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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein abgedichtetes Gehäuseelement zur Aufnahme einer elektrischen Komponente, insbesondere für ein Fahrzeug. Ferner betrifft die Erfindung ein abgedichtetes Gehäuse für eine elektrische Leitungsanordnung mit einem solchen Gehäuseelement und ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Gehäuselements.
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Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik sind bereits Gehäuseelemente und Gehäuse für elektrische Leitungsanordnungen bekannt.
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So beschreibt beispielsweise die nachveröffentlichte
deutsche Patentanmeldung mit der Anmeldenummer 102016107080.7 der Anmelderin ein Gehäuse, in dem eine als Flachleiterschiene ausgestaltete elektrische Leitung sowie ein die Flachleiterschiene kontaktierendes Kontaktelement aufgenommen werden können. Das Gehäuse verfügt über einen Deckel und eine Gehäusebasis, die über ein Scharnier schwenkbar miteinander verbunden sind. Obwohl innerhalb des Gehäuses eine gute, dauerhaltbare Kontaktierung der Flachleiterschiene möglich ist, besteht der Wunsch nach einer Möglichkeit zur Abdichtung eines solchen Gehäuses.
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Ein anderes Gehäuse, das über eine Abdichtung verfügt, offenbart z.B. die
DE 10 2014 109 270 A1 . Darin ist eine Leitungsfixierung mit einem ersten Schalenelement und einem zweiten Schalenelement beschrieben, die über ein Scharnier schwenkbar miteinander verbunden sind. Das erste Schalenelement besitzt ein erstes Fixierelement zum Ausüben eines Drucks gegen die Leitung und ein Gehäuseverbindungselement zum Verbinden des ersten Schalenelements mit einer Dichtkappe eines Steckers. Durch die mehrteilige Anordnung mit den Schalenelementen des Gehäuses und der Dichtkappe gestalten sich der Aufbau und die Montage einer solchen Leitungsanordnung aufwändig.
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Beschreibung der Erfindung
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, unter Einsatz konstruktiv möglichst einfacher Mittel eine einfach zu montierende Möglichkeit zum Abdichten eines Gehäuses zur Aufnahme einer elektrischen Komponente zu schaffen.
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und den begleitenden Figuren angegeben.
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Ein erfindungsgemäßes Gehäuseelement eignet sich zur Aufnahme einer elektrischen Komponente, wie etwa eines Kontaktelements, Kabelschuhs, Steckkontakts, einer elektrischen Leitung, einer Flachleiterschiene oder ähnlichem. Das Gehäuseelement, bei dem es sich um ein vollständiges, das heißt in sich geschlossenes, Gehäuse oder einen Teil davon handeln kann, weist wenigstens einen ersten Gehäuseelementteil, z.B. eine Gehäuseschale oder ähnliches, und einen zweiten Gehäuseelementteil, z.B. auch eine Gehäuseschale oder ähnliches, auf, die jeweils aus einer ersten Kunststoffkomponente gefertigt sind. Die erste Kunststoffkomponente ist z.B. ein zum Spritzgießen geeigneter Thermoplast, beispielsweise Polyamid. Bei dem Gehäuseelement nähern sich bei einer Bewegung in Richtung einer Schließstellung des Gehäuseelements wenigstens eine Stoßfläche des ersten Gehäuseelementteils und wenigstens eine Stoßfläche des zweiten Gehäuseelementteils einander an. In der Schließstellung kann das Gehäuseelement entweder für sich alleine oder beispielsweise im Zusammenwirken mit einer damit zusammenfügbaren Gehäusebasis einen zumindest weitestgehend geschlossenen Aufnahmeraum eines Gehäuses für die elektrische Komponente auszubilden.
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Erfindungsgemäß ist an wenigstens einer Stoßfläche zumindest abschnittsweise ein Dichtungselement angespritzt. Das Dichtungselement könnte aber auch nach dem Herstellen des Gehäuses als Einzelteil in das Gehäuse eingebracht werden. Dieses Dichtungselement besteht aus einer, zu der ersten Kunststoffkomponente unterschiedlichen, zweiten Kunststoffkomponente. Idealerweise handelt es sich bei dem Gehäuseelement um ein Spritzgussteil, so dass das Anspritzen des Dichtungselements im Mehr- bzw. Zwei-Komponenten-Spritzgießverfahren erfolgen kann, bei dem zunächst in einem Spritzgusswerkzeug die Gehäuseelementteile aus der ersten Kunststoffkomponente mitsamt dem Filmscharnier ausgeformt werden und dann an die noch reaktionsfreudige erste Kunststoffkomponente die zweite Kunststoffkomponente, die ebenfalls reaktionsfreudig ist, angebracht wird, so dass sich diese miteinander verbinden. Das Dichtungselement kann z.B. als Weichdichtung, Silikondichtung oder dergleichen ausgebildet sein.
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Die Erfindung ermöglicht es damit vorteilhafterweise, dass das Dichtungselement das Gehäuseelement bei dessen Schwenkbewegung in die Schließstellung, insbesondere in der Schließstellung, abdichtet, ohne dass lose Dichtungsteile bereitgestellt und montiert werden müssen. Es müssen also auch nicht zwingend Nuten zur Aufnahme eines separaten Dichtungsteils, wie etwa eines Dichtungsrings oder ähnlichem, an dem Gehäuseelement vorgesehen werden, wodurch sich ein konstruktiv einfacher Aufbau des Gehäuseelements ergibt. Dennoch können auch eine oder mehrere Nuten vorgesehen sein, da bei einer z.B. U-Form einer solchen Nut die Anhaftung des angespritzten Kunststoffs an der Oberfläche größer ist. Insgesamt lässt sich auf konstruktiv einfache Weise ein schnell, einfach und kostengünstig zu fertigendes Gehäuseelement bereitstellen, dass eine besonders gute Abdichtung gegen Fluideintritt aufweist.
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Für eine einfache Montage durch möglichst wenige Einzelteile ist es von Vorteil, wenn der erste und zweite Gehäuseelementteil über ein Scharnier, insbesondere ein Filmscharnier, schwenkbar miteinander verbunden sind. Das Filmscharnier wird bei Spritzgießen einfach mit ausgeformt und verbindet die beiden Gehäuseelementteile miteinander, wobei die beiden Gehäuseelementteile und das Filmscharnier vorzugsweise einstückig, das heißt als ein einziges Bauteil, ausgebildet sind.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Dichtungselement auch an einer das Filmscharnier ausbildenden Gelenkrille angespritzt ist. So ist das Dichtelement auch innerhalb einer Abknickung, die sich in Schließstellung an der Gelenkrille ergibt, komplett abgedichtet.
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Es hat sich auch als vorteilhaft erwiesen, wenn das Dichtungselement von der einen Stoßfläche über die Gelenkrille durchgängig bis zu der anderen Stoßfläche erstreckt. Das heißt, dass das Dichtungselement an beide Stoßflächen und an bzw. in der Gelenkrille angespritzt ist. In der Schließstellung des Gehäuselements liegen damit die einzelnen Abschnitte des Dichtungselements aufeinander, so dass eine durchgängig bzw. komplett geschlossene Abdichtung gegeben ist.
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Die Abdichtung lässt sich weiter verbessern, indem die beiden Stoßflächen so ausgeformt und/oder angeordnet werden, dass in der Schließstellung das auf einer oder beiden Stoßflächen aufgebrachte Dichtungselement zwischen den Stoßflächen zumindest komprimiert ist. In der Schließstellung kann dabei auch Dichtungselement auf Dichtungselement liegen.
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Die Erfindung bezieht sich auch auf ein elektrisches Gehäuse, mit einem ersten Gehäuseelement in einer oder mehreren der vorstehenden Ausführungsvarianten und einem damit zusammenfügbaren zweiten Gehäuseelement. Die beiden Gehäuseelemente wirken so zusammen bzw. sind so komplementär zueinander ausgebildet, dass zwischen ihnen eine elektrische Komponente aufnehmbar ist. Auch das zweite Gehäuseelement kann ein oder mehrere angespritzte Dichtungselemente aufweisen. Das zweite Gehäuseelement kann, aber muss nicht, auch mehrere Gehäuseelementteile aufweisen. Vorzugsweise ist das zweite Gehäuseelement einstückig ausgebildet. Zwischen dem ersten Gehäuseelement und dem zweiten Gehäuseelement gibt es wenigstens eine, vorzugsweise aber mehrere Stoßflächen, an denen die Gehäuseelemente zumindest in der Schließstellung, bei der das erste Gehäuseelement mit dessen Gehäuseelementteilen geschlossen ist und auch die beiden Gehäuseelemente geschlossen sind, aneinander anliegen. Dementsprechend kann auch an der oder den Stoßflächen zwischen den beiden Gehäuseelementen ein Dichtungselement angespritzt sein.
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Vorzugsweise ist das erste Gehäuseelement ein Deckel und das zweite Gehäuseelement eine Gehäusebasis. Gemeinsam bilden der Deckel mit seinen beiden Gehäuseelementteilen und die Gehäusebasis das Gehäuse aus. Das Gehäuse ist durch ein oder mehrere Dichtungselemente zumindest tropfwasserdicht oder idealerweise zumindest weitestgehend fluiddicht ausgestaltet. Das Gehäuse ist dazu eingerichtet, einen oder mehrere elektrischen Leiter, die durch ein oder mehrere elektrische Kontaktelemente bzw. Kontaktteile, z.B. in Form eines Kabelschuhs, umspritzten Kammverteilers oder ähnlichem, kontaktiert werden, aufzunehmen.
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Für eine einfache Montage der Gehäuseelemente aneinander ist es von Vorteil, wenn das erste Gehäuseelement über ein Scharnier an dem zweiten Gehäuseelement angelenkt ist. Das Scharnier kann z.B. ein Drehscharnier sein, bei dem die Gehäuseelemente über einen Clipsverbindung miteinander verbunden sind. Neben dem Scharnier können die Gehäuseelemente über eine oder mehrere Rastverbindungen aneinander befestigt sein.
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In dem Gehäuse werden vorzugsweise eine oder mehrere elektrische Komponenten aufgenommen. Um diese in und/oder aus dem Kontakteilgehäuse zu führen, ist es vorteilhaft, wenn an wenigstens einer Durchgangsöffnung, durch die die elektrische Komponente aus dem Gehäuseelement herausragt, ein Dichtungselement angespritzt ist. Beispielsweise kann eine Stromschiene oder ähnliches als elektrische Komponente durch eine oder mehrere Durchgangsöffnungen des Gehäuses ragen, wobei in dem dortigen Übergangsbereich ein oder mehrere Dichtungselemente angespritzt sind. Das Dichtungselement kann aus derselben (zweiten) Kunststoffkomponente bestehen, wie dies oben für das Gehäuseelement beschrieben ist. Darüber hinaus kann das Dichtungselement auch an einem Übergangsbereich, insbesondere einer Durchgangsöffnung, angespritzt sein, an dem z.B. ein elektrisches Kontaktelement als elektrische Komponente und/oder zur Kontaktierung einer elektrischen Komponente aus dem Gehäuse ragt.
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Darüber hinaus können das erste und zweite Gehäuseelement auch dazu eingerichtet sein, zwischen sich wenigstens eine Stromschiene aufzunehmen, die quer zu einer Schwenkrichtung der Gehäuseelemente durch diese hindurchgeführt ist. Dabei kann die Schwenkachse der Gehäuseelemente parallel zu der Längserstreckungsrichtung der Stromschiene ausgerichtet sein.
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Um einen Kontaktbereich der elektrischen Komponente, z.B. der Stromschiene, abzudichten, kann zwischen dem ersten und zweiten Gehäuseelement ein die Stromschiene kontaktierendes Kontaktelement aufgenommen sein. In dem Gehäuse können also sowohl ein Stromleiter als auch ein diesen kontaktierendes Kontaktelement aufgenommen sein, deren gemeinsamer Kontaktbereich gegenüber der Gehäuseumgebung abgedichtet ist.
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Für eine gute Montierbarkeit kann ein erster Gehäuseelementteil des ersten Gehäuseelements gegenüber dem zweiten Gehäuseelement verschwenkbar sein, nämlich z.B. über ein Scharnier und insbesondere ein Filmscharnier. Und ein zweiter Gehäuseelementteil des ersten Gehäuseelements kann sowohl gegenüber dem ersten Gehäuseelementteil als auch dem zweiten Gehäuseelement verschwenkbar sein. Damit kann zwischen dem ersten Gehäuseelementteil des ersten Gehäuseelements und dem zweiten Gehäuseelement zunächst eine erste elektrische Komponente, z.B. die Stromschiene, eingehaust werden. Dann kann zwischen dem zweiten Gehäuseelementteil und dem zweiten Gehäuseelement auch eine zweite elektrische Komponente, z.B. ein Kontaktelement, eingehaust werden.
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Insbesondere können also die Stromschiene von dem ersten Gehäuseelementteil und das Kontaktelement von dem zweiten Gehäuseelementteil abgedeckt sein. Dabei können aber beide elektrischen Komponenten jeweils innerhalb des zweiten Gehäuseelements aufgenommen sein.
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Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zum Herstellen eines Gehäuseelements zur Aufnahme einer elektrischen Komponente. Das Verfahren sieht die folgenden Schritte vor:
- – Ausformen des Gehäuselements mit wenigstens einem ersten Gehäuseelementteil und einem zweiten Gehäuseelementteil aus einer ersten Kunststoffkomponente in einem Spritzgießverfahren oder Mehrkomponenten-Spritzgießverfahren. Die beiden Gehäuseelementteile können z.B. über ein Filmscharnier oder ähnliches, insbesondere einstückig, miteinander verbunden sein.
- – Anspritzen eines Dichtungselements aus einer zu der ersten Kunststoffkomponente unterschiedlichen, zweiten Kunststoffkomponente an wenigstens einer Stoßfläche des Gehäuselements in einem Mehrkomponenten-Spritzgießverfahren. Alternativ oder zusätzlich kann das Dichtelement auch an einer ein Filmscharnier ausbildenden Gelenkrille angespritzt werden.
- – Die Dichtungen können alternativ dazu auch separat hergestellt werden und in den Gehäuseelementen montiert werden.
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Kurze Figurenbeschreibung
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Nachfolgend wird ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitenden Figuren erläutert. Es zeigen:
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1 ein Gehäuseelement mit zwei Gehäuseelementteilen und einem angespritzten Gehäuseelement, wobei sich das Gehäuseelement zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung befindet,
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2 das Gehäuseelement aus 1 in einer Schließstellung,
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3 ein Gehäuse mit einer darin aufgenommenen Stromschiene und einem Kontaktelement in Form eines gedichteten Kammverteilers, wobei sich ein Gehäuseelement des Gehäuses in einer Offenstellung befindet, und
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4 das Gehäuse aus 3, wobei sich das Gehäuseelement in einer Schließstellung befindet.
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Die Figuren sind lediglich schematische Darstellungen und dienen nur der Erläuterung der Erfindung. Gleiche oder gleichwirkende Elemente sind durchgängig mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist ein erstes Gehäuseelement 1 in einer Seitenansicht gezeigt, das hier als Gehäusedeckel ausgeführt ist. Das Gehäuseelement 1 dient der Aufnahme und/oder Abdeckung von wenigstens einer elektrischen Komponente 110, 120 (siehe 3 und 4), wie dies weiter unten noch genauer erläutert wird.
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Das Gehäuseelement 1 besteht aus einem ersten Gehäuseelementteil 2 und einem zweiten Gehäuseelementteil 3, die über ein eine Schwenkachse ausbildendes Scharnier 4, bei dem es sich hier um ein Filmscharnier handelt, miteinander verbunden sind. Das Gehäuseelement 1 ist aus einer ersten Kunststoffkomponente in einem (Mehrkomponenten-)Spritzgießverfahren gefertigt. Jeder Gehäuseelementteil 2, 3 hat paarweise angeordnete Stoßflächen 5, 6 bzw. 7, 8, von denen in dieser Seitenansicht jedoch nur die Stoßflächen 5 und 7 zu erkennen sind. Die Stoßflächen 5, 7 sind in der gezeigten Offenstellung des Gehäuseelements 1 voneinander beabstandet, da die beiden Gehauselementteile 2, 3 über das Scharnier 4 gegeneinander verschwenkt sind.
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Es ist erkennbar, dass an den Stoßflächen 5, 6 bzw. 7, 8 der Gehäuseelementteile 2, 3 ein Dichtungselement 9 zur Abdichtung des Gehäuseelements 1 angespritzt ist, wobei sich das Dichtungselement 9 hier durchgängig über die Stoßflächen 5, 6, 7, 8 und über das Scharnier 4 bzw. dessen Gelenkrille 10 erstreckt. In Quererstreckungsrichtung des Gehäuseelements 1 ist dieses also durch das Dichtungselement 9 gegenüber der Gehäuseelementumgebung abgedichtet, so dass Fluide oder andere Fremdkörper nicht in das Innere des Gehäuseelements 1 eindringen können. Das Dichtungselement 9 besteht aus einer zweiten Kunststoffkomponente, die unterschiedlich ist zu der ersten Kunststoffkomponente und ist im Mehrkomponenten-Spritzgießverfahren an die Gehäuseelementteile 2, 3 angespritzt. Hier handelt es sich bei dem Dichtungselement 9 um eine Weichdichtung.
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Um das (erste) Gehäuseelement 1 mit einem weiteren, zweiten Gehäuseelement 11 (siehe 3 und 4) verbinden zu können, weist das Gehäuseelement 1 einen in Längserstreckungsrichtung stirnseitig angeordneten Scharnierhaken 12 und mehrere seitlich angeordnete Rastelemente 13 auf.
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In 2 ist das in 1 gezeigte Gehäuseelement 1 in seiner Schließstellung dargestellt. Es ist erkennbar, dass die Stoßflächen 5 und 7 sowie 6 und 8 der beiden Gehäuseelementteile 2, 3 sich in der Schließstellung soweit annähern, dass die jeweiligen Abschnitte des Dichtungselements 9 aneinander liegen, ggf. auch zwischen den Stoßflächen 5, 6, 7, 8 komprimiert werden, und so das Gehäuseelement 1 nach außen hin abgedichtet ist.
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Darüber hinaus geht aus 2 hervor, dass in einem zu dem Scharnierhaken 12 benachbarten Abschnitt des ersten Gehäuseelementteils 2 des Gehäuseelements 1 ein weiteres Dichtungselement 14 angeordnet ist, das ebenfalls im Mehrkomponenten-Spritzgießverfahren an das Gehäuseelement 1 angespritzt ist.
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In 3 ist ein Gehäuse 100 in einer perspektivischen Ansicht gezeigt. Das Gehäuse 100 weist das vorstehend beschriebene erste Gehäuseelement 1 als Gehäusedeckel und das damit zusammenwirkende zweite Gehäuseelement 11 als Gehäusebasis auf, die sich damit zu dem abgedichteten Gehäuse 100 ergänzen. Das erste Gehäuseelement 1 ist über den Scharnierhaken 12 an einem Scharnierzapfen 15 des zweiten Gehäuseelements 11 eingeclipst und dadurch daran angelenkt. In dem Gehäuse 100 ist eine Stromschiene 110 abschnittsweise aufgenommen, die sich in Quererstreckungsrichtung (quer zur Schwenkrichtung) des Gehäuses 100 erstreckt und in dieser Richtung jeweils durch Durchgangsöffnungen 16, 17 aus dem Gehäuse 100 herausragt. Die Durchgangsöffnungen 16, 17 sind dadurch gebildet, dass das erste Gehäuseelement 1 und das zweite Gehäuseelement 11 Materialaussparungen dort aufweisen, die an den Querschnitt der Stromschiene 110 angepasst sind. An den Durchgangsöffnungen 16, 17 ist jeweils das oben erwähnte weitere Dichtungselement 14 sowohl deckelseitig als auch basisseitig angeordnet, welche das Gehäuse 100 somit deckelseitig und basisseitig abdichten.
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In dem Gehäuse 100 ist des Weiteren ein elektrisches Kontaktelement 120 aufgenommen, über das die Stromschiene 110 durch z.B. einen Kammverteiler oder eine elektrische Leitung kontaktiert wird. Anders als die Stromschiene 110, die nur zwischen dem zweiten Gehäuseelement 11 und dem ersten Gehäuseelementteil 2 des ersten Gehäuseelements 1 angeordnet ist, ist das Kontaktelement 120 zusätzlich noch zwischen dem zweiten Gehäuseelementteil 3 und dem zweiten Gehäuseelement 11 aufgenommen. In Längserstreckungsrichtung des Gehäuses 100 sind die Stromschiene 110 und das Kontaktelement 120 also benachbart zueinander angeordnet und miteinander verbunden. Da sich das erste Gehäuseelement 1 gegenüber dem zweiten Gehäuseelement 11 in einer Offenstellung befindet, ist das Kontaktelement 120 in 3 offengelegt. In der Offenstellung ist auch noch einmal das Dichtungselement 9 gut zu erkennen, das auf den Stoßflächen 5, 6, 7, 8 sowie auf der Gelenkrille 10 des Scharniers angeordnet ist.
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Aus 3 geht auch hervor, dass die Gehäuseelemente 1, 11 auch auf Stoßflächen 18, 19 bzw. 20, 21 jeweils ein weiteres Dichtungselement 22 aufweisen, die wiederum im Mehrkomponenten-Spritzgießverfahren angespritzt sind. Die Dichtungselemente 22 dienen der Abdichtung der beiden Gehäuseelemente 1, 11 und damit der Abdichtung des Gehäuses 100.
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In 4 ist das Gehäuse 100 vollständig geschlossen, indem gegenüber 3 das erste Gehäuseelement 1 relativ zu dem zweiten Gehäuseelement 11 in seine Schließstellung verschwenkt wurde. Es ist erkennbar, dass nun sämtliche Rastelemente 13 des ersten Gehäuseelements 1 mit entsprechenden Gegenrastelementen 23 des zweiten Gehäuseelements 11 verrastet sind. Die gezeigte Anordnung befindet sich damit im montierten Zustand, in dem die Kontaktierung zwischen der Stromschiene 110 und des Kontaktelements 120 im abgedichteten Gehäuse 100 aufgenommen ist.
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Anhand der 3 und 4 soll nun ein beispielhaftes Verfahren zur Montage des Gehäuses 100 erläutert werden. Zunächst werden bei einem Leitungskonfektionär das erste Gehäuseelement 1 als Gehäusedeckel und das zweite Gehäuseelement 11 als Gehäusebasis auf die Stromschiene 110 montiert. Hierzu werden die beiden Gehäuseelemente 1 und 11 um die Stromschiene 110 herum angeordnet und zumindest über den Scharnierhaken 12 und den Scharnierzapfen 15 miteinander verbunden. Auch der erste Gehäuseelementteil 2 des ersten Gehäuseelements 1 wird über wenigstens ein Rastelement 13 mit wenigstens einem Gegenrastelement 23 verrastet. Wie in 3 erkennbar, ist damit das Kontaktelement 120 noch über den in die Offenstellung verschwenkten zweiten Gehäuseelementteil 3 zugänglich. Dieses vormontierte Gehäuse 100 mitsamt Stromschiene wird dann z.B. bei einem Fahrzeughersteller mit einer elektrischen Leitung oder ähnlichem verbunden, z.B. auch verschraubt, und der zweite Gehäuseelementteil 3 dann geschlossen.
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Schließlich soll anhand der 1 und 2 ein Herstellungsverfahren für das Gehäuseelement 1 und/oder das Gehäuseelement 11 erläutert werden. Wie in 1 angedeutet, wird das Gehäuseelement 1 mit zumindest leicht gegenüber dem zweiten Gehäuseelementteil 3 in Richtung seiner Offenstellung verschwenkten ersten Gehäuseelementteil 2 in einem (nicht dargestellten) Spritzgusswerkzeug durch Spritzgießen gefertigt. Dabei wird auch das Scharnier 4 mit ausgebildet. Danach wird zumindest das Dichtungselement 9 und ggf. auch die Dichtungselemente 14 und 22 in einem Mehrkomponenten-Spritzgießverfahren innerhalb des Spritzgusswerkzeugs angespritzt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- erstes Gehäuseelement
- 2
- Gehäuseelementteil
- 3
- Gehäuseelementteil
- 4
- Scharnier (z.B. Filmscharnier)
- 5–8
- Stoßflächen
- 9
- Dichtungselement(e)
- 10
- Gelenkrille
- 11
- zweites Gehäuseelement
- 12
- Scharnierhaken
- 13
- Rastelement(e)
- 14
- weitere(s) Dichtungselement(e)
- 15
- Scharnierzapfen
- 16
- Durchgangsöffnung
- 17
- Durchgangsöffnung
- 18–21
- Stoßfläche
- 22
- weitere(s) Dichtungselement(e)
- 23
- Gegenrastelement(e)
- 100
- Gehäuse
- 110
- Stromschiene, Flachleiterschiene etc.
- 120
- elektrisches Kontaktelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016107080 [0003]
- DE 102014109270 A1 [0004]