlichen, unautorisierten Entriegelns und/oder Motorstarts des Fahrzeugs über ein automatisches „schlüsselloses“ Schließsystem (bspw. KESSY®) erkannt. Es wird wenigstens eine, bevorzugt werden mehrere im Fahrzeug vorliegende (Informationen) Daten verwendet, um mittels wenigstens eines statistischen Rechenverfahrens eine Missbrauchswahrscheinlichkeit zu berechnen. Liegt der berechnete Wahrscheinlichkeitswert oberhalb eines, gegebenenfalls dynamischen Schwellenwerts (und ist wahlweise die Sicherheit der Berechnung, die statistische Sicherheit ausreichend hoch), wird ein Entriegeln der Fahrzeugtüren und/oder die Freigabe der Motorsteuereinrichtung unterbunden oder es ist für ein Entriegeln der Fahrzeugtüren und/oder die Freigabe der Motorsteuereinrichtung erforderlich, dass wenigstens ein zusätzliches Authentifizierungskriterium erfüllt ist oder wird.
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Der Anteil an missbräuchlichen Verwendungen eines elektronischen Schlüssels ist im Vergleich zum Anteil an ordnungsgemäßen Verwendungen sehr gering. In allen Fällen einer (erkannten) ordnungsgemäßen Verwendung wird einem Nutzer durch das System gemäß der vorliegenden Erfindung ohne Weiteres ein Zugang zum Fahrzeug gewährt und ist gegebenenfalls auch eine Starten des Motors möglich, ohne dass hierzu irgendeine zusätzliche kostenintensive Hardware erforderlich wäre. Lediglich in den wenigen, aufgrund der verwendeten Rechenverfahren mit hoher Sicherheit erkannten Fällen einer missbräuchlichen Verwendung eines elektronischen Schlüssels kann vorgesehen sein, dass ein zusätzliches Authentifizierungskriterium erfüllt oder vorhanden sein muss, was jedoch in den meisten Fällen vergleichsweise unkompliziert und wenig kostenaufwändig realisiert werden kann.
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Gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist auf einfache und kostengünstige Weise prophylaktisch eine missbräuchliche Verwendung eines elektronischen Schlüssels eines automatischen Schließ- und Startsystems für ein Fahrzeug verhinderbar.
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Bei dem System gemäß der vorliegenden Erfindung ist in vorteilhafter Weise als Indikator oder als Indikatoren für eine Berechnung einer Wahrscheinlichkeit einer aktuellen missbräuchliche Verwendung des elektronischen Schlüssels für eine Zugangsberechtigung und/oder eine Motorstartberechtigung wenigstens eine Information verwendbar, die auswählbar ist aus der Gruppe bestehend aus:
- - Zeitpunkt des letzten Stopps und/oder Zeitpunkte der letzten Stopps des Motors des Fahrzeugs;
- - Zeitpunkt des letzten Starts und/oder Zeitpunkte der letzten Starts des Motors des Fahrzeugs;
- - Zeitpunkt des letzten Verriegelns und/oder Zeitpunkte der letzten Verriegelungen der Fahrzeugtüren;
- - Zeitpunkt des letzten Entriegelns und/oder Zeitpunkte der letzten Entriegelungen der Fahrzeugtüren;
- - Zeitpunkt der letzten Sperrung und/oder Zeitpunkte der letzten Sperrungen der Motorsteuereinrichtung;
- - Zeitpunkt der letzten Freigabe und/oder Zeitpunkte der letzten Freigaben der Motorsteuereinrichtung;
- - die Fahrzeugtür, die letztes Mal und/oder die letzten Male zum Entriegeln der Fahrzeugtüren verwendet wurde;
- - die Zeitdifferenz zwischen letztem Entriegeln und letztem Verriegeln der Fahrzeugtüren und/oder die Zeitdifferenzen zwischen den letzten Entriegelungen und den letzten Verriegelungen der Fahrzeugtüren;
- - die Zeitdifferenz zwischen letztem Stopp des Motors des Fahrzeugs und dem letzten Verriegeln der Fahrzeugtüren und/oder die Zeitdifferenzen zwischen den letzten Stopps des Motors des Fahrzeugs und den letzten Verriegelungen der Fahrzeugtüren;
- - die Zeitdifferenz zwischen letztem Entriegeln der Fahrzeugtüren und letztem Start des Motors des Fahrzeugs und/oder die Zeitdifferenzen zwischen den letzten Entriegelungen der Fahrzeugtüren und den letzten Starts des Motors des Fahrzeugs;
- - die Fahrzeugtür/Fahrzeugtüren, die letztes Mal und/oder die letzten Male zum Einsteigen geöffnet wurde/wurden;
- - Ungefähre Position des elektronischen Schlüssels im Innenraum des Fahrzeugs vor dem letzten Start des Motors des Fahrzeugs oder die ungefähren Positionen des elektronischen Schlüssels im Innenraum des Fahrzeugs vor den letzten Starts des Motors des Fahrzeugs;
- - Zeitpunkte von regelmäßig durchgeführten Fahrten;
- - regelmäßige Zeiten der Nichtbenutzung des Fahrzeugs;
- - Parkkoordinaten des Fahrzeugs;
- - der Parkposition zugeordnetes oder zuordenbares weiteres Kriterium.
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Gemäß einer zweiten vorteilhaften Weiterbildung des Systems ist als zusätzliches Authentifizierungskriterium wenigstens eines verwendbar, das auswählbar ist aus der Gruppe, bestehend aus:
- - manuelle Betätigung des elektronischen Schlüssels;
- - Anwesenheit eines vertrauenswürdigen Mobilgeräts innerhalb eines maximalen, vorgebbaren Abstands zum Fahrzeug;
- - Anwesenheit eines beim letzten Verriegeln der Fahrzeugtüren (5) vorhandenen Mobilgeräts innerhalb eines maximalen, vorgebbaren Abstands zum Fahrzeug (3);
- - Bestätigungshandlung eines Nutzers bei einem vertrauenswürdigen Mobilgerät;
- - Authentifizierung durch Stimmerkennung;
- - Authentifizierung durch Ausführung einer vorgebbaren Geste.
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Ebenso ist es von Vorteil, wenn bei dem erfindungsgemäßen System als der Parkposition zugeordnetes oder zuordenbares weiteres Kriterium wenigstens eines verwendbar ist, das auswählbar ist aus der Gruppe bestehend aus:
- - öffentlicher Parkplatz;
- - Bahnhof oder Umfeld eines Bahnhofs;
- - Umfeld einer Autobahnauffahrt;
- - Rastplatz an einer Autobahn;
- - Umgebung mit einer im Vergleich zum Durchschnitt erhöhten Anzahl an kriminellen Delikten;
- - privater Parkplatz;
- - Wohnort;
- - Arbeitsplatz.
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Das erfindungsgemäße System kann weiter eine Signalisierungseinrichtung aufweisen oder es kann dem System eine Signalisierungseinrichtung zugeordnet sein, mittels der dem Nutzer die Verweigerung der Entriegelung der Fahrzeugtüren, die Verweigerung der Freigabe der Motorsteuereinrichtung, das Erfordernis eines zusätzliches Authentifizierungskriteriums und/oder eine Deaktivierung des Systems zur Steuerung der Zugangs- und/oder Motorstartberechtigung signalisierbar ist.
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Die Berechnung der Missbrauchswahrscheinlichkeit für den aktuellen Vorgang, eine Zugangs- und/oder Motorstartberechtigung für das Fahrzeug zu erlangen, und/oder die Berechnung der Wahrscheinlichkeit für eine zukünftige missbräuchliche Verwendung des elektronischen Schlüssels kann in vorteilhafter Weise unter Verwendung von wenigstem einem statistischen Rechenverfahren erfolgen, das Gebrauch macht von oder basiert auf:
- - einem neuronalen Netz;
- - einem regelbasierten Verfahren;
- - einem baumbasierten Algorithmus;
- - einem genetischen Algorithmus;
- - einer Fuzzy-Logik;
- - einem Mischmodell;
- - einem Bayesschem Netz;
- - Metalernen.
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Des Weiteren kann das erfindungsgemäße System dahin weitergebildet sein, dass es über einen Lernmodus verfügt, bei dessen Aktivierung Daten bezüglich einer ordnungsgemäßen Verwendung des Fahrzeugs erfasst und/oder durch einen rechtmäßigen Nutzer des Fahrzeugs in das System eingegeben werden können.
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Von der vorliegenden Erfindung umfasst ist auch ein Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, mit einem erfindungsgemäßen System oder eines seiner vorteilhaften Weiterbildungen und Ausgestaltungen.
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Von der vorliegenden Erfindung umfasst ist weiter auch ein Verfahren zur Steuerung eines Systems zur automatischen Zugangs- und/oder Motorstartberechtigung eines Nutzers bei einem Fahrzeug, wobei das System eine Steuereinrichtung aufweist, durch die wenigstens eine der Funktionen des Entriegelns/Verriegelns von Fahrzeugtüren und/oder der Freigabe/Sperrung der Motorsteuereinrichtung gesteuert werden kann, und einen der Steuereinrichtung zugeordneten elektronischen Schlüssel, wobei die Steuereinrichtung und der elektronische Schlüssel Mittel zum Senden und Empfangen von Signalen besitzen, und wobei es sich bei wenigstens einem von dem elektronischen Schlüssel zu der Steuereinrichtung übertragenen Signal um ein codiertes Signal zur Authentifikation des elektronischen Schlüssels handelt, so dass nach Auswertung des codierten Signals bei berechtigtem elektronischem Schlüssel durch die Steuereinrichtung ein Steuersignal/Steuersignale wenigstens zum Entriegeln von Fahrzeugtüren und/oder zur Freigabe der Motorsteuereinrichtung erzeugbar ist/sind.
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Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass
- - durch die Steuereinrichtung oder eine ihr zugeordnete digitale Recheneinrichtung nach dem Empfangen des codierten Signals von einem berechtigten elektronischen Schlüssel mittels wenigstens eines statistischen Rechenverfahrens unter Verwendung von in der Steuereinrichtung oder in einer der digitalen Recheneinrichtung oder der Steuereinrichtung zugeordneten Speichereinrichtung vorhandenen, als Indikator oder Indikatoren für eine missbräuchliche Verwendung des elektronischen Schlüssels verwendbare Information oder Informationen eine Missbrauchswahrscheinlichkeit für den aktuellen Vorgang, eine Zugangs- und/oder Motorstartberechtigung für das Fahrzeug zu erlangen, berechnet wird, und für den Fall, dass die errechnete Missbrauchswahrscheinlichkeit einen vorgebbaren Schwellenwert erreicht oder überschreitet, ein Steuersignal/Steuersignale wenigstens zum Entriegeln der Fahrzeugtüren und/oder zur Freigabe der Motorsteuereinrichtung unterbunden wird/werden oder von der Steuereinrichtung nur erzeugt wird/werden, wenn wenigstens ein zusätzliches Authentifizierungskriterium erfüllt ist oder wird; und/oder
- - durch die Steuereinrichtung aufgrund von aktuellen Parkkoordinaten des Fahrzeugs das System zur Steuerung der Zugangs- und/oder Motorstartberechtigung deaktiviert wird, wenn aufgrund der aktuellen Parkkoordinaten und wenigstens eines der Parkposition zugeordneten oder zuordenbaren weiteren Kriteriums mittels wenigstens eines, durch die Steuereinrichtung oder eine ihr zugeordnete Recheneinrichtung durchgeführten statistischen Rechenverfahrens festgestellt wird, dass sich das Fahrzeug in einer Umgebung befindet, an dem die Wahrscheinlichkeit für eine zukünftige missbräuchliche Verwendung des elektronischen Schlüssels einen vorgebbaren Schwellenwert erreicht oder überschreitet.
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Dem Verfahren kann ein Vorverfahren vorausgehen, bei dem ein neuronales Netz mit einem Trainingsdatensatz trainiert und anschließend anhand von Testdaten verifiziert wird.
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Von der vorliegenden Erfindung umfasst sind auch weitere Verfahren, die sich für einen Fachmann ohne weiteres aus den Vorrichtungsansprüchen, dem gesamten Beschreibungsteil sowie den Figuren ergeben.
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Die vorliegende Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Ansicht eines Beispiels des Systems gemäß der vorliegenden Erfindung;
- 2 eine schematische Ansicht eines Beispiels einer bei dem System gemäß der vorliegenden Erfindung gegebenenfalls vorgesehenen Signalisierungseinrichtung;
- 3 einen Ausschnitt aus einem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung.
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Die Darstellungen in den Figuren sind rein schematisch und nicht maßstabsgerecht. Innerhalb der Figuren sind gleiche oder ähnliche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die nachfolgend erläuterten Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar. Die vorliegende Erfindung ist selbstverständlich nicht auf diese Ausführungsformen beschränkt.
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Die in der obigen Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die in der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsformen, Ausführungsbeispielen und der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Das System 1 gemäß der vorliegenden Erfindung geht aus von aus dem Stand der Technik bekannten, gattungsgemäßen automatischen Schließ- und Startsystemen für ein Fahrzeug 3, mit denen eine Keyless Entry/Keyless Go-Funktionalität realisiert werden kann. Vor diesem Hintergrund umfasst - wie in 1 schematisch und beispielhaft dargestellt ist - das System 1 zur Steuerung der Zugangs- und/oder Motorstartberechtigung eines Nutzers 2 bei einem Fahrzeug 3 - in an sich bekannter Weise - eine Steuereinrichtung 4, durch die wenigstens eine der Funktionen des Entriegelns/Verriegelns von Fahrzeugtüren 5 und/oder der Freigabe/Sperrung der Motorsteuereinrichtung 6 gesteuert werden kann, und einen der Steuereinrichtung 4 zugeordneten elektronischen Schlüssel 7. Die Steuereinrichtung 4 und der elektronische Schlüssel 7 weisen Mittel zum Senden und Empfangen 8, 8' von Signalen auf. Bei wenigstens einem von dem elektronischen Schlüssel 7 zu der Steuereinrichtung 4 übertragenen Signal handelt es sich um ein codiertes Signal zur Authentifikation des elektronischen Schlüssels 7, so dass nach Auswertung des codierten Signals bei berechtigtem elektronischem Schlüssel 7 durch die Steuereinrichtung 4 ein Steuersignal/Steuersignale wenigstens zum Entriegeln von Fahrzeugtüren 5 und/oder zur Freigabe der Motorsteuereinrichtung 6 erzeugbar ist/sind.
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Das System 1 gemäß der vorliegenden Erfindung unterscheidet sich in erfinderischer Weise von gattungsgemäßen automatischen Schließ- und Startsystemen für Fahrzeuge dadurch, dass gemäß einer Ausführungsform des Systems 1 die Steuereinrichtung 4 oder eine ihr zugeordnete (in 1 der Übersichtlichkeit halber nicht explizit dargestellte) digitale Recheneinrichtung dazu eingerichtet ist, nach dem Empfangen des codierten Signals von einem berechtigten elektronischen Schlüssel 7 mittels wenigstens eines statistischen Rechenverfahrens unter Verwendung von in der Steuereinrichtung 4 oder in einer der digitalen Recheneinrichtung oder der Steuereinrichtung 4 zugeordneten (in 1 der Übersichtlichkeit halber ebenfalls nicht explizit dargestellte) Speichereinrichtung vorhandenen, als Indikator oder Indikatoren für eine missbräuchliche Verwendung des elektronischen Schlüssels 7 verwendbare Information oder Informationen eine Missbrauchswahrscheinlichkeit für den aktuellen Vorgang, eine Zugangs- und/oder Motorstartberechtigung für das Fahrzeug 3 zu erlangen, zu berechnen, und für den Fall, dass die errechnete Missbrauchswahrscheinlichkeit einen vorgebbaren Schwellenwert erreicht oder überschreitet, ein Steuersignal/Steuersignale wenigstens zum Entriegeln der Fahrzeugtüren 5 und/oder zur Freigabe der Motorsteuereinrichtung 6 unterbunden wird/werden oder von dem Steuereinrichtung 4 nur erzeugt wird/werden, wenn wenigstens ein zusätzliches Authentifizierungskriterium erfüllt ist oder wird.
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Die Steuereinrichtung 4 des Systems 1 kann selbstverständlich auch dazu eingerichtet sein, weitere Steuersignale zu erzeugen, etwa solche zur Freigabe/Sperrung des Zündschlosses, der Lenkradverriegelung, der Wegfahrsperre, etc., d.h. die Steuereinrichtung 4 kann dazu eingerichtet sein, sämtliche auch bei gattungsgemäßen automatischen Schließ- und Startsystemen für Fahrzeuge bekannten Steuersignale zu erzeugen. Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass eine Erzeugung dieses/dieser weiteren Steuersignals/Steuersignale ebenfalls unterbunden wird oder nur erfolgt, wenn bei Erreichen oder Überschreiten eines Schwellenwerts für die Missbrauchswahrscheinlichkeit wenigstens ein zusätzliches Authentifizierungskriterium erfüllt ist oder wird.
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Bei dem elektronischen Schlüssel 7 kann es sich grundsätzlich ebenfalls um einen - an sich bekannten - Funkschlüssel etwa in Form einer Chipkarte o. dgl. handeln.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Sensibilität des Systems 1 (und auch des Verfahrens) unterschiedlich ausgelegt oder eingestellt sein kann bzw. werden kann. Hierzu können etwa die Schwellenwerte höher (= weniger sensibles System 1) oder niedriger (=sensibleres System 1) eingestellt oder vorgegeben sein.
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Die Information oder Informationen, die als Indikator oder Indikatoren für eine missbräuchliche Verwendung des elektronischen Schlüssels 7 verwendbar sind, sind nicht besonders beschränkt und es können weitere, auch in der vorliegenden Anmeldung nicht explizit genannte weitere Informationen für die vorliegende Erfindung Verwendung finden.
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In einem einfachen Fall können die Informationen (Daten) verwendet werden, die bei automatischen Schließ- und Startsystemen für Fahrzeuge gemäß dem Stand der Technik ohnehin im Fahrzeug vorhanden sind.
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Derartige ohnehin vorhandene Informationen (Daten) umfassen etwa
- • Zeitpunkt des letzten Motorstopps;
- • Zeitpunkt des letzten Motorstarts;
- • Zeitpunkt des letzten Verriegelns der Fahrzeugtüren 5;
- • Zeitpunkt des letzten Entriegelns der Fahrzeugtüren 5;
- • Fahrzeugtür 5, die zum letzten Entriegeln verwendet wurde;
- • Fahrzeugtür 5 oder Fahrzeugtüren 5, die beim Einsteigen geöffnet wurde/wurden;
- • Ungefähre Schlüsselposition im Innenraum des Fahrzeugs 3 vor letztem Motorstart (vorne links, vorne rechts, hinten).
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In einer erweiterten Ausführungsform können von dem System 1 in der Steuereinrichtung 4 oder in einer der digitalen Recheneinrichtung oder der Steuereinrichtung 4 zugeordneten Speichereinrichtung auch die
- • Zeitpunkte der letzten Motorstopps;
- • Zeitpunkte der letzten Motorstarts;
- • Zeitpunkte der letzten Verriegelungen der Fahrzeugtüren 5;
- • Zeitpunkte der letzten Entriegelungen der Fahrzeugtüren 5;
- • Fahrzeugtür 5, die die letzten Male zum Entriegeln verwendet wurde;
- • Fahrzeugtür 5 oder Fahrzeugtüren 5, die bei den letzten Malen beim Einsteigen geöffnet wurde/wurden; und/oder
- • Ungefähre Schlüsselpositionen im Innenraum des Fahrzeugs 3 vor den letzten Motorstarts (vorne links, vorne rechts, hinten)
sowie weitere Informationen vorhanden sein, etwa
- • Zeitpunkt der letzten Sperrung und/oder Zeitpunkte der letzten Sperrungen der Motorsteuereinrichtung 6; und/oder
- • Zeitpunkt der letzten Freigabe und/oder Zeitpunkte der letzten Freigaben der Motorsteuereinrichtung 6.
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Soweit hier die Begriffe „letzte Male“, „letzte“ oder ähnliches verwendet werden, so umfassen diese wenigstens die letzten beiden Male. Wie viele Vorgänge unter „letzte Male“ oder „letzte“ zu verstehen sind, kann in dem System 1 in geeigneter Weise hinterlegt sein (etwa in Form einer Zahlangabe oder eines Zeitraums). Insbesondere wird hierbei zu berücksichtigen sein, welche Anzahl an Vorgängen für die Berechnung eine statistisch relevante Aussage erforderlich ist. Es kann diesbezüglich auch ein FIFO-Verfahren vorgesehen sein.
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Aus diesen vorstehend - nicht abschließend zu verstehenden - Informationen (Daten) können erfindungsgemäß weitere - ebenfalls nicht abschließend zu verstehende - Informationen abgeleitet werden, wie etwa:
- • die Zeitdifferenz zwischen letztem Entriegeln und letztem Verriegeln der Fahrzeugtüren 5 und/oder die Zeitdifferenzen zwischen den letzten Entriegelungen und den letzten Verriegelungen der Fahrzeugtüren 5;
- • die Zeitdifferenz zwischen letztem Stopp des Motors 9 des Fahrzeugs 3 und dem letzten Verriegeln der Fahrzeugtüren 5 und/oder die Zeitdifferenzen zwischen den letzten Stopps des Motors 9 des Fahrzeugs 3 und den letzten Verriegelungen der Fahrzeugtüren 5;
- • die Zeitdifferenz zwischen letztem Entriegeln der Fahrzeugtüren 5 und letztem Start des Motors 9 des Fahrzeugs 3 und/oder die Zeitdifferenzen zwischen den letzten Entriegelungen der Fahrzeugtüren 5 und den letzten Starts des Motors 9 des Fahrzeugs 3;
- • Zeitpunkte von regelmäßig durchgeführten Fahrten; und/oder
- • regelmäßige Zeiten der Nichtbenutzung des Fahrzeugs 3.
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Aus den unmittelbar vorhandenen Informationen sowie aus den hieraus abgeleiteten Informationen können bspw. Regelwerke abgeleitet werden. Derartige - nicht abschließend zu verstehende - Regelwerke können etwa umfassen:
- • Fahrten vom Wohnort zur Arbeitsstätte: diese können etwa über Zeitheuristik erkannt werden, da sie regelmäßig nur an Werktagen stattfinden und innerhalb eines eingrenzbaren Zeitraums (bspw. zwischen 07:00 Uhr und 07:30 Uhr) durchgeführt werden; nach Beendigung der Fahrt zur Arbeitsstätte und dem Verriegeln der Fahrzeugtüren 5 erfolgt regelmäßig ein Entriegeln der Fahrzeugtüren 5 erst nach einer Zeitdifferenz von etwa 8 Stunden;
- • Fahrten von der Arbeitsstätte zum Wohnort: diese können ebenfalls über Zeitheuristik erkannt werden, da sie regelmäßig an Werktagen stattfinden und innerhalb eines eingrenzbaren Zeitraums (bspw. zwischen 17:00 Uhr und 18:00 Uhr) durchgeführt werden. nach Beendigung der Fahrt zum Wohnort und dem Verriegeln der Fahrzeugtüren 5 erfolgt regelmäßig ein Entriegeln der Fahrzeugtüren 5 erst nach einem Zeitraum im Bereich von 10 bis 12 Stunden;
- • Einkaufsfahrten: diese können ebenfalls über Zeitheuristik erkannt werden, da sie oftmals an Samstagen stattfinden und innerhalb eines eingrenzbaren Zeitraums (bspw. zwischen 08:00 Uhr und 12:00 Uhr) durchgeführt werden; nach dem Verriegeln der Fahrzeugtüren 5 erfolgt ein Entriegeln der Fahrzeugtüren 5 in der Regel erst wieder nach einem Zeitraum von bspw. 15 min bis 3 Stunden;
- • Regelmäßige Reihenfolge der Türöffnungen beim Fahrzeug 3 vor Fahrten zur und von der Arbeitsstätte, bspw. unter regelmäßigem Öffnen eines Kofferraumdeckels 5 oder einer Heckklappe 5 (etwa zur Ablage einer Aktentasche, eines (Werkzeug)Koffers, von Kleidung, etc.) vor einem Öffnen der Fahrertür 5;
- • Regelmäßiger Ablageort des elektronischen Schlüssels 7 vor Fahrten zur und von der Arbeitsstätte (bspw. vorne rechts auf dem Beifahrersitz).
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Ist das System 1 - was von der vorliegenden Erfindung umfasst ist - dazu eingerichtet, Daten einer Positionsbestimmungseinrichtung für das Fahrzeug 3 empfangen zu können (wie sie bereits in vielen modernen Fahrzeugen aufgrund der dort vorhandenen satellitengestützten Navigationseinrichtungen vorhanden ist), können auch die Parkkoordinaten für die Berechnung einer Missbrauchswahrscheinlichkeit berücksichtigt werden.
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Neben den Parkkoordinaten kann auch wenigstens ein der Parkposition zugeordnetes oder zuordenbares Kriterium dem System 1 etwa von einer dem Fahrzeug 3 zugeordneten (in den Figuren nicht explizit dargestellten) satellitengestützten Navigationseinrichtung (GNSS; unter Verwendung etwa des GPS-Satellitensystems oder des GLONASS-Satellitensystems) zur Verfügung gestellt werden.
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Eine dem Fahrzeug 3 zugeordnete satellitengestützte Navigationseinrichtung kann etwa eine fahrzeugseitig verbaute Navigationseinrichtung sein, aber auch eine mobile Navigationseinrichtung oder ein Mobilgerät (etwa ein Smartphone), auf dem eine entsprechendes Programm (App) und zugehörige Kartendaten ablauffähig installiert sind. In allen Fällen ist eine geeignete (drahtlose oder drahtgebundene) Kommunikationsmöglichkeit zwischen dem System 1 und der Navigationseinrichtung vorzusehen (etwa eine kurzreichweitige Funkverbindung wie etwa nach einem Bluetooth®-Standard, einem WLAN-Standard, NFC, etc. und/oder eine drahtgebundene Verbindung gemäß einem etablierten Standard, etwa USB, CAN, etc.)
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Satellitengestützte Navigationseinrichtungen weisen nicht nur eine Einrichtung zur Positionsbestimmung auf, sondern auch digitale Straßendaten. Aufgrund der Parkkoordinaten des Fahrzeugs 3 kann mit Hilfe der digitalen Straßendaten, die oftmals auch sogenannte „points of interest“ enthalten, festgestellt werden, ob das Fahrzeug 3 bspw. auf einem öffentlichen Parkplatz, am Bahnhof oder im Umfeld eines Bahnhofs, im Umfeld einer Autobahnauffahrt, auf einem Rastplatz an einer Autobahn, auf einem privaten Parkplatz, am Wohnort oder am Arbeitsplatz parkt. Hierbei kann das Kriterium „Umfeld“ auf jede geeignete Weise definiert sein, bspw. in Form eines räumlichen, maximalen Abstands von einem vorgegebenen Ort (etwa Bahnhofsgebäude, Autobahnauffahrt, etc.).
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Und eine Information dahin, ob das Fahrzeug 3 in einer Umgebung mit einer im Vergleich zum Durchschnitt erhöhten Anzahl an kriminellen Delikten (insbesondere in einer Umgebung mit einer im Vergleich zum Durchschnitt erhöhten Anzahl an Relais-Attacken) parkt, kann bspw. mittels einer Telekommunikationsverbindung (etwa mittels einer Mobilfunkverbindung) des Fahrzeugs 3 zu einer entsprechenden Informationsquelle (erreichbar bspw. über das Internet) erhalten, bei dem System 1 (in der Steuereinrichtung 4 oder einem diesem zugeordneten Speichereinrichtung) gespeichert und gegebenenfalls aktualisiert werden.
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Aufgrund der Parkkoordinaten und des wenigstens einen der Parkposition zugeordneten oder zuordenbaren (weiteren) Kriteriums kann dann, gegebenenfalls unter Berücksichtigung weiterer Informationen (wie etwa Tageszeit, Wochentag, etc.) eine Bewertung dahin vorgenommen werden, ob das Fahrzeug 3 in einem „unsicheren“ und falls ja, gegebenenfalls auch in welchem Ausmaß an unsicherem Gebiet parkt, und eine Wahrscheinlichkeit dafür berechnet werden, dass in dem gegebenen „unsicheren“ Gebiet mit einer zukünftigen „Relais-Attacke“ gerechnet werden muss. Erreicht oder übersteigt die berechnete Wahrscheinlichkeit einen vorgebbaren (gegebenenfalls auch dynamisch veränderbaren) Schwellenwert, wird von der Steuereinrichtung 4 das System 1 aus Sicherheitsgründen deaktiviert und dies dem Nutzer 2 in vorteilhafter Weise signalisiert.
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Bei einer derartigen Deaktivierung des Systems 1 erlangt ein Nutzer 2 bspw. wieder Zugang zum Fahrzeug 3 (Entriegelung der Fahrzeugtüren 5), indem er eine Taste auf dem elektronischen Schlüssel 7 betätigt. Die Deaktivierung des Systems 1 ist temporär, d.h. sie wird wieder aufgehoben, sobald sich das Fahrzeug 3 wieder aus dem „unsicheren“ Gebiet entfernt (hat).
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Je nach Lerntiefe des Systems 1 kann aufgrund der aktuellen Parkposition des Fahrzeugs 3 bspw. erkannt werden, ob das Fahrzeug 3 an (oder im Umfeld) der Arbeitsstätte, am (oder im Umfeld vom) Wohnort oder bspw. bei einem Einkaufszentrum oder allgemeiner ausgedrückt in einer „Einkaufsgegend“ parkt.
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Ebenfalls ist es möglich, dass - gegebenenfalls unter Berücksichtigung des Wochentags und der Uhrzeit - aufgrund der aktuellen Parkposition darauf geschlossen wird, dass mit dem Fahrzeug 3 eine Fahrt zu einer Bäckerei oder einem Supermarkt unternommen wurde. In einem solchen Fall kann bei der Berechnung einer Missbrauchswahrscheinlichkeit von dem System 1 berücksichtigt werden, dass ein Einkauf bei einem Bäcker oder in einem Supermarkt oftmals nur vergleichsweise wenig Zeit in Anspruch nimmt, so dass innerhalb einer nur vergleichsweise kurzen Zeitspanne eine Verriegelung der Fahrzeugtüren 5 und ein erneutes Entriegeln der Fahrzeugtüren 5 (bspw. im Bereich einer Zeitspanne von nur 5 bis 10 Minuten) erfolgt, ohne dass ein missbräuchlicher Zugangs- und/oder Startversuch vorliegt.
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Wird durch das System 1 auf Grundlage der zur Verfügung stehenden Information(en) mittels wenigstens eines statistischen Rechenverfahrens eine Missbrauchswahrscheinlichkeit für den aktuellen Vorgang, eine Zugangs- und/oder Motorstartberechtigung für das Fahrzeug 3 zu erlangen, berechnet, und erreicht oder überschreitet die errechnete Missbrauchswahrscheinlichkeit einen vorgebbaren (gegebenenfalls dynamisch veränderbaren) Schwellenwert, ist gemäß einer Option erfindungsgemäß vorgesehen, dass ein Steuersignal/Steuersignale wenigstens zum Entriegeln der Fahrzeugtüren 5 und/oder zur Freigabe der Motorsteuereinrichtung 6 von der Steuereinrichtung 4 nur erzeugt wird/werden, wenn wenigstens ein zusätzliches Authentifizierungskriterium erfüllt ist oder wird.
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Dieses wenigstens eine, zusätzliche Authentifizierungskriterium, mit dem sich ein Nutzer 2 als rechtmäßiger Nutzer 2 verifizieren muss, unterliegt keiner besonderen Beschränkung und es kann hierfür bspw. wenigstens eines verwendbar sein, das auswählbar ist aus der Gruppe, bestehend aus:
- - manuelle Betätigung des elektronischen Schlüssels 7;
- - Anwesenheit eines vertrauenswürdigen Mobilgeräts innerhalb eines maximalen, vorgebbaren Abstands zum Fahrzeug 3;
- - Anwesenheit eines beim letzten Verriegeln der Fahrzeugtüren 5 vorhandenen Mobilgeräts innerhalb eines maximalen, vorgebbaren Abstands zum Fahrzeug 3;
- - Bestätigungshandlung eines Nutzers 2 bei einem vertrauenswürdigen Mobilgerät;
- - Authentifizierung durch Stimmerkennung;
- - Authentifizierung durch Ausführung einer vorgebbaren Geste.
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Eine erforderliche manuelle Betätigung des elektronischen Schlüssels 7, etwa die Betätigung einer Schlüsseltaste, erfordert den physikalischen Besitz des elektronischen Schlüssels 7 und schließt somit eine Relais-Attacke wirkungsvoll aus.
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Die Prüfung auf Anwesenheit eines vertrauenswürdigen Mobilgeräts (etwa eines Mobiltelefons, Smartphone, Smartwatch) in der unmittelbaren Nähe zum Fahrzeug 3 kann aufgrund der kurzen Entfernung zwischen Fahrzeug 3 und Mobilgerät bspw. mittels einer Bluetooth®-Verbindung (mit erfolgtem Pairing) oder mittels einer verschlüsselten WLAN-Verbindung (die die Kenntnis des WLAN-Schlüssels voraussetzt) erfolgen.
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Ebenso ist es denkbar, dass der Abstand eines vertrauenswürdigen Mobilgeräts vom Fahrzeug 3 durch einen Abgleich der Parkposition (den Koordinaten) des Fahrzeugs 3 mit der aktuellen Position (den Koordinaten) des vertrauenswürdigen Mobilgeräts festgestellt wird, wobei die Daten bezüglich der aktuellen Position des vertrauenswürdigen Mobilgeräts bevorzugt mittels eines geeigneten (nicht manipulierbaren, verschlüsselten) Übertragungswegs zu dem Fahrzeug 3 übertragen und durch die Steuereinrichtung 4 oder eine der Steuereinrichtung 4 zugeordnete digitale Recheneinrichtung der Abstand zwischen vertrauenswürdigem Mobilgerät und Fahrzeug 3 ermittelt und so festgestellt werden kann, ob sich das vertrauenswürdige Mobilgerät innerhalb des maximalen, vorgebbaren Abstands zum Fahrzeug 3 befindet oder nicht. Sowohl bei dem Fahrzeug 3 als auch bei dem Mobilgerät können die aktuellen Koordinaten mittels eines globalen Navigationssatellitensystems (GNSS) mit ausreichender Genauigkeit ermittelt werden.
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Zur Feststellung, ob es sich tatsächlich um das vertrauenswürdige Mobilgerät handelt, können weitere Sicherheitsvorkehrungen getroffen sein, bspw. die Übertragung der IMEI-Nummer des Mobilgeräts oder der MAC-Adresse des Mobilgeräts durch das Mobilgerät und Abgleich dieser Daten im Fahrzeug 3 mit dort hinterlegten entsprechenden Daten. Ebenso ist denkbar, dass ein (nicht manipulierbarer) Zeitstempel bezüglich der Ermittlung der aktuellen Position des vertrauenswürdigen Mobilgeräts mit zum Fahrzeug 3 übertragen wird.
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Eine Bestätigungshandlung eines Nutzers 2 bei einem vertrauenswürdigen Mobilgerät kann etwa die Eingabe einer vorgegebenen PIN (Personal Identification Number) oder das „Zeichnen“ eines vorgegebenen Musters durch Überstreichen eines berührungsempfindlichen Bildschirms mit wenigstens einem Finger umfassen. Die PIN oder das gezeichnete Muster kann von dem Mobilgerät zu dem Fahrzeug 3 übertragen und dort ausgewertet werden. Auch hier können Sicherheitsmaßnahmen vorgesehen sein, um sicher zu stellen, dass die Übertragung aktuell und tatsächlich durch das vertrauenswürdige Mobilgerät erfolgt.
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Die Prüfung auf Anwesenheit eines beim letzten Verriegeln der Fahrzeugtüren 5 vorhandenen Mobilgeräts innerhalb eines maximalen, vorgebbaren Abstands zum Fahrzeug 3 kann in ähnlicher Weise erfolgen wie die Prüfung auf Anwesenheit eines vertrauenswürdigen Mobilgeräts. Wie beim vertrauenswürdigen Mobilgerät auch, wird es jedoch auch hier regelmäßig erforderlich sein, das Mobilgerät und das System 1 vor der ersten Prüfung entsprechend einzurichten, wobei jedoch geringere Anforderungen an die „Vertrauenswürdigkeit“ des Mobilgeräts eingehalten werden müssen und dies sowohl bei der Einrichtung als auch bei dem Vorgang der Prüfung.
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Authentifizierung durch Stimmerkennung und/oder Ausführung einer vorgebbaren Geste kann bspw. sowohl mit Hilfe eines vertrauenswürdigen Mobilgeräts als auch beim/im Fahrzeug 3 selbst erfolgen. Bei einem Mobilgerät in Form eines Mobiltelefons ist wenigstens eine Mikrofoneinrichtung vorhanden. Wenn ein Nutzer 2 einen - gegebenenfalls vorgebbaren - Text in der Nähe dieser Mikrofoneinrichtung spricht, können die von ihm erzeugten und von der Mikrofoneinrichtung erfassten Schallwellen von dem vertrauenswürdigen Mobiltelefon zu dem Fahrzeug 3 übertragen und dort analysiert werden. Die Schallwellen können bei dem vertrauenswürdigen Mobilgerät und/oder dem Fahrzeug 3 (zwischen)gespeichert werden. Ergibt sich eine ausreichend große Übereinstimmung zwischen einer hinterlegten Stimme (Stimmcharakteristik) und der aktuell erfassten Stimme, ist ein weiteres Authentifizierungskriterium erfüllt und es kann (sofern kein weiteres Authentifizierungskriterium erforderlich ist) von der Steuereinrichtung 4 wenigstens ein Steuersignal, etwa zu Entriegelung der Fahrzeugtüren 5 erzeugt werden.
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In ähnlicher Weise kann eine erforderliche (Finger-, Hand-, Arm-, Kopf-, Fuß-, Bein- oder Körper-) Geste von einem Nutzer 2 durchgeführt und diese Geste von einer Kameraeinrichtung eines vertrauenswürdigen Mobilgeräts erfasst werden. Und in ähnlicher Weise wie bei der Stimmerkennung können auch hier die Videodaten zu dem Fahrzeug 3 übertragen und dort analysiert werden. Auch können die Videodaten bei dem vertrauenswürdigen Mobilgerät und/oder dem Fahrzeug 3 (zwischen)gespeichert werden. Und entspricht die durchgeführte Geste einer hinterlegten Geste, ist auch hier ein weiteres Authentifizierungskriterium erfüllt und es kann (sofern kein weiteres Authentifizierungskriterium erforderlich ist) von der Steuereinrichtung 4 wenigstens ein Steuersignal, etwa zu Entriegelung der Fahrzeugtüren 5 erzeugt werden.
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Sowohl die Stimmerkennung als auch die Gestenerkennung können (ein entsprechend ausgerüstetes Fahrzeug 3 vorausgesetzt) auch unmittelbar beim/im Fahrzeug 3 erfolgen. Viele aktuelle Fahrzeuge 3 verfügen bereits über wenigstens eine Kameraeinrichtung zur Erfassung eines Umfelds des Fahrzeugs 3, die bspw. im Bereich der Windschutzscheibe eines Kraftfahrzeugs 3 angeordnet sein kann, und/oder eine Kameraeinrichtung zur Erfassung des Kopfes eines Fahrers im Innenraum eines Fahrzeugs 3. Mit Hilfe einer derartigen Kameraeinrichtung kann eine erforderliche Geste eines Nutzers 2 beim/im Fahrzeug 3 erfasst und durch die Steuereinrichtung 4 oder eine der Steuereinrichtung 4 zugeordnete digitale Recheneinrichtung analysiert werden.
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Und sofern das Fahrzeug 3 wenigstens eine Mikrofoneinrichtung zur Erfassung von Geräuschen aufweist, kann mit Hilfe einer solchen Mikrofoneinrichtung auch die Stimme eines Nutzers 2 aufgenommen und die erfassten Schallwellen entsprechend analysiert werden. Befindet sich der Nutzer 2 noch außerhalb des Fahrzeugs 3 so ist die Mikrofoneinrichtung bevorzugt eine solche zur Erfassung von Geräuschen im Umfeld des Fahrzeugs 3. Befindet sich der Nutzer 2 im Innenraum des Fahrzeugs 3 so kann bspw. für eine Stimmerkennung eine Mikrofoneinrichtung verwendet werden, die in vielen modernen Fahrzeugen bereits für die berührungslose Verwendung eines sich im Fahrzeug 3 befindlichen Mobiltelefons vorgesehen ist.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die erforderlichen Einrichtungen zur Stimm- und/oder Gestenerkennung (Mikrofoneinrichtung und/oder Kameraeinrichtung, erforderliche Hard- und Software zur Analyse der erfassten Schallwellen und/oder der erfassten Videodaten) auch separate Einrichtungen sind, die ausschließlich dem System 1 zugeordnet sind.
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Ist das Vorhandensein oder das Erfüllen ein zusätzliches Authentifizierungskriterium erforderlich, damit durch die Steuereinrichtung 4 wenigstens ein Steuersignal zum Entriegeln der Fahrzeugtüren 5 und/oder zum Freigeben der Motorsteuereinrichtung 6 erfolgen kann, kann die Überprüfung auf das Vorhandensein eines solchen zusätzlichen Authentifizierungskriteriums (Verifizierungskriteriums) gegebenenfalls vom Nutzer 2 unbemerkt erfolgen, etwa im Fall der positiven Überprüfung, ob sich ein vertrauenswürdiges Mobilgerät in unmittelbarer Nähe des Fahrzeugs 3 befindet.
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Erfordert die Überprüfung auf das Vorhandensein eines zusätzlichen Authentifizierungskriteriums jedoch die Mitwirkung des Nutzers 2, so ist es von Vorteil, wenn das System 1 weiter eine Signalisierungseinrichtung 10 aufweist oder dem System 1 eine Signalisierungseinrichtung 10 zugeordnet ist, mittels der dem Nutzer 2 das Erfordernis eines zusätzliches Authentifizierungskriteriums signalisierbar ist.
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Eine solche Signalisierungseinrichtung 10 unterliegt keiner besonderen Beschränkung und es kann jede für den erfindungsgemäßen Zweck geeignete optische, akustische und/oder haptische Signalisierungseinrichtung 10 vorgesehen sein. So kann etwa bei dem elektronischen Schlüssel 7 ein Leuchtmittel (etwa eine LED), eine Schallerzeugungsquelle und/oder ein Mittel zur Erzeugung einer Vibration des elektronischen Schlüssels 7 vorgesehen sein, mit dem einem Nutzer 2 bspw. signalisiert wird, dass er eine Taste des elektronischen Schlüssels 7 zum Nachweis eines zusätzlichen Authentifizierungskriteriums betätigen muss.
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Alternativ oder ergänzend hierzu kann etwa auch ein Mobilgerät als Signalisierungseinrichtung 10 dienen, indem dieses über eine dort vorgesehene Lautsprechereinrichtung eine entsprechende Anweisung oder Signaltöne an den Nutzer 2 ausgibt und/oder auf einer dort vorgesehenen Anzeigeeinrichtung (Display) eine entsprechende Anweisung anzeigt. Diese Signalisierungen können ebenfalls mittels eines haptisch wahrnehmbaren Signals (Vibration) unterstützt werden.
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Ein weiteres Beispiel für eine Signalisierungseinrichtung 10 stellt eine Anzeigeeinrichtung (Display, Bildschirm) im Innenraum des Fahrzeugs 3 dar, wie sie beispielhaft als Bestandteil eines Kombiinstruments in 2 dargestellt ist.
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Als weitere Beispiele für eine Signalisierungseinrichtung 10 seien hier nicht abschließend erwähnt eine Lautsprechereinrichtung beim Fahrzeug 3 (zur Abgabe von Schall in den Innenraum des Fahrzeugs 3 und/oder in das Umfeld des Fahrzeugs 3), ein oder mehrere Leuchtmittel am Fahrzeug 3, eine Einrichtung zur Erzeugung einer Vibration bspw. des Lenkrads oder (eines Teils) des Fahrersitzes, etc. Die verschiedenen, hier beispielhaft aufgezählten Signalisierungseinrichtungen 10 können bei dem System 1 einzeln und in einer beliebigen Kombination von zwei oder mehreren davon vorgesehen sein.
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Soll durch das System 1 sowie das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung eine höchstmögliche Sicherheit gegen eine missbräuchliche Verwendung eines elektronischen Schlüssels 7 erreicht werden, kann bei Ermittlung einer entsprechend hohen Missbrauchswahrscheinlichkeit ein Entriegeln der Fahrzeugtüren 5 und/oder ein Motorstart vollständig unterbunden werden. Dies kann bei einer Fehlerkennung jedoch von einem rechtmäßigen Nutzer 2 als sehr störend empfunden werden.
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Wie oben bereits erwähnt, kann bei dem System 1 die Steuereinrichtung 4 auch dazu eingerichtet sein, aufgrund von aktuellen Parkkoordinaten des Fahrzeugs 3 das System 1 zur Steuerung der Zugangs- und/oder Motorstartberechtigung temporär zu deaktivieren, wenn und solange aufgrund der aktuellen Parkkoordinaten und wenigstens eines der Parkposition zugeordneten oder zuordenbares weiteren Kriteriums mittels wenigstens eines, durch die Steuereinrichtung 4 oder eine ihr zugeordnete Recheneinrichtung durchgeführten statistischen Rechenverfahrens festgestellt ist, dass das Fahrzeug 3 in einer Umgebung parkt, bei dem die Wahrscheinlichkeit für eine zukünftige missbräuchliche Verwendung des elektronischen Schlüssels 7 einen vorgebbaren Schwellenwert erreicht oder überschreitet.
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Eine entsprechende optische Signalisierung ist in 2 beispielhaft dargestellt.
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Die Berechnung der Missbrauchswahrscheinlichkeit für den aktuellen Vorgang, eine Zugangs- und/oder Motorstartberechtigung für das Fahrzeug 3 zu erlangen, und/oder die Berechnung der Wahrscheinlichkeit für eine zukünftige missbräuchliche Verwendung des elektronischen Schlüssels 7 erfolgt bei dem System 1 unter Verwendung von wenigstem einem, bei dem System 1 implementierten statistischen Rechenverfahren. Bevorzugte Beispiele derartiger Rechenverfahren sind solche, die Gebrauch machen von oder basieren auf einem neuronalen Netz, einem regelbasierten Verfahren, einem baumbasierten Algorithmus, einem genetischen Algorithmus, einer Fuzzy-Logik, einem Mischmodell, einem Bayesschem Netz und/oder Metalernen.
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Zur Durchführung des Rechnungsverfahrens/der Rechnungsverfahren weist die Steuervorrichtung oder die ihr zugeordnete Recheneinrichtung eine Prozessoreinrichtung auf, die wenigstens einen Mikroprozessor und/oder wenigstens einen Mikrocontroller aufweist. Des Weiteren kann die Prozessoreinrichtung Programmcode aufweisen, der dazu eingerichtet ist, bei Ausführen durch die Prozessoreinrichtung wenigstens eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, insbesondere des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Der Programmcode kann in einem Datenspeicher der Prozessoreinrichtung gespeichert sein.
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Werden mehrere statistische Rechenverfahren angewandt, so können deren Ergebnisse (die erhaltenen Missbrauchswahrscheinlichkeiten) miteinander kombiniert und gegebenenfalls unterschiedlich gewichtet berücksichtigt werden.
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Im nachfolgenden sind einige beispielhafte Anwendungsfälle zum weiteren Verständnis der vorliegenden Erfindung dargelegt:
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A) Bei einer morgendlichen Fahrt zur Arbeitsstätte erfolgt in der Regel ein Verriegeln der Fahrzeugtüren 5 für einen längeren Zeitraum (i.d.R. etwa 8 Stunden). Wenn dem System 1 bekannt ist bzw. es „gelernt“ hat, dass ein Nutzer 2 gelegentlich kurz nach dem Verriegeln der Fahrzeugtüren 5 nochmals zurückkehrt, weil er etwas im Fahrzeug 3 (bspw. seine Aktentasche) vergessen hat, wird ein entsprechender Vorgang, der ein Entriegeln der Fahrzeugtüren 5 zur Folge hätte, nicht als möglicher Diebstahlversuch gewertet werden und es wird von der Steuereinrichtung 4 ohne Weiteres ein Steuersignal zur Entriegelung der Fahrzeugtüren 5 ausgegeben.
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Erfolgt jedoch kurz nach der Verriegelung der Fahrzeugtüren 5 nicht nur eine Entriegelung der Fahrzeugtüren 5, sondern wird auch versucht, den Motor 9 des Fahrzeugs 3 (etwa mittels eines hierfür vorgesehenen Startknopfs) zu starten, so ergibt sich hier eine ausreichend hohe Missbrauchswahrscheinlichkeit, da ein derartiges Verhalten bei dem rechtmäßigen Nutzer 2 bisher nicht vorgekommen ist und es ist das Vorhandensein oder das Erfüllen eines zusätzliches Authentifizierungskriterium erforderlich, damit die Motorsteuereinrichtung 6 freigegeben wird und der Motor 9 gestartet werden kann, oder es wird das Freigeben der Motorsteuereinrichtung 6 unterbunden.
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Aus diesem Beispiel ist ersichtlich, dass durch das System 1 und das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung für die verschiedenen, von der Steuereinrichtung 4 erzeugbaren Steuersignale unterschiedliche Missbrauchswahrscheinlichkeiten berechnet werden können bzw. unterschiedliche Schwellenwerte angewandt werden können. Folglich kann das System 1 und das Verfahren bezüglich der verschiedenen Steuersignale auch unterschiedliche Reaktionen zeigen.
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Die jeweiligen Reaktionen des Systems 1 können für die verschiedenen Steuersignale bereits dann ermittelt werden, sobald ein Entriegelungswunsch festgestellt wird (einstufiges Vorgehen), oder es kann, sobald ein Entriegelungswunsch festgestellt wird, durch das System 1 erst nur die Reaktion für den Entriegelungswunsch ermittelt werden und erst dann, wenn auch der Wunsch nach einem Start des Motors 9 festgestellt wird (etwa durch Betätigung eines hierfür vorgesehenen Startknopfs) durch das System 1 die hierfür adäquate Reaktion ermittelt werden (zweistufiges Vorgehen). Durch das letztere, zweistufige Vorgehen ist eine erhöhte Sicherheit erreichbar, da hierfür zusätzliche Informationen berücksichtigt werden können, die erst nach dem Öffnen wenigstens einer Fahrzeugtür 5 zur Verfügung stehen (etwa Ablage des Funkschlüssels im Innenraum des Fahrzeugs 3, Reihenfolge der Öffnung der Fahrzeugtüren 5, Zeitabstand zwischen Öffnen einer Fahrzeugtür 5 und Betätigung des Startknopfs, etc.).
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B) Wenn bei einem Fahrzeug 3 zwischen 23 Uhr und 6 Uhr nur ganz selten ein Entriegeln und ein Motorstart durchgeführt wird, kann ein entsprechender Versuch regelmäßig mit einer so hohen Wahrscheinlichkeit als Missbrauch bewertet werden, dass ein zusätzliches Authentifizierungskriterium erforderlich ist, damit ein Steuersignal zur Entriegelung der Fahrzeugtüren 5 erzeugt wird.
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C) Bei einem „gemütlichen“ Nutzertyp ist die Zeitdifferenz zwischen Entriegeln und Motorstart groß. Wird eine ungewöhnlich kurze Zeitdifferenz zwischen Entriegeln und dem Versuch eines Motorstarts festgestellt, kann dies als möglicher Missbrauch qualifiziert werden. Umgekehrtes gilt bei einem „dynamischen“ Nutzertyp.
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Von der vorliegenden Erfindung umfasst sind auch ein Fahrzeug 3, insbesondere ein Kraftfahrzeug 3, gemäß Anspruch 8 sowie ein Verfahren gemäß Anspruch 9. Eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens ist Gegenstand von Anspruch 10. Weitere vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens, die von der vorliegenden Erfindung umfasst sind, sind solche, die für einen Fachmann ohne weiteres aus den Vorrichtungsansprüchen, dem gesamten Beschreibungsteil sowie den Figuren ergeben.
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Bei dem Kraftfahrzeug 3 kann es sich um ein herkömmliches Kraftfahrzeug 3 mit einer Verbrennungskraftmaschine als alleinige Antriebsquelle handeln. Bei dem Kraftfahrzeug 3 kann es sich jedoch auch um ein elektrisch angetriebenes Kraftfahrzeug 3 (rein batterieelektrisch, mittels einer Brennstoffzelle, oder eine Kombination davon) handeln, um ein auch batterieelektrisch antreibbares Kraftfahrzeug 3 (serielles Hybrid-Kraftfahrzeug 3, Plug-In-Hybridfahrzeug 3), etc.
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In 3 ist ein Ausschnitt aus einem Beispiel für ein Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung dargestellt. Bei dem in 3 dargestellten Beispiel beschränkt sich die Berechnung der Missbrauchswahrscheinlichkeit auf eine Prüfung der Größe von zwei Missbrauchsindikatoren (hier: Zeitspannen).
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Nach dem Ziehen am Türgriff (Entriegelungswunsch) sendet die Steuereinrichtung 4 des Systems 1 ein „Wecksignal“ aus. In der Folge sendet ein sich innerhalb der Reichweite des Funksignals befindlicher elektronischer Schlüssel 7 mit dem bei ihm vorgesehenen Mitteln zum Senden/Empfangen von Signalen 8 u.a. ein codiertes Signal zu seiner Authentifikation aus und es erfolgt eine Überprüfung des codierten Signals durch die Steuereinrichtung 4 (diese Schritte sind in der 3 der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt). Bei einem entsprechenden automatischen Schließ- und Startsystem nach dem Stand der Technik erfolgte im Falle eines positiven Ergebnisses der Überprüfung ohne weiteres die Erzeugung eines Steuersignals wenigstens zum Entriegeln der Fahrzeugtüren 5.
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Abweichend hiervon erfolgt, wie in 3 dargestellt ist, eine Berechnung einer Missbrauchswahrscheinlichkeit anhand von (im dargestellten Beispiel) zwei abgeleiteten, als Missbrauchsindikatoren verwendbaren Zeitdifferenzen, nämlich der Zeitdifferenz Δt1 zwischen dem Entriegeln und dem Verriegeln der Fahrzeugtüren 5 und der Zeitdifferenz Δt2 zwischen dem Verriegeln der Fahrzeugtüren 5 und dem Stopp des Motors 9.
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Für beide Zeitdifferenzen ist jeweils eine Bedingung definiert (hier: Δt1 kleiner 30 Sekunden und Δt2 größer 5 Minuten).
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Für den Fall, dass beide Randbedingungen erfüllt sind, wird im gezeigten Beispiel eine so hohe Missbrauchswahrscheinlichkeit angenommen, dass keine automatische Entriegelung der Fahrzeugtüren 5 erfolgt und für eine Entriegelung der Fahrzeugtüren 5 ein weiteres Authentifizierungskriterium erforderlich ist, im dargestellten Beispiel eine manuelle Betätigung einer Taste bei dem elektronischen Schlüssel 7.
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Bei dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung kann in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, dass in einem Vorverfahren ein neuronales Netz mit einem Trainingsdatensatz trainiert und anschließend anhand von Testdaten verifiziert wird. Ein weiteres Beispiel, um das System 1 in geeigneter Weise von Herstellerseite vorzukonditionieren, ist die Anwendung von Big-Data-Analysen. Entsprechend erzeugte Datensätze können dann bei dem System 1 gemäß der vorliegenden Erfindung gespeichert werden oder sein.
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Da Fahrzeuge 3 aufgrund der unterschiedlichen Erfordernisse und Verhaltensweisen ihrer Nutzer 2 jedoch ganz unterschiedliche Nutzungsprofile aufweisen können, ist es von Vorteil, wenn bei dem System 1 (und auch bei dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung) ein Lernmodus vorgesehen ist, bei dessen Aktivierung Daten bezüglich einer ordnungsgemäßen Verwendung des Fahrzeugs 3 erfasst und/oder durch einen rechtmäßigen Nutzer 2 des Fahrzeugs 3 eingegeben werden können.
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Es können ohne besondere Einschränkungen alle sinnvoll und erforderlich erscheinenden Ausgestaltungen eines solchen Lernmodus vorgesehen sein, etwa eine in vorgebbaren zeitlichen Abständen durchzuführende, eine quasi-kontinuierliche oder eine kontinuierliche Erfassung von Daten während einer ordnungsgemäßen Verwendung des Fahrzeugs 3, um so neue Daten erfassen, bisher erfasste Daten verifizieren oder ein geändertes Nutzerverhalten erkennen zu können. Auch können die Nutzungsweisen von verschiedenen berechtigten Nutzern 2 (etwa verschiedenen Familienmitgliedern) erfasst werden (wobei entsprechende Identifizierungsverfahren für die verschiedenen Nutzer 2, etwa über in deren jeweiligem elektronischem Schlüssel 7 gespeicherte Informationen, über eine Gesichtserkennung im Fahrzeuginnenraum, über eine Betätigungshandlung bei einer hierfür vorgesehenen Betätigungseinrichtung, etc. zum Einsatz kommen können).
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Bei einer Eingabe von Daten in das System 1 in einem Lernmodus durch einen Nutzer 2 kann dieser etwa die für ihn typischen Startzeiten von wiederkehrenden Fahrten eingeben und wie lange danach das Fahrzeug 3 regelmäßig im verriegelten Modus verbleibt. Auch kann vorgesehen sein, dass der Lernmodus derart ausgestaltet ist, das während diesem erfasste Verwendungen nachträglich von einem Nutzer 2 als „typische“, d.h. sein durchschnittliches Nutzerverhalten repräsentierende Verwendungen, und als „atypische“, d.h. eher selten vorkommende Verwendungen, gekennzeichnet werden.
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Für die Berechnung einer Missbrauchswahrscheinlichkeit bzw. für die Festlegung der Größe des/der Schwellenwerte kann gemäß der vorliegenden Erfindung auch eine Smartphone- oder Smartwatch-App berücksichtigt bzw. verwendet werden, durch die von einem Nutzer 2 eine Meldung zum Fahrzeug 3 gesandt werden kann, sobald dieser sich in Richtung des Fahrzeugs 3 (des Parkplatzes des Fahrzeugs 3) bewegt. Wird hierdurch der Schwellenwert für eine Erkennung eines Missbrauchs erhöht, ergibt sich zwar ein weniger sensibles System 1 (und Verfahren), jedoch wird die Wahrscheinlichkeit einer Fehlerkennung verringert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- System
- 2
- Nutzer
- 3
- Fahrzeug
- 4
- Steuereinrichtung
- 5
- Fahrzeugtür
- 6
- Motorsteuereinrichtung
- 7
- elektronischer Schlüssel
- 8, 8'
- Mittel zum Senden und Empfangen von Signalen
- 9
- Motor
- 10
- Signalisierungseinrichtung