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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Leitungsfixierung zum Fixieren einer elektrischen Leitung an einem Stecker sowie ein dazugehöriges Verfahren.
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Stand der Technik
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Knapper werdende petrochemische Rohstoffe sowie vielerorts geltende strenge Grenzwerte für die CO2-Emission führen zunehmend zu einer Elektrifizierung des Antriebsstrangs von Kraftfahrzeugen. Das bedeutet, dass diese Kraftfahrzeuge einen Elektromotor aufweisen, der zumindest teilweise dafür zuständig ist, das Kraftfahrzeug anzutreiben. Dabei wird der Elektromotor über ein Hochvoltbordnetz mit elektrischer Energie versorgt. Die in Hochvoltbordnetzen verwendeten Stecker müssen besonders geringe Übergangswiderstände bereitstellen, so dass Korrosion weitgehend vermieden werden muss. Eine gängige Korrosionsquelle bei Kraftfahrzeugsteckern ist das Eintragen von Vibrationen von den elektrischen Leitungen auf die Steckkontaktverbindung.
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Um die Leitung gegenüber dem Stecker zu fixieren, sind seit langem sogenannte Kabelbinder bekannt. Beim Zusammenziehen des Kabelbinders wird die Leitung jedoch in eine Richtung verschoben, so dass die Leitung nicht mehr zentrisch im Stecker positioniert ist, wodurch Verspannungen im Verbau bzw. im Kontaktbereich entstehen können. Für die Montage des Kabelbinders sind darüber hinaus Hilfswerkzeuge, wie z.B. Zangen für das Zusammenziehen und Abtrennen des überstehenden Materials, notwendig. Beim Abschneiden des Kabelbinders entstehen scharfe und spitze Kanten, welche zu Verletzungsgefahr oder Beschädigungen, bspw. durch Aufscheuern von Leitungen, führen können. Zusätzlich ist eine Absicherung durch einen Kabelbinder nicht sehr stabil gegenüber mechanischen Belastungen, so dass sich der Kabelbinder nach einer gewissen Zeit bzw. bei einer erhöhten mechanischen Beanspruchung von alleine lösen kann. Die Leitung ist dann wieder frei beweglich.
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Die
DE 10 2005 057 266 A1 offenbart eine gegenüber einem Kabelbinder robustere Leitungsfixierung in Form eines Clips zur Reduzierung einer Relativbewegung zwischen der elektrischen Leitung und dem Kontakt, deren Handhabung jedoch recht umständlich ist.
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Beschreibung der Erfindung
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Ausgehend vom Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine einfach zu handhabende, aber dennoch effektive Leitungsfixierung zum Fixieren einer elektrischen Leitung an einem Stecker bereit zu stellen. Eine weitere Aufgabe besteht darin, ein Verfahren zum Fixieren einer elektrischen Leitung an einem Stecker vorzuschlagen, das auf der erfindungsgemäßen Leitungsfixierung basiert.
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Erfindungsgemäß werden diese Aufgaben durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den Figuren.
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Dementsprechend umfasst die Erfindung eine Leitungsfixierung zum Fixieren einer elektrischen Leitung an einem Stecker mit einem ersten und zweiten Schalenelement. Das erste Schalenelement besitzt ein erstes Fixierelement zum Ausüben eines Drucks gegen die Leitung und ein erstes Gehäuseverbindungselement zum Verbinden des ersten Schalenelements mit einem Gehäuseelement des Steckers. Analog dazu umfasst das zweite Schalenelement ein zweites Fixierelement zum Ausüben eines Drucks gegen die Leitung und ein zweites Gehäuseverbindungselement zum Verbinden des zweiten Schalenelements mit dem Gehäuseelement des Steckers. Erfindungsgemäß sind das erste und zweite Schalenelement derartig ausgestaltet, dass sie miteinander verbunden werden können, so dass sie die Leitung zusammen im Wesentlichen ringförmig umgeben. Dabei gehen das erste und zweite Gehäuseverbindungselement eine formschlüssige Verbindung mit dem Gehäuseelement des Steckers ein, wenn die Leitungsfixierung an dem Gehäuseelement montiert ist.
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Auf diese Weise kann die Leitungsfixierung einfach, bequem, effektiv und stabil am Gehäuseelement angebracht werden. Aufgrund der Zweiteiligkeit der erfindungsgemäßen Leitungsfixierung, das heißt aufgrund des ersten und zweiten Schalenelements, ergeben sich gegenüber dem einteiligen Leitungsclip der
DE 10 2005 057 266 A1 erhebliche Vorteile während der Montage. Während in der
DE 10 2005 057 266 A1 die Leitung durch den einstückigen Leitungsclip gesteckt werden muss, kann die erfindungsgemäße Leitungsfixierung am Gehäuseelement montiert werden, nachdem sich die Leitung bereits im Gehäuseelement befindet. Dies erleichtert den Montagevorgang.
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In einer Ausführungsform sind das erste und zweite Schalenelement über ein Scharnier miteinander verbunden. Beim Scharnier kann es sich insbesondere um ein Filmscharnier handeln, das besonders einfach während eines Spritzgussverfahrens erzeugt werden kann. Alternativ kann das Scharnier auch aus mindestens einem Haken, der an einem Schalenelement angeordnet ist, und mindestens einem Zapfen bestehen, der an dem anderen Schalenelement angeordnet ist, wobei der mindestens eine Zapfen mit dem mindestens einen Haken in Eingriff gebracht werden kann, so dass die beiden Schalenelemente zueinander verschwenkbar sind.
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Das Scharnier verbindet das erste und zweite Schalenelement an einer ersten Seite besonders einfach und effektiv. Über zusätzliche Rastmittel an der gegenüberliegenden zweiten Seite der beiden Schalenelemente kann dann besonders bequem eine komplette ringförmige Verbindung zwischen den beiden Schalenelementen hergestellt werden.
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Das erste Gehäuseverbindungselement kann eine im Wesentlichen konzentrisch um eine Achse der Leitung verlaufende erste Führungsnut aufweisen. Diese Führungsnut kann an ihren äußeren Enden jeweils einen sich radial zur Leitung erstreckenden Vorsprung umfassen. Bei dieser Ausführungsform besitzt das Gehäuseelement eine komplementäre erste Führungsrippe, die in die erste Führungsnut eingreift, wenn die Leitungsfixierung an dem Gehäuseelement montiert ist. Vorzugsweise weist die erste Führungsrippe Konturelemente auf, die bei dem Versuch, die Leitungsfixierung auf dem Gehäuseelement zu drehen, gegen einen der Vorsprünge anschlagen, so dass die erwähnten Vorsprünge eine Rotationsbewegung der Leitungsfixierung auf dem Gehäuseelement verhindern.
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In einer Ausführungsform ist die erste Führungsnut durch zumindest einen Steg unterteilt, so dass die erste Führungsnut mehrere Teilnuten aufweist. Der zumindest eine Steg kann in zumindest ein weiteres Konturelement des Gehäuseelements eingreifen, so dass wiederum eine Rotationsbewegung unterbunden wird.
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Dadurch dass sich das erste Schalenelement nicht auf dem Gehäuseelement drehen kann, wird erreicht, dass die Leitungsfixierung durch ein bequemes Verschwenken des zweiten Schalenelements geschlossen werden kann.
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Auch das zweite Gehäuseverbindungselement kann eine im Wesentlichen konzentrisch um eine Achse der Leitung verlaufende zweite Führungsnut aufweisen. An einer zum Filmscharnier gewandten Seite kann sich radial zur Leitung ein weiterer Vorsprung erstrecken.
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Bei dieser Ausführungsform weist das Gehäuseelement eine zweite Führungsrippe auf, die in die zweite Führungsnut eingreift, wenn die Leitungsfixierung an dem Gehäuseelement montiert ist. Vorzugsweise besitzt das Gehäuseelement ein Konturelement, das an dem weiteren Vorsprung anliegt, so dass sich das zweite Schalenelement nicht in die Richtung einer Verrastung zwischen dem ersten und zweiten Schalenelement bewegen kann. In Kombination mit der bereits beschriebenen Rotationssperre des ersten Schalenelements führt der weitere Vorsprung dann dazu, dass selbst bei einem Brechen des Filmscharniers die Leitungsfixierung stabil auf dem Gehäuseelement aufsitzt.
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In einigen Ausführungsformen weist das erste Gehäuseverbindungselement einen ersten Rasthaken und das zweite Gehäuseverbindungselement eine erste Rastnut oder erste Rastöse auf. Alternativ oder zusätzlich kann das zweite Gehäuseverbindungselement einen ersten Rasthaken und das erste Gehäuseverbindungselement eine erste Rastnut oder erste Rastöse besitzen. Wenn die Leitungsfixierung an dem Gehäuseelement montiert ist, greift der erste Rasthaken in die erste Rastnut bzw. die erste Rastöse ein. Auf diese Weise sind das erste und zweite Gehäuseverbindungselement über das Scharnier an einer ersten Seite und über den ersten Rasthaken bzw. die erste Rastnut oder erste Rastöse auf der gegenüberliegenden zweiten Seite miteinander verbunden.
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Das erste Fixierelement kann gegenüber dem ersten Gehäuseverbindungselement und/oder das zweite Fixierelement kann gegenüber dem zweiten Gehäuseverbindungselement flexibel angelenkt sein. Auf diese Weise können die beiden Gehäuseverbindungselemente miteinander verbunden werden, ohne dass es zwingend notwendig ist, dass auch schon bereits die beiden Fixierelemente miteinander verbunden sind. Anders ausgedrückt kann die Leitungsfixierung unabhängig von einem Verschlusszustand der beiden Fixierelemente zueinander am Gehäuseelement mit Hilfe des ersten und zweiten Gehäuseverbindungselements montiert werden. Die Montage der Leitungsfixierung auf dem Gehäuseelement kann also getrennt vom Fixieren der Leitung bewerkstelligt werden.
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In einigen Ausführungsformen sind das erste und zweite Fixierelement derartig eingerichtet, dass sie in zwei Raststellungen miteinander verrastet werden können, die zu unterschiedlichen Innenumfängen der beiden Fixierelemente führen, so dass Leitungen mit unterschiedlichen Querschnitten mit Hilfe der Leitungsfixierung fixiert werden können. Dieses Ergebnis kann beispielsweise wie folgt erreicht werden: Das erste Fixierelement weist einen zweiten Rasthaken auf. Zusätzlich kann das erste Fixierelement eine zweite Rastnut oder eine zweite Rastöse besitzen. Am zweiten Fixierelement kann ein dritter Rasthaken angeordnet sein. Zusätzlich kann das zweite Fixierelement eine dritte Rastnut oder dritte Rastöse besitzen. Vorzugsweise sind in einer ersten Raststellung der zweite und dritte Rasthaken miteinander verrastet. In einer zweiten Raststellung greifen dann der zweite Rasthaken in die dritte Rastnut bzw. dritte Rastöse und der dritte Rasthaken in die zweite Rastnut bzw. zweite Rastöse ein. Besondere Vorteile ergeben sich, wenn ausgehend von einer unverrasteten Stellung zunächst die erste Raststellung durchlaufen werden muss, bevor die zweite Raststellung erreicht werden kann. Alternativ kann auch eines der beiden Fixierelemente einen zweiten und dritten Rasthaken besitzen, während das andere Fixierelement eine zweite Rastnut oder zweite Rastöse aufweist. In der ersten Raststellung greift dann der zweite Rasthaken in die zweite Rastnut bzw. zweite Rastöse ein und in der zweiten Raststellung verrastet der dritte Rasthaken mit der zweiten Rastnut bzw. der zweiten Rastöse. Vorzugsweise muss wiederum ausgehend von einer unverrasteten Stellung zunächst die erste Raststellung durchlaufen werden, bevor die zweite Raststellung erreicht werden kann. Auf diese Weise sind zwei Raststellungen darstellbar, die zu unterschiedlichen Innenumfängen der beiden Fixierelemente führen, so dass Leitungen mit unterschiedlichen Querschnitten mit Hilfe der Leitungsfixierung fixiert werden können.
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Das erste und/oder zweite Fixierelement kann jeweils zumindest ein Federelement aufweisen. Dieses kann beispielsweise an einem ersten Grundkörper des ersten Fixierelements bzw. an einem zweiten Grundkörper des zweiten Fixierelements federnd angelenkt sein. Das zumindest eine Federelement erstreckt sich beispielsweise mit einem Neigungswinkel zwischen 1 und 30 Grad zur Achse der Leitung von einem Anlenkpunkt auf die Leitung zu. Mit Hilfe der Federelemente kann ein Anpressdruck auf die Leitung ausgeübt werden, so dass diese in der Leitungsfixierung fixiert wird.
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In einer Ausführungsform weisen das erste und/oder zweite Gehäuseverbindungselement jeweils ein Handhabungselement zum Zusammendrücken des ersten und zweiten Gehäuseverbindungselements auf. Zusätzlich oder alternativ kann das erste und/oder zweite Fixierelement jeweils ein Handhabungselement zum Zusammendrücken des ersten und zweiten Fixierelements besitzen. Die Handhabungselemente können beispielsweise durch Flächen gebildet sein, auf denen bequem die Finger einer Bedienperson Platz finden, so dass die Bedienperson die entsprechenden Elemente mit den Fingern einfach und komfortabel zusammendrücken kann, ohne dabei abzurutschen.
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Bei dem Gehäuseelement des Steckers kann es sich beispielsweise um eine Dichtkappe handeln. Eine solche Dichtkappe wäre ein guter Punkt zum Anordnen der Leitungsfixierung, da die Dichtkappe dort vorgesehen ist, wo die Leitung das Steckergehäuse verlässt. Natürlich muss die Dichtkappe ihrerseits in irgendeiner Form am Steckergehäuse fixiert werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt umfasst die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Fixieren einer elektrischen Leitung an einem Stecker. Nach diesem Verfahren wird zunächst eine erfindungsgemäße Leitungsfixierung bereitgestellt. Zusätzlich erfolgt die Bereitstellung eines Steckers mit einem entsprechenden Gehäuseelement, durch das die Leitung verläuft. Bei dem Gehäuseelement kann es sich beispielsweise um die genannte Dichtkappe handeln. Das erste und zweite Gehäuseverbindungselement werden formschlüssig mit dem Gehäuseelement des Steckers verbunden. Um die Leitung zu fixieren, wird das erste Fixierelement mit dem zweiten Fixierelement verrastet.
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Auf diese Weise kann die elektrische Leitung mit Hilfe der erfindungsgemäßen Leitungsfixierung einfach und bequem am Stecker fixiert werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird zunächst ein Konturelement der Dichtkappe in eine durch einen Steg unterteilte erste Führungsnut des ersten Gehäuseverbindungselements gesteckt. Das zweite Schalenelement wird so weit um das Filmscharnier herumgeschwenkt, dass ein erster Rasthaken des zweiten Gehäuseverbindungselements in eine erste Rastöse des ersten Gehäuseverbindungselements eingreift. Anschließend werden das erste und zweite Fixierelement miteinander verbunden.
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Die Erfindung wurde mit Bezug auf eine Leitungsfixierung und ein Verfahren zum Fixieren einer elektrischen Leitung an einem Stecker offenbart. Sofern nichts anderes angegeben ist, sind die Merkmale der Leitungsfixierung natürlich analog auf das erfindungsgemäße Verfahren anwendbar. Dies bedeutet insbesondere, dass Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens die entsprechenden Schritte aufweisen, um die Elemente von Ausführungsformen der Leitungsfixierung bestimmungsgemäß zu verwenden. Um die allgemeine Beschreibung des Verfahrens nicht unnötig zu verlängern, wird auf eine explizite Ausformulierung der analogen Verfahrensschritte verzichtet. Dennoch sollen diese Verfahrensschritte als offenbart gelten.
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Kurze Figurenbeschreibung
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Im Folgenden werden weitere Merkmale und damit zusammenhängende Vorteile einer Ausführungsform der Erfindung mit Bezug auf die Figuren erläutert. Dabei zeigen:
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1a eine Ausführungsform der Leitungsfixierung in einer Sicht von innen mit einer Orientierung der Kabelabgangsseite nach oben;
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1b die Ausführungsform der Leitungsfixierung in einer Sicht von innen mit einer Orientierung der Kabelabgangsseite nach unten;
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2 die Ausführungsform der Leitungsfixierung in einer Sicht von außen mit einer Orientierung der Kabelabgangsseite nach oben;
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3 eine Ausführungsform eines zur Leitungsfixierung komplementären Gehäuseelements des Steckers in Form einer Dichtkappe;
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4a die Dichtkappe aus 3 mit einem aufgesteckten ersten Schalenelement der Leitungsfixierung aus 1a;
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4b die Dichtkappe mit Leitungsfixierung aus 4a mit umgeschwenktem zweiten Schalenelement;
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5a eine Sicht auf die Rastelemente des zweiten Schalenelements;
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5b eine Sicht auf die Rastelemente des ersten Schalenelements;
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6 die Leitungsfixierung in der ersten Raststellung;
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7a die Leitungsfixierung in der zweiten Raststellung in einer Draufsicht;
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7b die Leitungsfixierung in der zweiten Raststellung in einer Schnittdarstellung und
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8 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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In der nachfolgenden Beschreibung werden gleiche und gleichwirkende Elemente, sofern nichts anderes angegeben ist, mit demselben Bezugszeichen benannt.
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In der 1a ist eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Leitungsfixierung 1 dargestellt. Die Leitungsfixierung 1 ist dabei derartig auseinander geklappt, dass man von einer Innenseite in die Leitungsfixierung 1 blicken kann. Die Leitungsfixierung 1 umfasst ein erstes Schalenelement 2, das über ein Filmscharnier 3 mit einem zweiten Schalenelement 4 verbunden ist. Das erste Schalenelement 2 besitzt ein erstes Fixierelement 5 zum Ausüben eines Drucks gegen die Leitung und ein erstes Gehäuseverbindungselement 6 zum Verbinden des ersten Schalenelements 2 mit einem Gehäuseelement des Steckers. Das zweite Schalenelement 4 weist analog ein zweites Fixierelement 7 zum Ausüben eines Drucks gegen die Leitung und ein zweites Gehäuseverbindungselement 8 zum Verbinden des zweiten Schalenelements 4 mit dem Gehäuseelement des Steckers auf.
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Die 1b zeigt die Leitungsfixierung 1 aus 1a um 180 Grad gedreht, so dass das erste Gehäuseverbindungselement 6 und das zweite Gehäuseverbindungselement 8 oben liegen. Dadurch ist die aus zwei Teilnuten bestehende erste Führungsnut 9 des ersten Gehäuseverbindungselements 6 gut zu erkennen, die im montierten Zustand im Wesentlichen konzentrisch um eine Achse der Leitung verläuft. Die zwei Teilnuten entstehen durch die Unterteilung der ersten Führungsnut 9 durch den Steg 10. An ihren äußeren Enden weist die erste Führungsnut 9 zwei sich radial zur Leitung erstreckende Vorsprünge 11 auf, die eine Rotationsbewegung durch Anliegen an einem entsprechenden Konturelement einer Dichtkappe verhindern. Das zweite Gehäuseverbindungselement 8 besitzt eine zweite Führungsnut 12, die sich nach der Montage der Leitungsfixierung 1 auf der Dichtkappe im Wesentlichen konzentrisch um eine Achse der Leitung erstreckt. An der Seite, die dem Filmscharnier 3 zugewandt ist, besitzt die zweite Führungsnut 12 einen sich radial zur Leitung erstreckenden Vorsprung 13. Wenn die Leitungsfixierung 1 auf der Dichtkappe montiert ist, liegt dieser Vorsprung 13 an einem Konturelement der Dichtkappe an, so dass selbst bei einem Brechen des Filmscharniers 3 die Leitungsfixierung 1 stabil auf der Dichtkappe aufsitzt.
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In der 2 ist die Leitungsfixierung 1 noch einmal von außen, das heißt in der Orientierung von 1a von hinten, dargestellt. Auf diese Weise ist insbesondere die erste Führungsnut 9 mit dem Steg 10 und den beiden Vorsprüngen 11 gut zu sehen. Während das erste Fixierelement 5 und das erste Gehäuseverbindungselement 6 des ersten Schalenelements 2 einstückig miteinander verbunden sind, ist das zweite Fixierelement 7 über ein Gelenk 14 an das zweite Gehäuseverbindungselement 8 gekoppelt. Das zweite Fixierelement 7 ist gegenüber dem zweiten Gehäuseverbindungselement 8 also flexibel angelenkt. Dadurch ist die Leitungsfixierung 1 unabhängig von dem Verschlusszustand der beiden Fixierelemente 5, 7 zueinander an der Dichtkappe mit Hilfe des ersten und zweiten Gehäuseverbindungselements 6, 8 montierbar.
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Eine Ausführungsform einer solchen Dichtkappe ist in 3 dargestellt. Die Dichtkappe 15 besteht aus einem Kunststoffelement 16, das auf ein Gehäuse eines Steckers aufgeclipst werden kann, und aus einem Dichtelement 17 aus Gummi, das die Leitung umschließt und so gegen Feuchtigkeit abdichtet. Das Kunststoffelement 16 besitzt eine erste Führungsrippe 18 und eine zweite Führungsrippe 19. Die erste Führungsrippe 18 weist an ihren Seiten zwei Vorsprünge 20 und in ihrer Mitte eine Aussparung 21 auf. Wenn die Leitungsfixierung 1 auf der Dichtkappe 15 montiert ist, greift die erste Führungsrippe 18 in die erste Führungsnut 9 ein, so dass sich der Steg 10 in der Aussparung 21 befindet und die Vorsprünge 20 an den Vorsprüngen 11 anliegen, so dass die Leitungsfixierung 1 gegen eine Rotation auf der Dichtkappe 15 geschützt ist. Die zweite Führungsrippe 19 greift in die zweite Führungsnut 12 ein. Die Führungsrippe 19 besitzt dabei wiederum einen Vorsprung 22, der am weiteren Vorsprung 13 der zweiten Führungsnut 12 anliegt, so dass die Leitungsfixierung 1 nicht von der Dichtkappe 15 rutschen kann, selbst wenn das Filmscharnier 3 nach der Montage der Leitungsfixierung 1 auf der Dichtkappe 15 brechen sollte.
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Die 4a illustriert, wie das erste Schalenelement 2 der Leitungsfixierung 1 auf die Dichtkappe 15 aufgesteckt wird. Dabei greift, wie bereits weiter oben erwähnt wurde, die erste Führungsrippe 18 in die erste Führungsnut 9 ein, wobei eine Rotationsbewegung durch den Steg 10 in Verbindung mit der Aussparung 21 sowie die Vorsprünge 11, 20 ausgeschlossen ist. Das zweite Schalenelement 4 kann um das Filmscharnier 3 herum geschwenkt werden. Nach dem Verschwenken ergibt sich die in 4b dargestellte Situation, wobei weder die beiden ersten Gehäuseverbindungselemente 6, 8 noch die beiden Fixierelemente 5, 7 miteinander verrastet sind.
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Mit Hilfe der 5a und 5b sollen im Folgenden die verschiedenen Rastelemente der Leitungsfixierung 1 vorgestellt werden, bevor mit Bezug auf die 6, 7a und 7b die dadurch möglichen beiden Raststellungen erläutert werden. Wie in die 4a eingezeichnet ist, zeigt die 5a eine Sicht auf die Rastelemente des zweiten Schalenelements 4 und die 5b eine Sicht auf die Rastelemente des ersten Schalenelements 2. Das zweite Gehäuseverbindungselement 8 besitzt einen ersten Rasthaken 23 und das erste Gehäuseelemente 6 eine erste Rastöse 24. Durch ein Einrasten des ersten Rasthakens 23 in die erste Rastöse 24 können das erste und zweite Gehäuseverbindungselement 6, 8 miteinander verbunden werden. Das erste Fixierelement 5 weist einen zweiten Rasthaken 25 und eine zweite Rastöse 26 auf. Am zweiten Fixierelement 7 sind ein dritter Rasthaken 27 und eine dritte Rastnut 28 angeordnet.
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Der zweite und dritte Rasthaken 25, 27 ermöglichen eine erste Raststellung, die in 6 illustriert ist. Dort ist zu sehen, dass der zweite Rasthaken 25 hinter dem dritten Rasthaken 27 einrastet. Wenn das erste und zweite Fixierelement 5, 7 weiter zusammengeschoben werden, rastet der zweite Rasthaken 25 in die dritte Rastnut 28 und der dritte Rasthaken 27 in die zweite Rastöse 26 ein. Auf diese Weise ergibt sich die zweite Raststellung, die in 7a gezeigt ist. Da in der 7a der zweite und dritte Rasthaken 25, 27 nicht sichtbar sind, ist in 7b noch einmal eine Schnittdarstellung durch die Leitungsfixierung 1 gezeigt, aus der die Stellungen des zweiten und dritten Rasthakens 25, 27 deutlich werden. Es ist zu sehen, dass der zweite Rasthaken 25 in die dritte Rastnut 28 und der dritte Rasthaken 27 in die zweite Rastöse 26 eingreift. Auf diese Weise wird die zweite Raststellung verwirklicht.
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Wie den 6, 7a und 7b entnommen werden kann, besitzt die Leitungsfixierung 1 rechts und links jeweils ein Handhabungselement 29, 30 in Form von Flächen, die von einem Benutzer verwendet werden können, um hier bequem die Finger aufzulegen und die Schalenelemente 2, 4 zusammen zu drücken, bis diese miteinander verrasten. Das Handhabungselement 29 des zweiten Schalenelements 4 ist dabei sowohl auf dem zweiten Fixierelement 7 als auch auf dem zweiten Gehäuseverbindungselement 8 angeordnet. Analog befindet sich das Handhabungselement 30 des ersten Schalenelements 2 auf dem ersten Fixierelement 5 und auf dem ersten Gehäuseverbindungselement 6.
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Nachdem dargestellt wurde, wie die beiden Fixierelemente 5, 7 und die beiden Gehäuseverbindungselemente 6, 8 miteinander verrastet werden, soll nun darauf eingegangen werden, wie die beiden Fixierelemente 5, 7 Druck gegen die zu fixierende Leitung ausüben. Wie den 1a, 1b und 6 besonders gut entnommen werden kann, besitzen die Fixierelemente 5, 7 jeweils Federelemente 31, die an einem Grundkörper des Fixierelements 5, 7 federnd angelenkt sind. Die Federelemente 31 sind dabei an einem Anlenkpunkt 32 mit den Grundkörpern verbunden und erstrecken sich vorliegend mit einem Neigungswinkel von etwa 5 Grad zur Achse der Leitung von diesem Anlenkpunkt 32 auf die Leitung zu.
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Die 8 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Fixieren einer elektrischen Leitung an einem Stecker. Gemäß dem Verfahren V wird zunächst eine erfindungsgemäße Leitungsfixierung 1 in Schritt S1 bereitgestellt. In Schritt S2 erfolgt dann die Bereitstellung eines Steckers mit einem Gehäuseelement, durch das die Leitung verläuft. Dabei kann es sich insbesondere um eine Dichtkappe 15 handeln. In Schritt S3 wird das erste Schalenelement 2 auf das Gehäuseelement aufgesteckt, wie dies z.B. in 4a zu sehen ist. Das zweite Schalenelement 4 wird dann in Schritt S4 um das Filmscharnier 3 herum verschwenkt. In Schritt S5 werden die beiden Gehäuseverbindungselemente 6, 8 miteinander verrastet, um so eine formschlüssige Verbindung zwischen dem ersten und zweiten Gehäuseverbindungselement der Leitungsfixierung und dem Gehäuseelement des Steckers herzustellen. In Schritt S6 wird dann das erste Fixierelement 5 mit dem zweiten Fixierelement 7 verrastet, um die Leitung zu fixieren.
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Die erfindungsgemäße Leitungsfixierung kann unter anderem die folgenden Vorteile bewirken: Es werden weniger Leitungsbewegungen und Schwingungen in die Kontaktzone des Steckers hineingetragen, so dass weniger Reibkorrosion zu befürchten ist. Die Deformation von Kontakten und Kontaktierungsbereichen kann vermindert werden und ein Aufweiten von Kontaktspaltmaßen, das zu höheren Übergangswiderständen führen kann, wird eingedämmt. Die radialen und axialen Bewegungen der Leitungen werden minimiert. Darüber hinaus kann eine Zugentlastung erreicht werden. Die Verbindung zwischen dem Gehäuseelement und der Leitungsfixierung kann spielfrei ausgestaltet werden. Der Dichtbereich der Dichtkappe wird durch die Leitungsfixierung zusätzlich vor Spritzwasser geschützt. Aufgrund der Handhabungselemente kann die Leitungsfixierung einfach bedient werden. Durch ihre Zweiteiligkeit kann die Leitungsfixierung auch dann noch an der Leitung angeordnet werden, wenn der Stecker bereits vollständig konfektioniert wurde. Für die Handhabung wird kein spezielles Werkzeug benötigt. Vielmehr reichen die Finger zum Verrasten der beiden Schalenelemente aus. Aufgrund der mehreren Raststellungen können mehrere Leitungsdurchmesser mit nur einer Art einer Leitungsfixierung fixiert werden. Dadurch reduzieren sich die Varianten und somit Werkzeug-, Produktions- und Logistikkosten. Vorbekannte Leitungsfixierungen sind nicht auf den Manteldurchmesser der Leitungen und deren Toleranzen abgestimmt bzw. nicht abstimmbar. Dadurch bestehen entweder große Leitungsbewegungen oder es sind sehr hohe Kräfte zur Montage der Leitungsfixierung nötig, was zu einem Bruch oder hohen Verspannungen des Clips führen kann oder zu einer Beschädigung der Leitung beispielsweise durch Aufscheuern.
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Die mit Bezug auf die Figuren gemachten Erläuterungen sind rein illustrativ und nicht beschränkend zu verstehen. An den gezeigten Ausführungsformen können viele Änderungen vorgenommen werden, ohne den Schutzbereich der Erfindung, wie er in den beigefügten Ansprüchen dargelegt ist, zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Leitungsfixierung
- 2
- erstes Schalenelement
- 3
- Filmscharnier
- 4
- zweites Schalenelement
- 5
- erstes Fixierelement
- 6
- erstes Gehäuseverbindungselement
- 7
- zweites Fixierelement
- 8
- zweites Gehäuseverbindungselement
- 9
- erste Führungsnut
- 10
- Steg
- 11
- Vorsprung
- 12
- zweite Führungsnut
- 13
- Vorsprung
- 14
- Gelenk
- 15
- Dichtkappe
- 16
- Kunststoffelement
- 17
- Dichtelement
- 18
- erste Führungsrippe
- 19
- zweite Führungsrippe
- 20
- Vorsprung
- 21
- Aussparung
- 22
- Vorsprung
- 23
- erster Rasthaken
- 24
- erste Rastöse
- 25
- zweiter Rasthaken
- 26
- zweite Rastöse
- 27
- dritter Rasthaken
- 28
- dritte Rastnut
- 29
- Handhabungselement
- 30
- Handhabungselement
- 31
- Federelement
- 32
- Anlenkpunkt
- S1
- Bereitstellen einer erfindungsgemäßen Leitungsfixierung
- S2
- Bereitstellen eines Steckers mit einem Gehäuseelement
- S3
- Aufstecken des ersten Schalenelements auf das Gehäuseelement
- S4
- Verschwenken des zweiten Schalenelements um das Scharnier
- S5
- Verrasten der beiden Gehäuseverbindungselemente
- S6
- Verrasten der beiden Fixierelemente
- V
- Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005057266 A1 [0004, 0008, 0008]