-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trocknen von Trägern, insbesondere Behältern (Kisten, Körben) oder Paletten. Außerdem betrifft die Erfindung auch eine Vorrichtung zum Trocknen von Trägern.
-
Paletten in der Lebensmittelwirtschaft, in der Pharmaindustrie und in weiteren Bereichen werden regelmäßig mit Flüssigkeit gereinigt und anschließend getrocknet. Gleiches gilt für Behälter, insbesondere Kisten, Körbe und Wannen. Behälter und Paletten werden hier unter dem Begriff Träger zusammengefasst und können aus Kunststoff, Holz oder Metall bestehen. In hygienisch besonders sensiblen Bereichen werden Träger aus Kunststoff oder Metall verwendet.
-
Als Palette wird hier eine Transportpalette verstanden, als flache Konstruktion definierter Größe, zur Bündelung, Lagerung und für den Transport größerer Mengen (stapelbarer) Waren oder einzelner schwerer Artikel (Quelle: Wikipedia). Übliche Grundmaße sind:
- 1200 × 800 mm (auch genannt H1-Palette) nach DIN EN 13698-1
- 1200 × 900 mm (auch genannt EI Industriepalette)
- 1200 × 1000 mm (auch genannt Industriepalette).
-
Davon abweichende Maße sind möglich. Behälter weisen typischerweise kleinere Grundmaße auf. Bevorzugt werden hier Behälter mit den für Paletten genannten Grundmaßen oder kleinere Behälter, insbesondere derart, dass auf die genannten Grundmaße mehrere Behälter zugleich gesetzt werden können, etwa 2 × 2 Behälter oder in anderer Zusammenstellung.
-
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zum Trocknen von Trägern, insbesondere von Paletten oder Behältern, mit verbesserter Effizienz.
-
Zur Lösung der Aufgabe weist das erfindungsgemäße Verfahren die Merkmale des Anspruchs 1 auf. Insbesondere liegen die Träger in einer Trockenstation auf einem Fördererabschnitt auf, wobei der Fördererabschnitt zum Trocknen der Träger zeitweise drehend angetrieben wird. Der Fördererabschnitt kann selbst einen Fördererantrieb zum Fördern der Träger aufweisen. Möglich ist aber auch die Verwendung eines nicht angetriebenen Fördererabschnitts. Zum Trocknen der Träger wird der Fördererabschnitt insbesondere um eine Drehachse drehend angetrieben, welche vorzugsweise senkrecht zur Förderebene verläuft. Die Träger werden so nach dem Prinzip der Zentrifugaltrocknung getrocknet. Anhaftende Waschflüssigkeit wird von der Oberfläche der Träger abgeschleudert.
-
Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung wird ein erster, in Förderrichtung vorne liegender Anschlag in eine Halteposition bewegt, bevor die Träger eine Drehposition auf dem Fördererabschnitt erreichen. Der Träger kann auf dem Fördererabschnitt gegen den ersten Anschlag laufen und so in definierter Weise seine Drehposition einnehmen.
-
Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung wird ein zweiter, in Förderrichtung hinten liegender Anschlag in eine Halteposition bewegt, nachdem die Träger eine Drehposition auf dem Fördererabschnitt erreicht oder den Anschlag passiert haben. Durch den hinten liegenden Anschlag können die Träger auf dem Fördererabschnitt rückseitig gehalten, gestützt oder - in Verbindung mit dem ersten Anschlag - sogar eingeklemmt werden.
-
Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung ist die Ebene des Fördererabschnitts in Förderrichtung abwärts geneigt. Durch die Neigung kann der Fördererabschnitt auch ohne eigenen Antrieb ausgebildet werden. Die Träger können ihre Drehposition allein durch Schwerkraft einnehmen und auch durch Schwerkraft den Fördererabschnitt wieder verlassen. Im Anschluss an den Trocknungsvorgang, nach Stillstand der Träger bzw. des Fördererabschnitts kann angesammelte Flüssigkeit an einer unteren (vorderen) Seite gesammelt werden und von dort aus ablaufen.
-
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Trocknen von Trägern, insbesondere Behältern oder Paletten, weist die Merkmale des Anspruchs 5 auf. Insbesondere ist ein einer Trockenstation zugeordneter Fördererabschnitt vorgesehen, wobei dieser zum Trocknen der aufliegenden Träger drehend antreibbar ist. Die Vorrichtung ist als Zentrifugaltrockner ausgebildet, mit einer Drehachse insbesondere senkrecht zur Förderebene.
-
Auf dem Fördererabschnitt können ein oder mehrere Träger zum Trocknen aufliegen, insbesondere eine Palette, ein Behälter oder eine Gruppe von Behältern, etwa in einer 2 x 1-, 2 x 2-, 3 x 2- oder 4 x 2-Anordnung.
-
Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung ist der Fördererabschnitt in Förderrichtung vorderseitig mit einem (ersten) bewegbaren Anschlag und/oder in Förderrichtung rückseitig mit einem (zweiten) bewegbaren Anschlag versehen, wobei die Anschläge insbesondere bewegbar sind zwischen einer Passierposition und einer Halteposition. In der Halteposition verhindern die Anschläge zumindest eine Bewegung der Träger. Insbesondere halten die Anschläge die Träger klemmend.
-
Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung sind der erste und/oder zweite Anschlag als Wände ausgebildet und in Halteposition vorzugsweise (zumindest oberseitig) einwärts geneigt. Die Wände sind insbesondere flüssigkeitsdicht. Durch die Einwärtsneigung bleibt abgeschleuderte Flüssigkeit unten bzw. am Boden der Wände und steigt nicht die Wände empor.
-
Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung weist der Fördererabschnitt eine Wanne mit Boden- und Seitenwänden und Vorderwand und Rückwand auf. Vorderwand kann der bereits genannte erste Anschlag sein, Rückwand der zweite Anschlag. Die Seitenwände sind vorzugsweise ebenfalls (zumindest oberseitig) einwärts geneigt. Die Höhe von Vorderwand, Rückwand und Seitenwänden ist an die Höhe des zu trocknenden Trägers angepasst und erstreckt sich vorzugsweise mindestens genauso hoch wie der Träger oder etwas höher, insbesondere etwa 1 bis 5 cm höher.
-
Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung ist ein insbesondere verschließbarer Wasserablauf vorgesehen, vorzugsweise im Bereich eines vorderseitigen Anschlags oder einer Vorderwand. Besonders vorteilhaft ist der Wasserablauf bei geneigtem Fördererabschnitt in einem unteren Bereich desselben. Nach Stillstand des Trägers sammelt sich die abgeschleuderte Flüssigkeit im Bereich des Wasserablaufs. Ein Verschluss kann so vorgesehen sein, dass er bei Stillstand des Trägers automatisch öffnet, etwa durch Schwerkraft, und nur bei wirksamer Fliehkraft den Wasserablauf verschlossen hält.
-
Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung weist der Fördererabschnitt Führungsorgane für unterseitige Stützorgane von Trägern auf, insbesondere für Mittelkufen von Paletten. Typische Paletten, etwa die eingangs genannten H1-Paletten (und weitere) weisen insgesamt drei Kufen auf, davon eine Mittelkufe. Die Last auf den Paletten wird somit von den drei Kufen getragen bzw. gestützt. Führungsorgane des Fördererabschnitts können an den Stützorganen zur Anlage kommen. Stützorgane in diesem Sinne können auch Seitenränder von Behältern oder andere Ränder sein.
-
Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung weist der Fördererabschnitt Förderrollen auf, insbesondere mit Führungsorganen bzw. Führungsscheiben. So können die Förderrollen Führungsorgane oder zwei Reihen von Führungsscheiben aufweisen, zwischen denen eine Gasse für die Mittelkufe einer Palette vorgesehen ist. Die Gasse ist so breit ausgebildet, dass die Mittelkufe sicher darin geführt wird. Die Führungsorgane können auch zum Abtrennen von Gruppen von Trägern, insbesondere von Behältern vorgesehen bzw. geeignet sein. So können auf dem Fördererabschnitt außerhalb der Gasse oder außerhalb mittiger Führungsorgane Träger aufnehmbar sein, etwa auf jeder Seite zwei Behälter.
-
Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung ist der Fördererabschnitt in Förderrichtung abwärts geneigt, insbesondere 5 Grad bis 30 Grad. Vorzugsweise beträgt die Neigung etwa 15 Grad. Die Drehachse für die Rotation des Fördererabschnitts ist vorzugsweise in derselben Weise geneigt, kann aber auch eine andere oder keine Neigung zur Vertikalen aufweisen.
-
Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung weist der Fördererabschnitt ein unteres Traggestell, eine Abdeckung, einen Antriebsmotor mit durch die Abdeckung reichender Welle und/oder einen von der Welle gehaltenen Drehtisch auf, wobei der Drehtisch eine Wanne zur Aufnahme der Träger trägt. Innerhalb der Wanne können Förderrollen oder andere Förderorgane vorgesehen sein.
-
Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung ist dem Fördererabschnitt ein Zuförderer vorgeordnet und/oder ein Abförderer nachgeordnet. Zuförderer bzw. Abförderer sind an die zu fördernden Träger angepasst.
-
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Trägerwaschanlage mit einer Trockenstation bzw. einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 14.
-
Gegenstand der Erfindung ist schließlich auch die Verwendung eines Zentrifugaltrockners, insbesondere einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 14, für die Trocknung von Paletten und/oder von Behältern, vorzugsweise von Paletten aus Kunststoff.
-
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung im Übrigen und aus den Ansprüchen. Vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Trockenstation einer Trägerwaschanlage in der Seitenansicht,
- 2 eine Draufsicht auf die Trockenstation gemäß 1,
- 3 eine Anordnung von vier Behältern auf einem Fördererabschnitt mit Führungsorganen.
-
Eine Trägerwaschanlage 10 ist Zuförderer für eine Trockenstation 11 mit hieran anschließendem Abförderer 12. Die Förderrichtung ergibt sich aus Pfeilen 13, 14.
-
Gewaschen, gefördert und getrocknet werden hier Paletten 15 aus Kunststoff für die Lebensmittelindustrie, in den 1, 2 gestrichelt dargestellt.
-
Die Trockenstation 11 weist einen Fördererabschnitt mit Förderrollen 16 auf, auf denen die Palette 15 aufliegt. Die Förderrollen können in nicht gezeigter Weise angetrieben oder frei drehbar sein.
-
Als Fördererabschnitt wird jede Vorrichtung verstanden, auf der die Träger förderbar sind, auch durch Schwerkraftförderung. Die Vorrichtung kann eine Gleitbahn sein, eine Rollenbahn, ein Förderband, ein Kettenförderer, Gleitschienen oder andere Arten von Förderern, zum Fördern angetrieben oder nicht angetrieben. Da der Fördererabschnitt zum Trocknen der Träger drehend angetrieben wird, kann es sich um einen relativ kurzen Abschnitt handeln, in Abhängigkeit von den Abmessungen der Träger. Vorzugsweise passt auf den Fördererabschnitt gerade ein Träger oder eine kleine Gruppe von Trägern.
-
Im vorliegenden Beispiel ist die durch die Förderrollen 16 gebildete Förderebene um etwa 15 Grad in Förderrichtung abwärts geneigt. Dadurch ist eine Bewegung der Palette 15 auf den Förderrollen 16 allein durch Schwerkraft möglich.
-
Anstelle der Förderrollen 16 kann auch eine einfache Gleitbahn, etwa ein Tisch oder dergleichen vorgesehen sein.
-
Von der Trägerwaschanlage 10 als Zuförderer gelangen die Paletten 15 über eine Anschlussrolle 17 auf den Fördererabschnitt. Dabei befindet sich ein erster, vorderer Anschlag 18 in einer mehr oder weniger aufrechten Halteposition, in 1 gestrichelt gezeichnet, während ein zweiter, hinterer Anschlag 19 in einer Passierposition liegt, in 1 durchgezogen gezeichnet. Nachdem die Palette 15 am vorderen Anschlag 18 zur Anlage gekommen ist, in einer Drehposition, fährt der hintere Anschlag 19 hoch in seine gestrichelt gezeichnete Halteposition, sodass die Palette 15 eingeklemmt bzw. gehalten ist durch Druckorgane 20, 21 an den beiden Anschlägen 18, 19. Bei den Druckorganen 20, 21 handelt es sich beispielsweise um Stäbe mit Gummiauflage.
-
Sobald die Palette 15 zwischen den Anschlägen 18, 19 gehalten ist, startet ein elektrischer Antrieb 22, sodass an der Palette 15 anhaftende Flüssigkeit im Wege der Zentrifugaltrocknung abgeschleudert wird. Der elektrische Antrieb 22 ist unterhalb einer Abdeckung 23 vorgesehen, welche auf einem Traggestell 24 gehalten ist. Vom elektrischen Antrieb 22 erstreckt sich durch die Abdeckung 23 hindurch eine Welle 25 zu einem Drehtisch 26. Eine Rotationsachse erstreckt sich senkrecht zum Drehtisch 26 bzw. zur Förderebene.
-
Auf dem Drehtisch 26 ist eine Wanne 27 mit dem Fördererabschnitt bzw. den Förderrollen 16 gehalten. Die Wanne 27 weist hier eine Bodenwand 28, Seitenwände 29, 30 und als Vorderwand bzw. Rückwand die beiden Anschläge 18, 19 auf.
-
Nach Beendigung der Rotation stoppt der Drehtisch 26 in der in 1 gezeigten Position, der Anschlag 18 öffnet in die mit durchgezogenen Strichen dargestellte Position und die Palette 15 wird aus ihrer Drehposition an den Abförderer 12 übergeben.
-
Die Palette 15 weist eine Mittelkufe 31 auf, die sich in Förderrichtung erstreckt. Förderorgane von Zuförderer (Trägerwaschanlage 10) und Abförderer 12 sind an die Mittelkufe 31 angepasst und erfassen die Palette im Bereich der Mittelkufe 31 durch geeignete Mitnehmer 32. Der Fördererabschnitt weist Führungsorgane für die Mittelkufe 31 auf. Im vorliegenden Fall sind die Führungsorgane den Förderrollen 16 zugeordnet und als Führungsscheiben 33, 34 ausgebildet. Diese sind so angeordnet, dass zwischen ihnen eine Gasse 35 gebildet ist. Die Gasse 35 ist gerade so breit ausgebildet, dass die Mittelkufe 31 im Wesentlichen reibungsfrei aufgenommen werden kann und seitlich geführt ist. Dadurch ist die Palette 15 auch während der Rotation gegen Seitwärtsbewegungen gehalten. Die Seitenwände 29, 30 müssen die Palette 15 nicht abstützen. In 2 ist ein deutlicher Abstand der Seitenwände 29, 30 zur Palette 15 sichtbar.
-
Dem vorderen Anschlag 18 ist ein Wasserablauf 36 zugeordnet, dessen untere Auslauföffnung durch eine Klappe 37 verschließbar ist. Diese legt sich beispielsweise durch Fliehkraft vor das offene Ende des Wasserablaufs 36 und öffnet entsprechend automatisch bei Stillstand des elektrischen Antriebs 22.
-
Die Wanne 27 nimmt das von der Palette 15 abgeschleuderte Wasser auf. Durch die angegebene Neigung läuft das Wasser automatisch zum Wasserablauf 36. Zusätzlich können in der Wanne geneigte Rinnen und Flächen vorgesehen sein. Auch können Seitenwände und Anschläge einwärts geneigt ausgebildet sein, sodass während des Schleuderns kein Wasser nach außen gelangen kann. In 1 weisen die Anschläge 18, 19 nur jeweils im oberen Bereich einwärts geneigte Abschnitte 38, 39 auf.
-
Wie in 3 erkennbar, können in der Trockenstation 11 auch mehrere Paletten oder Behälter 40 zugleich getrocknet werden. Gezeigt ist eine Anordnung mit 2 x 2 Behältern 40 in der Wanne 27, nämlich außerhalb der Gasse 35. Zuförderer und Abförderer sind entsprechend an die Formation von Behältern 40 anzupassen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Trägerwaschanlage
- 11
- Trockenstation
- 12
- Abförderer
- 13
- Pfeil
- 14
- Pfeil
- 15
- Palette
- 16
- Förderrollen
- 17
- Übergangsrolle
- 18
- erster, vorderer Anschlag
- 19
- zweiter, hinterer Anschlag
- 20
- Druckorgan
- 21
- Druckorgan
- 22
- elektrischer Antrieb
- 23
- Abdeckung
- 24
- Traggestell
- 25
- Welle
- 26
- Drehtisch
- 27
- Wanne
- 28
- Bodenwand
- 29
- Seitenwand
- 30
- Seitenwand
- 31
- Mittelkufe
- 32
- Mitnehmer
- 33
- Führungsscheiben
- 34
- Führungsscheiben
- 35
- Gasse
- 36
- Wasserablauf
- 37
- Klappe
- 38
- oberer Abschnitt
- 39
- oberer Abschnitt
- 40
- Behälter
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102007023402 A1 [0005]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-