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I. Anwendungsgebiet
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Die Erfindung betrifft Lasten-Fahrräder, um Lasten zu transportieren und damit auch entlang von Radwegen oder Fußwegen fahren so können.
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II. Technischer Hintergrund
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Lasten-Fahrräder sind in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt:
Es sind einerseits einspurige Lasten-Fahrräder bekannt, bei denen jedoch die Tragfähigkeit sehr begrenzt ist.
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Es sind andererseits Lastenfahrräder bekannt, bei denen das Chassis, also der Rahmen, so gestaltet ist, dass der vordere Teil von der Sattelstrebe aus nach vorne, der Fahrerteil, konventionell gestaltet ist, also mit einem einzigen, lenkbaren Vorderrad, während der hintere Teil des Chassis, das Lasten-Teil, eine Ladeplattform trägt.
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Die Ladeplattform wird in der Regel von zwei nebeneinander liegenden, meist neben der Ladeplattform nach oben aufragenden, Rädern abgestützt, was bewirkt, dass die Ladefläche nicht von allen Seiten frei zugänglich ist, und darüber hinaus, dass die Breite des Fahrzeuges deutlich breiter ist als die Breite der Ladefläche.
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Die Ladefläche kann sich alternativ auch vor dem Fahrer befinden, welcher entweder das dritte Rad lenkt oder bei einer vorne liegenden Ladeplattform auch die beiden Räder der Ladeplattform.
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Da der Trend bei Lasten-Fahrrädern zu immer größeren Nutzlasten geht und insbesondere beispielsweise eine Euro-Palette auf der Ladeplattform Platz finden soll, sind die bisher angewandten Bauformen hinsichtlich Stabilität, Lenkbarkeit und auch Komfort nicht mehr ausreichend, obwohl es bereits bekannt ist, den Antrieb unterstützt oder ausschließlich durch Elektro-Motoren zu realisieren.
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III. Darstellung der Erfindung
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a) Technische Aufgabe
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Es ist daher die Aufgabe gemäß der Erfindung, ein einfach herzustellendes, auch unter hoher Beladung sicher fahrbares und entsprechend stabiles Lasten-Fahrrad mit einem – zumindest zusätzlich zu einem Tret-Antrieb vorhandenen – Elektro-Antrieb zur Verfügung zu stellen.
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b) Lösung der Aufgabe
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Das Lastenrad hat mindestens eine elektrische Antriebsunterstützung über wenigstens einen Elektromotor für das Vorderrad oder wenigstens eines der Hinterräder, ist vorzugsweise allein elektrisch antreibbar.
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Vorzugsweise ist wenigstens eines der Hinterräder zumindest elektrische Unterstüzt, insbesobndere allein elektrisch antreibbar, wenigstens eines der Hinterräder kann aber auch über einen zusätzlichen Tret-Antrieb verfügen.
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Am Fahrradteil des Chassis, insbesondere am Lenker, ist vorzugsweise ein Geschwindigkeitsgeber vorhanden, mittels dessen der Fahrer die Geschwindigkeit des elektrischen Antriebs regelt, in dem die Signale des Geschwindigkeitsgebers an eine Steuerung übermittelt werden, denen einen oder welche die vorzugsweise zwei Elektromotore entsprechend ansteuert, welche aus am oder im Chassis befestigten Batterien gespeist wird.
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Erfindungsgemäß ist an einem solchen Lastenfahrrad bevorzugt ein Lenker-Sensor angeordnet, der den Einschlagwinkel des Vorderrades gegenüber dem Chassis misst und vorzugsweise am Steuerrohr bzw. zwischen Steuerrohr und Gabelschaft angeordnet ist. Der Lenker-Sensor ist signaltechnisch mit der Steuerung verbunden.
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Da jedes der beiden Hinterräder über einen separaten, mittels der Steuerung unabhängig voneinander steuerbaren, Elektromotor angetrieben wird, steuert bei Kurvenfahrt die Steuerung die Motore in Abhängigkeit der Signale des Lenker-Sensors, also in der Regel das kurvenäußere Hinterrad mit einer höheren Drehzahl als das kurveninnere Hinterrad.
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Ist der Fahrerteil des Chassis um eine in Längsrichtung des Chassis, also normalerweise die Fahrtrichtung, verlaufende horizontale Neigungsachse gegenüber dem Lasten-Teil des Chassis schwenkbar, kann sich der Fahrerteil des Chassis „in die Kurve legen“ kann, also auch ohne Lenker-Einschlag der gesamte vordere Fahrerteil des Chassis einschließlich des Vorderrades zur Seite neigen.
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Vorzugsweise ist zu diesem Zweck der Unterzug des Fahrerteils des Chassis um eine etwa horizontale Neigungsachse schwenkbar gegenüber dem Lasten-Teil des Chassis. Der Verschwenk-Winkel, also die Neigung des Fahrerteils des Chassis gegenüber dem Ladeteil des Chassis wird mittels eines Neigungssensors gemessen, der ebenfalls signaltechnisch mit der Steuerung in Verbindung steht, sodass die Steuerung auch dessen Signale bei der Steuerung der Drehzahlen der beiden Motore für die beiden Hinterräder berücksichtigt und insbesondere den Motor desjenigen Hinterrades, zu dessen Seite hin der Lenker geneigt wird, langsamer ansteuert als den Motor des anderen Hinterrades.
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Der Neigungssensor ist vorzugsweise an der Lagerungsstelle, also vorzugsweise zwischen dem Unterzug des Fahrerteils und dem Lasten-Teil des Chassis angeordnet.
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Dabei spielt natürlich nicht nur der Neigungswinkel eine Rolle, sondern eben auch die in diesem Fahrzustand festgestellte Ist-Geschwindigkeit, weshalb das Lastenfahrrad vorzugsweise auch entweder Drehzahl-Sensoren an jedem der beiden Hinterräder und/oder einen Geschwindigkeitssensor aufweist, welcher zumindest die Drehzahl des Vorderrades ermittelt oder noch besser direkt die Geschwindigkeit des Lastenfahrrades über Grund.
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Durch die Berücksichtigung nicht nur der Signale des Geschwindigkeitsgebers, sondern zusätzlich auch des Neigungswinkels des Vorderteils des Fahrrades gegenüber dem Hinterteil sowie dem Einschlagwinkel des Lenkers wird die Kurvenfahrt optimal bei der Steuerung der beiden separaten Hinterrad-Motoren berücksichtigt, wodurch das Fahrrad auch mit hoher Beladung – dies können mehrere hundert Kilo sein – als auch bei hohen Kurvengeschwindigkeiten sicher fahrbar ist.
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Die beiden Hinterräder sind vorzugsweise unterhalb der Ladeplattform angeordnet, damit die Ladeplattform möglichst breit gestaltet werden kann und dennoch beispielsweise durch Türen mit einer Normbreite hindurch fahren kann, und beispielsweise eine Euro-Palette auf der Ladeplattform Platz findet, vorzugsweise ohne Überstand zur Seite.
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Vorzugsweise sind die Hinterräder auch gegenüber dem Lasten-Teil des Chassis gefedert, und insbesondere unabhängig voneinander gefedert, um den Fahrkomfort und auch die Fahrsicherheit zu verbessern.
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Vorzugsweise ist jedes der Hinterräder an einer Schwinge befestigt, welche um eine Schwingenachse am Lastenteil verschwenkbar ist. Bevorzugt wird die Schwinge mittels einer um die Schwingenachse herum oder an der Schwingenachse angeordneten Schwing-Teleskopkörpers in Richtung Normallage der Schwinge vorgespannt.
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Die Ladeplattform ist vorzugsweise gegenüber dem Lasten-Teil des Chassis schwenkbar, insbesondere hochklappbar, befestigt, sodass insbesondere am oder im Ladeteil des Chassis gut geschützt, und dennoch nicht störend, unterhalb der Ladeplattform die Radaufhängung, insbesondere die Achse, gegebenenfalls die besagte Schwinge und vor allem die beiden Antriebsmotore und die die elektrische Energie liefernden Batterien untergebracht werden können, was einen niedrigen Schwerpunkt und eine beschädigungssichere Konstruktion ergibt.
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Die Ladeplattform kann eine ebene Befestigungsfläche, vorzugsweise mit Befestigungsmöglichkeiten für das Ladegut, sein oder einen Kastenaufbau entweder mit festen Seitenwänden und Dach oder einen Planenaufbau oder nur Seitenwände aufweisen.
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Als Fahrbremse werden vorzugsweise die elektrischen Motore und deren Verzögerungswirkung bei fehlender Stromzufuhr und dann vorhandene Wirkung als Generator eingesetzt, und es ist vorzugsweise keine mechanische Fahrbremse am Lasten-Fahrrad vorhanden.
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Eine mechanisch wirkende Feststellbremse ist dagegen vorzugsweise vorhanden, wobei in der bremsenden Stellung zwei Bremselemente kraftschlüssig gegeneinander gepresst sind oder auch formschlüssig ineinander einrasten.
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Vorzugsweise ist eines der Bremselemente eine Bremsscheibe und das andere Bremselement eine oder mehrere gegen die Bremsscheibe wirkende Bremsbacken, die mittels eines Vorspannelements, wie etwa einer oder mehrerer Federn, gegen die Bremsscheibe gepresst sind und mittels eines elektrischen Elements in der gelösten Stellung gehalten werden, sodass bei fehlender Stromzufuhr die Feststellbremse automatisch aktiviert wird.
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Die bisher beschriebene Bauform des Lastenfahrrades wird primär nur über den beschriebenen elektrischen Antrieb der Hinterräder bewegt, sodass also dabei kein für ein Fahrrad normalerweise üblicher Tretantrieb existiert, bei dem der Fahrer durch Drehen einer Tretkurbel mit seinen Beinen eines der Räder des Lastenfahrrades in Drehung versetzt.
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Dies hat jedoch den Nachteil, dass ein solches Lastenfahrrad
- – dann rechtlich nicht mehr als Fahrrad, sondern als selbstfahrendes Fahrzeug eingestuft wird und damit in den meisten Ländern völlig andere Bedingungen, insbesondere Sicherheitsvorschriften, erfüllen muss und
- – bei einem Ausfall des elektrischen Antriebes, beispielsweise aufgrund einer leeren Batterie, das Lastenfahrrad außer durch Schieben nicht mehr bewegbar ist, beispielsweise um zur nächsten Ladestation zum Nachladen der Batterie zu gelangen.
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Aus diesen Gründen kann es sinnvoll sein, dass Lastenfahrrad mit einem zusätzlichen Tretantrieb auszustatten, sodass das Fahrrad lediglich durch das Drehen der üblichen zweiarmigen Tretkurbel mit daran befestigten Pedalen durch die Beine des Fahrers bewegt werden kann.
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Die Elektromotoren müssen für einen solchen zusätzlichen Tretantrieb vorzugsweise über einen Freilauf verfügen, damit mittels des Tretantriebes nur der Rollwiderstand des beladenen oder unbeladenen Fahrrades zu überwinden ist, und nicht zusätzlich der dann als Generator wirkende Motor der Hinterräder anzutreiben ist.
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Dabei ist auch hier die Tretkurbel vorzugsweise drehbar um eine Kurbelachse gelagert, die vorzugsweise wie üblich am Treffpunkt von Unterrohr und Sattelstrebe in einem Tretlager gelagert ist.
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Wegen der relativen Verschwenkbarkeit von Fahrer-Teil und Last-Teil des Chassis zueinander um eine in Fahrtrichtung liegende, vorzugsweise horizontal verlaufende, Schwenkachse ist eine übliche Kettenverbindung von einem drehfest mit der Kurbel verbundenen Kettenrad über eine Kette oder eine Zahnriemen zu einem Ritzel auf dem anzutreibenden Rad zwischen den anzutreibenden Hinterrädern nur dann möglich, wenn der Schwenkwinkel zwischen Fahrrad-Teil und Last-Teil so begrenzt ist, dass aufgrund des vorhandenen Abstandes zwischen Tretlager und dem den Hinterrädern zugeordnetem Ritzel noch nicht zu einem Abspringen der Kette oder des verwendeten Zahnriemens führt.
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Falls eine mechanische Wirkverbindung von der Tretkurbel zu wenigstens einem der Räder des Fahrrades vorgesehen ist, könnte diese auch theoretisch zu dem lenkbaren Vorderrad bestehen, was jedoch einen erheblichen mechanischen Aufwand darstellt.
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Eine mechanische Wirkverbindung zu dem wenigsten einen Hinterrad – für die wenigen Notfälle, in denen das Fahrrad rein mechanisch angetrieben werden soll, genügt die Wirkverbindung mit nur einem der beiden Hinterräder, solange wenigstens das andere über einen Freilauf verfügt – kann die Wirkverbindung von der Tretkurbel zu dem wenigstens einen Hinterrad statt über eine übliche Ketten- oder Zahnriemen-Verbindung stattdessen auch über eine drehbare Welle erfolgen, die dann vorzugsweise im Unterzug des Chassis – welches zwischen Fahrrad-Teil und Lasten-Teil getrennt ist und dazwischen die Schwenkstelle aufweist – hindurch verlaufen kann vom Fahrer-Teil zum Lasten-Teil.
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Verschärft wird das Problem dann, wenn die Hinterräder – wie optional vorgesehen – einzeln, also unabhängig voneinander gegenüber dem Chassis gefedert sind und damit in Querrichtung nicht in allen Fahrsituationen zueinander fluchten.
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Eine konstruktiv wesentlich einfachere Lösung stellt dagegen eine rein elektrische Wirkverbindung zwischen der Tretkurbel im Fahrer-Teil und dem elektrischen Antrieb für die Hinterräder im Last-Teil dar:
Zu diesem Zweck ist am Fahrer-Teil ein elektrischer Generator angeordnet, der mit der Tretkurbel in mechanischer Wirkverbindung steht, also von dieser in Drehung versetzt wird.
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Der Generator kann mit seiner Rotationsachse direkt auf der Tretkurbelachse angeordnet sein oder parallel zu dieser versetzt am Fahrer-Teil des Chassis befestigt sein und von der Tretkurbel über einen üblichen Ketten- oder Zahnriemen-Antrieb über diese kurze Distanz angetrieben, also in Drehung versetzt, werden.
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Der vom Generator durch Treten der Tretkurbel erzeugte Strom wird über eine elektrische Leitung, die vom Generator zum Last-Teil führt, entweder direkt in die Elektro-Motore und / oder in die Batterie eingespeist, abhängig von den Möglichkeiten der vorhandenen elektrischen Steuerung.
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Sobald der Generator also ausreichend Strom und von ausreichender Stärke erzeugt hat, lässt sich das Lastenfahrrad durch aktivieren des elektrischen Antriebes der Hinterräder in Gang setzen.
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Falls eine Feststellbremse vorhanden ist, die im stromlosen Zustand automatisch in die Bremsstellung geht, benötigt diese Feststellbremse zusätzlich eine manuelle Lösemöglichkeit, beispielsweise einen Lösehebel, der die Feststellbremse in die bremsende Stellung – bei fehlenden Strom – anpressende Feder in die Lösestellung zurückdrücken und dort halten kann.
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c) Ausführungsbeispiele
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Ausführungsform gemäß der Erfindung sind im Folgenden anhand der Figuren beispielhaft näher beschrieben. Es zeigen:
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1a, b: perspektivische Ansichten auf eine erste Bauform des Lasten-Fahrrades von schräg links und schräg rechts oben,
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1c: eine Aufsicht auf das Lasten-Fahrrad gemäß 1a, b von oben,
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2: einer perspektivische Ansicht gemäß 1a mit Last auf der Ladeplattform,
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3a, b: das Lasten-Fahrrad in unterschiedlichen perspektivischen Ansichten bei hochgeklappter Ladeplattform,
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4a, b: das Lasten-Fahrrad in unterschiedlichen perspektivischen Ansichten mit zur Seite geneigtem Fahrerteil,
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4c: eine Schnittdarstellung, betrachtet in Fahrtrichtung,
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5a: eine perspektivische Ansicht des Lasten-Fahrrades von unten,
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5b: die perspektivische Ansicht eines einzelnen Hinterrades mit Aufhängung und Bremse,
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5c: die perspektivische Ansicht eines einzelnen Hinterrades mit Aufhängungsbremse und antreibendem Motor,
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6a: eine zweite Bauform des Lasten-Fahrrades mit zusätzlichem Tret-Antrieb in der Seitenansicht,
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6b: das Lastenfahrrad gemäß 6a in perspektivischer Ansicht,
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6c: das Lastenfahrrad gemäß Figur Zifer 6b mit zusätzlicher Schutzverkleidung des Tret-Antriebes.
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Zunächst sei darauf hingewiesen, dass Lenker 5 und Sattel 3 lediglich in der 1a dargestellt sind, und in 1c nochmals der Lenker 5 eingeschlagen, also bei Kurvenfahrt, dargestellt ist, diese Teile ansonsten bei den übrigen Darstellungen aus Vereinfachungsgründen jedoch weggelassen wurden.
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Die 1a, b zeigen am besten den Grundaufbau des erfindungsgemäßen Lasten-Fahrrades:
Der Fahrer-Teil 2a des Chassis 2 entspricht im Wesentlichen dem eines konventionellen Fahrrades – bis auf die Dimensionierung der Rahmenteile – also mit einen Sattelrohr 25, an dessen oberen Ende der Sattel 3 befestigt ist, sowie einem Unterrohr 26, welches mit dem unteren Ende des Sattelrohres 25 fest verbunden, in der Regel verschweißt ist und schräg nach oben vorne ansteigt. Am oberen Ende des Unterrohres 26 ist das Steuerrohr 22 befestigt, in der Regel verschweißt oder verlötet, ist, durch welchen der Gabelschaft 23 der darin drehbaren Vorderrad-Gabel 4 hindurch geführt ist, sowie einem am oberen Ende des Gabelschaftes 23 drehfest befestigten Lenker 5, vorzugsweise in seinen beidseitigen Enden jeweils mit einem Handgriff 5a, 5b ausgestattet.
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Das Sattelrohr 25 ist über eine Querstrebe gegenüber dem Unterbau 26 versteift, da vorzugsweise kein Oberrohr vorhanden ist, was aber vorhanden sein könnte und deshalb für die Erfindung unwesentlich ist.
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Die vom oberen Bereich der Sattelstrebe 25 schräg nach hinten unten weisende Sattelstütze 27 stützt den ebenfalls vom unteren Ende, allerdings nach hinten verlaufenden, Unterzug 2a 1 des Fahrradteils 2a des Chassis oder Rahmen 2 ab, wobei die in der Aufsicht betrachtete Verlaufsrichtung von Unterzug 2a und Unterrohr 26 die Längsrichtung 10 des Lasten-Fahrrades definieren, die bei Geradeausfahrt auch die Fahrtrichtung 10 ist.
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Der sich an dieses Fahrradteil 2a des Chassis 2 nach hinten anschließende Lasten-Teil 2b des Chassis 2 ist mit dem hinteren Ende des Unterzuges 2a 1 verbunden und vorzugsweise in der Aufsicht kastenförmig gestaltet, wobei dessen in Querrichtung 11 zueinander beabstandete Längsträger 2b 1 von Querträgern auf Abstand gehalten werden, wie am besten in 3a, b ersichtlich. Der Lasten-Teil 2b des Chassis 2 trägt auf seiner Oberseite eine Ladeplattform 12, die über den in der Aufsicht rahmenförmigen Lasten-Teil 2b meist seitlich übersteht.
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Die Ladeplattform 12 ist vorzugsweise so groß bemessen, dass sie ohne Überstand eine Euro-Palette 21 aufnehmen kann.
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Zwei in Querrichtung 11 beabstandete Hinterräder 16a, b sind an dem Lasten-Teils 2b des Chassis 2 unterhalb der Ladeplattform 12 angeordnet, sodass die Hinterräder 16a, b seitlich außerhalb und teilweise im Höhenbereich der Längsträger 2b 1 des Lasten-Teils 2b des Chassis 2 liegen.
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Die Hinterräder 16a, b stehen vorzugsweise seitlich nicht über die Ladeplattform 12 vor.
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Die beiden Hinterräder 16a, b sind elektrisch angetrieben mittels jeweils eines Motors 15a, b.
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Wie die 3a, b zeigen, ist die Ladeplattform 12 schwenkbar am Lasten-Teil 2b des Chassis 2 befestigt, nämlich um eine Klappachse 29, die in Querrichtung 11 im oberen Bereich des hinteren Endes des Lasten-Teils 2b angeordnet ist, sodass das Innere des Lasten-Teils 2b – welches vorzugsweise nach unten durch einen Boden verschlossen ist – gut zugänglich ist.
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Dieser Innenraum des kastenförmiges Lasten-Teils 2b nimmt einerseits die Batterien 17 auf und andererseits – wie am besten in 3b zu erkennen – die elektrische Steuerung 20 zum Steuern der in aller Regel elektrischen Motore 15a, b, welche die Hinterräder 16a, b unabhängig voneinander antreiben.
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Die erste wichtige Besonderheit wird bereits aus den 1a, b klar:
Am Steuerrohr ist ein Lenker-Sensor 14 angeordnet, der den Einschlagwinkel 9 des Lenkers gegenüber dem Chassis, also in diesem Fall dem Fahrer-Teil 2a des Chassis 2, misst, also wie in 1c dargestellt, den Winkel zwischen der Längsrichtung 10 und der Vorderrad-Ebene 6‘, die die Hauptebene des Vorderrades ist.
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Der Lenkersensor 14 meldet diesen Winkel 9 an die Steuerung 20, die in Abhängigkeit davon die Drehzahlen der beiden Motoren 15a, b für die Hinterräder 16a, b und damit deren Drehzahl unterschiedlich steuert, in der Regel die Drehzahl des kurven-äußeren Hinterrades schneller wählt.
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Die wichtige zweite erfindungsgemäße Neuerung ist den 4a, b, c sowie 3a, b zu entnehmen:
Der gesamte Fahrer-Teil 2a kann gegenüber dem Lasten-Teil 2b des Chassis um die Längsrichtung 10 des Lastenfahrrades geneigt werden, sodass sich der Fahrer-Teil 2a in die Kurve legen kann.
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Wie am besten in 3a, b zu erkennen, ist zu diesem Zweck der in der Regel horizontal verlaufende Unterzug 2a 1 an seinem hinteren Ende als Lagerungsstelle 24 in einem sich daran nach hinten anschließenden Rohrstutzen drehbar gelagert, wobei dieser Rohrstutzen 2b 2 Bestandteil des Lasten-Teils 2b des Chassis 2 ist.
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Der Neigungswinkel 9‘ zwischen der Vertikalebene 30' und der Fahrerteil-Ebene 2a‘ wird von einem Neigungssensor 14' gemessen und an die Steuerung 20 gemeldet, der vorzugsweise an der Lagerstelle 24 angeordnet ist.
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Die Steuerung berücksichtigt bei der Steuerung der Drehzahl der beiden unabhängigen Motoren 15a, b für die beiden Hinterräder 16a, b auch den Neigungswinkel 9‘, um eine sichere Kurvenfahrt zu ermöglichen, wobei vorzugsweise das Lastenfahrrad 1 auch einen – nicht dargestellten – Geschwindigkeitssensor aufweist und/oder einen Drehzahlsensor an den Motoren oder Rädern und/oder einen Drehzahlsensor am Vorderrad 6.
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Aus der Ansicht von unten gemäß 5a und den Einzeldarstellungen jeweils einer Radeinheit gemäß 5b, c wird der Antrieb und die Radaufhängung der Hinterräder 16a, b sowie die Bremse 18, die vorzugsweise nur als Feststellbremse benutzt wird, klar:
In 5b ist zunächst die – an sich bekannte – Ausführung einer Fahrrad-Scheibenbremse zu erkennen, bei der die Bremsscheibe 18b mitdrehend mit dem jeweiligen Hinterrad, hier 16b, befestigt ist und gemeinsam mit diesem Hinterrad, zum Beispiel 16b, um die Radachse 16' dreht, und nicht mitdrehende Bremsbacken 18a beidseits der Bremsscheibe 18b angeordnet sind und beim Anpassen an die Bremsscheibe 18b das entsprechende Hinterrad 16a, b abbremsen bzw. festsetzen.
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Das Rad 16b ist zusammen mit der Bremsscheibe 18b im freien Ende einer Schwinge 31 gelagert, an der auch die Bremsbacken 18a befestigt sind, und diese Schwinge 31 ist – wie besser in 5c zu erkennen – schwenkbar um die Schwingenachse 32‘ am Chassis befestigt, die in diesem Fall durch die Verlaufsrichtung eines in Form eines Vierkantrohres, jedenfalls eines Rohres mit polygonem Querschnitt, ausgebildeten Achskörpers 32 definiert wird der in Querrichtung 11 verläuft.
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Dabei ist zwischen dem Befestigungspunkt der Schwinge 31 am Achskörper 32 und dem Achskörper 32 ein Torsionskörper 33 angeordnet, der die Schwinge 31 bei Auslenkung aus ihrer Normallage mit Drehmoment in Richtung Normallage zurück beaufschlagt. Dies kann im einfachsten Fall ein Hartgummi-Block sein, dessen Stirnseite fest mit dem Befestigungsbereich der Schwinge 31 verbunden ist und dessen Außenkontur in die Innenkontur des Achskörpers 32 passt.
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In 5c ist ferner die Ausbildung des Getriebes 28, diesem Fall 28a, zwischen dem fest am Chassis montierten Motor 15a und dem davon angetriebenen Rad 16a erkennbar, die in den übrigen Figuren bereits mit einer Verkleidung abgedeckt dargestellt ist:
Dabei drehen um die Schwingenachse 32' zwei axial beabstandete Vermittler-Ritzel 34a, b, die drehfest miteinander verbunden sind, und von denen das eine über einen ersten Zahnriemen oder Kette mit dem Mutterritzel 36 auf der Abtriebswelle des Motors 15a angetrieben wird und das andere über einen zweiten Zahnriemen ein Schwingenritzel 35 antreibt, das drehfest mit dem Hinterrad 16a mitdrehend auf der Radachse 16' angeordnet ist.
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Die 6a, b, c zeigen in Seitenansicht und perspektivischer Ansicht eine Lösung mit einem zusätzlichen Tret-Antrieb:
Dort ist zu erkennen, dass – wie bei einem normalen Fahrrad – eine zweiarmige Tretkurbel 21 um eine in Querrichtung verlaufende Tretlagerachse 21‘, die etwa am Treffpunkt von Unterrohr und Sattelstrebe durch ein Tretlager verläuft, vorhanden ist, die an ihren Enden jeweils ein nach außen ragendes Pedal 22a, b zum darauf treten mit den Füßen des Fahrers aufweist.
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Drehfest, insbesondere koaxial, mit der Tretkurbel 21 ist ein Kettenrad 23 angeordnet, über dessen Außenverzahnung eine Kette 38 läuft.
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Diese Kette 38 treibt ein Ritzel 29 an, welches in der Ebene des Kettenrades 23 und zu diesem beabstandet liegt, und über welches die Kette 38 ebenfalls läuft, jedoch ist im Gegensatz zu einem normalen Fahrrad dieses Ritzel 29 drehfest auf der Motorwelle eines elektrischen Generators 34 angeordnet.
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Der Generator 34 ist relativ nah am Kettenrad 23 am Fahrer-Teil 2a über eine Halterung 35 befestigt, wie in den 6a, b zu erkennen, und zwar im Winkel zwischen dem Unterzug 2a1 und der Sattelstrebe 25, vorzugsweise oberhalb und in der Aufsicht betrachtet im Breiten-Bereich des Unterzuges 2a1. Die Tretkurbel 21 mit den Pedalen 22a, b ist aus Übersichtlichkeitsgründen nur in der dargestellt.
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Die elektrische Leitung vom Generator 34 zu den elektrischen Motoren ist ebenfalls nicht zeichnerisch dargestellt.
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6c unterscheidet sich von der Darstellung der 6b durch die zusätzlich in der Praxis vorhandene Schutzverkleidung 36, die die umlaufenden Kette 38 abdeckt.
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Der Vorteil dieser Bauform besteht u.a. darin, dass sie an einem Lastenfahrrad, wie zu den 1 bis 5 ausschließlich mit Elektroantrieb ausgestattet beschrieben, sehr leicht nachrüstbar ist, sofern im Fahrrad-Teil des Chassis von vornherein eine in Querrichtung verlaufende Durchgangsöffnung zum Anordnen von Tretlagern und einer Tretwelle für die beiderseitigen Tretkurbeln vorhanden ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lastenrad
- 2
- Chassis
- 2a
- Fahrerteil
- 2a‘
- Fahrerteil-Ebene
- 2a1
- Unterzug
- 2a1‘
- Schwenkachse
- 2b
- Lastenteil
- 3
- Sattel
- 4
- drehbare Gabel
- 5
- Lenker
- 6
- Vorderrad
- 7
- Geschwindigkeits-Geber
- 8
- Feststellbremse
- 9
- Einschlagwinkel
- 10
- Fahrtrichtung
- 11
- Querrichtung
- 12
- Ladeplattform
- 13
-
- 14
- Lenk-Sensor
- 14‘
- Neigungs-Sensor
- 15a, b
- Motor
- 16a, b
- Hinterrad
- 16‘
- Rad-Achse
- 17
- Batterie
- 18
- Bremse, Feststellbremse
- 18a, b
- Bremselement
- 19
-
- 20
- Steuerung
- 21
- Tretkurbel
- 21‘
- Kurbelachse
- 22a, b
- Pedal
- 23
- Kettenrad
- 24
- Lagerung-Stelle
- 25
- Sattelstrebe
- 26
- Unterrohr
- 27
- Sattelstütze
- 28a, b
- Getriebe
- 29
- Ritzel
- 30‘
- Vertikal-Ebene
- 31
- Schwinge
- 32
- Achskörper
- 32‘
- Schwingen-Achse
- 33
- Torsions-Körper
- 34
- Generator
- 35
- Halterung
- 36
- Schutzverkleidung
- 37
- Tret-Antrieb
- 38
- Kette