DE102016208828A1

DE102016208828A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Verbesserung wenigstens einer unfallbezogen sicherheitsrelevanten Trageeigenschaft eines von einer in einem Fahrzeugsitz sitzenden Person angelegten Sicherheitsgurts

Info

Publication number: DE102016208828A1
Application number: DE102016208828.9A
Authority: DE
Inventors: Nikica HENNES; Jeroen Lem; Jessica Rausch
Original assignee: Ford Global Technologies LLC
Current assignee: Ford Global Technologies LLC
Priority date: 2015-07-24
Filing date: 2016-05-23
Publication date: 2017-01-26
Anticipated expiration: 2036-05-24
Also published as: US20170021799A1; US10124762B2; CN106364438A; DE102016208828B4

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verbesserung wenigstens einer unfallbezogen sicherheitsrelevanten Trageeigenschaft eines von einer in einem Fahrzeugsitz (2) sitzenden Person (3) angelegten Sicherheitsgurts (4), umfassend wenigstens ein Sensorelement (5) zur Erfassung einer augenblicklichen sicherheitsrelevanten Ist-Trageeigenschaft, wenigstens eine Aktorik zur Beeinflussung der sicherheitsrelevanten Trageeigenschaft und wenigstens eine Steuereinrichtung zur Steuerung der Aktorik, wobei die Steuereinrichtung eingerichtet ist, die Aktorik automatisch in Abhängigkeit von einer Abweichung der durch das Sensorelement (5) erfassten sicherheitsrelevanten Ist-Trageeigenschaft von einer vorgebbaren sicherheitsrelevanten Soll-Trageeigenschaft zu steuern. Das Sensorelement (5) ist wenigstens ein in dem Sicherheitsgurt angeordneter faseroptischer Sensor. Die sicherheitsrelevante Trageeigenschaft umfasst wenigstens eine durch das Sensorelement (5) erfasste Gurtkontur und eine durch das Sensorelement (5) erfasste Gurtspannung.
Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Verbesserung wenigstens einer unfallbezogen sicherheitsrelevanten Trageeigenschaft eines von einer in einem Fahrzeugsitz (2) sitzenden Person (3) angelegten Sicherheitsgurts (4).

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verbesserung wenigstens einer unfallbezogen sicherheitsrelevanten Trageeigenschaft eines von einer in einem Fahrzeugsitz sitzenden Person angelegten Sicherheitsgurts gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Verbesserung wenigstens einer unfallbezogen sicherheitsrelevanten Trageeigenschaft eines von einer in einem Fahrzeugsitz sitzenden Person angelegten Sicherheitsgurts.
Die Akzeptanz einer in einem Fahrzeugsitz sitzenden Person zum Anlegen eines Sicherheitsgurts hängt ganz entscheidend von dem Tragekomfort des Sicherheitsgurts ab. So kann zum Beispiel ein in der Höhe falsch eingestellter Sicherheitsgurt über den Hals der in dem Fahrzeugsitz sitzenden Person verlaufen anstatt über ihre Schulter. Einerseits kann ein derart angelegter Sicherheitsgurt im Falle eines Unfalls ein Sicherheitsrisiko für die von dem Sicherheitsgurt gehaltene Person darstellen, da von dem Sicherheitsgurt verursachte Verletzungen am Hals die Folge sein können, andererseits kann der am Hals verlaufende Sicherheitsgurt auch zu Hautreizungen am Hals und damit zu einem schlechten Tragekomfort führen. Beispielsweise ist bei Kindern häufig zu beobachten, dass sie den Sicherheitsgurt unter dem Arm anstatt über ihrer Schulter tragen, was ein noch größeres Sicherheitsrisiko im Falle eines Unfalls darstellt, da der Sicherheitsgurt dann ein wesentlich eingeschränkteres Rückhaltevermögen besitzt. Ein am Hals verlaufender Sicherheitsgurt oder ein unter einem Arm getragener Sicherheitsgurt, mit anderen Worten ein nicht vorschriftsmäßig angelegter Sicherheitsgurt, stellt hierin eine unfallbezogen sicherheitsrelevante Trageeigenschaft des Sicherheitsgurts dar.
Beispielsweise offenbart die DE 10 2013 018 742 A1 ein Verfahren zur Ermittlung eines Anlegestatus eines einem Fahrzeugsitz zugeordneten Sicherheitsgurts in einem Fahrzeug mittels einer Kamera, mit der auf optischem Weg ein Verlauf des Sicherheitsgurts ermittelt werden kann und die entsprechenden Insassenrückhaltesysteme deaktiviert oder entsprechend eingestellt werden können. Zum Beispiel kann das Kraftniveau eines Gurtkraftbegrenzers eingestellt werden.
Aus der DE 60 2004 000 654 T2 ist ein Insassenrückhaltesystem bekannt, das eine erste Sensorvorrichtung aufweist, die einen Zustand des Tragens eines Sicherheitsgurtsystems nachweist, zum Beispiel ob eine Steckzunge des Sicherheitsgurtsystems mit einem Gurtschloss verbunden ist, und eine zweite Sensorvorrichtung, die einen Betriebszustand des Sicherheitsgurtsystems nachweist, zum Beispiel den Betrieb eines Gurtstraffermotors, wobei mittels einer Steuereinrichtung eine Steuerung durchgeführt wird, um einen Zeitbereich zu verändern, um die Aktivierung/Auslösung der Insassenrückhalteanlage bei einer Fahrzeugkollision in Übereinstimmung mit Signalen von der ersten Sensorvorrichtung und der zweiten Sensorvorrichtung festzulegen.
Die DE 699 24 759 T2 beschreibt ein Sicherheitsgurtsystem, bei dem eine unrichtige Verwendung eines Sicherheitsgurts erfassbar ist, indem eine Feldgeneratoreinrichtung ein elektromagnetisches Erfassungsfeld erzeugt und an dem Sicherheitsgurt metallische Objekte angebracht sind, die mit dem elektromagnetischen Feld interferieren. Die metallischen Objekte können in den Sicherheitsgurt eingewebt sein.
Des Weiteren offenbart die DE 10 2006 040 244 B3 ein Sicherheitsgurtsystem mit einer Monokamera und einem Sicherheitsgurt, der mehrere Markierungen mit einem vorgegebenen Abstand zueinander aufweist. Mittels der Kamera und den Markierungen ist es auf optischem Weg möglich, ein 3D-Profil eines Gurtverlaufs zu ermitteln.
Aus der US 6 952 974 B2 ist zudem die Verwendung eines Gurtspannungssensors für einen Sicherheitsgurt einer in einem Fahrzeugsitz sitzenden Person bekannt, um abhängig von diesem eine Zündungseigenschaft eines Airbags steuern zu können, indem automatisch erkannt wird, ob auf dem Fahrzeugsitz ein Kindersitz abgestellt ist (höhere Gurtspannung) oder eine Person sitzt (niedrigere Gurtspannung).
Des Weiteren ist aus der US 7 519 461 B2 ein System zur Klassifizierung einer in einem Fahrzeugsitz sitzenden Person unter Verwendung mehrerer unter einem Sitzkissen des Fahrzeugsitzes angeordneter Sensoren sowie eines Gurtspannungssensors bekannt.
Ein mittels mehrerer Sensoren ausgestattetes Erfassungssystem für eine in einem Fahrzeugsitz sitzende Person ist ebenfalls aus der US 7 100 980 B2 bekannt. Die Sensoren sind in einem Sitzkissen des Fahrzeugsitzes angeordnet.
Eine weitere Vorrichtung zur Erkennung eines Belegungszustands eines Sitzes ist in der DE 20 2004 001 895 U1 beschrieben.
Die US 7 708 341 B2 offenbart einen Fahrzeugsitz zur Bestimmung einer Sitzposition einer darin sitzenden Person.
Allgemein sind des Weiteren aus dem Stand der Technik Sicherheitsgurtsysteme bekannt, die bei einem bei einer Fahrt nicht angelegten Sicherheitsgurt ein optisches und/oder akustisches Warnsignal ausgeben.
Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zur Verbesserung wenigstens einer unfallbezogen sicherheitsrelevanten Trageeigenschaft eines von einer in einem Fahrzeugsitz sitzenden Person angelegten Sicherheitsgurts bereitzustellen, mit denen die Sicherheitsfunktion des Sicherheitsgurts erhöht werden kann. Außerdem soll die Akzeptanz einer Person zum Anlegen des Sicherheitsgurts gesteigert werden.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst. Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die jeweiligen Unteransprüche.
Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Ansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger, technisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung charakterisiert und spezifiziert die Erfindung insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren zusätzlich.
Erfindungsgemäß umfasst eine Vorrichtung zur Verbesserung wenigstens einer unfallbezogen sicherheitsrelevanten Trageeigenschaft eines von einer in einem Fahrzeugsitz sitzenden Person angelegten Sicherheitsgurts wenigstens ein Sensorelement zur Erfassung einer augenblicklichen sicherheitsrelevanten Ist-Trageeigenschaft, wenigstens eine Aktorik zur Beeinflussung der sicherheitsrelevanten Trageeigenschaft und wenigstens eine Steuereinrichtung zur Steuerung der Aktorik. Die Steuereinrichtung ist dazu eingerichtet, die Aktorik automatisch in Abhängigkeit von einer Abweichung der durch das Sensorelement erfassten sicherheitsrelevanten Ist-Trageeigenschaft von einer vorgebbaren sicherheitsrelevanten Soll-Trageeigenschaft, die einer vorschriftsmäßigen Trageeigenschaft des Sicherheitsgurts entspricht, zu steuern. Gemäß der Erfindung umfasst die sicherheitsrelevante Trageeigenschaft wenigstens eine durch das Sensorelement erfasste Gurtkontur. Mit anderen Worten ist das wenigstens eine Sensorelement in der Lage, die Kontur und somit den augenblicklichen Verlauf bzw. Form des Sicherheitsgurts zu erfassen, wodurch eine bezüglich eines möglichen Unfalls sicherheitsrelevante Trageeigenschaft des Sicherheitsgurts, wie zum Beispiel eine Gurthöhe, eine Gurtlose, eine Gurtverdrehung und/oder eine bezogen auf die Sicherheit ungünstige Gurtplatzierung der in dem Fahrzeugsitz sitzenden Person erkannt werden kann, zum Beispiel wenn der Sicherheitsgurt am Hals der Person oder unter deren Arm oder hinter dem Fahrzeugsitz verläuft oder die Person auf dem Sicherheitsgurt sitzt. Durch die Erfassung der Gurtkontur ist eine Vielzahl an sicherheitskritischen Trageeigenschaften des Sicherheitsgurts durch die Vorrichtung erfassbar und entsprechend korrigierbar. Unter anderem lassen sich auch das Körpergewicht und die Körpergröße abschätzen, so dass Sicherheitssysteme des Fahrzeugs im Falle eines Unfalles weiter optimiert werden können.
Beispielsweise kann bei einer durch die Erfassung der Gurtkontur erkannten Gurtverdrehung der Sicherheitsgurt mittels eines Gurtstraffers mit einer vorherbestimmten Zugkraft gezogen werden, um die Verdrehung im Sicherheitsgurt zu entfernen. Die Erfindung erlaubt daher gleichzeitig die Sicherheitsfunktion des Sicherheitsgurts als auch die Akzeptanz zum Anlegen des Sicherheitsgurts aufgrund einer optimierten Trageeigenschaft zu erhöhen.
Aktorik im Sinne der vorliegenden Erfindung umfasst insbesondere sowohl mechanische, elektrische, elektromechanische als auch optische und/oder akustische Aktoren, wie zum Beispiel optische und/oder akustische Warn-/Benachrichtigungseinrichtungen.
Gemäß der Erfindung ist das Sensorelement wenigstens ein in dem Sicherheitsgurt angeordneter faseroptischer Sensor. Hierbei kann der faseroptische Sensor in Gurtlängsrichtung und/oder in Gurtquerrichtung im Sicherheitsgurt angeordnet sein. Bei faseroptischen Sensoren wird die Messgröße nicht durch eine elektrische Größe repräsentiert bzw. übertragen, sondern durch eine optische. Der faseroptische Sensor wird vorteilhaft dazu genutzt, gleichzeitig sowohl die Gurtkontur (3D-Gurtverlauf) als auch die Gurtspannung zu bestimmen. Zur Bestimmung derartiger Eigenschaften kann beispielsweise eine in der US-Patentschrift US 7 772 541 B2 beschriebene Anordnung verwendet werden, auf die hiermit vollumfänglich Bezug genommen wird.
Bevorzugt weist der faseroptische Sensor entlang seiner Längserstreckung mehrere Messpunkte auf, so dass der Verlauf bzw. die Kontur des Sicherheitsgurts genau erfasst werden kann. Weiterhin bevorzugt sind mehrere faseroptische Sensoren matrixartig in dem Sicherheitsgurt angeordnet.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst die sicherheitsrelevante Trageeigenschaft ferner eine durch das Sensorelement erfasste Gurtspannung. Auf diese Weise lässt sich beispielsweise eine Gurtlose (zu geringe Gurtspannung) oder eine für einen angenehmen Tragekomfort zu straffe Gurtführung erkennen und korrigieren.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Aktorik eine Höhenverstelleinrichtung des Sicherheitsgurts. Somit kann die Steuereinrichtung die Höhenverstelleinrichtung automatisch veranlassen, die Gurthöhe anzupassen, sobald mittels des Sensors erkannt wird, dass der Sicherheitsgurt beispielsweise am Hals der im Fahrzeugsitz sitzenden Person verläuft, was durch die durch den Hals hervorgerufene besondere Gurtkontur erfasst werden kann.
Gemäß einer noch weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Aktorik einen Gurtstraffer. Mit diesem kann beispielsweise die Gurtspannung automatisch durch die Steuereinrichtung angepasst werden, sollte durch den Sensor erkannt werden, dass die augenblickliche Gurtspannung zu gering (Gurtlose) oder zu hoch ist.
Eine noch weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Aktorik einen Gurtkraftbegrenzer umfasst. Gurtkraftbegrenzer verhindern, dass die von dem Sicherheitsgurt gehaltene Person bei einem Unfall zu hart in den Fahrzeugsitz zurückgezogen wird, wodurch Verletzungen vermieden werden können. Durch das Erfassen der Gurtkontur kann eine ungefähre Statur der in dem Fahrzeugsitz sitzenden Person geschätzt werden und daraus mittels der Steuereinrichtung eine optimale Zugkraft für den Gurtkraftbegrenzer berechnet werden. Dementsprechend kann im Falle eines Unfalls die Wirkungsweise des Gurtkraftbegrenzers verbessert werden.
Gemäß einer noch weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Aktorik eine optische und/oder akustische Benachrichtigungseinrichtung. Über diese kann der in dem Fahrzeugsitz sitzenden Person stets ein Warnhinweis gegeben werden, sobald eine bezüglich eines Unfalls unzureichende sicherheitsrelevante Trageeigenschaft des Sicherheitsgurts erkannt wird. Beispielsweise kann bei einer unvorschriftsmäßigen Gurtplatzierung, wie zum Beispiel dem Tragen des Sicherheitsgurts unter dem Arm oder dem Sitzen auf dem Sicherheitsgurt oder dem Führen des Sicherheitsgurts hinter den Fahrzeugsitz, eine optische und/oder akustische Benachrichtigung ausgegeben werden und die Person somit veranlasst werden, die erkannte sicherheitskritische Trageeigenschaft entsprechend zu ändern. Ebenso kann die Benachrichtigung beispielsweise auch bei einer erkannten Gurtverdrehung ausgegeben werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Vorrichtung ferner ein Airbag-Rückhaltesystem für die im Fahrzeugsitz sitzende Person umfasst, wobei die Aktorik eine Auslöseeinrichtung des Airbag-Rückhaltesystems umfasst, mit der wenigstens eine Airbag-Auslösezeit und/oder eine Airbag-Aufblasgeschwindigkeit beeinflussbar sind. Auf diese Weise lassen sich die Airbag-Auslösezeit und/oder die Airbag-Aufblasgeschwindigkeit entsprechend der erfassten Gurtkontur optimieren. Bevorzugt wird weiterhin der ungefähre Abstand zwischen dem Lenkrad und dem Fahrzeugsitz vorgegeben oder geschätzt, der dann zur weiteren Optimierung in die Festlegung der Airbag-Auslösezeit und/oder der Airbag-Aufblasgeschwindigkeit mittels der Steuereinrichtung einfließen kann.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Vorrichtung ferner eine Steuerung einer automatisch positionierbare Kopfstütze enthält. Durch den Gurtverlauf lässt sich die Körpergröße und Körpergewicht abschätzen, dadurch lässt sich im Falle eines Unfalls eine optimale Kopfstützenposition einstellen.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Verbesserung wenigstens einer unfallbezogen sicherheitsrelevanten Trageeigenschaft eines von einer in einem Fahrzeugsitz sitzenden Person angelegten Sicherheitsgurts bereitgestellt, das wenigstens die folgenden Schritte umfasst:
Bereitstellen einer sicherheitsrelevanten Soll-Trageeigenschaft,
Erfassen einer augenblicklichen sicherheitsrelevanten Ist-Trageeigenschaft mittels wenigstens eines Sensorelements, wobei das Sensorelement wenigstens ein in dem Sicherheitsgurt angeordneter faseroptischer Sensor ist und die sicherheitsrelevante Trageeigenschaft wenigstens eine durch das Sensorelement erfasste Gurtkontur und eine durch das Sensorelement erfasste Gurtspannung umfasst und
automatisches Steuern einer Aktorik zur Beeinflussung der sicherheitsrelevanten Trageeigenschaft mittels einer Steuereinrichtung in Abhängigkeit von einer Abweichung der durch das Sensorelement erfassten sicherheitsrelevanten Ist-Trageeigenschaft von der bereitgestellten, sicherheitsrelevanten Soll-Trageeigenschaft.
Bezüglich der Definitionen, Eigenschaften und Vorteile eines solchen Verfahrens sei auf die vorangehende Beschreibung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Verbesserung wenigstens einer unfallbezogen sicherheitsrelevanten Trageeigenschaft eines von einer in einem Fahrzeugsitz sitzenden Person angelegten Sicherheitsgurts verwiesen, die gleichermaßen auch für das erfindungsgemäße Verfahren gelten sollen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines nicht einschränkend zu verstehenden Ausführungsbeispiels der Erfindung, die im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert wird. In dieser Zeichnung zeigen schematisch:
1 ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung gemäß der Erfindung mit einer ersten Trageeigenschaft eines Sicherheitsgurts und
2 eine zweite Trageeigenschaft des Sicherheitsgurts der Vorrichtung aus 1.
In den unterschiedlichen Figuren sind hinsichtlich ihrer Funktion gleichwertige Teile stets mit denselben Bezugszeichen versehen, so dass diese in der Regel auch nur einmal beschrieben werden.
1 stellt ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung 1 zur Verbesserung wenigstens einer unfallbezogen sicherheitsrelevanten Trageeigenschaft eines von einer in einem Fahrzeugsitz 2 sitzenden Person 3 angelegten Sicherheitsgurts 4 gemäß der Erfindung eines nicht weiter dargestellten Kraftfahrzeugs mit einer ersten Trageeigenschaft des Sicherheitsgurts 4 dar. Die Vorrichtung 1 umfasst wenigstens ein in 1 beispielhaft dargestelltes Sensorelement 5, das bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ein in dem Sicherheitsgurt 2 angeordnetes faseroptisches Sensorelement 5 ist, das sich in Längsrichtung des Sicherheitsgurts 4 erstreckt. Das Sensorelement 5 dient der Erfassung einer augenblicklichen sicherheitsrelevanten Ist-Trageeigenschaft des Sicherheitsgurts. Insbesondere ist mit dem faseroptischen Sensorelement 5 eine Gurtkontur sowie eine Gurtspannung des Sicherheitsgurts 4 erfassbar.
Die Vorrichtung 1 umfasst ferner wenigstens eine Aktorik (nicht dargestellt), die bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel wenigstens eine Höhenverstelleinrichtung (ebenfalls nicht dargestellt) für den Sicherheitsgurt 4 umfasst. Mittels der Höhenverstelleinrichtung ist eine Höhenverstellung des oberen fahrzeugseitigen Verankerungspunkts des Sicherheitsgurts möglich.
Des Weiteren umfasst die Vorrichtung 1 eine Steuereinrichtung (nicht dargestellt) zur Steuerung der Aktorik. Hierbei ist die Steuereinrichtung derart eingerichtet, die Aktorik automatisch in Abhängigkeit von einer Abweichung der durch das Sensorelement 4 erfassten sicherheitsrelevanten Ist-Trageeigenschaft von einer vorgebbaren sicherheitsrelevanten Soll-Trageeigenschaft, die einer vorschriftsmäßigen Trageeigenschaft des Sicherheitsgurts 4 entspricht, zu steuern.
In 1 ist eine nicht vorschriftsmäßige, sicherheitskritische Trageeigenschaft des Sicherheitsgurts 4 dargestellt. Der Sicherheitsgurt 4 verläuft hierbei über den Hals der Person 3 anstatt über deren Schulter. Durch den Verlauf des Sicherheitsgurts 4 über den Hals der Person 3 ist dieser in seiner Kontur in einem in 1 gekennzeichneten Bereich 6 verändert gegenüber einem Verlauf über die Schulter der Person 3. Diese Konturänderung ist mittels des Sensorelements 5 erfassbar. Insbesondere weicht somit die von dem Sensorelement 5 erfasste Ist-Trageeigenschaft (Kontur) des Sicherheitsgurts von der vorgebbaren Soll-Trageeigenschaft (Verlauf über die Schulter) ab, so dass die Steuereinrichtung die Aktorik bzw. die Höhenverstelleinrichtung veranlassen kann, automatisch eine Höhenverstellung des Sicherheitsgurts in gewünschter Weise zu bewirken. Der Zustand nach erfolgter Anpassung der Sicherheitsgurthöhe ist in 2 dargestellt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung sowie das Verfahren wurden anhand eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Vorrichtung und das Verfahren sind jedoch nicht auf die hierin beschriebene Ausführungsform beschränkt, sondern umfassen auch gleich wirkende weitere Ausführungsformen.
In bevorzugter Ausführung werden die erfindungsgemäße Vorrichtung und das Verfahren zur Verbesserung wenigstens einer unfallbezogen sicherheitsrelevanten Trageeigenschaft eines von einer in einem Fahrzeugsitz sitzenden Person angelegten Sicherheitsgurts in einem Kraftfahrzeug verwendet.
Bezugszeichenliste

1: Vorrichtung gemäß der Erfindung
2: Fahrzeugsitz
3: Person
4: Sicherheitsgurt
5: Sensorelement
6: Bereich einer Konturänderung von 4

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102013018742 A1 [0003]
DE 602004000654 T2 [0004]
DE 69924759 T2 [0005]
DE 102006040244 B3 [0006]
US 6952974 B2 [0007]
US 7519461 B2 [0008]
US 7100980 B2 [0009]
DE 202004001895 U1 [0010]
US 7708341 B2 [0011]
US 7772541 B2 [0019]

Claims

Vorrichtung zur Verbesserung wenigstens einer unfallbezogen sicherheitsrelevanten Trageeigenschaft eines von einer in einem Fahrzeugsitz (2) sitzenden Person (3) angelegten Sicherheitsgurts (4), umfassend wenigstens ein Sensorelement (5) zur Erfassung einer augenblicklichen sicherheitsrelevanten Ist-Trageeigenschaft, wenigstens eine Aktorik zur Beeinflussung der sicherheitsrelevanten Trageeigenschaft und wenigstens eine Steuereinrichtung zur Steuerung der Aktorik, wobei die Steuereinrichtung eingerichtet ist, die Aktorik automatisch in Abhängigkeit von einer Abweichung der durch das Sensorelement (5) erfassten sicherheitsrelevanten Ist-Trageeigenschaft von einer vorgebbaren sicherheitsrelevanten Soll-Trageeigenschaft zu steuern, dadurch gekennzeichnet, dass das Sensorelement (5) wenigstens ein in dem Sicherheitsgurt angeordneter faseroptischer Sensor ist und die sicherheitsrelevante Trageeigenschaft wenigstens eine durch das Sensorelement (5) erfasste Gurtkontur und eine durch das Sensorelement (5) erfasste Gurtspannung umfasst.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktorik eine Höhenverstelleinrichtung des Sicherheitsgurts (4) umfasst.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktorik einen Gurtstraffer umfasst.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktorik einen Gurtkraftbegrenzer umfasst.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktorik eine optische und/oder akustische Benachrichtigungseinrichtung umfasst.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Airbag-Rückhaltesystem für die im Fahrzeugsitz sitzende Person, wobei die Aktorik eine Auslöseeinrichtung des Airbag-Rückhaltesystems umfasst, mit der wenigstens eine Airbag-Auslösezeit und/oder eine Airbag-Aufblasgeschwindigkeit beeinflussbar sind.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktorik eine Steuerung für eine automatisch positionierbare Kopfstütze umfaßt.
Verfahren zur Verbesserung wenigstens einer unfallbezogen sicherheitsrelevanten Trageeigenschaft eines von einer in einem Fahrzeugsitz (2) sitzenden Person (3) angelegten Sicherheitsgurts (4), umfassend die Schritte: Bereitstellen einer sicherheitsrelevanten Soll-Trageeigenschaft, Erfassen einer augenblicklichen sicherheitsrelevanten Ist-Trageeigenschaft mittels wenigstens eines Sensorelements (5), wobei das Sensorelement (5) wenigstens ein in dem Sicherheitsgurt angeordneter faseroptischer Sensor ist und die sicherheitsrelevante Trageeigenschaft wenigstens eine durch das Sensorelement (5) erfasste Gurtkontur und eine durch das Sensorelement (5) erfasste Gurtspannung umfasst und automatisches Steuern einer Aktorik zur Beeinflussung der sicherheitsrelevanten Trageeigenschaft mittels einer Steuereinrichtung in Abhängigkeit von einer Abweichung der durch das Sensorelement (5) erfassten sicherheitsrelevanten Ist-Trageeigenschaft von der bereitgestellten, sicherheitsrelevanten Soll-Trageeigenschaft.