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Die Erfindung bezieht sich auf eine Notsignal-Vorrichtung, insbesondere für Outdoor-Aktivitäten nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Um bei Outdoor-Aktivitäten, wie Skitouren, Trekking, Klettern oder Jagd auf hilfsbedürftige Personen z. B. durch Unfälle, Erschöpfung, Lawinen oder dergleichen aufmerksam zu machten, ist es bekannt, Signalpatronen oder Signalraketen abzufeuern.
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Da deren Anzahl begrenzt ist, kann das Abfeuern insbesondere in dünn besiedelten Gebieten jedoch unbemerkt bleiben. Zudem erfordern derartige pyrotechnische Vorrichtungen in manchen Ländern eine Sondergenehmigung.
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Aus
GB 2 482 234 A und
GB 2 460 656 A ist es bereits bekannt, stattdessen viereckige Fahnen zu verwenden, die mit einem Signal, wie SOS bzw. HELP bedruckt und an ihren vier Ecken mit Ösen oder Löchern versehen sind, um sie mit Schnüren oder einem Pflock am Boden zu befestigen. Die mehreren Meter langen viereckigen Fahnen sind jedoch aufgrund ihrer Größe schwer und im zusammengelegten Zustand entsprechend voluminös und damit unhandlich. Zudem sind sie beispielsweise bei Schneefall kaum sichtbar. Aus
US 4 583 482 und
EP 270 849 A1 sind Signalfahnen bekannt, die an einer Stange befestigt sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Notsignal-Vorrichtung bereit zu stellen, die bei einfachem Aufbau in ihrer Größe variierbar und damit auch bei schlechter Sicht gut erkennbar ist, ohne dass die jeweilige Outdoor-Aktivität durch zusätzliches Gewicht oder Packvolumen beeinträchtigt wird.
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Dies wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 gekennzeichnete Notsignal-Vorrichtung erreicht. In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Notsignal-Vorrichtung wiedergegeben.
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Die erfindungsgemäße Notsignal-Vorrichtung weist wenigstens eine an wenigstens einer Stange befestigbare Fahne auf. Die wenigstens eine Fahne ist dabei dreieckig ausgebildet und weist im Bereich der drei Ecken des Dreiecks Befestigungsstellen auf, wobei die Fahne mit den beiden Befestigungsstellen an der Basis des Dreiecks an der wenigstens einen Stange mit einem Befestigungsmittel befestigbar ist und mit der Befestigungsstelle an der Spitze des Dreiecks mit einem weiteren Befestigungsmittel aufspannbar ist.
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Die Stange kann dabei durch eine Lawinensonde gebildet sein, die z. B. zur Standardausrüstung jedes Skitourengehers, Freeriders oder Bergretters gehört oder einem Stock, z. B. Skistock, so dass die erfindungsgemäße Notsignal-Vorrichtung praktisch kein zusätzliches Gewicht darstellt. Sie kann damit wie z. B. eine Lawinensonde Teil der Standardausrüstung eines Skitourengehers sein.
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Die erfindungsgemäße Notsignal-Vorrichtung kann aus zwei oder mehr Fahnen gebildet werden, um eine große, gut sichtbare Fläche zu bilden. Dazu kann sie aus den einzelnen Fahnen zusammengesetzt werden, die zwei oder mehrere Personen mit sich führen. Die einzelne Fahne ist daher geeignet, zur Standardausrüstung für Outdoor-Aktivitäten zu gehören.
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Auf jede Fahne kann dabei ein Notsignal wie „SOS” vorzugsweise in fluoreszierender Farbe aufgedruckt werden. Die Fahne besteht aus einem flexiblen Material, beispielsweise einer Folie oder einem Gewebe, vorzugsweise aus Polyester, Polyamid oder einem Polyolefin und weist vorzugsweise eine Signalfarbe, beispielsweise eine rot-orange-farbene Leuchtstofffarbe auf.
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Die wenigstens eine dreieckige Fahne der erfindungsgemäßen Notsignal-Vorrichtung ist vorzugsweise als gleichschenkliges Dreieck ausgebildet, das eine Höhe oder Länge von beispielsweise 50–150 cm, vorzugsweise etwa 80 cm und eine Basis von ebenfalls 50–150 cm, vorzugsweise etwa 80 cm aufweist.
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Das Befestigungsmittel kann eine Schnur, ein Band, ein Riemen, ein Seil oder dergleichen sein.
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Die Befestigungsstelle kann durch eine Öse gebildet oder durch ein an die Fahne angenähtes Befestigungsmittel sein, z. B. eine Schnur oder ein Band. Die Naht, mit der das Befestigungsmittel angenäht ist, wird insbesondere durch den Saum gebildet, mit dem die Fahne vorzugsweise eingesäumt ist.
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Nachstehend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen beispielshaft näher erläutert. Darin zeigen
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1 eine Notsignal-Vorrichtung mit einer an einer Stange befestigen Fahne;
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2 eine Notsignal-Vorrichtung mit zwei Fahnen, die an zwei Stangen befestigt sind; und
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3 eine Notsignal-Vorrichtung mit fünf Fahnen, die an drei Stangen befestigt sind, wobei vier der fünf Fahnen eine große dreieckige Fläche bilden und an der dritten Stange eine zusätzliche Fahne befestigt ist.
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Gemäß 1 ist die Fahne F als gleichschenkliges Dreieck ausgebildet und im Bereich der Ecken des Dreiecks jeweils mit einer Öse als Befestigungsstelle 1, 2, 3 versehen.
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Die Fahne F ist an einer Stange 5, beispielsweise an einer Lawinensonde oder einem Stock, z. B. einem Skistock befestigt.
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Die beiden Ösen 1, 2 an der Basis des Dreiecks sind dazu mit einer Schnur, einem Band, einem Riemen oder dergleichen, nicht dargestellten Befestigungsmittel an der Stange 5 befestigt.
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Zur Befestigung der Fahne an der Stange 5 mit einem solchen Befestigungsmittel kann eine weitere Öse 4 in der Mitte der Basis c der dreieckigen Fahne F vorgesehen sein.
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Die Fahne F kann mit einem nicht dargestellten Befestigungsmittel, also beispielsweise einer Schnur S aufgespannt werden, das einerseits an der Öse 3 an der Spitze C und andererseits z. B. an einem nicht dargestellten Stock oder eine Lawinensonde angreift. Die Spitze C kann zudem für Rettungskräfte entsprechend einem Pfeil die Richtung zu der hilfsbedürftigen Person anzeigen.
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Die Länge L der Fahne F und damit die Höhe des gleichschenkligen Dreiecks kann ca. 80 cm betragen, und ihre Höhe H und damit die Länge des Basis c des Dreiecks ebenfalls ca. 80 cm. Das heißt, die Länge L der Fahne entspricht ihrer Höhe H.
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Die Fahne F ist zusammenlegbar und aufgrund ihres geringen Volumens in einer Tasche z. B. zusammen mit einer Lawinensonde leicht zu verstauen.
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Gemäß 2 sind zwei Fahnen F1 und F2 mit einem nicht dargestellten Befestigungsmittel, das an den Ösen 1, 2, 4 angreift, an der einen Stange 5 bzw. einer zweiten Stange 6 befestigt. Ferner ist ein nicht dargestelltes Befestigungsmittel vorgesehen, das die Ösen 3 an der Spitze C an der Fahne F1 mit der Öse 3 an der Spitze C der Fahne F2 verbindet.
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Gemäß 3 weist die Notsignal-Vorrichtung fünf gleichgroße, gleichschenklige dreieckige Fahnen F1 bis F5 auf, die an drei Stangen 7, 8, 9 befestigt sind. Dabei sind die zwei Fahnen F1 und F2 z. B. mit den Ösen 1, 2 und 4 an der einen Stange 7 mit einem dargestellten Befestigungsmittel befestigt und mit ihren Spitzen C mit der Öse 3 mit einem nicht Befestigungsmittel an der zweiten Stange 8. Zwischen den beiden Stangen 7 und 8 ist eine dritte Fahne F3 vorgesehen, die mit der Öse 3 an der Spitze C an der ersten Stange 7 mit einem Befestigungsmittel befestigt ist, und an der zweiten Stange 8 mit ihrer Basis c mit einem flexiblen Befestigungsmittel, das an den Ösen 1, 3 und 4 der dritten Fahne F3 angreift.
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Dabei ist die Fahne F3 mit ihrer Seite b an der Seite a der ersten Fahne F1 und mit ihrer Seite a an der Seite b der zweiten Fahne F2 angeordnet.
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Die vierte Fahne F4 ist zwischen der zweiten Stange 8 und der dritten Stange 9 angeordnet. Dazu ist sie mit ihrer Basis c zwischen den Spitzen C der Fahnen F1 und F2 mit den Ösen 1, 2 und 4 an der Stange 8 und mit ihrer Spitze C mit der Öse 3 an der Stange 9 mit einem Befestigungsmittel verbunden.
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Die Fahnen F1, F2 und F3 bilden damit ein großflächiges Dreieck. Die Spitze C, die das großflächige Dreieck aufweist, kann für die Rettungskräfte auch die Richtung zu der hilfsbedürftigen Person anzeigen.
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Um die durch die Fahnen F1 bis F4 gebildete große Fläche weiter zu vergrößern und ggf. die Richtung zu der hilfsbedürftigen Person für die Rettungskräfte anzuzeigen, kann eine gestrichelt dargestellte fünfte Fahne F5 an der dritten Stange 9 vorgesehen sein, die entsprechend der Fahne F gemäß 1 an der Stange 9 befestigt ist.
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Insbesondere aus 3 ist ersichtlich, dass nach der Erfindung die Fahnen F1 bis F5 die gleiche, einheitliche Größe aufweisen.
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Die Notsignal-Vorrichtung nach 3 kann somit z. B. von einer Gruppe von mindestens 5 Personen errichtet werden, wenn jede Person mit einer Fahne F1 bis F5 ausgerüstet ist und 3 Lawinensonden oder andere Stöcke zur Verfügung stehen.
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Aus 3 ist auch ersichtlich, dass mit vier Fahnen F1 bis F4 und drei Stangen 7 bis 9 eine um das 3-fache vergrößerte Fahne in Form eines gleichschenkligen Dreiecks errichtet werden kann. Alle Fahnen F1 bis F4 besitzen die gleiche Farbe, z. B. orange-rot.
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Die jeweilige Fahne F sowie F1 bis F5 kann zusätzlich zu den Ösen 1, 2, 4 an der Basis c eine in 1 gestrichelt dargestellte Hülle 11 aufweisen, in die die jeweilige Stange 5 bis 8, also beispielsweise eine Lawinensonde, gesteckt wird. Die Hülle 11 kann durch Umnähen der Fahnen F1 bis F5 an der Basis c zu einem Saum mit entsprechendem Innendurchmesser gebildet werden.
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Das obere Ende der Hülle 11 kann z. B. durch einen Klettverschluss 13 verschließbar sein. Die Fahne F gemäß 1 bzw. F1 und F2 (gemäß 2) kann damit allein durch Aufstecken auf die Stange 5 bzw. 6 an ihrer Basis c fixiert werden.
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Wie aus 1 durch das gestrichelt dargestellte Dreieck ersichtlich, kann die Fahne F in der Mitte der Basis c eine dreieckige Ausnehmung aufweisen, um eine (nicht dargestellte weitere Fahne) mit ihrer Spitze C an der Stange 5 zu befestigen.
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Statt Ösen können die Fahnen F, F1 bis F5 als Befestigungsstellen 1, 2, 3 auch Stellen aufweisen, an denen an die Fahne ein Befestigungsmittel, beispielsweise eine Schnur, ein Band, Riemen, Seil oder dergleichen angenäht ist, und zwar vorzugsweise mit der Naht, mit der die Fahne eingesäumt wird.
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Zum Transport kann die zusammengelegte Fahne von einer Tasche aufgenommen werden, die z. B. mit einem Druckknopf oder Klettverschluss verschlossen ist. Dabei kann eines der angenähten Befestigungsmittel, beispielsweise eine Schnur, aus der Tasche ragen. Auf diese Weise kann die Fahne durch Anreißen der herausragenden Befestigungsmittel schnell geöffnet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- GB 2482234 A [0004]
- GB 2460656 A [0004]
- US 4583482 [0004]
- EP 270849 A1 [0004]